Bücher mit dem Tag "dramatiker"

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19 Bücher

  1. Cover des Buches Das Mädchen (ISBN: 9783453441095)
    Stephen King

    Das Mädchen

     (1.313)
    Aktuelle Rezension von: Aleshanee

    Dieses Buch von Stephen King hab ich etwas vor mir hergeschoben, da es allgemein keine so große Begeisterung ausgelöst hat bei der Leserschaft. Tja, danach sollte man halt nicht immer gehen und sich lieber eine eigene Meinung bilden: Denn ich fand es wirklich bis auf kleine Kritikpunkte sehr gut!

    Ein Mädchen verirrt sich in den weitläufigen Wäldern von Maine.
    Das ist alles.
    Oder auch nicht.
    Denn King erzählt hier wieder mal mit Bravour, denn dieses Horrorszenario, sich zu verlaufen, mitten im Wald und das auch noch alleine, ist wirklich eine schreckliche Vorstellung - und hier betrifft es auch noch ein kleines Mädchen.

    Was ich meinen Kindern IMMER gesagt habe als sie klein und wir unterwegs waren: wenn wir uns verlieren sollten: bleib stehen. Bleib wo du bist und geh nirgends anders hin, damit wir dich finden können.
    Ein Grundsatz, den Trishas Mutter wohl übersehen hat. Denn sie macht viele Ausflüge mit ihren beiden Kindern, und bringt ihnen auch viel bei - aber man hat das Gefühl, eher um sich selbst nach der Scheidung als "gute Mutter" zu fühlen. Diese wenigen Details bekommt man am Anfang präsentiert als Rahmen, um sich Trishas Situation vor Augen halten zu können und wie es dazu kam, dass sie sich während eines dieser Wanderausflüge verirrt. Und das kann ganz schön schnell gehen.

    Es war faszinierend zu beobachten, wie Trisha versucht, ihre aufkommende Panik zu unterdrücken als sie merkt, dass sie tatsächlich völlig vom Weg abgekommen ist und versucht, logische Konsequenzen zu ziehen, was sie zu tun hat. Anstatt an Ort und Stelle zu bleiben geht sie leider davon aus, beim Weitergehen irgendwann doch auf Menschen oder Weg zu stoßen, was sich als fataler Irrtum herausstellt.
    Die Ängste und die Hoffnungen wechseln sich ab, während sie versucht, in ihre Phantasie zu flüchten und sich immer wieder selber anspornt, zurückzufinden - oder gefunden zu werden. Der Bezug zu dem Spieler Tom Gordon von den Red Sox, in den sie heimlich verliebt ist, hilft ihr - sie stellt sich vor ihn zu treffen, mit ihm zu sprechen, und dessen Stärke und Mut für sich zu beanspruchen. Diese Überzeugungskraft war greifbar und zeigt, wie sehr sie sich auf unseren Willen auswirken kann!

    Völlig in der Einsamkeit kommen natürlich Gedanken auf: an die Eltern und ihre gescheiterte Beziehung, an ihren Bruder Pete und an ihre beste Freundin. Aber auch böse Gedanken tauchen auf, Zweifel diese Sache lebend zu überstehen, vor allem, wenn ihr Missgeschicke passieren.
    Man spürt regelrecht, wie sie sich immer mehr verliert. Dazu kommen natürlich auch Hunger und vor allem der Durst. Denn auch wenn sie einen Rucksack mit ihrer Brotzeit dabei hat, reicht das nicht für lange. Die Kraftreserven schwinden und damit auch der Bezug zur Realität. Unheimliche Gefühle kommen auf und gaukeln ihr Trugbilder vor, die sie ängstigen und während sie ihre Entschlossenheit aufrecht erhält, geht ihr Verstand auf Reisen.

    Ein sehr intensives Erlebnis, das mich total gepackt hat. Der Mut dieses jungen Mädchens, nicht aufzugeben und wie jemand, der in völliger Isolation, mit Hunger und Durst, ums Überleben kämpft, immer weiter abdriftet war psychisch ein Meisterstück.
    Das einzige was mich etwas gestört hat waren die vielen Bezüge zu dem Baseball Spieler Tom Gordon, dem Helden von Trisha. Etwas, woran sie sich festklammern konnte, was mich persönlich jetzt aber einfach nicht so angesprochen hat.

  2. Cover des Buches Traumnovelle (ISBN: 9783872912213)
    Arthur Schnitzler

    Traumnovelle

     (380)
    Aktuelle Rezension von: apirateslifef0rme

    Eine stilistisch und inhaltlich detalliert beschriebene Geschichte über die Folgen des Zweifelns in einer Partnerschaft, verwoben mit traumähnlichen Nuancen und übersteigerten Szenen des Protagonisten, die der Film meiner Meinung nach nicht annähernd einfangen konnte.
    Die Figurenkonstellation ist sehr menschlich, einige Gedankengänge des Protagonisten wohl jedem bekannt. 

    Für mich ein sehr spannender und menschlicher "Klassiker".

  3. Cover des Buches Das Shakespeare-Prinzip (ISBN: 9783948496012)
    Andreas T. Sturm

    Das Shakespeare-Prinzip

     (28)
    Aktuelle Rezension von: stinaa

    Wein, gutes Essen und Shakespeare – da kann nichts schief gehen, dachte ich mir und ging mit Freunden zum „Dinner with Shakespeare“ von Andreas T. Sturm. Uns erwartete ein geistreicher, humor- und genussvoller Abend, bei dem die Leidenschaft des Redners für Shakespeare auf uns übersprang. Während ich Shakespeare bisher mit Liebeswirrungen und epischen Tragödien in Verbindung brachte, ging es bei diesem Dinner aber um Erfolgsprinzipien. Besser gesagt: Warum war Shakespeare denn so erfolgreich? Denn, das haben wir an diesem Abend gelernt, es war kein Zufall oder einfach nur eine glückliche Fügung, dass heute jeder seine Stücke kennt. So komme ich nun auch zur Rezession des Buches „Das Shakespeare-Prinzip“, aus dem der Autor während des Dinners vortrug und mich damit so neugierig machte, dass ich das Buch hier gleich bestellt habe.

    Wie können wir von Shakespeare lernen erfolgreich zu sein? Wie auch beim „Dinner with Shakespeare“ erfährt man vor allem viel über den größten Dramatiker der Welt und wirft einen ganz anderen Blick auf dessen Leben und Werke. Humorvoll, mit vielen Anekdoten und vielen Überraschungen kommt das Buch nicht wie ein schnöder Ratgeber daher, sondern nimmt den Leser auch mit auf eine historische Zeitreise. Shakespeare zum Anfassen! Natürlich verrate ich jetzt nicht, warum Shakespeare so erfolgreich war, denn das kann jeder selbst in diesem tollen Buch nachlesen. Für mich waren viele der „13 Wege zum Erfolg“ hilfreich und den ein oder anderen habe ich tatsächlich schon umgesetzt. Daher: Das Buch macht nicht nur viel Spaß beim Lesen, sondern wirkt auch nach. Klare Leseempfehlung!

  4. Cover des Buches Das weite Land (ISBN: 9783847288688)
    Arthur Schnitzler

    Das weite Land

     (13)
    Aktuelle Rezension von: awogfli

    Eigentlich könnte man Schnitzlers Werk Das Weite Land als komplett irre Tramödie bezeichnen, in der ein paar läppische Petitessen, wie fehlende eheliche Treue, die selbst aus der Sicht der darstellenden Protagonisten nicht ernst genommen werden, recht unverständlich durch gekränkte männliche Eitelkeit zu einem absoluten Drama hochstilisiert werden. Auch das ist ein spannender Ansatz, wie das Werk zu lesen ist. In meiner Reclam Ausgabe des Werkes war im Anhang aber auch eine durchaus erhellende Analyse zur Auslegung der damals geltenden Duell-Regelungen, die mich zu einer spannenden alternativen Auslegung der Geschichte kommen lassen. Dazu aber später.

    Schnitzlers Oeuvre ist auch insofern spannend, denn ihm waren seit jeher nicht nur die Verwerfungen, Nadelstiche und Gemeinheiten, die sich Ehepartner so gegenseitig im Laufe ihres gemeinsamen Weges antun können (wie beispielsweise in der Traumnovelle) ein Anliegen. Er schrieb auch gegen die gesellschaftliche Moral der Ehre einer Frau an, damals sehr polarisierende Werke, die sich mit Schande und Selbstmord (wie bei Fräulein Else) beschäftigen. Noch dramatischer war sein Kampf gegen den falschen männlichen Ehrbegriff beim Militär und die Regeln des Duells bei solchen narzisstischen Kränkungen beim Leutnant Gustl, der ihm sogar seine Approbation als Militärarzt gekostet haben.

    In all diesen Werken wird eine Kleinigkeit, die auch zu damaliger Zeit durch andere Aktionen vernünftig hätte beigelegt werden können, durch gesellschaftliche Konventionen so aufgebauscht, dass die Angelegenheit im absoluten Drama und meist im sinnlosen Tod der Protagonisten enden soll. Dabei überspitzt Schnitzler die Petitessen und die inadäquaten gesellschaftlichen Reaktionen darauf derart, dass sogar einigen seiner Zeitgenossen mitunter diese Konventionen in Schnitzlers erfundenen Szenarien total bekloppt anmuten mussten.

    So könnte es auch im Weiten Land sein und das ist eine sehr schlüssige Interpretation. Es könnte aber sein, dass das Weite Land sogar als Weiterentwicklung und als Synthese von Leutnant Gustl und Fräulein Else zu sehen ist, indem sowohl die Wiederherstellung der gekränkten militärischen Ehre als auch jene, des gehörnten Ehemanns auf die Schippe genommen wird und eigentlich zwei tiefe innige Partnerschaften dem entgegenstehen und durch Intrigen in ein gesellschaftliches Dilemma gedrängt werden, das sich zwangsläufig nicht anders lösen lässt.

    In modern Sprech würde man sagen, im Theaterstück Das weite Land trifft sich regelmäßig eine Clique der Upperclass, in der die Ehepaare aber auch die Ledigen relativ ungezügelt durcheinanderschnacksln (poppen). Damals traf man die Gesellschaft außerhalb Wiens bei der Sommerfrische in Baden, in den Alpen oder am Semmering, dem Hausberg der Wiener Selbst in den Konventionen nach der Jahrhundertwende, war der Begriff und die Einhaltung der ehelichen Treue in den reichen bürgerlichen Schichten ganz stark mit der typischen österreichischen Mentalität verwoben, die man am besten mit einem Zitat von Bruno Kreisky beschreiben kann, die aber schon seit Jahrhunderten in Österreich gang und gäbe war und noch immer ist.



    „Okay, machts es, aber machts es unter der Tuchent.“ (Bettdecke)


    Was so viel bedeutet, dass alles, was gesellschaftlich-moralisch nicht akzeptiert ist, erst dann eine Bedeutung bekommt, wenn die Bettdecke weggezogen und das ganze öffentlich gemacht wird. So lange es jeder weiß, es aber nicht öffentlich verlautbart und angeprangert wird, wird zwar darüber geklatscht, aber keinen juckt es, niemand muss den Kontakt zu einer untreuen Ehefrau aufgeben, auch wenn man ganz gewiss ist, dass der Betrug stattgefunden hat.

    Erst durch das Duell, die öffentliche Verlautbarung, die Hinzunahme von Sekundanten, die Festlegung des Duellgrundes und die nachträgliche nach jedem Duell erforderliche sehr genaue gerichtliche Untersuchung, bei der das gewollte Ziel eines Duells – die Verletzung oder der Tod eines der Kontrahenten, aufgeklärt wird, sind die beteiligten Personen meist gesellschaftlich erledigt.

    Die untreue Ehefrau sowieso, an der bleibt der Vorwurf, egal ob er wahr oder falsch ist, ab dem Zeitpunkt des Duells und der Verlautbarung der Untreue kleben.

    Der gehörnte Ehemann, sofern er überlebt, ist ebenso gesellschaftlich erledigt, wenn er seine Frau anschließend nicht verstößt. Ehebruch kann der Frau also durchaus verziehen werden, so lange kein Duell stattgefunden hat und der Mann nicht als Gehörnter gebrandmarkt ist.

    Ein lediger oder verheirateter Mann, der in eine Ehe einbricht, ist nach einem Duell, sofern er überlebt, meist auch erledigt (zumindest wenn er nicht den Ort des Geschehens verlässt).

    Ähnlich verhält es sich bei einem Mitglied des k&K Militärs, das von einem anderen mehrmals (ich glaube es bedarf einer Wiederholung der Kränkung) in seiner Ehre gekränkt wurde. Beim Militär muss das aber jetzt nicht eheliche Untreue sein, die narzisstische Militärseele ist schon bei sehr geringfügigen Kleinigkeiten so schnell gekränkt, dass auch eine minimale Beleidigung einer Satisfaktion auf Leben und Tod bedarf.

    Zu den Duell-Regeln zählt auch noch der Umstand, dass derjenige, der zum Duell aufgefordert wird, auch das Privileg der Waffenwahl besitzt. Dabei muss es nicht um richtige Waffen gehen, auch Kartenspiele und Billardpartien zählen zum ehrvollen Wettkampf der Kontrahenten. Natürlich muss das eigentliche Ziel zur Wiederherstellung der Ehre oder dem Tod trotzdem erfüllt sein und der Verlierer in solchen Spielen muss sich anschließend selbst entleiben.

    In der vorliegenden Gesellschaft haben wir den umtriebigen Glühlampenfabrikanten Friedrich Hofreiter, der sich noch nie durch eheliche Treue ausgezeichnet hat. Seine Frau Genia hat in früheren Jahren darunter gelitten, mittlerweile hat sie sich aber damit abgefunden. Man könnte vermuten, dass Hofreiter sich selbst in der Beziehung etwas herausnimmt, was er seiner Frau zwar theoretisch prinzipiell zugesteht aber dann, wenn sie ihm tatsächlich untreu wird, aus männlicher Kränkung doch ahnden will. Einige Belege, Friedrichs Einstellungen und private Erklärungen an seine Frau und Meinungen, die er zwar durchaus ändern könnte, lassen aber auch noch eine alternative Interpretation der Beziehung zu. Friedrich liebt seine Frau tatsächlich innig, vielmehr als gleichberechtigte Partnerin denn im geschlechtlichen Sinne und er will diese Ehe auf keinen Fall beenden.

    Zusätzlich braucht der alternde Stenz Hofreiter aber eben noch immer ein bisschen seine Abenteuer und die sind zahlreich. Zuerst ist da einmal Adele Natter, die in seinem Freundeskreis verkehrt und mit der seine Affäre schon beendet ist. Wie sagt man „Guat is gangan nix is passiert“. Sogar Friedrichs Frau grollt der ehemaligen Geliebten nicht und lädt sie sogar zu sich ins Haus ein. Der Mann von Adele, der Bankier Natter, weiß auch um die Affäre, er liebt seine Frau so verzweifelt, dass er ihre Verfehlung und die zwangsläufige Verstoßung nie durch ein Duell herausfordern würde. Er verzeiht seiner Frau, aber er grollt Friedrich nachhaltig und sinnt auf Rache, um ihn irgendwie an seiner Schwachstelle zu erwischen. Mittlerweile dreht sich das Liebeskarussell der Clique wie wild weiter, denn der sensible Künstler Alexei Korsakov hat sich nach einem Billardspiel mit Friedrich plötzlich erschossen. Friedrich vermutet, weil er eine Affäre mit seiner Frau hatte und ist fast erleichtert, dass nun so etwas wie ein Gleichgewicht im Betrügen wiederhergestellt ist. Doch Genia ist ihm treu geblieben, sie hat Korsakov abgewiesen und kann das auch durch den Abschiedsbrief des Künstlers beweisen, was Friedrich fast ein bisschen ärgerlich macht, da er seine moralische Reinwaschung durch Heimzahlung des Ehebruchs sehr herbeigewünscht hat. Irgendwie strebt er so etwas wie eine offene Ehe auf Basis von Liebe und Partnerschaft an.

    Der alternde Gigolo kann aber das Mausen beziehungsweise seine Jagd auf Frauen nicht lassen und hat sich auch gleich wieder ein junges, wahrscheinlich noch jungfräuliches Ding angelacht, das er seinem besten Freund dem Doktor Maurer auch noch ausspannen muss, denn dieser ist sehr an Erna interessiert. Bei einer Bergtour entscheidet sich Erna für Hofreiter, in den sie schon seit sie ein kleines Mädchen war, verliebt ist. Friedrich kommt aber nach einem einfachen Kuss zur Besinnung, denn er will seine Ehe auf keinen Fall beenden und hat sein Glück schon zu viel zu oft herausgefordert. Bei Bekanntwerdung der Verführung einer Jungfrau aus bestem Hause wäre auch sein Renommee dahin und seine Freunde Geschichte. Zudem hat ihm die Jagd auf die Frau und die Bestätigung, dass sie ihn dem Freund Maurer vorgezogen hat, ohnehin fürs Selbstvertrauen gereicht. Mittlerweile ist er ja in die Jahre gekommen und will fortan auch mit den Affären zurückstecken.

    Als er von der Bergtour zurückkommt überschlagen sich die Ereignisse. Zuerst entdeckt er, dass seine Frau nun endlich in ausgleichender Gerechtigkeit ein schlampertes Verhältnis mit dem Marine-Fähnrich Otto eingegangen ist. Das macht ihn eigentlich froh, denn selbst in dieser Situation gleicht Genia nicht nur das Betrugskonto der Ehe aus, damit sich Friedrich endlich moralisch gleichwertig fühlen kann, sie ist auch noch so liebe- und rücksichtsvoll, dass sie die Affäre erst ein paar Tage vor der Abreise von Otto in einen dreijährigen Militärdienst weit weg in Istrien beginnt und somit der Konkurrent eigentlich gar keiner ist, weil er Friedrich nicht mehr in die Quere kommen kann.

    Somit wären doch jetzt alle froh und die Eheleute könnten bis an ihr Lebensende in einer glücklichen Partnerschaft leben, die im Alter sogar irgendwann auf ehelicher Treue beider Partner basieren könnte.

    ABER:

    Jetzt kommt der bisher im Schatten gebliebene Antagonist, der gekränkte Bankier Natter, aufs Tapet. Er grollt Friedrich schon lange und hat seine Achillesferse endlich gefunden. Er setzt in einer beispiellosen Intrige das Gerücht in die Welt, dass der Tod Korsakovs gar kein normaler Selbstmord war sondern eigentlich ein Duell in Billardform zwischen Friedrich und Korsakov gewesen ist. Wenn die Behörden davon Wind bekommen, muss dies von offizieller Seite untersucht werden. Obwohl Friedrich zur Unschuld seiner Gattin sogar Beweise hat, ist sie dennoch gesellschaftlich erledigt, denn sobald durch behördliche Untersuchungen die Tuchent aufgehoben wird, verliert entweder sie oder beide, wenn er mit ihr zusammenbleibt, jeglichen gesellschaftlichen Status und alle Freunde. Das kann er Ihr und beiden als Partner nicht antun. Was hier in einem sehr freundlichen Dialog von Natter angedeutet wird, ist eine gemeine Erpressung und fiese Intrige des Bankiers, um Friedrich, doch noch ohne seine Frau Adele zu verlieren, für die Affäre mit ihr büßen zu lassen.

    Friedrich versucht einen Befreiungsschlag, um die Ehre seiner Frau und ihre Beziehung zu retten, der nun auch durch den Umstand gewahr wird, dass er den Militär Otto zwei Mal einen Feigling nennt, ihn bei der militärischen Ehre packt und somit Otto in ein Duell zur Satisfaktion hineindrängt. Es ist also offiziell überhaupt keine Rede davon, dass das Duell wegen einer Affäre stattfindet (von der ja nur Friedrich und Maurer wissen, weil Genia so diskret war), sondern Friedrich nutzt die militärische Kränkung, um seine Frau offiziell gesellschaftlich reinzuwaschen, inoffiziell aber natürlich ein anderes Gerücht einer Beziehung zu nähren, das das alte Gerücht von Natter aufhebt. Hier braucht es auch keine weitere behördliche Ermittlung zur Treue der Frau denn die Kränkung (Feigling) eines Angehörigen des Militärs und der Modus der Satisfaktion sind ja mit allen Sekundanten offiziell und gesetzeskonform festgelegt. Im Duell will der mit allen Wassern gewaschene Friedrich, der sicher auch vorab schon wegen seines Lebenswandels ordentlich geübt hat, natürlich viel verzweifelter, intensiver und brutaler gewinnen. In seiner Abgebrühtheit ist er sich sogar sicher, dass er seine Frau letztendlich nach Amerika mitnehmen kann und alles gut wird.

    Die Tragik ist aber, dass Friedrich, der sich bisher aus jeder Situation herauslaviert, sich ausgerechnet in der Zielgeraden seiner Pläne diesmal verschätzt hat, denn Genia ist erschüttert, dass der junge Leutnant quasi als Kollateralschaden nur Stunden vor seiner Abreise sein Leben lassen musste, sie kennt ja die Erpressung von Natter nicht und glaubt, ihr Mann hätte das Duell aus Bosheit und Kränkung initiiert. Sie ist außerdem angewidert, wie unverschämt Friedrich die Mutter von Otto angelogen hat. So hat Natter letztendlich gewonnen: Er hat Friedrich bei seiner Achillesferse getroffen und ihn chirurgisch von seiner geliebten Frau getrennt – am Wegesrand liegt selbstverständlich ungewollt und als Kollateralschaden, die Leiche von Fähnrich Otto.

    Fazit: In dieser verzwickten Interpretation lag dann für mich die eigentliche Größe des Werkes. Denn Schnitzler prangt mit den Mustern seiner bisherigen Novellen und Dramen diesmal in einem Rundumschlag nicht nur den moralischen Umgang mit Ehe und Treue an, er demaskiert durch Lächerlichmachung in einem doppelten Hieb die österreichische Gesellschaft mit den sinnlosen Duellen, egal um der militärischen Ehre oder der ehelichen Treue wegen. Er entwickelt wie immer mit seinem bösen anarchischen Humor aus einer Mücke durch sinnlose gesellschaftlichen Konventionen und diese zu umschiffen, ein veritables Drama, das einem dann auch noch diese nutzlosen Tode vor Augen führt, indem er sie der Lächerlichkeit preisgibt.

    P.S.: Wie immer bin ich von der Reclam Ausgabe begeistert, in der nicht nur die Duellregeln und deren Analyse im Zusammenhang mit dem Stück standen, sondern auch Vorversionen des Werkes.

    Am entzückenden fand ich ein Register, in dem Schnitzlers konzipierte Figuren mit den Lebensläufen und Geschichten der real existierenden und von Schnitzler persönlich beobachteten Vorbildern abgeglichen wurden. Portier Rosenstock im Hotel Völser Weiher war beispielsweise der Portier Karl Roster des Südbahnhotels am Semmering, dem Schnitzler ein Exemplar von Das Weite Land mit Widmung gesendet hat. In den Memoiren Rosters berichtet dieser 1984 über Arthur Schnitzler.



    „All die Gestalten sind aus dem Leben genommen; wenn man von der Portierloge aus die Gäste näher betrachtet, so weiß man sofort, woher Arthur Schnitzler seine Figuren nahm. Er war jährlich öfter bei uns, lebte ziemlich zurückgezogen, machte nie Bekanntschaften, beobachtete aber stundenlang die Menschen. Beim Mittagessen blieb ER immer bis 3 Uhr im Speisesaal und hat jeden Gast genau beobachtet. Seine Taschen waren voll mit verschiedenartigsten Bleistiften und wenn er vom Speisesaal in die Halle kam, sah man ihn stundenlang in seinem Notizbuch Aufzeichnungen machen. Das Weite Land entstand eigentlich hier. Ich könnte ohne weiters die Namen aller seiner Gestalten aus unserem Fremdenbuch heraussuchen."
  5. Cover des Buches Memoirs (ISBN: 9780141189291)
  6. Cover des Buches Tarnkappen-Geschichten (ISBN: 9783944284026)
  7. Cover des Buches Draussen vor der Tür. Eine Wolfgang-Borchert-Biografie (ISBN: 9783362002455)
  8. Cover des Buches Sämtliche Werke. Band 4. Ins Deutsche übertragen von: Wolf Graf Baudissin, Friedrich Bodenstedt, Ferdinand Freiligrath, Gottlob Regis, August Wilhelm Schlegel, Karl Simrock und Dorothea und Ludwig Tieck. (ISBN: B00BG1D3QU)
  9. Cover des Buches Autobiographie. Bd. 5. Rose und Krone (ISBN: B0000BSVJ0)
  10. Cover des Buches William Shakespeare (ISBN: 9783644564817)
  11. Cover des Buches Molière (ISBN: 9783499502453)
    Friedrich Hartau

    Molière

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  12. Cover des Buches Ödön von Horváth (ISBN: 9783499502316)
    Dieter Hildebrandt

    Ödön von Horváth

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  13. Cover des Buches Sämtliche Werke Band 2. Ins Deutsche übertragen von: Wolf Graf Baudissin, Friedrich Bodenstedt, Ferdinand Freiligrath, Gottlob Regis, August Wilhelm Schlegel, Karl Simrock und Dorothea und Ludwig Tieck. (ISBN: B00BG1D040)
  14. Cover des Buches Jahre wie diese (ISBN: 9783328100287)
    Sadie Jones

    Jahre wie diese

     (43)
    Aktuelle Rezension von: katzenminze

    „Jahre wie diese“ ist ein wunderbares Buch über Freundschaft und Liebe, das in Londons Theaterszene der 70er Jahre spielt. Sadie Jones schreibt gekonnt wie immer, analysiert genau, hält einen ruhigen Ton. Sie rutscht nie ins Kitschige ab, überstrapaziert ihre Geschichte nicht und schafft absolut glaubwürdige Charaktere, die mir sehr ans Herz gewachsen sind.

    Jeder der Charaktere ist stark durch seine Kindheit geprägt. Nina merkt man die Unsicherheit an, die ihre im Wechsel abwesende, kritische und manipulative Mutter hinterlassen hat. Leigh sucht Sicherheit vor zu starken Gefühlen; hat sie doch miterleben müssen, wie sehr ihre Mutter von einem untreuen Mann verletzt wurde. Luke, der sich von klein auf um einen alkoholkranken Vater kümmern musste und dessen Mutter in der Psychiatrie sitzt hüpft in seinem Lebenshunger und Freiheitsdrang von einem Bett ins andere. Paul plagen eher alltägliche Sorgen um elterliche Vorwürfe, die man sich anhören muss wenn man einen bereits verheirateten älteren Bruder hat und statt die Firma des Vaters zu übernehmen lieber zum Theater gehen will. Trotz oder gerade wegen ihrer Fehler haben alle vier etwas unheimlich einnehmendes und sympathisches. Ihre Leidenschaft und ihre tiefe Freundschaft zeichnen Leigh, Paul und Luke aus. Lukes absolute Offenheit und Ehrlichkeit machen ihn zu einem besonderen und einnehmenden Menschen. Natürlich geht es auch hier nicht ohne Missverständnisse und Verletzungen ab. Als Luke sich Hals über Kopf in die labile Nina verliebt, stehen Freundschaft und Arbeit plötzlich nur noch an zweiter Stelle.

    Man muss keine Angst haben, dass man hier „nur“ kaputten Charaktere folgt! Das ist keineswegs so. Es sind absolut normale junge Menschen mit normalen Träumen und Ideen. Ihre teils schmerzhafte Vergangenheit wird nicht unnötig ausgewalzt, nur hin und wieder in Erinnerung gerufen. Sadie Jones versteht es zu beschreiben, wie sie allmählich reifer werden und ihren Weg im Leben finden.

    Sehr gefallen hat mir, dass es neben den Charaktere die man mochte, mit denen man gelitten und sich gefreut hat, auch solche gab, die einfach unsympathisch waren und gegen die man wunderbar eine Abneigung entwickeln konnte. Dazu war die Londoner Theaterszene der 70er Jahre schön beschrieben und nahm insgesamt nicht übermäßig Platz ein. Auch ich als Theaterlaie habe mich hier wohl gefühlt und die Stimmung genossen. Insgesamt eine absolut runde Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe.

  15. Cover des Buches Ich und Ich (ISBN: 9783548601816)
    Peter Ustinov

    Ich und Ich

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Noch nie habe ich zwischen fünf und drei Sternen so geschwankt, wie bei diesem Buch. Zu drei sternen habe ich tendiert, weil der Schreibstil an vielen Stellen für mein Empfinden recht anstrengend war. Es sind jedoch fünf Sterne geworden, da die humorig, intelligente Ausdrucks - und Erzählweise mich doch immer wieder beeindruckt hat. 

    Das gesamte Buch ist oft in kurze Episoden aufgeteilt, aber beginnt mit der Geschichte seiner Ahnen und endet, soweit ich es herauslesen konnte, in den 1990ern. Von der Kindheit in den 20ern und 30ern des letzten Jahrhunderts über die Kriegserlebnisse als junger Mann bis hin zu seiner Karriere als schauspieler, Autor und UNO Botschafter - es gibt so mancherlei zu berichten.

  16. Cover des Buches Liebelei (ISBN: 9783849103064)
    Arthur Schnitzler

    Liebelei

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Birdy_

    Liebelei ist ein typisches Werk für Schnitzler, in dem die Handlung zwischen den Zeilen passiert. Die Konzeption der Figuren lässt sich schnell erfassen und ist einfach gehalten. In nur 3 Akten findet sich Freytags typischer Aufbau in seinen Grundzügen wieder, wobei für den Leser offen bleibt, ob das Werk in einer Lösung oder einer Katastrophe mündet.

    Vor allem Leser, die sich langsam an Dramen rantasten möchten, kann man dieses Stück empfehlen. Die Sprache ist verständlich, Handlung und Anzahl der Personen sind überschaubar und qualifizieren Liebelei als Teil des Grundbestands zumindest meines Reclam-Regals.

  17. Cover des Buches Reigen (ISBN: 9783872912329)
    Arthur Schnitzler

    Reigen

     (86)
    Aktuelle Rezension von: awogfli

    Schnitzler selbst wollte den Reigen ursprünglich nicht veröffentlichen, weil er ihn literarisch für zu wenig anspruchsvoll hielt. Dieser ersten und ursprünglichen Einschätzung des Autors muss ich bedauerlicherweise vollends zustimmen. Ich glaube, ich habe nur einen schlechteren Schnitzler als den Reigen gelesen, und ich hab sehr viele gelesen.

    Wenn mal mal vom Skandal, den das Werk zu seiner Zeit verursacht hat, absieht und das Theaterstück im Lichte der heutigen Zeit betrachtet, dann bleiben nur noch extrem platte Dialoge übrig, die der Güte von Schnitzlers Fabuliertalent recht unwürdig sind.

    Lediglich eine Geschichte fand ich von der Konstruktion her ansprechender: Die junge Frau und der Ehemann. Als der betrügende Ehemann von der Tugend von Frauen faselt, seine Frau sogar dazu anhält, dass sie sich sogar nicht mit Freundinnen abgeben soll, die ihrerseit ihre Ehemänner betrügen, nichts ahnend dass seine Frau ihm schon längst die Hörner aufgesetzt hat. Einerseits treibt er es selbst mit verheirateten Frauen, kommt aber nie auf die Idee, dass ein anderer Mann so etwas auch tun könnte. Wo sollen denn all diese untreuen Frauen sonst herkommen. Das ist irgendwie naiv und auch köstlich, denn er nimmt sich in der Ehe etwas heraus, was er bei seiner Frau nicht einmal zu denken wagt und bekommt hinterrücks die Rechnung präsentiert.

    Ein zweiter innovativer Punkt des Dramas ist die Szenenanordnung. Wie ein Staffelholz der Liebelei oder wie eine Geschlechtskrankheit wird der sexuelle Akt von einem zum anderen weitergegeben - quer durch die Gesellschaftsschichten von Nutte auf Soldat auf Dienstmädchen auf feiner Herr auf feine verheiratete Dame auf Ehemann auf süßes Mädel ... bis wir am Ende wieder auf die Nutte der ersten Szene treffen. Das klingt nach einem seriellen Gang Bang in dem das Token (Ausdruck aus der IT) in einem Ring weitergegeben wird. Token-Ring war übrigens eine Form von Netzwerkstruktur, nicht mehr ganz aktuell aber so passend auf dieses Stück wie nur was.

    Diese zwei positiven, beziehungsweise innovativen Aspekte, die ich hervorgehoben habe, sind auch der Grund, warum sich das Werk bei mir das zweite Sternderl verdient hat, ansonsten ist nix dran am Reigen. Nun werde ich mir den Reigen reloaded zu gemüte führen, der das Werk in die heutige Zeit versetzen will - ich bin schon gespannt ob der Remix von heute besser wird als das Original.

    Fazit: Lest einen Schnitzler, aber einen anderen! Im Rahmen der Theaterstücke kann ich Das weite Land empfehlen bei Schnitzlers Novellen ist fast alles gut.

  18. Cover des Buches Müller, Heiner (ISBN: 9783499505720)
  19. Cover des Buches Das Oscar-Wilde-Album (ISBN: 9783896672384)
    Merlin Holland

    Das Oscar-Wilde-Album

     (21)
    Aktuelle Rezension von: TheSaint

    Als am 25. Mai 1895 der von Oscar Fingal O'Flaherty Wills Wilde angestrengte Verleumdungsprozess gegen den Vater seines Liebhabers, dem 9. Marquess of Queensberry, verloren war und der einst so gefeierte Romanautor, Dramatiker, Lyriker und Selbstdarsteller vor einem unglaublichen Schuldenberg stand, begann sukzessive die Tilgung seines Namens auf den Theaterplakaten, den Buchtiteln, in Schullisten und auf den Tafeln des renommierten Trinity Colleges. Die Gläubiger stürmten das Haus in Tite Street 16 und das Mobiliar und die kostbare Bibliothek wurden zu Spottpreisen verramscht. Zweitausend Bücher um einhundertdreißig Pfund: Eine Sammlung von Widmungsexemplaren nahezu aller Dichter seiner Zeit sowie wunderschön gebundenen Werken seiner Eltern. Um fünfundzwanzig Shilling verkauften die Mitarbeiter des Sheriffs die drei Familien- und drei Sammelalben voller Zeitungsausschnitten, Karikaturen und Parodien seiner Werke und beraubten somit die Welt um zwanzig Jahre Dokumentation eines strahlenden und unerhörten Lebens. Jahre, in denen Oscar Wilde es gewagt hatte, die selbstgefällige Doppelmoral seiner Zeit in Frage zu stellen.

    Der Untergang dieser Bände zählt genauso zu der gleichsam atemberaubenden wie auch bekümmerlichen Familiengeschichte wie das Leben dieses Mannes selbst, der mit dreißig 1884 Constance Lloyd ehelicht. Mit ihr hat er zwei Kinder: Cyril (1885-1915) und Vyvyan (1886-1967). 1886 stößt er auch auf den 17jährigen Oxford-Studenten Robert Ross, mit dem er eine sexuelle Beziehung eingeht und der seinen Selbstfindungsprozess startet. Ross wird bis zum Tod einen großen Platz im Leben Oscar's einnehmen. Zwei Jahre nach dem Tod des Dramatikers begleicht er die ausstehende Hotelrechnung des "D'Alsace" - wo Wilde 1900 verstarb. Bald schon tritt Lord Alfred "Bosie" Douglas in das Leben des Lieblings der Londoner Gesellschaft, der Jahre später eine treibende Kraft zu Wilde's verhängnisvollem Schritt in den Abgrund wird.

    Merlin Holland (* 1945), Sohn von Vyvyan Holland (die Familie Wilde's war gezwungen, nach dem Prozess den Familiennamen zu ändern, um der gesellschaftlichen Ächtung zu entkommen), offeriert in diesem "Album" nach einer elegant geschriebenen Einleitung großzügige Bildstrecken sowie viel Familieninterna in Form von Briefen, Dokumenten, Tagebuchnotizen, Zeitungsberichten und Karikaturen, welche Wilde's Biografie und Werk lebendig werden lassen. Der langsame Aufstieg, der große Erfolg... wunderbar nah und liebevoll geschildert. Gerade diese Art der Erzählung lässt zunehmend gegen Ende das Herz des Lesers sinken, wenn die Katastrophe immer realer und die Ausmaße immer dramatischer werden und man beinah versucht ist "Halt! Stop!" zu schreien, als sich dieser Meister der Selbstinzensierung, dieser Stilfanatiker geblendet und fehlgeleitet selbst ins Verderbnis stürzt. Allein die komplett präsentierte Portait-Serie des New Yorker Fotografen Napoleon Sarony beschreibt Wilde's Lust an der Pose... Er war damals der Erste, der inszeniertes Leben vorspielte und somit der Begründer jener Unart wurde, die in unserer heutigen digitalen Zeit für viele Menschen bereits Alltag ist.

    Die Lebensgeschichte Wilde's zeigt auch, mit welcher Gewalt die Ächtung eines wegen Homosexualität Verurteilten betrieben wurde. Wilde musste unter falschem Namen im Exil reisen, um in einem Hotel Unterschlupf zu finden. Die Spuren seiner Existenz wurden getilgt, der Umgang mit seinen Söhnen verboten. Als Constance Wilde starb, stand auf ihrem Grabstein nur ihr Vorname. Erst 1963 wurde "Wife of Oscar Wilde" hinzugefügt und seeehr langsam wandelte sich auch das Bild des Mannes, dessen Stimme so weich war "wie brauner Samt und klang wie ein Cello".

    Dieses Kleinod ist eine Empfehlung und eine wunderbare Ergänzung zur üblichen Biografie.

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