Bücher mit dem Tag "dissidenten"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "dissidenten" gekennzeichnet haben.

13 Bücher

  1. Cover des Buches Limit (ISBN: B00G48NCZM)
    Frank Schätzing

    Limit

     (594)
    Aktuelle Rezension von: StanLight

    Die Idee ist ja interessant, aber das Buch ist viel zu lang. Ich habe es mehrmals probiert und mir schließlich das Audiobook angehört. Dort werden regelmäßig mehrere Seiten übersprungen. Mit Recht, die gefühlt 800 Seiten weniger fehlen überhaupt nicht! Das hat mir die Lust genommen, weitere Frank Schätzing Werke zu lesen...

  2. Cover des Buches Fahrenheit 451 (ISBN: 9783257247329)
    Ray Bradbury

    Fahrenheit 451

     (746)
    Aktuelle Rezension von: Kristall86

    Klappentext:

    „Es ist eine Horrorversion des digitalen Zeitalters, die Bradbury vorausgesehen hat: Lesen ist geächtet, Wissen nicht erwünscht, auf Buchbesitz steht Strafe, und die Menschen werden mit Entertainment und Dauerberieselung kleingehalten. Der ›Feuermann‹ Guy Montag, der an den staatlich angeordneten Bücherverbrennungen beteiligt ist, beginnt sich nach einem traumatischen Einsatz zu widersetzen und riskiert dabei sein Leben.“


    „Fahrenheit 451“ ist mittlerweile ein echter Klassiker in der Buchwelt. Autor Ray Bradbury hat sich damit irgendwie unsterblich gemacht. Und da man Klassiker lesen sollte, tat ich dieses! Ich muss zugeben kein Fan von Dystopien zu sein, vielleicht tat ich mich deshalb auch wieder ein wenig schwer mit der Geschichte. Bradbury beschreibt in seinem Buch eine Welt in der Bücher und Wissen verboten ist. Bücher werden konsequent verbrannt. All das gab es bereits in unserer Weltgeschichte und zieht bis heute Spuren nach! Bradbury zeigt uns mit seiner Figur des „Feuermann‘s“ (man beachte bitte die Bezeichnung!) Guy auf, wie es ist Wissen zu vernichten. Er muss Bücher verbrennen und dies soll gründlich von statten gehen. Eines Tages lernt er Clarisse kennen. Mit dieser Begegnung ändert sich für Guy alles und er begibt sich in große Gefahr. Das Buch wird immer und immer wieder als großes Beispiel für die Buch-Zensur benannt. Wie anderen kritischen Lesern aber ebenfalls auch auffiel, stellt sich die Frage, warum eine selbstgewählte Entscheidung plötzlich anzweifeln? Die Bürger hatten sich doch gegen diese Buchwelt entschieden? Selbstredend geht es hier um Meinungsfreiheit, die Suche nach Wissen und mit diesem leben und so viel mehr. Bradbury spricht direkt und auch indirekt viele Themen an, auf die man so vielleicht nicht ohne weiteres gekommen wäre. Dennoch ist sein Sprachstil recht anstrengend und passt nicht unbedingt zu einer Dystopie. Oft war es mir zu geschwollen, zu langatmig und ich musste mich zwingen am Ball zu bleiben. Ja, der Spannungsbogen ist nicht uninteressant und der Nachhall nach dem beenden des Lesens ist da aber komplett überzeugen konnte mich das Buch nicht. Genau deshalb vergebe ich gute 3 Sterne für dieses Werk.

    Übrigens: 451 Fahrenheit ist die Temperatur, bei der Bücherpapier Feuer fängt und verbrennt ...

  3. Cover des Buches Kruso (ISBN: 9783518466308)
    Lutz Seiler

    Kruso

     (127)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Kein anderes Buch wird in letzter Zeit so oft besprochen, kritisiert, gelobt und hinterfragt wie Kruso. Soeben ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis und sofort auf allen Bestenlisten.Edgar Bendler ist nach dem Tod seiner Freundin aus der Bahn geraten und er schmeißt sein Studium hin. Die Lyrik liebt er, aber wie soll er ohne seine Geliebte weiter machen? Er geht nach Hiddensee und findet im Klausner eine Anstellung als Abwäscher. Hier kann er abschalten, vergessen, ausschwitzen und doch auch weiter fabulieren. Er lernt hier Kruso kennen und diese beiden Männer entwickeln eine tiefe Freundschaft und sind Beide Getriebene und Suchende und Kruso treibt Ed immer wieder an und hat auch sonst im Klausner das Sagen und Lenken. Hier im letzten Sommer der DDR, begegnen wir vielen Lebenswegen und Schicksalen und im Klausner finden sie eine Insel.Lutz Seiler war bisher als Lyriker bekannt und hat mit diesem Roman ein Werk geschaffen, dass fast nur gelobt wird und eben jetzt mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde. Literatur ist immer Geschmacksache, Gott sei Dank. Am Anfang fand ich die Sprache fesselnd, frisch, neu und die vielen  lyrischen Anspielungen und großartigen Metaphern ergänzten den wunderbaren Stil. Nach 200 Seiten etwa aber, verlor ich den Faden, die Geduld, das Interesse und es wiederholte sich leider vieles und inmeinen Augen begeisterten die Figuren nicht mehr. Ich lege selten ein Buch weg und bin weiter im Klausner geblieben und wollte doch wissen, was passiert, wenn sich das Jahr 1989 zum Ende neigt? Wo führt der Weg von Ed und Kruso hin? Am Ende kam für mich nochmal Spannung auf und ich konnte die Protagonisten fertig begleiten und sie hallen doch weiter nach. Lutz Seiler verlangt einem einiges ab und ich persönlich hätte in paar Kürzungen besser gefunden. Im direkten Vergleich zum Preisträger der Leipziger Buchmesse 2014  Sasa Stanisic "Vor dem Fest," verliert Lutz Seiler in meinen Augen. Stanisic hat auch einen außergewöhnlichen Erzählstil, aber auch wenn bei ihm nichts passiert, lebt die Geschichte und die Sprache. Denn auch in "Vor dem Fest," geht es genau genommen um eine DDR Geschichte, auch wenn diese da schon länger Geschichte ist, aber sie bebt doch nach. "Kruso" ist kein schlechtes Buch, aber in meinen Augen wird es etwas überschätzt. Aber Gott sei Dank ist Literatur Geschmacksache, bilden Sie sich selbst Ihr Urteil.

  4. Cover des Buches Fahrenheit 451 (ISBN: 9783150145029)
    Ray Bradbury

    Fahrenheit 451

     (226)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Trautwein

    Ich habe das Buch einfach aus Neugierde gelesen. Wir mussten es in der Schule lesen. Doch da hatte ich keinerlei Interesse solchen Büchern. Daher war es spannend für mich, was denn dahinter steckt, hinter der Geschichte: Ich hatte keinerlei Erinnerung. Das Buch ist einfach geschrieben, aber es fehlte mir an Spannung. Auch Tiefgang konnte ich nicht erkennen. Zwischen den Zeilen mag das Buch schon ein warnender Zeigefinger sein, doch hat es mich nicht wirklich überzeugt. 1984 ist deutlich besser.

  5. Cover des Buches Das Gesicht des Drachen (ISBN: 9783734106033)
    Jeffery Deaver

    Das Gesicht des Drachen

     (175)
    Aktuelle Rezension von: Armillee

    Schon lange hat mich ein Buch nicht mehr so gut unterhalten und mitgerissen.

    Der Plot war vielseitig und ich habe sehr viel über Asien und die Menschen gelernt.

    Unfassbare Spannung. Herzlich + ungewöhnlich geschlossene neue Freundschaften.

     Verrat. 

    Das Elend der Flüchtlinge. Ich war hautnah dabei.

    Wie geht man mit unerfüllten Wünschen um, wenn man arm ist. Nichts hat. Und auf der Flucht.

    Syndikate. FBI. Menschenhändler.

    475 Seiten geballte Ladung.

    Wusstet ihr, dass der Name Chang übersetzt Bogenschütze heißt ?

    Dass bei manchen Asiaten der Nachname zuerst genannt wird ?

    Von diesem Autor habe ich nun eine gute und eine schlechte Story gelesen. Zwei  Deaver-Bücher lächeln mich noch aus dem Regal an ;o)



  6. Cover des Buches Wäre es schön? Es wäre schön! (ISBN: 9783833306181)
    Irina Liebmann

    Wäre es schön? Es wäre schön!

     (3)
    Aktuelle Rezension von: kikigo
    deutsche Geschichte, DDR-Geschichte, vor allem Pressegeschichte, aber auch ein Zeitdokument, wie Menschen unter poltischem Druck agieren oder unter unterdrückt werden. Vielleicht eine ein wenig einseitge Darstellung der Tochter, aber spannend zu lesen
  7. Cover des Buches Und alles, was bleibt, ist für dich (ISBN: 9783596167913)
    Xu Xing

    Und alles, was bleibt, ist für dich

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Marcus_Krug
    Xu Xing ist Chinese und schreibt über sein Land. Aber Autoren aus China, deren Texte über ihr Land im Westen veröffentlicht werden, sind nicht gleich per Definition „Regimekritiker“ – das nur vorweg. Das vorliegende Buch wurde zuvor in Frankreich verlegt und später dann auch in Deutschland herausgegeben. Dieses Ereignis ist wohl dem Sachverhalt geschuldet, dass die Übersetzerin mit dem Autor befreundet ist, denn an qualitativer Selbstempfehlung kann es meines Erachtens nach nicht gelegen haben. Der Roman, sofern man ihn so bezeichnen möge, gliedert sich in drei Teile. Der erste Teil widmet sich den Erlebnissen des Autors und seines Freundes Xi Yong während ihrer Rad-Rundreise durch China. Da wird unter anderem berichtet, wie sich die beiden mit „Tod“ und „Vergewaltigung“ ihr Reisegeld verdienen. Im zweiten Teil bricht Xi Yong in den goldenen Westen auf, um im China-Restaurant der „Großtante“ reich zu werden. Allein in Peking lernt der Erzähler einen Typen namens „Gorilla“ kennen, der sich auf die Demontage von Hausantennen spezialisiert hat. Während der Erzähler auf seine Papiere für die Ausreise nach Deutschland wartet, beschließt er kurzerhand mit dem „Vetter“ einer Bekannten nach Tibet zu reisen. Dort betätigt er sich niederwerfend als Pilger. Der dritte Teil des Buches dreht sich um die Geschehnisse in Deutschland, wo Xi Yong mittlerweile „reich“ geworden ist und sich der Erzähler beim Flaschen abpacken verdingt. Und weil die ganzen Geschichten zeitlich so gegen Mitte/Ende der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts angesiedelt sind, darf natürlich ein Trip nach Berlin (sowohl West als auch Ost) nicht fehlen. Nach der kurzen Inhaltsangabe möchte man glauben, dass dieses Buch einen Einblick in das China der Reform-und-Öffnungs-Periode und das Deutschland vor der Wende geben könnte. Weit gefehlt! Das Pulver wird einfach verschossen, weil ausnahmslos alle Geschehnisse um das Selbstmitleid (s.u.) der Protagonisten oszilliert. Auf dem Schutzumschlag tauchen auch Schlagworte wie „Kultautor“ und „witzig-melancholischer Schelmenroman“ auf, wobei anzumerken gilt, dass man die mehr oder weniger belang- und zusammenhanglos aneinander gereihten Episoden nicht als Roman bezeichnen sollte. Romane weisen eine gewisse Konsistenz auf, die dem Buch hier völlig abgeht. Hier hat einer lediglich versucht seine Reisetagebücher zu verwursten und alles motivationslos runter geschrieben, was da so auf dem Notizblock stand. Die gekünstelt launige Sprache ist alles andere als witzig und die Melancholie im Buch beschränkt sich auf den chronisch unbefriedigten Sexualtrieb der Protagonisten und Plattitüden über die schlechte Vergangenheit und die noch schlechtere Zukunft. Einzig ein paar Charaktere jedoch sind hier ganz nett gezeichnet – der „Gorilla“ oder auch der Sinologe „Stirblangsam“. Und so bleibt resümierend über das Buch nur noch zu sagen: „Und alles, was bleibt, ist fast für die Katz“!
  8. Cover des Buches Einsteins Erben (ISBN: 9783458158561)
    Herbert W. Franke

    Einsteins Erben

     (2)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    Franke beschreibt eine welt in der Wissenschaft verboten ist und die Menschheit sich in die eine oder andere Richtung (religion, andere staatsformen...) abgeglitten ist. Nicht sonderlich gute und angestaubte Kurzgeschichtensammlung eines eigentlich guten deutschen SF Autoren
  9. Cover des Buches In China (ISBN: 9783218007962)
  10. Cover des Buches Das grüne Zelt (ISBN: 9783423143387)
    Ljudmila Ulitzkaja

    Das grüne Zelt

     (20)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    Sechs Menschen mit jeweils deren Angehörigen und Freunden begleitet Ljudmila Ulitzkaja durch ihr Leben. Und wir mit ihr. Es sind jeweils drei Frauen und jeweils drei Männer, die miteinander befreundet sind. Alle leben in Moskau und/oder Umgebung und jeder macht seine speziellen Erfahrungen mit Russland, der staatlichen Willkür und mit sich. Von den Männern ist einer Musiker, einer Sprachlehrer, einer ist gleich von Anfang an dazu bestimmt, Revolutionär zu sein. Von den Frauen ist eine Hochleistungssportlerin, sie scheitert an ihrem Körper, heiratet einen KGB-Angehörigen und wird zur Gefahr für die anderen, eine ist Wissenschaftlerin und konvertiert zum Christentum und eine andere, die Hauptperson, Olga, Tochter einer staatstreuen Journalistin und einem Exoffizier, sie kommt aus priviligiertem Haus, Literatin und Philosophin, darf ihr Studium nicht abschließen, weil sie denunziert worden ist. Sie heiratet den Revolutionär, bis er ihr abhandenkommt und sie an Krebs erkrankt.
    Ljudmila Ulitzkaja sagt über die russische Seele, sie sei „zärtlich und mutig, irrational und leidenschaftlich, mit einem Schuss erhabenen Wahnsinns und opferbereiter Grausamkeit“. Sie schildert das Schicksal der Intelligenzja in Russland. Sie schreibt damit über diejenigen russischen Menschen, die (noch) voller Ideale stecken und voller Optimismus die Welt retten möchten, sich selbst und natürlich Russland und die allesamt an der Realität einer Diktatur scheitern müssen. Allen ist eigen, dass sie ihr Heimatland lieben.
    Zeitlich setzt der Roman bereits mit dem Ersten Weltkrieg ein, in dem der damals blutjunge Viktor und später der Lehrer, unter tragischen Umständen einen Arm verliert und ein Trauma erleidet, weil er als Anführer eines kleinen Trupps, den Tod einer seiner Leute zu verantworten hat. Der Lehrer ist eine prägende Figur für die drei Bubenfreunde. Mit Stalins Tod, 1953 gibt es eine Zäsur im Leben in Russland. Und der ganzen Welt. 

    Der Kommentar: 
    Da Ulitzkaja auch auf die Vorgeschichte der Familien unserer sechs Hauptdarsteller eingeht, bewegt sie sich chronologisch gesehen organisch vor und zurück in der Zeit, vor und zurück. Man verirrt sich nicht, und es fügt sich ein Detail ans andere, es ergeben sich zahlreiche Verbindungen und Zusammenhänge zwischen den Figuren, die sich schließlich allesamt kennenlernen. Nein, man verirrt sich nicht, dazu ist die Autorin zu geschickt, zu sehr bewandert in ihrer schriftstellerischen Tätigkeit, aber es wird voluminös. 

    Vielleicht ist es das, was mich letztlich nicht zu einer wahrhaften Begeisterung für den Roman vordringen ließ. Er hat eigentlich alles, was ein großer Roman braucht, viel Schicksal, viel verzweifelte Liebe zu Russland, viel Ohnmacht, viel Desillusion, viel Erzählkunst und viel Wodka, viel Politik, viel Obrigkeit. Willkür. Leben. Verzweiflung. Komplexität. Es sind nicht immer die großen Dinge, an denen die Menschen scheitern. Menschen treffen auch falsche Entscheidungen, Micha zum Beispiel, der nicht emigriert als der KGB es ihm anbietet. Micha, der seine Wissbegierde und seine Illusionen erst zum Schluss verliert: „Seit vielen Jahren hatte Micha den Marxismus studiert, hatte herauszufinden versucht, warum die wunderbare Idee der sozialen Gerechtigkeit so verfälscht umgesetzt wurde, doch nun sah er es klar und nüchtern: Das Ganze war eine gewaltige Lüge, voller Zynismus, eine schamlose Manipulation von Menschen, denen die Angst, die das ganze Land in eine dunkle Wolke hüllte, ihr menschliches Antlitz und ihre Würde raubte. Diese Wolke konnte man als Stalinismus bezeichnen, aber Micha ahnte bereits, dass der Stalinismus nur ein Sonderfall eines gewaltigen, weltweiten, zeitlosen Übels war – des Despotismus“. Gingen diese Zeilen wirklich durch die Zensur? 

     Autobiografisches spiegelt sich durchaus wider in diesem Roman. Wikipedia schreibt: „Ljudmila Ulizkaja wuchs ab Ende 1943 in Moskau in einer jüdischen Familie auf. (Einige der Figuren sind Juden). Sie absolvierte ein Biologiestudium arbeitete ab 1967 als Genetikerin in Moskau, wurde aber wegen der illegalen Abschrift und Verbreitung von Samisdat-Literatur entlassen“ und „2023 wurden russische Buchhandlungen und Bibliotheken angewiesen, die Werke Ulizkajas aus dem Angebot zu nehmen“. Die Autorin hat sich dezidiert gegen „Putins Krieg“ ausgesprochen und ist inzwischen nach Berlin emigriert. Ulitzkaja ist durchaus eine Anwärterin auf den Literaturnobelpreis - für ihr Lebenswerk gehört sie endlich geehrt.

    Fazit: Deprimierend, aber erhellend. Voluminös, aber hervorragend komponiert. Vielleicht ist der Roman stilistisch etwas schwergängig. Die russischen Namen mit ihren vielen Vor- und Zunamen erschweren den Lesefluss. 

    Kategorie: Anspruchsvolle Literatur.
    Verlag: dtv, 3. Aufl. 2017,
    Erstveröffentlichung 2014, dtv. 2010 Moskau 

     

  11. Cover des Buches Heiliges Dunkel (ISBN: 9783954629916)
    Lewan Berdsenischwili

    Heiliges Dunkel

     (1)
    Aktuelle Rezension von: blaustrumpfine
    Der Altphilologe Lewan Bersenischwili gründete 1978 in Georgien zusammen mit seinem Bruder David und zwei weiteren Dissidenten die Republikanische Partei Georgiens; später, nach dem Zusammenbruch der UdSSR, wurden beide ins georgische Parlament gewählt. Da die Gründung einer Alternativpartei zur KPdSU in der Sowjetunion als „antisowjetische Agitation und Propaganda“ galt, verbrachte er von 1984 bis 1987 drei Jahre im Gulag, teilweise zusammen mit seinem Bruder. Ausgelöst durch einen Zusammenbruch auf einer Reise und eine Begegnung mit einer ebenfalls im DubrawLag - einem Sonderlager für politische Gefangene - geborenen Ärztin in den USA, erinnert er sich an die drei „besten Jahre seines Lebens“ und stellt in kurzen, pointierten Skizzen seine Mithäftlinge aus dieser Zeit vor.

    Man lernt Zahlenkünstler kennen, Tüftler und Alltagsgenies, Fußballfans, Theaterliebhaber und vor allem viele sehr integre Menschen, über die er schreibt: „Nie wieder habe ich mich später unter Menschen befunden, die der KGB so sorgfältig ausgesucht hat.“ Neun Stunden täglich müssen die Häftlinge mit dem Nähen von Arbeitsfäustlingen verbringen, wofür sie mit virtuellem Geld bezahlt werden, das sie nur im Lagerladen „Larjok“ ausgeben oder für die Bestellung von Büchern verwenden dürfen. Nebenher wird viel diskutiert, Machorka geraucht, werden Sprachen unterrichtet und gelernt und es wird gelegentlich den Aufsehern eins ausgewischt, wenn nicht gerade eine mehrwöchige Isolationshaft zu verbüßen ist. Es geht um Weltliteratur von Rustaweli über Isaak Babel bis hin zu Anna Achmatowa ebenso wie um Dissidentenfolklore von Jewgeni Kljatschkin und Wladimir Wyssozki. Zur Unterhaltung organisieren die Häftlinge untereinander Erzählwettbewerbe und sokratische Dialoge, spielen Schach, Tischtennis oder Nardi. Lebensmittel werden über Monate gehortet, um sie dann zu entsprechend feierlichen Anlässen hervorzuholen, und das Teetrinken wird, mangels Alkohol im Lager, innerhalb der „christlichen Föderation der Völker des Südkaukasus“ schon mal mit ausgiebigen Trinksprüche zelebriert.

    Ein ironisches, wehmütiges Buch an eine Zeit der Entbehrungen und Erniedrigungen, aber auch des bereichernden Austauschs mit außergewöhnlichen Weggefährten, die sich nach ihrer Zeit im Gulag bald in alle Himmelsrichtungen zerstreut haben. Dank der tollen Übersetzung von Christine Hengevoss und ihrer klugen Anmerkungen zu den kulturellen und zeitgeschichtlichen Hintergründen lässt sich das Buch auch dann sehr gut lesen, wenn man die Sowjetzeit nicht mehr (bewusst) miterlebt hat. Für mich war es eine sehr bereichernde, faszinierende und anregende Lektüre, die ich nur weiterempfehlen kann!


  12. Cover des Buches Der Oligarch (ISBN: 9783492274661)
    Daniel Silva

    Der Oligarch

     (16)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010

    Iwan Charkow hat Rache geschworen. Gabriels letzter Fall hat sichtlich Spuren bei dem ehemaligen KGB Mitarbeiter und Milliardär hinterlassen.

     

    Als in London am helllichten Tag der Überläufer und Ex-KGB Mitarbeiter Grigorji entführt wird, vermutet der MI5 dahinter eine Rückkehr ins geliebte Moskau.

     

    Doch Gabriel Allon und sein Team sehen das anders. Nach einiger Recherche wird klar, dass ihr alter Feind Charkow nun mehr seinen Racheplan umsetzten wird.

     

    Gabriel hatte auf der Flucht dem Überläufer versprochen, er werde ihn beschützen. Jetzt muss er dieses Versprechen einlösen.

     

    Es kommt für Gabriel anders als erwartet. Anstatt sich an ihm direkt zu rächen, entführt er seine Ehefrau. Für Charkow kommt nur eine Lösung dieses Dilemmas in Frage. Er will seine Kinder gegen Chiara und Grigorji eintauschen.

     

    Das stellt jedoch den Mossad, den MI6 sowie die CIA vor eine schwierige Lage. Während des G8 Gipfels in Moskau beginnt eine abenteuerliche und blutige Hetzjagd, die dieses Mal komplett zu Ende gebracht werden muss.

     

    Gabriel Allon kämpft auch hier wieder an zahlreichen Fronten. Die Geheimdienste fordern ein Gefallen nach dem nächsten ein und hoffen, dass nicht allzu viel Blut vergossen wird.

  13. Cover des Buches Die Stasi-Geheimnisse (ISBN: 9783776650372)
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