Bücher mit dem Tag "diener"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "diener" gekennzeichnet haben.

179 Bücher

  1. Cover des Buches Harry Potter und der Feuerkelch (ISBN: 9783551557445)
    Joanne K. Rowling

    Harry Potter und der Feuerkelch

     (11.409)
    Aktuelle Rezension von: LuiseLotte

    War der direkte Vorgängerband „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ (engl. Originaltitel „Harry Potter and the Prisoner of Azkaban“) zwar schon deutlich unheimlicher als die ersten beiden Bücher aus der Harry Potter Serie, so stellte er doch so etwas wie die Ruhe vor dem Sturm dar. Was die jungen Leser und überhaupt die gesamte Fangemeinde des Jungen mit der gezackten Narbe auf der Stirn in vorliegendem, im Jahre 2000 erschienenen Roman „Harry Potter und der Feuerkelch“ (engl. Originaltitel „Harry Potter and the Goblet of Fire“) zu lesen bekommen, kann einem schon den Atem stocken lassen denn es lässt das Böse in Gestalt des grässlichen Lord Voldemort alias Tom Riddle, dem Mörder von Harrys Eltern und unzähligen anderen Zauberern und Nicht-Zauberern, die in der magischen Welt der Joanne K. Rowling 'Muggle' heißen, dauerhaft präsent sein, bis der 'Dunkle Lord' schließlich in einem thrillerhaften Finale endgültig wieder aufersteht.

    Ja, zweifellos ist dieses Finale der grausige Höhepunkt dieses vierten Bandes und leitet darüberhinaus die wahrhaft dunklen Zeiten ein, die über die Zaubererwelt hereinbrechen und auch die der Muggle nicht verschonen werden. Aber auch davor ist von der trotz aller Gefahren, die Harry und seine Freunde Ron und Hermine bestehen mussten, heimeligen Atmosphäre, die über dem Internat Hogwarts schwebte, nurmehr ein Hauch übriggeblieben, denn bereits bevor Harry und die anderen sich nach mehr als 160 Seiten endlich mit dem Hogwarts Express auf den Weg zur imposanten Schule für Zauberei, irgendwo verborgen im schottischen Hochland, machen, bekommen sie eine Ahnung von dem, was da im Anzug ist, hätten sich, genau wie die Leser, aber wohl nicht träumen lassen, dass die Ereignisse, die ihrer harren, ihr Leben – und das der gesamten Welt der Hexen und Zauberer – entscheidend verändern würden. Nicht nur beginnt Harrys Narbe in den Sommerferien, die er, daran führte nun einmal kein Weg vorbei, erneut bei den ignoranten, verhassten Dursleys zu verbringen hat, aufs Heftigste an zu schmerzen - die Verbindungen zu dem Superbösen, der sie ihm vor inzwischen 13 Jahren beigebracht hatte, werden immer offensichtlicher -, sondern während der mit Spannung erwarteten Quidditch-Weltmeisterschaft, zu der Harry zu seiner Riesenfreude und dem Entsetzen seiner Anverwandten von den Weasleys lange vor Ferienende abgeholt wird, geschieht etwas, das denen, die Augen, Ohren und ein funktionierendes Gehirn haben, zukünftiges Unheil verkündet.

    Und dabei sollte Harrys viertes Jahr in Hogwarts doch etwas ganz Besonderes werden, etwas, von dem man noch lange erzählen würde, denn nach Jahrhunderten hat man sich entschlossen, das Trimagische Turnier wieder stattfinden zu lassen, bei dem ausgewählte Schüler aus Hogwarts und den beiden anderen Zaubererschulen Durmstrang und Beaubatons in drei so schwierigen wie gefährlichen Aufgaben gegeneinander antreten würden – auf dass der Beste in einem fairen Turnier den Trimagischen Pokal zur Ehre seiner Schule gewinnen möge! Die Vorfreude ist groß, obschon wegen des Turniers die vielgeliebten Quidditch-Wettkämpfe ausgesetzt werden würden, was vor allem Harry, der Star seiner Mannschaft, bedauert. Doch sollte er im Verlauf der Ereignisse keine Zeit haben, seinem Lieblingssport nachzutrauern, denn der Feuerkelch, in dem die Namen aller über 17 Jahre alten Bewerber für das Turnier gesammelt waren, spuckt bei der Endausscheidung nicht nur ordnungsgemäß die Namen der drei Champions aus, sondern, als man diese schon feiern wollte, zur Verblüffung und leider auch Wut aller – auch Harrys Namen! Harry, der sich nie beworben hatte, der am liebsten davongerannt wäre oder sich doch wenigstens in einem Mauseloch versteckt hätte, ist also der völlig unvorhergesehene vierte Champion. Und was das Schlimmste ist – es gibt kein Entrinnen, denn der Kelch hatte ja gesprochen!

    Nun beginnt, man kennt das ja von ihm, dem Jungen, der überlebte, den alle kennen, aber deshalb noch lange nicht lieben, dem so viel Neid und Gehässigkeit entgegengebracht worden war, seitdem er den Dursleys entflohen war und in Hogwarts aufgenommen wurde, eine weitere schwere, einsame Zeit an dem Ort, der Harry doch der liebste ist, der Platz, an dem er zu Hause ist. Offene Abneigung schlägt ihm entgegen, niemand glaubt ihm, dass er völlig ohne eigenes Zutun Kandidat des Trimagischen Turniers geworden ist, man meidet ihn, verhöhnt ihn – doch den Spott der gesamten Schule hätte er irgendwie ertragen können, seinen Widersachern hätte er trotzen können mit den beiden besten Freunden, die man haben kann an seiner Seite: Ron und Hermine. Und ja, auf die treue Hermine mit dem klugen Kopf auf den Schultern ist Verlass, wie man sich auf sie immer hat verlassen können, aber ausgerechnet Ron, der Mensch, dem sich Harry am nächsten fühlt, für den er in jeder Lebenslage die Hände ins Feuer gelegt hätte, kündigt ihm die Freundschaft. Aus Enttäuschung, denn er glaubt Harry nicht, aber auch, wie Hermine gut erkannt hat, aus brennender Eifersucht! Er, der jüngste Bruder der zahlreichen Weasley-Geschwister, der sich nie durch irgendetwas ausgezeichnet hat, der immer im Schatten des berühmten Freundes gestanden hat, kann es nicht länger ertragen und seine schlimmen Gefühle brechen sich heftig Bahn. Sehr menschlich ist das, sehr verständlich – wenn es nicht ausgerechnet Ron gewesen wäre, Harrys Stütze, sein Mitstreiter, derjenige, der bisher alles mit ihm getragen hat. Im Vorfeld des Trimagischen Turniers ist Harry so unglücklich, so einsam wie nie zuvor in seinem geliebten Hogwarts. Noch dazu ist da die Angst vor der ersten Aufgabe, seine Befürchtung, dass er das Turnier niemals lebendig überstehen kann, gepaart mit der sorgenvollen Frage, welcher mächtige Zauberer und warum um Himmels Willen den Kessel überlistet und seinen Namen ins Spiel gebracht hat, im Klartext, wer ihm schaden oder vielleicht sogar tot sehen möchte....

    Kein Zweifel, auch der vierte Band der Harry Potter Reihe hält, was seine Vorgänger versprochen haben! An Spannung hatte es gewiss keinem der drei ersten Bänden gefehlt, genausowenig wie an kreativen und ausgefallenen Ideen, die bei der Autorin Joanne K. Rowling offensichtlich aus einer nie erschöpfenden Quelle sprudeln. Für jede Menge Abwechslung sorgt sie zudem, immer die wahre Welt im Blick habend, angelehnt an Trends, die in derselben auftauchen, gerade en vogue sind und dann auch wieder verschwinden – in der Zaubererwelt halte ich sie nicht für nötig, vor allem nicht, wenn die Britin ihre Hermine penetrant und irgendwie fehlgeleitet für die Freiheit der Elfen kämpfen lässt, die diese gar nicht wünschen, weil sie nicht ihrem Naturell entspricht. Auf die unsäglichen B.E.L.F.E.R.-Einschübe hätte ich gut verzichten können, erinnern sie mich doch an die Woke-Bewegung, die sich der Behebung von Missständen verschrieben hat und dabei nicht selten über das Ziel hinausschießt.

    Besonderes Vergnügen scheint Harrys geistiger Mutter aber auch an der Erschaffung ausgesprochen widerwärtiger Figuren zu haben, die einzig zu dem Zwecke da sind, der vielgeprüften und -geplagten Hauptfigur das ohnehin nicht leichte Leben noch schwerer, geradezu unerträglich zu machen. Niemand leidet so stark unter den Gehässigkeiten des Lehrers für Zaubertränke, dem schmierigen, sadistischen, undurchsichtigen Snape, ehemaliger 'Todesser', also Anhänger des Lord Voldemort, dessen Namen man nicht über die Lippen bringt. Niemand sonst wird so malträtiert von dem widerwärtigen Draco Malfoy und seinen tumben Kumpanen wie er, Harry. Und als wäre es noch nicht genug, den zornigen, aufbrausenden Jungen einer Sache auszusetzen, die ihn in tödliche Gefahr bringen kann und soll und wird, wie wir lesen werden – jetzt taucht auch noch eine Kreatur wie die abscheuliche Rita Kimmkorn auf, ihres Zeichens aufdringliche und verlogene Reporterin der Zaubererzeitung 'The Daily Prophet', und sorgt für großes Ungemach mit ihren Sensationsgeschichten, die von vorne bis hinten erstunken und erlogen sind – und das meiste davon zu Harrys Nachteil! Nein, Mrs. Rowling, hier haben Sie meines Erachtens über die Stränge geschlagen, was Sie, wie wir im 5. Band sehen werden, noch zu übertrumpfen versuchen. Alles Leid auf Harry zu konzentrieren ist nicht gut, ist weder der Figur noch der Geschichte bekömmlich, deren erste drei Bände ich ohne Einschränkung so genial wie witzig, spannend, anrührend und fesselnd empfunden habe. Dass Harry ein ganz spezielles Kind ist, weiß man schon lange, sonst hätte er die seelischen Misshandlungen der Familie Dursley nicht heil oder doch wenigstens, soweit ich das beurteilen kann, ohne größeren Schaden überstanden. Das tut er schließlich auch während der immer gefährlicher werdenden Prüfungen in Hogwarts, die ihn allerdings seine Liebenswürdigkeit, seine Lebensfreude verlieren lassen, peu a peu, bis wir ihn im Abschlussband als bitteren, verbitterten, freudlosen und zutiefst unglücklichen jungen Mann erleben.

    Ja, auch im 'Feuerkelch' darf der Junge schöne, wenn auch viel zu kurze Stunden der Unbefangenheit erleben – aber kann letztere nach dem, was am Ende auf ihn wartet, überhaupt wiederkehren? Ist sie nicht tot für alle Zeiten? Schon beim Vorgängerband hätte ich gezögert, ihn einem Leser unter 10 Jahren in die Hand zu geben, jetzt aber hört die Harry Potter Serie auf, ein Buch für junge Leser zu sein, zu viele grausame Szenen, zu viel Düsternis beherrschen die Handlung. Vielleicht ganz gut, dass schon zehn- bis zwölfjährige deutsche Leser, der englischen Sprache nur rudimentär mächtig, voller Eifer gerade die Originale lesen, die sie nur zu einem geringen Prozentsatz verstehen können. Beruhigend! Denn das meiste wird ihnen dabei zu ihrem Glück entgehen....

  2. Cover des Buches Die Säulen der Erde (ISBN: 9783404178124)
    Ken Follett

    Die Säulen der Erde

     (6.211)
    Aktuelle Rezension von: Schiebelini

    "Die Säulen der Erde" ist eine Wucht. Nicht nur, dass dieser Band unfassbare 1150 Seiten hat, diese Seiten sind auch noch so eng und klein beschrieben, dass es sicher das 1,5-fache ist als auf "normalen" 1150 Seiten. Und da liegt der erste Hund auch schon begraben:

    Das Buch ist mindestens 500 Seiten zu lang.

    Das Problem beginnt aber schon in den ersten langatmigen 90 Seiten (was übrigens ein einzelnes Kapitel ist). Wir folgen Tom Builder und seiner Familie, die sich nach einem geplatzten Auftrag durch England schlagen und dem Hungertod nahe sind. Toms Frau bekommt dann auch noch ein Kind und grundsätzlich ist die Situation sehr vertrakt. Und da war ich schon kurz davor, aufzugeben. Denn Toms Geschichte ist zu diesem Zeitpunkt zäh wie Kaugummi und als wir dann im nächsten Kapitel plötzlich einem Prior Phillip folgen und von Tom lange erstmal keine Rede ist, war ich schon ermüdet. Aber ich habe mich gezwungen weiterzumachen und für die nächsten ca. 400-500 Seiten hat es sich auch gelohnt.

    Es kommen mehr Charaktere hinzu, die einen mal mehr mal weniger liebsam und es wird interessant. Die Faszination Toms mit seiner Kathedrale und deren Einzelteile wird immer genau beschrieben und auch drum herum passiert einiges. Politische Coups, Kriege, zwischenmenschliche Beziehungsprobleme.

    Problem bei der ganzen Sache: Die Beschreibungen von so ziemlich allen Dingen ziehen sich über mehrere Seiten. Und gerade bezüglich der Kathedrale fühlt es sich nach dem dritten Mal einfach redundant an. Spätestens dann habe ich diese Abschnitte übersprungen. Das führt sich leider immer weiter fort. Vor allem bei Kirchen scheinen die immer wieder langwierigen Erklärungen nicht abbrechen zu wollen. Ganz im Gegensatz zum Rest. Während zu Anfang noch gefühlt jede Woche im Leben unserer Charaktere genauestens beschrieben wurde, hat man ab dem letzten Drittel förmlich das Gefühl, dass selbst der Autor keine Lust mehr hatte. Nach einem Rückschlag beim Bau wird in einem Satz abgeklärt, dass alle Bauarbeiter deswegen weggehen. Dann werden zwei Jahre im Schnelldurchlauf erzählt, nur um zwischen den nächsten paar Kapiteln einmal ganz plötzlich 7 und dann ganze 20 Jahre vergehen. Es werden nur noch die nötigsten Informationen zum Baufortschritt und den Lebensabschnitten unserer Charaktere geliefert, manch einer stirbt in einem Nebensatz.

    Generell gibt es hier zu Anfang so unfassbar viele gute Punkte, mit denen man später arbeiten könnte. Ständig wird beispielsweise von Ellens erstem Liebhaber und Jacks Vater gesprochen. Eine wirkliche Rolle spielt das aber nicht. Toms Sohn, der ja ziemlich am Anfang zur Welt kommt, scheint eine vielversprechende Story zu erwarten, nur um dann als vergessener Seitencharakter hie und da aufzutauchen und am Ende eine halbherzige Auflösung zu bekommen. Fast alle Charaktere bekommen am Ende nur eine halbherzige Bearbeitung ihres Story-Arcs. Es ist schon fast unbefriedigend.

    Zuletzt muss ich noch sagen, dass es mir extrem sauer aufstößt, wie viel Fokus William Hamleigh hier bekommt. Er ist im Grunde der Hauptgegenspieler unserer Protagonisten und sorgt immer wieder für Schwierigkeiten. Mit ihm ist es ohnehin ein elendiges Hin und Her; er macht Probleme, man beseitigt die Probleme und kurz darauf macht er wieder Ärger. Das ist ähnlich anstrengend wie die ständigen Kirchenbeschreibungen. Aber mein Problem sind die ständig aufkommenden Vergewaltigungen aus seiner Sicht. Ich zähle mindestens 2 vollkommen beschriebene, 4 in denen zumindest der Anfang der Tat bechrieben wird und unzählige mehr, die immer wieder erwähnt werden. Und auch hier: Warum brauche ich das so oft? Einmal, vielleicht zweimal reicht mir. Außerdem brauche ich es nicht in solchem Detailgrad. Da frage ich mich immer, ob das noch einfach die Geschichte ist, die der Autor erzählen will oder ob er seine etwas fragwürdigen Fantasien aufs Papier gebracht hat.

    Ich bin schon sehr enttäuscht. Spätestens auf Seite 700 war ich am Ende und habe so viele Absätze nur noch quergelesen, weil es so unnötig war, wie viel Wiederholungen und unnötiger Detailgrad vorkamen. Es ist schon fast paradox, dass ich eben erst eine Rezension für Harry Potter geschrieben habe, in der ich mich über die viel zu kurzen Beschreibungen beschwere und mich jetzt hier über genau das Gegenteil echauffiere. Ken Follet übertreibt es einfach. Man hätte diese Geschichte deutlich kürzer machen oder es in mehrere Bücher aufteilen können. Dann wären Erzählungen eines bereits erlebten Ereignisses auch passender, das passiert nämlich auch oft.

    Für mich also eine Enttäuschung, deshalb nur 2 Sterne.

  3. Cover des Buches Emily Brontë, Sturmhöhe. Vollständige Ausgabe des englischen Klassikers. Schmuckausgabe mit Goldprägung (ISBN: 9783730612835)
    Emily Brontë

    Emily Brontë, Sturmhöhe. Vollständige Ausgabe des englischen Klassikers. Schmuckausgabe mit Goldprägung

     (2.006)
    Aktuelle Rezension von: Loly

    Zum Inhalt:

    Während eines Besuchs bei seinem weniger gastfreundlichen neuen Gutsherren Heathcliff bricht ein tobender Sturm aus, der Mr. Lockwood daran hindert, nach Thrushcross Grange zurückzukehren. In dieser Nachtgeschehen seltsame Dinge, die viele Fragen aufwerfen. Wieder in Thrushcross Grange angekommen, lässt sich Mr. Lockwood die geheimnisvolle Vergangenheit der beiden Anwesen, der Familien Linton und Earnshaw sowie die tragische Lebensgeschichte von Heathcliff erzählen. Was musste geschehen, um einen Mann so stark verbittern zu lassen?

     


    Mein Eindruck:

    Bevor ich angefangen habe, dieses Buch zu lesen, hatte ich einige Bedenken. Vor ein paar Jahren habe ich versucht, „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen zu lesen und es konnte mein Interesse nicht wecken. Ich hatte Angst, dass die Werke der Brontë Schwestern ähnlich sein würden. Doch mir wurde dieses Buch mit Nachdruck empfohlen und ich bin extrem froh darüber, denn es konnte mich mehr als überzeugen.

    Ich habe das Buch passagenweise auf Englisch, aber größtenteils auf Deutsch gelesen und finde den Schreibstil, abgesehen von vereinzelten dialektalen Einschüben, flüssig und angenehm. Während der ersten Kapitel war ich nicht sicher, was mich erwarten würde, doch genau das hat es so spannend gemacht. Zusammen mit Mr. Lockwood stolpern wir in die Welt von Wuthering Heights und Thrushcross Grange. Allerdings erleben wir die Handlung selten aus seiner Perspektive, da sich der Hauptteil in den Erinnerungen seines Hausmädchens Nelly abspielt.

    Die allgemeine Atmosphäre im Buch hat mich äußerst beeindruckt, zum einen, weil das Guts- und Herrenhaus mit dem dazwischen liegenden Moor, den Raum der Handlung einschränken und die auf der Anhöhe tobenden Stürme und weitere Ereignisse einen düsteren Eindruck hinterlassen. Zum anderen wirkt die abgeschiedene Gegend verträumt und friedlich, was in Kontrast zu dem ersten Punkt steht. Die Natur spielt außerdem eine bedeutende Rolle und die Liebe zu ihr wird nicht nur von einer Figur zum Ausdruck gebracht.

    Emily Brontës Figuren sind vielschichtig, teilweise unberechenbar, definitiv nicht fehlerfrei und konnten sich in verschiedene Richtungen entwickeln, eine Eigenschaft, mit der sie spielerisch umgegangen ist. Besonders bei Catherine und Heathcliff, die beide tragende Rollen in der Handlung einnehmen, konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich sie sympathisch finden oder verachten soll. Diesen Zwiespalt fand ich sehr faszinierend und gleichermaßen verwirrend, weil es mir bei den anderen Figuren verhältnismäßig leicht fiel, diese Entscheidung zu treffen.

    Am meisten hat mich wohl die Passion, die Emily Brontë in die Beziehungen der Figuren eingewoben hat, beeindruckt. Jedes Mal, wenn die Liebe thematisiert wurde, hat sich alles unbeschreiblich intensiv angefühlt und es ist mir schwer gefallen, mich auf ein Lieblingszitat für diese Rezension zu beschränken. Insbesondere diese Textpassagen haben sich ausgesprochen poetisch angefühlt und ich finde es schade, dass nur diese:„Whatever our souls are made of, his and mine are the same“ weit verbreitet ist.

    Sturmhöhe ist ein Buch, das seine Leser mitreißen, rühren, erschrecken, schockieren, verärgern, träumen und so gut wie alle Emotionen fühlen lassen kann. Es ist symbolisch, poetisch und von Anfang bis Ende gut durchdacht, ohne zu vorhersehbar zu sein. Seine Charaktere sind einzigartig und ihre Interaktionen miteinander fühlen sich organisch an. Mich hat es sehr überrascht und ich werde es mit Sicherheit in einigen Jahren erneut in die Hand nehmen, um es zu lesen. Ich kann es wärmstens empfehlen.


    (https://book-souls.com/2024/05/11/sturmhoehe-von-emily-bronte/)

  4. Cover des Buches Tintenwelt 2. Tintenblut (ISBN: 9783751300520)
    Cornelia Funke

    Tintenwelt 2. Tintenblut

     (3.505)
    Aktuelle Rezension von: Svenja_Kotzab

    Die Buchreihe von Cornelia Funke ist ja sehr beleibt und oft gelesen! Der erste Teil war aufregend und magisch doch was hält wohl der zweite Teil für uns bereit ?


    Meggie ist in Sicherheit! Nach allem was ihr im ersten Teil der Geschichte passiert ist! Zusammen mit ihrem Vater und ihrer Mutter Resa lebt sie bei ihrer Tante Elinor. Doch tief in ihrem Herzen sehnt sie sich nach einer Fabelwelt! Als dann plötzlich Farid vor ihrer Türe steht und ihr mitteilt das sein Freud Staubfinger in die Geschichte zurückgekehrt ist weiß Meggie sehr schnell das auch sie in die magische Welt eintauchen möchte!


    Auch der zweite Teil von Cornelia Funke hält ein unglaubliches Abenteuer für uns bereit! Das Cover sieht schon märchenhaft aus! Mit knappen 700 Seiten auf jedenfall auch keine leichte Kost! In der Geschichte ist man aber sehr schnell! Die Story liest sich flüssig und man ist schnell mitten im Geschehen! Mir hat tatsächlich der zweite Band besser gefallen als der erste! Im ersten Band war mir alles ein wenig zu viel hin und her! Im zweiten Teil ist die Geschichte flüssig! Ich bin der Meinung das sich einiges auch hätte etwas kürzen können! Aber alles in allem kam keine langweilige auf! Die Charaktere sind sich treu geblieben! Außer Fenoglio! Der hat mich echt ein wenig geärgert und er wurde mir leider unsympathisch! Von Elinor hätte ich mir mehr Inhalt gewünscht! Sie ist so eine taffe, schrullige Dame! Da kam leider nicht so viel! Aber vielleicht im nächsten Band! Alles in allem war das Buch super spannend! Eine tolle Phantasie Welt wartet auf den Leser! 

  5. Cover des Buches Die Rebellin (ISBN: 9783570305911)
    Trudi Canavan

    Die Rebellin

     (2.867)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Ich habe zuletzt erst das Prequel zu dieser Trilogie gelesen und war richtig im Hype, der sich aber schnell verflüchtigt, weil mich irgendwas an Sonea störte, ich aber nicht genau sagen kann, was. Im internen 2. Teil wurde es deutlich besser und es wurde auch spannender. Ich wurde allmählich warm mit dem Buch und es gefiel mir immer mehr. 

    Es liegt noch immer vieles im Verborgenen, was ich jetzt erkunden möchte im 2. Teil

  6. Cover des Buches Tintenwelt 3. Tintentod (ISBN: 9783751300537)
    Cornelia Funke

    Tintenwelt 3. Tintentod

     (2.924)
    Aktuelle Rezension von: Read-and-Create

    Einerseits fand ich die Idee der Trilogie großartig und im ersten Band auch entsprechend umgesetzt.

    Jedoch muss ich sagen, dass mir eine vernünftige Zusammenfassung schwerfällt, da es aufgrund der vielen Protagonisten und parallelen Erzählstränge sehr unübersichtlich wurde. Die Handlung verlor sich manchmal gerade zwischen diesen vielen Charakteren und Handlungssträngen, was mir das Lesen erschwerte. Meiner Meinung nach konnte diese Buch nicht mit dem ersten Band mithalten.

    Die gute und bildliche Sprache hat mich erneut beeindruckt, ebenso wie die schönen und zum Kapitel passenden Zeichnungen an den Kapitelenden. 😍

  7. Cover des Buches Drachenläufer (ISBN: 9783596522682)
    Khaled Hosseini

    Drachenläufer

     (2.020)
    Aktuelle Rezension von: ana-97

    ✨ „Amerika war ein Fluss, der dahinbrauste, ohne sich um die Vergangenheit zu scheren. Ich konnte in diesen Fluss hineinwaten, meine Sünden in ihm ertrinken und mich von seinem Wasser weit wegtragen lassen. Dahin, wo es keine Geister gab, keine Erinnerungen, keine Sünden.“ ✨

    📍 „Drachenläufer“ von Khaled Hosseini nimmt uns mit auf eine Reise nach Kabul, Afghanistan.

    📖 Darum geht’s:
    Amir und Hassan könnten kaum unterschiedlicher sein. Amir kommt aus einer wohlhabenden Familie und wächst mit Hausangestellten auf, während Hassan der Sohn vom Dienstboten von Amirs Vater ist. Doch die beiden verbindet eine innige Freundschaft, in der ihr gesellschaftlicher Unterschied kaum spürbar ist. Bis zu dem Tag, als der zurückhaltende Amir die Möglichkeit hat, für seinen Freund einzustehen und Hassan aus einer erniedrigenden Situation zu retten. Doch er schafft es nicht, über seinen Schatten zu springen und lässt Hassan hilflos zurück. Amir wird seit diesem Tag an von Schuldgefühlen und seiner Feigheit gequält, die ihn erst in die USA und dann wieder zurück nach Afghanistan reisen lassen. Dort begibt er sich auf die Suche nach seinem Kindheitsfreund. Kann er seine Schuld jemals tilgen?

    💡 Das habe ich durch das Buch über das Land gelernt:
    Afghanistan hat eine der jüngsten und schnellsten wachsenden Bevölkerungen weltweit. Trotz mehrerer Kriege hat sich die Bevölkerungsanzahl von 1980 zu 2021 verdreifacht.

    💭 Meine Meinung zum Buch:
    Es passiert selten, dass mich ein Buch wirklich emotional werden lässt, aber bei „Drachenläufer“ hab ich geheult wie ein Baby. Seitdem zählt Khaled Hosseini zu einem meiner Lieblingsautoren. Wobei dieses Buch zu meinen liebsten Werken von ihm gehört.
    Amir als offensichtlich fehlerhaften Menschen zur Hauptfigur zu machen, war eine mutige Entscheidung Hosseinis, die er auf jeden Fall richtig getroffen hat. Er wirkt als Protagonist unsympathisch, weil er einige typisch menschliche Charakterschwächen aufweist. Aber genau diese machen ihn menschlich. Und haben wir alle nicht schon in einer Situation falsch gehandelt?

  8. Cover des Buches Die Spiegelreisende – Die Verlobten des Winters (ISBN: 9783458177920)
    Christelle Dabos

    Die Spiegelreisende – Die Verlobten des Winters

     (697)
    Aktuelle Rezension von: Mandasty

    "Die Spiegelreisende" von Christelle Dabos entführt die Leser in eine Welt voller Magie, Intrigen und außergewöhnlicher Charaktere. Die Geschichte beginnt mit der 16-jährigen Ophelia, die in einem abgelegenen, schwebenden Archipel lebt, das durch seine mysteriösen Spiegelkräfte geprägt ist. Als sie in die düstere Welt des Pols entführt wird, beginnt für sie ein Abenteuer, das sie durch gefährliche politische Spiele und persönliche Herausforderungen führt.


    Das Besondere an dieser Geschichte ist die detailreiche Welt, die Dabos erschafft. Die Autorin verleiht dem Buch eine tiefgründige Atmosphäre durch komplexe Charaktere und eine gut durchdachte Welt, in der Spiegel nicht nur Reflexionen, sondern auch Portale zu anderen Dimensionen sind. Ophelia, die Protagonistin, ist eine faszinierende Figur – klug, unabhängig und mit einem starken eigenen Willen. Ihre Entwicklung während der Geschichte ist glaubwürdig und ansprechend, was den Leser emotional investiert hält.


    Dabos' Schreibstil ist angenehm und flüssig, und sie versteht es, die Leser mit überraschenden Wendungen und packenden Ereignissen zu fesseln. Besonders gelungen ist die Darstellung der politischen Intrigen, die in der Welt des Pols herrschen, sowie die geschickte Verknüpfung von Magie und Realismus.


    Ein kleiner Wermutstropfen ist die gelegentlich etwas komplexe Weltbeschreibung, die es zu Beginn schwierig machen kann, sich zurechtzufinden. Doch diese Herausforderung wird durch die sich entfaltende Geschichte und die zunehmende Klarheit über die Welt der Spiegelreisenden wettgemacht.


    Insgesamt ist "Die Spiegelreisende" ein fesselnder Auftakt zu einer Reihe, die Fantasy-Fans mit ihrer innovativen Welt und komplexen Handlung begeistern wird. Es ist ein Buch, das dazu einlädt, in eine magische Welt einzutauchen und die Reise mit Ophelia und ihren Gefährten zu erleben.

  9. Cover des Buches Der Junge im gestreiften Pyjama (ISBN: 9783733507275)
    John Boyne

    Der Junge im gestreiften Pyjama

     (2.345)
    Aktuelle Rezension von: Jana_hat_buecher

    Der neunjährige Bruno lebt mit seiner Familie in Berlin und lebt ein relativ normales Leben während dem zweiten Weltkrieg. Als sein Vater aber auf einen gehobenen Posten nach Auswisch versetzt wird, beginnt sein Leben sich zu ändern. Es gibt neben dem Haus ein Lager wo viele Kinder und Erwachsene mit kurz geschorenen Haaren in gestreiften Pyjamas wohnen, aber Bruno weiß nicht wer sie sind und darf auch nicht zu ihnen gehen. Als er eines Tages unerlaubt auf Entdeckungsreise geht, trifft er auf der anderen Seite des Zaunes des gleichaltrigen Schmuel und freundet sich mit ihm an. 


    Auch wenn das Buch Fragen aufwirft (warum Auswisch, warum Furor, warum nicht in der Hitlerjugend, warum so naiv, ...), hat es mir trotzdem sehr gut gefallen. Oft hat es mich auch an den Film "Zone of Interest" erinnert, da hier das KZ auch nur im Hintergrund steht und das Grauen trotzdem immer präsent ist. Das Ende der Geschichte ist gut gewählt und zählt wie das ganze Buch zur Fiktion in Anlehnung an die Ereignisse des zweiten Weltkrieges und eben nicht eine wahre Begebenheit.

  10. Cover des Buches Vom Winde verweht (ISBN: 5051890268310)
    Margaret Mitchell

    Vom Winde verweht

     (757)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Hier wird die Geschichte der temperamentvollen Scarlett OHara erzählt. Rhett Butler  kämpft um das Herz der eigenwilligen Südstaatenschönheit. Doch bevor sie sich mit ihm einlässt muss sie erst schwere Enttäuschungen einstecken. Sie bricht die Herzen von vielen Herren und sie hat ihren ganz eigenen Plan und will ihrem Vater alles recht machen, aber auch ihrem Kopf und Herz folgen. Es ist ein Klassiker der Weltliteratur und Margaret Mitchell hat hier die Geschichte der Südstaaten großartig niedergeschrieben und eingebettet, in eine der größten Liebesgeschichten der Literaturgeschichte .

  11. Cover des Buches Jonathan Strange & Mr. Norrell (ISBN: 9783827078896)
    Susanna Clarke

    Jonathan Strange & Mr. Norrell

     (205)
    Aktuelle Rezension von: Tanja_Wue

    Dieses Buch ist einfach ein Klopper, weil es einfach so viele Seiten hat und ein paar weniger hätte es auch getan.

    Generell der Schreibstil fand ich super und die herausarbeiten der Thematik, auch mit den Fußnoten, hat mir sehr gut gefallen.

    Die Dynamiken zwischen den Charakteren, Novell & Strange, fand ich gut. Lehrer und Schüler, Rivalen...

    Es geht vor allem um die Kunst der Zauberei und dann auch wie die Zukunft der Zauberei aussehen soll. Viele kleine Spannungen und Herausforderungen. Vor allem die unterschiedlichen Sichtweisen machen das Buch interessant. 

  12. Cover des Buches Reise um die Erde in 80 Tagen (ISBN: 9783401068688)
    Jules Verne

    Reise um die Erde in 80 Tagen

     (538)
    Aktuelle Rezension von: Caro_Lesemaus

    Zum Buch muss man nicht viele Worte verlieren, da es als Klassiker wohlbekannt ist. Tatsächlich sind die Werke von Jules Verne bisher an mir vorüber gegangen. Ich bin nicht sicher, ob ich "In 80 Tagen um die Welt" als Kind gut gefunden hätte, um ehrlich zu sein. Insofern bin ich ganz froh, es erst so spät gelesen zu haben.

    Die beschriebene Reise des Phileas Fogg war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung für damalige Verhältnisse wahrscheinlich nahezu eine Dystopie, eine wahnwitzige Idee, unmöglich umzusetzen. So sehen es ja auch die Spielkumpanen zu Beginn des Buches. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Für einen Klassiker war es nicht kompliziert zu lesen (Neuausgabe im Reclam-Verlag 2022, Übersetzung von Gisela Geisler). Zur genannten Neuausgabe sei noch gesagt, dass das Cover sehr schön ist und die Haptik insgesamt hochwertig wirkt. Doch zurück zum Inhalt: viele Szenen waren lustig, es gab spannende Kapitel (wenn ich auch nicht das ganze Buch als durchweg spannend bezeichnen würde) und die altmodisch- englische Verstocktheit des Phileas Fogg ist allein schon lesenswert. 


    Fazit:

    Die Lektüre hat mir großen Spaß gemacht und war sicherlich eine lohnenswerte späte Entdeckung aus der Vielfalt an Klassikern.

  13. Cover des Buches Dark Canopy (ISBN: 9783551314550)
    Jennifer Benkau

    Dark Canopy

     (869)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Meine Meinung:

    "Dark Canopy" von Jennifer Benkau ist dieses typische Buch, was mich magisch anzieht. Ein wenig aussagekräftiges Buchcover, verbunden mit einem nichtssagenden Titel - und doch steckt eine explosionsartige Geschichte dahinter, die düster und gefährlich ist. Unberechenbar. Beim lesen konnte ich das Gefühl der Hoffnungslosigkeit deutlich spüren. Es war ein beklemmendes Leseerlebnis, aber so sind Dystopien nunmal. Freudlos. Arglistig. Dunkel.


    Dunkel ist vor allem die Welt rund um die 20-jährige Hauptprotagonistin Joy, die mit einem Clan von mehreren Leuten zusammenlebt. Sie ist eine Rebellin, die sich weit weg von der Stadt aufhält, in der die Percents herrschen. Und damit die Percents herrschen können, herrscht Dark Canopy. Eine Maschine, die den Himmel verdüstert und den Menschen jegliches Licht stiehlt. Jegliche Hoffnung. Denn die Percents sind keine wirklichen Menschen, aber ziemlich weit weg von der Unfehlbarkeit. Sie wurden für einen Krieg gezüchtet. Und sie haben Schwachstellen. Ihre Haut kann zwar Gerüche aufnehmen, aber das UV-Licht ist gefährlich, schwächt sie.

    Als Joy vor ihrem 16. Geburtstag auf einen Percent trifft, weiß sie nicht warum sie ihn verschont. Er wirkt anders auf sie. Und auch er hätte die Chance sie zu töten, tut es aber nicht.

    Bei einem Tauschhandel, den Joy und ihre beste Freundin Amber in der Stadt planen, geraten sie in einen Hinterhalt und werden gefangen genommen. Während Amber wie Vieh verkauft wird um den Diensten und Gelüsten der Percents zur Verfügung zu stehen, gerät Joy in eine ganz andere Lage. Sie soll eine Soldatin werden und sich im wahrsten Sinne des Wortes für einen Percent zu Tode rennen.

    Joy kennt den Percent Neél - war er es doch, der sie verschonte - oder sie ihn? - doch was bedeutet das für sie? Eine Sonderbehandlung garantiert nicht, denn er ist ihr Feind...


    Wow. Wow. Wow. Wow.

    Ich bin immer noch aufgewühlt und durcheinander. Während des lesens bin ich so viele Gefühlsschichten durchlaufen, dass ich gar nicht mehr genau sagen kann, was mir gut gefallen hat und was weniger gut. Die kompletten Seiten troffen nur vor Düsternis und Hoffnungslosigkeit und zwischen den Zeilen spürte ich ganz leichte Rebellion von Joy, dass sie sich ihrem Schicksal nicht einfach so ergeben will. Joy ist eine schwer einzuschätzende Protagonistin. Sie weiß nicht wirklich was Liebe ist, aber tief in ihrem Herzen sehnt sie sich danach. In Matthial - dem Sohn des Clanführers - sieht sie einen guten Freund, mit dem sie allerdings am besten reden kann, wenn er schläft. Die Beziehung der Beiden ist auf seelische und körperliche Art greifbar.

    Joy will mehr als sich nur verstecken und scheint dabei ein wenig Risikofreudig zu sein. Bei einer waghalsigen Rettungsaktion gerät sie selbst in die Fänge ihrer Feinde und man erlebt eine deutliche Rückentwicklung. Das ehemalige Messermädchen trifft nicht mehr...

    Doch wie sie sich dann wieder aufrappelt und die Welt ihrer Feinde entdeckt - die vielen negativen, aber auch die positiven - ist wegweisend. Ihr ist ein schlimmes Schicksal vorbestimmt, aber sie denkt vielmehr an ihre beste Freundin, der es deutlich schlimmer ergeht. Für Amber ist Joy bereit alles zu riskieren, sogar Neél, dem sie immer näher kommt.


    Neél war mir zu Beginn der Geschichte der typische Gruseltyp. Wortkarg, grob und stellenweise aggressiv und ablehnend, wusste ich gar nichts mit ihm anzufangen. Und dann - urplötzlich, aus heiterem Himmel - passiert die Veränderung. Bei dem Tempo kam ich überhaupt nicht mit.


    Zu Beginn des Buches dehnt sich die Geschichte und man erfährt viel überflüssiges Zeugs, womit man auch im weiteren Geschichtsverlauf nichts anfangen kann. Zur Halbzeit ging es dann endlich ein wenig zur Sache und ich konnte wirklich begreifen, was Jennifer Benkau erzählt. Das Ende hat mich dann sehr stark an "Die Tribute von Panem" erinnert, auch wenn die Bücher überhaupt nicht viel gemeinsam haben. Doch die Jagd war so intensiv, dass ich gar nicht um den Vergleich herumkam. Diese Stelle hat mir schließlich am besten gefallen.


    Das Buch hat es wirklich in sich. Dennoch glaube ich nicht, dass es was für schwache Nerven ist. Sicherlich gibt es weitaus schlimmere Bücher, aber in meinen Augen war es schon eine verstörende Geschichte, die mich wirklich gepackt hat. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, weil ich das Gefühl hatte, was wichtiges zu verpassen.


    Dennoch gibt es eine Sache, die mich sehr gestört hat. Die letzten drei Seiten!

    Eine Geschichte baut sich eigentlich immer nur auf, weiter auf und auf bis es zu einem Finale kommt. Alles läuft auf den finalen Schlusspfiff hinaus. Was dann wirklich am Ende passierte, war für mich eine einzige Enttäuschung, worauf ich aber nicht näher eingehen möchte, um Euch nicht zu viel zu verraten. ;-)

    Ich sage nur soviel: Im Nachhinein war mein erster Gedanke: "Jetzt war alles verschwendet." Für so ein Ende hätte man sich auch weniger in die Geschichte reinsteigern können.... Das war wirklich schade.


    [Edit vom 08.04.12] Die liebe BlueNa hat mir enorm weitergeholfen und gesagt, dass es eine Dilogie (ein Zweiteiler) wird und das die Fortsetzung zu "Dark Canopy" voraussichtlich im März 2013 erscheinen wird. Da freue ich mich ja und kann das Ende nun ganz gelassen nehmen.^^ Danke.


    Fazit:

    "Dark Canopy" ist zeitweise ein sehr verwirrendes und vorallem verstörendes Buch. Jennifer Benkau schreibt flüssig und lässt den Leser sehr stark mitfühlen. Ich weiß nicht was so besonders an ihrem Erzählstil ist - ich weiß nur, dass da etwas ist, was man als Fan von fantasievollen Dystopien nicht verpassen sollte. Die Erzählungen von Joy sind in der Ich-Form, aber man bekommt auch Einblicke in Matthial's Geschehnisse und was er versucht um seine Clanmitglieder zu retten. Man spürt, dass Matthial sich verändert und irgendwie dachte ich, Joy müsste sich eigentlich am meisten verändern, dabei ist sie der einzige Charakter, der trotz all der Ereignisse kaum eine Entwicklung durchläuft.


    "Dark Canopy" ist ein passender Titel und auch das Cover erzählt, wofür diese Geschichte steht. Für alle, die nicht länger im Dunklen bleiben wollen: Lest es! ;-) 

  14. Cover des Buches Der Kuss des Kjer (ISBN: 9783570304891)
    Lynn Raven

    Der Kuss des Kjer

     (1.167)
    Aktuelle Rezension von: Imrona_Ismoilova

    Dieses Buch war einer der besten Bücher, die ich gelesen habe. Viel Fantasy, jedoch zu wenig romantische Szenen! Meiner Meinung nach, wurde der Schlussteil nicht so gut geschrieben, jedoch trotzdem ein tolles Buch. Der Schreibstil der Autorin hat mit richtig gefallen, war wirklich was neues! Kudos an die Autorin!

  15. Cover des Buches Die drei Musketiere (ISBN: 9783423147651)
    Alexandre Dumas

    Die drei Musketiere

     (377)
    Aktuelle Rezension von: Schiebelini

    Die drei Musketiere ist ein Stoff, den ich schon lange mal lesen wollte, da mir einige der Verfilmungen sehr gefallen haben. Und wie auch den Filmen und Serien frage ich mich auch hier, warum eigentlich von drei Musketieren die Rede ist, wenn doch d'Artagnan schnell auch zu einem wird.

    Sei's drum, ich hatte trotzdem ein wenig Bammel vor dem Buch, da ich befürchtete, es wäre eine ähnliche Enttäuschung und Tortur wie "Der Herr der Ringe". Aber so viel sei schon gesagt: Das ist hier nicht der Fall. Zwar habe ich hin und wieder meine Probleme mit der sehr alten Sprech- und Erzählweise, aber trotzdem habe ich mich nur an manchen Stellen durchgequält.

    Die Charaktere sind liebevoll und lustig geschrieben und sorgen für eine sehr angenehme Atmosphäre. Gerade, wenn es heiß her geht, macht es richtig Spaß zu lesen. Leider ist etwa nach 200 Seiten ein großer spannender Part zu Ende und es geht die nächsten mindestens 100 Seiten erst einmal darum, Ausrüstung zu besorgen. Gähn. An dieser Stelle habe ich wirklich mit dem Buch meine Probleme gehabt. Später gibt es eine ähnliche Stelle, in der es um Mylady geht, aber die war noch etwas interessanter. Für mich konnte das Buch nicht mehr ganz den Sog und die Spannung des ersten Drittels aufbauen, trotzdem ist es gegen Ende wieder besser geworden, nach dem unsäglich großen Loch in der Mitte.

    Die Charaktere sind zu großen Teilen sehr charismatisch geschrieben und gerade d'Artagnan, Athos und Mylady bekommen hier besondere Zuneigung vom Autor. Diese drei Figuren sind vermutlich die am meisten ausgefeilten. Das Heldenhafte und manchmal Hitzköpfige des d'Artagnans, das Melancholisch-Pragmatische des Athos und das politische Ränkespielen und generell Durchtriebene der Mylady sind allesamt spaßig zu lesen.

    Alles in allem freut es mich, dass ich mit diesem Buch mehr Spaß haben konnte, als ich befürchtet hatte. Leider verliert es durch die extreme Länge in der Mitte sehr viel seiner Strahlkraft und war mit ein Grund, warum ich recht lange an dem Buch saß. Deshalb werde ich nur 3 Sterne vergeben, möchte das Buch aber dennoch jedem Interessierten empfehlen.

  16. Cover des Buches Magie (ISBN: 9783570308349)
    Trudi Canavan

    Magie

     (688)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Ich habe dieses Prequel gelesen, bevor ich mit der "Gilde der schwarzen Magier"-Trilogie beginne und es ist zudem das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und sie hat es geschafft mich vollkommen in den Bann zu ziehen. Es ist aus verschiedenen Sichten erzählt, sodass man auch aus verschiedenen Blickwinkeln manche Situationen wahrnimmt, was besonders hier von großen Vorteil ist, weil die Kultur und der damit verbundene Blickwinkel, doch manchmal sehr unterschiedlich sind. Auch wie sich die Figuren entwickeln ist gut gelungen. Nicht zu schnell aber auch nicht zu langsam und zu halsstarrig. Zudem fühlt man wirklich die Veränderung und hat einen Prozess und nicht etwas, was auf eine einzelne Situation zurückzuführen ist.

    Am besten hat mir Tessia gefallen, auch wenn Jayan wohl mit die größte Veränderung durchmacht. Es ist manchmal schon grausam und brutal bzw. Erschreckend wie Gefühlskalt und mechanisch Menschen umgebracht werden, aber das passiert ja leider öfters bei Highfantasy.

  17. Cover des Buches Plötzlich Shakespeare (ISBN: 9783499268274)
    David Safier

    Plötzlich Shakespeare

     (1.100)
    Aktuelle Rezension von: Crossbooks

    „‚So eine Erfahrung als Frau sollte jeder Mann mal machen‘, lachte ich, woraufhin Shakespeare ebenfalls laut auflachte.“

    Rosa lebt im beschaulichen Wuppertal und suhlt sich nach der Trennung von ihrem Ex-Freund in Selbstmitleid. Als sie im Zirkus einen Zauberkünstler kennenlernt, der ihre Seele mittels Hypnose in ein früheres Leben zurückversetzt, beginnt für sie eine spannende Zeitreise.

    Mit dem Auftrag die wahre Liebe zu finden, wacht Rosa im 16. Jahrhundert in London, im Körper des bekanntesten Dichters aller Zeiten auf: William Shakespeare.

    Beide Personen stecken fortan in einem Körper und es folgt ist ein wilder Ritt durch die Herausforderungen von komödiantisch beschriebenen Alltagsproblemen des damaligen Jahrhunderts, der Kommunikation zwischen Mann und Frau und die sehr unterschiedlichen Lebensweisen beider Charaktere.

    Safir hat einen kurzen, prägnanten Schreibstil, voller humoristischer Anspielungen, der stellenweise mehr Tiefgang im Hinblick auf detaillierte Beschreibungen oder intensivere Dialoge haben könnte. Positiv daran ist jedoch, dass so Langeweile oder langatmige Passagen ausbleiben.

    Die Charaktere sind sympathisch, unterschiedlich und agieren gemeinsam unvorhersehbar. Manchmal treten sie jedoch seltsam oder skurril und nicht unbedingt der damaligen Zeit entsprechend, auf.

    Ein großer Pluspunkt ist der schnelle, moderne Humor des Autors, der nicht unbedingt jeden Geschmack trifft, aber mich stellenweise zum schmunzeln und lachen gebracht hat. Vor allem die offensichtlichen - und auch die nicht offensichtlichen - Unterschiede zwischen Mann und Frau wurden abwechslungsreich und witzig thematisiert.

    Wenn auch der Roman nicht immer historisch fundiert geschrieben ist, so ist er doch herrlich erfrischend. 

    Eine leichte, amüsante und unterhaltsame Kost für Zwischendurch, mit viel Herz und einer einschneidend liebevollen Message am Ende.

  18. Cover des Buches Der Besuch der alten Dame (ISBN: 9783257600575)
    Friedrich Dürrenmatt

    Der Besuch der alten Dame

     (1.851)
    Aktuelle Rezension von: Kubilaygndzz

    Mir gefiel der Schreibstil des Autors gut, jedoch war es in den meisten Passagen schwer nachvollzuziehen um was es genau geht, da der Autor die alte deutsche Sprache verwendet und viele Stilmittel verwendet, die nicht immer verständlich waren. Die Handlung war sehr monoton und es erweckte nicht meine Interesse

  19. Cover des Buches Was vom Tage übrig blieb (ISBN: 9783896677037)
    Kazuo Ishiguro

    Was vom Tage übrig blieb

     (286)
    Aktuelle Rezension von: Leseratte_09

    Kazuo Ishiguro, Literaturnobelpreisträger, schafft – so das Nobelpreiskommittee – Romane von starker emotionaler Kraft. Sein dritter Roman ist „Was vom Tage übrig blieb“ und ist vielleicht das bekannteste seiner Werke. Der Roman wurde mit dem Booker Prize(1989)  ausgezeichnet und 1993 mit Anthony Hopkins und Emma Thompson in den Hauptrollen verfilmt.

    Ishiguro erzählt die Geschichte von Stevens, Butler in Darlington Hall und dies mit Leib und Seele – ohne die herrschenden Strukturen zu hinterfragen oder merkwürdige Verhaltensweisen seiner Lordschaft sowie Vorgänge im Herrenhaus in Frage zu stellen. Private Gefühle und Wünsche verdrängt er, so dass er über Jahrzehnte in seiner eigenen Welt lebt und gar nicht merkt – oder sich eingestehen möchte – dass er sich verliebt. Jahre später, auf einer Autofahrt über Land, überdenkt er sein Leben, beginnt zu hinterfragen, die verpassten Chancen zu erkennen und sich auch über den schwindenden Einfluss des britischen Empire, den faschistischen Tendenzen vor dem 2. Weltkrieg seine Gedanken zu machen. War sein Idealismus, mit dem er sich seinem Leben als Butler gewidmet hat, wirklich so ultimativ richtig, wie er es gelernt und immer gedacht hat?

    Die leise, fast zarte und doch kraftvolle Erzählweise von Ishiguro hat mich berührt. Szenen voll Situationskomik wechseln sich mit ironischen, fast satirischen Betrachtungen ab und werden immer wieder von tragischen, hochemotionalen Passagen abgelöst. Es ist ein Buch, welches zum Nachdenken anregt über die eigenen verpassten Chancen und darüber, was im eigenen Leben wirklich wichtig ist und wo Idealismus einen durchs Leben tragen kann und sollte.

    Für mich ein großartiger Gesellschaftsroman und in jedem Fall ein moderner Klassiker, den es lohnt zu lesen.

  20. Cover des Buches Zweilicht (ISBN: 9783570308691)
    Nina Blazon

    Zweilicht

     (521)
    Aktuelle Rezension von: Crazygirl1

    Der Anfang war gut zu verfolgen und recht interessant, auch wenn gar nicht so viel spannendes passiert ist. Da war der lockere und flüssige Schreibstil wohl maßgeblich dran beteiligt. 

    Im Mittelteil geht es dann mit den (vielfach kritisieren) Verwirrungen los. Ich muss sagen, dass ich damit eigentlich gut zurecht kam. Es gab gewisse Stellen und Sprünge, bei denen ich schon kurz dachte, was das jetzt wieder ist. Trotzdem fand ich es nie so schlimm, dass es mich aus dem Lesevergnügen gerissen hätte. Ganz im Gegenteil. Grade dieses hin und her von "Was ist denn nun die Realität und was nicht" fand ich persönlich sehr interessant und spannend. Auch die Frage, wer hier eigentlich die bösen und wer die guten sind, bzw wer da überhaupt wer ist, fand ich gar nicht so verwirrend. Für mich war die Story insgesamt gut durchdacht und spannend. Es war mal was ganz anderes. Ich bin bei guten 3,5 Sternen, die ich gerne auf 4 aufrunde.

  21. Cover des Buches Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt (ISBN: 9783404208838)
    Akram El-Bahay

    Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt

     (227)
    Aktuelle Rezension von: Read-and-Create

    Dies war mein erstes Buch von Akram El-Bahay und sogleich auch der Auftakt der Bibliothekstrilogie und WOW!! Ich habe mein nächstes Jaheshighlight für 2022. 🤩


    In diesem Buch habe ich mich sehr schnell zu Hause gefühlt. Die facettenreichen Protagonisten lernt man nach und nach (besser) kennen - genau wie die unterschiedlichen Schauplätze. Zudem gibt es Überraschungen und Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe!


    Es ist eine sehr interessante und fesselnde Fantasygeschichte, die Magie, Kreativität und geniale, sowie bildhaft beschriebene Schauplätze bietet. Durch den lockeren und flüssigen Schreibstil fliegen die Seiten nur so dahin.

  22. Cover des Buches Gegen das Sommerlicht (ISBN: 9783551311030)
    Melissa Marr

    Gegen das Sommerlicht

     (980)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Zuerst war ich sehr skeptisch. Beim Cover und beim Klappentext vermutete ich, dass soll im Zuge der Erfolge von den Bis(s) Büchern anküpfen. Ich habe es dann doch gelesen und meine Erwartungen wurden komplett übertroffen.  Seit ihrer Kindheit kann Ash Elfen sehen und ihre Großmutter hat sie früh vor ihnen gewarnt. Sie mögen schön aussehen und lieblich reden, aber sie sind böse und wollen die Macht der Menschen. Ashs bester Freund und heimliche Liebe Seth wird ihr Vertrauter und Beschützer und bei ihm kann sie ihr Geheimnis preis geben. Der Sommerkönig Keenan will Ash als seine Königin, aber das kann böse für sie enden und sie hat Angst und bittet Seth um Hilfe.

  23. Cover des Buches Der Weltensammler (ISBN: 9783446233560)
    Ilija Trojanow

    Der Weltensammler

     (168)
    Aktuelle Rezension von: Buckshaw

    Der Weltensammler erzählt von drei wesentlichen Abschnitten im Leben des britischen Entdeckers und Abenteurers Sir Richard Francis Burton im 19. Jahrhundert. Erzählt wird allerdings jeweils im Nachhinein von einer oder mehreren außenstehenden Perspektiven, mit kleinen Einsprengseln aus Burtons Sicht in "Echtzeit", die zeitlichen Wechsel sind aber immer klar ersichtlich. Burtons Aufenthalt in Britisch-Indien wird geschildert von einem ehemaligen Diener, der - jetzt auf Arbeitssuche - einem Schreiber von seiner Anstellung berichtet, damit dieser ihm einen Empfehlungsbrief verfasst. Von Burtons Hadsch zur Kaaba, unter Tarnung, erfährt man durch die späteren Verhöre mehrerer Mitreisender. Und von seiner Suche nach den Quellen des Nils berichtet ein damaliger Führer und Übersetzer. 

    Richard Burton war ein regelrechter Weltbürger, unterwegs auf diversen Kontinenten lernte er im Laufe seines Lebens 29 Sprachen. Mit großer Neugier für fremde Menschen und Kulturen nahm er verschiedenste Rollen, Gestalten, Glauben und Lebensweisen scheinbar mühelos an. Doch Trojanow zeichnet ihn auch als einen Exzentriker, hochtalentiert, aber ziellos und getrieben, als einen kaum fassbaren Menschen. Und dieses schwer greifbare spiegelt sich stilistisch im Roman wieder. Den Erzählungen ist nicht immer ganz einfach zu folgen, der Leser wird mit vielen Namen und Fremdwörtern konfrontiert, oft erstmal mitten ins Geschehen geworfen und die Zusammenhänge klären sich dann erst etwas später auf. Das macht die Lektüre streckenweise etwas zäh und es ist definitiv kein Buch für zwischendurch, in dem man über längere Zeit immer mal wieder ein paar Seiten liest. Die Geschichte ist aber auch gut recherchiert, sinnlich überbordend und sprachlich angepasst an die jeweiligen fremden Erzähltraditionen und deshalb unterm Strich eine bereichernde Lektüre.    

  24. Cover des Buches Das geheime Spiel (ISBN: 9783453427891)
    Kate Morton

    Das geheime Spiel

     (495)
    Aktuelle Rezension von: Claudia86

    Als Grace den Brief von Ursula, einer jungen Filmproduzentin, erhält, fängt sie an, auf ihr Leben zurückzuschauen.


    Grace heuerte als junges Mädchen im Alter von 14 Jahren, wie einst ihre Mutter, als Dienstmädchen auf dem Anwesen Riverton Manor an. Schnell findet sie sich in die „Familie“ der Dienstboten und ihre Pflichten im Haus ein. Als sie eines Tages die fast gleichaltrigen Enkelkinder der Herrschaften, David, Hannah und Emmeline kennenlernt, scheint sich ihr Leben zu verändern. Wie sehr wünschte sie sich doch, eine von ihnen sein zu können.


    Gemeinsam mit Grace reisen wir in der Zeit fast 75 Jahre zurück in das herrschaftliche Anwesen und erleben die Konventionen und gesellschaftliche Ordnung des aufstrebenden zwanzigsten Jahrhunderts. Man erlebt die Jahre des Krieges, und wie diese Zeit das Leben auf Riverton Manor verändert. Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf, genau genommen eigentlich schon, als David seinen College-Freund Robbie Hunter mitbringt, der den ganzen Winter mit ihnen auf dem Anwesen verbringen soll. Emmeline und Hannah sind zunächst nicht sonderlich begeistert davon, dass sie die Aufmerksamkeit ihres Bruders teilen müssen.


    Doch über die Jahre ändert sich vieles, der Krieg verändert vieles. Der älteste Sohn der Hartfords, David, fällt im Krieg. Und dies verändert auch seine Schwestern. Hannah heiratet gegen den Willen ihres Vaters den Bankierssohn Teddy und hofft auf ihre Freiheit. Und Emmeline sucht ihre Freiheit auf ihre ganz eigene Weise.


    Und dann steht Robbie plötzlich wieder vor ihnen, ganze 10 Jahre später und möchte ein Versprechen einlösen, dass er einst seinem besten Freund vor seinem Tod gab... Ein Wiedersehen, das alles verändern wird!


    Am Ende der Geschichte steht dann die Auflösung eines gewaltigen Geheimnisses, mit dem Grace endlich abschließen möchte. Doch kann sie ihren Frieden finden...?


    Ich habe bereits mehrere andere Romane der Autorin gelesen. Aber ich muss gestehen, dass ich mich am Anfang, als ich etwa 700 Seiten vor mir hatte, etwas schwer getan habe. Die Schreibweise der Autorin gefiel mir auch in dieser Geschichte, jedoch wusste ich anfangs nicht so recht, wie ich die Geschichte und die Figuren einordnen konnte. Doch dann nahm die Geschichte plötzlich Fahrt auf und ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen.


    Kate Morton hat wieder einen wunderbaren Roman geschaffen, der so viele spannende Facetten in Vergangenheit und Gegenwart unterhaltsam vereint und definitiv nicht berechenbar ist. Und noch dazu lässt sie viel Spielraum für die Fantasie und die Interpretation des Lesers. Die Geschichte bekommt von mir das Prädikat, absolut lesenswert! 



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