Bücher mit dem Tag "doreen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "doreen" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches Der Todeskünstler (ISBN: 9783404169375)
    Cody McFadyen

    Der Todeskünstler

     (2.106)
    Aktuelle Rezension von: zickzack

    FBI-Agentin Smoky Barrett wird zu einem Fall gerufen. Ein Mädchen namens Sarah möchte, dass sie zu ihr kommt. Um sie herum befinden sich die Leichen ihrer Pflegeeltern und deren Sohn. Doch Smoky wird schnell klar, dass es Sarah selbst nicht war. Sie vertraut der FBI-Agentin an, dass ein Mann, der sich selbst der Todeskünstler nennt, sie seit Jahren besucht und ihr Leben zerstört. Schon damals hat er ihre Eltern umgebracht, aber niemand von der Polizei hat ihr geglaubt, da er es so arrangiert hat, als hätten diese Mord mit anschließenden Selbstmord begangen. Smoky und ihr Team machen sich auf die Jagd, den Todeskünstler aufzuhalten und Sarah endlich aus dessen Fängen zu befreien. Dabei wird ihnen Sarahs Tagebuch anvertraut und Smoky taucht in eine Geschichte voller Leid und Traurigkeit.

     

    Auch der zweite Band ist keine leichte Kost. Schonungslos wird man mit viel Gewalt, menschlichen Abgrund und vollkommener Hoffnungslosigkeit konfrontiert. Die Geschichte ist wendungsreich. Wenn man glaubt, dass man endlich auf der richtigen Spur ist, dann wird wieder ein Hindernis aufgebaut und es ändert sich noch einmal alles.

    Die Figuren haben weitere Tiefe bekommen. Man ist sehr in diese abgetaucht, hat sie weiter kennengelernt, aber vor allem hat man hier auch Sarah, das Opfer und die Vorgehensweise des Todeskünstlers kennengelernt.

    Interessant an diesem zweiten Teil war, dass man hier eine weitere Perspektive bekommen hat. Eigentlich wird ja die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Smoky geschrieben. Aber als diese das Tagebuch von Sarah gelesen hat, befand man sich plötzlich in der personellen Perspektive von Sarah. Das war einerseits sehr erfrischend, weil es eine gewisse Abwechslung bot, aber andererseits war es auch langatmig. Überhaupt hat sich der Autor in diesem zweiten Teil in vielen Details verstrickt. Immer wieder ist er abgeschweift oder hat sich an längeren Beschreibungen aufgehalten. Bei einem Thriller ist es nicht nötig, dass man im Detail wissen muss, wie eine Umgebung aussieht. Da hätte der Geschichte Straffung gutgetan. Allerdings war das fast zu erwarten. Das Buch hat über 500 Seiten, da ist es schwierig die Spannung die ganze Zeit aufrecht zu erhalten.

     

    Auch fand ich den Einstieg wieder etwas schwierig. Denn bis es wirklich zum eigentlichen Fall kam, sind einige Seiten ins Land gezogen, da sich Smoky erst einmal mit ihrer privaten Situation auseinandergesetzt hat. Bei Thrillern ist es ja immer die Frage, wie viel persönliche Details von den Ermittlern sollten eingestreut werden. Klar, die Ermittler sollten keine hohlen Hüllen sein, sondern greifbare Figuren, damit man mit diesen mit fiebern kann. Aber hier bei der Reihe ist es mir langsam ein Ticken zu viel.

    Und dann noch gepaart mit dem Tagebuch, was wirklich sehr ausführlich war. Sarahs Erlebnisse fand ich schon spannend und man hat eben sehr deutlich erfahren, wer Sarah ist und was solche Erlebnisse aus einem Menschen machen können. Psychologisch interessant, für die Geschichte teils zu lang.

     

    Die Zusammenarbeit von Smokys Team hat mir gefallen. Mir sind die Figuren tatsächlich schon nach zwei Büchern sehr ans Herz gewachsen. Allerdings hatte ich mich am Anfang gefragt, wo James steckt. Er ist ja das Teammitglied, welcher nicht befreundet mit seinen Kollegen ist, da er menschlich eigentlich gar nicht in das Team passt. Von ihm darf man keine Freundlichkeiten erwarten. Aber gerade weil er so ist, finde ich ihm mit am spannendsten. Mit Callie und Alan arbeitet Smoky so harmonisch zusammen und mit James funktioniert es nur auf einer professionellen Ebene, weil er echt ein Arsch sein kann. Dennoch ist er derjenige mit dem sich Smoky zusammen in den Täter hineinversetzen kann. Ich hoffe irgendwie, dass er in einem Teil der Reihe noch mehr im Fokus steht.

     

    Fazit: Ich mag die Figuren, die Tiefe in der Geschichte, die schonungslose Herangehensweise, der Schmerz, die Brutalität etc. Aber ich finde, dass der Autor zu oft zu sehr abschweift. Im ersten Band hat mich die Geschichte letzten Endes wegen seinen Wendungen und dieser Finsternis fasziniert, dass ich darüber hinwegsehen konnte. Doch nun weiß ich, wie die Geschichten aufgebaut sind, dass mir die Abschweifungen doch sehr aufgefallen sind. Ein Thriller sollte für mich spannend sein. Wenn er das nicht ist, wenn der Autor mich nicht bei der Stange halten kann, dann ist das nicht gut. Daher ziehe ich einen Stern ab und vergebe vier.

  2. Cover des Buches Die Glasglocke (ISBN: 9783518423653)
    Sylvia Plath

    Die Glasglocke

     (389)
    Aktuelle Rezension von: Lea_Gajic

    3,5/5 Sternen

    Esther Greenwood, eine Collegestudentin, ist Erfolge gewohnt und hat ein Stipendium für eine renommierte Universität an der Ostküste sicher. Doch sie bemerkt, dass sie seit ihrem neunten Lebensjahr nicht mehr wirklich glücklich ist, obwohl sie mit Preisen und Stipendien überschüttet wird. Im "Schwarzen Sommer" von 1953 arbeitet sie einen Monat lang als Volontärin bei einer Modezeitschrift in New York. Eigentlich sollte sie, wie die anderen Stipendiatinnen, mit denen sie ihre Zeit verbringt, das Abenteuer und das pulsierende Leben der Großstadt genießen. Stattdessen versinkt sie jedoch allmählich in einer Depression und hält ihre existenzielle Krise schonungslos fest.

    Aufgrund seiner zeitgenössischen Thematik liest sich das Buch nicht wie ein typischer Klassiker. Die Autorin zielt nicht darauf ab, zu belehren oder die Gesellschaft direkt zu kritisieren, sondern sie schildert lediglich persönliche Erfahrungen. In Anbetracht dessen, dass Sylvia Plath selbst aufgrund ihrer Depressionen in einem sehr jungen Alter verstarb, hat das Buch natürlich einen bitteren Nachgeschmack. So hat man jede Seite mit dem Gedanken im Hinterkopf gelesen, dass diese Worte von einer Frau stammen, die in der Wohnung, in der ihre beiden Kinder schliefen, den Kopf in den Ofen gesteckt hat. Kritiker haben "Die Glasglocke" für seine beeindruckende Gesellschaftskritik gelobt und es als weiteren Meilenstein der Emanzipation von Frauen weltweit gefeiert. Obwohl die Geschichte durchaus deutliche Kritik an der amerikanischen Spießbürgerlichkeit übt und den Konflikt zwischen Karriere und Familie, den viele Frauen auch heute noch erleben, thematisiert, steht im Zentrum des Buches etwas anderes: die Depressionen. Die Fragen nach dem Warum oder Wie der Entstehung dieser psychischen Erkrankungen stehen nicht im Fokus.
    Es ist vielmehr ihre eigene Geschichte, die sie erschreckend detailliert darlegt. Wie fühlt es sich an, depressiv zu sein? Sich unverstanden zu fühlen und zu glauben, dass es keinen Ausweg mehr gibt? Wie ist es, unter den Möglichkeiten des Lebens zu leiden?
    Manchmal trotzig, manchmal sarkastisch, beschreibt Plath ihre eigene innere Zerrissenheit, die sich im Laufe der Zeit in eine tiefe emotionale Starre verwandelt.

    Das Bild der Glasglocke, die über Esther gestülpt ist, hat die Autorin sehr treffend gewählt. Die Menschen um Esther herum können frei in ihr Inneres blicken und es analysieren, während sie sich selbst in dieser Gefangenschaft eingeengt und machtlos fühlt. Gegen Ende des Buches, nachdem die Glasglocke erstmals angehoben wurde, fragt sich Esther, ob die Glocke jemals wieder über sie kommen wird. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine Frage, die nicht definitiv beantwortet werden kann. Jeder Mensch kann sein Leben nur bis zu einem gewissen Grad steuern. Was darüber hinausgeht, lässt sich nicht vorhersagen. Das Vertrauen ins Leben ist daher entscheidend, um sich nicht von den bestimmenden Umständen einschränken zu lassen und neuen Erfahrungen offen gegenüberzustehen.

    Ich habe gemischte Gefühle gegenüber dem Buch. Beim Lesen fand ich es oft ziemlich verwirrend und manchmal war es sogar ein wenig nervenaufreibend. Es ist nicht leicht, eine Verbindung zu Esther herzustellen, und ich würde nicht behaupten, dass mir das vollständig gelungen ist. Dennoch gelang es der Autorin, mich immer wieder zu fesseln. Trotz aller Unruhe in diesem Buch enthält es auch viel Wahrheit; sie trifft den Kern der Sache. Man kann sich darin wiederfinden, und das liegt am zentralen Thema.

    Trotz alledem konnte mich Sylvia Plaths "Die Glasglocke" nicht wirklich emotional fesseln. Das könnte an der eher distanzierten Sprache liegen, die den emotionalen Zustand der Hauptfigur genau wiedergibt. Stattdessen war ich beeindruckt von diesem Roman, der die Auseinandersetzung einer Frau mit ihrer Geschlechterrolle zeigt und wie sie daran scheitert: an den Erwartungen, dem Leben und einer ungewissen Zukunft.

    Ich glaube, ich habe mehr von diesem Buch erwartet. Trotzdem hat es mir gefallen.

  3. Cover des Buches Das Institut der letzten Wünsche (ISBN: 9783426515747)
    Antonia Michaelis

    Das Institut der letzten Wünsche

     (135)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Diesem Buch gab ich eine 2. Chance nachdem ich es beim ersten Lesen abgebrochen hatte. Es war wohl da nicht der richtige Zeitpunkt. 

    Nun hat es mich sehr begeistert und berührt. Es gab auch humorvolle Stellen. Diese Mischung war wunderbar trotz der traurigen Thematik und liess mich nicht hoffnungslos zurück. Die Figuren waren wunderbar ausgearbeitet und hatten Tiefe. Die Autorin hat eine wunderbare phoetische Sprache. Unbedingt muss ich noch mehr von Antonia Michaelis lesen. 

  4. Cover des Buches Die Schwelle: Action-Thriller (ISBN: 9783945298213)
    Albrecht Behmel

    Die Schwelle: Action-Thriller

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Gleich vorweg muss ich Euch etwas gestehen: Ich bin mir nicht sicher, ob ich dieses Buch richtig verstanden habe. Aber der Autor hat es mir als Leserin auch nicht unbedingt leicht gemacht: Zu viele Personen, zu viele kleine Kapitelchen, die ungefähr zwei Seiten umfassen. Das heißt, ich habe mich in ein Kapitel eingelesen, da muss auch schon wieder mein Gehirn in eine andere Richtung lenken. Sicher, der Schreibstil von Albrecht Behmel gefällt mir sehr gut, die Ausdrucksweise ist klasse. Und auch, wie er den Berliner Dialekt rüberbringt ist witzig und zugleich authentisch. Im Großen und Ganzen weiß ich, dass es in dem Buch um das organisierte Verbrechen geht, ohne zuviel vom Inhalt vorwegnehmen zu wollen. Aber bei manchen Handlungssträngen habe ich das Gefühl gehabt, ich habe etwas überlesen, also habe ich in meinem eReader wieder zurückgeblättert und trotzdem nicht die Lösung gefunden. Schade, denn als Actionthriller stelle ich mir schon etwas mehr Spannung im Verlauf der Geschichte vor. Dieses aufregende Gefühl kam leider nicht bis zu mir herüber.

  5. Cover des Buches Teufelsbraut (ISBN: 9783802581755)
    Lilith Saintcrow

    Teufelsbraut

     (91)
    Aktuelle Rezension von: Erdbeerschorsch

    Die ersten beiden Bände dieser Serie habe ich in einem Secondhand Laden für je 50 Cent gefunden. Wie mir der erste Band gefallen hat, erfahrt ihr hier...


    Zum Inhalt:


    Die Geschichte spielt in unserer modernen Welt, allerdings ist hier einiges anders. Es gibt eine höher entwickelte Technik. Die politische Situation hat sich völlig verändert. Dante lebt in der "Hegemonie". Das ist eine der beiden Weltsupermächte (bestehend aus Nord- und Südamerika, Australien/Neuseeland, dem Großteil Westeuropas, Japan, Teilen Zentralasiens sowie einzelnen diplomatischen Enklaven in China)

    Es gibt verschiedene Religionen, das Christentum spielt allerdings keine Rolle mehr.

    Es ist hier ganz normal, dass es Menschen mit magischen Kräften gibt (sogenannte Psione) und sie werden auch von der Gesellschaft akzeptiert, müssen sich aber gut sichtbar "kennzeichnen".

    Dante Valentin ist eine Nekromantin und muss daher eine bestimmte Tätowierung auf der Wange tragen, mit einem kleinen Smaragd darin. Außerdem muss sie ihre Haare schwarz färben und sie trägt immer ihr geweihtes Schwert bei sich. Ihre Arbeit ist auch gesellschaftlich akzeptiert: Wenn es Streitigkeiten um ein Testament gibt, kann sie den Verstorbenen für die Dauer eines Gespräches in die Welt der Sterblichen zurück holen. Außerdem arbeitet Dante als Kopfgeldjägerin.

    Die Existenz von Dämonen ist in Dantes Welt auch etwas normales. Als Nekromantin hat es Dante auch öfter mit dem Totengott Anubis zu tun.

    Bei den Menschen mit magischen Fähigkeiten gibt es außer Nekromanten z.B. Magi, die Dämonen beschwören können und Heiler, die nicht mal sich selbst verteidigen können, weil sie die Schmerzen anderer Menschen direkt spüren.

    In diesem ersten Abenteuer bekommt Dante Valentin unerwarteten Besuch: Es ist der mächtige Dämon Japhrimel, der sie mit in die Hölle nimmt, weil der Höllenfürst Luzifer selbst einen Auftrag für sie hat: Sie soll den Dämon Vardimal Santino aufspüren, ihn töten und das Artifakt, das er Luzifer gestohlen hat, zurück bringen. (Das Artifakt ist ein magisches Ei, das auf der Erde die Apokalypse herbei führen könnte, wenn es zerbrochen werden würde.)

    Dante nimmt den Auftrag an, auch weil sie selbst noch eine Rechnung mit Vardimal offen hat. Er hat ihre beste Freundin umgebracht...

    Die Geschichte wird aus der Sicht von Dante Valentine in der Ich-Form erzählt.


    Meine Meinung:

    Warum hat dieser Band auf Deutsch den Titel "Teufelsbraut"? Das klingt nicht nur doof, es passt auch nicht zum Inhalt. Die wörtliche Übersetzung des englischen Titels ("Im Auftrag des Teufels") wäre viel besser.

    Das Buch ist leicht zu lesen und der Start in die Handlung fällt ebenfalls leicht. Es gibt zwar viele neue Begriffe, von denen leider nicht alle im Glossar am Schluss erklärt werden, aber das tut dem Lesefluss keinen Abbruch. Zuerst liest sich der Roman auch ziemlich spannend, leider lässt die Spannung gegen Ende deutlich nach. Ich hätte mir anhand des Klappentextes und des Titels auch ein gruseligeres Buch erwartet.

    Gut gefallen hat mir, dass Dante Valentine wirklich selber gut kämpfen kann und dass nicht (wie so oft in modernen Fantasyromanen) eine schnulzige Liebesgeschichte im Vordergrund steht. Leider gelingt es der Autorin nicht immer, eine dichte Atmosphäre herzustellen. Ich finde es auch gut, dass man viel über Dantes Vergangenheit erfährt.

    Das Weltbild in dieser Serie ist meiner Meinung nach nicht in sich logisch: Einerseits gibt es den altägyptischen Totengott Anubis. Andere altägyptische Götter kommen nicht aber nicht vor. Dann gibt es den Teufel Luzifer als Herrscher über die Hölle. Müsste es dann nicht auch logischerweise den Gott der Christen geben? Allerdings ist das Christentum völlig in die Bedeutungslosigkeit versunken.

    Ich verstehe auch nicht so ganz, warum man in einer Welt voller gut funktionierender Schusswaffen mit einem Schwert durch die Gegend läuft (gut, dieses Problem gibt es bei "Star Wars" auch).

    Fazit: Leider wird die Spannung, die am Anfang des Romans herrscht,nicht bis zum Ende durchgehalten und es gibt im "Weltbild" einige Logikfehler. Ich gebe daher nur eine mittelmäßige Note. (Nach dem zweiten Band, der meiner Meinung nach deutlich schlechter war, bin ich aus der Serie ausgestiegen.)

  6. Cover des Buches Frozen Time (ISBN: 9783760789613)
    Katrin Lankers

    Frozen Time

     (93)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Interessantes Buch über das Thema Organspende und den immer währenden Traum des unsterblichen Lebens.

    Das Buch hätte auch als Trilogie funktionieren können, zB hätte mehr über die Welt erzählt werden können.
    Doch wurde in diesem einen Buch gut erzählt.
    Es geht um Tessa, die aufwacht und sich an nichts erinnern kann. Mit dieser Amnesie muss sie sich auseinander setzen.

    ---
    Obwohl die Autorin in ihrer Dankesrede über Organspende schreibt und auch zu einer Website führt, werde ich nicht zur Organspenderin. Ich will in Ruhe sterben, ohne das man mir meine Organe entnimmt, während ich sterbe.
  7. Cover des Buches Was will ich und wenn ja, wie viele? (ISBN: 9783833309458)
    Felicitas Pommerening

    Was will ich und wenn ja, wie viele?

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein rosa Buch und ein Frauenroman wohl obendrein noch dazu. Nicht wirklich mein Lieblingsgenre, aber momentan lasse ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Es hat mir so gut gefallen, dass ich mir sogar einige schöne oder witzige Stellen markiert habe, was ich äußerst selten mache.

    Worum geht es?

    Wir erleben das Leben von drei, naja eigentlich vier Frauen, die alle vor wichtigen Entscheidungen enstehen. Wir erleben ihre Freundschaft zueinander und wie sie mit diesen Entscheidungen umgehen. Untertitelt ist der Roman ja auch mit den Worten “Ein Entscheidungsroman”, was es wirklich ziemlich gut trifft.

    Da ist zum einen Andrea, die Powerfrau für mich. Sie hat einen guten und erfolgreichen Job, einen angehenden Arzt als Freund und drei tolle Freundinnen. Sie liebt ihr Leben und dass sie sich von anderen nichts aufdiktieren lässt. Aber plötzlich fängt ihr Freund Bastian an vom Heiraten und von Kindern zu reden. Da fragt sie sich nun, ob das ein Konzept für sie ist und unter welchen Bedingungen.

    Doreen ist eine sehr zielstrebige Doktorandin und Dauersingle. Sie beneidet ihre Freundinnen ein wenig um ihre Partnerschaften. Andererseits liebt sie ihre Freiheit und die Zeit, die sie an der Uni verbringen kann. Aber da ist Konstantin, ihr gut aussehender Kollege, der sich aber eigentlich nicht durch eine Beziehung davon abbringen lassen will die Welt zu sehen. Doreen zweifelt ein wenig an ihrer Beziehungstauglichkeit und wünscht sich trotz allem einen Partner an ihrer Seite.

    Und zu guter Letzt ist da noch Lotta. Die gutmütige und lustige Lotta, die gerade dann ein Super-Jobangebot erhält, wenn sie heiraten und Kinder bekommen will. Jetzt muss sie sich fragen, was ihr wichtig ist und in welcher Reihenfolge sie ihre Zukunft nun planen möchte.

    Mit “naja eigentlich vier Frauen” meine ich dann noch Kerstin, die aber nicht die ganze Zeit über erwähnt wird und aus deren Sicht das Buch nicht geschrieben ist.

    Meine Meinung:

    Das Buch ist immer unterschiedlich mal aus Andreas Sicht, Lottas oder Doreens geschrieben. Das ist sehr abwechslungsreich und interessant mit welchen Fragen sich jede einzelne so beschäftigt. Welche Gedanken sie sich zu ihrer momentanen Situation machen. Manchmal ganz andere, als ihre Freundinnen.

    Nur anhand des Klappentextes und des Covers hätte ich wahrscheinlich nicht nach dem Buch gegriffen. Und hätte wirklich bereut, was mir entgangen wäre. Denn “Was will ich und wenn ja, wie viele?” ist mehr als ein reiner Chic-Lit-Roman! Ich weiß gar nicht, wie ich es genau in Worte fassen kann, aber ich war die ganze Zeit über unglaublich begeistert! Die Geschichte ist viel tiefgreifender als erwartet und alles andere als oberflächlich und klischeehaft. Die Frauen haben mir so manch tolle Lebensweisheit mitgegeben und sehr zum Lachen gebracht.

    Es ist ein Buch zum Schmunzeln und zum Nachdenken. Man beginnt sich selbst zu fragen, was einem im Leben wichtig ist und was man erreichen will. Soll die Karriere wirklich über dem Kinderwunsch stehen? Oder sollte uns letztendlich egal sein, was andere von uns denken? Soll ich wirklich das tun, was ich jetzt tun möchte, obwohl der Zeitpunkt besser sein könnte?

    “Es ist ja auch komisch, dass einem manchmal etwas Schlechtes widerfahren muss, damit man die Person wird, die man sein will.”

    Fazit:

    Dieses Buch, diese Geschichten der drei Frauen, haben mich wirklich sehr bewegen können, begeistert, zum Lachen und zum Grübeln gebracht! Das hier ist eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle! Aber besonders für Frauen, die sich selbst gerade Gedanken um ihre Zukunft machen (so wie ich). Für mich kam dieses Buch zu einem perfekten Zeitpunkt und hat mir wirklich einiges mitgegeben.
  8. Cover des Buches Runterkommen (ISBN: 9783499253959)
    Katrin Seddig

    Runterkommen

     (11)
    Aktuelle Rezension von: dzaushang
    Dani putzt für Martina Büros. Dani putzt im Team mit Tom, intim werden die beiden aber nicht miteinander, auch wenn sich Tom das ganz heftig wünscht. Dani putzt auch Eriks Büro und anschließend kriecht sie in seinem Garten ins hinterste Gebüsch und beschaut sich von dort sein Leben. Leben? Erik ist verheiratet, mit Karin. Intim sind die beiden aber schon lange nicht mehr miteinander, den Höhepunkt hat diese Ehe schon lange überschritten. Sie trinkt, wann hat das angefangen? Ach Gott, was hätte nicht alles aus ihrem Leben werden können, ja müssen. Alles was sie sagt klingt ihm nur noch wie eine Drohung in den Ohren – wann hat das angefangen? Er versteht weder Frau noch Kinder, geht im scheinbar ach so erfolgreichem und arbeitsreichem Anwalt-Sein völlig auf, bis die Blase platzt. Entdeckt, zufällig, was sich da in seinem Garten tut, stellt sich nackt vor die Terrassentür, empfindet seine mechanisch herbeigeführte Befriedigung als einen Akt des Beischlafs mit der Unbekannten. Tom verfolgt Dani, kommt nicht klar mit ihrer Zurückweisung, entdeckt, was da im Garten vor sich geht, schreibt Karin einen lieben Brief. Eriks Traum platzt, endgültig, mit der jähen Erkenntnis: Sie ist eine Putze, einfach nur eine kleine Putze....... Wie tief können Menschen fallen, runterkommen? Der Leser erlebt, in Atem raubender, rasanter Sprache geschildert, den immer schnelleren Zerfall aller Bindungen, die angestrengte, fragile Suche nach neuem Sinn, Glück, Befriedigung, Liebe. Mit neuen, vielfach austauschbaren Menschen, Menschen die einem sonst beim besten Willen niemals nicht untergekommen wären. Wäre nur alles in geordneten Bahnen geblieben. Jeder greift nur noch nach dem anderen, ohne jeden Sinn und Verstand, rein egoistisch gesteuert, in purer Verzweiflung, wie nach einem letzten, vielleicht rettenden Strohhalm, der vor dem Untergang, dem Ertrinken, der Bedeutungslosigkeit rettet. Denkt, dass muss doch jetzt Liebe sein, muss es doch einfach......... Kann dieser Versuch Menschen gelingen, die einmal ganz unten angekommen sind? Oder geht nicht vielmehr, fast zwangsläufig, bei einem Menschen, der solche Erfahrungen macht, etwas kaputt, dass sich nicht so ohne weiteres verdrängen, reparieren lässt. Das einen kennzeichnet für den Rest seines Lebens.....? Neben der Sprache besticht vor allem die Schonungslosigkeit, mit der jede Person betrachtet wird, wie in einem Laborversuch. Faszinierend. Der Leser steht hinter einer dicken, gläsernen Wand und beobachtet – Identifikation mit einer der Figuren ist kaum möglich, wenn nicht gar unerwünscht? Schleicht sich da nicht, vielleicht ein ganz klein wenig, der Gedanke ein: Gott sei Dank?

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