Bücher mit dem Tag "droge"
244 Bücher
- Leigh Bardugo
Das Lied der Krähen
(1.678)Aktuelle Rezension von: BelezaDas Lied der Krähen ist ein intensives, vielschichtiges Abenteuer. Im Mittelpunkt steht Kaz Brekker, der mit fünf ungewöhnlichen Gefährten den riskantesten Raubzug seines Lebens plant. Was zunächst wie ein reiner Actionplot klingt, entpuppt sich als ausgefeilte Geschichte über Loyalität, Schmerz, Überleben – und stille Sehnsucht.
Leigh Bardugo überzeugt mit einem bildstarken Stil, glaubwürdiger Weltentwicklung und einer Vielzahl an tief gezeichneten Figuren, die sich über Rückblenden und subtile Dynamiken entfalten. Die Spannung bleibt konstant hoch – gerade weil nicht alles glatt läuft und die Pläne immer wieder scheitern. Was Kaz daraus macht, ist genial konstruiert.
Besonders gelungen: Die langsame, knisternde Entwicklung zwischen Kaz und Inej, sowie das Spiel mit Vertrauen und Verrat. Nichts ist vorhersehbar – und doch wirkt alles logisch und stimmig.
Ein Fantasy-Highlight mit Herz, Verstand und einem genialen Plot.
- Nicole Joens
Hopfenkönigin
(95)Aktuelle Rezension von: SelinavoDer Kriminologe und Dozent Jens Hauser muss aufgrund eines Auftrages zurück in seine Heimat Kehlheim, die er vor mehr als 20 Jahren aufgrund eines dienstlichen Vorfalls verlassen musste.Zusätzlich stirbt auch noch seine Kidheitsfreundin Gisela an Krebs. Obwohl er es nicht will, wird er zwangsweise mit in Verstrickungen über ihren Tod hineingezogen, der vielleicht gar kein natürlicher Tod war. Es tun sich ungeahnte Familiengeheimnisse und -machenschaften auf.
Die Geschichte konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Die Charaktere erschienen mir kaum glaubwürdig. In Bezug auf die eigentliche Story war mir der Aspekt mit Jens Hausers Frauen zu viel des Guten.
Auch das Finale der posthumen Rache war für mich komplett übertrieben. Wie kann man sich da so sicher sein, dass nicht andere Menschenleben gefährdet werden? Manchmal hatte ich zudem das Gefühl, einige Geschichtsstränge nicht richtig mitbekommen zu haben. Irgendwie fehlte mir öfter etwas.
An sich war die Geschichte eine tolle Idee, nur hätte sie besser ausgereift sein und die Stränge besser miteinander verwoben sein müssen. Denn was Jens Hauser und seine Affären mit dem "Glycinien Mord" zu tun haben, ist mir schleierhaft...
- Frank Herbert
Dune – Der Wüstenplanet
(572)Aktuelle Rezension von: FeatherstoneInhalt:
In ferner Zukunft: Die Erkundung des Weltalls ist vorangeschritten und es wurde eine Reihe neuer Planeten entdeckt und besiedelt. Einer dieser Planeten ist der Wüstenplanet Arrakis, der hinsichtlich Klima, Flora und Fauna lebensfeindliche Lebensbedingungen bietet. Herzog Leto Atreides wird vom Imperator die Lehnsherrschaft über diesen Planeten übertragen. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Lady Jessica und seinem 15-jährigen Sohn Paul lässt Herzog Leto Atreides sein bisheriges Leben hinter sich macht sich auf die Reise nach Arrakis. Bereits kurz nach der Ankunft droht dem Haus Atreides Gefahr und es steht im Mittelpunkt einer sorgsam geplanten Intrige. Kann die Gefahr noch abgewendet werden und wird Arrakis zu einem neuen Zuhause werden?
Meine Meinung:
Eines vorweg: Als ich das Buch gelesen habe, kannte ich weder die Verfilmung von 1984 noch die von 2017. Es war daher für mich überhaupt nicht absehbar, was mich erwarten wird und wohin die Geschichte sich entwickeln wird.
Frank Herbert nimmt sich viel Zeit für einen detaillierten Weltenentwurf und es dauert ein wenig, bis die Handlung richtig Fahrt aufnimmt. Trotzdem habe ich immer gerne weitergelesen und gut in die Geschichte hineingefunden. Das liegt daran, dass die geschilderte Welt so außergewöhnlich und interessant ist und die Informationen über die politische Lage, die Geschichte, die Ökologie, den Rohstoffabbau und das Leben der Bewohner des Planeten Arrakis auf angenehme Weise in die Handlung eingeflochten werden. Man wird nicht einfach mit Informationen überfrachtet, sondern lernt den Wüstenplaneten Arraktis zusammen mit der Hauptperson Paul kennen. Außerdem bahnt sich schon recht früh eine Bedrohungslage an, die Spannung aufkommen lässt und einem um die Zukunft des Hauses Atreides bangen lässt.
Im weiteren Verlauf entwickelt sich ein packendes Sci-Fi-Abenteuer, das sowohl actionreiche als auch dramatische und nachdenklich machende Momente zu bieten hat. Dadurch, dass es immer wieder Vorausdeutungen auf zukünftige Geschehnisse gibt, wird zusätzliche Spannung aufgebaut. Die Hautperson Paul macht im Laufe des Buches eine interessante und tiefgreifende charakterliche Entwicklung durch. Man erlebt wie er erwachsen wird und vor allem wie stark und nachhaltig ihn die Geschehnisse prägen. Er ist am Ende des Buches nicht mehr der, der er am Anfang war. Beim Lesen hatte ich deshalb manchmal das Gefühl, dass mir Paul zunehmend fremd wird. Das finde ich aber passend und stimmig, weil es seine charakterliche Entwicklung und Veränderung unterstreicht. Auch Pauls Angehörige und Vertraute machen vergleichbare Erfahrungen im Umgang mit ihm.
Es gefällt mir besonders, dass ich beim Lesen nie das Gefühl hatte schon oft eine ähnlich gelagerte Geschichte gelesen zu haben. Deshalb hatte ich auch keine Vorstellung davon, was für eine Handlung mich erwartet und wohin die Geschichte führt. Das Buch ist etwas Besonderes und der Ideenreichtum hat mich beeindruckt. Ein Beispiel dafür sind kleine Details wie etwa die Idee der sogenannten Missionaria Protectiva: Dabei geht es darum auf fremde Planeten zu reisen und in der einheimischen Bevölkerung Geschichten und Erzählungen besonderer Art zu streuen und in der dortigen Kultur zu verankern. Damit soll dort der Grundstein für die Entwicklung von Sagen und Legenden gelegt werden. Ziel ist es, dass die Einheimischen dadurch Sagen und Legenden entwickeln, die man sich in ferner Zukunft zunutze machen kann, weil sie den eigenen Überzeugungen und Bestrebungen entgegenkommen und so für die eigenen Nachfahren bei einer späteren Rückkehr auf den Planeten von Vorteil sein können.
Beeindruckt hat mich auch wie eindrücklich und mit wieviel Detailreichtum beispielsweise die Wasserknappheit auf dem Planeten Arrakis beschrieben wird: Die Wasserknappheit ist tief in der Kultur und Religion der Bewohner von Arrakis verankert. Tränen werden als etwas Heiliges gesehen und es ist daher ein Zeichen höchster Ehrerbietung gegenüber einem Verstorben, wenn man um ihn weint. Außerdem ist es eine Respektbekundung, wenn man vor einem anderen zur Begrüßung auf den Boden spuckt, weil man damit kostbare Flüssigkeit fortgibt. Die Wasserknappheit ist der auch der Grund dafür, dass die Menschen sogenannte Destillanzüge entwickelt haben, die den Flüssigkeitsverlust des Körpers möglichst geringhalten. Als Paul vom Regen auf seinem Heimatplaneten Kaitain erzählt geht es über die Vorstellungskraft der Bewohner von Arrakis hinaus, dass es Orte gibt an denen Wasser in solchen Mengen vorkommt und einfach vom Himmel fällt.
Hervorheben möchte ich auch den unglaublich guten Schreibspiel. Es ist toll wie anschaulich z. B. mentale Vorgänge und Visionen beschrieben werden. Überhaupt ist das ganze Buch sprachlich sehr ansprechend geschrieben. Hier zwei Beispiele:
Ringst du mit Träumen? Misst du dich mit Schatten? Wandelst du in einer Art Schlaf? Die Zeit ist dir durch die Finger geglitten. Man hat dir das Leben gestohlen. Gezaudert hast du und getändelt, Opfer deiner Narretei. (S. 252)
Er sagte uns, dass eine einzige obskure Entscheidung bei einer Prophezeiung – etwas die Wahl eines Wortes anstelle eines anderen – die Zukunft in ein völlig anders Licht rücken konnte. Er sagte uns: „Wenn man die Zeit sieht, ist sie breit, aber wenn man hindurchgeht verwandelt sie sich in seine schmale Tür.“ (S. 342)
Noch ein Tipp: Den Anhang sollte man erst im Anschluss an die eigentliche Geschichte lesen, weil darin einige Geschehnisse vorweggenommen werden. Außerdem dürfte es einem mehr verwirren als helfen, wenn man zu früh mit dem Lesen der Anhänge anfängt.
Fazit:
Dieses Sci-Fi-Abenteuer hat mich mit seinem Ideen- und Detailreichtum beeindruckt. Es zählt zu den Büchern, die ich gerne irgendwann nochmals lesen würde, weil ich denke, dass man dadurch weitere Details entdecken kann und einem Zusammenhänge noch klarer werden. Nachdem ich nun endlich das Buch gelesen habe, verstehe ich, weshalb dieses Buch von so vielen Leute geliebt wird und warum es innerhalb des Genres der Science-Fiction-Romane als Klassiker gilt.
Das Buch hat ein stimmiges Ende, aber man merkt zugleich, dass es noch viel mehr über Arrakis zu erzählen gibt. So werden beispielsweise Pläne für die Zukunft des Planeten geschmiedet deren Verwirklichung mehrere Generationen dauern wird. Ich bin deshalb gespannt auch die nächsten beiden Bände der ersten Dune-Trilogie und auch auf die Verfilmungen.
- David Foster Wallace
Unendlicher Spaß
(178)Aktuelle Rezension von: MaternaKuhnDieses Werk ist der Ironman der Literatur. Wer dieses Buch wirklich bis zur letzten Zeile durchgehalten hat, sollte vom Kiepenheuer & Witsch Verlag ein Finisher-T-Shirt zugeschickt bekommen. Mit 1551 Seiten oder 3.486 KB setzt David Foster Wallace alles daran, in Marcel Proust’s Fussstapfen zu treten. Die ganz persönliche Lesezeit betrug ein Jahr. War es eine verlorene Zeit? Machen wir uns auf die Suche.Gewöhnlicherweise beginnt eine Rezension mit einer Zusammenfassung des Inhalts in Stichworten. Aber bei Foster Wallace ist nichts gewöhnlich, schon gar nicht der Inhalt. Es geht im weitesten Sinne um eine Tennisakademie. Es geht zum Beispiel auch um James O. Incandenza, den exzentrischen Gründer dieser Tennisakademie, der gleichzeitig auch Regisseur ebenso exzentrischer Kurzfilme war, bevor er sich irgendwann mit dem Kopf in der Mikrowelle das Leben nahm. Seine Frau und seine Söhne waren oder sind Teil der Akademie; die einen als Spieler, die Mutter als Dozentin und Co-Rektorin. Es geht aber auch um ein Heim für Suchtabhängige jeder Couleur, das nur unweit von der Tennisakademie beheimatet ist. Und es geht um eine kanadische Widerstandsgruppe von Rollstuhlfahrern, die aus irgendeinem bis zum Schluß unbekannten Grund hinter einer Videokassette aus dem Schöpfungsfundus von Incandenza herjagen. Wobei kanadisch eigentlich nicht richtig ist, weil sich in dem futuristisch angelegten Roman Kanada mit den USA und Mexiko zu den sogenannten O.N.A.N.-Staaten zusammengeschlossen hat.Der Versuch einer Inhaltsangabe muss an dieser Stelle wegen Sinnlosigkeit abgebrochen werden. Wer nach Inhalt oder gar einem durchgehenden Handlungsfaden sucht, ist bei Unendlicher Spaß falsch. Der Autor wirft dem Leser Mosaiksteine zu, die dieser die längste Zeit versucht, mühsam zu einem Bild zusammenzusetzen, um am Schluss zu erfahren, dass es gar kein Bild gibt. Der Roman endet an einer scheinbar beliebigen Stelle. Das Werk lebt vom Augenblick. Seite für Seite.Irgendwann erkennt man, dass man seinen gewohnten Stil des Buchlesens adaptieren und sich einer neuen Dimension des Lesens öffnen muss. Als wenn man im Kunstmuseum von den alten Meistern des Mittelalters zum allerersten Mal in die Abteilung für abstrakte Kunst wechselt. Und so wie man in einem abstrakten Gemälde nicht nach Gegenständen suchen sollte, muss man Foster Wallace seitenlang einfach nur auf sich wirken lassen. Der Mann ist ein linguistischer Vulkan, sein sprachliches Repertoire ist beeindruckend. Und wo seine/unsere Sprache nicht ausreicht, erfindet er einfach neue Worte und Begrifflichkeiten. Deshalb auch grenzenlose Hochachtung für Ulrich Blumenbach, der in der Tat fünf (!) Jahre an der Übersetzung gearbeitet hat und es zum Beispiel schaffte, nicht nur die komplexesten Wortschöpfungen zu intonieren, sondern zum Beispiel auch schwierige, eher lautmalerische Passagen mit englischer Sprache und Schweizer Akzent ins deutsche Pendant zu transferieren.Natürlich hat solch ein Buch zwangsläufig auch seine Längen und Hänger, und das nicht zu knapp. Dann ist der Leser der Wanderer durch die Wüste, wartend auf die nächste Oase. Und die liefert Foster Wallace sehr zuverlässig immer wieder. Als dieses Werk entstand, musste sich sein Kopf wie ein sprühender Geysir anfühlen, denn das Buch ist ein Spiegelbild seiner unbändigen Kreativität, seiner Schaffenskraft, seiner Energie, seiner Kompetenz in vielen Themen, aber auch seiner mentalen Verwirrungen. Allein seine Fußnoten erstrecken sich oft über viele Seiten und haben wiederum weitere Fußnoten, weil er es offensichtlich nie ganz schaffte, alles unterzubringen, was ihm in den Sinn kam. Allerdings wird in manchen Passagen auch deutlich, wie schmal der Grat zwischen Genialität und Schrott oft ist.Unendlicher Spaß gilt als ein zentrales Werk der US-amerikanischen Literatur der 1990er Jahre und wurde vom Time Magazin zu den 100 besten englischsprachigen Romanen gerechnet. Diese Einschätzung erfuhr posthum eine weitere Aufwertung. Wallace nahm sich 2008 nach schweren Depressionsphasen und langer Alkoholabhängigkeit im Alter von 46 Jahren das Leben.Wer sich an dieses Werk heranwagt, sollte sich von den standardisierten Lese-Erwartungen loslösen, viel Zeit haben und sollte offen sein für experimentelle Literatur. Dann kann Unendlicher Spaß eine bereichernde Erfahrung sein. - Ava Dellaira
Love Letters to the Dead
(1.009)Aktuelle Rezension von: rose7474Ich fand das Buch im Bücherschrank und hatte keine Erwartungen daran. Dieses Jugendbuch hatte ein sehr interessantes Thema und war gefühlvoll geschrieben. Der Schreibstil war sehr flüssig und gut zu lesen.
Mich hat es berührt. Doch es gab immer mal kleine Längen. Daher 4 Sterne und eine Leseempfehlung.
- Erin Watt
Paper Princess
(2.274)Aktuelle Rezension von: CEMaDRoDer Hype rund um das Buch ließ auf ein packendes Leseerlebnis hoffen. Leider wurde ich enttäuscht. Die Handlung, die das Leben der jungen Ella Harper verfolgt, nachdem sie aus schwierigen Verhältnissen in die glamouröse Welt der Royal-Familie hineingezogen wird, wirkt konstruiert und klischeehaft. Immer wieder hatte ich das Gefühl, die Autorin wisse selbst nicht, wohin die Geschichte führen soll – es wirkt stellenweise wie mit Füllmaterial gestreckt, nur um Seiten zu füllen. Ein weiterer Punkt sind die Hauptcharaktere. Weder Ella noch die männlichen Royals konnten Sympathiepunkte bei mir sammeln. Ihre Handlungen sind oft schwer nachvollziehbar, egozentrisch oder einfach nur oberflächlich. Tiefe oder Entwicklung sucht man vergeblich, was es schwer macht, emotional mitzufiebern oder sich mit den Figuren zu identifizieren. Nach dem ersten Teil habe ich die Reihe bewusst abgebrochen. Für mich konnte Paper Princess die hohen Erwartungen nicht ansatzweise erfüllen – ein Buch, das mehr Schein als Sein bietet. Ein überhypter Roman mit blassen Charakteren und langatmiger Handlung. 1/ ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
(Altersempfehlung ab 16)
- Aldous Huxley
Schöne neue Welt
(1.202)Aktuelle Rezension von: julzpaperheartHuxleys dystopischer Roman „Schöne neue Welt“ gehört zu den Klassikern der modernen Literatur. Er entwirft eine Zukunftsvision, in der scheinbarer Fortschritt und gesellschaftliche Stabilität auf Kosten individueller Freiheit und Menschlichkeit gehen.
Den Roman (orig. Brave New World) habe ich bereits vor vielen Jahren im Englisch-LK gelesen, konnte mich aber nach so langer Zeit kaum noch an den Inhalt erinnern.
Die Geschichte spielt in einer hochtechnologisierten Zukunft, in der Menschen nicht mehr geboren, sondern gezüchtet und von Geburt an auf ihre soziale Rolle konditioniert werden. Emotionen, Familie, Religion und Kunst sind überflüssig geworden. Stattdessen herrschen Konsum, Vergnügen und das Beruhigungsmittel „Soma“. Die Gesellschaft wird in Kasten unterteilt: von den hochintelligenten Alphas bis zu den körperlich und geistig eingeschränkten Epsilons.
Im Mittelpunkt stehen mehrere Figuren, wie Bernard Marx, der sich trotz seiner priviligierten Stellung als Alpha nicht in Gesellschaft einfügt, und John, der „Wilde“, der außerhalb der Zivilisation aufgewachsen ist und mit völlig anderen Werten konfrontiert wird. Als er in die Weltstaat-Gesellschaft gebracht wird, kollidieren seine Ideale mit der als perfekt geltenden Ordnung.
Man könnte sagen, Huxley war seiner Zeit voraus. Seine kritische Auseinandersetzung mit Technologie, Konsumgesellschaft, sozialer Kontrolle und der Preis des Glücks sind bis heute erschreckend aktuell. Fragen nach Freiheit, Sinn, Ethik und Glück werden auf radikale Weise aufgeworfen.
Ich persönlich habe dennoch einige Abschnitte als zu trocken und langatmig empfunden. Darüber hinaus wirkten die Figuren distanziert; sie waren schwer greifbar und wenig emotional. Die stark rationalisierte Welt verstärkte dieses Empfinden nochmal.
Der Roman ist sprachlich anspruchsvoll. Er bietet eine dichte, durchdachte Sprache und komplexe Ideen, die zum Nachdenken anregen. Dennoch könnten viele Leser:innen damit Schwierigkeiten haben und insbesondere mit den Anspielungen auf ältere Werke oder den damaligen gesellschaftlichen Entwicklungen Nichts anfangen können.
„Schöne neue Welt“ ist ein tiefgründiger und provokanter Roman, der zentrale Fragen über die Zukunft der Menschheit aufwirft. Das Buch hat mich an ähnliche Dystopien, wie z. B. „1984“ oder auch „Fahrenheit 451“ erinnert. Ich verstehe, warum es als Klassiker der Moderne gilt und doch hat es mich nicht gänzlich überzeugt.
- Estelle Maskame
DARK LOVE - Dich darf ich nicht lieben
(1.198)Aktuelle Rezension von: Janchen_MaerchendracheEine Liebesgeschichte zwischen Stiefgeschwistern, die ansich eine gute Mischung aus kribbeligen Gefühlen und einem gut gewählten Handlungsort war, aber für mich ging es nach dem 1. Band nicht mehr weiter, weil die Liebesgeschichte der zwei über mehrere Bände hinweg zu kämpfen hatte und das entsprach einfach nicht meinem Geschmack, wurde alles zu sehr in die Länge gezogen, meiner Meinung nach.
- Stephen King
Der dunkle Turm - Schwarz
(1.092)Aktuelle Rezension von: xeni_590Sie ist eine 4 von 5
Also vorher sollte man sagen dieses Buch ist ihrgendwie anders als seine "normalen" Horror Bücher. Hier ist wirklich eher Fantasy, schreibt er aber auch noch explizit im Vorwort xD
Es ist auf jeden Fall ein guter Einstieg in die Saga, man lernt die Protagonisten kennen, erlebt schon ein Paar Verluste uwu
Die Handlung ist auch interessant und geht recht flot voran. Sie ist weder zäh noch wirkt sie ihrgendwie unnötig in die Länge gezogen mit Situationen.
Bin auf jeden Fall gespannt was die Reihe noch bringt und was dieser 10 Jahre-Nacht-Sprung noch für Konsequenzen hat xD
- Eva Lirot
Seelenfieber
(45)Aktuelle Rezension von: Alexa_KoserZum Buch: Eine neue Partydroge ist auf dem Vormarsch: Das Nasenspray „Paradise“ verspricht absolute sexuelle Befriedigung nur durch einen Hieb. Leider ist die Zusammensetzung auf dem Markt, bevor alle Tests durchgeführt worden sind. Und dann gibt es auch schon die erste Tote. Der Kommissar Jim Devcon fischt völlig im Dunkeln, bis er dann einen Tipp direkt aus der Herstellerszene erhält. Doch niemand glaubt so richtig daran…
Meine Meinung: Das ist der erste Fall für den Kommissar Jim Devcon in Frankfurt und der Auftakt zu einer tollen Serie. Jeder Fall von ihm und seinem Team sind in sich abgeschlossen, so dass man auch nicht gezwungen ist, in der Reihenfolge zu lesen. Ich kenne auch schon weitere Bände von der Autorin und es ist nicht schlimm, wenn man mit den späteren Folgen anfängt. Trotzdem fand ich es prima, den Start von Jim mitzuerleben. Er hat zwar Rückendeckung von seinem Chef, eckt aber mit seiner Art auch bei vielen Kollegen an. Zur Seite stehen ihm hier Michael Kartan, der komplett anders ist als sein Vorgesetzter Jim, dennoch ergänzen sich die beiden gut. Der Kollege Sascha Grafert ist auch noch im Team, hat aber hier noch keine große Rolle. Hinzu kommt dann Tatjana Kartan, die Schwester von Michael. Sie hat einen holprigen Start ins Team und erhält auch gleich einen großen Schlag ins Gesicht vom Schicksal… aber hier möchte ich nicht vorgreifen.
Die Story ist erschreckend realistisch und beruht auch auf wahren Begebenheiten, die künstlerisch von der Autorin abgewandelt wurden. Das macht die ganze Sache ziemlich dramatisch. Das Team löst zwar den Fall am Ende auf, aber zu einem sehr hohen Preis. Außerdem kann man solche kriminellen Menschen, die andere auf die Art ausbeuten, nicht wirklich stoppen…
Der Schreibstil liest sich locker und flüssig weg und die Kapitel sind kurz, was auch zum schnellen Weiterlesen verleitet.
Mein Fazit: Mir hat auch der erste Band, den ich nicht als erstes gelesen habe, sehr gut gefallen! Es ist ein guter Auftakt zur Jim-Devcon-Reihe und ich sammele die anderen Bücher auch noch! Denn die Ermittler entwickeln sich weiter, das habe ich schon herausgefunden!
- Antonia Michaelis
Der Märchenerzähler
(1.532)Aktuelle Rezension von: phantastische_fluchtenKlappentext:
Geliebter Mörder? Atemlos spannend - ein Meisterwerk von Antonia Michaelis! Abel Tannatek ist ein Außenseiter, ein Schulschwänzer und Drogendealer. Wider besseres Wissen verliebt Anna sich rettungslos in ihn. Denn es gibt noch einen anderen Abel: den sanften, traurigen Jungen, der für seine Schwester sorgt und der ein Märchen erzählt, das Anna tief berührt. Doch die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Was, wenn das Märchen gar kein Märchen ist, sondern grausame Wirklichkeit? Was, wenn Annas schlimmste Befürchtungen wahr werden? Ein temporeicher Thriller und eine zu Herzen gehende Liebesgeschichte – lässt nicht los! Eindrucksvoll, begeisternd und abwechslungsreich.
Kommentar:
Normalerweise kopiere ich keine Klappentexte als Einleitung zu einer Rezension. Ich versuche, den Inhalt in eigenen Worten zusammen zu fassen.
Hier ist mir das nicht gelungen. Das Buch ist so vieles, es besteht aus unheimlich vielen Facetten und es weckt Emotionen in dem Lesenden, mir hat es teilweise das Herz zerrissen.
Der Roman erzählt eine Liebesgeschichte. Wer mich kennt weiß, dass ich das Genre meide. Das Buch wird als Jugendbuch gehandelt. Young adult meide ich ebenfalls. Warum also hat ausgerechnet dieses Buch so geflasht?
Weil Antonia Michalis keinen geraden Weg geht, keine einzige Erwartung des Lesenden erfüllt und mich fassungslos zurückgelassen hat. Schon der Epilog lässt ahnen, dass es sich um kein einfaches Jugendbuch handelt, er ist blutig und brutal. Damit steht er im starken Kontrast zu den ersten Kapiteln des Buches. Wir lernen Anna kennen. Ein siebzehnjähriges Mädchen aus gutem Haus, wohlerzogen. Sie macht ihren Eltern keine Probleme und sie steht kurz vor einem erfolgreichen Abitur. Sie hat feste Pläne für die Zeit danach, ihr Lebensweg scheint vorgezeichnet.
Auf der anderen Seite Abel Tannatek. Ein Außenseiter. Er wird der „Kurzwarenhändler“ genannt, Anna versteht nicht warum. Die Nachfrage eröffnet ihr eine bis dahin unbekannte Welt. Sie spricht den Jungen an, etwas, was sonst niemand in der Schule bisher getan hat. Für alle ist er nur der Pole, der Außenseiter bei dem sie ihre Partydrogen kaufen können. Anna sieht mehr, sie ist direkt und sie stellt Fragen. Abel kann ihr nicht ausweichen, auch, wenn er es versucht. So wird Anne in das Leben des Märchenerzählers hineingesogen, sie wird ein Teil des Märchens, das von der kleinen Klippenkönigin handelt. Das ist Abels kleine Schwester Micha, die der Junge abgöttisch liebt. Er würde alles tun, um Micha zu beschützen. Vor der Lehrerin, die ständig nach der Mutter fragt, vor den Sozialarbeitern, die ihm das Mädchen wegnehmen möchten, vor dem Stiefvater, den er hasst. Eine gewaltige Aufgabe für einen 17jährigen Jungen.
Die unberührte Welt von Anne bekommt Risse, sie muss erkennen, dass nicht alles nur schwarz oder weiß ist. Trotz aller Unterschiede verliebt sie sich in den Außenseiter. Alle warnen sie. Ihre Freundin Gitta, die nichts als Partys und Amüsement im Kopf hat, ihr Mitschüler Bertil, der selber in Anna verliebt ist und der beginnt, das Paar zu stalken. Auch ihre Eltern sind misstrauisch aber Micha erobert ihr Herzen im Sturm. Vor allem Linda, Annes Mutter, die sich immer ein zweites Kind gewünscht hat, verwöhnt Micha nach Strich und Faden. Und Abel gehört nun einmal zu Micha, ohne Abel keine Micha.
Obwohl es sich um eine Liebesgeschichte handelt, wirkt die Geschichte von Beginn an unterschwellig gruselig. Ich hatte von Anfang an Angst, was wohl passieren mag. Und diese Angst hat sich von Seite zu Seite gesteigert, Man wünscht Anna und Abel nur das Beste und ahnt dennoch, dass diese Liebe unmöglich vom Glück gesegnet sein kann. Diese Liebe ist von Anfang an mit Tragik durchzogen. Abel möchte Anne nicht an sich heranlassen, sie lässt sich nicht abweisen. Sie gewinnt und Stück für Stück bröckelt seine Mauer. Das Märchen der kleinen Klippenkönigin bekommt neue Facetten und je weiter Abel das Märchen erzählt, umso mehr verstehen die Lesenden, dass sich Märchen und Realität nähern. Wie schon in den alten Märchen der Gebrüder Grimm, gibt es auch hier Bedrohungen und Gewalt, es wird mit den Ängsten der Zuhörenden und Lesenden gespielt. Doch immer wieder gewinnt das Gute, denn es ist ein Märchen. Im echten Leben gibt es keine Märchen und Abel weiß das.
Ich habe bei den Top Ten Thursday viel über Antonia Michaelis gehört und gelesen und war sehr neugierig, warum sie so begeistert. Dies ist mein erstes Buch von ihr aber sicher nicht mein letztes. Die Autorin nutzt eine einfache und geradlinige Sprache, sie erzählt ihre Geschichte ohne Abschweifungen, direkt und klar. Zwei Menschen, die sich annähern, sich verlieben und beginnen, viel Zeit miteinander zu verbringen. Also alles normal. Nur, dass hier nichts normal ist.
Sehr gut haben mir die Bezüge zu den Songs von Leonard Cohen gefallen. Die melancholischen Texte passen wunderbar zu dieser Geschichte und „ballad for the young“ ist der perfekte Einstieg. Das Cover in diversen Grüntönen ist perfekt auf das Buch eingestimmt. Das Buch ist von 2012, ich habe keine Ahnung, warum mir diese Autorin bisher entgangen ist.
Und gerade habe ich gesehen, dass es eine weitere Geschichte im Schatten des Märchenerzählers gibt.
Fazit:
Für jeden, der außergewöhnliche und berührende Geschichten mag, die nie die Erwartungen des Lesenden erfüllen. Berührend, wunderschön, traurig und herzlich.
Titel: Der Märchenerzähler
- Rachel Vincent
Soul Screamers - Halte meine Seele
(101)Aktuelle Rezension von: SabrysbluntbooksEs geht spannend weiter mit Kaylee & Nash. In diesem Band taucht eine Droge unter den Teenager aus der Unterwelt auf, und die beiden versuchen herauszufinden was hinter dem ganzen steckt.
Es ging spannend weiter und hatte mich zum Schluss mit einer Wendung überrascht mit der ich nicht gerechnet habe, nachdem ich einige Reihen abgebrochen habe, bin ich froh, dass mir diese wiederum so gefällt und ich die Bücher regelrecht hintereinander verschlinge.
Die Schreibweise ist sehr gut und das Buch lässt sich in einem Rutsch durchlesen. Es war schön die Entwicklung der Protagonistin mitzuverfolgen. Zusätzlich kommen noch neue Nebencharaktere dazu die ebenfalls sehr interessant sind und ich hoffe die sind auch im nächsten Band mit dabei, es war auch spannend mehr über Todd zu erfahren. In meinen Augen gelungene Fortsetzung
Die Bücher haben keine grossen Cliffhanger zum Schluss, dennoch wurde der Schluss spannend gestaltet und ich werde Band 4 direkt anknüpfen.
Für die, denen die ersten beiden Bände gefallen haben, man wird bei Band 3 nicht enttäuscht
- Trudi Canavan
Sonea - Die Hüterin
(786)Aktuelle Rezension von: Mike_LeseratteAnders als ich erwartet habe, spielt diese Trilogie deutlich später als die Gilde der schwarzen Magier. Trotzdem fand ich sehr schnell in die Geschichte rein. Es war einem vieles sofort wieder vertraut, auch wenn einiges jetzt etwas anders war. Die Geschichte wird wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt, jedoch hauptsächlich aus der der vier Protagonisten. Zum einen Sonea, welche deutlich erwachsener und ruhiger wirkt und auch innerhalb der Geschichte eine deutlich andere Rolle einnimmt als noch in der Trilogie der Gilde der schwarzen Magier. Des weiteren ist wieder Dannyl als Sicht mit dabei, welcher erneut eine Anstellung als Botschafter einnimmt. Dabei wird er vom dritten Protagonisten begleitet, Lorkin, Soneas und Akkarins Sohn, der mir aufgrund seines Forschergeistes und ruhigen Charakters am besten gefällt. Besonders die Besonnenheit, Ehrgefühl und sein Mitgefühl haben es mir angetan. Gleichzeitig ist dies auch der Part, der am meisten neues reinbringt. Als vierte Sicht haben wir wieder Cery, der Dieb, der die etwas düstere Seite von Imardin vertritt, auch wenn es nicht mehr so düster wirkte wie früher. Es ist wieder sehr abwechslungsreich, auch wenn es für mich teilweise nicht so spannend war, wie die erste Trilogie, hat es wieder etwas sehr besonderes. Wir haben bekannte Charaktere, die aber aufgrund der vergangenen Zeit, deutlich andere Rollen einnehmen. Es ist ein wunderbarer Auftakt, der im Nachhinein auch wirklich einer ist, weil man bereits jetzt spürt, dass da noch so viel mehr kommt und es eben nur der Anfang ist. Ich freue mich schon, jetzt in den zweiten Teil zu starten.
- Cassandra Clare
Clockwork Prince
(1.423)Aktuelle Rezension von: Crazygirl1Das ganze Geschehen geht wirklich nur sehr langsam voran. Alles ist so ausschweifend erklärt, dass es sehr oft sehr langatmig war und ich schon ab Seite 70 angefangen habe vieles quer zu lesen. Das ging so weit, dass ich kaum noch den drang hatte das Buch überhaupt aufschlagen zu wollen. Ich habe mich hier über einen langen Zeitraum von insgesamt knapp drei Monaten, durchgequält. Nach der Hälfte hatte ich eine Pause eingelegt und zwei andere Bücher gelesen. Dann dachte ich mir, ich versuche es nochmal und tatsächlich wurde es besser und ich dachte: Yeah, endlich. Das verging allerdings schnell wieder und ich verfiel wieder in die Leseflaute und musste mich zwingen weiterzulesen. Erst die letzten 100 Seiten gaben mir das Gefühl, dass ich endlich in der Geschichte angekommen bin.
Grundsätzlich gefiel mir das Setting des viktorianischen Londons sehr. Die Beschreibungen der Umgebung, und besonders das damalige Frauenbild sind gut dargestellt worden. Es war schon etwas befremdlich, dass eine 16-Jährige nicht weiß, wie Mann und Frau ein Kind Zeugen, unvorstellbar heutzutage.
Aber diese schreckliche stereotype Dreiecksbeziehung, mit dem Gefühl, dass der arme Jem eigentlich nur die Notlösung für Tessa ist, fand ich einerseits unfair ihm gegenüber und andererseits nur zum gähnen. Dazu kommt, dass die Emotionen bei Tessas ständigen Hin und Her, oft nicht richtig rüber kommen.
Insgesamt lag mir der Fokus zu sehr auf diesem Dreieck. Wir haben zwar auch viel über die anderen Charaktere erfahren, aber es mir viel zu wenig Spannung vorhanden, so dass es meist nur vor sich hin plätscherte und einfach langweilig war.
Ich habe noch nie so lange für ein Buch gebraucht. Band eins, und auch alle anderen Schattenjäger-Geschichten, habe ich so gerne gelesen, dass ich es einfach nicht übers Herz gebracht habe, abzubrechen. Da das Ende, auch wenn es ebenfalls sehr ruhig war, mir Hoffnung für Teil drei gibt, werde ich es wohl trotzdem nochmal damit versuchen. Aber ich habe mir fest vorgenommen, mich nicht nochmal derart durchzuquälen und abzubrechen, wenn es sich wieder so extrem zieht. Hier Runde ich sehr wohlwollend meine 2,5 Sterne auf
- James Bowen
Bob, der Streuner
(974)Aktuelle Rezension von: Daisys_bookcornerBob der Streuner basiert auf einer wahren Begebenheit: Ein Obdachloser und ein streunender Kater finden zueinander. Ich habe das Buch durch die Thalia Taschenbuchjagd entdeckt und dachte mir, ach, was soll's – ich liebe Katzen und das Cover sah mega niedlich aus. Ein Kater, der einen Schal trägt! 😻🧣
Soweit ich weiß, gibt es sogar ein zweites Buch und einen Film darüber. Und ich kann nur sagen: Es war eine wirklich herzerwärmende Story, bei der ich total mitfühlen konnte. Ich habe es richtig geliebt! 💕 Bob ist einfach so ein süßer und schlauer Kater. Aber mal ehrlich, wer würde das nicht von seiner eigenen Katze behaupten? 😸
Jeder, der Katzen mag oder irgendwie ein Herz für sie hat, sollte Bob der Streuner lesen. Es ist einfach eine wunderschöne Geschichte, die einem ans Herz geht, und sie ist auch gar nicht lang. Man ist schnell durch, weil es sich so flüssig lesen lässt. 🐈⬛️🧡
XoXo Daisy 🌼 - Rachel Ward
Numbers – Den Tod im Blick (Number 1)
(1.179)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDie fünfzehnjährige Jem lebt in den weniger glanzvollen Teilen Londons bei Pflegeeltern, die sie hasst. Ihre Mutter hat sie vor Jahren eines Morgens tot in ihrem eigenen Erbrochenen gefunden. Überdosis. In der Schule hat sie keine großen Chancen. Die Mitschüler piesacken sie, wann und wo es geht. Ihr einziger Freund, Terry, genannt Spinne, treibt sich in kriminellen Milieus herum und erscheint noch seltener zum Unterricht als sie.
Das ist die Ausgangslage von Rachel Wards fantastischem Jugendroman “Numbers – Den Tod im Blick”, Auftakt einer Trilogie. Fantastisch? Ach ja. Eine Kleinigkeit habe ich vergessen zu erwähnen: Jem kann das Sterbedatum eines jeden Menschen vorhersehen, dem sie in die Augen schaut. Auch das von Spinne – und ihm bleibt nicht mehr viel Zeit.
Reale Fantasy – fantastische Realität?
Die Fantasy-Elemente in “Numbers” halten sich in Grenzen. Und dies ist die eine Sache, die mir an dem Roman sehr gut gefällt. Ich mag fantastische Bücher, die sich wie realistische Thriller lesen, die also wohldosiert mit wenigen Elementen die Handlung über den Alltag erheben, ansonsten jedoch die Figuren und ihre Beziehungen in den Mittelpunkt stellen. Exakt das macht Rachel Ward in “Numbers” – und sie macht dies extrem gut.
Jems “Zahlensehen” ist so massiv in einen trostlosen und realistischen Alltag eines Mädchens aus der Londoner Unterschicht eingebettet, dass dieses fantastische Element vollkommen beiläufig und damit glaubwürdig erscheint. Gleichzeitig ist es für die Geschichte von zentraler Bedeutung. Eine schwierige Gratwanderung, die die Autorin souverän meistert. Hut ab vor Wards Leistung.
Unverwechselbare Erzählstimme
Das zweite Element, das dieses Jugendbuch herausragen lässt, ist die Sprache. Anders als so häufig in Unterhaltungsliteratur steht sie nicht allein im Dienst des Erzählens einer spannenden Geschichten (was ebenfalls sehr gut gelingt), sondern trägt ganz massiv zur Atmosphäre und vor allem zur Charakterisierung der Ich-Erzählerin Jem bei.
Jems Stimme, die eines klugen, nur nicht unbedingt gebildetes Mädchens der Unterschicht, das viel zu früh erwachsen und zynisch geworden ist und doch wiederum in ihrer Kindheit feststeckt, ist Ward herausragend gelungen und für mich der eigentliche Star dieses Romans. Bewundernswert, wie konsequent die Autorin diese durchaus anspruchsvoll zu schreibende Sprache durchhält und zum Vorteil verwendet.
Spannend, aber nicht flach
Trotz dieser originellen und interessanten Erzählstimme bleibt “Numbers” hauptsächlich ein Thriller und wird keine psychologisierende Milieustudie. Im Hintergrund werden Fragen über Verantwortung, Schicksal und freien Willen aufgeworfen – und nicht zuletzt eine ergreifende Liebesgeschichte erzählt. Rachel Ward schreibt im besten Sinne anspruchsvolle, solide Unterhaltung, die verzaubert, ohne den Blick für die Realität zu verstellen. Idealer Lesestoff, wenn man mich fragt.
Fazit
Ein schlichtweg spannender Jugendroman, der sich auf jeden Fall zu lesen lohnt.
Die Sprache und die wohl dosierten Fantasy-Elemente sind für mich die beiden herausragenden Elemente des Romans, die ihn für Autoren interessant machen. Wer lernen will, wie man seiner Perspektivfigur eine authentische, ausgefallene und trotzdem nicht anstrengende Erzählerstimme verleiht und wie man fantastische Romane schreibt, ohne der Realität zu entfliehen, sollte einen analytischen Blick auf Rachel Wards “Numbers – Den Tod im Blick” werfen. - Beth Revis
Godspeed - Die Reise beginnt
(1.028)Aktuelle Rezension von: BlutmaedchenFür manche Bücher braucht man wirklich gewaltige Schubser um sie endlich zu lesen, und am Ende versteht man gar nicht, wieso man damit so lange gewartet hat!
"Godspeed - Die Reise beginnt" von Beth Revis liegt seit über drei Jahren auf meinem SuB und war ein Geschenk meiner Freundin, die mir dieses Buch zusammen mit meinem Blogmaskottchen geschenkt hat.
Da dieses Buch zu einer Monatsaufgabe passte, habe ich es endlich entstaubt und angefangen zu lesen....
Die Godspeed ist ein Raumschiff, dass mit zig tausend Menschen an Bord auf einer sehr langen Reise unterwegs ist, die über dreihundert Jahre dauern soll. Mit an Bord ist Amy, die sich zusammen mit ihren Eltern hat einfrieren lassen um auf einem neuen Planeten wieder aufgetaut werden zu können. Ihre Mutter ist Bio-Ingenieurin und ihr Vater ein hochrangiger Militäroffizier, die beim Aufbau des neuen Planeten helfen sollen. Amy selbst wird nur als unwichtige Fracht eingestuft - und trotzdem erwacht sie plötzlich unter fürchterlichen Schmerzen und ist dem Erstickungstod nah, denn jemand hat sie vorzeitig und ohne medizinische Aufsicht aufgetaut.
Vor ihr stehen drei Männer, der Älteste und Anführer der Godspeed, Junior, sein Nachfolger und ein Doktor, die sich das vorzeitige Auftauen nicht erklären können. Während Junior von ihrer Andersartigkeit - dem roten Haar, der hellen Haut und grünen Augen - völlig fasziniert ist, ist ihre bloße Existenz für den Ältesten ein Grund sie zu beseitigen. Andersartigkeit ist ein Grund für Krieg und Amy ein Störfaktor. Doch Junior widersetzt sich und ergreift Partei für Amy's Leben, die erst langsam begreift, dass ihr Leben vielleicht schon vorbei sein kann, wenn auch ihre Eltern endlich aufgetaut werden.
Die ersten hundertzwanzig Seiten waren ein fast schon unverständlicher Informationsbrei, der sich zwischen Amy und Junior abgewechselt hat. Revis schreibt jedes Kapitel abwechselnd aus den beiden Perspektiven und zeigt dem Leser zwei Seiten einer Medaille. Zwei verschiedene Charaktere, die völlig verschiedene Dinge kennen, was es mir schwer gemacht hat das Gesamtbild sofort einordnen zu können.
Die Geschichte startet mit Amy und ihren Eltern, die sich einfrieren lassen. Wieso sie diese Qualen auf sich nehmen wurde erst nach einigen Seiten später klar. Wieso Amy ihre Eltern auf diese Reise begleitet und ihr ganzes Leben zurück lässt, kann man nur vermuten.
Und dann ist da noch Junior, der nach seinem Posten benannt ist, dem seine Herkunft unbekannt ist und der irgendwann mal die Godspeed anführen soll. Der Älteste muss ihn alles lehren, was er weiß, aber die ganze Geschichte ist recht verworren. Wirklich bekannt ist nur ihr Ziel: Die Zentauri-Erde. Die Godspeed soll sie in dreihundertfünfzig Jahren dort hinbringen und das Schiff wird von allen möglichen Menschen "bewohnt". Bauern, Versorgern, Technikern, Wissenschaftlern, Künstlern - alle leben völlig normal vor sich hin und gehen ihren Jobs nach.
Am besten hat mir Harley gefallen, ein Künstler und bester Freund von Junior, der als Verrückt eingestuft ist und irgendwie traurig rüberkommt. Er ist für Amy eine große Stütze und egal wo er aufgetaucht ist, hatte ich immer das Gefühl ein bisschen mehr durchblicken zu können. Für so manche Szene war er die perfekte Stütze oder das passende, lebende Beispiel. Ihn werde ich auf jeden Fall vermissen, denn er hat der Geschichte etwas frisches verliehen. Wo Amy und Junior aufgeschmissen waren, hat er einfach nur geschnaubt und gelächelt - so einen Charakter braucht jedes Buch!
Die Betrachtungen, die man als Leser durch Amy und Junior von der Godspeed bekommt, sind schon deshalb hilfreich, weil man weiß, dass man in dem ganzen Chaos nicht alleine ist.
Als Leser zu verstehen, dass man seit der ersten Seite auf dem Raumschiff sein muss, ist für mich absolut unmöglich gewesen, schließlich ist Amy nicht umsonst anders! Wie ist sie auf das Raumschiff gekommen und wieso denkt Junior, dass sie immer noch fliegen?
Ich habe es absolut nicht verstanden. Und dann fing die Story endlich an und ich habe gar nicht weiter nachgedacht - was sehr hilfreich war!
Ich habe mich ein wenig auf anderen Blogs umgesehen, die das Buch als Dystopie und Science Fiction einstufen - beides ist irgendwie zutreffend, auch wenn ich finde, dass hier die Science Fiction ein wenig mehr zu sagen hat.
Diese Rezension fällt mir sehr schwer, da ich einfach nicht das Gefühl habe wirklich alles verstanden zu haben. Die Autorin erzählt hier eine Geschichte voller Führungszweifel, verschiedener Welten und einer Zukunft, die Angst macht und gleichzeitig fasziniert. Die Charaktere nehmen den Leser sehr schnell für sich ein und es fällt leichter der Geschichte zu folgen, weil man mit Amy und Junior zwei Personen folgen kann, die selbst nach Antworten auf so viele Fragen sind.
Da "Godspeed - Die Reise beginnt" ein Trilogie-Auftakt ist, hat das Ende einige Wendungen zu bieten, die nach der Fortsetzung schreien und mich einfach sprachlos gemacht haben.
Fazit:
Beth Revis hat eine gleichzeitig verwirrende und einnehmende Geschichte geschrieben, bei der ich gar nicht gemerkt habe wie schnell die Seiten an mir vorbeigeflogen sind. Startschwierigkeiten hatte ich nur auf den ersten hundertzwanzig Seiten, danach wurde ich so von dieser bedrückenden Athmosphäre gepackt und wollte mit den Hauptprotagonisten Amy und Junior begierig hinter die Geheimnisse der Godspeed kommen, dass ich weniger an das gedacht habe, was mein Verstand nicht begreifen konnte.
Aufwühlend und geheimnisvoll schwebt man als Leser durch ein Buch, dessen wirklicher Mittelpunkt ein Raumschiff ist, das mehr zu erzählen hat, als die Charaktere und Leser verarbeiten können, und dennoch wenig von sich preis gibt.
Ich möchte eigentlich gar nicht weiter nachdenken, sondern sofort weiterlesen!
Auffühlend und spannend mit genügend Drama, packt "Godspeed - Die Reise beginnt" den Leser und nimmt ihn mit zu einem geheimnisvollen Trilogie-Auftakt! - Neil Gaiman
American Gods
(383)Aktuelle Rezension von: Silja_C_Hoppe🖋️ In "American Gods" folgen wir Shadow, der verfrüht aus dem Gefängnis entlassen wurde, weil seine Frau bei einem Autounfall starb. Direkt auf dem Heimweg bekommt er ein Jobangebot, das in seiner Merkwürdigkeit nur von dem Mann übertroffen wird, der es ihm anbietet. Daraus entwickelt sich eine abgefahrene Abenteuergeschichte, die es in sich hat.
💬 Ich habe tatsächlich die Serie vor dem Buch geguckt. Aber nur eine Staffel, danach habe ich das Projekt aus den Augen verloren. Durch einen Tiktokfilter wurde es mir wieder vorgeschlagen. Ich habe direkt den Directors Cut gelesen, also Neil Gaimans ungekürzte Fassung.
♥️ Vor allem mochte ich American Gods für die ulkigen Szenen zwischen den Kapiteln. Die haben mich teilweise sogar zu Tränen gerührt. Mir kommt es so vor, als hätte Neil Gaiman wirklich eingängig recherchiert. Ich liebe den Schreibstil und die vielen Charaktere und die ganzen ulkigen Ideen, die darin stecken.
🙇♂️ Ach, die Auflösung war mir irgendwie zu platt. Ich hätte mir mehr erhofft, wenn ich auch glaube, dass darin nicht die wahre Stärke von "American Gods" liegt. Und ich glaube, dass die Kürzungen vielleicht doch ganz sinnvoll wahren. Hier und da war es mir etwas zu lang. Wer kennt das nicht. :D
⭐ 5 Sterne für mich, da meine Kritikpunkte keinen ganzen Punkt Abzug rechtfertigen. - Karin Slaughter
Belladonna
(1.674)Aktuelle Rezension von: Ina_22Ich kann "Belladonna" nur empfehlen - es ist ein fast durchwegs spannender, schnell zu lesender und guter Thriller, sicherlich aber nicht für jedermann/frau. Teilweise werden die vorkommenden Gräueltaten schon sehr explizit und grauslich beschrieben.
Die Charaktere werden zum Großteil sehr gut und nachvollziebar dargestellt, nur mit Lena konnte ich so gar nicht warm werden. Bin gespannt, ob sich das in den nächsten Büchern noch ändert und sie mir sympathischer wird.
Etwas mehr Spannung bei der Auflösung wäre noch drinnen und wünschenswert gewesen. Alles in Allem hat das Buch aber jedenfalls Lust auf Teil 2 gemacht.
- Johanna Holmström
Asphaltengel
(44)Aktuelle Rezension von: Kallisto92Asphaltengel von Johanna Holmström
Das Buch handelt von Leila.
Ihre Mutter ist zum Islam konvertiert.
Leila ihre Schwester ist darauf hin ausgezogen und somit steht Leila alleine da.
Ihre Mutti verbietet ihr Fotos, TV, Computer und vieles mehr.Sogar die Familien Fotos sind verboten.
Die Gebote nimmt die Mutter sehr ernst.Obwohl Leila ihr Vater Muslim ist ,ist ihn der Fanatismus von ihr zu anstrengend.
Samira wird eines Tages schwer verletzt am Treppenende gefunden ,was ist nur mit ihr passiert?
Es stellen sich viele Fragen und Geheimnisse werden aufgedekct.
Ich finde das Cover des Buches sehr toll gestaltet.
Sowie der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut.
Es gibt viele kurze Kapitel, so dass es nie zu langwierig wird. Desweiteren sind trotz des schweren Themas auch lustige Passagen dabei. - Simon Beckett
Der Hof
(693)Aktuelle Rezension von: SBADer Roman ist flüssig zu lesen, da es nur wenige Charaktere und eine einfache Handlung gibt. Allerdings kommt über die gesamte Geschichte hinweg, mit Ausnahme der letzten 50 Seiten, keine Spannung auf. Teils Kapitel sind zu detailliert und zu langatmig geschrieben. Ich bin von Beckett anderes gewohnt.
- Christiane F.
Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
(2.324)Aktuelle Rezension von: Perse- Details:
Ausgabe: eBook
Erscheinungsjahr: 1978
Verlag: Carlsen
Genre: Autobiografie/Jugendliteratur
Seitenanzahl:
- Inhalt:
- Meinung:
Als Jugendliche habe ich dieses Buch verschlungen. Es ist sehr interessant und informativ, aber genauso erschreckend.
- Fazit:
Dieses Buch gehört für mich zur Pflichtlektüre!
- Empfehlung:
Triggerwarnung
Für alle, die über Themen wie Drogenmissbrauch, Kinderprostitution und das Leben als Jugendliche ab den Siebzigern lesen wollen.
- Tipp:
Das Hörbuch, gelesen von Dietmar, Anna und Katharina Thalbach, macht die Geschichte noch greifbarer.
- Brodi Ashton
Ewiglich die Sehnsucht
(1.015)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerAls ich die ersten Rezensionen zu diesem Buch las, war ich mir unsicher, was ich davon halten sollte. Dauernde Zeitsprünge sind nicht so mein Ding. Aber als ich das Buch dann las, war es super. Schon das Cover ist wundervoll. Es ist hell-/taubenblau und zeigt das (liegende) Gesicht von Nikki. Sie schaut eine Frucht an, die über ihr hängt. Nikki hat rote Lippen. Die Frucht, die Blätter sowie der Titel sind etwas erhöht und glänzen. Ein wunderschönes Cover, das man lieben muss. Da kann die Geschichte nur gut werden.
Hier mal meine kleine Zusammenfassung: Nikki kommt nach 100 Jahren im Ewigseits (bei ihr sind es 100, in der Oberwelt ist es nur ein halbes Jahr) wieder zurück auf die normale Welt. Sie hat sechs Monate Zeit, um sich von ihren Lieben zu verabschieden. Dann muss sie entweder in die Hölle (dort heißt es in die Tunnel) oder sie wird durch Cole eine Ewigliche. Nachdem Nikkis Mutter gestorben war und sie meinte, jack beim fremdgehen erwischt zu haben, ging sie mit dem Ewiglichen Cole in das Ewigseits. Dort näherte er sich von Nikkis Gefühlen und nahm ihr diese, sodass sie nichts mehr fühlen kann. Wieder auf der Erde denken alle, Nikki war auf Drogenentzug. Nun versucht Nikki, alles wieder gerade zubiegen, nachdem sie ohne ein Wort verschwunden war, doch Jack hat sie nicht aufgegeben. Er versucht, Nikki zum reden zu bringen und schafft es sogar. Doch auch Cole hat eine tiefe Verbindung zu Nikki und will sie als Ewigliche neben sich haben. Doch Nikki will nicht die Königin werden und sich von anderen Gefühlen ernähren und versucht alles, um auf ihrer Erde zu bleiben.
Sie vertraut sich Jack an und dieser versucht ihr so gut wie möglich zu helfen, doch die Zeit verrinnt wie im Flug und die Schatten sind hinter Nikki her und wollen sie holen, um ihr alle Gefühle zu nehmen. Cole ist auch keine Hilfe sondern versucht weiter Nikki zu überreden, mit ins Ewigseits als eine Ewigliche zu kommen. Wird Nikki es mit Jacks Hilfe schaffen, den Tunneln zu entfliehen oder wird sie alles für immer verlieren?
Ich finde, 'Ewiglich: Die Sehnsucht' ist ein fabelhaftes Buch. Ich weiß nicht, was ich mehr dazu sagen soll. Es ist nicht so verwirrend, wie ich dachte und die Geschichte wird richtig toll, als Nikki Jack wiedersieht und mit ihm redet und als Cole in Gestalt eines Klassenkameraden auftaucht und Jacks Gedanken völlig durcheinander bringt. Ich liebe das Buch und die Liebesgeschichte. Es ist ein Kampf zwischen Männern, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Nikki und ihre Gefühle zu beiden' ein Buch, das man gelesen haben muss. - Don Winslow
Tage der Toten
(296)Aktuelle Rezension von: JosseleDie amerikanische Originalausgabe dieses Romans erschien 2005 unter dem Titel „The Power of the Dog“. Es ist der erste Band der berühmten Kartell-Saga des Autors. Erzählt wird der jahrelange Kampf des amerikanischen Drogenfahnders Art Keller gegen die mexikanische Drogenmafia, die für Keller zu einer persönlichen Obsession wird. Er wird von seinem Auftrag so gefangen genommen, dass er den Kampf gegen führende Drogenhändler zu seinem persönlichen Kampf erklärt und ihm alles andere unterordnet. Der Roman deckt die Jahre von 1975 – 2004 ab, umfasst also nahezu 30 Jahre. Zwischendurch werden aber immer wieder einige Jahre übersprungen.
Winslows Sprache ist einfach gehalten, teilweise sehr brutal und kompromisslos, aber das entspricht durchaus der Thematik des Romans und erscheint mir daher passend.
In den Roman sind einige tatsächliche Ereignisse, wie z.B. das Erdbeben in Mexiko im Jahr 1985, und einige reale Persönlichkeiten eingeflochten, wie z.B. der Anführer der FARC-Guerilla in Kolumbien, Manuel Marulanda Vélez, genannt Tirifijo. Ebenso entsprechen die Städte und Ortschaften, die Winslow erwähnt, der Realität. Das alles, verbunden mit Winslows Vorwort, lässt vermuten, dass sich die Romanhandlung, wenn auch erfunden, doch nahe an der Realität bewegt, was ziemlich erschreckend ist angesichts der geschilderten Zustände und Taten.
Von dieser Realitätsnähe wird zum Teil auch die Spannung des Romans gespeist, der Leser würde, so glaube ich, weniger mitfiebern, wenn er wüsste, das ist eine Geschichte fern der Realität. Andererseits lässt uns Winslow mit seinem Schreibstil an den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten teilhaben, was ebenfalls einen Teil zur Spannung beiträgt. Und nicht zuletzt sorgt die Figurengestaltung für eine interessante Lektüre, in dem es nicht nur einfach holzschnittartige Gute und Böse gibt, sondern die Personen realistisch mit Fehlern, Schwächen und Stärken geschildert werden.
An manchen Stellen verheddert sich der Autor jedoch auch in seinen gewagten Konstruktionen des gegenseitigen Austricksens und bisweilen übertreibt er es bei den Schießereien mit dem Glück, das so manch Beteiligter dabei hat. Aber das ist angesichts eines solchen Werks sicherlich zu verschmerzen. Ich werde auf jeden Fall die beiden anderen Bände ebenfalls lesen. Vier Sterne.