Bücher mit dem Tag "dresden"
294 Bücher
- Jonathan Safran Foer
Extrem laut und unglaublich nah
(1.249)Aktuelle Rezension von: Johann_BaierNach 100 Seiten abgebrochen: die Hauptfigur ist ein 9-jähriger Junge, der altklug wie ein Erwachsener daherredet, der mehr weiß, als die meisten Erwachsenen, der aber gleichzeitig sich auf eine Suche begibt, die so unsinnig ist, dass kein 9-Jähriger das tun würde. Die ein 9-Jähriger in der Riesenstadt New York auch nicht durchführen könnte. Der Protagonist ist eine unrealistische Kunstfigur (ähnlich wie Günther-Grass-Oskar mit der Blechtrommel, der aus Protest aufhört zu wachsen). Mit einer unrealistischen Kunstfigur kann man nicht mitfühlen, sie ist kalt wie eine Science-Fiction-Comic-Figur. Sie erschien mir mehr wie ein abstraktes Fabelwesen, das mir irgendwelche Lebensweisheiten mitteilen soll, ich habe nur nicht verstanden welche.
Bei den unrealistischen (und schwer zu lesenden) Dialogen fragte ich mich: warum sind sie da, warum soll ich sie lesen? Dialoge werden in Romanen eingesetzt, um die Handlung voranzubringen, um die Personen zu charakterisieren, um eine Atmosphäre wiederzugeben, um Konflikte zwischen den Figuren aufzuzeigen – und sie hören auf, wenn diese Ziele erreicht sind. Die Dialoge in dem Roman von Foer dienen keinem dieser Ziele. Sie hören aber trotzdem nicht auf.
Das Buch war angekündigt als Geschichte eines Jungen, der seinen Vater beim 9/11-Anschlag verloren hat. Einen solchen Jungen lernt man aber nicht kennen. Man lernt aber nur eine unrealistische geschwätzige Kunstfigur kennen.
- Uwe Tellkamp
Der Turm
(179)Aktuelle Rezension von: OMess83Habe mich eigentlich sehr auf das Buch und den Stoff gefreut; Herr Tellkamp wird einem in gewissen Kriesen ja sehr ans Herz gelegt.
Von Seite 1 an habe ich feststellen müssen, dass die fast 1000 Seiten gewissermaßen herausfordernd werden würden. Die Sprache ist sehr gehoben und die Sätze lang und verschachtelt. Die Handlung wirkt oft nur schemenhaft angedeutet.
Ich muss leider zugeben, dass ich nach knapp 150 Seiten resigniert habe. Ich kann der Erzählung viel zu wenig folgen, als dass ich weitere 850 Seiten lesen kann, ohne dass mir meine Zeit viel zu schade wäre...
1 Stern ist sicherlich etwas streng bewertet; für mehr Sterne habe ich aber einfach zu wenig vom Gelesenen verstanden. Vielleicht gehöre ich auch nicht wirklich zum Zielpublikum des Autors, mein Realschulabschluss alleine reicht für so hochstehende Literatur dann offensichtlich doch nicht... Wird in einem Büchertauschregal hoffentlich einen geneigteren Leser finden als mich...
- Markus Heitz
Kinder des Judas
(691)Aktuelle Rezension von: 19gernot-winkler90Mit "Kinder des Judas" trifft Markus Heitz genau meinen Vampirgeschmack. Auf der einen Seite richtig schön blutig, wie sich das für Vampirliteratur gehören sollte, auf der anderen Seite historische, intelligente und organisierte Vampire. Das einzige, was etwas stört, ist die im dritten Teil des Buches etwas zu sehr im Vordergrund stehende Lovestory. Aber irgendwie auch ein cleverer Schachzug von Heitz, so wollte er sicherlich das Buch auch für Frauen ansprechender machen. Man muss ja auch auf die Verkaufszahlen achten. Aber da der Ausgang des ganzen versöhnt, sehe ich von einem Punktabzug ab.
- Kate Dakota
Erins bunte Steine
(29)Aktuelle Rezension von: heidi_59Erins bunte Steine
Kate Dakota
-= Klappentext -=
Erin Prescott ist verliebt in ihren Dozenten Donovan O’Really und es scheint so, als wenn er das Gleiche für sie empfinden würde. Doch dann stößt er sie brutal zurück und verschwindet. Fern der Heimat begegnet sie ihm in Dresden unerwartet wieder und er versucht erneut, sich ihr anzunähern. Was steckt dahinter? Wird Erin den Grund für sein seltsames Verhalten herausfinden und wird er sich ihr offenbaren? Und was hat ein Mord mit dem Ganzen zu tun, der fast 60 Jahre früher in Illinois geschehen ist? Ein Verbrechen, das das Leben eines Mädchens grausam beendete und das eines jungen Mannes für lange Zeit aus den Angeln heben wird? „
-= Leseeindrücke =-
Die Presscott Saga geht weiter !
Nach dem ich die Familie Presscott im ersten Teil der Saga :
“In den Tiefen einer Seele“
kennen gelernt hatte , brauchte ich nicht zu überlegen , ob ich den zweiten Teil lesen möchte .
Ich musste es ganz einfach tun !
Die Autorin Kate Dakota , hat mich mit ihrer tollen Story sofort erreicht und mitgenommen auf eine spannende und auch sehr emotionale Reise, die ich mit
“Erins bunte Steine” sehr gerne fortgesetzt habe .
Was mich so richtig gefreut hat , war das fast nahtlose Anknüpfen an Band 1
“In den Tiefen einer Seele”
Amy und James sind mit einigen Familienmitgliedern des Presscott Clan in Dresden und in Hochtzeits Vorbereitung . Ich freue mich sehr für die Zwei , dass sie jetzt endlich ihr Glück gefunden haben und sich trauen , ihren Weg gemeinsam zu gehen. Alle sind bester Laune , wenn auch manchmal etwas überdreht. Nur Erin , das Kücken der Presscott, hadert mit ihrem Schicksal .
Sie hat sich in ihren Kunstproffessor verliebt , der scheinbar auch eine Menge Gefühle für Erin hegt. Nach einer gemeinsamen , wunderschönen Nacht verhält er sich aber wie ein A…..( Mistkerl ) und erklärt ihr das sie jetzt gehen kann , er hat bekommen was er wollte. Erin kann nicht glauben das Donovan das ernst meint, aber er stößt sie unwiderruflich von sich weg.
Von Selbstzweifeln und Minderwertigkeitskomplexen geplagt , mit einer gehörigen Portion Wut auf den Mistkerl im Bauch , läuft sie alleine durch Dresden .
Einige Straßen weiter glaubt sie zu haluzinieren . Steht doch ein paar Meter entfernt der Mann ihrer (Alb) Träume und unterhält sich entspannt mit einer jungen hübschen Frau , die ihn ganz ungeniert anschmachtet .
Hallo ….., so nicht !
Und schon gar nicht mit Erin Prescott , mein Freund !
*WOM*.... der rechte Haken passt perfekt und trifft Donovan O’Really am Auge .
Oh je …..
Die Geschichte der Presscott hat diesmal mehrere spannende Erzählstränge , so daß wir alles im Perspektiven Wechsel lesen dürfen . Der Spannungsbogen wird dadurch natürlich bis zum geht nicht mehr angespannt und lässt einen mit angehaltenen Atem durch die Kapitel rasen , um zu erfahren wie es weiter geht .
Die zwei Hauptstränge sind :
2014 in Dresden
und der historische Teil von 1956 , in Oak Park / Illinois .
Ein grausamer Mord an einem 19 jährigen Mädchen aus der upper class, erschüttert die Bewohner des Städtchen Oak Park. Schnell hat man einen vermeintlich Schuldigen gefunden . Jasper Baines, ein junger Mann aus ärmlichen Verhältnissen , der heimliche Freund der Ermordeten Samantha .
Erst kurz vor der Hinrichtung lehnt sich Jasper gegen sein Schicksal auf und kämpft erfolgreich gegen das Unrecht.
Er hat Sam geliebt und nicht getötet . NIEMALS hätte er ihr weh tun können !
Trotz seiner Begnadigung lässt man ihn nicht in Ruhe sein Leben leben. Jaspers Familie scheint verflucht zu sein , jemand zerstört mutwillig und gezielt ihre Existenz .
Warum ?
Tja , dann ist da noch dieser kleine aber wichtige Nebenstrang zu Selma Lohmann , die Mutter von Silvia Presscott und zu Nicolai . Selmas verschollener Sohn.
Sehr gut ist der Autorin hier die Verknüpfung von Gegenwart und Historie gelungen . Es wirkt alles gut recherchiert und liest sich sehr stimmig . Stetig werden die Hinweise miteinander verknüpft und ergeben so ein komplexes Ganzes mit allen Hintergründen dieser spannenden Geschichte , die sich schon fast wie ein Krimi liest .
Für mich war es mal wieder ein Besuch bei guten und lieb gewonnen Freunden . Kate Dakota zeichnet ihre Protagonisten so schön natürlich und unkompliziert . Ein jeder mit seinen ganz normalen menschlichen Macken , so dass man sich den einen oder anderen gut als Freund oder Freundin vorstellen kann.
Der Schreibstil von Kate Dakota begeistert mich jedesmal auf Neue und bietet mir ein sehr breites Spektrum an Lesevergnügen . Frisch und unkonventionell, manchmal auch frech oder vorlaut , lässt sie ihre Protagonisten agieren und haucht so der Story ein gut ausbalanciertes und facettenreiches Leben ein .
Es ist mir ein Vergnügen gewesen Erin im schönen Dresden und Umgebung zu begleiten . Sehr detailierte und begeisterte Beschreibungen von Dresden , der Elbflorenz , der sächsischen Schweiz mit der Basteibrücke und dem Elbsandsteingebirge haben mich dazu animiert , bei google darüber nachzuforschen und den Wunsch in mir geweckt , das alles möchte ich mir gerne in Natur ansehen ! Ich kann nur sagen , toll ge- beschrieben , Frau Dakota !
Man kann das Herzblut lesen und spüren , das die Autorin in ihre Geschichten einfließen lässt . Vielen Dank dafür !
Von mir gibt es 5 Sterne ☆☆☆☆☆
und eine ganz klare Leseempfehlung
Ich freue mich jetzt auf den dritten Teil der Presscott Saga,
“Die letzte Rose”
der schon auf mich wartet .
heidi_59
Buchdetails
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 21.06.2014
Aktuelle Ausgabe : 21.06.2014
Verlag : CreateSpace Independent Publishing Platform
ISBN: 9781500276515
Flexibler Einband 396 Seiten
Sprache: Deutsch
- Andreas Gruber
Todesfrist
(988)Aktuelle Rezension von: KleenenaSabine Nemez muss erfahren das ihre Mutter verstorben ist. Doch sie ist nicht einfach sanft im Schlaf gestorben, nein sie wurde ertränkt in einem Gotteshaus gefunden. Schnell wird ihr Vater als Verdächtiger verhaftet. Doch Nemez ist von seiner Unschuld überzeugt. Durch eine suche von ihr in einer Datenbank dessen Zugangsdaten sie eigentlich garnicht besitzen dürfte wird der brilliante aber zynische Maarten S. Schneijder auf sie und denn Mordfall aufmerksam und wie sich herausstellt gibt es noch andere Fälle mit einem ähnlichen Muster.
Als erstes teilte ich Sabines Meinung über Schneijder. Er ist ein zynisches, arrogantes arschloch. Doch auch eine Genie. Schon bald amüsierten mich aber schon seine trockenen kommentare und Sabines art damit umzugehen. Zudem gefiel mir die Entwicklung der Beziehung zwischen denn beiden. Von einem Arschlöchigen Genie zu einem fast schon netten Mentor und einer Schülerin die ihn hin und wieder beeindruckte statt nur eine junge Dame vom kriminaldauerdienst zu sein.
Besonders Spannend war der sehr überaschende Plotwechsel wo der Mörder es sogar schafft Schneijder auszutricksen. Aber auch die Szene auf dem Dach war spannend. Denn man wusste nicht ob Nemez nun schießt oder nicht.
Alles im allen ein Top Buch das ich wirklich nur weiter empfehlen kann.
- Otfried Preußler
Krabat: Roman
(1.946)Aktuelle Rezension von: BuecherwalIch liebe Otfried Preußler. Alle seine Bücher. Aber dieses, sein einziges Jugendbuch… WOW
Krabat hat mich tief berührt, es hat mich nachdenklich gemacht, mich zum Austausch über die Geschichte angeregt. Es hat mir ein kleines Zuhause auf Zeit geschenkt, indem ich mich verkriechen und in die Seiten eintauchen kann. Indem ich immer frisch gemahlenes Mehl riechen kann und indem die Lehrlinge auf mich warten.
Dieses Buch ist ein Zufluchtsort, ich kann es nur empfehlen. (Ich lehne mich so weit aus dem Fenster und sage, dass es ein Fehler wäre es nicht zu tun)
- Heiner Meemken
Himmelrot
(25)Aktuelle Rezension von: BlausternDer 50jährige Klaus erhält nach über 20 Jahren von seinem alten Studienfreund Rüdiger eine Nachricht. Der bittet ihn, all seine Studienkollegen aufzusuchen und gemeinsam mit ihnen zu ihm zu kommen. Er möchte gern alle noch einmal wiedersehen, denn er ist todkrank und hat nicht mehr lange zu leben. Während Klaus selbst vor den Trümmern seines Lebens steht, macht er sich auf eine Rundreise durch ganz Deutschland. Dabei trifft er einen nach dem anderen und erfährt, was aus ihnen geworden ist. So unterschiedlich sind die Lebensläufe, so bunt wie das Leben ist. Und nach und nach taucht Klaus wieder in die Vergangenheit ein und lässt sein Leben, und alles, was darin falsch gelaufen ist, Revue passieren. Auf seiner Reise lernt er die entschieden jüngere Annemarie kennen. Sie helfen sich gegenseitig und finden so langsam wieder zu sich selbst.
Ein tiefsinniges Buch, in dem zwar die traurige Krankheit und der folgende Tod von Klaus angerissen wird, es aber weit mehr gibt. Das Leben, wie es in allen möglichen Bahnen laufen kann, wird hier zur Facette. Aber das alles in einer ganz ruhigen und bedächtigen Sprache, was sehr gut ankommt. Es liest sich behaglich, denn der Autor hat eine gütige Schreibweise. Die Übergänge von Gegenwart und Vergangenheit fügen sich perfekt ins Geschehen ein. So kann man der Handlung ohne Probleme folgen. Abwechslungsreich sind zugleich der Wechsel von Dialogen, Erzählung und Mails. Auch die Personen sind für mich real und deutlich charakterisiert. - Wolf Kampmann
Gustav
(15)Aktuelle Rezension von: abetterwayInhalt:
"`Was Wahrheit ist, entscheide ich! Diese Maxime trägt Gustav Bülow durch die siebzig Jahre seines Lebens, vom Ende des Zweiten Weltkrieges über den Zusammenbruch der DDR bis zur Jahrtausendwende. Er ist Künstler, Forscher, Womanizer und Weltenretter. Sein Bezugssystem ist das Reich der Fantasie. `Wer Probleme damit hat, ist ein Idiot. Er erfindet blutstrotzende Kriegsabenteuer, samt einer mysteriösen Begegnung mit Hitler persönlich, eine Ehe mit einer Mohawk in Kanada und Abenteuer mit Wölfen mitten in der Zivilisation. Die Wirklichkeit ist Gustav stets dicht auf den Fersen, doch er ist der Wahrheit immer eine Nasenlänge voraus. Wolf Kampmann erzählt mit Wortwitz die Lebensgeschichte eines Hochstaplers und entführt die Leser in eine bunte Welt voller Mut, Fantasie und Husarenstücke. Mit einem einzigen Satz kann Wolf Kampmann wie seine Hauptfigur `Hunderte in Erstarrung versetzen oder zu Tränen rühren . Dieser Romanheld verspricht: `Ihr werdet euch noch alle wundern!"
Meinung:
Das Cover ist sehr ruhig und passt wie ich finde gut zu dem Buch. Die Kapitel sind etwas kurz gehalten, für meinen Geschmack könnten diese länger sein.
Der Schreibstil ist ruhig und flüssig, das Buch lässt sich locker in drei Tagen wenn nicht schneller lesen ohne das einem langweilig wird.
DIe Spannung allerdings hält sich in Grenzen aber dafür unterhaltet es gut. Es hat Charme und ist super für zwischendurch.
Ich finde man könnte allerdings die gleiche Schriftart wählen.
Fazit:
Gutes Buch für zwischendurch, ein paar Kapitel könnten länger sein. - Tanja Litschel
Traubenblut
(14)Aktuelle Rezension von: Jisbon"Traubenblut" ist ein Krimi, der atmosphärisch sehr dicht ist. Der Fall ist interessant, die Umstände mysteriös und der Autorin ist es gelungen, alles spannend und auch irgendwie unheimlich darzustellen. Allein schon, dass die Tote scheinbar alleine im Bremer Ratskeller war, als sie umgekommen ist, dazu noch Gerüchte, dass es dort spukt, und eine Prise voller unerklärlicher, düsterer Geschehnisse sorgen dafür, dass die Geschichte etwas mehr als ein 'typischer' Krimi ist, gerade gegen Ende. Mich persönlich hat dieser mystische Beigeschmack nicht gestört - wer jedoch einen normalen Krimi erwartet und keine unerklärlichen Ereignisse mag, findet daran vermutlich keinen Gefallen.
Die Ermittlungsarbeiten der Schwester der Toten, einer Journalistin, sind glaubwürdig dargestellt und es gibt viele Nebencharaktere, die mal mehr, mal weniger verdächtig sind. Bis zuletzt weiß man nicht wirklich, wem man trauen kann und das hat mir gut gefallen, da man dadurch die ganze Zeit auf der Hut war und sich gefragt hat, was sich nun wirklich zugetragen hat. Allerdings hat die Menge an Figuren am Ende dafür gesorgt, dass die Konfrontation am Ende zwar packend, aber auch verworren war. Es sind plötzlich immer mehr Charaktere aufgetaucht, die sich suspekt verhalten haben, und alles ging ziemlich schnell. Für mich war dieser Teil ein bisschen verworren und das war schade, da ich auf die Auflösung schon sehr gespannt war. Davon abgesehen war das Ende stimmig und hat zum Rest der Geschichte gepasst.
Besonders interessant fand ich die Informationen über die Geschichte des Bremer Ratskellers und die Mythen, die darüber erzählt werden, und der Autorin ist es gelungen, ihre Handlung in diesen Rahmen einzubetten.
Zusammenfassend kann man sagen, dass "Traubenblut" nicht ist, was ich erwartet hatte; zwar ist es ein guter Krimi mit einer wirklich toll ausgearbeiteten düsteren und spannenden Atmosphäre, aber die mystischen Ereignisse haben mich doch ein wenig aus der Geschichte gerissen. Deshalb, und auch wegen der Verwirrung am Ende, gebe ich dem Buch 3,5/5 Sternen. - Andreas M. Sturm
Sakrament des Todes
(15)Aktuelle Rezension von: TaluziVom Buch „Sakramente des Todes – 13 Morde auf heiligem Boden“ war ich enttäuscht. Einige Krimis waren keine Morde und auf heiligem Boden fanden sie auch nicht immer statt. Ich bin mit einer anderen Einstellung ans Lesen gegangen. Daher wohl die Enttäuschung.
Ansonsten finde ich eigentlich die Vielschichtigkeit von Anthologien gut. Es gibt skurrile Krimis, hier z. B. war das für mich „Limburg sucht den Superbischof“ von Eva Lirot oder lustige Krimis, hier„der Bibel-Code“ von Hughes Schlueter oder gruselige Krimis, hier „das Wunder der heiligen Barbara“ von Martina Arnold.
Die zwei besten Krimis waren „Kunibäätspütz“ von Regina Schleheck und „Maria hat geholfen“ von Swenja Karsten für mich.
„Künibäätspütz“ war spannend und lehrreich bis zum Schluss. Zum einen fieberte ich bis zum Schluss was mit Clemens passiert ist und was aus Anna wird. Zum anderen lernte ich die Legende um den Künibäätspütz-Brunnen und die Geschichte über den Heiligen Clemens kennen. Das war bildend.
„Maria hat geholfen“ war eine sehr lebendig geschriebener Krimi. Ich hatte das Gefühl ich bin mitten drin. Maik hat eine Panne in der Nähe einer Kirchruine im Spindeltal. Seine Beute aus einem Bankraub vertraut er der Statue Maria an. Zum Glück kommt er bei Stella und ihrem Sohn unter, um ihn Ruhe seine weitere Flucht zu planen. Da kommt ihm Maria in die Quere, damit hätte er nicht gerechnet.
Die Kapitel sind nicht allzu lang und tragen als Überschrift den Namen des Autors, den Titel des Krimis und den Namen der Kirche bei der, der Krimi spielt.
Jeder Krimi spielte in oder bei einer Kirche. Zu jeder Kirche gab es ein schwarz-weiß Bild. Hier wäre noch schön gewesen mehr Infos über die Geschichte des Gotteshauses zu erhalten. Das hätte ich interessant gefunden.
Trotz meiner Kritik ein lesenswertes Buch.
- Julius Kron
Die Tote von Dresden
(23)Aktuelle Rezension von: LangeweileInhalt übernommen:
Die Kommissare Frank Haberking und Anna-Maria Slakow haben nur eines gemeinsam: nichts zu verlieren. Sie wurden strafversetzt und sollen die zehn Jahre zurückliegende Entführung der Dresdner Familienrichterin Jennie Flagant aufklären. Ein Fall, an dem bisher alle Ermittler gescheitert sind. Jennie Flagant wurde damals in die Zwangsprostitution verschleppt. Da sie wenige Tage nach ihrer Befreiung durch die Polizei Selbstmord beging, blieben viele Fragen offen. Wer hat sie durch diese Hölle gehen lassen und vor allem: Warum? Auf der Suche nach Antworten geraten Slakow und Haberking in einen Fall mit ungeahnten politischen Dimensionen, der sie in höchste Gefahr bringt ...
Meine Meinung:
Die Geschichte begann recht vielversprechend. Mit dem Polizeibeamten Haberking und der Kommissarin Anna Maria Slakow hat der Autor einneues Ermittlerpaar geschaffen,was mir auf Anhieb sympathisch war.
Der Cold Case, mit dessen Aufklärung sie betraut wurden,erweist sich als schwieriger Fall.
Zu Anfang war die Geschichte sehr spannend, das ließ aber kontinuierlich nach, bis zu einer ziemlich langweiligen Phase in der Mitte des Buches. Außerdem gab es einige Ungereimtheiten, die mir den Lesespaß etwas verdarben. Auch wenn die Spannungsschraube zum Ende hin wieder angezogen wurde, konnte mich das Buch nicht vollends überzeugen.
Fazit:
Von mir eine eingeschränkte Leseempfehlung und drei Sterne. - Jonathan Safran Foer
Extremely Loud and Incredibly Close
(273)Aktuelle Rezension von: HamburgerinDieses Buch ist ein Kunstwerk. Fotos, Seiten, auf denen nur ein Satz zu lesen ist, leere Seiten, ein Zahlencode, der Gefühle ausdrückt oder das Daumenkino am Ende des Buches - all das habe ich nicht als effekthascherische Masche empfunden, sondern als kreative Darstellungsform, die hervorragend zur Geschichte passt.
Darin geht es um den 9-jährigen Oscar Schell, dessen Vater am 11. September ums Leben kam. Oscar findet unter den Sachen seines Vaters einen Schlüssel und macht sich nun auf, das passende Schloss zu finden. Eine schwierige Aufgabe, aber sie hilft ihm, seine Trauer zu bewältigen.
Oscar, ein liebenswerter Knirps und Klugscheißer, lernt New York und eine Menge Leute kennen. Der Leser lernt seine Familie kennen, vielmehr die Geschichte seiner jüdischen Großeltern, die die Kriegstage in Dresden erlebten.
So kreativ wie die Aufmachung ist Foers Schreibstil - ohne dabei gewollt anders zu wirken. Foer gelingt es, dramatische und traurige Ereignisse so unsentimental wie gefühlvoll zu verpacken, dabei die Spannung zu halten und dazu noch witzig zu sein.
Ich habe jede Zeile genossen, habe mich gefreut, Familie Schell und besonders den kleinen Oscar kennen zu lernen. Ein ungewöhnliches, brillantes Leseerlebnis. - Eric Stehfest
9 Jahre Wahn
(78)Aktuelle Rezension von: gaby2707Ich kenne Eric Stehfest aus seiner Rolle des Chris Lehmann bei GZSZ, von Let´s Dance, aus dem Dschungel und aus verschiedenen Talkshows, wo er von seiner "Drogenkarriere" erzählt. Seine dort gezeigte Persönlichkeit hat mich dazu animiert, mir dieses Buch zu kaufen und nun endlich zu lesen. Aber ich habe mich damit wirklich nicht leicht getan.
Eric Stehfest hat einen wie ich finde sehr aussergewöhnlichen Erzählstil. Kurze, knappe Sätze, immer wieder springt er hin und her, scheint unkonzentriert und weicht oft ab. Und ich habe mich gefragt: Ist das die heutige Jugendsprache oder hängt das mit dem Drogenkonsum zusammen, der ja bekanntlich einiges im Körper kaputt macht. Seine Berichte von Gerichtsverhandlungen und von seinen Theateraufführungen zeigen, wie Realitätsfern er da oft schon ist. Irritierend finde ich auch die immer wieder in kursiv eingeschobenen Gedanken, bei denen ich nicht weiß, was sie mir sagen wollen. Ausser, dass hier jemand die Realität verloren zu haben scheint.
Ich muss dauernd umdenken, mich in verschiedene Schauplätze hinein denken. Aber dadurch bekomme ich einen guten Einblick in die damalige Lebenssituation des Autors, was mich erschreckt und teils sehr verstörend wirkt. Er vermittelt sehr gut, wie er die Welt sieht und warum er tut was er tut.
In seinem Buch erzählt der Schauspieler aus seiner Kindheit und Jugend, von seinen Famiienverhältnissen, seiner Schulzeit, wie er langsam in die Drogenszene abdrifftet und wie er seine Sucht vor der Aussenwelt versteckt hält.
Ein großer Halt ist immer wieder seine Mutter, die ihn mit ihrer Liebe versucht aus diesem Sumpf zu befreien und die er von jeglicher Schuld freispricht. Überhaupt gibt er niemandem ausser sich selbst die Schuld an seiner Sucht. Das finde ich klasse.
Und ich bewundere ihn, dass er es mit ganz viel Willen und Disziplin geschafft hat, sich nach diesen 9 Tagen wach, die ihn fast das Leben gekostet haben, aus diesem Rausch zu befreien. Das er durchgehalten hat, wenn es auch noch so hart war. Und das er mit diesem sehr persönlichen Buch seine Erfahrungen teilt.
Eine Geschichte auf die ich mich einlassen musste. Ein Thema, das gerade wieder in aller Munde ist. Ein Buch, das, auch wenn es teilweise schwer zu lesen ist, absolut lesenswert ist.
- Erich Kästner
Fabian
(334)Aktuelle Rezension von: LolyZum Inhalt:
Dr. Jacob Fabian ist Germanist und arbeitet als Werbetexter in Berlin. Er stürzt sich in erotische Abenteuer, trinkt mit Reportern und versucht, im stürmischen Treiben der Großstadt an seinen Idealen festzuhalten. Doch die Stadt bewegt sich im Zickzack und die demokratischen Grundlagen der Weimarer Republik geraten zunehmend ins Wanken. Als Fabian die junge Anwältin Cornelia in einem Bildhaueratelier kennenlernt, verändert sich sein Leben und die beiden verlieben sich – doch ihre Liebe soll nicht von Dauer sein.
Mein Eindruck:
Ich habe in diesem Wintersemester ein Seminar zu Erich Kästner belegt und dafür dieses Buch gelesen, doch das Cover ist mir schon eine ganze Weile vorher gelegentlich in der Buchhandlung aufgefallen, weswegen es mich gefreut hat, es auf der Lektüreliste zu finden.
Besonders nach ‚Emil und die Detektive und Emil und die drei Zwillinge‘ und ‚Das fliegende Klassenzimmer‘ war ich gespannt darauf, wie anders Kästner für seine erwachsene Leserschaft geschrieben hat und ein Unterschied war definitiv erkennbar. Wo in seinen Kinderbüchern die Hoffnung und die Kraft des Guten einen großen Raum einnehmen, ist diese in ‚Fabian‘ so gut wie gar nicht zu finden. Mir ist bewusst, dass es sich um eine gesellschaftskritische Perspektive handelt und es gefiel mir, wie unverblümt er manche Umstände und Situationen geschildert hat. Doch irgendwie wurde die triste Atmosphäre, in der selbst die kleinste Flamme der Hoffnung sofort erlischt, nach einigen Seiten langweilig und fade. Sie deprimierte und frustrierte mich, da Fabian kein flacher, schlecht konstruierter Charakter ist. Er hätte die Umstände, die seinen Alltag geprägt haben, definitiv verändern können, wenn er es genug gewollt und die Energie dafür aufgebracht hätte.
Fabian hat interessante Ansichten in Bezug auf das Leben und die Gesellschaft, deshalb war es für mich nicht ganz verständlich, warum er tatenlos zugesehen hat, wo er doch genau wusste, was die Probleme sind. Das hat die Authentizität seiner Ideale für mich aufgehoben, denn er hat sich so verhalten, als wäre die Tatenlosigkeit zu bequem für ihn und die Aussicht auf Besserung seine Energie nicht wert. Es hat den Eindruck erweckt, er würde sich dieser Welt, die er kritisch betrachtet, nicht wirklich zugehörig fühlen – als wäre er ein unbeteiligter Beobachter.
Genau da hat Kästner meiner Meinung nach alles richtig gemacht, denn die Geschichte hat mich mehrmals zum Nachdenken angeregt. Gleichzeitig hat es sich für mich so angefühlt, als hätte er es sich mit diesem Werk zu leicht gemacht und als würde ein bedeutender Teil zur endgültigen Vollendung fehlen. Hier sollte ich erwähnen, dass ich die zensierte Version und nicht ‚Fabian oder Ein Gang vor die Hunde‘ gelesen habe. Vielleicht würde meine Einschätzung anders ausfallen, hätte ich diese Version gelesen – wer weiß.
‚Fabian‘ zu lesen war auf jeden Fall interessant, besonders im Hinblick auf den Kontrast zu seinen Kinderbüchern. Kästners Schreibstil strahlt eine gewisse Intelligenz aus, was mir sehr gut gefällt, doch in diesem Werk hat mir, wie bereits erwähnt, einfach etwas gefehlt, um es genauso gut finden zu können, wie die anderen Bücher, die ich bereits von ihm kenne. An Fans seiner Arbeit würde ich es auf jeden Fall weiter empfehlen.
(https://book-souls.com/2025/05/19/fabian-von-erich-kaestner/)
- Kai Leuner
Der Pakt
(10)Aktuelle Rezension von: FrolleinJottInhalt / Klappentext:
"Drei kaltblütige Morde in einem Nobelhotel an der Binzer Strandpromenade erschüttern die Insel Rügen. Die Opfer kannten einander nicht. Wurden sie völlig willkürlich ausgewählt? Die Ermittlungen der Staatsanwältin Manja Koeberlin führen zu einem Millionenbauprojekt in Stralsund. Sie nimmt die Spur einer mysteriösen Profikillerin auf, die scheinbar unbeirrt einem grausamen Plan folgt. Wer ist ihr nächstes Opfer?"
Meine Meinung:
Die Handlung spielt auf der Insel Rügen und führt den Leser in die Welt der Lokal- und Bundespolitiker, die in unseriöse Geschäfte, kriminelle Machenschaften und Korruption verwickelt sind, bis hin zur russischen Mafia. Wer jemandem in die Quere kommt, wird kaltblütig um die Ecke gebracht. Das machen die feinen Herrschaften aber natürlich nicht selber, sondern es wird eine Killerin beauftragt. In diesem Fall ist also mal eine Frau die Mörderin, finde ich eine gelungene Abwechslung.
Zunächst werden ziemlich viele Personen erwähnt und es dauert eine Weile bis man durchschaut, wer da nun warum gekillt wird. Und Tote gibt es einige!
Das Buch hat einen klaren Schreibstil, es läßt sich gut und flüssig lesen. Die Story ist ganz gut konstruiert, manchmal nicht wirklich realistisch (aber wer weiß, was sich so hinter den Kulissen abspielt in der Politikszene!) und dabei mittelmäßig spannend. Für mich hatte es nicht diesen typischen Spannungsbogen, sondern war in einigen Situationen fesselnd, was dann aber auch wieder nachließ.
Für einen Thriller (wie auf dem Cover angekündigt wird), reicht es nicht so ganz. Deshalb vergebe ich hierfür 3 Sterne.
- Annette Langen
Mit Felix auf großer Deutschlandreise
(22)Aktuelle Rezension von: MermaidkathiMein Fazit:
Mir gefällt das Buch mit der Deutschlandreise sehr gut. Es macht Spaß Felix auf seiner Reise zu begleiten und verschiedene Orte & regionale Fakten kennenzulernen. Das Buch ist super und kindgerecht umgesetzt und liebevoll gestaltet. Insgesamt sind es mir jedoch etwas zu wenige Briefe an Sophie und eine viel zu lange Zeit, in der Felix unterwegs ist. Dabei fehlte mir etwas, dass es rund ist. Auch wenn er viele Orte besucht, passt es meiner Meinung nach nicht ganz in den Zeitrahmen. Doch insgesamt empfinde ich das Buch mit den schönen Texten und den bunten Illustrationen sowie dem tollen Wissen als gut gelungen. Es zeigt eindrucksvolle, schöne Orte, die man gerne besuchen mag & zeigt den Kindern welche Schätze in Deutschland warten. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine absolute Empfehlung!
Meine Meinung zum Buch:
Das Deutschlandreisebuch mit Felix hat mir richtig gut gefallen. Beim Begleiten lernt man unglaublich viele und tolle Orte in Deutschland kennen. Dabei ist alles wunderschön kindgerecht umgesetzt und auch, wenn mir persönlich manche Orte etwas zu kurz kamen, ist die Länge sehr gut gewählt. Mit den wunderschönen, bunten Illustrationen, den kurzen Texten und den kleinen Wissensbereichen hat das Buch eine angenehme Länge und ist zudem locker und leicht. Es lässt sich super vorlesen und auch die vielen kleinen Extras, wie die Briefe und die aufklappbaren Seiten bieten ein tolles Bucherlebnis. Es werden spannende und faszinierende Städte/Dörfer vorgestellt, bekannte Sehenswürdigkeiten oder tolle Naturorte, die alle sehr sehenswert sind. Mich haben vor allem der Spreewald, die Zugspitze und der Almabstieg begeistert. Aber auch über die Grube Messel und den Schwarzwald habe ich mich sehr gefreut. Über 20 Orte werden kurz oder ein klein wenig länger vorgestellt und so einige regionale Fakten werden ausgeplaudert. Das Buch bietet auf jeden Fall jede Menge Inspiration für den nächsten Urlaub und zeigt, dass Deutschland so einiges zu bieten hat. Da der Kuschelhase Felix schon lange sehr bekannt ist (ich bin jetzt fast 27 und habe den Kuschelhasen und Sophie schon als Kind kennen & lieben gelernt) bietet das Buch nicht nur den Kindern, sondern auch den Erwachsenen große Freude. Neu ist dieses Mal, dass das Buch aus Felix Sicht erzählt wird und nicht aus der von Sophie. Auch schreibt Felix leider nur 4 Briefe, was ich sehr schade finde. Es hätten einige mehr sein können, so viele tolle Orte wie er besucht. Auch wundert mich auch die Zeitangabe. Zwischen den Briefen liegen etwa 4 Wochen, was ich doch als ziemlich viel empfinde, zumal er mit magischen 7-Meilen Stiefel reist und nicht so viele Orte vorgestellt werden, sodass die Zeit zwischen den Briefen von 30 Tagen gefüllt wird. In dem Bereich hätte es etwas runder sein dürfen. Im Großen und Ganzen ist das Buch aber wunderschön geworden und wirklich ein Schatz fürs Kinderzimmer. Am Anfang und am Ende ist auch noch eine Deutschlandkarte mit Städten und tollen Sehenswürdigkeiten eingezeichnet, die mir sehr gut gefallen hat (vorne Norden und hinten Süden). In dem Buch gibt es auf jeden Fall so einiges zu Entdecken und ich kann es euch nur empfehlen.
Meine Meinung zum Cover und den Illustrationen:
Mir gefällt das Cover richtig gut. Man erkennt Felix ganz groß in seinen roten 7-Meilenstifeln und das Cover wird von verschiedenen Flaggen und Sehenswürdigkeiten von Deutschland verziert. Alles ist im bekannten Illustrationsstil gezeichnet und die vielen bunten Illustrationen und liebevollen Gestaltung-Elemente ziehen sich durchs ganze Buch. Am Anfang und Ende ist jeweils eine Hälfte der Deutschlandkarte mit verschiedenen Orten und Symbolen abgebildet, die einen schönen Überblick geben. Das Buch ist wirklich wunderschön gestaltet.
Ich wünsche euch ganz viel Spaß auf der Deutschlandreise mit Felix. Eure MermaidKathi
- Anne Rice
Blut und Gold
(138)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchDa gut recherchiert, erhält man einen Einblick in die damalige Kultur, Politik und Gesellschaft der verschiedenen Städte und Imperien, unter anderem Antiochia, Konstantinopel/Istanbul, Rom, Venedig und Dresden. Besonders gut finde ich den Wandel der Zeit, der anhand kleinerer Alltäglichkeiten, wie zum Beispiel dem Tanz, Gesten der Begrüßung, Kleidungsstilen, Wohnkomfort etc. beschrieben wird. Hier hätte ich mir auch noch mehr davon gewünscht, da Marius das ja alles beobachtet und miterlebt hat, um sich den jeweiligen Zeiten anzupassen.
Besonders mag ich auch die Beschreibung des äußeren Aussehens der Personen, da dadurch spezifische Bilder der Charaktere im Kopf entstehen.Für jede Leseratte die Vampirstories mag ein absolutes Muß!
- Julius Fischer
Die schönsten Wanderwege der Wanderhure
(21)Aktuelle Rezension von: rkuehneIch mag Julius und geh auch gern zu Poetry Slams und mag diese Art von Texten und Kultur, allerdings ist es in gelesener Form, auch wenn man sich den Autor dazu vorstellt, immer noch etwas anderes. Einige Texte waren in der Tat sehr lustig, vieles wiederholt sich aber und vor allem die Art und Weise der Texte ist immer ähnlich und irgendwann etwas ermüdend. Deswegen mit Mühe – gutgemeinte drei Sterne.
- Sabine Ebert
1813 - Kriegsfeuer
(115)Aktuelle Rezension von: AMCLiestDie ca 800 Seiten dieses Buches haben mich am Anfang etwas abgeschreckt, diesen Roman von Sabine Ebert zu lesen, der schon so lange bei mir auf dem Bücherregal steht.
Es hat auch etwas gedauert, mit der Geschichte um die Völkerschlacht von Leipzig warm zu werden, denn zu viele Menschen und deren Schicksale tummeln sich auf den ersten Seiten, sodass es mühsam wird, einen roten Faden zu finden, obwohl ich ziemlich schnell auf bekannte historische Persönlichkeiten gestossen bin: Napoleon, Jean Baptiste Bernadotte, Kronprinz von Schweden , Zar Alexander, Blücher, der sächsische König Friedrich August I.. Auch das Städtchen Freiberg habe ich schon kennen gelernt:
Hier wohnt der Buchdrucker Friedrich Gerlach mit seiner Frau Johanna und versucht trotz des Krieges sein Geschäft weiter zu führen. Als seine Nichte Henriette mit ihrem Bruder zu ihm stößt, nimmt er sie auf. Die französische Besatzung wird auf ihn und das hübsche Mädchen aufmerksam, und so entspinnt sich neben den Geschichten um die Schlachten der Generäle ein getreues Bild der Bevölkerung und seiner Sorgen. Die männliche Jugend möchte in den Krieg ziehen und die Mütter vermissen ihre Söhne. Dem Schicksal dieser einfachen Menschen und die Entscheidungen der großen Persönlichkeiten, die zu Leben und Tod in den Schlachten führen, wird großes Augenmerk geschenkt. Über allem aber thront die Sehnsucht nach Frieden, die von Henriette verkörpert wird. Sie ist hin und her gerissen von ihren Gefühlen zu einem französischen Leutnant namens Etienne und dem preussischen Premierleutnant Maximilian, hat mehrere Verehrer und ein Geheimnis, das sie dazu bringt, im Lazarett Dienst zu leisten. Anfangs ist sie etwas blaß, gewinnt aber bald zwischen den vielen historische Personen an Kontur.
Sabine Ebert hat die historischen Fakten der Völkerschlacht von Leipzig akribisch recherchiert, jede Schlacht, jede Entscheidung der Generäle und der Herrscher wird mehr oder weniger detailgetreu dargestellt. Damit ist es nicht nur ein historischer Roman, sondern fast ein Sachbuch geworden, der fesselt und dabei ein fast vollkommenes Bild auf die historischen Persönlichkeiten schafft. Sie bleibt dabei sachlich und verknüpft geschickt die einzelnen Handelsstränge, sodass eine höchst interessanter Abriss der Geschichte entstanden ist.
- Victor Klemperer
Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten
(41)Aktuelle Rezension von: UWEDUISVictor Klemperer135. Geburtstag von Victor Klemperer
*09.Oktober 1881 † 11.Februar 1960Klemperer beschreibt sehr genau den Alltag in Dresden während des Nationalsozialismus. Er verlor seine Professur und musste mit seiner Frau in sogenannten Judenhäusern leben. Die tägliche Angst, von der Gestapo ins Konzentrationslager deportiert zu werden.
Das Tagebuch beschreibt auch die Bombardierung Dresdens, am 13.Februar 1945. Die Bombardierung rettete Klemperer vor der Deportation ins Konzentrationslager, die drei Tage später erfolgen sollte.
Diese Tagebücher sind ein wichtiges Zeitdokument, deshalb unbedingt lesen !
- Erich Kästner
Fabian oder Der Gang vor die Hunde
(78)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeJakob Fabian und sein bester Freund Labude sind absolute Gegensätze: der Eine weder besonders ehrgeizig, noch verspürt er den drängenden Wunsch eine Familie zu gründen und lässt sich durchs Leben treiben, der Andere politisch engagiert, arbeitsam und nie mit sich selbst zufrieden.
Kästner greift viele Themen auf, die von der Gesellschaft verschwiegen oder unter den Teppich gekehrt werden. Er gibt einen mehr als deutlichen Einblick in die Gesellschaft der damaligen Zeit. Gerade das Tabuthema Sexualität legt er offen und unumwunden schwarz auf weiß auf den Tisch. Viele Themen baut er gekonnt ironisch satirisch auf, so dass der Leser das Schmunzeln manchmal nicht wegstecken kann, obwohl es eigentlich eher traurig oder gar erschreckend ist. Kästner legt ziemlich klar den Generationenkonflikt der Zeit dar, Hoffnungen, Träume und Ängste der Menschen, politische Ideologien und die Kritik daran. Am Ende des Buches findet der interessierte Leser noch zwei Nachworte Kästners aus verschiedenen Jahren und einige Anmerkungen zur Einordnung des Buches und des Inhaltes.
Mein Fazit: Wer gerne Historisches liest oder sich insbesondere für diese Zeit interessiert, kann und darf an Kästner nicht vorbeigehen, zumal sein schnörkelloser Schreibstil ausgesprochen wortgewandt und inhaltlich deutlich ist. Von mir eine klare Leseempfehlung
- Jan Guillou
Die Brückenbauer
(97)Aktuelle Rezension von: Swen_DarmerSo liebe ich abenteuerliche, historische, Familien-Saga`s. Mit atmosphärischen Schauplätzen, spannend geschrieben und gut recherchiert.
Die Geschichte "Die Brückenbauer" bietet reichlich Stoff zum Philosophieren, denn sie verbindet persönliche Geschichten mit gesellschaftlichen Entwicklungen, moralischen Entscheidungen und generationsübergreifenden Konflikten. - Sie ist ein spannender historischer Roman, der mit technischer Raffinesse, emotionaler Tiefe und einem breiten Panorama des frühen 20. Jahrhunderts überzeugt.
Oft denke ich nach den jeweiligen Kapiteln über das Gelesene nach. Inspiriert davon verknüpfe ich es mit altem Wissen und selbst Erlebten. Vergleiche Damals mit Heute und mache mir Gedanken über den steten Wandel der Zeit. Somit wurden weitere Brücken geschlagen. Guillous Saga inspiriert also auch zur Reflexion über Zeit, Veränderung, und Hoffnung!
Ich freue mich schon auf die nächsten Bände...
- Erich Kästner
Emil und die Detektive
(638)Aktuelle Rezension von: Pegasus1989Ich kenne dieses Buch schon einige Zeit und jedes Mal, wenn ich es lese, überzeugt es mich nicht wirklich. Es ist schön, dass Emil Freunde findet, die ihm bei der Geldbeschaffung helfen, aber irgendwann neigt diese Detektiverei ein bisschen zur Angeberei und Großspurigkeit. Ich kenne Kinderkrimis, die besser geschrieben sind und würde es daher nicht weiterempfehlen.
- Hanns Zischler
Das Mädchen mit den Orangenpapieren
(9)Aktuelle Rezension von: pardenWAS IST HEIMAT?
Elsa heißt das Mädchen, das hier im Mittelpunkt der episodenhaften Erzählung steht. Mit ihrem Vater lebt sie Mitte der 50er Jahre seit sieben Monaten in Marstein, einer kleinen Stadt an der Ache, in den Bergen, unweit des Chiemsees. Geflüchtet sind die beiden aus dem zerbombten Nachkriegs-Dresden, die Mutter Elsas kurz zuvor verstorben. Die Trauer und die Fremde haben Elsa und ihren Vater sehr zusammengeschweißt, und doch muss jeder seinen Alltag auf sich allein gestellt bewältigen.
Während der Vater arbeiten geht, besucht Elsa als Externe das Internat im hochgelegenen Schloss. Schon der Schulweg ist nicht leicht, denn Elsa laboriert an einem Hüftleiden, das ihr das Gehen erschwert. Aber auch sonst ist es nicht einfach an dem neuen Ort - als Auswärtige, die die hiesige Mundart kaum versteht, ist sie ein Außenseiter. Nur Pauli, ein Junge aus ihrer Klasse, hat nicht gelacht, als Elsa als Neue in ihrem Dresdner Dialekt zu sprechen begann.
Zuflucht vor der Einsamkeit und ihrer Trauer sucht Elsa in ihrer Sammlung von Orangenpapieren. Vielleicht erinnert sich noch jemand daran: Zitrusfrüchte wurden früher einzeln durch hauchzarte, federleichte, fast transparente Papierchen geschützt und so verpackt in eine Stiege gelegt. Diese Papierchen hatten stets ein aufgedrucktes Bild, das den Flair des Südens, des ganz Besonderen, noch verstärkte. Und diese Bilder der Orangenpapierchen kann Elsa stundenlang betrachten. In manchen der abgebildeten Figuren meint sie gar ihr bekannte Personen wiederzuerkennen.
Diese Orangenpapierchen setzt Hanns Zischler als wundervolle Symbolik ein für die Schutzhülle, in die Elsa sich flüchtet, wenn die Gefühle sie zu übermannen drohen. Und so wie die Orange ausgewickelt wird und erst dann ihre ganze Pracht offenbart, legt auch Elsa zunehmend ihre Schutzhüllen ab, in dem Maße, wie sie Freundschaft und Zuwendung erfährt.
Auch sonst bedient sich Hanns Zischler einer ausgesprochen bildgewaltigen und metapherstrotzenden Sprache, die mir allerdings gelegentlich als etwas zu bemüht erschien.
"(...) hat sie sich an den Anblick der Berge nicht gewöhnen können. Manchmal will sie den Blick gar nicht heben, zu erdrückend ist die Maßlosigkeit der dunklen Felsen und Klüfte. Das Auge rutscht ab an den glatten, baumlosen Kanten, den Brocken und Schründen. Fremd und kalt ragen die Berge auf, unerreichbar und undurchdringlich (...) Auch die aufregenden Farbenspiele - das Grauviolett des Himmels, die zentaurischen Wolken mit ihren jagenden Schatten, die blaugrünen Nadelwaldhänge, die helle Tonsur der hoch oben in den Wald eingekerbten Herzwiese - können die monumentale Fremdartigkeit nicht vertreiben. Elsa findet hier keinen Halt. Alles stürzt."
Durch die Genauigkeit der Beobachtung und die Konzentration auf das Einzelne gelingt es Hanns Zischler, die Atmosphäre jener Zeit einzufangen, die von Traumatisierung und Verlust geprägt war. Gerade einmal 112 Seiten umfasst das schmale Büchlein, doch durch das Aneinanderreihen von Episoden gelingt es dem Autor trotzdem, eine Entwicklung Elsas darzulegen. Allerdings empfand ich manche Episoden als sehr sprunghaft aneinander gesetzt, so dass das Bild Elsas Risse bekam. Handlungen und Reaktionen erschienen mir dadurch nicht immer gleich nachvollziehbar, eine plötzliche Offenheit des Mädchens sehr überraschend.
Dennoch war das literarische Debüt Hanns Zischlers, der mir eher durch seine schauspielerische Leistung bekannt ist, insgesamt recht angenehm zu lesen.
© Parden