Bücher mit dem Tag "doppelagent"

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45 Bücher

  1. Cover des Buches Rattenlinien (ISBN: 9783869137247)
    Martin von Arndt

    Rattenlinien

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Autor Martin von Arndt entführt uns in das Jahr 1946. Deutschland liegt in Trümmern, der grausame Hungerwinter steht bevor und die Siegermächte, allen voran die USA sind dabei, die NS-Verbrecher aufzuspüren und vor Gericht zu stellen. Das führt dazu, dass zahlreiche Nazis die selben Fluchtrouten, die zuvor Juden, Kommunisten oder andere Verfolgte benützen, um aus Deutschland zu flüchten und der Gerichtsbarkeit zu entkommen. 

    Einer dieser Männer ist Gerhard Wagner, der als „Schlächter von Baranawitschy“, bekannt ist. Sein ehemaliger Vorgesetzter aus den 1920er Jahren, Andreas Eckart, der auf Grund seiner Gesinnung rechtzeitig vor den Nazis in die USA emmigriert ist, wird von der US-Army angeworben, um Wagner dingfest zu machen. Eckart hat noch eine persönliche Rechnung mit Wagner offen. Gemeinsam mit dem etwas undurchsichtigen Special Agent Dan Vanuzzi jagt Eckart dem SS-Mann hinterher. 

    Meine Meinung: 

    Das Thema ist spannend, vor allem in Hinblick auf die unterschiedlichen Beweggründe der einzelnen Protagonisten. Wir verfolgen Wagner von München aus über Innsbruck, folgen seinen Spuren über die verschneiten Berge nach Südtirol und nach Rom, um den Kriegsverbrecher an seiner Abreise nach Argentinien zu hindern. Dabei treffen wir auf zahlreiche Menschen, denen nicht zu trauen ist, weil sie selbst Dreck am Stecken haben, oder wie die Würdenträger im Vatikan, nach wie vor ihren Judenhass pflegen. Lieber einem (ehemaligen) Nazi helfen als einem Juden oder Kommunisten. 

    Die paranoide Angst vor den Kommunisten nützen die NS-Schergen weidlich aus und so kommt es, dass auch der US-Army nicht wirklich zu trauen ist.  

    Die Geschichte ist spannend erzählt. Manchmal bedient sich der Autor ein wenig krauser Wortschöpfungen. So verwendet er mehrmals das Verb „ermuntern“ in völlig sinnentleerter Art und Weise. Statt „Eckart wachte auf“ schreibt er „Eckart ermunterte“. Dass so etwas im Korrektorat oder Lektorat nicht auffällt? 

    Fazit: 

    Eine aufregende Jagd quer durch Mitteleuropa, um diversen NS-Verbrechern habhaft zu werden. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

  2. Cover des Buches Die Stimmen des Flusses (ISBN: 9783518467008)
    Jaume Cabré

    Die Stimmen des Flusses

     (191)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    Zwei Protagonisten, ein weiblicher und ein männlicher, teilen sich die Hauptrollen in diesem Roman. Senyora Elisenda Vilabrú und José Oriol Fontelles Grau (1915-1944). Er starb den Heldentod für Gott und Vaterland. Zeitebene und Setting führen die Leserschaft nach Spanien. Senyora Elisenda wurde alt und ermöglicht es so dem Autor Cabré, der sich für einen spanischen Schriftsteller wirklich gut lesen lässt, über den Zweiten Weltkrieg hinaus bis in die Gegenwart vorzustoßen. In der Gegenwart betreibt eine ehemüde Journalistin für einen Fotoband über "Schulen im Widerstand" in einem spanischen Bergdorf Recherche. Wieder einmal wird ein Buch im Buch geschrieben und ein Tagebuch gefunden! Zwei äußerst beliebte Motive, die Schriftsteller benutzen, um in der Vergangenheit zu graben und einige Leichen aus dem Keller zu holen. Dass es einige Leichen auszugraben gibt, ist ausgemacht. Nicht alles ist, wie es auf den esten Blick scheint.
     So ist der Schulmeister Fontelles, den Senyora Vilabrú mit aller Gewalt heilig sprechen lassen möchte, vielleicht gar nicht so heilig gewesen. Und die superreiche Senyora Villabrú ist es schon gar nicht. Und auch ihr Sohn Marcel ist nicht der, für den man ihn hält. 

    Der Kommentar: 
    Es macht Spaß, in die Art von Cabrés Federführung einzutauchen. Die Protagonisten sagen das eine, denken aber das andere, und beides lässt Jaume Cabré im Fließtext ineinandergleiten. So erhellen sich auf einen Schlag die diversen Seiten und Schichten der Menschen; man sieht, wer sie in der Öffentlichkeit sind und was sie dort darstellen, zum Beispiel, wenn sie ein Amt begleiten wie der Bürgermeister. Unter der Haut und im Kopf sind sie jedoch andere.
    Jaume Cabré lässt eine ganze Heerschaar von Protagonisten antreten, man verliert aber nie den Überblick. Ganz besonderen Spaß macht es dem Autor selbst, die Versnobtheit der Honoratioren darzustellen, in dem er in der Anrede immer ! ihren ganzen Stammbaum aufrollt, das kann schon mal ein paar Zeilen in Anspruch nehmen. Aber man ehelicht in diesen Kreisen natürlich nur jemanden, der einen Stammbaum aufzuweisen hat. Und Geld. Oder Ländereien. Oder beides. Oder wenigstens einen Namen, der Klang hat.
    Senyora Villabrú ist eine Geschäftsfrau. Sie hat die Nase für gute Geschäfte. So hat sie auch früher als andere die Möglichkeiten eruiert, die Wintertourismus bietet und ist dadurch unermesslich reich geworden. Ihren Sohn Marcel hält sie so klein wie möglich; man wird den Verdacht nicht los, dass sie seinem Charakter misstaut. 

    Was war in Spanien los, bevor Franco an die Macht kam? Und was danach? Wer gehörte früher zum Maquis, wer hatte das Sagen, wessen Blut floss, wer saß unschuldig im Gefängnis, wer wurde zu Recht zur Rechenschaft gezogen und wer kam, wie immer, davon? Auch davon handelt dieser epische Roman. Von Verdächtigungen, von Verrat, Intrige, Willkür, Feigheit, Gefahr und Idealismus. Und von Gewalt und Folter. 

    Es ist schon erstaunlich, dass Cabré erst 2004 mit der Thematik des spanischen Bürgerkriegs publik ging.

    Fazit: Flott geschrieben mit einer Unmenge an Personal, aber alles ist stets übersichtlich und an seinem Platz. Ein wenig mehr Historie hätte ich schon noch gebraucht, etwas weniger Faustrecht und eine Spur weniger Xanthippe, denn die Xanthippe hat sich im Verlauf des Romans dann doch etwas abgenützt 

    Kategorie: historischer Roman
    Unter dem Titel „Les veus de Panamo“ 2004,erschienen.
    Verlag, Suhrkamp, 2008. 

     

  3. Cover des Buches West of Liberty (ISBN: 9783570103012)
    Thomas Engström

    West of Liberty

     (20)
    Aktuelle Rezension von: ChrischiD

    Ludwig Licht schlägt sich mehr schlecht als recht in Berlin durch, besitzt eine Bar und schuldet einer windigen Persönlichkeit eine nicht unerhebliche Summe. Da kommt der Auftrag der CIA – mit denen er bereits in Zeiten des Kalten Kriegs kooperierte – gerade recht, auch wenn Licht ahnt, dass vieles ungesagt und im Dunkeln bleibt. Im Grunde bleibt ihm aber sowieso keine Wahl, wie hoch die Gefahr auch immer sein mag, bestimmt lässt sich auch noch einiges Wissen aus dem damaligen, aktiven Agentendienst abrufen…

    „West of Liberty“ ist der Auftakt einer Thriller-Serie rund um den Ex-Agenten Ludwig Licht. Der Grundgedanke liest sich gut und lässt viel Raum für eigene Interpretationen, die Umsetzung jedoch gestaltet sich anders als erwartet und ernüchtert zunehmend. Startet das Geschehen noch ziemlich rasant, mit viel Elan und vollem Einsatz aller Seiten, wird das Tempo im weiteren Verlauf immer mehr gedrosselt, die Handlung somit fast schon künstlich in die Länge gezogen. Auch den Charakteren scheint relativ schnell die Luft auszugehen, bei denen der Leser ohnehin tiefgründige Einblicke vermisst. Sicherlich unterliegt einiges der Geheimhaltung, nichtsdestotrotz hätte ein bisschen mehr Persönlichkeit der ein oder anderen Figur keineswegs geschadet. Mitunter fragt man sich natürlich, ob es sich hier nicht vielleicht um eine Taktik des Autors handelt, der auf einen besonderen Kniff hinarbeitet, um den Leser grundlegend zu überraschen. Ob die Hoffnung sich jedoch erfüllen wird, steht in den Sternen.

    Die Adaption als Mini-Serie mit durchaus namhaften Schauspielern erscheint leider in ähnlichem Licht. Positiv anzusehen ist selbstverständlich die Nähe zur Buchvorlage wie auch das Einfinden der Darsteller in ihre jeweiligen Rollen. Dennoch können sie ihnen leider ebenfalls nicht die notwendige Tiefe geben, um zumindest im Nachhinein ein besseres Verständnis für die Ereignisse zu vermitteln. Die Geschichte an sich mag klug durchdacht und mit kleineren unvorhersehbaren Wendungen gespickt sein. Von der erwarteten packenden Erzählung und dem undurchsichtigen Netz eines Spionage-Thrillers ist man jedoch noch ein gutes Stück entfernt.

    Nach einigem Abwägen, Vergleichen und Reflektieren kommt man zu dem Schluss eine solide Leistung – Buch wie Film – vor sich zu haben, die auf der Bewertungsskala im mittleren Bereich anzusiedeln ist. Ausgewogen, aber mit deutlich Luft nach oben und einigem ungenutzten Potential.

  4. Cover des Buches Die Nadel (ISBN: B004ROT4IE)
    Ken Follett

    Die Nadel

     (608)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Es ist ein Buch genau so, wie das Gesellschaftsspiel Scotland Yard. Die Nadel, der wahrscheinlich professionellste Spion der Deutschen im 2. Weltkrieg befindet sich in England und findet Beweise höchster Sicherheit. Gleichzeitig kommt ihm das MI5 auf die Spur und eine Jagt auf Leben und Tod beginnt.

    Es ist wirklich wie bei dem Gesellschaftsspiel. Die Nadel ist Mister X, den es unbedingt gilt aufzuhalten, bevor er entkommen kann. Die Nadel zeigt die ganze Zeit über, wie professionell er ist. Dadurch, dass das Buch aus verschiedenen Perspektiven geschrieben ist, kann man genauso spannend verfolgen, wie der MI5 die Fährte aufnimmt und wie er ihm immer näher kommt.

    Die Figuren sind gut ausgearbeitet und man kann alles gut verfolgen. Kann es nur Empfehlen.

  5. Cover des Buches Das zweite Gedächtnis (ISBN: 9783404175758)
    Ken Follett

    Das zweite Gedächtnis

     (457)
    Aktuelle Rezension von: Isar-12

    "Das zweite Gedächtnis" ist ein Agententhriller von Ken Follett. Ende Januar 1958 versucht die amerikanische Raumfahrtbehörde den Satelliten Explorer 1 ins All zu bringen. Während die Sowjetunion ein Jahr früher bereits mit "Sputnik" erfolgreich waren, hinken die USA noch hinterher. Die Story beginnt als  Dr. Claude „Luke“ Lucas auf einer Herrentoilette der Union Station in Washington D.C aufwacht. Er hat sein Gedächtnis verloren. Stück für Stück muss er sein Leben rekonstruieren und dabei einen Wettlauf gegen die Zeit gewinnen. Denn anscheinend hatte er brisante Informationen über Spionageaktivitäten, die den Start von Explorer 1 verhindern sollen. Ken Follett nimmt in diesem Thriller den Wettlauf um die Raumfahrtaktivitäten der beiden großen Weltmächte von damals auf und platziert rund um den Raketenstart im Jahr 1958 diesen Spionageroman. Im Mittelpunkt stehen ein paar Studienfreunde die sich bedingt durch Krieg und unterschiedliche Entwicklungen wieder treffen. Aber nicht alle auf gleicher Seite. Aus Freunden werden dabei teils erbitterte Gegner. Und die Hauptfigur Luke erlangt dabei nach und nach wieder sein Gedächtnis und die gefährliche Erkenntnis rund um die Wahrheit. Obwohl nicht immer alles für den Leser logisch ist, hat mir dieser Roman sehr gut gefallen. Teils in Rückblenden erfährt man mehr über die Entwicklung der Freunde, um dann aber im nächsten Kapitel wieder ins aktuelle Geschehen einzutauchen. Der Spannungsbogen ist dabei nicht extrem hoch, aber trotzdem stetig aufbauend hält er den Leser im Geschehen. "Das zweite Gedächtnis" ist für mich in Summe ein sehr gelungener Spionageroman, der mir Spaß beim Lesen bereitete.

  6. Cover des Buches Dunkle Ernte (ISBN: 9783442475988)
    Simon Mockler

    Dunkle Ernte

     (2)
    Aktuelle Rezension von: simonfun
    Ein junger Bursche, intelligent, aber faul, Spieler und Verlierer, streitsüchtig und mit schlechter Kindheit verliert beim Pokern an der Uni viel Geld und verdingt sich als Versuchskaninchen. Dummerweise wacht er zu früh auf, erlebt die Exekution aller anderen Versuchskandidaten und kann fliehen. Die medizinischen Versuche mit den Wunderwaffen werden recht schnell abstrus und zweitrangig; erstrangig geht es in diesem Roman ums nackte überleben. Verschiedene Waffenhändler, Geheimdienste, Spione und Doppelagenten versuchen sich gegenseitig auszustechen, Vorteile zu ergaunern, viel Geld zu verdienen und Macht aufzubauen. Alle gehen dabei  irgendwie über Leichen und versuchen den Helden für sich einzuspannen.
    Dieses Durcheinander hat der Autor in seinem Debütroman zu einer spannenden und gut durchdachten Geschichte verschwurbelt und dabei seinen Helden vom Depp zum (fast) Superhelden verwandelt.
    Schreibstil ist sehr gut, Handlungsfaden logisch, Spannung immer wieder gut und sogar ein bisschen Herzschmerz wurden sensibel eingearbeitet.
    Doch trotz guter Einleitung ist der Roman eher als oberflächliche gute Unterhaltung zu verstehen. Hintergrundrecherche ist knapp und ein paar Logigfehler lenken von der wundersamen Heilung des Helden ab. Die Geheimdienstarbeit samt schneller Eingreiftruppe ist wie in einem Blockbuster formuliert und die Verwandlung des Vaters vom Säufer zum Helden legendär.
    Der Verdacht einer Fortsetzung kommt schnell und ich würde mich sogar auf diese freuen.
    Eigentlich vier Sterne; den fünften gebe ich für das Talent des Autors, mich an das Buch kleben zu lassen.
    Wie auch immer - lesenswert, Respekt und Daumen hoch!
  7. Cover des Buches Der Sympathisant (ISBN: 9783453439603)
    Viet Thanh Nguyen

    Der Sympathisant

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Der Vietnamkrieg (1955-1975) ist eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Bis zu fünf Millionen Vietnamesen wurden ermordet, davon waren etwa 4 Millionen Zivilisten. Mehrere Millionen Menschen wurden verstümmelt. Die USA setzten bei ihren Flächenbombardements Napalm- und Splitterbomben ein. Bei diesem Bombenterror wurden mehr Bomben abgeworfen als während des Zweiten Weltkrieges auf allen Kriegsschauplätzen zusammen. Sie erklärten ganze Gebiete als Free-Fire-Zone in denen jegliches Leben vernichtet werden durfte mit dem Maßstab des Bodycounts, also so viele „Gegner“ wie möglich zu töten. Wobei der Gegner dadurch definiert wurde, dass er tot war. Ist er tot, war es ein Vietcong und nur ein toter Vietcong ist ein guter Vietcong. Bis heute leidet die Bevölkerung unter den Bombenblindgängern und Landminen sowie der chemischen Kampfführung mit Agent Orange, so dass es immer noch jährlich Verletzte und Tote gibt. Bis heute glaubt jedoch ein Großteil der amerikanischen Bevölkerung es wären gerade einmal 100.000 Vietnamesen ermordet worden. Dass die USA diesen Krieg verloren haben, ist den meisten Menschen ebenso wenig bewusst. „Amerika hat den Krieg zwar verloren, aber den Krieg um die Erinnerung daran überall außerhalb Vietnams gewonnen, denn es dominiert das Filmemachen, die Buchveröffentlichungen, die Kunst und die historische Dokumentation.“ Viet Thanh Nguyen hat mit Der Sympathisant einen brillanten Roman geschrieben, der die Geschichte des Vietnamkrieges aus vietnamesischer Perspektive erzählt und damit die Dominanz der US-Geschichtsschreibung zumindest zum Wanken bringt.

    Mythos Vietnamkrieg

    Der Sympathisant ist ein namenloser Erzähler, der offensichtlich ein Geständnis zu Papier bringen muss. Was es damit auf sich hat, bleibt lange im Unklaren. Von Beginn an ist allerdings deutlich, was der Erzähler ist. „Ich bin ein Spion, ein Schläfer, ein Maulwurf, ein Mann mit zwei Gesichtern.“ Viet Thanh Nguyen hat einen Doppelagenten erschaffen, der zwar für die Amerikaner und Südvietnamesen arbeitet, tatsächlich aber ein Agent der Nordvietnamesen ist. Dabei ist der Spion einem realen Vorbild nachempfunden nämlich Phạm Xuân Ẩn. Wie so vieles in Nguyens Geschichte ist wenig erfunden. Es sind literarische Verdichtungen, chronologische Abweichungen, die Protagonisten sind fiktiv, sind aber zugleich auch real, wenn auch nicht im konkreten individuellen Fall.

    Ngyuens Roman wird vom Feuilleton als moderner Spionagethriller gelabelt. Und das liegt natürlich auch nahe, beschreibt sich der Ich-Erzähler doch als Agent. Letztlich ist das aber nur die Rahmenhandlung, die einen zusätzlichen Spannungsbogen erzeugen und vor allem die Episoden verbinden soll. Denn letztlich ist der Sympathisant vor allem eine Abrechnung. Eine Abrechnung mit dem vorherrschenden westlichen Narrativ. Und dazu muss Nguyen zahlreiche Mythen auf- und angreifen, um sie möglicherweise für den einen oder anderen Leser auch zu zerstören. Dieser Kern der Erzählung ist selbst dermaßen spannend, dass bereits diese vietnamesischere Perspektive einen unglaublichen Spannungsbogen erzeugt. Als dritte Ebene gibt es noch eine Freundschaft dreier Männer, die bis ins Kinderalter zurückreicht und über ideologische Grenzen hinweg bestehen bleibt. Allerdings schließen sich zwei der Revolution an, während sich der dritte nicht nur für Südvietnam entscheidet, sondern auch an einem der grausamsten Mord- und Folterprogramme teilnimmt, der Operation Phoenix. Ein Vabanquespiel zwischen Konfrontation und Kooperation.

    Herz der Finsternis

    Der Agent ist ein Intellektueller. Trotz oder gerade wegen seiner professionellen Gespaltenheit, reflektiert er den Krieg, die USA, Vietnam, die Soldaten, Geheimdienste, Zivilisten, Politiker und nicht zuletzt sich selbst kritisch. Dadurch wird ein vielfältiger Blick auf die Jahre des Krieges und kurz danach geworfen. Kaum etwas wird ausgelassen. Ein Höhepunkt des Romans stellt sicherlich die Kritik an Hollywood dar. Der Spion verlässt 1975 am Ende des Vietnamkrieges (der in Vietnam Amerikanischer Krieg heißt), das Land und „flüchtet“ mit anderen Militärs in die Vereinigten Staaten. Hier soll er die Opposition, die Konterrevolutionäre überwachen.

    Er wird mehr oder weniger durch Zufall zum Berater für einen Vietnamfilm. Und dieser Film ist eine Anspielung auf die bekanntesten Vertreter des Genres. Man kann Parallelen zu Platoon, Full Metal Jacket und allen voran Apocalypse Now entdecken. Zu Francis Ford Coppolas Film gibt es eine herausragende Dokumentation seiner Frau Eleanor Reise ins Herz der Finsternis. Viele Szenen des Romans sind eine direkte Anspielung hierauf. Die grotesken wahren Ereignisse rund um Coppolas Film werden kongenial von Nguyen adaptiert und zu seiner Generalkritik verarbeitet.

    „Ich war so naiv zu glauben, den Organismus Hollywood von seinem Ziel abbringen zu können, nämlich der Lobotomisierung und Ausbeutung des Kinopublikums auf der ganzen Welt. Der zusätzliche Nutzen Hollywoods war Geschichtsschreibung nach dem Prinzip des Tagebaus. Die Realität blieb zusammen mit den Toten unter der Oberfläche, das staunende Publikum bekam nur die winzigen, funkelnden Diamanten. Hollywood erschuf nicht nur Monster, es war selbst ein Monster…“

    Es ist definitiv von Vorteil wenn man den Film Apocalypse Now kennt und noch gewinnbringender ist es, wenn man ein wenig von den Entstehungszusammenhängen des Films weiß. Wer sich nicht gleich die dreieinhalb Stunden Fassung „Redux“ anschauen möchte oder auch für die Dokumentation keine Zeit hat, sollte auf jeden Fall vorher den Artikel Am Ende waren alle verrückt gelesen haben. Nguyen greift mit seiner Hollywoodkritik einen Kern des amerikanischen Selbstverständnisses an. Die Traumfabrik produziert eben nicht nur schöne Märchen und fantastische Geschichten, sondern auch und nicht zuletzt erzeugt Hollywood das herrschende Narrativ, die einzig gültige Deutung über die Geschichte und Gegenwart.

    „Mit Filmen klopfte Amerika den Rest der Welt weich, erbarmungslos attackierte Hollywood die mentalen Abwehrkräfte des Publikums mit der Hit-, der Smash-, der Spektakel-, der Blockbuster- und ja, sogar mit der Kassenflopbombe. Es spielte keine Rolle, welche Geschichte die Zuschauer zu sehen bekamen. Entscheidend war, dass es die amerikanische Geschichte war, die sie sahen und mochten – bis zu dem Tag, an dem sie vielleicht selbst von den Flugzeugen bombardiert wurden, die sie in amerikanischen Filmen gesehen hatten.“

    Das Grauen des Krieges

    Eine Geschichte über den Vietnamkrieg kommt nicht ohne Folter aus. Die Wahrheit kann in einem Roman nicht verarbeitet werden, dazu waren die Foltermethoden schlichtweg zu grausam. Ngyuen greift aber einen wichtigen Aspekt der Folter auf, der zudem noch hochaktuell ist. Bei Folter geht es nicht darum Geständnisse zu erpressen oder Informationen zu gewinnen. Das ist lediglich die Rechtfertigung. Tatsächlich geht es bei Folter um Terror. Wir können euch schlimmeres antun als den Tod. Wir können euch den Tod verweigern. Die Amerikaner haben von den Nazis und den Franzosen im Algerienkrieg gelernt und die Foltermethoden verfeinert und verwissenschaftlicht. Herausgekommen ist KUBARK – das Handbuch, die Anleitung zum Foltern. Dabei geht es darum, die Persönlichkeit des Gefangenen zu brechen. Was in der Sympathisant teilweise grausam beschrieben wird, ist nichts anderes als das was immer noch gegenwärtig im Namen des War on Terror geschieht. Nicht nur hier hat Der Sympathisant Ähnlichkeiten mit dem kongenialen Roman American War von Omar El Akkad.

    „Wir seiften uns ein mit Tristesse und duschten uns ab mit Hoffnung, und obwohl wir fast jedem Gerücht glaubten, das uns zu Ohren kam, weigerte sich fast jeder von uns zu glauben, dass unsere Nation untergegangen war.“

    Der Sympathisant ist nicht nur eine Lektion in Geschichte, es ist eine Lektion in Selbst- und Medienkritik. Dass Viet Thanh Nguyen dieses schwierige Thema herausragend verpackt hat, zeigt nicht zuletzt die Auszeichnung mit dem Pulitzerpreis. Was allerdings auch bedeutet, dass er nicht allzu sehr aneckt. Denn eine schonungslose Erzählung sehe noch einmal ganz anders aus. Das wäre dann aber wohl zu konfrontativ geworden und damit wäre auch das Publikum nicht erreicht worden.

    Sein großartiger Schreibstil trumpft mit unzähligen grandiosen Metaphern, Sprachbildern und Allegorien auf, die es trotz des teils brutalen Themas schaffen, eine satirisch groteske Stimmung zu erzeugen. Der Sympathisant ist jetzt schon ein Klassiker. Feinste Literatur mit einem wichtigen und bewegenden Thema.

  8. Cover des Buches Nachtfrost (ISBN: 9783426520673)
    Markus Stromiedel

    Nachtfrost

     (5)
    Aktuelle Rezension von: djojo
    Paul Selig hat zusammen mit seinen Kollegen eben erst einen Fall aufgeklärt, als er die Festnahme und damit den Ruhm einem anderen Kommissar überlässt. Keiner seiner Mitarbeiter versteht ihn. Und da wundert es auch nicht, dass der Polizeipräsident ernsthaft darüber nachdenkt ihn viele Jahre zu früh in den Vorruhestand zu schicken. Denn die Einsparung von Führungspositionen steht gerade hoch oben auf der Tagesordnung. Maria Garcia Fernandez, seine jüngste Kollegin, soll Paul Selig auch noch auf diesen Schritt vorbereiten. Eine Aufgabe die ihr so gar nicht behagt, nicht nur weil sie so gerne mit Paul Selig zusammenarbeitet.

    Fast zeitgleich wird in vielen Behörden in Berlin ein Computervirus freigesetzt, der sämtliche Daten in Beschlag nimmt. Erst gegen Zahlung einer größeren Geldsumme verspricht er die Freigabe der Rechner. Klar, dass sich die Bundesregierung nicht erpressen lässt. Um dennoch handlungsfähig zu bleiben wird deshalb schnell ein privates Sicherheitsunternehmen beauftragt. Auch das Polizeipräsidium ist betroffen. Nur ein einziger Rechner wird verschont. Und dann ist da auch noch dieser alte Mann, der bei Paul Selig vorbeifährt und ihm ankündigt, dass er bald einen neuen Mord aufklären darf. Paul Selig beginnt wie immer unbeirrt von Vorgesetzten oder anderen Behörden zu ermitteln. Steine lässt er sich dabei nicht in den Weg legen.

    „Selig schwieg einen Moment. »Warum«, fragte er und blickte Cezary an, »ermittelst du nicht einfach weiter? Mache ich bei uns auch so.« – »Weil mein Chef mir das verboten hat. Unter Androhung von Strafe. Mir sind die Hände gebunden. Ist schon schlimm genug, dass du mich gezwungen hast, zum Flughafen zurückzufahren.« – Selig nickte ernsthaft. »Weißt du, was wirklich schlimm ist? Dass mir dein Chef vollkommen egal ist.«“ (S. 278)

    Markus Stromiedel hat mit seinem dritten Kriminalroman um Kommissar Paul Selig ein wenig mit der Vergangenheit aufgeräumt. Endlich lernt man etwas mehr über die Verbindung des Kommissars zu seinem Vater und dessen mysteriöse Vergangenheit. Im ersten Band Zwillingsspiel gab es schon die ersten großen Fragezeichen, nun gibt es einige Antworten. Und auch neue Erkenntnisse, die Potential für weitere Romane bieten.

    Wie schon von Zwillingsspiel und Feuertaufe gewohnt hat der Autor mit seinem Protagonisten einen etwas ungewöhnlichen Kommissar gezeichnet. Paul Seligs messerscharfer Verstand deckt zwar immer die wichtigen Zusammenhänge auf, seine Scheu vor Menschen und Entscheidungen lässt ihn aber immer wieder etwas ungeschickt aussehen. Ergänzt durch ein spannungsgeladenes Team führen die Dialoge stellenweise zu einer Situationskomik und Tiefe, die man nur selten bei einem Kriminalroman findet.

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass Paul Selig die Gemüter scheidet. Wer Spaß an den ersten beiden Romanen hatte, sollte auch unbedingt den dritten lesen. Wer mit dem sensiblen und grundehrlichen Kommissar bislang nicht warm wurde, darf auch von Teil drei kein Wunder erwarten. Ich gehöre auf jeden Fall zur ersten Gruppe und konnte mich wunderbar in die Erzählweise und die Orte in Berlin und Umgebung einfinden. Ob wir uns über einen weiteren Roman freuen dürfen, lässt der Autor im Nachwort allerdings bewusst offen. Lassen wir uns überraschen.
  9. Cover des Buches Das geheime Leben der Violet Grant (ISBN: 9783734101618)
    Beatriz Williams

    Das geheime Leben der Violet Grant

     (80)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    New York im Jahre 1964. Vivian Schuyler ist 22Jjahre alt und lebenslustig und liebt das pulsierende Leben in der Großstadt. Das enge Leben im vornehmen und teilweise steifen Elternhaus hat sie gegen eine WG eingetauscht und nun steht sie in der Post. Sie hat eine Paketkarte bekommen und weiß gar nicht was oder von wem es sein soll. Beim anstehen lernt die Journalistin den Arzt Dr.Paul kennen und nicht nur er wirbelt ihr Leben durcheinander. Auch das Paket, denn es eröffnet ihr Zugang zu Violet Grant. Ihr Leben wird in Vivians Familie tot geschwiegen, aber Vivian will mehr.
    Eine spannende, lustige und teilweise kuriose Geschichte, die auf zwei Zeitebenen spielt und die aus der Sicht von zwei tollen Frauen erzählt wird. Suchtpotential.

  10. Cover des Buches James Bond (ISBN: 9783864250705)
    Ian Fleming

    James Bond

     (94)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der Auftakt zur Bond-Reihe von Ian Fleming, und das Buch, mit dem die Filme mit Daniel Craig begannen: Bond wird beauftragt, sich nach Royale-les-Eaux in Nordfrankreich zu begeben, um es dem Sowjetagenten Le Chiffre zu verhindern, daß dieser sich am Bakkarattisch bereichern kann. Das Geld benötigt dieser dringend, um die Gewerkschaftskasse der kommunistischen Gewerkschaft auszugleichen auszugleichen, die dieser zuvor geplündert hatte. Sehr spannend und die Geburtsstunde einer Filmfigur für die Ewigkeit. Ich fände eine wortgetreue Verfilmung interessant, mit Le chiffre als Agent der UdSSR und Vesper als MWD-Agentin, aber natürlich ohne Bonds Sexismen.
  11. Cover des Buches Es ist niemals vorbei (ISBN: 9783499255304)
    Kate Pepper

    Es ist niemals vorbei

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Tapsi0709

    ... der Titel passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.
    Es ist das erste Buch, welches ich von der Autorin Kate Pepper gelesen habe.
    Es fängt am Anfang etwas schleppend an, aber schnell nimmt das Buch fahrt auf. Dann ist es sehr spannend und es passiert allerei. Anschließend kommt wieder eine kurze Durststrecke, bis es wieder actionreicher wird. Dann denkt man plötzlich: ..." nun hat die Familie endlich Ruhe." ... bis es dann zum endgültigen Showdown kommt. 
    Ich habe noch kein Buch mit so vielen Höhen und Tiefen gelesen, das ist echt super geschrieben.
    Dennoch kommt durch die Wechslung von Action und Ruhe keine konstante Spannung zu Stande, deshalb gibt es von mir ein Sternchen Abzug. 
    Ansonsten ist es ein sehr lesenswertes Buch.
  12. Cover des Buches Garbo, der Spion (ISBN: 9783492055833)
    Arne Molfenter

    Garbo, der Spion

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Wenn sie nicht durch Dokumente und Personen belegt wäre, würde man diese Geschichte nicht glauben:

    Ein wenig erfolgreicher spanischer Hühnerzüchter versucht sich im 2. Weltkrieg dem britischen Geheimdienst in Madrid als Spion anzudienen. Er wird erst gar nicht zu den richtigen Leuten vorgelassen. Also versucht er es auf der anderen Seite bei den Deutschen. Die sind zunächst auch skeptisch, beißen aber dann aber zögernd an. Der Hühnerzüchter gibt an, nach England auswandern und dort Informationen einholen zu wollen. Das tut er aber zunächst nicht, sondern verkriecht sich irgendwo in Portugal. Von dort aus erfindet er irgendwelche Geschichten, so zum Beispiel, dass ein britischer Geleitzug von der Insel aus nach Malta unterwegs sei. Niemand in der deutschen Marine findet diese Schiffe, aber man glaubt dem vorgeblichen Spion dennoch weiter.

    Inzwischen ist die britische Abwehr auf diesen merkwürdigen Typen aufmerksam geworden. Enigma war bereits entschlüsselt, und man konnte mitlesen, was für Märchen die Deutschen glaubten. Das war so unfassbar, dass man diesen Komiker zu suchen begann und ihn schließlich fand. Wegen seines schauspielerischen Talents verlieh man ihm den Decknamen "Garbo", verfrachtet ihn nach London und band ihn in eine kaum zu glaubende Desinformationskampagne der britischen Geheimdienste MI5 und MI6 ein. Diese Geheimdienste schufen eine Gruppe, die alle Doppelagenten des Kriegsgegners führte und damit die Deutschen völlig in die Irre laufen ließ. Insbesondere erreichten die Briten dadurch, dass Ort und Zeitpunkt der alliierten Landung in Frankreich nicht von den Deutschen vorausgesehen werden konnten.

    Die Geschichte des Hühnerzüchters und dieser schier unglaublichen komplexen Irreführung wird in diesem Buch recht detailliert erzählt. Man fragt sich dabei immer wieder, warum das alles funktionierte. Saßen in der deutschen Spionageabwehr nur Vollpfosten? Leider geht der Autor dieses lesenswerten Buches dieser wirklich interessanten Frage nur beiläufig nach. Erst am Ende versucht er sich mit einigen Erklärungen.

    Eine davon besteht in der Arroganz, zu glauben, dass die deutsche Verschlüsselungstechnik niemals zu knacken sei. Das wiederum führte zu Fehlern in den Mitteilungen, etwa zu ständig gleichen Sätzen zu Beginn, aus denen man leicht die Tagesverschlüsselung entnehmen konnte, wenn man das System erst einmal verstanden hatte.

    Eine zweite (und wohl die wesentlichere) Erklärung besteht in der Tatsache, dass man einfach keine ausreichend große Zahl von Agenten in England besaß und man auch nicht mehr die Zuverlässigkeit der vorhandenen Spione testen konnte. Und drittens mussten die Agentenführer liefern, sonst wären sie ihren Posten losgeworden. Einem dubiosen Hühnerzüchter kritiklos zu einem der Hauptinformanten der deutschen Militärführung zu machen, zeugt darüber hinaus von Zerfallserscheinungen und fehlender Motivation im System der deutschen Spionage dieser Zeit.

    Der Text liest sich ausgezeichnet und lebt davon, dass man das Geschehen eigentlich gar nicht glauben kann. Natürlich wurde der dubiose Hühnerzüchter am Ende zum Helden erklärt und vom englischen Königshaus empfangen. Die wahren Genies saßen aber beim britischen Geheimdienst, denn ein komplexes System von zahlreichen Doppelagenten zu leiten, war keine einfache Aufgabe. Der Hühnerzüchter hingegen lebte gefahrlos im Warmen und hatte allenfalls Ärger mit seiner liebestollen und hysterischen Angetrauten, die beinahe die Weltgeschichte verändert hätte. Über des Hühnerzüchters Motive lässt sich der Autor dagegen weniger aus. Man muss allerdings zu dem Schluss kommen, dass sie rein finanzieller Natur waren. Dafür spricht auch, dass er nach dem Krieg mit enormen Geldbeträgen ins Vergessen abtauchte, seinen Tod vortäuschte und genau zu dem Zeitpunkt wieder ins Leben zurückfand, als seine Kohle weg war.

    Immerhin hat er uns dadurch seine geschönten Memoiren zurückgelassen und dafür gesorgt, dass der Nachwelt diese sonderbare Geschichte offenbart wurde. Nichts ist unglaubwürdiger als manche Wahrheit. Dafür ist dieses Buch ein wahres Lehrstück.
  13. Cover des Buches Ruhelos (ISBN: 9783833305368)
    William Boyd

    Ruhelos

     (124)
    Aktuelle Rezension von: Speechless

    Die 27jährige Ruth Gilmartin ist alleinerziehende Mutter und promoviert an der Universität von Oxford. Ihr Vater ist bereits vor Jahren verstorben und zu ihrer Mutter Sally hat sie ein spezielles Verhältnis. Bei einem ihrer wöchentlichen Besuche im Cottage der Mutter im Sommer 1976, bemerkt Ruth, dass sich Sally sehr seltsam benimmt, sich verfolgt und beobachtet fühlt. Beim Abschied überreicht Sally Ruth eine Akte und eröffnet ihr quasi zwischen Tür und Angel, dass sie in Wirklichkeit Eva Delektorskaja heißt und eine ehemalige Spionin des britischen Geheimdienstes ist.

    Ab diesem Moment tun sich im Buch zwei Handlungsstränge auf. Während der eine weiterhin aus der Ich-Perspektive von Ruth erzählt wird und in der Gegenwart verläuft, führt der andere nach Paris zurück in das Jahr 1939. Dort wird die junge russische Emigrantin Eva Delektorskaja auf der Trauerfeier ihres Bruders von dem mysteriösen Lucas Romer angesprochen. Dieser erzählt ihr zunächst, dass ihr Bruder keinesfalls durch einen tragischen Unfall starb, sondern gezielt ermordet wurde und wirbt sie in der Folge für den britischen Geheimdienst an. Nach einer intensiven Ausbildung in Schottland, absolviert Eva einige hochgefährliche Einsätze In Belgien, England und den USA. Das Ziel ihrer Spezialeinheit besteht darin in den Medien gezielt Falschmeldungen zu verbreiten, die die zögernde USA zum Eintritt in das Kriegsgeschehen gegen die Nazis bewegen sollen. Dabei lautet die oberste Regel: Vertraue niemandem.

    Die Sprache des Autors ist geradlinig, nüchtern und klar, was meiner Meinung nach besonders zu dem Inhalt des Buches passt. Ein perfektes Beispiel ist dafür schon der pointierte Titel des Buches. Ohne Umschweife auf den Punkt kommend gelingt es Boyd trotzdem eine plastische Welt entstehen zu lassen, in die man wunderbar leicht hineinfindet und ungerne wieder auftauchen möchte.

    Besonders spannend fand ich es die Ereignisse während des zweiten Weltkriegs mal aus einer völlig anderen Perspektive zu erleben. Aber selbst für Leser, die sich nicht sonderlich für die Zeit des zweiten Weltkriegs interessieren, ist es eine spannende Geschichte, die mit jedem Kapitel eine intensivere Sogwirkung entfaltet. Ständig fragt man sich, wem Eva trauen kann, ist erleichtert, wenn sie einer gefährlichen Situation entkommen ist und völlig fasziniert von ihrem alltäglichen Leben als Spionin, in dem kaum ein Platz für wirklichen Alltag bleibt. Enttäuscht war ich gleichzeitig von dem zweiten Handlungsstrang um Ruth. Zwar war mir Ruth grundsätzlich sehr sympathisch, ich konnte ihr Verhalten und ihre Gedanken gut nachvollziehen. Gleichzeitig bleibt sie aber sehr blass und auch die Bezüge zum Baader-Meinhof-Komplex verliefen irgendwie im Sande und waren dann für die Geschichte doch eher unnötig.

    Trotzdem ist dies ein kitschfreier Spionage-Thriller, der mit viel Spannung und Gänsehaut daherkommt. Am Ende bleibt auch die Aufforderung an den heutigen Leser nicht jede Nachricht, die keine eindeutige, seriöse Hintergrundquelle vorweisen kann, bedingungslos zu glauben.

  14. Cover des Buches Flavia de Luce - Tote Vögel singen nicht (ISBN: 9783734100772)
    Alan Bradley

    Flavia de Luce - Tote Vögel singen nicht

     (214)
    Aktuelle Rezension von: Grimnir

    Wieder ein sehr spannendes Buch um die junge Flavia de Luce. Wer wissen will, welche Geheimnisse die Familie de Luce hütet, was Harriet widerfahren ist und was aus dem alten Buckshaw wird, muss dieses Buch einfach lieben. Flavia und wir mit ihr lernen, dass die Wahrheit manchmal schwer auf einem lasten kann und das manche Dinge nicht ohne Grund in den Schatten liegen. 

  15. Cover des Buches Kreuzdame (ISBN: 9783943795561)
    Lucas Edel

    Kreuzdame

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Sunset
    „Ihr Geld ist weg, ihr Leben rinnt ihr wie Sand durch die Finger und dahinter stehen lachend ihre Bosse.“

    Was würdet ihr tun um euch zu revanchieren?

    „Kreuzdame“ ist die Eröffnung einer Buchreihe über die junge Wirtschaftsspionin Sandrine Ferrand, die es versteht sich zu rächen.

    Bereits mit Blick auf Cover und Titel des Buches lässt sich für den Leser schnell erahnen, dass Poker in diesem Werk eine zentrale Rolle spielt. Tatsächlich beginnen mit einem einzigen Spiel die Probleme der Protagonistin, die sich von einem Moment auf den anderen überschlagen.

    Auf 139 Seiten wird Ihre Geschichte in prägnanter Art und Weise erzählt. Die kurzen Kapitel sind in einem angenehmen Stil geschrieben. Persönlich hätte ich mir gerade zum Ende des Handlungsablaufs ein paar Ausführungen mehr gewünscht. Das ist jedoch der einzige Kritikpunkt. Das Buch ist spannend geschrieben und lässt keine weiteren Wünsche offen.

    Die abschließende Beschreibung der Kartentricks lädt den Leser regelrecht zum Nachahmen ein und ist eine wirklich gelungene Abwechslung.

    4 von 5 Sternen für ein Buch welches zwar klein aber dennoch ganz groß ist.
  16. Cover des Buches Das Schwarze Manifest (ISBN: 9783442457526)
    Frederick Forsyth

    Das Schwarze Manifest

     (42)
    Aktuelle Rezension von: gra
    Russland 1999. Das Land wird nach dem Zusammenbruch des Kommunismus von aus dem Boden schießenden Verbrecherbanden beherrscht. Inflation und Korruption sind allgegenwärtig. Abhilfe verspricht Igor Komarow, Kopf einer politischen Partei, die zwar ziemlich weit rechts steht, jedoch die einzige Hoffnung zu sein scheint, um das Land zu einen und die Probleme in den Griff zu bekommen. Komarows wahre Pläne sind allerdings eher mit denen der Nazis zu vergleichen: er will zurück zum Einparteienstaat, Minderheiten ausrotten und die GULAGs wieder einführen. Seine Pläne schreibt er in einem geheimen Dokument, dem "schwarzen Manifest" nieder. Durch puren Zufall gerät dieses Dokument dem britischen Geheimdienst in die Hände. Obwohl absolute Einigkeit besteht, dass Komarow gestoppt werden muss, können sich die westlichen Regierungen nicht dazu durchringen, offizielle Schritte einzuleiten. Ein einzelner Agent, Jason Monk, wird nach Russland eingeschleust, um den Demagogen durch gezielte Gegenpropaganda in Misskredit zu bringen und seine Wahl zu verhindern.

    Das Buch fängt selbst für Forsyths Verhältnisse sehr langsam an. Zunächt wird ausführlich beschrieben, wie das Dokument aufgefunden wird, und die Lebensgeschichte Jason Monks wird in vielen Rückblenden erzählt. Hierdurch fiel es mir zunächst auch etwas schwer, der Geschichte immer zu folgen, da sie auf verschiedenen Zeitebenen spielte und sehr viele Charaktere auftauchten. Nichtsdestoweniger war das Buch sehr kurzweilig und besonders im zweiten Teil spannend, da sich Komarow und seine Getreuen mit sämtlichen Mitteln gegen ihre politische Niederlage wehren.

    Ein gutes Buch aber nicht eines der stärkeren Werke des Autors.
  17. Cover des Buches Transcription (English Edition) (ISBN: 9781409043768)
    Kate Atkinson

    Transcription (English Edition)

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  18. Cover des Buches Absolute Freunde (ISBN: 9783548605470)
    John le Carré

    Absolute Freunde

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Ted Mundy und Sascha sind Freunde und diese Freundschaft begründete sich zu Zeiten der Studentenbewegung in Berlin. Ted ist ein Reisender des Britsh Council geworden und verbindet seine kulturellen Betreuungen englischer Künstler in Osteuropa mit einem Engagement für den Geheimdienst. Sascha ist als Aktivist in die DDR ausgewandert und vom dortigen Dogmatismus enttäsucht worden. Der Fall der Mauer führt die Freunde zusammen, doch die ideologischen Gräben stellen nicht nur die Freundschaft auf die Probe, sondern lösen noch ganz andere Probleme aus.
    John Le Carré, dessen Agentenromane nicht nur weitsichtig und spannend, sondern aus eigenen Anschauungen der Materie im Diplomatischen Dienst mit vielen Fakten unterfüttert sind, liefert auch hier wieder hervorragende Arbeit ab. Nicht nur die Verstrickungen von Macht und Politik werden hier verwendet, sondern auch der ideologische Unterbau, der sich in den unteren Reihen der Spionagetätigen als Antrieb geriert. Wie eine Spinne webt Le Carré sein Netz und genauso vielschichtig wie die Mechanismen des Agentenbetriebes schildert er die Verstrickungen von Interessen auf allen Seiten, ausgetragen auf dem Rücken der beiden Protagonisten. Dass der Autor in der Realität sein bestes Material findet, verwundert nicht. Beklemmend ist die Deutlichkeit, in der er operiert und dass die Wirklichkeit fast noch unglaublicher als die Fikiton sein kann. Ein weiteres atemberaubendes Werk vom Meister des Spionageromans.
  19. Cover des Buches Dame, König, As, Spion (Ein George-Smiley-Roman 5) (ISBN: 9783548061795)
    John le Carré

    Dame, König, As, Spion (Ein George-Smiley-Roman 5)

     (43)
    Aktuelle Rezension von: hproentgen
    Ein Maulwurf hat sich bis in die höchsten Spitzen des englischen Geheimdienstes, dem Circus, gegraben. Der alte Chef, Control wollte ihn enttarnen, doch bei dem Versuch gab es einen Riesenskandal, über den er stürzte und dann starb. Jetzt taucht plötzlich ein Agent auf mit brisanten Informationen und der Staatssekretär hat nur noch Smiley, denn im Circus kann er niemand trauen. Der wurde mit Control zusammen aufs Altenteil geschoben. Ein alter Hase, dick mit dicken Brillengläsern, unglücklich in seine Frau verliebt, die ihn betrügt; ein Mann, den man umgehend vergisst und dem niemand zutraut, dass er ein glänzender Analytiker ist. Kein Bond, James Bond, geschüttelt nicht gerührt. Karla unterschätzt Smiley nicht. Karla ist der Chef des sowjetischen KGB und er weiß, dass Smiley sein gefährlichster Feind im Circus ist. Weswegen er seinen Maulwurf beauftragt ... Nein, das erzähle ich nicht, das müssen Sie selbst lesen. Dieses Buch habe ich in den Siebziger Jahren verschlungen und jetzt, anläßlich der neuen Verfilmung nochmals gelesen. Es hat mich wieder gepackt. LeCarre lässt eine Fülle von Personen auftreten, jede mit eigener Statur bis hinein in die Sprache, wechselt die Schauplätze, springt in der Zeit hin und her, anfänglich etwas verwirrend, aber bald hat er den Leser so in Bann geschlagen, dass er ihm überall hin folgen würde. Selbst in die Höhle des Löwens und genau dahin führt er uns. Das Buch atmet Vergangenheit, spielt Anfang der Siebziger, fast alle Agenten haben den Krieg erlebt, viele in den Dreißigern studiert, Geschichte spielt eine wichtige Rolle und eigentlich sollte das alles längst Staub angesetzt haben, wer interessiert sich heute noch für sowas? Die meisten anderen Agentengeschichten aus dieser Zeit sind denn auch längst vergessen. Dass LeCarres Buch nicht dazu gehört, zeigt die einsame Klasse des Autors. Er weiß, worüber er schreibt - wer die Bücher über die Stasi Spionage liest, glaubt manchmal in einen LeCarre Roman versetzt worden zu sein. Er kann Verwicklungen bis zum bitteren Ende schnüren, der Leser wird oft überrascht und denkt sich doch: Klar, so, genauso hat es kommen müssen, warum habe ich das bloß nicht vorher geahnt? Ein Spitzenthriller, der eigentlich gar kein Thriller ist, sondern eine Sherlock Holmes Arbeit. Vielleicht wird es den einen oder anderen Fan von Actionthrillern enttäuschen, aber für die meisten dürfte es spannende Stunden bringen. Leseprobe: leider keine Leseprobe Homepage des Autors: http://www.johnlecarre.com/ Dame, König, As, Spion, Agententhriller, John Le Carre, List, Januar 2011 ISBN-13: 9783548610771, Tb, 416 Seiten, Euro 9,99
  20. Cover des Buches Secret Academy - Gefährliche Liebe (Band 2) (ISBN: 9783846601174)
    Valentina Fast

    Secret Academy - Gefährliche Liebe (Band 2)

     (140)
    Aktuelle Rezension von: jennysbuecherliebe

    Nachdem der erste Band damit geendet hatte, dass Alexis im Gefängnis landet, musste man natürlich weiterlesen. Die Geschichte setzt auch direkt an das vorherige Ende an und man erlebt wie Alexis im Gefängnis zurechtkommen muss. Neben ihrer Sicht wird auch aus Deans Sicht erzählt, was für die Spannung eindeutig gut ist. Beide Protagonisten entwickeln sich nochmal weiter und werden erwachsener. Aber auch von den Nebencharakteren wird man nochmal überrascht, wenn auch nicht immer positiv. Die Handlung selber ist voller Spannung, Geheimnissen und deren Aufdeckung. Man möchte nach jedem Kapitel direkt weiterlesen und besonders gegen Ende kann man das Buch nicht beiseitelegen. Die Liebesgeschichte kommt auch nicht zu kurz und ist das ganze Buch über präsent, wenn auch nicht immer im Vordergrund. Daher hat mich die Dilogie wirklich begeistern können und man möchte am liebsten diese Welt nicht verlassen.

    Insgesamt daher ein wirklich gelungenes und spannendes Jugendbuch, welches ich nur empfehlen kann. Ich gebe dem Buch daher 5 von 5 Sternen.

  21. Cover des Buches Sturm in die Freiheit (ISBN: 9783453471788)
    Jürgen Ehlers

    Sturm in die Freiheit

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Gedankenlabor

    >>Vier Attentäter in geheimer Mission für Frieden und Freiheit<<

    Im Roman "Sturm in die Freiheit" von Jürgen Ehlers begleiten wir den jungen U-Boot-Kommandant Wolf Littke, der in britische Gefangenschaft gerät. Ihm wird Exekution oder die Beteiligung eines Himmelfahrtskommandos zur Ermordung Hitlters zur Wahl gestellt. Er wählt letzteres und so starten wir als Leser mit Wolf Littke und den anderen Geheimagenten in diese Geschichte. 

    Die Ausgangslage hat mich hier wirklich sehr neugierig gemacht und man merkt beim Lesen sehr schnell, wie intensiv Jürgen Ehlers sich mit der ganzen Thematik rund um den 2. Weltkrieg befasst und hier eben auch mit eingewoben hat. Ein Aspekt, vor dem ich wirklich den Hut ziehe, denn das ist sicher nicht immer ganz einfach innerhalb eines Romans doch so detailliert und genau auf die Fakten zu achten und diese mit einzubinden. Im Nachwort bringt der Autor uns als Leser auch noch mal ganz genau nahe, was frei erfunden und was an welchen Fakten aus der Zeit orientiert ist, was für mich im Nachgang informativ und sehr gut platziert war! 

    Die Geschichte nimmt ihren Lauf und Jürgen Ehlers konnte mir alles sehr bildlich vermitteln- leider blieben mir die einzelnen Charaktere doch zu blass. Ich hätte gern mehr in sie hineingeschaut, hätte gerne mehr von ihren Ängsten, Gefühlen etc. erfahren- schließlich bewegen wir uns hier in einer sehr bewegenden und prägenden Zeit für jeden der Beteiligten. 

    Insgesamt kann ich das Buch aber dennoch jedem empfehlen, den die Thematik anspricht und der sich nicht an einem doch eher nüchternen- nach meinem Empfinden doch eher dokumentarischen  Erzählton stört und der mehr in die Geschichte eintauchen möchte als eben den Blick auf die Charaktere zu richten. 

  22. Cover des Buches Als wir Waisen waren (ISBN: 9783896676979)
    Kazuo Ishiguro

    Als wir Waisen waren

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Ulf_Borkowski

    Sprachlich eindrucksvoll komponierter Roman um einen privilegierten Engländer, der im Schanghai der 1920er Jahre im International Settlement aufwächst und auf mysteriöse Weise innerhalb kurzer Zeit beide Elternteile verliert und alleine nach England zurückkehrt. 

    In privilegierten Verhältnissen bei einer Tante aufgewachsen, wird der Protagonist nach Elite-Internat und Oxfordstudium ein berühmter Detektiv und angesehenes Mitglied der Londoner High-Society.

    Nach einigen Episoden und einer unerwiderten Liebe kehrt der erwachsene Protagonist in das Shanghai des Jahres 1937 zurück, um während der Okkupation der Japaner nach seinen verschollenen Eltern zu suchen.

    Sprachlich eindrucksvoll und dabei enorm gut lesbar siedelt Ishiguro in einem spannenden Setting an. Kein klassischer Detektiv-Roman, aber dennoch ein Roman mit Spannung und interessant angelegten Charakteren.

  23. Cover des Buches Vamps and the City (ISBN: 9783899415179)
    Kerrelyn Sparks

    Vamps and the City

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Akemi_Ramona_Grimm_Kaulfu_

    Lest das Buch selber! Ich bin begeistert davon.

  24. Cover des Buches Die letzte Karte spielt der Tod (ISBN: 9783442092765)

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