Bücher mit dem Tag "diplomaten"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "diplomaten" gekennzeichnet haben.

39 Bücher

  1. Cover des Buches Sturz der Titanen (ISBN: 9783404166602)
    Ken Follett

    Sturz der Titanen

     (1.281)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Dies ist nicht der erste Follett den ich lese, dennoch wahrscheinlich einer der besten. Der Einstieg ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil man sich an die vielen sehr unterschiedlichen Charaktere gewöhnen muss. Doch sobald man dies geschafft hat, kann man das Buch echt nur noch genießen. Die verschiedenen Charaktere spiegeln wunderbar die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und Länder dar, die entsprechend in dem Weltkrieg beteiligt sind. Es wird ausführlich dargestellt, wie die Kette an Umständen für den Krieg sorgt, wie der Krieg abläuft und wie wieder "Frieden" einkehrt. 

    Dennoch schadet es nicht, entsprechendes Vorwissen zu haben, um die Ereignisse in den richtigen Kontext einordnen zu können. Des weiteren ist mir zu Beginn des Buches einige "tun" aufgefallen, was den Lesefluss störte, da diese leicht hätten verhindert werden könnten. Ich kann nur vermuten, dass es Übersetzungsüberbleibsel von dem Verb "do" ist, oder eigentlich den walisischen Wortschlag aufgreifen möchte, was aber im deutschen nicht sehr gelungen ist. Dadurch, dass er nach kurzer Zeit verschwindet, fällt er auch nicht mehr sonderlich ins Gewicht.


    Insgesamt eine wunderbare Aufarbeitung und Erzählung zu Zeiten des ersten Weltkrieges. 

  2. Cover des Buches Tausend strahlende Sonnen (ISBN: 9783596520701)
    Khaled Hosseini

    Tausend strahlende Sonnen

     (1.233)
    Aktuelle Rezension von: ana-97

    Das perfekte Buch für den Moment, wenn ✨du in deiner Kontrahentin eine Freundin findest✨

    Mariam ist das uneheliche Kind einer Hausangestellten und eines Geschäftsmannes. Trotz des reichen Vaters wächst sie in ärmlichen Verhältnissen auf, während dieser mit seinen drei Ehefrauen und neun Kindern in einer Villa in Herat lebt. Als Mariam fünfzehn ist, stirbt ihre Mutter und sie wird mit dem dreißig Jahre älteren Rashid verheiratet. Die Ehe ist gewaltvoll. Als sich Mariams Mann eine Zweitfrau nimmt, ist sie zuerst eifersüchtig auf diese und Rashids Interesse an ihr. Die anfängliche Kälte wandelt sich jedoch im Lauf der Zeit und die beiden Ehefrauen werden zu Freundinnen. Gemeinsam entwerfen sie einen Plan, von Rashid zu fliehen.

    Als ich dieses Jahr das erste Mal ein Buch von Khaled Hosseini gelesen habe, hatte ich direkt das Gefühl, dass er zu einem meiner liebsten Autoren werden könnte. Seine Erzählungen sind glaubwürdig und unglaublich mitreißend. Meiner Meinung nach schafft Hosseini die perfekte Balance zwischen Kitsch und Authentizität, ohne dabei ins Straucheln zu geraten.

  3. Cover des Buches Die Hüter der Rose (ISBN: 9783404189137)
    Rebecca Gablé

    Die Hüter der Rose

     (801)
    Aktuelle Rezension von: MarinaH

    Der erste Band der Waringham Saga “Das Lächeln der Fortuna” hatte mich schnell in seinem Bann, deswegen war ich nur umso gespannter die Fortsetzung zu lesen. Das Cover gefällt mir sehr, meiner Meinung nach sieht es sehr edel aus, es passt zu den anderen Teilen und mich spricht sehr an, dass die Rose des Hauses Lancaster abgebildet ist.

    Wie der Vorläufer hatte auch dieser Teil mich komplett in seinem Bann, meiner Meinung nach fängt es direkt sehr spannend an. Wir lernen John als Jungen kennen und wachsen mit ihm zusammen auf. Sehr interessant fand ich auch, dass John doch so gegensätzlich zu seinem Vater Robin war. Man konnte sich gut in ihn hineinversetzen und mir hat gefallen, dass er nicht immer nur als guter Mensch dargestellt wurde sondern auch er seine Macken und Fehler hatte.
    Es war sehr spannend John durch die Höhen und Tiefen seines Lebens zu begleiten, Raymond konnten wir natürlich auch verfolgen und es hat mir gefallen, dass er und andere Charaktere aus dem Vorläufer nicht vergessen wurden. Die Charaktere waren alle sehr verschieden, aber in die meisten konnte man sich gut hineinversetzen, ich hatte das Gefühl, Mal wieder mit all diesen Charakteren zusammen gelebt zu haben.
    Der Schreibstil ist wie immer hervorragend, nichts hat sich gezogen und man wurde direkt in diese Zeit des Mittelalters katapultiert.
    Die Geschichte war sehr spannend und schön erzählt, auch das Joan d’Arc vorgekommen ist, hat mich sehr gefreut, meiner Meinung nach war sie eine sehr interessante Persönlichkeit.
    Der Roman war manchmal sehr brutal und es ist viel Blut geflossen, aber sowas gehört auch zu einem guten Mittelalterroman.

    Nur schweren Herzens habe ich dieses Buch zu Ende gelesen und freue mich auf die Fortsetzung.

  4. Cover des Buches Rattenfängerin (ISBN: 9783426514856)
    Claudia Weiss

    Rattenfängerin

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Starbks
    Die Zeiten der Pest waren schon schlimm genug, aber im 18. Jahrhundert gab es noch so viel mehr Grausamkeiten, die wirklich menschengemacht waren. Besonders das Schicksal der sogenannten Engelskinder, die in Pestzeiten geopfert wurden, spielt in „Rattenfängerin“ von Claudia Weiss eine Rolle.

    Inhalt: Am Anfang es 18. Jahrhunderts ist in Hamburgs so gar nichts in Ordnung: Es herrschen Kriegszustände, Hunger, und der schwarze Tod hat die Stadt in seiner Hand. Verschiedene hausgemachte Ängste kursieren zudem, aber gegen die Pest scheint es ein Mittel zu geben: die dem Tod geweihten Engelskinder.

    Bereits zum dritten Mal ermitteln Advokat Hinrich und seine Frau in einem neuen Fall, dem ich auch ohne die Kenntnis der Vorgängerbände gut folgen konnte. Wer aber noch keines der Bücher um Hinrich und Ruth besitzt, der fange vielleicht trotzdem beim ersten Band an.

    Besonders interessant fand ich an „Rattenfängerin“ die historischen Hintergründe in einer aufgewühlten Zeit, die ich mir durch historische Romane einfach besser vorstellen und merken kann. Die Pest ist sowieso ein stets fesselndes Thema, das Schicksal der Engelskinder aber ebenso. Und ich bin dankbar, dass es im Anhang einen kleinen Abriss der historischen Daten und Fakten gibt, ebenso wie ein Glossar.

    Die Handlung selbst ist spannend und zum Teil unfassbar; die Charaktere sind gut gezeichnet, konnten mich aber emotional nicht immer berühren. Auch die Fülle der Charaktere war mir zum Teil zuviel. Claudia Weiss versteht es aber, ihre Leser in eine lebhafte Vergangenheit zu entführen, in der man viel Neues erfährt und auch an Bekanntes anknüpfen kann Dafür gibt es von mir gute vier Sterne für ein gelungenes Buch! 
  5. Cover des Buches Kakerlaken (Ein Harry-Hole-Krimi 2) (ISBN: 9783548061955)
    Jo Nesbø

    Kakerlaken (Ein Harry-Hole-Krimi 2)

     (366)
    Aktuelle Rezension von: Alexia_

    Nach Sydney kommt jetzt Bangkok. Komplettes Kontrastprogramm. Harry hat durch seinen Fall in Australien einiges an Bekanntheit gewonnen und wird nun Teil eines Falles in dem ein norwegischer Botschafter verwickelt ist. Somit beginnt er in Thailand zu ermitteln und deckt die ein oder andere Grausamkeit auf.

    Wenn ich die ersten beiden Bände von Harry Hole vergleiche, war dieser hier um einiges besser. Denn dieser hier wartet direkt mit makabren Details und ordentlicher Spannung auf. Von Beginn hat ist man direkt in den Fall gesogen und kann nicht mehr davon ablassen. Harry ist wie immer vom Alkohol geplagt und versucht auf Hochtouren den Täter aufzufinden. Was ich an diesen Büchern mittlerweile festgestellt habe ist, dass häufig schon etwa nach 50 % der angebliche „Täter“ gefasst wird, sich jedoch dann herausstellt, dass es dieser doch nicht war oder die Beweise fehlen. Die restlichen 50 % beinhalten dann diesen Erzählstrang. Das finde ich an sich nicht schlimm, jedoch merke ich, dass es sich bei solchen Thrillern in letzter Zeit tatsächlich etwas häuft und dann schnell langweilig werden kann. In diesem Fall jedoch nicht. Wie ich glaube ist es bei Nesbo auch immer ein Rätselraten beziehungsweise ein gespanntes Abwarten was es mit dem Titel und dem Fall auf sich hat. Der Zusammenhang wird immer aufgedeckt und hält die ein oder andere Überraschung parat. Auch ein ernstes Thema darf in diesem Fall nicht fehlen und das bezieht sich grausamer Weise auf eine Thematik die sehr im Dunkeln ist. Ich möchte hier auch gar nicht weiter drauf eingehen um nicht Dinge vorwegzunehmen. Jedoch habe ich dann doch das ein oder andere Mal einen Kloß im Hals herunterschlucken müssen. Das gepaart mit einem kaputten und doch irgendwie charismatischen Ermittler in einem spannenden Fall, macht es zu einem wirklich sehr guten Thriller. Das Ende ist wirklich überraschend und der Autor lässt die Leser bis zum Schluss im Dunkeln tappen.

    Wesentlich spannender als Band 1. Ich bin gespannt auf Harry Holes weitere Fälle. 5 von 5 Sternen.

  6. Cover des Buches Marionetten (ISBN: 9783548285870)
    John le Carré

    Marionetten

     (66)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    ... handelt von einem jungen Tschetschenen, der auf dubiosen Wegen nach Hamburg und zwischen alle Fronten gelangt.

    Issa Karpow, Sohn eines korrupten russischen Generals kommt nach Hamburg, um dort sein Erbe - das Schwarzgeld seines Vaters - anzutreten. Schnell stellt sich heraus, dass Issa in verschiedenen Ländern in Gefängnissen sass. Ebenso schnell werden deutsche, britische und amerikanische Geheimdienste auf ihn aufmerksam. Zumal Geheimdienste auch bei der Einrichtung des Schwarzgeldkontos ihre Finger im Spiel hatten.

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    Le Carre baut hieraus eine vielschichtige Geschichte auf, die den Leser dazu zwingt, sich Gedanken zu machen.

    Neben Issa  spielen 

    • + eine junge Anwältin, die die Interessen von Flüchtlingen in Deutschland vertritt,
    • + ein alternder britischer Privatbankier, der die Schwarzgeldkonten als eine Belastung aus der Vergangenheit empfindet,
    • + die ineffizienten deutschen Geheimdienste, die aus dem Schatten ihrer angelsächsischen Kollegen hervortreten wollen und nach den Attentaten von 2001 "alles richtig machen" möchten und
    • + ein geheimnisvoller, islamischer Gelehrter die Hauptrollen.

    Alle Personen werden gut charakterisiert - ich konnte mich leider mit keiner Person identifizieren.

    Le Carre beschäftigt sich zu weilen ein wenig langatmig mit den Beweggründen einer jeden Fraktion und man fragt sich, ob nicht alle Marionetten sind.

    Am Ende kommt es zu einem recht überraschenden und plötzlichen Showdown und der Leser bleibt mit der Frage zurück, ob man nun tatsächlich Terroristen dingfest gemacht hat oder Unschuldigen terroristische Aktivitäten untergeschoben hat.

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    Mein Fazit: lesenswert

    Ein gut geschriebener Roman, um das auch Jahre später noch aktuelle Thema, wie weit dürfen Geheimdienste gehen dürfen, um unseren westlichen Lebensstil zu schützen. 

    Punkteabzug gibt es von mir dafür, dass der Roman seine Längen hat und leider nur mäßig spannend ist.


  7. Cover des Buches Die Frau des Botschafters (ISBN: 9783423144643)
    Stefan Moster

    Die Frau des Botschafters

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Arizona

    Cover

    Ein langer Holzsteg, der sich weit ins Meer erstreckt, ein trüber, wolkenverhangener Himmel. So wird schon hier eine etwas melancholische Stimmung vermittelt, aber vielleicht soll der Rettungsring ein Symbol für die Hoffnung darstellen...


    Autor

    Stefan Moster ist 1964 in Mainz geboren, und lebt als Autor, Übersetzer, Lektor und Herausgeber mit seiner Familie in Finnland. Es sind bereits zwei Romane von ihm erschienen.

    Verlag

    Der Mare Verlag hat wirklich ganz ausgewählte Bücher in seinem Programm, da lohnt es sich durchaus mal einen Blick auf die Homepage zu werfen...

    Inhalt

    Ein Buch über eine ungewöhnliche Freundschaft, und zwar zwischen Oda, der Gattin des deutschen Botschafters in Helsinki, sowie Klaus, der ein Nachbarn der Botschaftervilla ist. 

    Erzählt wird vom Leben der Frau des Botschafters, davon wie einsam Oda sich fühlt in ihrer herrschaftlichen Villa mit Blick auf die Ostsee. Sie fühlt sich gelangweilt vom Diplomatenleben, das mehr Schein als Sein ist. Ein Großteil der Arbeit als Diplomat besteht eben aus dem Repräsentieren. Und für seine Frau bedeutet dies, einfach nur an der Seite ihres Mannes zu stehen. Ihren eigenen Beruf als Journalistin musste sie aufgeben. Ihr Mann Robert ist vollständig eingespannt in seinen Dienstplan. Und da kommt der bodenständige Klaus mit seinem Boot daher, ein älterer Mann aus der Nachbarschaft, und er wirft ihr einen Fisch auf den Steg... Das ist der Anfang einer platonischen Freundschaft. Auch Klaus, der das Kind eines deutschen Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg ist, hat an seiner Vergangenheit zu tragen. Aber er bildet eben auch einen Gegenpol zu ihrer Scheinwelt mit ihren Empfängen -  er geht angeln, fährt mit dem Boot etc. und steht so für das "echte" Leben. Hier finden sich zwei einsame Seelen. In Odas Beziehung zu ihrem Mann Robert gibt es noch ein gravierendes Problem, denn sie haben haben einen schwer behinderten Sohn, Felix, der in Deutschland in einem Pflegeheim lebt. Oda besucht ihn regelmäßig, und wir erfahren, wie sie und alle Beteiligten mit dieser Behinderung umgehen.


    Bewertung

    Vor allem fällt die Sprache des Romans positiv auf, er ist sehr fein erzählt, aber eben auch mit einer melancholischen Grundstimmung. Die Besonderheit des Romans ist die Erzählperspektive, und zwar wird die gesamte Geschichte erzählt vom Bibliothekar der deutschen Bücherei. Das ist am Anfang doch etwas befremdlich, da er nur eine Nebenfigur ist, aber zum Schluss klärt sich alles noch auf. Dadurch wirkt alles etwas distanziert, aber so wird es auch nie kitschig. Die Sprache ist sowohl nüchtern als auch lyrisch, und so passt sie auch zur herben Landschaft des Nordens. Das zentrale Thema des Lebens mit einem schwer behinderten Sohn sowie auch die Suche nach Glück wirft viele Fragen auf und lässt einen doch sehr nachdenklich werden. Aber das Buch fängt auch die herbe Schönheit Finnlands ein. Eine Empfehlung für alle, bei denn es auch mal etwas melancholisch sein darf... denn auch so ist doch das Leben.  Ab und zu darf es doch auch mal ein Stück Zartbitter-Schokolade sein, oder?
  8. Cover des Buches Coup D'Ètat - Der Staatsstreich (ISBN: 9783865523358)
    Ben Coes

    Coup D'Ètat - Der Staatsstreich

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Armillee

    Ein Drittel habe ich geschafft zu lesen. Die Handlungen sind für mich als Frau sehr brutal gewesen. Eine totale Männerwelt, in der Frauen nur eine untergeordnete Rolle spielen.

    Es gibt sicher Fans dieses Genres, besonders da ich dieses Thema sehr aktuell finde. Was ist, wenn ein Land plötzlich ohne Strom auskommen muss. Kommunikation, Versorgung der Menschen, Verteidigung und Koordinierung, um nur ein paar Probleme zu erwähnen.

    Ein spannendes und umfassendes Thema. Nur eben nicht mein Ding

  9. Cover des Buches Tage in Burma (ISBN: 9783038200802)
    George Orwell

    Tage in Burma

     (27)
    Aktuelle Rezension von: PoeEA1809

    ‚Tage in Burma‘ hätte ein guter Roman sein können. Der Autor, der jahrelang selbst im damals britischen Burma gelebt und gearbeitet hatte, wusste das Land, die Einheimischen, und auch seine eigenen Landsleute treffend zu schildern. Auch die großangelegte Intrige des korrupten einheimischen Distriktrichters U Po Kyin, die der Geschichte zugrunde liegt, ist beeindruckend dargestellt. Leider hat Orwell mit der Hauptfigur des John Flory jemanden ins Zentrum dieser Geschichte gesetzt, der in seiner Handlungsweise, speziell in seinem Werben um eine (für jeden halbwegs vernunftbegabten Leser unverkennbar) vollkommen unpassende Frau, zu oft dermaßen dumm agiert, dass mir das Vergnügen an diesem Buch allmählich vollständig vergangen ist. Wer sich gerne an Szenen ergötzt, in denen ein Mann sich zum kompletten Trottel macht und die sich wunderbar zum Fremdschämen eignen, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Meins war es leider nicht.

  10. Cover des Buches Sklavin (ISBN: 9783426426609)
    Mende Nazer

    Sklavin

     (217)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Ich habe das Buch verschlungen und freue mich sehr, dass diesem armen Mädchen/junge Frau, die in ihrem jungen Leben so viele Grausamkeiten erlebt hat, letztendlich – bedingt auch durch viele mitfühlende Mitmenschen – geholfen werden konnte und sie die schrecklichen Wahrheiten zu Papier bringen konnte. Auch den Nachfolgeband „Befreit“ möchte ich gerne noch lesen.

  11. Cover des Buches Hoffmans Hunger (ISBN: 9783257610277)
    Leon de Winter

    Hoffmans Hunger

     (65)
    Aktuelle Rezension von: Ruby Summer

    In Hoffmans Hunger verknüpft Leon de Winter die Schicksale der drei Herren Felix Hoffman, Freddy Mancini und John Marks miteinander. Während wir die beiden letzteren nur teilweise kennen lernen, ist uns Hoffman (inklusive seiner diversen Ausscheidungen) bald näher als wir uns selbst.

    Der niederländische Diplomat, der seine Zwillingstöchter verloren hat und seitdem seines eigenen Lebens nicht mehr froh wird, von Schlaflosigkeit und Fressgier getrieben, ist auf der Suche nach Sättigung und wie es scheint, kann ihm einzig die göttliche Philosophie des Spinoza hier weiter helfen.

    Es sind weniger die Paraphrasen des philosophischen Textes als vielmehr Hoffmans Hunger danach, die mich beeindruckt haben. Neben der Tatsache des spannenden Settings (Prag 1989) ist es der Protagonist selbst, der mich dazu gebracht hat, das Buch zu verschlingen.

    Einzig die sidestory mit Miriams Auftreten in einem Pornofilm empfinde ich als nicht ganz stimmig. Ich denke die ganze Zeit, dass das symbolisch für irgendetwas steht, finde da im Texts jedoch nur Oberfläche.

    Und Spinoza kommt tatsächlich als sehr schwer zu durchdringen rüber. Da muss man in der Stimmung sein und das Buch auch einmal einen Moment zur Seite legen. Ist mir nicht immer gelungen, ändert aber nichts am Verständnis oder Lesegenuss.

    Wieder einmal gelingt es dem Autor, dass ich mich mit einem Menschen identifizieren kann, der mir ferner nicht sein könnte. Eine Leistung, die de Winter spannend, kenntnisreich und sogar mit einem gewissen Witz vollbringt.


  12. Cover des Buches Das Moskau Virus (ISBN: 9783641093785)
    Robert Ludlum

    Das Moskau Virus

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Ay73
    Mein erster Lundlum Roman der Covert-One-Reihe. Ich dachte zuerst sollte ich mit dem ersten Buch anfangen, aber habe doch mit dem letzten begonnen und werde die anderen noch nachholen. Zur Story: Mysteriösche Todesfälle ereignen sich in Moskau. In kurzen Abständen sterben einfach menschen in Russland und den benachbarten Staaten Politiker, Funktionäre etc. Relativ schnell erfährt man, dass es sich um eine neue Art von Virus handelt die im Auftrag des russischen Präsidenten mit Hilfe des Ex-Stasi Wissenschaftler entwickelt wurde. Das Covert-One-Agent Jon Smith erhält Unterstüzung von einer in Moskau lebenden Journalistin. Die Hetzjag beginnt. Denn überall sitzen in den Kooperationsländern Spitzel die für Russland arbeiten. Gleichzeitig begibt sich eine überaus clevere CIA-Agentin auf die gleiche Fährte wie Jon Smith & Co. Ein toller Action-Thriller bzw. Polit-Thriller der gut recherchiert ist und den Leser mit auf diese Jagd nach der neuen Biowaffe begibt.
  13. Cover des Buches Der gleiche Himmel (ISBN: 9783442734085)
    Majgull Axelsson

    Der gleiche Himmel

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Gruenente
    Wunderbar! Die Story trat für mich total in den Hintergrund. Ich wollte nur einfach immer weiterlesen. Sie schreibt einfach wunderbar. Jetzt bin ich leider fertig. Hätte ich mir besser mehr Zeit gelassen? Aber ich konnte nicht aufhören.
  14. Cover des Buches Diplomatenballett: Bolschoi, Kreml und Spione (ISBN: 9798386677879)
    Dagmar Schmidt

    Diplomatenballett: Bolschoi, Kreml und Spione

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Dirk_Osygus

    Das „Diplomatenballett“ von Dagmar Schmidt ist mir auf Facebook aufgefallen und als ich den Klappentext gelesen hatte, huschte mir ein Schmunzeln über die Lippen. Was da stand, konnte sich zur lockeren Geschichte entwickeln.

    Und nachdem ich das Buch jetzt gelesen habe, muss ich sagen: Es ist eine lockere Geschichte, bei der ich allerdings nicht genau weiß, wie ich den Roman einordnen soll.

    Auf der einen Seite ist es ein sehr intensiver Bericht über das manchmal eintönige, manchmal nervige, aber meistens interessante Leben einer Frau, die in kein Schema passt und die sich gerne in Schwierigkeiten bringt.

    Ihr Mann, Brigadegeneral des Heeres, wird als Militärattaché an die deutsche Botschaft in Moskau abkommandiert und von da an, lernt Katharina Stadt und Einwohner kennen und mit ihrer speziellen Art auch lieben.

    Und das tun wir als Leser auch, denn große Teile des Buchs sind eine wunderbare Beschreibung Moskaus, eingebettet in eine, für mich etwas gewollte Liebesgeschichte, die dann in den letzten Kapiteln auch noch einen Touch Agentenkrimi abbekommt.

    Man kann über die toughe Katharina denken, was man will. Sie ist von Natur auf Rebellion aus, kümmert sich einen Dreck um die diplomatische Etikette und ist froh, wenn sie mit den Russen auf den Straße Moskaus plaudern kann. Aber die beschriebene Naivität nehme ich ihr nicht ab und so kaufe ich den Agententeil auch nicht. Aber darauf kommt es auch gar nicht an, denn der Rest des Buchs ist so liebevoll geschrieben, dass ich irgendwann doch mal nach Moskau reisen muss, um das, was Dagmar Schmidt während ihrer Zeit fort erlebt hat, zu fühlen.

    Das ist nämlich der Clou am ganzen Roman: Bis auf Witali hat die Autorin so gut wie alles im Roman wirklich erlebt und auch die Joschka Fischer Anekdote ist wahr.

    „Diplomatenballett“ kann man tatsächlich, Kapitel für Kapitel, locker abends vor dem Einschlafen lesen und dann fühlt man sich gut, wenn der Sandmann anfängt zu streuen.

    Der Roman ist mir vier Sterne wert, weil ich die Agentengeschichte zu abenteuerlich finde, sie aber meinen Gesamteindruck nicht schmälert. Dafür ist Katharina einfach zu gut beschrieben.

     

  15. Cover des Buches Vier Tage in Kabul (ISBN: 9783499273865)
    Anna Tell

    Vier Tage in Kabul

     (131)
    Aktuelle Rezension von: renateliestgerne

    Es ist mehr als ein Krimi. Die Beschreibung der Umstände in Kabul ist trotz oder wegen ihrer Sachlichkeit erschütternd. Die Hauptfigur, Amanda Lund, fasziniert mit ihrer Beharrlichkeit. Packendes Bild unterschiedlicher Situationen und Figuren, die zusammen hängen. Klasse!

  16. Cover des Buches Arsen und Apfelwein (ISBN: 9783941657939)
    Andrea Habeney

    Arsen und Apfelwein

     (18)
    Aktuelle Rezension von: tootsy3000

    Jenny Becker ist eine taffe Kommissarin mit einem guten Gespür für das Wesentliche. Meistens ist sie sehr umgänglich, kann aber auch sehr aufbrausend sein. Diese Charakterzüge machen sie aber sympathisch und menschlich.

    Auch ihre beiden Kollegen Sascha und Logo passen wunderbar in dieses Team und bringen mit ihren Sprüchen Leben in die Ermittlerarbeit.

    Die Geschichte ist in mehrere Abschnitte aufgeteilt. Beginnt sie erst mal mit der Weihnachtsfeier und einem vermeintlichen Anschlag an einen Polizistensohn, schwankt sie recht bald in die Vergangenheit zurück um sich allmählich wieder im Jetzt und Heute zu finden. Anfangs wurde ich nicht recht schlau aus diesem Rückblick, erst allmählich begann sich ein klares Bild daraus zu formen, was wiederum der Handlung tiefe verleiht und für eine eigene Art an Spannung sorgt. Eine eigen Art Spannung deshalb, weil man wissen will wie die Ermittlungen voran gehen und was dabei heraus kommt.

    Die Arbeit des Ermittlerteams und die verschiedenen Schauplätze werden sehr detailliert geschildert, dadurch fällt es sehr leicht sich die Szenen bildlich vorstellen zu können. Die Sprache ist sehr leicht und gut zu verstehen und recht einfach gehalten. Etwas Klischee kam durch die blonde Uni-Sekretärin ins Spiel und sorgte für Auflockerung in diesem Abschnitt der Geschichte.

    Nur einmal verlief die Handlung für mich nicht rund, ich hatte das Gefühl hier fehlte ein kleiner entscheidender Abschnitt in der Geschichte – ein Druckfehler? Möglich!

    Im Großen und Ganzen betrachtet ist der Roman sehr gut aufgebaut. Die Handlung selber hat eher wenig Spannung im herkömmlichen Sinne zu bieten – keine Verfolgungsjagden oder ähnliches,  ist aber so gut geschrieben, dass man bis zum Schluss ziemlich im Dunkeln tappt wer der Mörder sein könnte. Das ist ein großer plus Punkt dieses Romans und das empfand ich als spannend gemacht.

    Ein netter Regional-Krimi für Fans dieses Genre. Gut geschrieben, mit viel Apfelwein und etwas Arsen in der Handlung.

  17. Cover des Buches Der ewige Gärtner (ISBN: 9783548286310)
    John le Carré

    Der ewige Gärtner

     (64)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    Gleich vorweg. Man braucht Ausdauer, um in diesen Roman hinein zu finden!

    Tessa Quayle, die Ehefrau eines britischen Diplomaten in Kenia wird zusammen mit einem einheimischen Fahrer und einem schwarzafrikanischen Arzt mit belgischem Pass ermordet. 

    Tessa, jung, gutaussehend, wagemutig und so schrecklich unangepasst wird schnell alles mögliche unterstellt. Derweil versucht die britische Botschaft den Fall "klein" zu halten. Langsam aber sicher stellt sich aber heraus, dass Tessa und Dr. Arnold Bluhm einem Pharmaskandal auf der Spur waren. Wieso mussten Tessa und Arnold (und der arme Fahrer) sterben?

    Meinung:

    Der Anfang zieht sich, da es Le Carré anscheinend wichtig ist, die kleine, heile Welt der Diplomaten zu charakterisieren und bloßzustellen. Gloria und Sandy Woodrow sind schon ganz besondere Typen. Justin Quayle nicht minder.

    Erst als die Auslandsabteilung von Scotland Yard, die Morde genauer untersucht, wird es interessant und so manches Lügenkonstrukt hält den Fragen der Ermittler nicht stand.

    Weiter will ich hier nicht gehen, um nicht zu viel von der Story zu verraten.

    Als störend habe ich die extrem langen Absätze in Verbindung mit einer recht kleinen Schrift gefunden. Auch auf einem E-Reader unglücklich.

    Fazit:

    Vielleicht wirklich nicht das beste Buch von John Le Carré. Aber eines mit Tiefgang. Auch wenn seit dem Erscheinen im Jahre 2000 inzwischen 22 Jahre vergangen sind, ich glaube, nix hat sich geändert. Siehe die Belieferung der 3. Welt mit Corona-Impfstoffen und die vielen Bürgerkriege und Hungersnöte in Afrika. Wenn man an die Lage im Süd-Sudan heute denkt, erscheint die Lage von 1999/2000 fast schon paradiesisch. 

    Vor allem aber wegen der gekonnten, in sich logischen und stimmigen Aufarbeitung eines schwierigen Themas ohne dabei reißerisch zu sein, gebe ich hier 5 anstelle von 4 Sternen. 

  18. Cover des Buches Geisterpfade (ISBN: 9783570307571)
    Celine Kiernan

    Geisterpfade

     (49)
    Aktuelle Rezension von: TigorA

    Inhalt:

    Wynter ist es gelungen unbemerkt aus dem Schloss und in den Wald zu kommen, um den Kronprinzen Alberon zu suchen. Auch Razi und Christopher sind dank einer List geflohen und nun ebenfalls im Wald unterwegs. Sie stoßen schon bald mit Wynter zusammen und machen sich gemeinsam auf die abenteuerliche Suche. Unterwegs machen sie Bekanntschaft mit einem Stamm Merroner, Angehörige aus Christophers Volk, die sie in ihrer Mitte aufnehmen. Kann dieses Volk sie vielleicht zum abtrünnigen Prinzen führen?

    Meine Meinung:

    Ich hatte ja die Hoffnung, dass sich die Geschichte verglichen mit dem 1. Band vielleicht noch steigern würde, aber es ging in dem gleichen Rhytmus weiter. Die Geschichte knüpft nahtlos an das Ende des ersten Bandes an und sowohl Schreibstil als auch der Lesefluss der Geschichte ändern sich in keinster Weise.

    Das muss aber nicht unbedingt schlecht sein, denn das Buch ist in meinen Augen wirklich gut und hat nach wie vor interessante Aspekte und tolle Charaktere. Was ich bei meiner Rezension zum ersten Band vielleicht nicht erwähnt hatte war, dass die Autorin sehr viel Wert auf Hintergrundinformationen zu ihren Charakteren legt ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen. Man merkt, dass da viel Herz in der Charakterentwicklung steckt, deswegen gefallen mir die Protagonisten wohl auch so gut.

    Sehr gut gefallen hat mir in diesem Teil auch die Bescheibung des Volkes der Merroner; große, starke, blonde Nordleute mit einer ganz eigenen Sprache, eigener Religion und Riten. Und auch die sogenannten Loup-Garous, die unsere Helden durch den Wald jagen (und die sich in eine Art Werwölfe verwandeln können) und vor denen Christopher schreckliche Angst hat weil er ihnen einst als Sklave entkam, sind ziemlich spannende Widersacher von denen ich gerne mehr erfahren hätte. In diesem Teil wird es dann auch an vielen Stellen ziemlich brutal und blutig, im ersten Teil gab es da nur eine Stelle. Die Liebesgeschichte vertieft sich, bleibt aber dennoch zum Glück so dezent wie bisher. Leider wurde aber Christopher nach einiger Zeit immer seltsamer und es kamen so viele neue Dinge über ihn heraus, dass ich mir bei ihm überhaupt nicht mehr sicher bin, was ich von ihm halten soll. Obwohl ich den Umgang der Charaktere untereinander sonst sehr mochte, war er manches Mal auch etwas nervig, vielleicht auch, weil die Stimmung immer ziemlich schnell wechselte und immer irgendwas passierte.

    Leider bleibt auch die Geschichte nach wie vor etwas verworren und undurchsichtig. Außerdem hatte ich weiterhin das Gefühl, dass zwar was passierte, aber irgendwie nichts, was die eigentliche Geschichte weiterbringen würde. Während der ganze erste Teil sich im Schloss abspielte und verfolgt wurde, wie der König immer bekloppter wurde, spielt der zweite Teil jetzt komplett im Wald, ohne das dieser Kronprinz gefunden wird und das Eigentliche Problem zum Tragen kommt. Die ominöse Maschine die Wynters Vater einst erbaut hat wird hier auch nicht mehr weiter erwähnt, wobei ich doch echt gerne wissen würde, was es damit auf sich hat und wieso deswegen jetzt der Prinz verrückt spielt. Über den man ja übrigens auch immer noch nicht mehr weiß, außer das er Alberon heißt und sich gegen seinen Vater gestellt hat. Also das ist nach wie vor etwas unbefriedigend, dass die Autorin uns da weiterhin im Dunkeln lässt und sich offenbar auch keine weiteren Gedanken über Unstimmigkeiten gemacht hat.

    Fazit:

    Im Grunde halte ich die Geschichte immer noch für durchaus lesenswert, ich kann mir gut vorstellen, dass sie vielen Fantasy-Fans gefallen würde, wenn man mal über die kleinen Ungereimtheiten hinweg sieht. Es gibt ja auch viele schöne Aspekte, besonders die Charaktere und ihre Interaktion macht dieses Buch schon lesenswert.
  19. Cover des Buches Ein Zimmer im Haus des Krieges (ISBN: 9783641111908)
    Christoph Peters

    Ein Zimmer im Haus des Krieges

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Chrissy87
    Eine sehr stimmungsgewaltige Geschichte über einen jungen Deutschen der erst zum Islam konvertiert und sich anschließend radikalisiert. Dieser Werdegang wird in Rückblenden erzählt, da der junge Mann im Gefängnis sitzt und vom deutschen Botschafter besucht und befragt wird. Dieser versucht den Moslem zu verstehen, was ihm aber Generationsbedingt nicht ganz gelingt. Und so wird aus beider Leben erzählt die nur durch die Besuche im Gefängnis mit einander verbunden sind.
  20. Cover des Buches Die sieben Feuer von Mademoiselle (ISBN: 9783957511430)
    Esther Vilar

    Die sieben Feuer von Mademoiselle

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Die junge Französin Catherine, von allen nur Mademoiselle genannt, arbeitet für eine Diplomatenfamilie als Kindermädchen. Was Männer angeht, so hat sie klare Vorstellungen. Keiner scheint ihr Interesse zu wecken, bis an Weihnachten der Weihnachtsbaum Feuer fängt und der Feuerwehrmann Nick vor ihr steht. 

    Die Geschichte wird aus der Sicht des Mädchens erzählt, auf das Mademoiselle aufpassen soll. Das Mädchen ist keine typische 12-jährige, sondern ein unkonventioneller Charakter, mit interessanten und amüsanten Gedankengängen. Sie wird zur Komplizin von Mademoiselle und versucht ihr zu helfen Nick zu erobern. Mademoiselle ist ein genauso interessanter Charakter und die beiden zusammen als Feuerteufelchen liefern einfach gute Unterhaltung.

    Die Geschichte ist recht schnell gelesen, aber hat einfach Spaß gemacht.

  21. Cover des Buches Liebessabotage (ISBN: 9783257229370)
    Amélie Nothomb

    Liebessabotage

     (51)
    Aktuelle Rezension von: SotsiaalneKeskkond

    Wann und wo tut eigentlich nichts zur Sache. Wichtigste zutat ist eine Gruppe von Kindern unterschiedlicher Nationalitäten, begrenzter Raum und die Phantasie des jungen Geistes. So schildert Amélie Nothomb, wie vor den Augen der Erwachsenen ein Krieg ausbricht, während sie selbst in ihrer Rolle als Diplomaten versuchen, die Welt im fragilen Gleichgewicht des Friedens zu halten. 

    Was raus muss, muss raus. Geradlinig und direkt erzählt die Autorin hier mittels einer namenlosen Protagonistin in der Ich-Perspektive, was im Kopf eines siebenjährigen Kindes so alles vor sich geht. Gerade dieser klare, stakkatoartige und eindringliche Schreibstil ist es, der mich am Beginn des Buches überraschen und begeistern konnte. Eine exquisite Form der Wahrnehmung und Empfindung. Vor allem aber sind es die Gedanken, die die Leserschaft präsentiert bekommt. Mag es auf den ersten Blick absolut absurd erscheinen, dass Kinder, denen man nachsagt, Teilen und Offenheit sei ihre natürliche Begabung, Krieg und Brutalität als Freizeitbeschäftigung, sogar als notwendiges Werkzeug ansehen, um die Welt am Laufen zu halten. Doch bei näherer Betrachtung spricht sehr viel Wahrheit aus Nothombs Worten. Und so ertappt man sich während des Lesens immer wieder dabei, wie man seine eigenen Ansichten hinterfragt, auf den Prüfstand stellt. 

    Eben diese geistreiche und brüskierende Art und Weise, nicht nur eine Geschichte zu erzählen, sondern ein Bild eines Kindes zu erzeugen, und wie es die Erwachsenen und seine Umgebung wahrnimmt, ist es, die mich rasch für dieses kleine Buch einnehmen konnte. 

  22. Cover des Buches Der ferne Ruf (ISBN: 9783453305786)
    Gordon R. Dickson

    Der ferne Ruf

     (1)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    Realistischer Sf Roman über die Reise zu dem Mars, die die meisten Schwierigkeiten nicht im technischen sondern im Politischen Bereich bekommt. Mit diesem Roman erhielt Dickson viel Zuspruch
  23. Cover des Buches Kaputt (ISBN: 9783596174126)
    Curzio Malaparte

    Kaputt

     (13)
    Aktuelle Rezension von: christiane_dieckerhoff
    Dieses Buch ist etwas ganz anderes und auf keinen Fall leichter Tobak. Fast lapidar erzählt Malaparte, der als italienischer Kriegsberichterstatter, von seinen Erlebnissen in Rumänien und Polen. Sei es, dass im See eingefrorene Pferdekörper entsorgt werden, die den deutschen Soldaten im Winter als Sitzkissen beim Eisangeln gedient haben, oder den Überlegungen eines deutschen Stadthalters, der sich Gedanken dazu macht, wie man die Sterblichkeit im Ghetto senken könnte, (Man erhebe eine Sonderabgabe auf jeden Toten) Malaparte ist Zeuge und hält mit seinem Sarkasmus den Mächtigen einen Spiegel vor. Aber er ist nicht nur sarkastisch, wenn er von den Elenden und den Ländern erzählt, gelingen ihm Sätze, die den Leser frierend zurücklassen.
  24. Cover des Buches Die große Explosion (ISBN: 9783548311333)
    Eric Frank Russell

    Die große Explosion

     (5)
    Aktuelle Rezension von: thursdaynext

    Wenn es geht meide ich die billig aufgeachten dünnen SciFi Büchlein deren Cover meist zum Inhalt passen.

     

     

     

    Die große Explosion  englischer Titel , The Great Explosion , hat es aber uneingeschränkt verdient gelesen zu werden.  Eric Frank Russell hat in seiner 150 seitigen Geschichte  nichts anderes als Saint Exupèrys „Kleiner Prinzen“ für Zyniker, die wie bekannt ja verkappte Romatiker mit Selbstschutzfaktor sind,  wiederauferstehen lassen.

    In glatter, leicht altmodisch anmutender, schlichter Sprache, Erscheinungsjahr 1962 könnte damit ursächlich zusammenhängen, erzählt er geradlinig,  wie dank des Bliederantriebs die Raumfahrt revolutioniert werden konnte (großartig die Geschichte der Erfindung des Antriebs) und wie sich die Menschen, Beamte Diplomaten, Soldaten, nun aufmachen die seit 400 Jahren unabhängigen, von neugierigen, unzufriedenen , fanatischen, oder sonstwie durchgeknallten ehemaligen Erdbürgern kolonisierten Welten wieder in das irdische Imperium zurückzuholen.

    Das größte jemals gebaute Raumschiff macht sich also auf den Weg durch die Galaxis und klappert die besiedelten Planeten ab, um eine Allianz gegen potentiell feindlich gesinnte Nichthumane Lebensformen zu schmieden.....

     

    Fazit:

     

    Launige , amüsante, und pointierte Charakterstudie des menschlichen Denkens. Die SciFi Aspekte sind zu vernachlässigen, spielen aber auch keine Rolle. Weniger Fiktion als Satire. 

    Nudistengeeignet.

    5 Sterne



     

     

     

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