Bücher mit dem Tag "deutscher klassiker"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "deutscher klassiker" gekennzeichnet haben.

29 Bücher

  1. Cover des Buches Der Zauberberg (ISBN: 9783596904167)
    Thomas Mann

    Der Zauberberg

     (545)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Hans Castorp besucht seinen in Langzeitkur befindlichen Vetter Joachim Ziemßen in einem Sanatorium namens „Berghof“ im Schweizer Kurort Davos. Er plant für drei Wochen seinen Vetter aufzumuntern. Dabei erscheint ihm das Leben im Berghof als äußerst genehm und simpel. Durch „gesundheitlichen“ Besorgnis seitens der Heimleitung, verlängert Hans Castorp seinen Aufenthalt und aus 3 Wochen werden Monate und Jahre.

    Während sich die Welt drastisch verändert und auf einen Weltkrieg zusteuert, geht das Leben im Berghof wie in einer Blase der Abgeschiedenheit weiter. Hans Castorp ist ein junger Ingenieur, welcher nach dem Tod seiner Eltern bei seinem Onkel aufgewachsen ist. Anfangs sucht er Halt bei seinem Vetter Joachim Ziemßen. Mit der Zeit wird er immer eigenständiger, aber auch immer nachdenklicher und trotz geistiger Reifung immer weltfremder. Im Laufe der Erzählung trifft er auf viele Charaktere, aber insbesondere 3 nehmen einen wichtigen Platz in seinem Leben ein. Lodovico Settembrini, der sich zum Mentor Hans‘ ernennt, ist ein Liberalist und Freimaurer, der aber auch ebenso frei mit seiner Ignoranz und Arroganz Anderen gegenüber umgeht. Sein Gegenspieler wird Naphta, der ein poetisch verklärtes, aber menschlicheres Weltbild hat. Mit einer jungen Russin, Claudia Chauchat, kommt auch Liebesfreud und vor allem -leid in Hans Leben. Auch die beiden Ärzte sind prägend für Hans und ebenfalls typisch für ihre Zeit. Gemäß dem Obrigkeitsdenken der damaligen Zeit wird Ihnen bedingungslos Glauben geschenkt. Widerworte sind ausgeschlossen, selbst wenn diese durchaus logisch und sinnvoll wären. 

    Thomas Mann schreibt detailliert, genau, poetisch, wortgewandt und wortgewaltig mit starken Auswüchsen ins Philosophische. Oft schweift er weit in Einzelthemen ab, beleuchtet diese aus verschiedenen philosophischen Blickwinkeln, nur um kurz darauf prägnant und auf den Punkt genau die Gesellschaft und die Missstände seiner Zeit zu kritisieren. Parodie, Satire, Kritik und Geisteswissenschaft sind hier ständig vernetzt und gekonnt ineinander verwoben. Dabei ist die Freude an der Sprache selbst niemals zu übersehen.

    Mein Fazit: Ein Buch, für das es sich lohnt, sich Zeit zu nehmen, sich einzulassen und vor Allem darüber nachzudenken und die Sprache Mann‘s zu genießen. Auch wenn es das Weltbild einer ganz anderen Zeit ist, so sind die Ansätze heute nicht weniger präsent und teils genauso aktuell, wenn vielleicht auch anders ausgeprägt. 

  2. Cover des Buches Buddenbrooks (ISBN: 9783596521487)
    Thomas Mann

    Buddenbrooks

     (2.397)
    Aktuelle Rezension von: mj303

    Ich kannte das Buch noch aus Schulzeiten, leider konnte es mich dieses mal nicht so begeistern.

    Es war teilweise sehr schwer es konzentriert zu lesen - 3 Sterne

  3. Cover des Buches Faust I (ISBN: 9783872910288)
    Johann Wolfgang von Goethe

    Faust I

     (3.402)
    Aktuelle Rezension von: JazzH

    Wenn man in Deutschland das Abitur bestehen will, kommt man normalerweise nicht um Faust herum. Warum, verstehe ich nicht. Was bringt es einem Menschen von heute alte Bücher wie diese in veralteter Sprache zu lesen? 

    Noch dazu ist auch das Thema und der Inhalt absoluter Unsinn. Ein Mann schließt einen Pakt mit dem Teufel... Wen interessiert so ein Fantasyroman? Mit dem Genre kann ich abgesehen von der Sprache auch nichts anfangen. 

    Alle, die es nicht gelesen haben, haben damit nichts verpasst. Muss man nicht lesen. 

  4. Cover des Buches Effi Briest (ISBN: 9783328110729)
    Theodor Fontane

    Effi Briest

     (1.815)
    Aktuelle Rezension von: SilvisKopfkino

    "Effi Briest" ist ein Klassiker der deutschen Literatur, der die Geschichte der jungen und lebensfrohen Effi Briest erzählt. Die ersten Seiten des Buches haben mich sofort in den Bann gezogen, Effis jugendlicher Charme und ihre Unbeschwertheit haben mich fasziniert und mitgerissen.

    Mit fortschreitender Handlung empfand ich das Buch jedoch als langatmig, da sich Fontane Zeit nimmt, um die gesellschaftlichen Konventionen und die zwischenmenschlichen Beziehungen detailliert darzustellen. Diese Passagen waren zwar informativ, konnten aber auch etwas die Spannung des Buches bremsen.

    Jedoch fand ich gegen Ende des Buches wieder zurück zur Geschichte und wurde erneut von Fontanes Schreibstil und der Entwicklung der Charaktere in den Bann gezogen. Besonders die Tiefe der Figuren und ihre komplexen Beziehungen haben mich beeindruckt und zum Nachdenken angeregt.

    "Effi Briest" ist ein Buch, das in seiner Darstellung von gesellschaftlichen Normen, Moral und den Konsequenzen von jugendlichem Leichtsinn zum Nachdenken anregt. Es wirft Fragen auf über die Rolle der Frau in der damaligen Zeit und über die Auswirkungen von unterdrückten Gefühlen und unerfüllter Liebe.

  5. Cover des Buches Der Schimmelreiter (ISBN: 9783880420236)
    Theodor Storm

    Der Schimmelreiter

     (1.073)
    Aktuelle Rezension von: claudiaZ

    Die Novelle war mir in groben Zügen noch aus dem lang bzw. länger zurück liegenden Deutschunterricht bekannt. Es geht um einen jungen Deichgrafen, der Neues wagt und dadurch auf Vorbehalte bei seinen Mitmenschen in einem nordfriesischen Dorf stößt. Größter Gegner ist jedoch die Natur, die sich den Menschen in Nordfriesland mit Wind, Sturmfluten und Meeresströmungen in den Weg stellt, ganz gleich wie sich die Menschen untereinander verhalten. 

  6. Cover des Buches Doktor Faustus (ISBN: 9783596904037)
    Thomas Mann

    Doktor Faustus

     (137)
    Aktuelle Rezension von: RattusExlibricus

    Kategorie: Gesellschaft und Politik | Psychogramm | Tragödie  [Bisher 1x gelesen]

    Ich werde für diese Rezension Abstand von meinem üblichen Bewertungssystem nehmen, aber mit validem Grund. „Doktor Faustus“ ist ein sehr ungewöhnliches Buch mit ziemlich viel Anspruch. Und damit meine ich nicht den Schreibstil Thomas Manns, der einem ja auch im Zauberberg manchmal etwas abverlangen kann. Dieses Werk ist mit meinen bisherigen Erfahrungen mit diesem Schriftsteller – Buddenbrooks, Zauberberg, Felix Krull – nicht zu vergleichen.

    Es ist allein schon schwer, eine sinnvolle Inhaltsangabe zu verfassen. Vordergründig handelt es sich um eine fiktive Biographie des ebenso fiktiven Musikers Adrian Leverkühn, erzählt seinem fast schon bis zur Nervigkeit devot ergebenen und nicht immer unparteiischen „besten Freund“ (wer das Buch gelesen hat, wird wissen, warum die Anführungszeichen da sind). Hintergründig ist es ein politischer Text, ein Psychogramm und Text über Prägung, eine Abhandlung über Geisteskrankheit, über Kunst, Kulturbegriff, Kunstproduktion und Kunstverständnis, den Begriff des Genies und seinen Preis, über Musik und über Freundschaft (im zynischen Sinne) bzw. Misanthropie und Verletzlichkeit. Dabei noch Gesellschafts-, Kriegs- und Religionskritik, dieses Buch fährt gefühlt alles auf, was die damalige (und heutige) Gesellschaft bewegt€. All diese Themen durchdringen einander die ganze Zeit und ich denke, es ist oft nicht einfach zu erkennen, welchen Hauptfokus (oder mehrere) ein Abschnitt gerade legt, gerade bei den ausschweifenden Erläuterungen zu Musiktheorie, denen auch ich trotz eines profunden Basiswissens oft nicht mehr folgen konnte (und die deshalb manchmal sehr interessant und manchmal sehr langatmig waren).

    Überraschend ist, wie selbst bei wachsendem Unverständnis die Neugierde auf die erwähnten Musikstücke geweckt wird – manchmal war es fast schon enttäuschend, dass man sie nicht im echten Leben anhören konnte, um die Beschreibung der Wirkung besser zu verstehen.

    Diese ständige Verarbeitung paralleler Bedeutungsebenen macht die Lektüre trotz der meist linearen Handlung manchmal zu einer ziemlichen Herausforderung, zudem das Buch unbestreitbar Längen hat (und das auf fast 700 Seiten).

    Der Hauptcharakter will objektiv berichten, schafft es aber trotzdem nicht (natürlich völlige Absicht, er reflektiert sogar darüber) und holt immer wieder sehr weit aus – Dinge, die man wissen muss, um das Psychogramm „Adrian Leverkühn“ zu verstehen und die in ihrem Interessantheitsgrad aber leider schwanken. Die Charaktere sind entweder bodenlos tief oder zynische Karrikaturen, man kann sie plastisch greifen und kommt trotz sehr (!) viel Personals selten durcheinander.

    Die generelle Grundaussage ist eher misanthropisch, der im Titel angekündigte Teufelspakt (eine geniale Szene) lässt lange auf sich warten, nur zur Information (ich habe zu lange gewartet, bis ich ihn hintenangestellt habe).

    Die Sprache und die Sätze sind ausgeschmückt, schwer und detailreich, was je nach Absatz zwischen Eindringlichkeit und Langatmigkeit hin und her changiert. Wer Thomas Mann kennt, weiß, in welche Richtung es geht (absatzlange Sätze etc.), aber hier hat er sich selbst überboten. Respekt gezollt sei hier übrigens der immensen Recherchearbeit, die hinter diesem Buch gesteckt haben muss. Das ganze Werk ist strikt durchkomponiert, mal sehr offensichtlich, dann wieder eher versteckt. Die Leitfäden (ja, Plural!) ziehen sich durch alle Teile, mit variierender Dominanz.

    Ich würde – trotz der guten Bewertung – für dieses Buch nur eine eingeschränkte Leseempfehlung geben – eingeschränkt je nach Zielgruppe und Zielaufwand. Es ist ein monumentales, umfangreiches und anstrengendes (auch für Liebhaber von Klassikern und „schwererer“ Literatur) Werk, das wohl niemand beim ersten (oder wahrscheinlich auch wiederholtem) Lesen komplett verstehen wird. Dieses Buch zu lesen, kostet deutlich Anstrengung und Zeit! Man sollte es wissen, wenn man sich darauf einlässt und muss es wollen. Ich persönlich bin mir nicht sicher, ob ich in den nächsten paar Jahren dazu aufgelegt sein werde, aber irgendwann gewiss wieder, allein schon ob des Vergleiches der Wahrnehmung willen.

  7. Cover des Buches Der Untertan (ISBN: 9783988289858)
    Heinrich Mann

    Der Untertan

     (382)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Das Buch ist von der Handlung, immer noch sehr aktuell. Eigentlich kann man es auf alle Zeiten übertragen und findet immer Aspekte und Parallelen. Im Deutsch LK habe ich mich durch das Buch gequält und habe es jetzt mal wieder versucht. Klar, die Handlung ist und bleibt in jeder Zeit aktuell, aber es ist einfach immer noch recht zäh. Manche Bücher die man in der Schule gelesen hat, fand man aus Prinzip doof und später dann richtig gut. Leider ist es hier nicht der Fall. Sprachlich toll, aber das bringt auch nichts, wenn die Story nicht vom Fleck kommt.

  8. Cover des Buches Der Tod in Venedig (ISBN: 9783596904075)
    Thomas Mann

    Der Tod in Venedig

     (457)
    Aktuelle Rezension von: Nik_Sander

    Das erste Drittel des Buches ist eine Zumutung für den Leser. Danach wurde T. Mann offensichtlich selbst müde von seinem eigenen Schreibstil und wechselte zu einer mehr oder weniger "normalen" Erzählung. Allerdings stellt sich automatisch die Frage, ob er nicht absichtlich solch einen Unfug formulierte, um zukünftige Kritiker und Leser auszulachen... Wenn dies der Fall war, ist ihm dies gut gelungen.

    Was ich an der Novelle positiv hervorheben kann, ist die starke Symbolik. T. Mann hat enorm viel Zeit investiert, um eine innere Welt "eines" Mannes (was auch zu seinem Namen passt ;) - letztendlich ist es auch das Buch über ihn selbst) mit griechischen Mythen zu verschmelzen. Allerdings sollte man eine gute Allgemeinbildung haben, um alle Zeichen zu erkennen. Die Alternative wäre zumindest vor dem Lesen eine gute Lektüre über das Buch lesen. Denn wenn man die Symbolik des Buches nicht versteht und die versteckten Botschaften nicht bereits beim Lesen wahrnimmt, bietet das Buch aus meiner Sicht wenig literarische Schönheit.

    Und jetzt komme ich zur komplizierteren Frage des Inhalts... Ich verstehe, dass der Autor mit dem Text eigene Gedanken und homoerotische Neigungen verarbeiten wollte, ABER ganz ehrlich! Muss man wirklich einen Text über einen alten Pädophilen lesen? Ich sage klar - NEIN. Wäre das Werk nicht von T. Mann geschrieben, wäre es längst aus unserem kollektiven Gedächtnis ausradiert.

    Ein Stern muss man ja vergeben. Den zweiten Stern gebe ich für die starke Symbolik.

     

  9. Cover des Buches Wilhelm Tell (ISBN: 9783872910066)
    Friedrich Schiller

    Wilhelm Tell

     (505)
    Aktuelle Rezension von: Lobitix

    Schlecht, einfach nur schlecht.

  10. Cover des Buches Aus dem Leben eines Taugenichts (ISBN: 9783872910042)
    Joseph von Eichendorff

    Aus dem Leben eines Taugenichts

     (462)
    Aktuelle Rezension von: BM2TE22a

    Dies ist die Geschichte von einem idealistischen Musiker der seinen Platz auf dieser Welt sucht. Das Buch ist in einem veralteten Deutsch geschrieben. Viele Begriffe werden heutzutage nicht mehr so gebraucht, was das Verstehen der einzelnen Textpassagen erschwert. Für einen Deutschlaien ist es schwierig in einen Lesefluss zu gelangen. es wird viel mehr auf die Interaktionen der Personen mit dem Protagonisten eingegangen, als auf die Reise selbst. Es ist eine schöne unbekümmerte Geschichte von einem Musiker, der auf der Suche nach dem Glück und seinem Platz auf dieser Welt ist. Der Protagonist lebt nach seinen eigenen Vorstellungen und nicht nach den Normen der Gesellschaft.

    Ich würde es jedem der gerne Bücher liest und und gute Deutschkenntnisse hat empfehlen. Ausser dem empfehle ich es jedem der eine  entspannte und lockere Geschichte lesen möchte, mit einem einem Hauch Romantik.

    B.B

  11. Cover des Buches Faust II (ISBN: 9783872911698)

    Faust II

     (327)
    Aktuelle Rezension von: EvaMinna

    Eigentlich hat mich meine Tochter, sie studiert Wirtschaft, animiert, Goethes Faust II zu lesen. Was hat ein Wirtschaftsstudium mit klassischer Literatur zu tun, dachte ich, wurde aber bald eines Besseren belehrt. Spätestens bei der "Gelddruckszene" wurde mir bewusst, dass sowohl Verantwortliche als auch Konsumenten seit 1832 nichts dazugelernt haben - oder zumindest scheint es so.

     Goethe, der unter anderem Adam Smiths Werke studierte, nahm den britischen Banker John Law als reales Vorbild für Mephistopheles und warnte schon damals vor der Geldschöpfung aus dem Nichts. Goethe rät in seinem Werk und auch in seiner Stellung als "Wirtschaftsminister" am Weimarer Hof von der Papiergeldeinführung ab. Einzig der Narr in Faust II begreift, dass durch das magische Geld eine Inflation droht, und erkennt den Ausweg daraus bzw. investiert in Sachwerte. So wie in der "Gelddruckszene" profitieren die Menschen auch heutzutage nur kurzfristig, denn wie im Werk veranschaulicht wird, kann Reichtum aus Papier über Nacht verschwinden.

    Auch die USA, die sich 1933 vom Goldstandard lösten, um die Geldmenge auszuweiten, profitierten anfangs, doch heute zahlt die gesamte Welt den Preis für eine Wirtschaft, die so wie in Goethes Faust immer mehr auf Magie basiert. Man denke an die Börse.

     Interessant ist auch, dass Goethe Faust II versiegeln ließ und anordnete, das Werk erst nach seinem Tod zu publizieren. Er war der festen Überzeugung, dass die damalige Leserschaft seine Botschaft nicht verstehen würde. Verstehen wir seine Botschaft heute, oder wollen wir sie nicht verstehen? Jeder, der im Bereich Finanzwesen und Wirtschaft tätig ist aber auch wir als Konsumenten, sollten uns die Tragödie zweiter Teil zu Gemüte führen. Was ist der Ausweg aus der grassierenden Inflation? Wie kann man sich Dingen verschließen, vor denen schon 1832 gewarnt wurde?

    Ist Mensch 2023 noch immer nicht reif für dieses Werk?

  12. Cover des Buches Lotte in Weimar (ISBN: 9783596904020)
  13. Cover des Buches Ungeduld des Herzens (ISBN: 9783746719740)
    Stefan Zweig

    Ungeduld des Herzens

     (103)
    Aktuelle Rezension von: Stef_Smulders

    Eine Achterbahnfahrt des Lesens! Etwas altmodisch in seinem Stil, mit überaus ausführlichen Beschreibungen von Gefühlen, naiven Annahmen darüber, was der Leser verstehen und erraten kann, ist es dennoch ein sehr unterhaltsamer Roman. Sehr gut geschrieben, einfach zu lesen mit vielen sehr guten Charakter- und Szenenbeschreibungen. Doktor Condor ist mein absoluter Held, was für eine Figur! Geradezu aus einem Dickens-Roman, aber nicht so stereotyp. Dann gibt es noch Edith, das verkrüppelte Mädchen, das auch sehr lebendig und unvergesslich ist. 'Beware of Pity' ist ein klassisches Beispiel dafür, wie man einen aufregenden Roman strukturiert. Das einzige, was ich nicht mochte, ja regelrecht verabscheute, ist die Tatsache, dass es offenbar in jenen Zeiten und Umständen als Horror angesehen wurde, wenn ein verkrüppeltes Mädchen geliebt werden und heiraten wollte! Andere Zeiten, aber sicherlich keine besseren Zeiten.

  14. Cover des Buches Tonio Kröger/ Mario und der Zauberer (ISBN: 9783596512799)
    Thomas Mann

    Tonio Kröger/ Mario und der Zauberer

     (172)
    Aktuelle Rezension von: BM1TE19a

    "Mario und der Zauberer" von Thomas Mann ist eine faszinierende Erzählung über die Macht des Bösen und die Auswirkungen von Massenhypnose. Manns sprachliche Fähigkeit und psychologische Tiefe sind in diesem Werk auf höchstem Niveau. Die Geschichte folgt dem Erzähler, der mit seiner Familie in einen Badeort reist und dort auf einen hypnotischen Zauberer trifft, der die Menschenmassen in seinen Bann zieht. Mann beschreibt in präziser und unheimlicher Weise, wie der Zauberer seine Macht ausübt und Mario schließlich selbst zum Opfer wird. Das Buch ist ein zeitloser Klassiker und eine eindringliche Warnung vor den Gefahren der Manipulation und des Faschismus. Manns einzigartiger Schreibstil und die düstere Atmosphäre machen "Mario und der Zauberer" zu einem unvergesslichen Leseerlebnis.

    AG

  15. Cover des Buches Die Wahlverwandtschaften (ISBN: 9783150142165)
    Johann Wolfgang von Goethe

    Die Wahlverwandtschaften

     (154)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ich habe „Die Wahlverwandtschaften“ vor Kurzem gelesen und muss mich erst einmal davon erholen. Möchte inzwischen ein paar Gedanken dazu loswerden. So geärgert wie dieses Buch, hat mich schon lange nichts mehr. Meiner Meinung nach kann man aus dieser Geschichte kaum etwas lernen – unterhaltsam kann sie unter Umständen sein, die eine oder andere Lebensweisheit ist drinnen, aber das ist dann auch schon alles. Die Protagonisten des Romans haben zu viel Freizeit und steigern sich in irgendwelche Genusssüchte, die nichts mehr mit einem gesunden Leben oder mit einem Alltag zu tun haben, wie wir normale Menschen ihn kennen. Die Geschichte beginnt mit dem Paar Eduard und Charlotte, das sich ein Paradies geschaffen hat; die beiden leben in Abgeschiedenheit und Wohlstand: Es wird lustgewandelt und genossen; es ist alles dermaßen perfekt, dass sie sich von den Langzeitgästen Ottilie und diesem Hauptmann dermaßen aus der Fassung bringen lassen, dass ihr gesamtes Lebenswerk ins Wanken gerät, alles, was sie zusammen geschaffen haben wird durch ihre Gefühlswandlungen leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Das bedeutet auch, dass Eduards und Charlottes gemeinsame Projekte nicht recht anstrengend waren, sonst hätten sie es sich wahrscheinlich zwei Mal überlegt, alles einfach so in den Wind zu schießen. Die arme Ottilie, die eigentlich immer nur sowohl von Eduard, der seinen zweiten Frühling mit ihr erleben möchte, als auch von Charlotte, die sie ab einem bestimmten Zeitpunkt nur mehr unter Kontrolle hält, bedrängt. Ottilie ist eigentlich nur Opfer der übersteigerten Genusssucht dieses emotional instabilen Paares. Am Ende muss sie dann alles bezahlen. Der Autor führt zwar die Figur der Luciane, Tochter von Charlotte, als Genuss-Charakter ein und möchte dadurch wahrscheinlich von der eigentlichen Prunk- und Genusssucht von Charlotte und Eduard ablenken – es funktioniert aber nicht. Goethe zu kritisieren ist ja echt ein starkes Stück, aber ich muss einfach sagen, dass mich dieses Werk echt nicht vom Hocker gerissen hat. Dieser Mensch schwebte irgendwo in einer anderen Welt, es wird nicht gearbeitet, nichts ist anstrengend, man gibt sich den Genüssen hin und steigert sich dermaßen hinein, dass es echt gefährlich wird. Goethe sei ja ein Genie gewesen, heißt es. Na kein Wunder bei dem Lebensstandard.
  16. Cover des Buches Die Judenbuche (ISBN: 9783872910141)
    Annette von Droste-Hülshoff

    Die Judenbuche

     (469)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Seit jeher strebt Friedrich nach Höherem und hofft auf ein bessers Leben. Auf einem Fest überschlagen sich die Ereignisse und er gerät in Streit mit dem Juden Aaron. Einige Tage später findet man Aaron aufgehänt an einer Buche. Sogleich fällt der Verdacht auf Friedrich und die Ermittlungen beginnen. Friedrich verschwindet aus dem Dorf und keienr weiß, wohin seine Spur führt. Erst viele Jahre später gibt es nähere Hinweise. Eine spannende Geschichte über Schul und Sühne, über dunkle Vergangenheit und den Ausbruch eines Schwächeren.

  17. Cover des Buches Jenny | Der große Frauen- und Emanzipationsroman von Fanny Lewald | Reclams Klassikerinnen (ISBN: 9783150114551)
    Fanny Lewald

    Jenny | Der große Frauen- und Emanzipationsroman von Fanny Lewald | Reclams Klassikerinnen

     (26)
    Aktuelle Rezension von: duchessofmarvellousbooks

    Heute gibt es einen Tipp für alle Klassiker- Fans und die von Jane Austen sowie den Brontë-Schwestern. Sie ist eine der erfolgreichsten deutschen Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts und eine führende Figur des intellektuellen Lebens in Berlin, ist heute außerhalb der Literaturwissenschaft fast vergessen. 

    Es ist, sowohl für die Frauen- als auch die Judenemanzipation in Europa relevant, da sie als Frau offen soziale und politische Umwälzungen durch die Literatur forderte.


    Die Geschichte spielt im Preußen des Vormärz und folgt Jenny, einer Figur, die viele Parallelen zu Lewalds eigenem Leben aufweist. Jenny Meier, stammt aus einer reichen jüdischen Handelsfamilie in Norddeutschland, die in einer antisemitischen und patriarchalen Gesellschaft für die Emanzipation von Frauen und Juden kämpft. Es wird Jennys Liebesleben, ihre Konversion zum Christentum und die damit verbundenen Glaubenszweifel, sowie die tragische Liebe zu Graf Walter thematisiert.


    Lewalds Darstellung ist sowohl realistisch als auch psychologisch tiefgründig. Sie präsentiert ihre Charaktere als komplexe Individuen, die über ihre Gruppenzugehörigkeit hinausgehen. Der #Roman zeigt die verschiedenen Facetten  des Antisemitismus und der Identitätskämpfe der deutsch-jüdischen Charaktere.


    Lewald, die als Jüdin und Frau selbst für Bildung und Anerkennung kämpfen musste, spiegelt in „Jenny" viele eigene Erfahrungen wider. Ihr Erfolg mit dem Roman ermöglichte ihr eine ungewöhnliche Unabhängigkeit für eine Frau ihrer Zeit. Sie nutzte ihre Plattform, um sich für jüdische und weibliche Belange einzusetzen und bezog auch Stellung zu Klassenfragen und kolonialer Unterdrückung.


    Die Neuauflage leistet einen wichtigen Beitrag zur Wiederentdeckung von Lewalds Werk. Sie ist ein bedeutendes literarisches Zeugnis, das Einblicke in den Alltagsantisemitismus des 19. Jahrhunderts gibt und dessen Themen auch heute noch relevant sind.

  18. Cover des Buches Irisches Tagebuch. - Reihe: dtv, Band 1. (ISBN: B0045CRGBA)
    Heinrich, Böll

    Irisches Tagebuch. - Reihe: dtv, Band 1.

     (2)
    Aktuelle Rezension von: usum56

    Heinrich Böll beschreibt in diesem speziellen Reisetagebuch das Irland der Jahre 1954/55. Er erzählt von liebenswerten, temperamentvollen Menschen ("diese Mischung aus Leidenschaft und Gleichmut"), von einem Land, dessen einziger natürlicher Reichtum der Torf und der täglich fallende Regen ist, wo jeder immer "nice day", "wonderful day" als Begrüssung auf den Lippen trägt, obwohl das Wetter ständig von Regengöttern bedroht ist. Ein Land mit vielen Kindern, Priestern und Nonnen und einer selbstverständlichen, unverfälschten Frömmigkeit, wo Redensarten wie "It could be worse" oder "I shouldn't worry" selbst bei grösseren Katastrophen Anwendung finden.

    Wenig wusste ich von Irland und ich war noch nie da, aber mit diesem Buch konnte ich sehr unmittelbar in das Land eintauchen und seine Menschen spüren. Zumindest wie es damals war. Ein schönes warmes Gefühl.

    Es hat sich verändert seither, dieses Irland. Böll selbst sagt es in seinem Essay "Dreizehn Jahre später" am Ende des Buches. Dreizehn Jahre später "sind in Irland eineinhalb Jahrhunderte übersprungen und fünf weitere eingeholt worden". Doch ich hoffe, dass auch im Irland von heute noch etwas von diesem bezaubernden Geist erhalten blieb, den Böll hier so wunderbar lustvoll schildert.

    Ich weiss nicht mehr, wie dieses Buch zu mir fand, aber es darf auf jeden Fall bleiben.

  19. Cover des Buches Gesammelte Werke in drei Bänden: Band 1 - Band 3: Dramatische Dichtungen I, Dramatische Dichtungen II Gedichte, Erzählungen, Schriften zur Geschichte, Schriften zur Kunst und zur Philosophie (ISBN: B00B0I241O)
  20. Cover des Buches Professor Unrat (ISBN: B000G6G4Y4)
    Mann Heinrich

    Professor Unrat

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  21. Cover des Buches Armut, Reichtum, Schuld und Buße der Gräfin Dolores (ISBN: 9783864030468)
  22. Cover des Buches L'Arrabbiata / Andrea Delfin: Zwei Erzählungen (ISBN: 9783743713529)
  23. Cover des Buches Effi Briest (ISBN: 9783742409546)
    Theodor Fontane

    Effi Briest

     (37)
    Aktuelle Rezension von: NiWa

    Die siebzehnjährige Effi heiratet den doppelt so alten Baron von Innstetten, wodurch sie in ihr Unglück rennt. Innstetten ist besessen von der Karriere, behandelt die Angetraute wie ein Kind, und bemerkt nicht, dass seine Frau außerhalb der Ehe der Einsamkeit entflieht. 

    „Effi Briest“ ist ein Klassiker von Theodor Fontane. Das Werk ist erstmals in den Jahren 1894 und 1895 erschienen, und hat damals angeblich für viel Furore gesorgt. 

    An meiner Schule war dieses Werk keine Pflichtlektüre. Allgemein bin ich an Klassikern interessiert und wollte daher unbedingt diese Bildungslücke schließen. Im Endeffekt war hier schon fast schade um die Zeit, weil einem in Gesellschaft der lieben Effi das Gesicht einschläft. 

    Zunächst beginnt es richtig interessant. Der Leser lernt Effi als junges, unverheiratetes Mädchen kennen. Sie ist wild, verspielt und zu jeder Zeit vergnügt unterwegs. In Gesellschaft ihrer Freundinnen fühlt sie sich wohl und zu den Eltern hat sie ein herzliches Verhältnis. 

    Dann hält Baron von Innstetten um ihre Hand an, und sie nimmt den Antrag an. Die Eltern sind zufrieden, die Siebzehnjährige blickt einem angenehmen Leben entgegen, und könnte im Prinzip glücklich sein. 

    Nach der Hochzeit nimmt das Ende schon seinen Gang: Innstetten kümmert sich viel zu wenig um die junge Frau, welche zusehends vereinsamt und sich vermutlich deshalb um andere Gesellschaft bemüht.

    Auf diese Weise nimmt die Handlung ihren Lauf und insgesamt hört es sich sogar faszinierend an. Doch ab der Vermählung schleicht sich nicht nur Langeweile in Effis Alltag ein, sondern auch der Leser wird entsprechend gequält. Es geschieht nichts. Fontane berichtet von ellenlangen Spaziergängen, wie der Hund herumtollt, oder wer das Haus der Innstettens besucht. 

    Einzig spannender Part wäre ein übernatürlicher Aspekt um einen Chinesen gewesen, der Effi um den Schlaf bringt. Sie fürchtet sich vor der Spukgestalt, und die Geschichte um den mysteriösen Chinesen ist auffallend präsent. Jedoch verläuft es sich im Sand, und ist im weiteren Verlauf kaum der Rede wert. 

    Ab der Hälfte wollte ich das Hörbuch abbrechen, ich habe es dann aber doch durchgezogen. Immerhin war ich schon so weit gekommen, deshalb hörte ich es bis zum bitteren Ende. Effis außerehelicher Fauxpas wird der damaligen Zeit entsprechend dezent in den Raum gestellt. Es gibt keine bildhaften Szenen, sondern lediglich Andeutungen, die sie als Geächtete an den Rand der Gesellschaft führen.

    Ich verstehe durchaus, dass dieser Roman bei Erscheinen für Aufregung sorgte. Fontane setzt sich mit der Motivation hinter dem Ehebruch auseinander, veranschaulicht, dass es nur bedingt an Charakterschwäche liegt, und führt an, dass immer zwei Menschen in einer Ehe sind. 

    Allerdings ist es - meiner Meinung nach - für den Leser der Gegenwart schon mühselige Kost. Besonders während der vielen Spaziergänge sind meine Mundwinkel mit steigender Schrittzahl nach unten gesackt. Es war weder ein Vergnügen noch interessant, dennoch bin ich froh, dass ich jetzt weiß, was mit Effi Briest geschehen ist. 

    Allgemein verstehe ich nicht, warum dieses Werk an vielen Schulen Pflichtlektüre ist. Zwar kann ich nachvollziehen, dass man sich mit dem Inhalt und der Wichtigkeit des Romans im schulischen Rahmen auseinandersetzt, doch als zwingende Lektüre fallen mir etliche andere, spannendere Klassiker ein, bei denen die Lust auf altehrwürdige Literatur eher bestehen bleibt. 

    Lobend ist unbedingt die Sprecherin dieser Hörbuchversion - Brigitte Trübenbach - zu erwähnen. Sie verdient sich meine Bewunderung, weil sie dem Geschehen trotz der langweiligen Grundlagen Leben verliehen hat. Sie klingt vergnügt, schwungvoll und hat angenehm erzählt, was zumindest ein Trost in Anbetracht des einschläfernden Inhalts ist.

    Im Endeffekt zählt „Effi Briest“ daher zu den Klassikern, die man meiner Ansicht nach nicht gelesen haben muss.

  24. Cover des Buches Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften (ISBN: 9783462049916)
    Irmgard Keun

    Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften

     (39)
    Aktuelle Rezension von: beccaris

    Die Nachkriegszeit anfangs der zwanziger Jahre bildet den Hintergrund dieses ausgesprochen witzigen und phantasievollen Romans von Irmgard Keun. Ein junges Mädchen, das sich so gar nicht in die bürgerlichen Konventionen einpassen will und mit ihren mutigen aber harmlosen Streichen ihre Umgebung in Schach hält, lässt einem als Leser vermuten, dass Kinder ihre eigene Strategie entwickeln, mit Entbehrungen und einem Leben im Krieg umzugehen und das Erlebte zu verarbeiten. Sie lässt sich auf jeden Fall durch nichts und niemanden unterkriegen und erzählt ihr Leben mit den alltäglichen Unwägbarkeiten voll kindlichem Ernst, der einem immer wieder zum Schmunzeln bringt.


    Ein erhellendes kleines Schmuckstück, das es lohnt, wieder gelesen zu werden. Es erschien erstmals 1936.

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