Bücher mit dem Tag "dortmund"
125 Bücher
- Mareike Albracht
Dornentod
(31)Aktuelle Rezension von: ZahirahMit „Dornentod“, dem 2. Fall für Kommissarin Anne Kirsch ist Mareike Albracht ein fesselnder, realitätsnaher und psychologisch durchdachter Krimi gelungen.
Zwei Handlungsstränge, der eine bearbeitet von Anne und der andere von Anton Hellmann, bilden den Rahmen dieses Krimis und überkreuzen sich im Verlauf immer wieder. Wie das alles zusammenhängt, spoilere ich an dieser Stelle nicht – lest es selber – ich kann es durchaus empfehlen. Denn auch die auftretenden Figuren sind gut beschrieben und auch die Atmosphäre ist stimmig. Die Auflösung ist letztlich schlüssig und auch spannend erzählt.
Ich bewerte „Dornentod“ mit guten 3 von 5 Sterne. - Anya Omah
Gespaltene Sehnsucht
(32)Aktuelle Rezension von: AssiIch habe das zweite Buch von Anya Omah mit Spannung erwartet und wurde nicht enttäuscht.
In dem Buch geht es um Yaya, die in ihre erste eigene Wohnung zieht und in einem Fitness- Studio zu arbeiten anfängt. Sie lernt dort ihren Kollegen Ben kennen, der unnahbar aber so heiß ist. Es gibt aber auch noch ihren besten Freund Steven, der immer für sie da ist. Aber es wird auch ein ernstes Thema angesprochen, da Yaya Opfer von Rechtradikalen wird.
Ich bin total begeistert. Das Buch ist der Hammer. Aber dieser Cliffhänger ist echt gemein. Jetzt heißt es warten.
Ich finde Ben und Steven super und kann jedem nur empfehlen das Buch zu lesen.
Herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Buch liebe Anya - Martina Hundt
Tod des Dessous-Königs
(18)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDas Buch beginnt direkt mit dem Todesfall. Ein Mann bricht beim Joggen zusammen und stirbt noch an Ort und Stelle. Die Polizei wird eingeschaltet und Kommisarin Eva de Boer ünernimmt den Fall. Bei dem Toten handelt es sich um den Gründer eines großen niederländischen Dessous-Labels. Eva arbeitet deswegen nun eng mit der niederländischen Polizei zusammen und es ergeben sich bald viele Verdächtige, die alle ein Motiv zu haben scheinen und keiner versteckt, dass er mit dem Toten seine Schwierigkeiten hatte..
Den Schreibstil des Buches fand ich unheimlich angengehm zu lesen. Ich kam sofort in die Geschichte rein und die Seiten flogen nur so dahin. Das erste, was mir positiv aufgefallen ist, ist, dass die Schauplätze sowie die Handlung so beschrieben waren, dass man sich das ganze gut vorstellen konnte und für mich die Atmosphäre gut rüberkam, jedoch sich nicht an Kleinigkeiten aufgehalten wurde, die das ganze in die Länge gezogen haben oder die Geschichte langatmig machten. Weiterhin grandios fand ich den Mord, der nicht blutig, sondern ein absolut perfider Mord war. Die Geschichte war durchgehend spannend und hat mich nicht mehr losgelassen. Im Laufe der Ermittlungen, kamen so viele Verdächtige ans Licht. Alle hatten ein Motiv und kein Problem damit zu sagen, dass sie mit dem Toten ein Problem hatten und sich somit teilweise noch mehr in den Verdacht gerückt hatten. Dem entgegen standt jedoch, dass jeder eine andere Art und Weise gehabt hätte, dem Toten zu schaden und so den Mord gar nicht hätten begehen müssen. Es verstrickt sich alles immer weiter und das Buch hat mich so gefesselt, da ich unbedingt wissen wollte, wer es war und warum er es getan hat. Die Auflösung kam für mich völlig unvorhersehbar.
Eva de Boer als Protagonistin war mir unheimlich sympathisch. Sie war eine starke, kluge und selbstbewusste Frau, die sich keine Steine in den Weg legen ließ und mit vollem Verstand bei der Sache war. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Bas haben die beiden für mich ein perfektes Duo abgegeben und ich habe es wirklich genossen, ihnen bei den Ermittlungen zu folgen.Auch die anderen Charaktere waren facettenreich und jeder hatte seine Rolle in dem Gesamtkonstrukt. - Rainer Kurlemann
Der Geranienmann
(15)Aktuelle Rezension von: seschat
Als im Düsseldorfer Hofpark eine geköpfte Frauenleiche gefunden wird, wendet sich der ermittelnde Kommissar sofort an seinen Kumpel Johannes Wittjer, seines Zeichens Genetiker. Diesem gelang es bisher noch immer, mithilfe einer illegalen Gendatenbank den Mörder aufzuspüren. Bis eines Tages Wittjer selbst einen abgetrennten Menschenkopf im eigenen Büro vorfindet...
MEINUNGRainer Kurlemanns Krimi "Der Geranienmann" bedarf einer aufmerksamen Lektüre, doch diese lohnt sich auf jeden Fall. Denn der Autor hat einen äußerst spannenden sowie anspruchsvollen Plot konstruiert, der die Licht- und Schattenseiten der heutigen Genforschung/-technik auf anschauliche Weise thematisiert. Und auf grandiose Weise zeigt, was passieren kann, wenn genetische Erkenntnisse auf das reale Leben treffen.
Die Hauptprotagonisten Johannes Wittjer und dessen Studienkollegin Henrike sind zwei ehrgeizige Genforscher mit professioneller und visionärer Einstellung zum Thema Gentechnik. Sie würden am liebsten in ähnlich breiter Form wie in den USA forschen, doch die deutsche Ethik/Moral ist anders. So kreisen ihre Studien u.a. um die Kreuzung von Pflanzen (hier: Geranien mit Hasch), leuchtende Tiere (Schafe und Fische) und die Erforschung des Erbgutes auf Krankheitsrisiken. In seiner Freizeit sammelt Wittjer sogar prominente DNA (so u.a. Rolling Stones). Die dritte Person im Bunde ist Franziska Dorllin, eine Ärztin, die sich vorrangig auf Erbkrankheiten spezialisiert hat.
Abgesehen von der Genthematik spielen auch der russische KGB und diverse Mordfälle eine nicht zu unterschätzende Rolle. Kurzum, die Handlung ist alles andere als langweilig und sehr kleinteilig, aber dabei noch an der Grenze des Fassbaren. Die Spannungskurve bleibt konstant oben. Kurlemanns Erzählstil ist faktenreich und nüchtern, was super zum Inhalt passt. Zudem wird im Laufe der Handlung auch die Entstehung des ulkigen Buchtitels erwähnt, was ich als Leser immer positiv bewerte.
FAZITEin vielschichtiger Kriminalroman, der bis zum Ende nicht an Spannung und Unterhaltungswert einbüßt. Hieran sieht man, auch Wissenschaft kann spannend sein :-) - Markus Niebios
Kopflos im Kofferraum
(10)Aktuelle Rezension von: kassandra1010Wie Gisbert Haefs schon sagt, monströs wie das Leben.
Was haben zwei verarmte Detektive, ein gekreuzigter Türke und eine Hellseherin gemeinsam? Ganz einfach, verdammt viele Leichen im Keller. Als die Detektei Mystika den Auftrag erhält, einen seltenen Krebs wiederzufinden, stolpern die beiden quasi über Leichen. Ein Ausflug ins Irrenhaus bringt im wahrsten Sinn des Wortes „Licht ins Dunkel“ und die mitwirkende Hellseherin übertrifft die Erwartungshaltung.
Ein rundum gelungener Krimi, der gespickt mit Skurrilitäten, gefährlichen Ermittlungen und wiederverwertetem Holz einem schon mal auf den Magen schlagen kann. Erstklassig und hoffentlich mit Fortsetzungswillen!
- Christiane Bogenstahl
Datengrab
(11)Aktuelle Rezension von: Isabell47In einem Schrebergarten wird das Skelett einer jungen Frau gefunden. Als feststeht, wer die Tote ist, gerät der Vater des Kameramanns Kalle Mager unter Verdacht. Zu gleichen Zeit verschwindet eine junge Frau aus einem Institut. Ein Kollege von ihr wird misstrauisch und schaltet Kalles Freundin Simone in die Suche mit ein.
Der Krimi erzählt mit viel lokalem Flair des Ruhrgebiets, teilweise sehr bissig und humorvoll, sowie äußerst spannend, was die beiden Frauen verbindet. Der Einstieg bzw. der Prolog in das Buch könnte auch aus einem beliebten Sonntagsabendkrimi stammen, er ließ es mir kalt den Rücken herunterlaufen. Danach scheint es ruhiger zu werden, aber nach und nach wird klar welche Brisanz die einzelnen Informationen haben. Während ich noch häufig über die Beschreibungen im Alltag der Protagonisten laut lachen musste, baut die Spannung sich immer weiter auf. Es geht vor allen Dingen um Macht, Gier und wie Menschen sich manipulieren lassen. Dazu habe ich einen Einblick in die IT-Welt erhalten und mir wurde wieder mal klar wie sorglos wir mit Daten umgehen. Die Figuren des Krimis haben für mich alle ein Gesicht erhalten ganz egal, ob es sich um die Hauptfigurein oder Nebenfiguren handelte, das fand ich grandios.
Eine absolute Leseempfehlung für einen grandiosen Krimi im IT-Umfeld aus dem Ruhrgebiet! - Norbert Horst
Bitterer Zorn
(11)Aktuelle Rezension von: annluKommissar Steiger wird mit mehreren Vermisstenfällen konfrontiert. Ein junger rumänischer Einbrecher, sucht nach seinem verschwundenen Freund. Ein kleines Mädchen wird von einer verfeindeten Mafiafamilie entführt. Obwohl die Entführung nicht gemeldet wird, tritt die Polizei auf den Plan und versucht zu ermitteln.
Der Autor ist selbst Kommissar und kennt sich damit aus mit dem, was er schreibt. Sein Hauptprotagonist ist kein typischer Kommissar. Er ist Teil eines Teams, nimmt dort nicht den höchsten Dienstgrad ein und ist auch nicht derjenige, der im Alleingang alle Rätsel löst. Vielmehr begegnet man ihm in seiner täglichen Routine, die auch von den aktuellen Fällen wegführt.
Obwohl der Klappentext von drei Vermissten spricht, ist es zunächst einmal nur einer, der Steiger beschäftigt. Als er den jungen Einbrecher Dumitru schnappt, bittet der ihn, seinen verschwundenen Komplizen zu suchen. Steiger versucht das auch, doch dann kommen ihm andere Ermittlungen in die Quere. Die Entführung des Mädchens, von der der Leser bereits weiß, wird der Polizei gemeldet und rückt alles andere in den Hintergrund. Dabei spielen kriminelle Großfamilien eine Rolle. Durch Fuada, eine Frau, die sich um die Kleine kümmert, bekommt der Leser einen guten Eindruck von den Strukturen – und auch der hilflosen Rolle der Frauen – in der muslimischen, kriminellen Familie. Der dritte erwähnte Vermisstenfall wird immer nur angerissen und spielt in der Geschichte eigentlich keine Rolle.
Die Einblicke, die man in das persönliche Leben von Steiger und seiner Kollegin Jana bekommt, sind nur kurze. Während Steiger an den Problemen seiner Freundin zu knabbern hat, kämpft Jana mit der Entfremdung von ihrem Bruder, der immer mehr in rechtsnationalistische Kreise abdriftet.
Fazit: Spannend und sehr realistisch erzählter Krimi, den ich gerne weiterempfehle.
- Beate Baum
Niemand kennt dich, wenn du am Boden liegst
(7)Aktuelle Rezension von: UlrikeBodeDas Cover deutet schon auf einen Roman in der Musikbranche hin, mit allen seinen Höhen uns Tiefen.
Der Klappentext verrät schon eine dramatische Geschichte und mein Fokus lag eigentlich mehr auf dem Thema, welches der Titel schon sehr explizit beschreibt.
Die Protagonisten sind toll beschrieben, vor allem aber die Atmosphäre ist fast schmerzhaft spürbar.
Und wer es erlebt hat, fallen gelassen zu werden wenn er am Boden ist und keinen Ausweg mehr weiß wird sich in diesem Buch auf jeden Fall wiederfinden.
Gerade in der Promiwelt passiert so etwas natürlich noch viel schneller als im privaten Bereich, denn da mischen auch Presse und andere Medien mit, da ist der Untergang geradezu vorprogrammiert
In ihrem wunderbaren und empathischen Schreibstil hat die Autorin nicht nur Emotionen und Atmosphären Leben eingehaucht, sondern auch eine sehr authentische Geschichte niedergeschrieben.
Der Glaube an die Menschen wird hier zutiefst erschüttert und der Leser selbst erfährt auf schonungslos den Untergang und Aufstieg eines Drogenabhängigen.
Ich kann hier nur eine absolute Leseempfehlung geben, das Thema ist hier in eine wunderbare Geschichte integriert und führt am Ende doch zu einer Hoffnungsvollen Stimmung. - Sven Regener
Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt
(88)Aktuelle Rezension von: FortiDas Buch über Karl Schmidt, die tragische Nebenfigur in Sven Regeners "Herr Lehmann", die wohl am stärksten in Erinnerung blieb. Es sind fünf Jahre nach "Herr Lehmann", nach dem Mauerfall, nach Karls psychischem Zusammenbruch vergangen. Karl lebt jetzt in Hamburg und hat sich mit seinem Leben zwischen Drogen-WG und Hilfshausmeister- und Hilfstierpflegerjob in einem Kinderheim arrangiert. Aus dieser ruhigen Welt, in der es schon rebellisch ist heimlich einen Eisbecher zu essen und in der ihm niemand allzu viel zutraut, wird er von seinem alten Freunden aus Berliner Zeiten Ferdi und Raimund gerissen, die ihn als Fahrer für eine Tour durch Techno-Clubs engagieren. Karl wird (wieder) zu Charlie und zum Tourmanager. Ohne viel Aufhebens übernimmt die neue Rolle und managet souverän den Kindergarten bestehend aus neun DJs unter Drogeneinfluss und zwei Meerschweinchen, mit dem er quer durch Deutschland unterwegs ist. Statt dass jemand auf ihn, den Verrückten, den Ex-Multitoxer, aufpasst, passt er nun auf andere auf. Erinnerungen an alte Zeiten werden wach und im Hintergrund lauert immer die Angst vor einem Rückfall.
Die Handlung ist überschaubar und ohne große Überraschungen, stattdessen viele absurde Gespräche und Einblicke in Karl Schmidts Gedanken. Das könnte öde sein, ist bei Sven Regener sehr kurzweilig und oft sehr witzig. Dabei trifft er genau das richtige Maß und den richtigen Ton zwischen dem (Wahn-)Witz dieser Tour und den persönlichen, nicht ganz einfachen Befindlichkeiten von Karl Schmidt. - Gabriella Wollenhaupt
Grappa und die stille Glut
(8)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisIn ihrem 25. Fall muss Maria Grappa das journalistische Sommerloch des Bierstädter Tagblatts füllen und beschäftigt sich mit dem Thema „Stalking“. Zu ihrer Überraschung meldet sich ein Pfarrer, der von einer siebzigjährigen Frau durch unerwünschte Liebesgaben und erotische Tänze belästigt fühlt. Noch bevor sie sich näher mit ihm beschäftigen kann, wird der Mann ermordet. Neugierig geworden, beginnt sie das Umfeld des Mannes und das der Stalkerin zu durchleuchten und entdeckt zwei lang zurück liegende Tragödien. Denn zum einen war der Pfarrer Betreuer in einem kirchlichen Ferienlager, von wo ein junges Mädchen abgängig ist, und zum anderen schleppt die alte Dame das Drama um ihre Tochter mit sich herum, die vor rund fünfzig Jahren als Sechsjährige auf dem Schulweg verschwunden ist.
Hängen die beiden Vermisstenfälle zusammen? Wenn ja, wie? Maria Grappa begibt sich auf eine gefährliche Reise in die Vergangenheit.
Meine Meinung:
Mit Maria Grappa hat Autorin Gabriella Wollenhaupt eine sympathische Journalistin geschaffen, die abseits von Yellow Press und Sensationsgier ihre Arbeit macht. Allerdings, neugierig ist sie schon, was sie manchmal in brenzlige Situationen bringt.
In diesem Fall muss sie auf ihren Freund und Polizisten Friedemann Kleist verzichten, der sie immer wieder mit dezenten Hinweisen versorgt hat. Ehrlich, so wirklich geht er mir nicht ab, denn Grappa hat ein gutes Gespür. Dass sie wieder einmal in Gefahr gerät, ist klar.
Der Plot ist sehr gut konstruiert und die Spannung hält bis zum Ende. Sehr gut sind auch die Nebenhandlungen eingeflochten, wie z. B. jene um Mäggi, deren kenianischer Urlaubsflirt plötzlich vor ihrer Haustüre steht. Ein herrlicher Charakter ist auch Frau Schmitz.
Der Schreibstil ist flott und angenehm. Neben den ernsten Themen blitz auch immer wieder Humor auf – siehe Frau Schmitz oder die Redaktionssitzungen.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem ausgeklügelten und hintergründigen Krimi 5 Sterne.
- Gabriella Wollenhaupt
Grappas Versuchung
(22)Aktuelle Rezension von: marionbrunnerIn „Grappas Versuchung“ gerät Maria Grappa, seinerzeit Radiomoderatorin, in die Ermittlung von gleich zwei Todesfällen: Zunächst wird ein junger, schöner Italiener in Einzelteilen von den Gleisen gesammelt und die Bürgermeisterin Lisa Korn nimmt sich angeblich das Leben. Grappa kommt im Zuge der Schnüffelei körperlich selbst zu Schaden, erlebt aber auch sehr angenehme Stunden.
Im zweiten Teil der Reihe stößt Maria Grappa auf Fälle von Kinderpornografie. Eltern stellen ihre Kinder für ekelhafte Videos zur Verfügung und verschachern sie regelrecht an ihre Freier. Grappa ist schockiert und lässt nicht locker.
Im dritten Fall „Grappa macht Theater“ kommt u.a. ein bissiger Rezensent der Theaterwelt ums Leben . Die Spuren führen zu einer geheimnisvollen Loge, aber auch ein Kollege des Rezensenten scheint Nutzen aus dessen Ableben zu ziehen ….
***
Ich bin ja erst spät zu den Romanen der Grappa-Reihe gekommen. Und weil ich so begeistert von diesen Krimis bin und immer große Freude habe, sobald ein neues Werk von Gabriella Wollenhaupt um die bissige, schlagfertige, toughe und liebenswerte Journalistin Maria Grappa erscheint, hat mir mein Mann zum letzten Weihnachtsfest alle Bände der Reihe geschenkt, die mir noch fehlten. Somit lese ich nun rückwirkend alle Bände nacheinander.
Ich war natürlich neugierig, ob Maria Grappa sich im Laufe der Jahre verändert hat und auch, ob die Autorin gleich zu Beginn den Schreibstil abgeliefert hat, der die Grappa-Reihe für mich ausmacht. Und ich muss sagen: Sie hat gleich zu Beginn den besonderen Charme der Protagonistin geschaffen, der frech, humorvoll, schlagfertig und oft schroff ist. Aber Grappa hat nun einmal ihren eigenen Charme. Man muss sie einfach lieben, mit ihrer eigenen, besonderen Art. Gleich zu Beginn hat die Autorin hier ihre Krimis in einem extrem hochwertig formulierten Schreibstil abgeliefert, der, kombiniert mit Ironie, Humor und Bissigkeit einfach nur fesselt.
Maria Grappa war gleich zu Beginn die rothaarige Furie, die ich später kennengelernt habe. Auch war sie schon immer von schönen Männern angetan, gerne auch Machos, die sie aber in ihrer ganz eigenen Art zu packen weiß. Sie liebte damals schon die gehobene, italienische Küche, deren Weine und kennt sich hier auch sehr gut aus. Ich habe erfahren, wie sie zu Ihrem Nachnamen kam, weil sie nämlich eine Kurzzeitehe führte. Sie war im ersten Band noch Radiomoderatorin, im zweiten war sie dann bereits zum Bierstädter Tageblatt gewechselt und in Teil 3 war sie dann Polizeireporterin.
In meinem Roman, den ich derzeit lese, macht Grappa eine Bildungsreise nach Griechenland. Hier erfährt man viel über die griechische Mythologie, was wieder einmal vom großen Wissen und der guten Recherche der Autorin zeugt. Ich finde es so erstaunlich, wie viel in den ja immer auch humorvollen und rasanten Krimis drinsteckt. Der Hintergrund ist meist sehr dramatisch und erschreckend real, kommt aber trotzdem sehr salopp daher. Man merkt, dass die Autorin Redakteurin und Journalistin ist. Sie liebt die Sprache und spielt mit ihr. Zwischen den Buchdeckeln dieser recht dünnen Romane bekommt der Leser eine so qualitativ hochwertige Sprache, wie es in vielen dicken Büchern oder angeblichen Bestsellern nicht annähernd der Fall ist.
In diesem 4. Band gibt es eine Mitreisende in der Gruppe: Die 66 jährige Martha Maus. Sie wird von Gabriella Wollenhaupt als „nette, alte Dame“ bezeichnet. Als sie den Roman schrieb, war Wollenhaupt Mitte vierzig. Nun ist sie selbst 66 Jahre alt und ich wette, wenn man sie als „alte Dame“ bezeichnen würde, würde sie in Grappa-Manier reagieren .
Anneliese Schmitz, die gute Seele der Bäckerei gibt es in diesen ersten Bänden noch nicht, auch die Kollegen vom Blatt und die Fotografen wechseln, doch eine bleibt immer die gleiche: Maria Grappa. Von Beginn an die, die sie heute noch ist und was diese Krimireihe auch ausmacht.
Ich wünsch mir mehr davon. Liebe Gabriella Wollenhaupt, bitte nicht aufhören!
- Joachim Meyerhoff
Die Zweisamkeit der Einzelgänger
(96)Aktuelle Rezension von: uli123Inwieweit alles Erzählte biografisch ist, wie es den berechtigten Anschein erweckt, vermag ich nicht zu beurteilen. Auf jeden Fall erzählt uns der Autor in seinem weiteren Band nach „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“, „Alle Toten fliegen hoch“ und „Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ aus den Jahren, als er Mitte 20 war und seine ersten Engagements als Schauspieler hatte. Bei seinen Schilderungen der ihm eigentlich verhassten Tätigkeit fragt man sich wirklich, wie aus dem anscheinend untalentierten Meyerhoff (jedenfalls stellt er sich als solcher dar) ein so erfolgreicher Schauspieler werden konnte. Fahrt nimmt das Ganze dadurch auf, dass Meyerhoff privat über geraume Zeit hinweg zwei Privatleben führt – eines mit der ehrgeizigen, in geistiger Hinsicht (auch für uns Leser) sehr anspruchsvollen Studentin Hanna in Bielefeld und eines mit der rassigen Tänzerin und Nachtschwärmerin Franka in Dortmund. Außerdem gibt es noch eine von ihm ebenfalls verheimlichte dicke Bäckerin, der er regelmäßig in der Backstube hilft. Am besten haben mir aber die immer mal wieder eingestreuten Passagen gefallen, in denen Meyerhoff von Kindheitserinnerungen erzählt und die durchaus den Charakter von Anekdoten haben.
Ein sehr kurzweiliges, empfehlenswertes Buch.
- Anne-Kathrin Koppetsch
Kohlenstaub
(8)Aktuelle Rezension von: Schaefche85Martha Gerlach tritt ihre erste Pfarrstelle in Dortmund an. Soweit, so normal - doch 1965 dürfen Frauen erst seit kurzem Pfarrerin werden und das auch nur unter bestimmten Bedingungen. Zum Beispiel dürfen sie nicht heiraten. Dazu kommt, dass die Gemeindeglieder eher skeptisch auf sie reagieren. Dann wird auch noch der nettere von ihren beiden Pfarrerkollegen tot in seiner Wohnung gefunden. Schnell stellt sich heraus: Er ist nicht einfach auf der Couch eingeschlafen - es war Mord. Martha Gerlach lässt sich nicht unterkriegen und stellt viele Fragen, weil sie wissen möchte, was hinter seinem Tod steckt. Dabei lernt sie ihre Gemeinde viel schneller und genauer kennen, als sie gedacht hätte.
Auch wenn bei diesem Buch die Spannung erst ganz am Ende aufkommt, fand ich es sehr interessant. Ein historischer Krimi muss nicht unbedingt im Mittelalter spielen, auch die 1960er bieten genug historischen Erzählstoff. Angefangen dabei, dass Martha Gerlach als eine der ersten Pfarrerinnen sich behaupten muss, wobei man auch merkt, dass gerade die Frauen in der Gemeinde nun mit ihren Problemen auch zu einer Frau kommen können. Dafür ist es schon fies, wie sie sich gegenüber ihrem Kollegen Kruse behaupten muss. Zusätzlich zu dem Krimi finden sich am Ende des Buches einige Seiten mit Informationen zu den historischen Gegebenheiten. Hier hat Anne-Kathrin Koppetsch ganze Arbeit geleistet.
"Kohlenstaub" liest sich sehr flüssig, ich konnte es aber auch zwischendurch gut weglegen. Die Spannung wurde dadurch kompensiert, dass ich lange nicht wusste, wer der Mörder sein könnte oder wie alles genau abgelaufen sein könnte. Erst relativ spät hatte ich einen Verdacht, aber damit lag ich ziemlich daneben. Insofern hat mir beim Lesen nichts gefehlt, da der Rätselfaktor da war und es ansonsten spannend war, mehr über diese Zeit zu erfahren, die 20 Jahre vor meiner Geburt liegt. Ich musste mich immer wieder daran erinnern, dass es z.B. noch überhaupt keine Handys gab...
Fazit: Für alle, die es interessiert und für Dortmunder klar zu empfehlen!
- Frank Kodiak
Das Fundstück
(114)Aktuelle Rezension von: EmmaWinterFür den Urlaub hatte ich mir u.a. einen Thriller rausgesucht, den ich schon länger lesen wollte. Das Setting klang ungewöhnlich und interessant: Leichenteile tauchen in einem Fernbus auf und der Mörder scheint weiter auf Städtetour zu sein. Was steckt dahinter?
Leider konnte mich der Thriller nicht wie erhofft fesseln. Es ging zwar ziemlich blutig und fies zu, aber der Funke ist nicht übergesprungen. Die weiblichen Opferfiguren waren recht austauschbar und oberflächlich, ebenso wie die Kommissarin aus Berlin. Einzig der Protagonist Olav Thorn - ich habe wirklich jedes Mal an den Fussballer Olaf Thon gedacht - war als Charakter ganz interessant. Aber auch diese Figur ist noch ausbaufähig. Mit seiner überaus positiven Art, die auf andere leicht sarkastisch und ironisch wirken kann, fällt er aus der Reihe der oft mit massenhaft persönlichem Ballast gequälten Kommissare heraus. Das fand ich ganz erfrischend; ebenso wie die Wahl seiner Heimatstadt: Bremen. Eine Stadt, die in der Thrillerbranche eher zum Ausschuss gehört. (Der Autor wohnt gleich um die Ecke - ich auch.)
Insgesamt für einen Urlaubsthriller okay. Wie mittlerweile üblich, kurze Kapitel, die das Tempo am Laufen halten, verschiedene Handlungsorte, zwischen denen hin und her gesprungen wird und einige Cliffhanger. Allerdings für mich kein Highlight des Genres.
- Ulli Eike
Lena Stern: Thanatos
(4)Aktuelle Rezension von: RihannaMonaDa ich den Schriftsteller nicht kannte, habe ich mich gefreut, dieses Buch als Wanderbuch lesen zu dürfen. Der Schreibstil war sehr flüssig, die Story war gut recherchiert und man konnte die Handlungen gut verfolgen. Die Story wird aus Lena´s Sicht gelesen und ab und zu kommt dann das Tagebuch von Onno zu Wort.
Zur Story: Die Hauptkommissarin Lena Stern kehrt nach 8 Jahren beim LKA in ihr altes Präsidium nach Dortmund zurück. Warum Lena ihre tolle Stellung beim LKA aufgeben hat, bleibt ein vorerst ein Geheimnis. Dort bekommt sie ihren Fall, da gegen ihren Partner Maik Förster gerade die Interne ermittelt. In diesem Fall wird eine entstellte Wasserleiche gefunden und bald darauf eine zweite Wasserleiche. Es geht hin und her und das Verwirrspiel ist perfekt.
Lena ist für eine Hauptkommissarin sehr unkonventionell und für mich doch etwas gewöhnungsbedürftig. Am Schluss bekommt man mit, dass Lena wohl intern in einem anderen Fall, der den Namen "Nemesis" ermitteln soll.
Das war endlich mal wieder ein Thriller der einen fesselt. Ich bin gespannt auf die Fortsetzungsbücher der Triologie Nemesis und Hades.
- Max von der Grün
Die Vorstadtkrokodile
(260)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderSie sind eine Gang, eine Clique und nur ein Mädchen befindet sich unter den Vorstadtkrokodilen. Gerade hat Hannes die gefährliche Aufnahmeprüfung überlebt, da gibt es in ihrem Heimatort einen großen Wirbel. Einbrecher sind unterwegs, Diebe. Kurt, ein Junge im Rollstuhl, beobachtet das ganze durch sein Fernrohr. Nach einigem Hin und Her wird Kurt auch ein Vorstadtkrokodil und gemeinsam machen sie sich auf Verbrecherjagd. Immer wieder spannend, schön und mit wichtigen Botschaften. Soll man den eigenen Bruder decken obwohl er unrecht tut? Hat nicht jeder die gleichen Chancen verdient? Der Umgang mit Behinderten im Alltag sollte selbstverständlich sein und Max von der Grün hat mit Kurt eine tolle Figur erschaffen. Ein tolles und spannendes Kinderbuch!
- Martin Ulmer
Dunkellicht
(50)Aktuelle Rezension von: NiWaUnsere Welt ist von den Brüdern des Lichts und der Dunkelheit geprägt. Beide Orden agieren seit jeher verborgen im Untergrund. Als immer mehr Ordensbrüder verschwinden, schließen sie Waffenstillstand. Das Licht und die Dunkelheit arbeiten Hand in Hand, um Antworten zu finden und sich der unbekannten Bedrohung gegenüberzustellen.
"Dunkellicht" ist ein Fantasy-Thriller voller Mythen, der sich dennoch an unsere Gegenwart schmiegt und somit im Untergrund seinen Kampf ausführt.
Gleich am Anfang muss ich sagen, dass ich äußerst selten im Fantasybereich lese. Sobald mir Welten zu fantastisch werden, finde ich mich nur schwer ein, und daher habe ich lange gezögert, bis ich zu "Dunkellicht" griff.
Im Mittelpunkt stehen das Licht und die Dunkelheit beziehungsweise Johannes Sturm, Krieger der Bruderschaft des Lichtes, und Antoine Chevallier, ein Bruder der Dunkelheit. Von Natur aus zu Feinden erkoren, überwinden sie sich und stellen sich gemeinsam dem Kampf gegen das Verschwinden der Bruderschaften. Wichtig scheint es, ein verschollenes Buch aufzutreiben, in dem die Lösung des Rätsels und möglicherweise der Ausweg aus dem Ungemach geschrieben steht.
Gleichzeitig ist Büro 13 auf sie angesetzt. Dabei handelt es sich um ein ominöses Söldnerbüro angeführt von Steiner, das mit allen Mitteln gegen Zielpersonen vorgeht. Dieser Steiner führt weiter nichts als Aufträge aus und ist sich nicht bewusst, dass er damit Dunkelheit und Licht auf die Finger haut.
Ich mag das Buch, obwohl es weniger meinen bevorzugten Genres entspricht. Es hat etwas von einem zügigen Thriller, weil etliche Kampfszenen vorkommen. Als ausgebildeter Krieger des Lichts hat Johannes einiges drauf, dabei legt sich ausgerechnet mit ihm ein Söldnertrupp an. Im Gegensatz dazu entspricht Antoine eher dem Gelehrten in der Runde, wobei der Dunkellicht-Trupp zusätzlich aus der jungen Frau Ella und dem Magier Martus besteht.
Die Figuren sind meinem Empfinden nach gut und glaubhaft dargestellt. Sie machen einen lebendigen Eindruck und ich fieberte rasch mit ihnen mit. Aus der Handlung heraus, weiß man nicht, wem man trauen soll, wer nun die gute beziehungsweise die böse Seite repräsentiert, und wer, aus welchen Motiven heraus, wie handelt. Dadurch ergibt sich neben Kampfszenen und Action-Spaß eine packende Stimmung, weil man unbedingt wissen will, wer für welches Lager spielt.
Das bringt mich zu meinem einzigen Kritikpunkt. Ich fand das gesamte Buch von der Handlung, dem Schreib- und Erzählstil und den Figuren her großartig. Trotzdem fehlt mir die Hintergrundgeschichte dazu. Denn mit Licht und Dunkelheit und vereinzelten mythischen Kräften der Ordensbrüder ist es für mich nicht getan. Denn nach der Lektüre weiß ich trotzdem nicht, wozu diese Orden überhaupt existieren. Was ist ihre Aufgabe, wenn sie sich nicht gerade gegenseitig bekämpfen oder gegen ihr eigenes Verschwinden vorgehen? Und warum gibt es eine Fehde zwischen den Organisationen, wenn sie offenbar blendend zusammenarbeiten? Vielleicht werden diese Fragen in der Fortsetzung beantwortet.
Ansonsten war es ein packendes, mythisches Abenteuer. Action-Thrill ist mit fantastischen Magie-Elementen gepaart, rasante Kampfhandlungen wechseln sich mit mystischen Ebenen ab, und die Charaktere sind authentisch sowie in ihrem Verhalten nachvollziehbar.
„Dunkellicht“ ist ein gut zu lesendes Fantasywerk, das trotz der magischen Elemente in Deutschland Ende der 1990er-Jahre verortet ist, und daher Realität und Fantasie auf geheimnisvolle Weise vereint. Ich denke, wer gern Fantasy und Thriller liest, hat damit den richtigen Griff getan.
Die Brüder des Lichts und der Dunkelheit:
1) Dunkellicht
2) Schattenschein
- Torsten Sträter
Der David ist dem Goliath sein Tod - Taschenbuchausgabe
(51)Aktuelle Rezension von: SM1Ich habe selten so gelacht, wie bei den Kurzgeschichten von Torsten Sträter. Nur live ist er noch besser.
- Frank Goosen
Weil Samstag ist
(49)Aktuelle Rezension von: RallewuFrank Goosen ist in seinen Büchern vor allem eines - immer authentisch. Und wenn er über Fußball, seinen VfL Bochum und den Ruhrpott redet und schreibt, dann merkt man in jedem Wort, in jeder Zeile - der Mann lebt und liebt diesen Sport - und seine Heimat.
In dem Buch "Weil Samstag ist" findet der Leser viele kurzweilige, witzige und auch tiefgründige Geschichten zum Fußball und zu den Fans im Pott. Jeder echte Fußball-Fan kann sich in den Geschichten wiederfinden - oder er kennt zumindest einen, der sich darin wiederfinden müsste.
"Weil Samstag ist" ist echt - echte Liebe, echte Leidensfähigkeit, echter Schmerz, echt gute Unterhaltung!
- Gabriella Wollenhaupt
Grappa sieht rosa
(9)Aktuelle Rezension von: KlusiIn Bierstadt steht ein großer Event bevor. Hier soll die Hochzeit des russischen Agrarministers mit seinem jungen Lebensgefährten stattfinden. Die internationale Presse nimmt regen Anteil am Geschehen. Kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse.
Felix Mohr, ein Skandalreporter, wird auf brutale Weise umgebracht. Erstaunlicherweise stellt sich heraus, dass das Mordopfer, für seine homophoben Artikel berüchtigt, nicht nur Kontakte zur homosexuellen Szene hatte, sondern selbst schwul war, und ihm war anscheinend ein geplanter Anschlag auf die bevorstehende Hochzeit bekannt…
Obwohl dies bereits der 24. Grappa-Krimi ist, war es für mich die erste Bekanntschaft mit der sympathischen Journalistin. Vermutlich hat sich im Lauf der vorhergehenden Bände einiges an Insider-Wissen angesammelt, das mir nicht bekannt ist, aber ich habe trotzdem sehr schnell und leicht einen Zugang zum Roman gefunden, denn Maria Grappas Vorgeschichte ist sicher interessant, ihre Kenntnis für die aktuelle Handlung jedoch nicht unbedingt erforderlich. Trotzdem wurde meine Neugierde geweckt, beispielsweise was Grappas Verbindung zu Kommissar Friedemann Kleist betrifft. Ich werde mir sicher nach und nach weitere Grappa-Folgen zu Gemüte führen, um meinen Wissensdurst diesbezüglich zu stillen.
Bei der Handlung war für mich erstaunlich, es hier einmal mit einer Journalistin zu tun zu haben, die mit der Kripo quasi „Hand in Hand“ arbeitet. Meist ist das Verhältnis zwischen Presse und Polizei ja eher distanziert, und beide Seiten halten sich gerne bedeckt, was ihre Ermittlungen angeht.
Dass der Roman in der Ich-Form geschrieben ist und Maria Grappa alles aus ihrer persönlichen Sicht schildert, sorgt für eine gewisse Nähe zum Geschehen. Zudem ist Grappa nicht nur eine findige, gewissenhafte Reporterin, sondern sie kombiniert dabei auch sehr clever und geschickt und kann mit den Ergebnissen ihrer Recherchen viel zur Klärung der Angelegenheit beitragen.
Maria Grappa gewährt auch immer wieder Einblicke in ihr Privatleben, so dass ich ein sehr positives, sympathisches Bild der Protagonistin erhalten habe.
Der Schreibstil ist flott, und viele der locker eingestreuten Bemerkungen zeugen von einem vielschichtigen und manchmal ein wenig bissigen Humor. Überdies hat die Autorin hier ein sehr brisantes Thema aufgegriffen und für die Handlung ihres Krimis genutzt, denn in vielen Ländern wird nach wie vor die Homo-Ehe heiß diskutiert oder gar abgelehnt.
Manchmal fand ich die dargestellte Situation ein wenig übertrieben, denn mit der Zeit gewinnt man den Eindruck, dass ganz Bierstadt schwul ist bzw. Homosexuelle in der direkten Nachbarschaft oder Verwandtschaft hat. Dass man nicht alles zu ernst sehen sollte, davon zeugt der Aufbau des Romans, mit humorigen Personenbeschreibungen und spitzfindigen Überschriften der einzelnen Kapitel. Dieses Konzept habe ich bereits bei Gabriella Wollenhaupts historischem Krimi „Blutiger Sommer“ kennen und schätzen gelernt.
Ich kann sagen, der Einstieg in Grappas Welt war überzeugend und unterhaltsam, und bestimmt wird es mit lese-technisch künftig öfter mal nach Bierstadt verschlagen, da bin ich mir ganz sicher! - Ulli Eike
Lena Stern / Lena Stern: Nemesis
(4)Aktuelle Rezension von: RihannaMonaNemesis ist der 2. Band einer Serie der Ermittlerin Lena Stern. Nachdem mich Thanatos sehr gefesselt hatte, war ich gespannt auf die Fortsetzung und meine Erwartungen wurden erfüllt. Zum Inhalt: Es geht um sexuelle Ausbeutung von jungen Mädchen und Frauen, die aus Osteuropa eingeschleust werden, um Menschen -meistens Männern - ihre perversen Neigungen zu befriedigen. Dabei geht es durch alle Schichten der Gesellschaft, denn mit Geld kann man alles kaufen. Lena Stern ermittelt mit ihren Kollegen und gleichzeitig soll sie aber auch als verdeckte Ermittlerin weiter aktiv sein, denn es scheint so, dass in der Polizeidienststelle jemand ist, der Insiderwissen weiter gibt.
Die Protagonisten sind gut herausgearbeitet, haben Ecken und Kanten und kommen daher sehr sympathisch herüber.
Jetzt warte ich gespannt auf den dritten Teil, denn ein roter Faden hat sich durch beide Teile gezogen, so der bestimmt seinen Höhepunkt dann im "Hades-Teil" findet.
Klare Leseempfehlung!
- Toby Winter
Der Kodex: Tief im Westen - Ein Ruhrpottkrimi aus Dortmund
(30)Aktuelle Rezension von: Coffeegirl83Im Jahr 1990 treibt eine gefährliche Gruppe, die sich selbst das Dreigestirn nennt, ihr Unwesen in Dortmund. Mysteriöse Rätsel soll der Polizei Hinweise auf die nächsten Morde geben. Können Richy und seine Kollegen die Serienkiller aufhalten?
30 Jahre später entdeckt der Polizeianwärter Marvin Hintz den alten Fall und merkt schneller, als ihm lieb ist, dass er besser die Finger davon lassen sollte, denn es ist immer noch gefährlich und sein Leben gerät in Gefahr.
Wird es weitere Opfer geben?
Meine Meinung:
Eine spannende Story, die einen von Anfang an in den Bann ziehen kann und Thrillerfans eine Freude machen können.
Der Schreibstil von Toby Winter ist packend, sodass man schnell in der Story ist und die Geschehnisse einen nicht mehr so einfach los lassen.
Es ist mein zweites Buch vom Autor und ich bin wieder sehr angetan von der Geschichte, weil sie raffiniert und überraschend ist.
Wer schwache Nerven hat, sollte allerdings vorsichtig sein, denn es gibt auch richtig heftige Szenen und viel Blut.
Ein paar Kleinigkeiten haben mich gestört. Es gab für meinen Geschmack ein paar Schreibfehler zu viel, manchmal passte die Logik nicht ganz. Alles eigentlich nur Kleinigkeiten, aber im Gesamtpaket doch so viel, dass ich es erwähnen muss.
Die Story ist dafür aber richtig gut. Sie spielt in zwei verschiedenen Zeitzonen, 1990 und 2020. So kann man sehr gut mitverfolgen, was die Vergangenheit mit der Gegenwart zu tun hat.
Überhaupt macht das Miträtseln sehr viel Spaß.
Der „Vergangenheitskommissar“ Richy hat mir richtig gut gefallen. Ihn mochte ich sofort. Auch wenn es sehr klischeehaft war (schwierige Ehe, usw.), hab ich ihn schnell sympathisch gefunden.
Genauso ging es mir aber auch mit dem 2020er Marvin. Hier und da war er mir noch ein wenig naiv, wo ich mir nur dachte: „Das ist doch so offensichtlich Junge!“. Aber sei es ihm verziehen, weil er ansonsten tolle Arbeit gemacht hat und mich gut unterhalten hat.
Die Spannung kam definitiv nicht zu kurz. Es hat sich immer mehr gesteigert und man möchte einfach nur noch Antworten haben. Es gab Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet habe und das hat dem Ganzen dann noch das i – Tüpfelchen aufgesetzt.
Fazit:
Mein zweiter Thriller von Toby Winter und bestimmt nicht der Letzte. Ich hatte spannende Lesestunden und wurde gut unterhalten. Kleine Fehler sollten überarbeitet werden, aber dennoch eine empfehlenswerte Geschichte.
- Wolfgang Zickler
Der siebte Kristall
(10)Aktuelle Rezension von: steffis-und-heikes-LesezauberInhalt: Basti ist ein typischer Junge, der mit seiner Familie auf dem Land lebt und kurz vor seinem 12. Geburtstag steht. Doch je näher der Geburtstag rückt, desto mehr häufen sich die eigenartigen Ereignisse in seinem Umfeld. So tauchen mysteriöse Kinder im Dorf auf und stellen komische Fragen über Basti oder er und seine Freunde werden von Raben verfolgt. Als er auch noch einen geheimnisvollen alten Mann kennen lernt, erfährt Basti unglaubliche Dinge. Er soll der Auserwählte sein, der die Welt der Träume betreten und retten soll. Dafür muss er den Baum der Elemente finden und dort einen der sieben Kristalle der goldenen Sichel auszutauschen. Doch das Böse wittert seine Chance und setzt alles daran Basti und seine Freunde Floh und Pepe daran zu hindern…. Meinung: Der siebte Kristall ist mir bereits 2012 auf der Leipziger Buchmesse ins Auge gefallen und seitdem habe ich das Buch nicht mehr vergessen können. Umso erfreuter war ich, als ich es bei einem Gewinnspiel gewann. Doch leider hatte ich mir, trotz der ausführlichen Kurzbeschreibung, irgendwie ein falsches Bild von dem Roman gemacht. So fiel mir vor allem der Einstieg in die Geschichte sehr schwer. Die ersten 100 Seiten passiert eigentlich so gut wie nichts spannendes und der Autor stellt seine Charaktere, mitsamt der wichtigsten tierischen Hofbewohner, in aller Ausführlichkeit dar. So hat sich der Anfang zwar nicht direkt gezogen, aber von einem großen Spannungsaufbau war auch keine Rede. Jedoch ändert sich das dann zum Glück ziemlich schnell. Sobald der alte Mann, Walusaar, auftaucht beginnt auch die Geschichte interessant und spannend zu werden. Das liegt daran, dass er Basti und den Leser in die Geheimnisse der Traumwelt und Bastis bevorstehender Aufgabe einweiht. Der Autor scheint sehr viel Fantasie zu besitzen, zumindest kann man durch die tollen, einfallsreichen und vor allem neuen und unverbrauchten Ideen, die er in seinem Roman verarbeitet darauf schließen. So ist die Traumwelt mitsamt seinen Bewohnern, z. B. rasenden Schneckentaxis und einer göttlichen Schlage wirklich gut durchdacht und auch wenn mir persönlich nicht jede Umsetzung der Abenteuer komplett zugesagt hat, fühlte ich mich nach beenden des Romans doch gut unterhalten. Untermauert wird die Vorstellungskraft noch durch vereinzelte Bilder, welche Szenen aus der Geschichte darstellen. Die Hauptcharaktere sind ihrem Alter entsprechend dargestellt und verhalten sich auf oft dementsprechend. Jedoch lernt man sie durch die ausführlichen Beschreibung zu Beginn sehr gut kennen und kann sich zumeist in sie hineinversetzen. Ich persönlich bin irgendwie mit dem Schreibstil des Autors nicht wirklich warm geworden. Er ist ziemlich einfach, aber manchmal auch extrem verspielt. Sehr oft werden Tatsachen wiederholt z. B. dass Pepe immer Hunger hat und manchmal wurden lustige Elemente einfach übermäßig angewandt. So fand ich das „alles Flopp“, welches in der Traumwelt als Synonym für alles in Ordnung verwendet wird, am Anfang noch ganz lustig, aber gegen Ende wurde es so oft genannt, dass es mir einfach nur noch auf die Nerven ging. Doch nichtsdestotrotz ließ sich das Buch schnell und ohne Schwierigkeiten lesen. Fazit: Eine gut durchdachte Geschichte, welche mich zwar nicht komplett überzeugen konnte, aber ich doch gern gelesen haben. Dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass für mich der Altersschwerpunkt aufgrund des einfachen Schreibstils, sowie der eher einfachen Charaktere für Jugendliche zwischen 12-14 Jahren liegt. Am Ende gibt es leider nur gute 3,5 Sterne, aber dennoch eine Leseempfehlung für alle, die ein eher einfach geschriebenes Buch mit toller Idee lesen möchten.