Bücher mit dem Tag "drogen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "drogen" gekennzeichnet haben.

3.384 Bücher

  1. Cover des Buches Outlander - Feuer und Stein (ISBN: 9783426518021)
    Diana Gabaldon

    Outlander - Feuer und Stein

    (2.669)
    Aktuelle Rezension von: Jennifer_H_punkt_Punkt_Punkt

    Vor Jahren schon einmal die komplette Serie gelesen. Nachdem ich nun die TV- Serie geschaut habe, musste ich nochmal an die Bücher. Diesmal als Hörbuch...

    Ich mag die Idee einer Zeitreise, wie sie dort landet und ihre große Liebe findet und letztendlich auch freiwillig dort bleibt. Die Autorin beschreibt sehr eindrücklich, was Claire erlebt und welche Zweifel und Gedanken sie hat. Die Art, wie die Liebesgeschichte sich entwickelt (eben nicht: sie sehen sich und direkt weiß man, die zwei werden sich verlieben,  sondern eine langsamere, fast überraschende Entwicklung) mag ich zur Abwechslung auch mal ganz gerne. Auch dass dies gar nicht so im Vordergrund steht, sondern eher das Erleben der Vergangenheit und was die Ereignisse der Geschichtsbücher für Individuen damals bedeutet haben könnten. 

    Auch die Beschreibung der Sex- Szenen gefällt mir sehr gut. Nur, wenn die wach/ zu Hause sind kann ich deshalb leider nur mit Kopfhörern hören. 


    Das Ende ist mir aber viel zu abrupt. Es gibt eine Andeutung - und fertig. Als Ende zu erkennen war es nur durch den Amazon- Abspann und das hat mich schon so irritiert, dass ich 3x zurück gespult habe, weil ich dachte, etwas verpasst zu haben. 

  2. Cover des Buches Anna Karenina (ISBN: 9783730609828)
    Leo Tolstoi

    Anna Karenina

    (1.092)
    Aktuelle Rezension von: Lanibohl

    Mir hat das Buch sehr gefallen. Ich fand es manchmal etwas langatmig, aber der Anfang sowie das Ende sind legendär. Das Buch über das Leben der berühmtesten Ehebrecherin der Welt ist wirklich schön geschrieben. Es wird auf viele Details geachtet und versetzt den Leser tatsächlich in eine andere Welt. Ich mag die verschiedenen Seiten des Lebens, die hier aufeinander treffen. Es ist keine Ferien Lektüre, sondern eignet sich sehr für kalte Winterabende. 

  3. Cover des Buches Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (ISBN: 9783328102366)
    Jonas Jonasson

    Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

    (5.929)
    Aktuelle Rezension von: la_vie

    Das war mein erstes Buch von Jonas Jonasson und nachdem ich so viel Gutes über seine Bücher im Allgemeinen und "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" im Speziellen gehört hatte, musste ich dieses Buch unbedingt lesen. Und ich bin nicht enttäuscht worden! Das Buch ist einfach nur großartig. Der Schreibstil ist unvergleichlich. Wie Jonas Jonasson mit der Sprache spielt ist einfach nur toll. Und schön ist auch, dass seine Wortwitze und genialen Formulierungen durch die Übersetzung nicht verloren gingen. 

    Der Hundertjährige Allan (der übrigens für sein Alter noch erstaunlich fit ist) lässt sich einfach vom Leben treiben ohne besondere Ansprüche oder Erwartungen zu haben. Es kommt eben alles wie es kommt. Da bringt es überhaupt nichts, sich erstens darüber zu viele Gedanken zu machen und zweitens, sich über Dinge aufzuregen, die eben nicht ganz optimal gelaufen sind. Er hat noch immer einen Ausweg aus jeder noch so auswegslos erscheinenden Situation gefunden. Und mit diesem Vertrauen in sein ganz persönliches Glück beschließt er, dass er noch längst nicht bereit ist, seinen hundersten Geburtstag mit Torte und Bürgermeister im Altersheim zu feiern. Dafür hat er noch zu viel vor. Und damit beginnt sein spätes Abenteuer, dass sich, wie man im Laufe des Buches lernt, nicht sein erstes war.

    Ich kann es nur jedem wärmstens empfehlen, dieses Buch zu lesen. Ich habe viel gelacht und konnte mich sehr am tollen Schreibstil erfreuen.

  4. Cover des Buches Save Me: Special Edition (ISBN: 9783736323001)
    Mona Kasten

    Save Me: Special Edition

    (3.454)
    Aktuelle Rezension von: Tokki_Reads

    Geld, Glamour, Luxus, Macht – für Ruby Bell sind das alles Dinge, die sie nicht im Geringsten interessieren. Seit sie dank eines Stipendiums am elitären Maxton Hall College lernen darf, verfolgt sie nur ein Ziel: möglichst unauffällig bleiben. Denn sie weiß genau, dass sie als Außenseiterin zwischen den reichen Sprösslingen der High Society keine Chance hat.

    Vor allem James Beaufort, der unangefochtene Anführer der Schule, ist jemand, den sie lieber aus der Ferne betrachtet. Arrogant, wohlhabend und unverschämt attraktiv – alles an ihm steht für die Welt, mit der sie nichts zu tun haben will. Während Ruby für ihren großen Traum kämpft, in Oxford zu studieren, scheint James nur von einer Party zur nächsten zu ziehen.

    Doch dann macht Ruby eine Entdeckung, die alles verändert. Sie erfährt ein Geheimnis, das den Ruf von James’ Familie zerstören könnte, sollte es jemals ans Licht kommen. Plötzlich steht sie im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit – ob sie will oder nicht. Und obwohl Ruby niemals Teil seiner Welt sein wollte, wird es immer schwerer, sich von ihm fernzuhalten …


    Ruby ist eine starke Protagonistin, doch ihr Perfektionismus und ihre Fixierung auf ihr Bullet Journal haben mich hin und wieder genervt. Ihr Verhalten wirkte manchmal widersprüchlich zu ihren Gedanken, was sie nicht immer greifbar machte. James hingegen ist sympathischer, als man zunächst erwarten würde, doch seinem Charakter fehlt stellenweise etwas Tiefe. Das könnte sich jedoch in den Folgebänden noch weiterentwickeln.

    Der Schreibstil ist angenehm flüssig, und es fiel mir leicht, nach jeder Pause wieder in die Geschichte einzutauchen. Besonders das Ende hält die Spannung hoch und macht definitiv neugierig auf Band 2!

  5. Cover des Buches After love (ISBN: 9783453428935)
    Anna Todd

    After love

    (2.686)
    Aktuelle Rezension von: Wauwuschel

    “After Love” von Anna Todd setzt die turbulente Geschichte von Tessa und Hardin fort, verliert jedoch deutlich an Schwung. Während die vorherigen Bände durch emotionale Intensität und packende Konflikte überzeugten, zieht sich die Handlung in “After Love” unnötig in die Länge. Die ständigen Auseinandersetzungen und Versöhnungen zwischen den Hauptfiguren wiederholen sich zunehmend, ohne wesentliche Fortschritte oder neue Impulse. Statt die Beziehung von Tessa und Hardin auf eine tiefere Ebene zu bringen, bleibt die Handlung oft in endlosen Streitereien und Missverständnissen stecken, was das Lesen ermüdend macht.

    Obwohl Todd weiterhin die Emotionen der Charaktere gut einfängt und einige interessante Wendungen einbaut, fehlt es dem Buch an der Frische und Dynamik, die die Serie einst so fesselnd machte. “After Love” bleibt zwar für Fans der Reihe lesenswert, enttäuscht aber durch seinen langatmigen Plot, der die Spannung und das Interesse nur schwer aufrechterhalten kann.

    Drama, Drama und noch mehr Drama; Mehr ist nicht mehr drin und der Hype wird von der Autorin zwanghaft weitergeführt. Nach diesem Band kann die Reihe eigentlich abschließen.

  6. Cover des Buches Das Lied der Krähen (ISBN: 9783426228012)
    Leigh Bardugo

    Das Lied der Krähen

    (1.662)
    Aktuelle Rezension von: Sanne54

    Am meisten begeistert haben mich die düstere, atmosphärische Beschreibung der Szenerie, in der das Buch spielt. Die gefährliche, schmutzige und düstere Hafenstadt beispielsweise wirkt bei Bardugo fast wie ein eigener unberechenbarer Organismus. Und die Crew um den raffinierten und undurchsichtigen Kaz wartet mit vielen Untiefen aus ihrer Vergangenheit auf den Leser. So sind die Motive, neben dem vielen Geld, dass der Crew zugesichert wurde, wenn sie einen wertvollen Gefangenen aus einem Hochsicherheitsgefängnis befreien, zutiefst menschliche: Rache, Freiheit, usw. Die Autorin widmet sich jedem der Charaktere, da die Kapitel aus wechselnden Perspektiven erzählt werden, und erschafft so Figuren mit Tiefe. Es handelt sich um eine Bande von Verbrechern, keine Unschuldslämmer, aber man lernt ihre Handlungen, ihr Denken und ihre Motive nachzuvollziehen. Schnell entdeckt man die Menschen dahinter. Der Wissenschaftler, dessen Befreiung Kern des Auftrags ist, ist in der Lage eine gefährlichere, da wirksamere, aber auch tödlichere Version einer bekannten Droge herzustellen. Dieses Wissen zu besitzen verspricht ungeheure Macht und in der Welt, die Bardugo entwickelt, das ist bald klar, sind Macht und Geld die wertvollsten Güter. 

    Ich fühlte mich immer in einer Art mittelalterlicher Hafenstadt nach niederländischem Vorbild, vielleicht weil Ketterdam, wo die Reise ihren Ausgang nimmt, namentlich stark an Rotterdam erinnert ... allerdings in einer sehr düsteren Version. Der Blick weitet sich aber dann recht schnell, sobald sich auch der Blick in die von der Autorin geschaffene Welt weitet. Dies ist das erste Buch, das ich von der Autorin lese, deshalb geht es Lesern, die das "Grisha-Universum" bereits kennen da vielleicht anders ergehen mag. 

    Die Düsternis rührt aber nicht nur von den detaillierten Beschreibungen und der zudem sehr spannende Erzählweise der Autorin, sondern auch von den Themen, derer sie sich annimmt. Sklaverei, Zwangsprostitution, Betrug, Mord, Drogenmissbrauch, ... eine heile Welt ist das wahrlich nicht, dessen sollte man sich bewusst sein, dann kann man sich diesem Page-Turner widmen. 

  7. Cover des Buches Die Arena (ISBN: 9783453435230)
    Stephen King

    Die Arena

    (1.231)
    Aktuelle Rezension von: Kristin1202

    Das Cover des Buches finde ich sehr gelungen. Es zeigt direkt den "Dome", der sich über die Kleinstadt Chester´s Mill gestülpt- und die Stadt von der Außenwelt abgeschnitten hat.
    Außerdem ist es in der Optik der anderen Bücher der im Heyne Verlag erschienen Werke von Stephen King gehalten, was mir sehr gut gefällt.
    Das Buch ist in ein paar Überkapitel unterteilt, in denen es wiederum viele kleinere Kapitel gibt.
    Die Schriftgröße ist verhältnismäßig klein, dies muss aber sein, denn sonst wäre das Buch noch um einige Seiten länger.

    Darum geht´s

    Über Chester´s Mill stülpt sich eines Tages eine Kuppel, aus der es kein Entrinnen gibt. Niemand weiß, warum die Kuppel plötzlich aufgetaucht ist und aus welchem Material sie besteht. Sie lässt sich auch nicht zerstören.
    Die Einwohner der kleinen Stadt sind von nun an auf sich allein gestellt. In der Stadt gibt es außergewöhnlich viele Verbrecher, Drogenprobleme und korrupte Stadtverordnete und dies alles sorgt für eine große soziale Spannung unter den Bewohnern.
    Die Luft und die Lebensbedingungen verschlechtern sich täglich und die Stimmung sinkt innerhalb weniger Tage rapide.
    Kann die Kuppel zerstört werden, bevor die Lage in Chester´s Mill eskaliert?

    Meine Meinung


    Ich bin wirklich hin- und hergerissen und dies hat mehrere Gründe.
    Zum einen gibt es extrem viele Charaktere im Buch, die alle irgendwie eine wichtige Rolle einnehmen. Für mich waren die Hauptfiguren Dale Barbara, Julia Shumway, Rusty Everett und Jim Rennie. Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet (für mich typisch King) und man hatte direkt ein Bild vor Augen. Im Laufe der Geschichte musste ich aber sehr oft ins Personenverzeichnis schauen und ich bin sehr froh, dass es in diesem Roman ein Personenverzeichnis gibt. Man kann wirklich schnell durcheinanderkommen und in jedem Unterkapitel wird Bezug auf eine andere Person genommen.
    Anfangs kam ich gut in die Geschichte hinein, allerdings hatte sich das ziemlich schnell wieder erledigt.
    Bis Seite 700 ungefähr, habe ich bestimmt vier Mal darüber nachgedacht das Buch abzubrechen. Eine andere Leserin hat mich dann aber dazu bewogen es nicht abzubrechen, worüber ich im Nachhinein sehr dankbar bin.
    Dieses Buch ist unheimlich brutal. Es schmerzt teilweise, bestimmte Szenen zu lesen und für mein Empfinden gibt es in dem Roman ein paar zu viele Bösewichte. Ein paar brutale Szenen weniger hätten der Geschichte wahrscheinlich nicht geschadet.
    Ich finde es erschreckend, wie schnell die Stimmung in der Stadt kippt und das alles nur, weil ein machtbesessener Charakter alles daran gibt, das einzige Stadtoberhaupt zu werden und sich zum Diktator aufzuschwingen. Ich finde es gruselig, wie schnell ihm die Bürger der Stadt blind gefolgt sind und ihm vertraut haben - hier hat man auch einige Parallelen zur aktuellen politischen Situation bei uns gesehen und gerade das fand ich wirklich heftig und unheimlich.
    Zum Glück gibt es aber - wie in jeder guten Geschichte - auch ein paar Figuren, die sich nicht täuschen lassen und alles daran setzen, Chester´s Mill zu befreien und die Diktatur zu verhindern.
    In dem Buch sterben unheimlich viele Personen und auch Tiere, was mich immer am meisten bewegt.
    Auch Kinder erfahren unheimliches Leiden. In dem Buch vergeht sehr wenig Zeit, insgesamt nur eine Woche und diese Woche reicht aus, um ein fürchterliches Chaos zu hinterlassen. Das Ende des Buches war nicht so mein Fall, ich hätte mir eine andere Auflösung, bzw. Erklärung gewünscht.

    Fazit

    Wer King gerne liest und seinen ausschweifenden Stil mag/kennt, dem kann ich dieses Buch empfehlen.
    Man darf nicht zu zart besaitet sein, weil es wirklich brutal, blutig und verstörend sein kann.
    Ich bin sehr froh, dass ich das Buch nicht abgebrochen habe. Die Idee und die Story finde ich sehr gut und ich werde mir als nächstes mal die Serie vornehmen, wobei ich schon gehört habe, dass diese sich nicht sehr am Buch orientiert.

  8. Cover des Buches Die Bestimmung - Letzte Entscheidung (ISBN: 9783570311240)
    Veronica Roth

    Die Bestimmung - Letzte Entscheidung

    (3.103)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ ist, wie der Titel schon erahnen lässt, der letzte Band der dystopischen Jugendbuch-Trilogie von Veronica Roth. 2014 erschien es auf Deutsch. 2016 kam dessen Verfilmung „Die Bestimmung – Allegiant“ in die Kinos, die lediglich die erste Hälfte des Buches wiedergibt, da dieses ursprünglich in zwei Filme gesplittet werden sollte, wie es beispielsweise bei „Die Tribute von Panem“ oder der „Twilight-Saga“ auch der Fall war. Allerdings floppte die dritte Verfilmung so sehr, dass der 2017 geplante Film „Die Bestimmung – Ascendant“ nie produziert wurde. Insgesamt wichen die Filme zunehmend von den Büchern ab. Besonders große Kritik erntete der Filmcharakter Edgar, der in der Buchvorlage überhaupt nicht existiert. 

    Nach der Ermordung von Jeanine Matthews regieren nun die Fraktionslosen, angeführt von Evelyn Johnson-Eaton, die eingezäunte Stadt Chicago. Die fünf Fraktionen, mit denen die 16-jährige Beatrice Prior und ihr 18-jähriger Freund Tobias Eaton aufgewachsen sind, existieren nicht mehr. Die Stadt verfällt in anarchistische Verhältnisse, denn die Fraktionslosen unterdrücken und terrorisieren nun jene, die sie zuvor unterdrückt haben. Tris, Four und einige ihrer Freunde schließen sich den sogenannten Getreuen an, die der Videobotschaft von Edith Prior Folge leisten und die Welt jenseits des Zaunes erreichen wollen. Doch der Weg dahin ist voller lebensbedrohlicher Gefahren. 

    „Ich gehe in meiner Zelle im Hauptquartier der Ken auf und ab.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels, ein doch recht unspektakulärer Satz. Tris ist an dieser Stelle zusammen mit ihren Freundinnen Christina und Cara inhaftiert, weil sie den Sturz der Ken durch die Fraktionslosen nicht offen unterstützt haben und auf ihre Anhörung warten. Zwar erzählt Tris weiterhin im Präsens und der Ich-Perspektive, allerdings kommt mit Tobias nun ein zweiter Erzähler hinzu, der in selben Tempus und derselben Perspektive erzählt, was zeitweise verwirrend sein kann, da sich die beiden Charaktere sprachlich häufig ähneln, sodass man sie nicht immer unterscheiden kann. Vor allem, wenn man ein unterbrochenes Kapitel fortsetzt, kann es manchmal zu Verwechslungen kommen, was man hätte vermeiden können, wenn der Name der Erzählers auf jeder Doppelseite am Rand vermerkt ist, wie es zum Beispiel bei „Cassia & Ky“ war. Zwischendurch habe ich auch das Hörbuch gehört, was die Verwirrung aber nur noch vergrößerte, weil die Erzählerin Janin Stenzel sowohl den Part von Tris, als auch den von Tobias liest. Schon allein weil hier am männlichen Leser gespart wurde, kann ich das Hörbuch nicht empfehlen.

    In der Rezension von „Die Bestimmung – Tödliche Wahrheit“ habe ich bereits erwähnt, dass Tobias mir zu profillos wirkt. Ich hatte gehofft, dass sich seine Persönlichkeit, jetzt wo er selbst Erzähler ist, nun doch noch entfaltet. Das geschieht auch teilweise, aber insgesamt zu selten und zu spät. Ursprünglich wollte Roth übrigens die gesamte Trilogie aus Tobias‘ Perspektive schreiben, hatte dann aber das Gefühl, dass er nicht die richtige Wahl für den Protagonisten ist und hat sich letztendlich für Tris entschieden.

    Die Fraktion, die Tris im ersten Band als die verfeindete Fraktion betrachtet hat, obwohl ihr Bruder zu ihnen gewechselt ist, sind die Ken. Ihre Tugenden sind Wissensdurst und Erfindergeist. Unwissenheit und Bildungsferne sehen sie als Ursache für Krieg und Leid. Sie tragen blaue Kleidung und meist eine Brille. Ihr Symbol ist ein Auge, ihr Element das Wasser. Sie sind geschickte Informatiker und haben viel Umgang mit Computern. In den Augen der anderen Fraktionen zeichnen sich die Ken vor allem durch ihre Arroganz, Engstirnigkeit, Manipulation und Machthunger aus. Sie betreiben außerdem Forschungsarbeiten, weshalb sie eine von zwei tragenden Säulen im gesellschaftlichen System ausmachen.

    Ein Aspekt, der mich in den vorherigen Bänden schon gestört hat, hier aber noch weiter in den Vordergrund rutscht, ist der Mangel an Recherche in puncto Medizin und Biologie. Als Tris in den ersten beiden Bänden eine Injektion von verschiedenen Seren bekommt, werden ihr die Spritzen im rechten Winkel in den Hals gestochen, was natürlich medizinisch betrachtet völlig bescheuert und sogar gefährlich ist. Wenn man jemandem eine Kanüle so in den Hals sticht, kann man Blutgefäße, Nervenbahnen, die Speiseröhre oder sogar die Luftröhre treffen. Auch in diesem Band soll Tris wieder eine Injektion erhalten, wobei sie darauf besteht, sich selbst zu spritzen, was dann auch zugelassen wird. Aber woher soll Tris die Fachkenntnisse haben, um sich selbst eine Spritze geben? Und woher weiß sie, welche Applikationsform die richtige ist, beziehungsweise was eine Applikationsform überhaupt ist? Auch hier sticht sie sich wieder im rechten Winkel in die Ellenbeuge. Die Ellenbeuge deutet darauf hin, dass sie eine Vene treffen wollte, der Einstichwinkel ist dafür aber falsch. Später wird auch noch eine Impfung durchgeführt, wobei die Betroffenen sich auch erneut selbst spritzen und dabei unterschiedliche Einstichstellen wählen. Bei Christina wird sogar explizit erwähnt, dass sie nach einer Vene im Arm sucht. Dumm nur, dass Impfungen fast ausschließlich intramuskulär, also meist in den Oberarm gegeben werden, aber niemals intravenös. Das wissen die Charaktere natürlich nicht, weil sie nicht ausgebildet sind und riskieren dabei ihre Gesundheit. Warum man es ihnen überhaupt erlaubt, deutet weniger auf Verantwortungslosigkeit, als auf schlechte Recherche hin. Die mangelnde Recherche bezieht sich aber nicht nur auf Injektionen, sondern auch auf Virologie und Genetik, wobei heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprochen werden, die mit pseudowissenschaftlichen Argumenten ersetzt werden.

    Das dystopische Leitmotiv, das hier erstmals ganz in den Vordergrund rückt, ist der Überwachungsstaat. Tris erfährt, dass in ganz Chicago Kameras verteilt sind, die sie und ihre Mitmenschen ständig gefilmt haben. Der Überwachungsstaat ist spätestens seit Orwells „1984“ ein beliebtes dystopisches Motiv, aber auch in der realen Welt wird die Kritik an Überwachungsstaaten immer wieder laut. Diese begann 2001 nach den Terroranschlägen des elften Septembers. In Deutschland gab es zuletzt 2013 Proteste, als die Überwachungsaffäre der USA publik wurde, aber auch die Stasi überwachte Regierungsgegner der ehemaligen DDR. China ist inzwischen schon ein Überwachungsstaat mit über 200 Millionen Überwachungskameras auf öffentlichen Plätzen, die mit einer Gesichtserkennungssoftware arbeiten.
    Die Leitmotive klassischer Jugendliteratur haben sich im Verlauf der Trilogie stark verändert. Waren es anfangs der Schulabschluss und der Einstieg ins Berufsleben, die Loslösung von den Eltern und der ersten großen Liebe, geht es im letzten Band vielmehr um die ersten Beziehungskonflikte, Trauer um Verstorbene und Identitätskrisen, was einerseits düsterer, andererseits aber auch reifer ist.

    Leider habe ich für „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ überdurchschnittlich lange gebraucht, was primär daran liegt, dass das Buch streckenweise sehr langatmig ist. Zwischendurch gibt es immer wieder Lichtblicke und bemerkenswerte Zitate wie: „Die Welt ist so unendlich, dass sie unsere Macht weit übersteigt – dass wir längst nicht so groß sein können, wie wir glauben. Verschwindend gering.“, aber insgesamt verliert Roth hier zu häufig den roten Faden, sodass sich gerade der mittlere Teil des Buches wie Kaugummi zieht.

    Das Ende konnte mich dann aber doch noch überraschen. Es ist die bisher erste dystopische Jugendbuch-Trilogie, die ihre Geschichte auf diese Art und Weise enden lässt. Viele Fans waren bestürzt und enttäuscht davon, aber ich bin der Meinung, dass dies das bestmögliche Ende war, das hätte gewählt werden können. Tatsächlich rettet das außergewöhnliche Finale in mancher Hinsicht das Buch ein wenig und entschädigt den ein oder anderen Durchhänger. Es reicht aber nicht aus, um mich weiter mit der Reihe zu beschäftigen und den additionalen vierten Band namens „ Die Bestimmung – Fours Geschichte“, der im Prinzip nur die Vorgeschichte von Tobias Eaton ist, zu lesen.

    Wenn man froh ist, ein Buch endlich beendet zu haben, ist das nie ein gutes Zeichen. „Die Bestimmung“ ist eine typische Jugendbuch-Trilogie. Der erste Band ist noch stark, während die Folgebände Schritt für Schritt nachlassen. „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ erhält Minuspunkte für das Anwenden von zwei Erzählern, die ständig aufeinander hocken, wobei der männliche Protagonist zu selten Eigencharakter beweist. Außerdem für die mangelhafte medizinische Recherche und die pseudowissenschaftlichen Argumente. Dazu kommt noch der langatmige Mittelteil. Da können das außergewöhnlich mutige Ende und die vereinzelt gelungenen Dialoge auch nur noch Schadensbegrenzung leisten. Deshalb erhält der dritte Band von mir zwei von fünf Federn. Ich schließe es aber nicht aus, in Zukunft noch andere Bücher von Veronica Roth zu lesen.

  9. Cover des Buches Tote Mädchen lügen nicht (ISBN: 9783910531215)
    Jay Asher

    Tote Mädchen lügen nicht

    (4.990)
    Aktuelle Rezension von: Applesreading

    „Tote Mädchen lügen nicht“ von Jay Asher ist ein zutiefst bewegendes und erschütterndes Buch, das mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Die Idee, Hannahs Geschichte durch ihre eigenen Worte auf Kassetten zu erfahren, ist nicht nur originell, sondern auch unglaublich intensiv. Man fühlt sich als Leser, als würde man neben Clay stehen und Hannahs schmerzvolle Reise direkt miterleben.


    Das Buch bietet eine schonungslose Darstellung von Themen wie Mobbing, Isolation und die oft unbemerkten Auswirkungen, die das Verhalten anderer auf eine verletzliche Person haben kann. Jeder Grund, den Hannah auf ihren Kassetten offenbart, ist wie ein weiterer Stich ins Herz und zeigt die Verkettung von Ereignissen, die zu ihrem tragischen Ende führten.


    Clay ist eine sympathische und glaubwürdige Figur, durch die der Leser eine emotionale Verbindung zu Hannahs Geschichte aufbaut. Seine Verzweiflung und sein Schuldgefühl sind greifbar, was den Leser noch tiefer in das Geschehen hineinzieht.


    Jay Asher gelingt es meisterhaft, eine düstere und dennoch wichtige Geschichte zu erzählen, die zum Nachdenken anregt und lange nachhallt. „Tote Mädchen lügen nicht“ ist ein Roman, der nicht nur spannend und emotional aufwühlend ist, sondern auch eine bedeutende Botschaft vermittelt: Jede Handlung, jeder Satz kann mehr Bedeutung haben, als man denkt. Ein Buch, das ich mit 5 Sternen bewerte und jedem ans Herz lege, der bereit ist, sich mit schwierigen, aber wichtigen Themen auseinanderzusetzen.

  10. Cover des Buches Die Frau des Zeitreisenden (ISBN: 9783942656689)
    Audrey Niffenegger

    Die Frau des Zeitreisenden

    (4.378)
    Aktuelle Rezension von: dadaeli

    Der Einband verspricht viel und die auf der Rückseite abgedruckten Rezensionen versprechen noch mehr. Von "einer der großartigsten gefühlvollsten Liebesgeschichten aller Zeiten" ist hier unter anderem die Rede. Die Erwartungen waren dementsprechend hoch und konnten dadurch leider umso tiefer fallen. 

    Die Sprache im Buch war an einigen Stellen unangemessen derb und unpassend. Im Verlauf der Geschichte tauchen zunehmend logische Fehler bzgl. des Zeitreisens auf (Regeln die zu Beginn selbst auferlegt wurden, werden nach und nach gebrochen oder nicht beachtet). Durch die ständigen Zeitsprünge ist es auch durchweg schwer als Leser den Überblick zu behalten. Darüber hinaus steuert die Geschichte auf einen vermeintlichen Höhepunkt und Plot zu, den es schlichtweg nicht gibt. 

    Fazit: Schade und leider (für mich) vergeudete Lesezeit


  11. Cover des Buches Passagier 23 (ISBN: 9783949609008)
    Sebastian Fitzek

    Passagier 23

    (3.072)
    Aktuelle Rezension von: Vivien1007

    In dem Buch „Passagier 23" geht es um den Protagonisten Martin Schwartz, der auf tragische Weise seine Frau und sein Sohn Timmy verloren hat. Alles scheint auf einen erweiterten Selbstmord hinzudeuten. Dem geht Martin jedoch nach, indem er sich auf das Kreuzfahrschiff begibt, wo auch seine Familie vor 5 Jahren den Selbstmord verübt haben, um der Sache auf den Grund zu gehen. Während Martin immer tiefer in die dunklen Machenschaften an Bord eintaucht, wird klar, dass die Wahrheit grausamer ist, als er es sich je vorgestellt hat.


    Nachdem ich schon ein paar Fitzek-Bücher gelesen habe, habe ich mich jetzt auch an diese Buch gewagt. Es ist eine sehr gute Story, die erzählt wird, mit einem ernsten Thema, welches heutzutage immernoch sehr aktuell ist und leider noch sehr häufig vorkommt.
    Am Anfang des Buches war ich nicht ganz so gefesselt, wie ich das von anderen Fitzek-Büchern von der ersten Seite an kenne. Nach den ersten Kapiteln wurde es dann zunehmend spannender und es war als wäre ich mitten im Geschehen dabei. Im letzten Drittel des Buches schien es, als wäre das Rätsel gelöst, wo ich erst dachte, dass das ein eher „langweiligeres" Ende wäre. Da habe ich mich natürlich getäuscht und der große Plot-Twist stand mir noch bevor. Es war nochmal sehr spannend bis zum Ende.
    Zwischendurch wurden mir zu viele verschiedene Geschichten von verschiedenen Charaktern beschrieben, da war es schwer den Überblick zu halten, am Ende macht es aber alles einen Sinn.
    Nach den normalen Kapiteln hatte ich jedoch noch die ein oder andere Frage, die aber im Epilog, noch nach der Danksagung, beantwortet wurden. Also diesen Teil nicht auslassen!
    Fitzek hat wie immer sehr detailreich und bildlich geschrieben, er hat kein noch so kleines Detail ausgelassen und das Buch ist von vorne bis hinten sehr durchdacht.
    Teilweise kam ich mit der Zeit und den Sprüngen nicht ganz so klar, was aber bei der spannenden Handlung auch eher Nebensache war.

    Insgesamt wieder ein sehr gelungenes Buch von Fitzek, jedoch kommt es an „Der Insasse" oder „Der Heimweg" -meine bisherigen Favoriten- nicht ganz dran.
    Nichtsdestotrotz empfehle ich das Buch auf jeden Fall weiter!
    Vor allem wenn man zwischen den krankesten und heftigsten Büchern von Fitzek mal etwas „normaleres", eine nicht ganz so krasse Geschichte, lesen möchte.

  12. Cover des Buches Die Mädchen von Strathclyde (ISBN: 9783959676656)
    Denzil Meyrick

    Die Mädchen von Strathclyde

    (114)
    Aktuelle Rezension von: Angy93
    Glasgow, 1986: Constable Jim Daley ist in seinem zweiten Jahr als Streifenpolizist bei der Starthclyde Police. Von der traurigen Berühmtheit Glasgows als Mord-Hauptstadt Europas bekommt er nur wenig mit: Betrunkene Obdachlose, eingeschlagene Schaufenster und rachsüchtige Vorgesetzte bestimmen seinen Dienstalltag. Dies ändert sich schlagartig, als er eine tote Prostituierte auffindet und daraufhin mit DC Brian Scott einen Serienmörder jagt ...

    Nachdem ich mit dem dritten Teil dieser Reihe, dem Paten von Glasgow angefangen habe, wollte ich auch die anderen beiden Bücher lesen.
    Dieses Werk von Denzil Meyrick hat mir dabei gut gefallen. Man erlebt die Geschichte, wie Daley zur Kriminalpolizei kommt. Auch lernt man seine Vorgeschichte mit den Nebencharaktären kennen. 
    Die Geschichte bietet dabei noch einen spannenden Kriminalfall.
    Die Sprache ist einfach und gut verständlich.

  13. Cover des Buches Eine wie Alaska (ISBN: 9783446246676)
    John Green

    Eine wie Alaska

    (2.543)
    Aktuelle Rezension von: Aukje

    Als Miles in ein Internat in Alabama wechselt, verliebt er sich in dem Moment als er Alaska das erste mal sieht, in sie. Zunächst ist er ein wenig eingeschüchtert von ihr doch die beide nähern sich nach und nach einander an und entwickeln Gefühle für einander. Doch dann passiert ein dramatischer Schicksalsschlag und alles ändert sich, da Alaska durch einen Unfall stirbt. Geschockt beginnen er und seine Freunde den Grund für ihren Tod zu analysieren und stellen dabei fest welch einen wichtigen Platz sie in ihrer Freundschaft zueinander hatte.

    Mochte das Buch und es ist ziemlich leicht zu lesen. Dennoch war es nicht das beste Buch, das ich von John Green gelesen habe.

  14. Cover des Buches Glennkill (ISBN: 9783442478088)
    Leonie Swann

    Glennkill

    (3.672)
    Aktuelle Rezension von: FineAnders

    In "Glennkill" von Leonie Swann lernen wir eine Schafherde kennen, welche grade eben ihren Schäfer leblos auf der Weide gefunden hat - Tod durch einen Spaten. Miss Maple, das klügste Schaf der Welt, und ihre Herde beginnen zu ermitteln.

    Der Schreibstil ist witzig, manchmal ein bisschen chaotisch, aber ich hab mich schnell dran gewöhnt. Die einzelnen Charaktere sind interessant dargestellt. Der Humor trifft genau meinen Geschmack, von diesen Schafen kann man einiges lernen. Die Schafe werden überhaupt nicht vermenschlicht, was mir richtig gut gefällt.

    Ich hatte sehr viel Spaß beim lesen, auch wenn die Ermittlungen sich anfangs sehr in die Länge gezogen haben. Das Ende war dann doch überraschend. Lustig ist auch das Daumenkino. Das Cover ist schon ein bisschen gruselig, zeigt aber gut, worum es in dem Buch geht.

    Das Buch ist empfehlenswert, besonders wenn man Schafe mag, aber auch so. Es bringt unterhaltsame Abwechslung in den Bücherschrank.

  15. Cover des Buches After forever (ISBN: 9783453428942)
    Anna Todd

    After forever

    (2.379)
    Aktuelle Rezension von: Jackydam


    Für mich waren die ganzen Zeitsprünge zu viel. Vorallem am Ende, wo es plötzlich mehrere Sprünge von 2 Jahren und dann auch 10 Jahren gab. Ich hätte lieber 100 Seiten mehr gelesen und dafür eine flüssige Geschichte gelesen, anstatt einige Zeitsprünge drin zu haben. Ansonsten fand ich es als Ende der Reihe okay. Es war nicht das beste der 4 After Bücher, aber es hat seine Aufgabe erfüllt und die Reihe abgeschlossen. 

    Die letzten 100 Seiten hätten auch ein ganzes Buch sein können. Es wurde so viel übersprungen und zusammen gefasst, damit es schnell zu Ende erzählt ist, dass es nicht mehr schön war. Achtung SPOILER: mir hätte ein „sie ist schwanger.“ als Ende komplett gereicht. Aber da ist jeder vermutlich anders. Ansonsten waren die ersten 500 Seiten wie After so ist und es war ein guter Übergang von Teil 3 in Teil 4 aufgrund des Schreibstils. 

  16. Cover des Buches Unendlicher Spaß (ISBN: 9783462044881)
    David Foster Wallace

    Unendlicher Spaß

    (178)
    Aktuelle Rezension von: MaternaKuhn


    Dieses Werk ist der Ironman der Literatur. Wer dieses Buch wirklich bis zur letzten Zeile durchgehalten hat, sollte vom Kiepenheuer & Witsch Verlag ein Finisher-T-Shirt zugeschickt bekommen. Mit 1551 Seiten oder 3.486 KB setzt David Foster Wallace alles daran, in Marcel Proust’s Fussstapfen zu treten. Die ganz persönliche Lesezeit betrug ein Jahr. War es eine verlorene Zeit? Machen wir uns auf die Suche.


    Gewöhnlicherweise beginnt eine Rezension mit einer Zusammenfassung des Inhalts in Stichworten. Aber bei Foster Wallace ist nichts gewöhnlich, schon gar nicht der Inhalt. Es geht im weitesten Sinne um eine Tennisakademie. Es geht zum Beispiel auch um James O. Incandenza, den exzentrischen Gründer dieser Tennisakademie, der gleichzeitig auch Regisseur ebenso exzentrischer Kurzfilme war, bevor er sich irgendwann mit dem Kopf in der Mikrowelle das Leben nahm. Seine Frau und seine Söhne waren oder sind Teil der Akademie; die einen als Spieler, die Mutter als Dozentin und Co-Rektorin. Es geht aber auch um ein Heim für Suchtabhängige jeder Couleur, das nur unweit von der Tennisakademie beheimatet ist. Und es geht um eine kanadische Widerstandsgruppe von Rollstuhlfahrern, die aus irgendeinem bis zum Schluß unbekannten Grund hinter einer Videokassette aus dem Schöpfungsfundus von Incandenza herjagen. Wobei kanadisch eigentlich nicht richtig ist, weil sich in dem futuristisch angelegten Roman Kanada mit den USA und Mexiko zu den sogenannten O.N.A.N.-Staaten zusammengeschlossen hat.


    Der Versuch einer Inhaltsangabe muss an dieser Stelle wegen Sinnlosigkeit abgebrochen werden. Wer nach Inhalt oder gar einem durchgehenden Handlungsfaden sucht, ist bei Unendlicher Spaß falsch. Der Autor wirft dem Leser Mosaiksteine zu, die dieser die längste Zeit versucht, mühsam zu einem Bild zusammenzusetzen, um am Schluss zu erfahren, dass es gar kein Bild gibt. Der Roman endet an einer scheinbar beliebigen Stelle. Das Werk lebt vom Augenblick. Seite für Seite.


    Irgendwann erkennt man, dass man seinen gewohnten Stil des Buchlesens adaptieren und sich einer neuen Dimension des Lesens öffnen muss. Als wenn man im Kunstmuseum von den alten Meistern des Mittelalters zum allerersten Mal in die Abteilung für abstrakte Kunst wechselt. Und so wie man in einem abstrakten Gemälde nicht nach Gegenständen suchen sollte, muss man Foster Wallace seitenlang einfach nur auf sich wirken lassen. Der Mann ist ein linguistischer Vulkan, sein sprachliches Repertoire ist beeindruckend. Und wo seine/unsere Sprache nicht ausreicht, erfindet er einfach neue Worte und Begrifflichkeiten. Deshalb auch grenzenlose Hochachtung für Ulrich Blumenbach, der in der Tat fünf (!) Jahre an der Übersetzung gearbeitet hat und es zum Beispiel schaffte, nicht nur die komplexesten Wortschöpfungen zu intonieren, sondern zum Beispiel auch schwierige, eher lautmalerische Passagen mit englischer Sprache und Schweizer Akzent ins deutsche Pendant zu transferieren.


    Natürlich hat solch ein Buch zwangsläufig auch seine Längen und Hänger, und das nicht zu knapp. Dann ist der Leser der Wanderer durch die Wüste, wartend auf die nächste Oase. Und die liefert Foster Wallace sehr zuverlässig immer wieder. Als dieses Werk entstand, musste sich sein Kopf wie ein sprühender Geysir anfühlen, denn das Buch ist ein Spiegelbild seiner unbändigen Kreativität, seiner Schaffenskraft, seiner Energie, seiner Kompetenz in vielen Themen, aber auch seiner mentalen Verwirrungen. Allein seine Fußnoten erstrecken sich oft über viele Seiten und haben wiederum weitere Fußnoten, weil er es offensichtlich nie ganz schaffte, alles unterzubringen, was ihm in den Sinn kam. Allerdings wird in manchen Passagen auch deutlich, wie schmal der Grat zwischen Genialität und Schrott oft ist.
    Unendlicher Spaß gilt als ein zentrales Werk der US-amerikanischen Literatur der 1990er Jahre und wurde vom Time Magazin zu den 100 besten englischsprachigen Romanen gerechnet. Diese Einschätzung erfuhr posthum eine weitere Aufwertung. Wallace nahm sich 2008 nach schweren Depressionsphasen und langer Alkoholabhängigkeit im Alter von 46 Jahren das Leben.
    Wer sich an dieses Werk heranwagt, sollte sich von den standardisierten Lese-Erwartungen loslösen, viel Zeit haben und sollte offen sein für experimentelle Literatur. Dann kann Unendlicher Spaß eine bereichernde Erfahrung sein.


  17. Cover des Buches Falling Fast (ISBN: 9783736308398)
    Bianca Iosivoni

    Falling Fast

    (1.080)
    Aktuelle Rezension von: bookxn_belly

    Mich hat das dezente und doch auffällige Cover sehr angesprochen, auch wenn es noch gar nichts über seinen möglichen Inhalt verrät.


    Der leichte Schreibstil und die Erzählung aus zweierlei Perspektiven haben mich durch das Buch fliegen lassen. Man konnte hierdurch sehr gut beide Charaktere nachvollziehen.

    Zwischenzeitlich hat sich das Buch dann aber doch etwas gezogen. Hier hätte man für meinen Geschmack zum Teil deutlich einkürzen können.

    Das offene Ende hat mir dafür grandios gefallen und direkt Lust auf Flying High gemacht, weshalb das Buch auch schon bei mir Zuhause liegt und nun auch direkt gelesen werden möchte.

  18. Cover des Buches Zwei an einem Tag (ISBN: 9783548063270)
    David Nicholls

    Zwei an einem Tag

    (3.709)
    Aktuelle Rezension von: Aukje

    Emma und Dexter verbringen während ihres Abschlusses, der 15. Juli, eine Nacht miteinander. Doch schon am nächsten Tag trennen sich ihre Wege wieder. Seit dem versuchen sie sich über die nächsten zwanzig Jahre, immer am 15. Juli zu treffen. In dieser Zeit durchleben sie verschiedene Schicksalschläge gemeinsam, aber können sich nicht gegenseitig ihre wahren Gefühle für einander gestehen……

    Habe das Buch gelesen, da mir die Grundidee der Story gefallen hat ... zwei Menschen begegnen sich über mehrere Jahre am selben Tag!

    Von Seite 1 bis zum Ende, habe ich dieses Buch verschlungen. Die Charaktere sind wunderbar beschrieben und man baut ziemlich schnell eine emotionale Bindung auf. Selbst wenn einer der beiden mal eine Fehlentscheidung trifft, ist diese immer nachvollziehbar. Zum Ende lief mir während des Lesen schon mal die ein oder andere Träne.

    Absolut empfehlenswert!

  19. Cover des Buches Das Spiel des Engels (ISBN: 9783596512645)
    Carlos Ruiz Zafón

    Das Spiel des Engels

    (1.405)
    Aktuelle Rezension von: Rosenthal

    Ein wunderschönes Buch aus der Nische magischer Realismus. Ich hatte es vor Jahren gelesen und musste es unbedingt nochmal neu lesen. Es hat von seinem Zauber nichts verloren. Man fühlt sich auch sehr zur Stadt Barcelona und dem Friedhof der verlorenen Bücher hingezogen. Schade das Herr Zafón so früh gestorben ist.

  20. Cover des Buches Very Bad Kings (ISBN: 9783989426153)
    J. S. Wonda

    Very Bad Kings

    (697)
    Aktuelle Rezension von: KristallEngel

    Vorab: Ich habe mir nur das Hörbuch angehört, daher bezieht sich meine Rezension auch teilweise auf die Hörbuchsprecher und wird in meiner Bewertung erwähnt.

    Hörbuchsprecher: 

    Die Sprecher sind super – authentisch und professionell. Sie bringen fast jede Szene überzeugend rüber. Es ist mir wichtig, dass die weibliche Stimme nicht zu piepsig klingt und die männlichen Stimmen nicht zu kratzig, da man sich ein Hörbuch oft über mehrere Stunden anhören muss und nervige Stimmen die Geschichte verderben könnten.

    Ich erwähne zwar keine expliziten Szenen oder das Ende der Geschichte, gehe aber auf Charaktere, Verhalten, Geschichtsverlauf sowie die Ausdrucksweise der Autorin ein. Teilweise beziehe ich mich auch auf Dialogausschnitte und die Wortwahl der Protagonisten, was den Spaß an der Geschichte beeinträchtigen könnte. Wenn dir die genannten Aspekte wichtig sind und es dich nicht stört, eventuell leicht gespoilert zu werden, dann lies dir meine Rezension durch. Es handelt sich hierbei nur um meine Meinung. Natürlich sollte jeder seine eigenen Erfahrungen machen – ich möchte lediglich bei der Auswahl der passenden Geschichte helfen.


    Spoiler-Alert! Spoiler-Alert! Spoiler-Alert! Spoiler-Alert! Spoiler-Alert! Spoiler-Alert! Spoiler-Alert! Spoiler-Alert!


    Mable: 

    Die Hauptprotagonistin Mable wirkt leider zu 95 % der Geschichte sehr naiv, hormongesteuert und zeigt kaum Willensstärke oder Selbstbewusstsein. Ihre Freundin Harper muss Mable, das „unschuldige Mädchen“, ständig daran erinnern, sich nicht als Dorfmatratze ausnutzen zu lassen. Einen starken Charakter sucht man bei Mable vergeblich – sie würde sich bei jeder Gelegenheit sofort hungrig und nackt auf jeden attraktiven Jungen stürzen, der sie nur nett anlächelt. Sie lässt alles mit sich machen, was teilweise schon an grenzenlose Dämlichkeit grenzt.

    Mable zeigt am Ende des Hörbuchs endlich etwas „Eier“, allerdings nur, weil sie keine andere Wahl hat und es tun muss, um zu „überleben“. Es könnte als eine Art Charakterentwicklung verstanden werden, doch es wirkt mehr wie eine notgedrungene Notlösung ihrerseits, da sie keine Alternative hat. Eine deutliche Entwicklung ihres Charakters bleibt aus. Die vielen Komplimente, die Mable den „Kings“ macht – egal, wie arschig diese ihr gegenüber auftreten – zeigen, wie bedürftig sie ist. Das macht mich als Zuhörerin nur noch wütend und sprachlos. Trotz ihrer angeblichen Stärke, für die sie teils sogar von anderen Studenten bewundert wird, wirkt sie wie eine verzweifelte, unsichere Person, die sich sexuell ausleben will – ohne Verstand. Vielleicht soll genau das hier als Stärke verstanden werden.

    „Kings“: 

    Die Monologe sowie Dialoge von Jaxon und Sy, gesprochen von Männern mit ähnlichem Stimmklang, fand ich gut, doch sie sorgten oft für Verwirrung. Da die Stimmen denselben Klang hatten, war es umso hilfreicher, dass der Name des Protagonisten bei jedem Perspektivwechsel genannt wurde. Der Perspektivwechsel zeigt zwar einen interessanten Ansatz, verdeutlicht jedoch, dass nicht nur Mables Intelligenz begrenzt ist, sondern auch, dass sich der Wortschatz der „Kings“ diesem Niveau anpasst. Oft sind die Perspektivwechsel situationsfern und basieren nicht auf gemeinsamen Situationen aus Mables Erzählungen, sondern auf egoistischen, kontextfremden Anmerkungen, die lediglich die Besessenheit  gegenüber Mable ausdrücken.  Hier hätte ich mir mehr Transparenz für das Handeln der „Kings“ in diversen Situationen gewünscht. Ein geschickterer Perspektivwechsel zwischen den Protagonisten hätte eine gemeinsame Handlung besser ausdrücken können. Jaxon drückt sich gedanklich teilweise so geschwollen und realitätsfern aus, dass es einfach nur peinlich und albern wirkt. Es macht dich nicht automatisch zu einem „Bad Boy“, wenn du in deinen gedanklichen Monologen tausendmal betonst, was für ein „fucking Asshole“ du bist – wie er es gerne tat. Sy hingegen kann nicht genug davon bekommen, ständig zu erwähnen, dass er sein innerliches „Monster“ gegenüber Mable zurückhalten möchte.  Doch die Taten der Jungs zeigen bereits genug von ihrem „Bad-Boy-Image“ und lassen Mable teils durch eine „schwere Zeit“ gehen. Dabei hätte hier viel Potenzial nach oben bestanden. Großenteils wird Mable nämlich in Ruhe gelassen und nur angestarrt. Aber sehen wir einmal darüber hinweg, da die Geschichte noch lange nicht zu Ende ist und viele weitere Teile folgen, in denen sich die „Kindergartenstreiche“ vielleicht noch verschärfen könnten.

    Stil und Inhalt und Genre der Geschichte: 

    Die zahlreichen Sexszenen unterstreichen eher die Kategorie Quantität als Qualität und tragen zur Länge des Hörbuchs bei. Die vulgäre Wortwahl ist geschickt gewählt und passt gut zu den „Kings“ sowie zur Atmosphäre der gesamten Handlung. Allerdings könnte sie für meinen Geschmack oft etwas intensiver ausfallen. Die Beschreibungen der Charaktere und der räumlichen Situationen sind sehr oberflächlich oder teils gar nicht vorhanden. Ein Beispiel: „Er sieht aus wie ein Model“ oder „Er ist attraktiv“ schmücken den Fortlauf der Geschichte, ohne wirklich Tiefe zu verleihen. Es wird kaum auf einzelne Eigenschaften der Hauptperson oder anderer Charaktere eingegangen. Wenn du kurze, knackige Beschreibungen zu einzelnen Situationen magst, könnte dir der Schreibstil der Autorin gefallen.

    Ich kenne das Genre Reverse Harem, aber hier wirkt es eher wie eine Parodie darauf. Mable hat es zu wörtlich genommen und buchstäblich „jeden genommen“, den sie bekommen konnte. Ich verstehe, dass sich um dieses Genre mehrere Liebhaber entwickeln, aber etwas mehr Selbstdisziplin und Widerstand von Mable hätten das meiner Meinung nach deutlich spannender gemacht. Das hätte zu einer steileren Spannungskurve und mitreißenderen Handlungen geführt - was hier leider gefehlt hat.

    Die Geschichte enthält versuchte Vergewaltigung, eine düstere Atmosphäre, Gewalt und reichlich vulgäre Sprache, die verharmlost und als normal dargestellt werden. Frauen werden hier als Lustobjekte präsentiert, die nur dazu dienen, die Gelüste der „Kings“ zu befriedigen – und das oft aus Angst. Starke weibliche Persönlichkeiten sind kaum zu finden, denn jede Frau ist den „Kings“ verfallen...

    Was das „Dark Romance“-Genre betrifft, bin ich enttäuscht. Ich sehe das Buch eher als Witz. Es mangelt an Tiefgang, emotionaler Komplexität, Handlung, Spannung und vor allem an der Entwicklung der Protagonisten. Romantik findet man hier nicht, stattdessen dominiert die Begierde, die viel zu viel Raum einnimmt.

    Man könnte das Buch in fünf Sätzen zusammenfassen, weil eigentlich nichts passiert. Sex ist das Hauptthema der Geschichte und zahlreich vorhanden, aber offensichtlich nur, um die Geschichte irgendwie zu füllen. Selbst oberflächliche Erotikromane bieten mehr Substanz in der „Dark Romance“-Szene und lassen mehr Handlung zu als dieses Exemplar hier, obwohl diese einen anderen Hauptaspekt verfolgen.

    Die guten Bewertungen für dieses Buch zeigen mir nur, dass heutzutage anscheinend niemand mehr qualitative Erwartungen an Bücher stellt, was Handlungsbedarf, Charakterentwicklung und den Schreibstil betrifft – der eigentlich größtenteils zur visuellen Gedankenanregung dienen sollte. Wenn du also auf Geschichten ohne Tiefgang, ohne Charakterentwicklung, ohne Handlungsinput, aber mit Sex, Frauenverachtung und urkomischen Monologen stehst, die die Besessenheit gegenüber Mable ständig äußern, während sie bei jedem attraktiven Mann schon anfängt zu sabbern, und die „ach so bösen Kings“ genießen möchtest – die sich eher wie Karikaturen echter Arschlöcher verhalten – dann gönn dir dieses (Hör)buch.

  21. Cover des Buches Crescent City – Wenn das Dunkel erwacht (ISBN: 9783423762960)
    Sarah J. Maas

    Crescent City – Wenn das Dunkel erwacht

    (933)
    Aktuelle Rezension von: Meine_Welt_aus_Buchstaben

    Ich habe die Geschichte eins a weg inhaliert. Ich war wie im Rausch. Einfach nicht zu stoppen. Diese Welt hat mich magisch, seelisch und körperlich in ihren Bann gezogen. So viel Gänsehaut. Einfach Klasse. Bryce ist hier unsere Hauptfigur. Als Misch Wesen wächst sie Versteck bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater auf. Doch irgendwann gewinnt die Neugier und Bryce möchte ihre Wurzeln kennen lernen. Doch ihr leiblicher Vater ist der König der Fae. Seine Interessen sind von Macht und Gier geleitet. Diese Eigenschaft lernt Bryce schnell kennen. Deswegen ist es auch nicht weiter schlimm, dass ihr Vater sie nicht haben will. Bryce bestreitet ihr weiteres Leben ohne zwang und Drang. Gemeinsam mit ihren Freunden lässt sie fast täglich die Gläser klingen. Doch ihre unbeschwerte Zeit ist bald vorbei. Nach einem Diebstahl und zahlreichen morden, Gerät Bryce ihre Welt völlig aus den Angeln. Eine Katastrophe Jagd die nächste. Und dann wird sie auch noch ständig von diesem Killer Namens Hunt begleitet und bewacht. Denn Bryce hat die ehrenvolle Aufgabe an den hiesigen Fällen mitzuarbeiten, ob sie will oder nicht. Während der Aufklärung geraten die beiden immer wieder in Schwierigkeiten. Doch ihr Team wird beständig größer. Hier geht es nicht nur um Mord, Tod, Verlust, Sklaverei, Macht, Gier und Drogen. Nein, hier geht es hauptsächlich um Liebe, Freundschaft, Familie, Loyalität, Verbundenheit, Gerechtigkeit und Mut. Mit um etwas in der Welt zu ändern, egal wie ausweglos die Sache erscheint. Egal wie klein man ist, egal wer du letztendlich bist. Eine Veränderung kann alles und jeder in Gang setzten. Dieses Buch hat mich Jetzt schon so Tief berührt. Tatsächlich warten noch weitere Bände der Reihe. Ich weiß gar nicht was da noch alles kommen soll. Wem das Happy End jetzt so reicht. Der sollte vermutlich einfach nicht weiterlesen. Ich trau mich aber trotzdem wieder zurück nach Crescent City. 

  22. Cover des Buches Gezeichnet (ISBN: 9783596705610)
    P.C. Cast

    Gezeichnet

    (3.756)
    Aktuelle Rezension von: Zarina

    Inhalt:
    „Gezeichnet“, der Auftakt der House of Night-Reihe, entführt Leser*innen in eine faszinierende Welt, in der Vampire, oder besser gesagt Vampyre, nicht im Geheimen leben, sondern offen Teil der Gesellschaft sind. Die 16-jährige Zoey Redbird wird plötzlich gezeichnet, eine blaue Mondsichel erscheint auf ihrer Stirn – ein Zeichen, dass sie ein Vampyr werden könnte, falls sie die Wandlung überlebt. Ihre Reise führt sie ins House of Night, ein Internat für angehende Vampyre, wo sie nicht nur mit der Realität ihrer neuen Identität, sondern auch mit ihrer Auserwählung durch die Göttin Nyx konfrontiert wird.

    Doch das Leben dort ist nicht einfach: Besondere Fähigkeiten, Intrigen und dunkle Geheimnisse machen ihren Start im Internat herausfordernd. Während Zoey neue Freunde findet und ihren Platz sucht, entwickelt sich eine spannende Geschichte voller Magie, Mythen und Konflikte.

    Meine Meinung:
    Als jemand, der die Serie früher geliebt, aber irgendwann aufgehört hat, bin ich froh, sie jetzt wieder entdeckt zu haben. Schon von der ersten Seite an war ich wieder begeistert von der abwechslungsreichen und spannenden Erzählweise. Die Welt der Vampyre ist unglaublich detailreich und komplex, gleichzeitig bleibt die Handlung stets nachvollziehbar. Besonders gefällt mir, wie die Autorinnen es schaffen, magische Elemente und den Alltag der Charaktere so zu verweben, dass man sich völlig in der Geschichte verliert.

    Die Charakterentwicklung ist ein weiterer Pluspunkt: Zoey ist nicht perfekt, sondern eine authentische junge Frau, die mit den Veränderungen in ihrem Leben kämpft und dennoch mutig ihren Weg geht. Auch die Nebenfiguren, mit all ihren Stärken und Schwächen, verleihen der Geschichte Tiefe.

    „Gezeichnet“ ist für mich ein Klassiker der Academy Fantasy, der gerade für Fans dieses Genres eine absolute Empfehlung ist. Es ist eine Serie, die man zumindest einmal gelesen haben sollte – nicht nur wegen der einzigartigen Welt, sondern auch wegen der spannenden und oft emotionalen Geschichte.

    Fazit:
    Ein grandioser Start in die House of Night-Reihe, der mich wieder völlig in seinen Bann gezogen hat. Spannend, emotional und mit einer faszinierenden Welt voller Magie und Mythen ist „Gezeichnet“ ein Must-Read für alle Fantasy-Fans. Ein moderner Klassiker, der auch Jahre nach seinem Erscheinen nichts von seinem Reiz verloren hat.

  23. Cover des Buches Kalte Asche (ISBN: 9783942656863)
    Simon Beckett

    Kalte Asche

    (3.488)
    Aktuelle Rezension von: winniccxx

    Das Buch "Kalte Asche" von Simon Beckett ist die Fortsetzung seines Erfolgsromans "Die Chemie des Todes". Es handelt wieder von David Hunter, der diesmal zur einer verbrannten Leiche auf der kleinen schottischen Insel Runa gerufen wird. Wie schon der erste Teil der Reihe ist das Buch sehr interessant und spannend geschrieben. Man kommt sehr schnell in einen Lesefluss, und vor allem die Hauptperson ist sehr sympathisch, und man kann ihr und ihrer Entscheidungsfindung gut folgen. Die Welt auf Runa ist sehr klein und abgeschieden, was das Erlebte dort noch spannender und eindrucksvoller macht.

    Mein größtes Problem beim Lesen war, dass einiges aus dem Buch dem ersten Teil geglichen hat. Auch dort handelte es sich um ein abgeschiedenes Dort (allerdings auf dem Festland) mit einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft, die dem Eindringling David Hunter schnell misstraut haben und gegen ihn aufgebracht wurde. Was im ersten Band noch ein sehr spannendes Element war erschien insofern im zweiten Band eher als Wiederholung. Nichtsdestotrotz war es ein sehr gutes Buch, dass ich schnell und gerne gelesen habe. Ich werde auch definitiv die nächsten Bände der Reihe noch lesen. So gibt es von mir aber insgesamt diesmal nur 4/5 Sterne.

  24. Cover des Buches Verdammnis (ISBN: 9783453442047)
    Stieg Larsson

    Verdammnis

    (2.575)
    Aktuelle Rezension von: lesen_hoeren_rezensieren

    Im zweiten Teil der Millennium-Trilogie (mittlerweile gibt es acht Bände, aber nur die ersten drei stammen von Stieg Larsson) rückt Lisbeth Salander in den Mittelpunkt. Endlich bekommen wir Antworten auf viele Fragen aus dem ersten Teil: Ist sie psychisch krank? Warum kann sie niemandem vertrauen? Wieso fällt es ihr so schwer, Bindungen aufzubauen? Band 2 taucht tief in ihre Kindheit ein – und in das, was ihr angetan wurde.

    Lisbeth und Mikael sind unglaublich gut ausgearbeitete Charaktere, was einen großen Teil des Reizes der Reihe ausmacht. Die Spannung baut sich zwar nicht direkt am Anfang auf, aber das schmälert das Lesevergnügen kein bisschen. Dann überschlagen sich die Ereignisse: Freunde und Kollegen aus dem Millennium-Team werden erschossen, und auch Lisbeths Betreuer wird tot aufgefunden. An den Tatorten gibt es Hinweise, die sie als Verdächtige erscheinen lassen. Mikael ist jedoch überzeugt von ihrer Unschuld und versucht verzweifelt, Kontakt zu ihr aufzunehmen.

    Ab diesem Punkt ist der Spannungsbogen perfekt gespannt – genau das, was ein richtig guter Krimi braucht! Das Ende ist vielleicht etwas drüber, aber es passt zur Geschichte.

    Fazit: Auch wenn das Buch nicht mehr ganz neu ist, bleibt es topaktuell, fesselnd und absolut lesenswert. Ich kann es euch nur ans Herz legen – ein krimitastisches Lesevergnügen ist garantiert!

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