Bücher mit dem Tag "dialoge"

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70 Bücher

  1. Cover des Buches Stolz und Vorurteil (ISBN: 9783945350089)
    Jane Austen

    Stolz und Vorurteil

     (4.362)
    Aktuelle Rezension von: Ms_Violin

    Im südenglischen Landgut Netherfield führt die Familie Bennet ein beschauliches Leben. Betrübnis bereitet nur, dass sich bisher noch keine der fünf Töchter verheiratet hat. Da kommt es sehr gelegen, dass in der Nachbarschaft ein Mann mit ansehnlichem Äußeren und ebenso ansehnlichem Einkommen einzieht. Während dieser von allen wohl aufgenommen wird, findet sein stolzer, fast schon arrogant auftretender Freund Mr. Darcy nur wenig Beliebtheit. Auch Elizabeth, die zweitälteste der Bennet‑Töchter, weist ihn zuerst ab, kommt aber nicht umhin, sich näher für seine Person zu interessieren.


    Der erste Satz von „Stolz und Vorurteil“ gehört zu meinen absoluten Lieblingsbuchanfängen!
    Egal, wie oft ich dieses Buch schon gelesen habe, der erste Satz schafft es jedes Mal aufs Neue mich zu amüsieren und mich in die richtige Stimmung für diese Geschichte zu bringen.
    Aber nicht nur der Anfang gehört zu meinen Lieblingen, das Buch, seine Geschichte und seine Figuren ebenfalls.
    Ich liebe wie sich die Handlung und die Gefühle aufbauen, wie sie entblößt werden und sich drehen und wandeln, die ganzen Verwicklungen und alles mit im Grunde so wenigen Schauplätzen und Figuren und dennoch habe ich das Gefühl so einen guten Ein- und Überblick über die englische Gesellschaft dieser Zeit zu bekommen, welche all diese Strukturen hervorgebracht und begünstigt hat.
    Jane Austen hatte wirklich eine ganz besondere Beobachtungsgabe und konnte diese auch noch so wunderbar spitzfindig zu Papier bringen.
    Außerdem liebe ich es auch, dass am Ende eben nicht alles wundervoll und perfekt ist. Wickham kommt nach all seinen Taten viel zu gut davon und ist auch noch mit Darcy verwandt und auch Lady Catherine hat keine größeren Konsequenzen zu ertragen und muss sich so auch nicht ändern und dennoch ist dieses Ende für mich einfach wunderbar.
    Teilweise weil es eben noch einmal all diese eher unschönen Punkte anspricht und nicht verschweigt, vor allem aber weil ich nicht nur den Ausblick auf das Eheleben von Elizabeth und Darcy mag, sondern weil auch all die verschiedenen Beziehungen (z.B. von Elizabeth und Georgiana) kurz und doch ausreichend beleuchtet werden, um mich eben vollkommen von einem Happy End zu überzeugen.


    Fazit: Egal, wie häufig ich dieses Buch schon gelesen habe, habe ich dennoch bei jedem erneuten Lesen wieder meinen Spaß an Handlung und Figuren und entdecke machmal sogar noch neue Aspekte und dieses Mal dann auch noch in so einem hübschen Gewand; wirklich kein Vergleich zu meiner alten abgegriffenen Taschenbuchausgabe! (Ich kann mich wirklich nicht entscheiden, welches der Cover aus diesem Schuber mein Favorit ist.)

  2. Cover des Buches Das Schicksal ist ein mieser Verräter (ISBN: 9783423086417)
    John Green

    Das Schicksal ist ein mieser Verräter

     (12.772)
    Aktuelle Rezension von: Julia-Bronsema

    Das Schicksal ist ein mieser Verräter ist ein absolut fantastisches Buch! Es ist eine ergreifende Geschichte über Liebe, Verlust und die Kraft des Lebens. Die Charaktere sind so authentisch und die Dialoge sind einfach genial. John Green hat einen unglaublichen Schreibstil, der einen wirklich mitreißt. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen und habe mit den Charakteren mitgelacht und mitgeweint. Es ist definitiv ein Buch, das man gelesen haben muss!

  3. Cover des Buches Harry Potter und das verwunschene Kind. Teil eins und zwei (Deutsche Bühnenfassung) (Harry Potter) (ISBN: 9783551559180)
    Joanne K. Rowling

    Harry Potter und das verwunschene Kind. Teil eins und zwei (Deutsche Bühnenfassung) (Harry Potter)

     (2.051)
    Aktuelle Rezension von: Magische_Buchwelt

    Meine Meinung:

    Das Buch zum Theaterstück "Harry Potter und das verwunschne Kind" ist in Scriptform aus der Sicht von vielen Protagonisten geschrieben. 

    Eine Geschichte die neunzehn Jahre nach dem zweiten Zauberkrieg. 

    Es war nie leicht, Harry Potter zu sein – und jetzt, als Angestellter des Zaubereiministeriums, Ehemann und Vater von drei Schulkindern, ist sein Leben nicht gerade einfacher geworden.

    Während Harrys Vergangenheit ihn immer wieder einholt, kämpft sein Sohn Albus mit dem gewaltigen Vermächtnis seiner Familie, mit dem er nichts zu tun haben will. Als Vergangenheit und Gegenwart auf unheilvolle Weise miteinander verschmelzen, gelangen Harry und Albus zu einer bitteren Erkenntnis: Das Dunkle kommt oft von dort, wo man es am wenigsten erwartet.

    Die Handlung setzt nahtlos am Ende von "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" ein. Dennoch hat ich durch den außergewöhnlichen Schreibstil zu Anfang Probleme in die Geschichte hinein zu finden. 

    Harry und seine Freunde müssen erneut den dunklen Mächten entgegen stellen, um die magische Welt, und ihre Kinder zu retten. Denn jemand setzt alles daran den dunklen Lord auferstehen zu lassen. 

    Sowohl Harry als auch sein zweitältester Sohn Albus, machen im Verlauf der Geschichte eine große Entwicklung, und lernen einander besser zu verstehen. 

    Das Sitting ist atmosphärisch und düster. Viele Wendungen verliehen der Handlung eine große Spannung, die sich über den gesamten Verlauf immer, bis zu einem emotionalen, packenden Showdown steigerte. So fieberte man von der ersten bis zur letzten Seite mit den Charakteren mit. Neben der Magie, spielen Familie, Freundschaft und Vertrauen hier eine tragende Rolle. 


  4. Cover des Buches Maybe Someday (ISBN: 9783423218740)
    Colleen Hoover

    Maybe Someday

     (1.645)
    Aktuelle Rezension von: LaureenSanoo

    Worum geht es? Sydney erwischt ihre beste Freundin beim Fremdgehen mit ihrem Freund. Hals über Kopf zieht sie aus der gemeinsamen Wohnung mit ihrer besten Freundin und landet in der NachbarsWG von Ridge, Warren und Bridgette. Sie fühlt sich von Anfang an zu Ridge hingezogen, da sie ihn bereits zuvor oft auf dem Balkon beobachtet hat, wie er Gitarre spielt. Es bannen sich Gefühle zwischen den beiden an, vor allem, nachdem sie herausgefunden haben, dass sie ein gutes Team sind, um gemeinsame Songs für Ridges Band zu schreiben. Das Problem ist nur, dass Ridge eine Freundin hat, die er aus Liebe zu ihr nicht verlassen kann.

    Ridge hat eine Behinderung, die ich hier nicht spoilern möchte. Die Kommunikation zwischen ihm und Sydney erfolgt ausschließlich online, weswegen die Beziehung der beiden etwas besonderes ist. Auch Maggy, die feste Freundin von Ridge, hat zunächst ein Geheimnis. Im Laufe der Geschichte wird deutlich, wieso Ridge es nicht übers Herz bringen kann, Maggy zu verlassen. Sydney fand ich als Protagonistin ziemlich blass. Es wird kaum was über ihr Leben erzählt und für mich war es unbegreiflich, wie sie als betrogene Frau nur wenige Tage später selbst zur Betrügerin werden kann. 

    Was mich positiv an der Geschichte überrascht hat, waren die aufgelisteten Songtexte, die es tatsächlich auch auf Spotify zu finden gibt. Beim Lesen habe ich die jeweiligen Lieder im Hintergrund laufen lassen. Dadurch haben manche Momente im Buch etwas magisches ausgestrahlt und die Gefühle wurden deutlich hervorgehoben. 

    Fazit: Eine nette kitschige Geschichte zwischen zwei Verliebten, deren Liebe zum Scheitern verurteilt scheint. Es ist für mich kein Must Read, jedoch werde ich die anderen beiden Teile ebenfalls lesen, damit ich die Geschichte für mich abschließen kann.



  5. Cover des Buches Die Hütte (Filmausgabe) (ISBN: 9783548288796)
    William Paul Young

    Die Hütte (Filmausgabe)

     (618)
    Aktuelle Rezension von: KarenAydin

    Worum geht es? 

    Im Mittelpunkt steht Mackenzie Allen Philips, genannt „Mack“. Bei einem Camping-Ausflug mit seiner Frau Nan und seinen fünf Kindern, wird seine Tochter Missy von einem Serienkiller entführt und getötet. Dies hat vor der eigentlichen Handlung stattgefunden. Er hat dabei nicht nur seine Tochter, sondern auch seinen Glauben verloren. Wir begegnen Mack, wie er im Postkasten eine Einladung zu einem Wochenende in einer Hütte erhält. Unterzeichnet von Gott. Mack macht sich auf zur Hütte, denn mit diesem hat er eine Rechnung offen.  

     

    Kritik

    Der weitaus größte Teil des Buches besteht aus Dialogen zwischen Mack und Gott, der sich ihm in drei Personen zeigt, als Afroamerikanerin, die sich mit „Papa“ ansprechen lässt, als Asiatin namens Sarayu (Wind) und als hebräischer Handwerker. Sie verkörpern die Dreifaltigkeit. Das mag verwirrend sein, es wird jedoch erklärt, dass dies nur die Form ist, in der Gott sich speziell Mack zeigen möchte, damit dieser sein anthropomorphes Gottesbild eines strengen (und nicht wirklich guten) Mannes über Bord wirft. Besonders sympathisch fand ich sie am Anfang nicht, das hat sich aber im Laufe des Buchs verändert. Auf Romanebene habe ich so eine Beziehung zu Gott aufbauen können.

    Ein zentrales Thema (aufgrund von Macks Schicksal) ist die Theodizee-Frage. Wenn Gott gut ist und Macht hat, wie kann er dann das Böse zulassen?

    Das Buch ist ein sehr langes (und der Roman ist mir zu lang) Plädoyer für Liebe, Toleranz, Verständnis, Vertrauen und Vergebung. Der Autor distanziert sich von der offiziellen Theologie, indem betont wird, dass die theologischen Ausführungen und die Ausbildung von Religionen Gott von den Menschen entfremdet haben. Statt Denken sollte man eher Fühlen. Und überhaupt ist das Buch sehr kirchenkritisch. Letztlich ist es aber genau eben das, die protestantische Theologie runtergebrochen auf Kinder-Uni-Sprache. Das ist grundsätzlich ganz schön zu lesen und für jeden, der nicht so damit vertraut ist und viele Fragen zur Religion hat, sicher bereichernd (ich habe vor Urzeiten mal evangelische Religion studiert, für mich war das meiste nicht unbekannt).

    Interessant ist, dass der Roman in den USA zunächst im Selbstverlag erschienen ist, aber so gut ankam und durch Mundpropaganda so bekannt wurde, dass er zu einem New York Times Bestseller wurde (bis 2016 wurden 22 Millionen Exemplare verkauft) und schlussendlich ja auch sogar verfilmt.

    Es besteht also deutlicher Bedarf an einer Erklärung der Liebe Gottes auf einem verständlichen Level. Es wird aber – das hat mir ganz gut gefallen – nicht alles wegerklärt, sondern ein bisschen Mysterium bleibt. Die letzten Seiten, wenn man nach dem ganzen Gerede wieder ins Geschehen hineinkommt, waren recht bewegend.

    Es gibt aber durchaus Punkte, die mir persönlich ganz und gar nicht gefallen haben. Es geht primär um den Menschen, der nach wie vor als Krone der Schöpfung aufgefasst wird. Die Frage, warum es giftige Pflanzen gibt, wird so beantwortet, dass das Gift in geringen Dosen als Medizin zu gebrauchen ist. Dass Gift einfach für die Pflanze selbst nützlich ist, wird dabei nicht erwähnt. Wenn es um Gott geht, dann muss es schon um die gesamte Schöpfung gehen. Auch gibt es zu Frauen recht stereotype Ansichten.

    Insgesamt kann ich das Buch jedem empfehlen, der sich für diese Themen interessiert und sich mit religiösen Fragen jenseits von offizieller Theologie und Kirche auseinandersetzen möchte. Man muss allerdings bereit sein, sich auf diese Fragen einzulassen. Viel Handlung gibt es nicht.

     

     

  6. Cover des Buches Gut gegen Nordwind (ISBN: 9783442489336)
    Daniel Glattauer

    Gut gegen Nordwind

     (5.578)
    Aktuelle Rezension von: AlineCharly

    Eigentlich möchte Emmi nur ihr Abo bei der Zeitschrift „Like“ kündigen, aber sie vertippt sich und so langen ihre Nachrichten bei einem gewissen Leo Leike. Nachdem ihr der gleiche Fehler mehrfach passiert, beschließt dieser zurückzuschreiben. Zwischen den beiden entwickelt sich eine etwas merkwürdige Brieffreundschaft. Dabei kommen sich die beiden emotional immer näher und müssen sich bald fragen, ob diese Gefühle auch der Realität standhalten. Was wird passieren, wenn die beiden sich zum ersten Mal gegenüberstehen?

    Ich fand die Idee des Buches wirklich gut und war schon sehr gespannt wie der Autor das umgesetzt hat. Leider war ich aber von genau dieser Umsetzung so gar nicht begeistert. Emmi ist eine der unsympathischsten Protagonisten, die mir je begegnet ist. Sie ist absolut egoistisch und dabei auch noch über jede Maße dramatisch unterwegs, denn alles muss nach ihrem Kopf gehen. Zu Beginn fand ich das ganze Kennenlernen über E-Mail noch relativ süß, aber dann hat sich herausgestellt, dass Emmi verheiratet ist und ihren Mann lieber betrügen würde als ehrlich mit ihm zu sprechen. Ehrlich gesagt habe ich auch nicht verstanden wie sie durch diese oberflächlichen E-Mails wirklich Gefühle füreinander entwickeln konnten. Leo fand ich als Charakter ganz in Ordnung, aber eben auch nicht mehr als das. Er konnte nicht wirklich retten was Emmi mit ihrem Verhalten verbockt hat. Dazu kamen die immer wieder langen nichtssagenden E-Mail Passsagen bei denen wirklich jeder Funke an Spannung verloren gegangen ist. Die Fortsetzung werde ich definitiv nicht lesen.

    Zwar eine gute Grundidee, aber in der Umsetzung leider eine ziemlich langweilige Liebesgeschichte mit zweifelhafter Moral und einer unsympathischen Protagonistin. Kann ich leider nicht weiterempfehlen.

  7. Cover des Buches Der Besuch der alten Dame (ISBN: 9783257600575)
    Friedrich Dürrenmatt

    Der Besuch der alten Dame

     (1.844)
    Aktuelle Rezension von: Barbara_Nelting

    Die Geschichte ist schnell erzählt: Eine in ihr Heimatstädtchen (das ewig stinkende Güllen - eine von vielen bitterbösen Anspielungen) zurückgekehrte Milliardärin bietet dem heruntergekommenen und verschuldeten Ort eine Milliarde - wenn einer seiner Bürger Ill, ihre damalihe Jugendliebe, die sie vor Gericht einst verleugnete, tötet. 

    Was Dürrenmatt aus dem Thema macht, ist an Groteske, Witz und Tiefgang nicht zu toppen. 

    Am Ende ist Ill tot - und das Bürgertum wieder einmal seiner verdorbenen Scheinheiligkeit entlarvt!

  8. Cover des Buches "Ich hab dich rein optisch nicht verstanden" (ISBN: 9783548375397)
    Sören Sieg

    "Ich hab dich rein optisch nicht verstanden"

     (21)
    Aktuelle Rezension von: dominona

     Manchmal wirken die Dialoge einfach zu konstruiert oder ich frage mich, wer diese Situation mitgehört und auch noch so fleißig mitgeschrieben hat. Oft beinhaltet das Ganze dann eine meist lustige Pointe und am Ende gibt es noch einen überflüssigen Test zu welcher Gruppe von “Antwortern” man denn selbst gehört. Naja, ganz nett, aber nichts für das Bücherregal.

  9. Cover des Buches How to be Good (ISBN: 9783462049947)
    Nick Hornby

    How to be Good

     (328)
    Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerin

    Katie und David sind Anfang 40 Jahre alt, verheiratet und Eltern des zehnjährigen Tom und seiner jüngeren Schwester Molly. Katie ist Allgemeinmedizinerin und arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis, während David von zu Hause aus Kolumnen und Rezensionen für eine lokale Zeitung schreibt und sich um die Kinder kümmert. David ist ein verbitterter, streitlustiger Zyniker – Eigenschaften, die er sich beruflich für seine Kolumnen zunutze macht.
    Katie und David sind ein eingespieltes Team, sie wissen, auf welche Knöpfchen sie beim anderen drücken müssen. Abwechslung und Romantik fehlt in ihrer Beziehung weshalb sich Katie auf das Abenteuer Seitensprung einlässt. Wirkliche Befriedigung empfindet sie dabei nicht, beendet die Affäre und erzählt David davon. Katie möchte die Scheidung, aber David weigert sich.
    Fast zeitgleich begibt sich David wegen seiner Rückenschmerzen in die Arme eines Wunderheilers. Anschließend sind die Schmerzen weg, aber auch seine Persönlichkeit. David mutiert vom „zornigsten Mann in Holloway“ zu einem Wohltäter, der nicht nur großzügig Geldspenden und Essen an Obdachlose verteilt, sondern auch das Spielzeug seiner Kinder verschenkt. Katie erkennt ihren Mann nicht wieder und kann sich nicht dagegen wehren, dass der Moral predigende Wunderheiler DJ GoodNews bei ihnen in das Gästezimmer zieht.

    „How to be good“ ist für einen Nick Hornby-Roman ungewöhnlich aus Sicht der Frau geschrieben. Es geht um die (gescheiterte) Ehe zweier Londoner, bei denen die Rollen vertauscht sind. Während Katie das Geld für die Familie verdient und zu ihren Kindern ein eher distanziertes Verhältnis hat, ist Möchtegernschriftsteller David für Haushalt und Kinder zuständig. Katie ist Philantropin, wollte nicht nur als Ärztin den Menschen immer nur helfen und ist an das gegensätzliche Gezeter ihres Ehemanns gewöhnt, der grundsätzlich alles und jeden ablehnte. Umso verwirrter ist sie über seine Wesensveränderung nach dem Besuch bei dem ominösen Wunderheiler. David entwickelt sich zu einem so kompromisslosen Samariter, dass es selbst Katie zu viel wird. Auf einmal ist er der Gutmensch und sie die Kritikerin.

    Als Leser kann man sich auf keine Seite stellen. Beide Ehepartner sind starke Persönlichkeiten, von ihren Ansichten überzeugt und schrecklich anstrengend. Während David nur von Außen betrachtet werden kann, blickt man bei Katie auch ins Innere und kann sich köstlich über ihre Auffassungen und Verwirrung über ihren Ehemann amüsieren. Sie nimmt dabei kein Blatt vor den Mund – weder in Bezug auf den Wunderheiler, ihren Ehemann oder ihre Kinder. Bei David muss man sich dagegen fragen, inwiefern er seine Aktionen und Ideen ernst meint oder wie weit sie der Provokation dienen.
    Sehr unterhaltsam liest sich der Schlagabtausch zwischen den Ehepartnern, während die Umstände um GoodNews die Handlung fast ins Absurde driften lässt.

    Wie ist oder wird man gut ist die zentrale Frage des Romans. Was macht einen guten Menschen aus, was muss man dafür aktiv tun oder passiv ertragen? Die unterschiedlichen Ansichten bieten Stoff für diverse Kontroversen, sind unterhaltsam und voller Ironie und regen zum Nachdenken über den eigenen Standpunkt an.

    „How to be good“ ist eine Ehe-Dramödie mit einem amüsanten Schlagabtausch über moralische Überlegenheit der beiden Protagonisten in typisch ironischer Nick-Hornby-Manier.

  10. Cover des Buches Wem die Stunde schlägt (ISBN: 9783596903221)
    Ernest Hemingway

    Wem die Stunde schlägt

     (150)
    Aktuelle Rezension von: rkuehne

    Ich will und kann hier nichts gegen Hemingway sagen, den alten Mann auf dem Meer fand ich großartig. Dieses Kriegs- bzw. Anti-Kriegsbuch ist sicher auch ein guter Roman, mich hat er nur einfach nicht erreicht und so hab ich, nachdem ich merkte, dass es mir nicht gelingt eine Beziehung zu den Figuren, die Rebellen im spanischen Befreiungskampf, aufzubauen, den Roman abgebrochen. Es gibt zu viele andere Bücher, die auf mich warten.

  11. Cover des Buches Alte Liebe (ISBN: 9783596512027)
    Elke Heidenreich

    Alte Liebe

     (136)
    Aktuelle Rezension von: literat

    Ich habs geliebt. Es lebt nicht von viel Bewegung und viel Handlung aber die Sprache zwischen den beiden Protagonisten, dem Ehepaar, ist einfach toll, liebevoll, mitfühlend, aufmerksam. Und ich kann am Ende Harrys Trauer sooooo fühlen.

  12. Cover des Buches Haben Sie schon mal versucht, sich in einer Supermarktwarteschlange zurückzudrängeln? (ISBN: 9783839813300)
    Jörg Maurer

    Haben Sie schon mal versucht, sich in einer Supermarktwarteschlange zurückzudrängeln?

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Petra_Mayer
    Eine Live-Übertragung von Jörg Maurer. Für jemanden der den Humor mag, sicherlich eine gute Unterhaltung.
    Selbst ich musste manchmal lächeln, obwohl es nicht ganz mein Humor ist.

    Hörbuch -ungekürzte Version -  Live Autorenlesungen - 2 CDs - Dauer: 2 Stunden, 21 Minuten - 31 Tracks

    Inhalt:

    Jörg Maurer live und ohne doppelten Boden!
    "Haben Sie schon einmal versucht, sich in einer Supermarktwarteschlange zurückzudrängeln? Das erregt wesentlich mehr Ärger, als sich vorzudrängen. Es ist auch origineller." Diesen und anderen Herausforderungen des Alltags geht Jörg Maurer in seiner Live-Lesung vor ausverkauftem Haus nach. Bisher unveröffentlichte Texte, kurze Kriminalstücke, literarische Adaptionen und irrsinnige Dialoge wechseln einander ab, niemand wird geschont, und am Ende des grandiosen Abends sind einige Leichen zu beklagen und einige Lachmuskeln überanstrengt! Jörg Maurer live – Sprachakrobatik und Witz für die Ohren.
  13. Cover des Buches Au revoir, les enfants (ISBN: 9783125972629)
    Louis Malle

    Au revoir, les enfants

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Geerthi

    Die Französischlektüre «Au revoir, les enfants» von Louis Malle habe ich vor einiger Zeit auf Empfehlung meiner ehemaligen Französischlehrerin gelesen. Ich bin positiv überrascht, dass es mir so gut gefallen hat. Der Zweite Weltkrieg ist ein wichtiges Thema, die man nicht vergessen darf. Zwischen den beiden Hauptcharakteren Bonnet und Julien entwickelt sich eine tiefe, wahre Freundschaft, die mich sehr mitnahm. Es wurde so emotional. Über die damalige Zeit in Frankreich erfährt man sehr viel und viele Gefühle kommen zum Vorschein, ist nichts für schwache Herzen. Die ganze Geschichte erlebt man aus den Augen eines Kindes. Passend zu dieser Lektüre gibt es den Film, der mich auch völlig überzeugt hat.

    «Au revoir, les enfants» ist bis jetzt meine liebste Französischlektüre und somit auch eine absolute Leseempfehlung!

  14. Cover des Buches Roter Mars (ISBN: 9783453316966)
    Kim Stanley Robinson

    Roter Mars

     (28)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    KIm Stanley Robinson schreibt in der Regel fundierte aber auch langatmige Romane. "Roter Mars" ist da keine Ausnahme.

    Der Roman wurde in den 1990er geschrieben und stellt für diese Zeit ein wirklich gelungenes Szenario auf, wie die Menschheit den Mars besiedeln könnte. Die Gemeinschaft der ersten 100 erzielt überraschend schnell Fortschritte und kann einen funktionierenden Stützpunkt errichten. Doch auch in dieser aus Wissenschaftlern geprägten Gruppe bilden sich bald Lager heraus, die sich über die Frage wie schnell und wie umfangreich ein Terraforming stattfinden darf, zerstreiten.

    Als dann aufgrund der schlechten Lebensbedingungen auf der Erde immer mehr Menschen auf dem Mars landen, spitzt sich die gesellschaftliche Situation auf dem Mars immer mehr zu.

    Fazit:

    Robinson geht es neben der technischen Eroberung des Mars auch um Gesellschafts-politische Aspekte. Leider ist der Roman an einigen Stellen sehr langatmig. Spannung kommt bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen nicht auf.

    Wer sich für das Thema interessiert - ein Muss

  15. Cover des Buches Der erste Tod der Cass McBride (ISBN: 9783522201261)
    Gail Giles

    Der erste Tod der Cass McBride

     (85)
    Aktuelle Rezension von: Infernalia
    In "Der erste Tod der Cass McBright" geht es um ein Mädchen dass lebendig begraben wurde, und von ihrem Entführer über ein Walkie Talkie aifgefordert wird mit ihm zu sprechen und gequält wird da er sie für den Selbstmord seines Bruders verantwortlich macht.


    Die Kapitel des Buches wechseln im gesamten Verlauf die Sichtweise, mir gefiel besonders gut sowohl aus der Sicht des Entführers, des Opfers als auch der Ermittler zu lesen.


    Die Zeitsprünge und Rückblicke sind sinnvoll gesetzt und nicht verwirrend.


    Das Buch ist spannend bis zum Ende, und endet größtenteils abgeschlossen und quasi ohne Cliffhanger. Nur Kleinigkeiten bleiben offen die aber nicht weiter wichtig für die Story sind.


    Ein spannendes Buch für zwischendurch!
  16. Cover des Buches Wort für Wort (ISBN: 9783442492701)
    Elizabeth George

    Wort für Wort

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Ron_Robert_Rosenberg

    Elizabeth George, aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen in Kalifornien, startete nach ihrem Studium der Literaturwissenschaften und später der Psychologie zunächst als Lehrerin (obwohl sie seit dem siebten Jahr Geschichten schrieb und Schriftstellerin werden wollte) und mit zwanzigjähriger Verspätung als Bestsellerautorin in den achtziger Jahren durch. Bis heute verdankt sie den bald zwei Dutzend britischen Kriminalromanen mit dem Gespann Inspector Lynley und Sergeant Havers ihrem ungebrochenen Erfolg, der sie bis an den Mittagstisch ehemaliger US-Präsidenten trägt. So steht es in ihrem 2004 erstmals veröffentlichten Buch „Wort für Wort“, das neben diesem autobiographischen Exkurs in erster Linie ein Schreibratgeber für ihre angehenden Kolleg:innen ist.

    Ihren zweiten Ratgeber „Meisterklasse“, der 2022 herauskam und den ich vor diesem ersten Teil gelesen habe, halte ich im Nachhinein für etwas schwächer. In „Wort für Wort“ erhält man viele Strukturen und Listen, die einen wie ein Kochrezept bei der Zubereitung einer sehr guten Krimikost helfen.

    George, die auch seit Jahren Kreatives Schreiben lehrt, vermittelt in diesem Buch sehr anschaulich und strukturiert ihre Vorgehensweise beim Erstellen eines Romans. Dank ihrer Vorbildung und ihres Talents zeigt sie ihre Methoden auf, die sich sehr stark auf die Figurenentwicklung beziehen. Der Ratgeber baut in logischer Reihenfolge eine Struktur auf, die bei der Romanidee beginnt und in der endgültigen (ggf. dritten Fassung) endet - sieht man von der abschließenden Champagnertaufe nach der Erledigung ab. Jede Phase dieses Schreibprozesses ist sehr ausführlich und mit guten Beispielen unterfüttert und nachvollziehbar begründet. Nach meinem Geschmack hätten es dabei gerne ein paar weniger Beispiele aus eigener Feder sein dürfen, da gerade die Vielfalt der umfangreichen unterschiedlichen Beispiele anderer Autor:innen sehr aufschlussreich sind; insbesondere bei der Wahl der Erzählperspektive finden sich Juwelen.

    Natürlich besitzt auch George einige Schreibperlen, der Erfolg gibt ihr schließlich recht, und allein die Schilderung der Detailgenauigkeit ist brillant. Nur darf man nicht vergessen, dass es ihre Art und ihr Stil ist, der hier zugrunde gelegt wird. Und so werden auch die akribischen Landschaftsbeschreibungen, denen intensive Vor-Ort-Recherchen vorausgehen, vermutlich nicht jedermanns Zustimmung finden. Für sie ist sie aber unabdingbarer Bestandteil ihrer reichhaltigen Schatzkammer als eine der Queen of Crime (obwohl sie ja Amerikanerin ist und mit der Monarchie nichts am Hut hat).

    Aus diesem Grund wird George auch nicht müde zu betonen, dass die einzige Regel beim Schreibprozess und den Methoden darin besteht, dass es keine Regeln gibt! Sie macht jedem Nachwuchs-Schriftsteller Mut, es zu versuchen, was sehr erfrischend ist. Sogenannte Autoren, die ohne Fünkchen Disziplin (von Leidenschaft und Talent ganz zu schweigen) sich nur selbst im Ruhm sonnen möchten, verabscheut sie dagegen. Dabei bleibt sie bodenständig und bescheiden. Sie überzeugt dadurch, dass ihr das Schreiben wirklich am Herzen liegt. Vermutlich hätte sie heute auch zwei Dutzend (sehr gute) Romane in der Schublade liegen, wenn sie nicht in den achtziger Jahren beim dritten Romanversuch die Prise Glück hatte, das Werk über eine neue Agentin vermarktet zu bekommen. Für sie ist Schreiben ein Kunsthandwerk und Teil ihrer Persönlichkeit. Sie schreibt einfach weiter, weil sie nicht anders kann. Ihre Erfahrung gibt sie ohne Umschweife weiter. Wort für Wort – einfach klasse!

  17. Cover des Buches Dieses Buch wird Ihr Leben retten (ISBN: 9783462054293)
    A.M. Homes

    Dieses Buch wird Ihr Leben retten

     (104)
    Aktuelle Rezension von: Dilla_Smilla

    Dieses Buch mochte ich sehr.

    Richard Novak hat eigentlich alles. Arbeiten muss er schon lange nicht mehr, ein riesiges Haus am Meer, lebt Richard in L.A. mit einer Vollzeit Haushaltshilfe und gesundem Essen von seiner Ernährungsberaterin.
    Eines morgens endet er mit unerträglichen und zunächst unerklärlichen Schmerzen im Krankenhaus und steht vor der Frage, wen er denn eigentlich anrufen kann, wenn er nur noch einen Anruf hätte.

    "Er lag da und wurde sich bewusst, wie gründlich er sich von der Welt und allen Verpflichtungen freigemacht hatte, wie blödsinnig unabhängig er geworden war: Er brauchte niemanden, kannte niemanden, hatte in niemandes Leben einen Platz. So gründlich, wie er sich von der Welt der Abhängigkeiten und Verpflichtungen freigemacht hatte, war er nicht sicher, ob er überhaupt noch existierte."

    Er ruft seine Ex-Frau an. Wie auch der Rest des Buches verläuft dieses Gespräch kurios, auf dem Nachhauseweg beschließt Richard, dass es so nicht weitergeht. Die (bisher nicht wirklich vorhandene) Beziehung zu seinem Sohn muss sich ändern und überhaupt sind zwischenmenschliche Beziehungen ein großes Thema in #diesesbuchwirdihrlebenretten.


    Dieses Buch beschreibt so herrlich merkwürdige und liebenswerte Charaktere, reiht eine kuriose Situation und Konversation an die andere und hebt trotzdem nicht ab. Witzig, manchmal traurig und nie oberflächlich. Ich hab es so gern gelesen und wer bei dem Buch keinen Hunger auf Donuts bekommt, dem ist nicht zu helfen.


  18. Cover des Buches Die rätselhaften Worte (ISBN: 9783426414750)
    Reginald Hill

    Die rätselhaften Worte

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Khorne
    Hill schreibt wirklich grandios. Endlich mal ein Krimi, bei dem man nicht sofort weiß, wie es endet.
  19. Cover des Buches Die Buchliebhaberin (ISBN: 9783442726691)
    Tom Petsinis

    Die Buchliebhaberin

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Kopf-Kino

    »Hast du gelernt, die Welt zu akzeptieren, Paul?«
    »Ich habe die Poesie nicht aufgegeben.«
    »Ein Märtyrer des Lebens«, gab er lächelnd zurück.
    »Nein, Arthur, einfach ein Dichter.«

    'Die Buchliebhaberin' Sonya wagt den Sprung in die Selbstständigkeit und erfüllt sich einen Lebenstraum: ein eigenes kleines Antiquariat, um gänzlich in den geliebten Bücherkosmos versinken zu können. Aufgrund der allgemeinen Rezession bleiben jedoch in Bälde die Kunden fern. Als wäre das nicht bereits schlimm genug, eröffnet in ihrer Straße auch noch die Billig-Kette 'Bücher kiloweise' eine Filiale. Als Sonya eines Tages einen goldenen Briefumschlag, der ein handschriftliches Manuskript enthält, in ihrer Buchhandlung findet, spendet ihr die Geschichte sowohl Trost als auch Flucht vor den Existenzsorgen. Der Brief enthält ein Gespräch zwischen zwei Büsten - Marx und Moses diskutieren darin über Religion und den Vergleich zu Kapitalismus/Kommunismus -, aber keinen Hinweis auf dessen Autor. Schon bald taucht die nächste anonyme Geschichte auf...

    Tom Petsinis' Roman ist ein wahrer Ausflug in die Kulturgeschichte gelungen. Die fiktiven Dialoge, die im Laufe des Romans zwischen Schriftstellern, Philosophen und anderen Größen der Geschichte stattfinden, behandeln große Themen, wie Moral, Religion, Literatur, Wahrheit und natürlich die Liebe. Die geistreichen Gesprächspartner, die innerhalb der anonymen Manuskripte aufeinander treffen, reichen von Sokrates bis Kafka, um lediglich zwei zu nennen. Die Gespräche sind stellenweise recht komplex und erfordern beim Lesen eine gute Portion Konzentration ab, da sie den meisten Raum des Romans einnehmen. Somit ist das Buch kein Schmöker für zwischendurch oder nebenbei. Der Autor regt tiefgreifend zum Nachdenken an.

    Wenn eine Kultur noch jung und stark sei, hätten die Künstler keine Angst, tief in ihre Seele zu blicken. Indem sie unsere Ängste ausdrückten, würden sie ihnen etwas von ihrem Schrecken nehmen; indem sie unsere Albträume auf die Bühne brachten, würden sie uns befreien, das Licht des Tages zu genießen. Die Tragödie sei letztendlich die Konfrontation des Menschlichen mit dem, was darüber hinausweise, mit der Freiheit als Belohnung.

    In der Rahmenhandlung schaut der Leser der 30-jährige und schüchterne Sonya über die Schulter, wie sie mit Koffern bewaffnet die Flohmärkte abklappert, Bücher verschenkt, beklaut wird und sowohl vor ihrem Vermieter als auch dem Bankangestellten zittert, die sich die regelmäßig die Klinge in die Hand geben. Zudem begleitet man sie auf der Suche nach dem Unbekannten, der stets mysteriöser wird – er scheint Sonya unbemerkt zu beobachten. Ob Sonya einen Weg findet, sowohl den Urheber zu finden, als auch ihrer misslichen Lage zu entkommen, müsst ihr natürlich selbst herausfinden.

    Der Himmelsschreiber besudelt kostbar öffentlichen Raum! Sonyas Empörung wächst, während er seinen ersten Buchstaben, ein B., vollendet. Inserenten haben schon die Erde mit ihren Wurfsendungen verschmutzt, nun verunreinigen sie auch noch den Himmel, korrumpieren das Alphabet und erniedrigen das Wunder des Lesens, indem sie es dazu missbrauchten, ihre Produkte zu verkaufen. Es sollte zwei Alphabete geben, denkt sie plötzlich. Eines für Texte, die aufklären, das andere für Reklame.

    Der Schreibstil des Autors ist flüssig und weist lediglich innerhalb der Dialoge längere Schachtelsätze auf, die ich generell sehr schätze. Je nachdem zwischen wem der jeweilige Dialog bzw. Disput stattfindet, passt sich der Autor zart der dazugehörigen Sprache, Thematik und Berufung an. Somit fällt beispielsweise die Unterhaltung zwischen Rimbaud und Verlaine recht poetisch aus.

    Die Geschichten innerhalb der Geschichte waren mein persönliches Highlight. Jeder Dialog war für mich ein kleines Meisterstück. Natürlich fand ich den einen interessanter als manch anderen – summa summarum jedoch sagten sie mir alle zu. Manche Thematiken wiederholen sich, werden jedoch je nach Kontext der Dialoge anders beleuchtet.

    Um ehrlich zu sein, interessierte ich mich im Laufe der Geschichte weniger für die Rahmenhandlung, sondern umso mehr für die spannenden Geschichten. Mit 'spannend' beziehe ich mich ausschließlich auf die Spannung zwischen den Wortgefechten und Interaktionen der Beteiligten. Somit könnte manch einem der Roman zu langweilig sein – ich fühlte mich gut unterhalten.

    Ich gebe dem Roman 4 Sterne, da bspw.. manche Figuren, die in der Rahmenhandlung auftreten, zwar charakterisiert werden, dafür jedoch schnell und klanglos von der Bildfläche verschwinden. Manchmal blieb mir Sonya mit ihren Entscheidungen etwas fremd. Wer ein rein detailliertes Buch über das Leben einer Buchhändlerin und deren Liebe zur Literatur erwartet, könnte hier enttäuscht werden - die Dialoge und Gedankenspiele nehmen (zu meinem Glück) den meisten Platz ein. Die Manuskripte bzw. Dialoge sind jedoch erstklassig und raffiniert! Allein deswegen möchte ich diesen Roman wärmstens empfehlen.

    »Das Feuer der Jugend!«, sagte Arthur. »Manche macht es milder und willensstärker, eine Schule des Charakters. Andere verbrennen zu Asche.«

  20. Cover des Buches "Entschuldigung, sind Sie die "Entschuldigung, sind Sie die Wurst?": Die Witzigsten, originellsten und absurdesten Gespräche aufgeschnappt auf Deutschlands Straßen (ISBN: 9783809436775)
    Felix Anschütz

    "Entschuldigung, sind Sie die "Entschuldigung, sind Sie die Wurst?": Die Witzigsten, originellsten und absurdesten Gespräche aufgeschnappt auf Deutschlands Straßen

     (148)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Wenn man in der Bahn, im Bus, im Cafe oder einfach auf offener Straße die Menschen beobachtet und vor allem ihren Gesprächen lauscht, dann kann man kurioses erleben. In diesem Buch sind großartige und völlig durchgeknallt Dialoge wiedergegeben. Missglückte Durchsagen, Aussaugen zu Sex und Liebe, Kinder und Familien und vieles mehr. Es macht einfach großen Spaß!

  21. Cover des Buches Spielverderber (ISBN: 9783844208269)
    Bernd Mannhardt

    Spielverderber

     (16)
    Aktuelle Rezension von: mistellor
    Sechs Theaterstücke von 2011 aus der Feder des Autors .
    Alle Theaterstücke sind wunderbar geschrieben.

    Zum ersten Stück:
    Ein wunderbares Stück mit einer herrlichen Pointe. Hier zeigt sich wieder der leis fiese Humor des Autors.

    Ich kannte das Stück schon aus einem Erzählband des Autors, aber die Erzählung hat als  Theaterstück deutlich gewonnen.
    Dieser wunderbare schwarze Humor, von guten Sprechern gelesen, kann einfach nur vergnüglich sein.

    Zum zweiten Stück:
    Upps, da habe sogar ich schlucken müssen.
    In diesem Stück wird die Loyalität der Angestellten überprüft.
    Das wird  eindringlich erzählt, der Leser wird im Unklaren gelassen, ist aber sehr verwundert, da die Überprüfung  perfide und unmenschlich ist.

    Wie immer ist das Stück brilliant geschrieben und macht Lust auf das nächste Stück.

    Zum dritten Stück:

    Eine Mörderstory mit Gerechtigkeit am Ende.

    Hat mir gut gefallen, da auch hier wieder eine wunderbare Pointe die Geschichte abrundet.

    Zum vierten Stück:

    Ein knallharter Dialog zwischen Männern. man kann wirklich nicht sagen, dass dieses Stück textlastig ist. Aber herrlich geschrieben.

    Wenn auch mit einem kleinen Geschlechterfehler.

    Zum fünften Stück:

    In diesem Stück benötigt man Geometriekenntnisse und muss sich mit so schweren Wörtern wie Hypotenuse, Katheten, Alpha, Beta und Gamma herumschlagen.

    Eine  schräg durchdachte Story.

    Zum sechsten Stück:

    Mein absolutes Lieblingsstück. Voller skuriller Ideen, mit Wortwitz, Phantasie, intelligenten Wortschöpfungen.

    Für diese Geschichte alleine lohnt sich der Kauf des Buches.


    Mir ist es ein Rätsel, dass Bernd Mannhardt kein Bestseller-Autor ist.
    Der mannhardtsche Wortwitz ist schon ein geflügeltes Wort unter Kennern.
    Und um es einmal deutlich zu sagen, es ist kein Nischenpublikum, welches er anspricht.
    Dieser hintersinnige, manchmal sarkastische, aber immer witzige Humor findet man wirklich nur bei Mannhardt.
    Und das Schöne ist, es ist auch noch ein intelligenter Humor, der den Leser zum Nachdenken bringen kann.
    Intelligentes Amusement, wen begeistert das nicht ?

    Er könnte ohne Probleme auch ein Autor für ein breites Publikum sein, wenn ihn endlich mal ein großer Verlag richtig promoten würde.

  22. Cover des Buches Ein General in der Bibliothek (ISBN: 9783596905430)
    Italo Calvino

    Ein General in der Bibliothek

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Giselle74

    "Der General in der Bibliothek" ist der Titel eines Buches mit einer Sammlung von Erzählungen des italienischen Autors Italo Calvino und gleichzeitig auch der Name einer der sich darin befindenden Geschichten. Der Band umfasst Werke von 1943 bis 1984 mit den unterschiedlichsten Themen. Naturgemäß gefällt einem nicht jede Erzählung gleich gut. Von mir hervorzuheben wären daher u.a. die erste: "Der Mann, der Teresa rief", in der es um Vorbild und Nachahmung geht und den Sinn selbständigen Denkens und "Henry Ford", ein fiktives Interview mit dem Erfinder der Fließbandproduktion über Natur und die Bedürfnisse der Menschen.

    Calvino hat eine wunderbar präzise Art mit dem Wort umzugehen, pointiert und der Wirkung bewußt. Trotzdem spielen seine Texte mit Sprache und Sinn, verdrehen, mäandern, stellen in Frage... Man muß sich schon einlassen auf seine Art zu erzählen, sich Zeit lassen, einzelnen Formulierungen noch einmal nachzuspüren. Ein Buch für Sprachverliebte, die elegante Wendungen zu schätzen wissen und zugleich einen Grundstock historischen Wissens besitzen, um den Inhalt der Erzählungen verstehen und einordnen zu können.

  23. Cover des Buches Täuschung (ISBN: 9783446251342)
    Philip Roth

    Täuschung

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Beagle
    Gespräche. Gespräche über Liebe, über die Zukunft, über Affären und das Leben. Manchmal ausführlich, manchmal nur in einem Satz pro Person. Manchmal lustig, manchmal tiefgründig. Und oft beschäftigen sie sich mit der Frage der Juden in der Gesellschaft. Philip Roth hat sich im Laufe der Zeit verschiedene Dialoge in sein Notizbuch geschrieben, wie sie so eventuell in einer Geschichte vorkommen könnten. Teilweise führt dies aber dazu, dass schlicht und einfach der Bezug zu einem Ereignis fehlt und die Unterhaltung mehr oder weniger keinen Sinn ergibt. Wer von Roth noch kein Buch gelesen hat, sollte nicht mit diesem beginnen, es ist zweifelsohne nur etwas für echte Fans des amerikanischen Autors. „Du zitterst ja. Ist dir kalt?“ „Ich bin erregt.“
  24. Cover des Buches Die Wallflowers - Lillian & Marcus (ISBN: 9783442493425)
    Lisa Kleypas

    Die Wallflowers - Lillian & Marcus

     (46)
    Aktuelle Rezension von: EmmyL

    Als die hübsche amerikanische Erbin Lilian Bowman mit Mutter und Schwester nach London reist, hat sie es sich nicht so schwierig vorgestellt einen adligen Ehemann zu finden. Immerhin gibt es zahlreiche Adlige, deren Familienvermögen im Laufe der Jahre abhanden gekommen ist. Leider eckt sie mit ihrer direkten Art überall an und stellt die strengen Etikette und Regeln der feineren Gesellschaft in Frage. Als sie den kalten, herablassenden Lord Marcus Westcliff trifft scheint Lilian endlich jemanden getroffen zu haben, der ihr gewachsen ist. Wenn sie ihn nur nicht aus tiefster Seele verachten würde. Zum Glück kann sie jederzeit auf die Hilfe ihrer Freundinnen zurückgreifen.

    Der Roman wird in der personalen Erzählform im Präteritum vorwiegend aus Lilians Perspektive erzählt. Manchmal erhält man aber auch einen Einblick in die Gedanken und Gefühle von Marcus. So werden die beiden Protagonisten nahbar, ihre Handlungen und Erlebnisse für die Lesenden nachvollziehbar. Es ist eine Freude mit anzusehen, wie die unterschiedlichen Charaktere aufeinander losgelassen werden. Der steife Lord und die lebhafte Lilian scheinen so gar nichts gemein zu haben. Außer natürlich ihr ständiges und sehr leidenschaftliches Missfallen am jeweils anderem.

    Der Roman spielt 1843 in London. Sehr gut und deutlich werden das Frauenbild in der Gesellschaft und der Wert einer Frau zum damaligen Zeitpunkt wiedergegeben. Zitat: „Wenn er es zuließe, könnte ich meinem Vater in seinem Unternehmen zweifellos helfen. Aber ich bin eine Frau, und deshalb ist mein einziger Lebenszweck, vorteilhaft zu heiraten.“

    Setting, Story und wirklich alle Charaktere sind sehr gut beschrieben, ohne dass sich in langatmigen oder langweiligen Schilderungen nebensächlicher Details ergangen wird. Dadurch bleibt man immer nah bei der Handlung und mitten im Geschehen. Außerdem hat man genügend Spielraum, um die leeren Stellen in der Fantasie selbst zu füllen. Die Handlung mit Happy-End ist sehr vorhersehbar aber der lockere Erzählton und die zahlreichen witzigen Situationen machen das Lesen zu einem kurzweiligen Vergnügen. Ein Buch zum Wohlfühlen, für alle Fans historischer, romantischer Literatur. Der Schreibstil ist humorvoll, leicht und leidenschaftlich. Sehr schön werden auch die Protagonisten der voran gegangenen Geschichte aufgegriffen und man erfährt, wie deren Beziehung weiter geht.

    Zitat: „…wenn du das nächste Mal vor einem Raum voller Fremder stehst, könntest du dir sagen, dass einige von ihnen nur Freunde sind, die noch darauf warten, gefunden zu werden.“

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