Bücher mit dem Tag "dramaturgie"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "dramaturgie" gekennzeichnet haben.

5 Bücher

  1. Cover des Buches Everything I Didn't Say (ISBN: 9783736309173)
    Kim Nina Ocker

    Everything I Didn't Say

     (277)
    Aktuelle Rezension von: keinlesezeichen

    Da war zunächst einmal ein sehr starker Einstieg in die Geschichte. Ich habe das Seriensetting im ersten Zeitstrang total gemocht und mich beim Lesen richtig wohlgefühlt. Die Charaktere haben mich gut unterhalten und mir den ein oder anderen Lacher entlockt. Es hat einfach Spaß gemacht. Aber dann habe ich mich dem Plottwist genähert, den ich einfach schon viel zu früh erahnen konnte. Und von da an ging es leider ziemlich bergab. Alles was im zweiten Zeitabschnitt 4 Jahre später passiert ist, beruhte nur noch auf Misskommunikation. Und sowas nervt mich einfach total. Es wurde so viel Drama erschaffen, wo keines hätte sein müssen. Jamie übertrieb jede Situation maßlos, Carter hatte  dabei nur wenig Persönlichkeit und Rückgrat. Ich habe ihre Anziehung überhaupt nicht mehr nachvollziehen können. Nebencharaktere hatten leider überhaupt keinen angemessenen Platz mehr in dem ganzen Drama. Es gab aber zwischendurch auch Szenen, die mir wirklich ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnten. Gerade am Ende gefiel mir der Bezug zum Titel des Buches richtig gut. Die beiden Zeitstränge des Buches passten für mich von der Stimmung her aber überhaupt nicht zusammen, sodass ich nach dem starken Einstieg leider enttäuscht war.

  2. Cover des Buches »Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen« (ISBN: 9783960084082)
    Martin Schörle

    »Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«

     (312)
    Aktuelle Rezension von: katika00

    1. Stück

    Hier erleben wir den unglaublichsten Kamikaze-Beamten, der jemals in deutschen Amtsstuben mit voller Hingabe die ihm obliegenden Dienstpflichten erfüllte. Vorauseilender Gehorsam und Hardcore-Clown in einer Person. Das ist Kabarett vom Feinsten mit einem chaotisch hochpotenzierten Alleinunterhalter, der ein emotionales Feuerwerk mit Gags am laufenden Band entfacht. Sprachlich gehoben, herrlich absurd und komisch! 

    2. Stück 

    Marina ist Lehrerin und befindet sich nach der Schule auf dem Heimweg in der Bahn, als sie einen Anruf von Carsten erhält, mit dem sie vor 20 Jahren als Abiturientin liiert war. Er spricht eine Einladung zum Klassentreffen aus. Das Gespräch beginnt zäh, da Marina nach Schicksalsschlägen mit ihrem früheren Leben abgeschlossen hat – Carsten inbegriffen. Er müht sich redlich, den Dialog am Laufen zu halten, und langsam taut Marina auf, bis sie das Gespräch an sich zieht und schließlich gar dominiert. Sehr sympathisch war sie mir anfangs nicht, die zickige Marina, die mit ihrer Launenhaftigkeit das gesamte Emotionsspektrum abarbeitet. Aber im Telefonat offenbart sie – erst zögerlich, dann aus ihr herausbrechend –, was ihr in den letzten 20 Jahren widerfahren ist, und ich verstand, warum sie heute so ist wie sie ist. Eine Rückschau auf 20 Jahre in einem kurzen Theaterstück unterzubringen, ist eine starke Leistung. Wir erfahren viel über Marina, Carstens Leben wird nicht ganz so detailliert beleuchtet. Die gewählte Sprache passt wunderbar zu den beiden Protagonisten. Ist das Gespräch der erste zarte Schritt zur Erneuerung ihrer Beziehung? Verrate ich nicht! Für mich war dieses Stück, das sich vermutlich auch hervorragend als Hörspiel eignet, ein gelungener Twist aus Liebeskomödie, Drama und Psychogramm. Auch dank der pfiffig angelegten Nebenrollen fand ich es abwechslungsreicher und deshalb noch einen Tick besser als den Beamten.                                                                                                                            











  3. Cover des Buches Tanz der Zitronen (ISBN: 9783944251134)
    Nicole Joens

    Tanz der Zitronen

     (28)
    Aktuelle Rezension von: LolitaBuettner
    Ernst und doch mit Humor erzählt die Drehbuchautorin Nicole Joens in ihrem Buch "Tanz der Zitronen" von ihrer Arbeit und ihren Erfahrungen im Filmgeschäft. Sie gewährt Einblicke, die dem Leser nicht gefallen werden.

    Mehr als 20 Jahre arbeitet die Autorin für gute Unterhaltung und scheitert immer wieder an Redakteuren von ARD und ZDF. Diese nutzen ihre Machtstellung gern zu ihren Gunsten, nicht aber für die Qualität. "Redakteure sind keine Urheber, versuchen aber stets die kreative Kontrolle an sich zu reißen", schreibt Joens und weiter: "In den Redaktionen heißt es gerne, intelligente Geschichten seien zu anstrengend. Kann man seichte Volksverdummung schreiben, bekommt man heutzutage als Autor viele Aufträge."
    Das kann ich so unterschreiben.
    Ich selbst habe versucht, für ein Doku-Soap-Format zu schreiben. Es lockte mich die gute Bezahlung. Ich bin kläglich gescheitert. Schon beim Schreiben hatte ich Probleme. Dabei habe ich sonst immer eine blühende Fantasie. Es ging um Geheimnisse. Ich saß tagelang vor meinem Laptop und starrte auf die Zeilen, die nicht plakativ oder übertrieben genug sein wollten. Am Ende gab ich auf.

    Auslöser für das Buch "Tanz der Zitronen" war der Tod einer machtvollen Redakteurin. Im Buch heißt sie Annika. Der Leser erfährt von Schleichwerbung, Korruption, Skandalen und Missgunst. Aber auch von der Respektlosigkeit gegenüber den Menschen, welche die Geschichten schreiben, die wir uns abends gemütlich auf dem Sofa ansehen.

    Eine Passage gefiel mir besonders. ARD und ZDF, die immer wieder im Klinsch miteinander stehen, begegnen sich personifiziert bei der Tanztherapie. Sehr unterhaltsam. Das sollte man auch mal verfilmen.

    Ein wahrhaftiges Buch, das für Ernüchterung sorgt.
  4. Cover des Buches Aristoteles in Hollywood (ISBN: 9783404940134)
    Ari Hiltunen

    Aristoteles in Hollywood

     (3)
    Aktuelle Rezension von: MarkusDittrich
    Das geheimnisvolle Buch, um das sich in Ecos grandiosem Name der Rose eine Serie von Morden, Papst-Intrigen und Wahnsinn drehen, ist der verschollene zweite Teil der Poetik des Aristotels, der sich mit der Komödie beschäftigt. Glücklicherweise hat der erste Teil der Poetik - jener über die Tragödie - das Mittelalter überlebt und ist damit das älteste Buch überhaupt, das sich mit der Kunst des Erzählens beschäftigt. Praktisch alles, was auch heute noch gute Geschichtenerzähler antreibt, also der Aufbau der Geschichte, die Wahl des Themas und die Natur der Figuren, hat Aristoteles vor 2300 Jahren beschrieben und zwar präziser als irgend jemand nach ihm - bis heute! Ari Hiltunen, ein Dramaturg und Redakteur für das finnische Fernsehen, ist nun auf die gewagte, aber naheliegende Idee gekommen, den alten Griechen auf unsere modernen Erzähl-Medien anzuwenden: Kino, Fernsehen, moderne Bestsellerromane, ja sogar Cyberspace.
    Ich war zuerst skeptisch, dann aber baff, denn tatsächlich hat Hiltunen die Poetik bis aufs Komma genau gelesen und kennt sie wirklich. Und genial wie das Werk Aristoteles' nun mal ist, lassen sich seine eigentlich für die antike Tragödie gedachten Begriffe Eins zu Eins auf die moderne Dramaturgie übertragen. Bis hierhin ist Hiltunens Buch ein Treffer. Er überrundet locker die im Drehbuchbreich gehypten amerikanischen Scriptwriting-Päpste Syd Field, Linda Seger und sogar den besten von ihnen, Robert McKee. Schon die treffende Anwendung des aristotelischen Begriffs der hamartia (dem Fehler als Auslöser der Handlung) auf populäre Filme wie Auf der Flucht - zeigen, wie praktisch und knackig das Handwerkszeug des alten Griechen auch für moderne Autoren ist. Ganz egal ob sie Bücher, Filme oder Fernsehen schreiben.
    Da die Poetik schon 2300 Jahre alt ist, glaubt Hiltunen, dass das Erzählen von Geschichten noch viel älter ist und sich seit der Steinzeit kaum verändert habe. Ähnlich wie der Mensch: Obwohl er heute in Häusern lebt und Auto fährt und nicht mehr in Höhlen wohnt, so ist seine Natur doch gleich geblieben. So auch die des Erzählens. Es gibt einen Kern in seinem Wesen, der immer gleich ist, den wir immer wieder suchen und den es aufzuspüren gilt. Von hier aus schlägt Hiltunen einen gewagten Bogen zu anderen Theorien, vor allem zum Monomythos bei Joseph Campbell bzw. dessen Hollywood-Variante von Christopher Vogler.
    Hier beginnt nun ein klein wenig das Problem des Buches. Auch ich bin der Meinung, dass sich Aristoteles und Campbell ergänzen. Jedoch führt die Vermengung der Begriffe zu Unschärfen. Obendrein hat Bastei Lübbe eine eher maue Übersetzung schreiben lassen, vermutlich im Glauben, dass es bei "populärwissenschaftlicher Literatur" wie dieser nicht so darauf ankommt. Im Ergebnis hat das leider zur Folge, dass manche "Nachplapperer" inzwischen Voglers Begriffe Aristoteles unterschieben und umgekehrt.
    Im Ergebnis ist das Buch aber trotzdem ein Muß für jeden, der sich ernsthaft mit Schreiben beschäftigt. Hiltunen schafft es, den anspruchsvollen Gegenstand leicht und mundgerecht an Beispielen von Volksmärchen, über Shakespeare bis John Grisham zu vermitteln und dabei präzise zu bleiben. Wieso haben die in Finnland eigentlich so coole Redakteure?
  5. Cover des Buches Breaking Down BREAKING BAD (ISBN: 9783770558131)
    Christoph Dreher

    Breaking Down BREAKING BAD

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein Buch über eine der besten Fernsehserien der Welt: Einerseits erinnert das Buch an die bahnbrechende und maßstabsetzende Fernsehserie, sodaß man noch mal ein schönes "Braeking-bad-Feeling" bekommt, andererseits setzt sich das Buch filmwissenschaftlich mit der Serie auseinander, und das war für mich als Laien natürlich zu hoch, da müßte mal jemand Berufeneres was zu schreiben. Hat mir aber insgesamt gut gefallen.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks