Bücher mit dem Tag "doppelbiographie"
5 Bücher
- Daniel Kehlmann
Die Vermessung der Welt
(3.417)Aktuelle Rezension von: BemyberlinbabyVerglichen mit anderen Büchern von Daniel Kehlmann steht dieses für mich leider ziemlich am Ende der Liste. Es hat mich kaum gefesselt und dadurch dass ein Großteil des Buchs aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen besteht auch hin und wieder abgehangen. Die Idee, sich solch berühmte Protagonisten zu angeln ist dennoch bemerkenswert. Der Schreibstil an sich hat mir allerdings sehr gut gefallen und war der Zeit, in der der Roman spielt, wunderbar angepasst.
- Gyles Brandreth
Philip und Elizabeth
(3)Aktuelle Rezension von: Bibi1960Als Ergänzung zu den wunderbaren Büchern von Silke Ellenbeck über Prinz Philips Mutter, Prinzessin Alice von Griechenland, besorgte ich mir das aus dem Jahr 2004 stammende Buch „Philip und Elizabeth – Porträt einer Ehe“ von Gyles Brandreth. Der Autor ist Kenner und Insider des britischen Establishments. Er war Mitglied der Regierung John Majors und saß zwischen 1992 und 1997 für die Tories im Parlament. Außerdem ist er Publizist und arbeitet in England für Funk und Fernsehen. Daher hatte er oft Gelegenheit, die Queen und Prinz Philip zu sehen, zu beobachten und zu sprechen.
Mir war von Anfang an klar, dass auch dieses Buch nur das widergibt, was die Royals bereit sind, nach außen dringen zu lassen. Niemand außerhalb der königlichen Familie wird wirklich wissen, wie die Windsors „ticken“. Laut Gyles Brandreth sind die Queen und Prinz Philip der Presse gegenüber sehr zurückhaltend und misstrauisch. Bis dato hat Königin Elizabeth niemandem ein Interview gegeben. Darauf hat die Presse mittlerweile bestimmt auch alle Hoffnung aufgegeben.
Trotzdem hat es der Autor geschafft, die beiden Adeligen als sympathisches, aufeinander eingespieltes Team, darzustellen, das seine Aufgaben fleißig und meist mit Geduld erledigt. Zwischen dem Erscheinungsdatum und heute sind ja nochmals 16 Jahre vergangen, in denen es bei Windsors Angenehmes und weniger Schönes gab.
Am besten haben mir die Ausflüge in die Vergangenheit des Paares gefallen. Hier brauchte Gyles Brandreth nur die bekannten Informationen zusammentragen und aufzuarbeiten.
Mir kam er als ein loyaler Monarchist vor und daher kann das Porträt auch nicht wirklich objektiv sein. Trotzdem war es sehr unterhaltsam und gut lesbar.
Ergänz wird das Buch durch zahlreiche Fotos, Listen der Staatbesuche, Prinz Philips Ämter und Funktionen sowie Familienstammbäume der britischen und griechischen Königshäuser und des Hauses Battenberg und Mountbatten.
- William Shatner
Spock und ich
(14)Aktuelle Rezension von: larsmeyerIch bin Leonard Nimoy nie begegnet. Ich habe nie ein Wort mit ihm gesprochen. Dennoch kam es mir so vor, als hätte ich einen guten Freund verloren, als ich am 27.02.15 erfuhr, dass er verstorben war. Oft nimmt man den Tod einer bekannten Persönlichkeit oder eines „Stars“ mit einem Achselzucken hin, hin und wieder ist man kurz betroffen, und manchmal, in seltenen Fällen, ist man von echter Trauer erfüllt. Bei Leonard war Letzteres der Fall. Vielleicht lag es daran, dass er schon so lange Teil meines Lebens war. Star Trek habe ich seit meiner frühesten Jugend im TV gesehen. Ich kann mich daran erinnern, wie die ganze Familie zusammenkam, um sich gemeinsam neue Folgen anzusehen. Ich wurde damals zum Fan und bin es all die Jahre über geblieben. Natürlich war Spock einer meiner Lieblingscharaktere. Gibt es einen Star-Trek-Fan, der kein Spock-Fan ist?
Wie trauert man um jemanden, der einem so viel bedeutet hat, obwohl man ihn eigentlich gar nicht kannte? Lange Zeit fand ich keine Antwort auf diese Frage. Ich konnte nicht zum Begräbnis gehen. Ich konnte mich nicht verabschieden. Leonards Tod blieb mir im Gedächtnis. Als ich von diesem Buch hörte, wusste ich, dass ich es haben musste. Dies war mein Weg, das Leben Leonards zu feiern und gleichzeitig seinen Tod zu akzeptieren.
William Shatner hat Leonard gekannt. Er war sein Freund. Sie sind über Jahrzehnte hinweg einen gemeinsamen Weg gegangen, der sie viel Glück und auch erstaunlich viel Leid hat teilen lassen. An diesen Erfahrungen lässt William Shatner nun auch Leser und Fans teilhaben – zumindest ein bisschen. Ich habe bereits mehrere Autobiographien von Bill und Leonard gelesen. Trotzdem hatte ich das Gefühl, viel Neues zu erfahren. Das Buch setzt sich zuerst mit den frühen Jahren von Leonard und seinem mühsamen Weg zum Erfolg auseinander. Es folgt – natürlich – Star Trek. Wer sich mit Star Trek auskennt und vielleicht schon die eine oder andere Biographie der Beteiligten gelesen hat, dem werden viele der hier erzählten Geschichten wohl bekannt sein. Die Zeit danach ist es jedoch, die ich besonders interessant fand, da ich hier über Dinge las, von denen ich noch nie gehört hatte.
William Shatner hat ein unterhaltsames, informatives, aber auch ehrliches Buch geschrieben. Oft war zu spüren, wie tief die Freundschaft der beiden war und wie schwer auch Bill Leonards Verlust getroffen hat. Dass er so ehrlich war, zuzugeben, dass diese fast 50 Jahre lange Freundschaft am Ende ein etwas trauriges Ende nahm, rechne ich ihm hoch an. Auf 275 Seiten spannt William Shatner einen Bogen vom Anfang bis zum Ende eines Lebens und vom Anfang bis zum Ende einer echten Freundschaft. Dies ist kein literarisches Meisterwerk, und hin und wieder hat man den Eindruck, dass Koautor David Fisher die IMDB-Credits durchgegangen ist, um noch ein paar Seiten zu füllen. Ich habe das Buch dennoch als positive Leseerfahrung empfunden.
Ich gebe „Leonard“ von William Shatner 5 Sterne, denn das Buch hat seinen Zweck erfüllt. Ich konnte Abschied nehmen von einem großartigen Darsteller, von einer Ikone, von einem Mann, der auch nach seinem Tod noch etwas zu lehren hat, und von einem Freund, dem ich nie begegnet bin.
Live long and prosper.
- Carola Stern
Auf den Wassern des Lebens
(11)Aktuelle Rezension von: ChiefCCarola Stern macht uns nichts vor, wenn sie uns gleich zu Beginn frank und frei ihre Motivation nennt, warum sie dieses Buch schrieb: Seit ihrer Jugend bewunderte sie das Schauspielerpaar Gründgens / Hoppe. Diese Bewunderung zieht sich durch die Seiten. Ein "objektives" Buch ist es so nicht geworden, aber das wollte die Autorin wohl auch nicht. Leider lässt sie die Kindheit und Jugend der beiden Akteure fast völlig außen vor, aber das tat sie vielleicht aus "Platzgründen", da sie ja immerhin zwei Menschen zu porträtieren hatte und sich vielleicht auf deren Beziehung zueinander konzentrieren wollte. Leider aber bleibt das Zwischenmenschliche bei Gründgens-Hoppe doch seltsam vage. Gut, es gibt wohl nicht allzu viele persönliche Zeugnisse. Die Hoppe etwa hat anscheinend nicht gerne geschrieben, und wenn, dann sehr fahrig. Trotzdem bleibt man etwas enttäuscht zurück, auch wenn man sehr viel übers Theater in dieser Zeit erfährt. Sterns Stil ist allerdings etwas holprig. Oft muss man Passagen mehrmals lesen, um zu kapieren, wer eigentlich "spricht", wessen Aussage/Meinung sie wiedergibt. Letztlich reflektiert Stern sehr viele Ansichten Dritter sowie ihre eigene. Hoppe und Gründgens bleiben als Menschen aus Fleisch und Blut seltsam diffus - wie zu Lebzeiten.