Bücher mit dem Tag "drogenkartelle"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "drogenkartelle" gekennzeichnet haben.

17 Bücher

  1. Cover des Buches Morpheus (ISBN: 9783942656856)
    Jilliane Hoffman

    Morpheus

     (1.341)
    Aktuelle Rezension von: JourneyGirl

    Es ist der zweite Teil der in Florida spielenden Krimireihe und folgt auf den Krimi Cupido. Genauso spannend und teilweise auch gruselig grausam beschrieben ist der Thriller und es lief mir mehr als einmal ein eiskalter Schauer über den Rücken... Definitiv nichts für schwache Nerven! Aber absolut super und wahnsinnig spannend geschrieben und ein Muss für jeden Krimifan! 

  2. Cover des Buches Tage der Toten (ISBN: 9783426308516)
    Don Winslow

    Tage der Toten

     (294)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Die amerikanische Originalausgabe dieses Romans erschien 2005 unter dem Titel „The Power of the Dog“. Es ist der erste Band der berühmten Kartell-Saga des Autors. Erzählt wird der jahrelange Kampf des amerikanischen Drogenfahnders Art Keller gegen die mexikanische Drogenmafia, die für Keller zu einer persönlichen Obsession wird. Er wird von seinem Auftrag so gefangen genommen, dass er den Kampf gegen führende Drogenhändler zu seinem persönlichen Kampf erklärt und ihm alles andere unterordnet. Der Roman deckt die Jahre von 1975 – 2004 ab, umfasst also nahezu 30 Jahre. Zwischendurch werden aber immer wieder einige Jahre übersprungen.

    Winslows Sprache ist einfach gehalten, teilweise sehr brutal und kompromisslos, aber das entspricht durchaus der Thematik des Romans und erscheint mir daher passend. 

    In den Roman sind einige tatsächliche Ereignisse, wie z.B. das Erdbeben in Mexiko im Jahr 1985, und einige reale Persönlichkeiten eingeflochten, wie z.B. der Anführer der FARC-Guerilla in Kolumbien, Manuel Marulanda Vélez, genannt Tirifijo. Ebenso entsprechen die Städte und Ortschaften, die Winslow erwähnt, der Realität. Das alles, verbunden mit Winslows Vorwort, lässt vermuten, dass sich die Romanhandlung, wenn auch erfunden, doch nahe an der Realität bewegt, was ziemlich erschreckend ist angesichts der geschilderten Zustände und Taten.

    Von dieser Realitätsnähe wird zum Teil auch die Spannung des Romans gespeist, der Leser würde, so glaube ich, weniger mitfiebern, wenn er wüsste, das ist eine Geschichte fern der Realität. Andererseits lässt uns Winslow mit seinem Schreibstil an den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten teilhaben, was ebenfalls einen Teil zur Spannung beiträgt. Und nicht zuletzt sorgt die Figurengestaltung für eine interessante Lektüre, in dem es nicht nur einfach holzschnittartige Gute und Böse gibt, sondern die Personen realistisch mit Fehlern, Schwächen und Stärken geschildert werden.

    An manchen Stellen verheddert sich der Autor jedoch auch in seinen gewagten Konstruktionen des gegenseitigen Austricksens und bisweilen übertreibt er es bei den Schießereien mit dem Glück, das so manch Beteiligter dabei hat. Aber das ist angesichts eines solchen Werks sicherlich zu verschmerzen. Ich werde auf jeden Fall die beiden anderen Bände ebenfalls lesen. Vier Sterne.

  3. Cover des Buches All about the Money (ISBN: 9783959626002)
    Felix A. Münter

    All about the Money

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Lucas Townsend, hat sich mit seiner Familie, frau und zwei Kinder, ein schönes Leben aufgebaut, zumindest nach außen hin. Als eines Tages seine Frau von den Problemen erfährt, verlässt sie ihn.
    Lucas ist daraufhin so verzweifelt, dass er sich das Leben nehmen will, doch es kommt anders als geplant. Am Strand wo er wieder zu sich kommt, liegt im Wasser ein Boot verlassen da. Lucas wird neugierig und schaut nach. Als er Einschusslöcher findet, will er erst recht nachschauen was da los ist. Er findet Koffer voller Geld, da er mehr wie nur finanzielle Probleme hat, nimmt er es mit.
    Doch die Besitzer wollen es wieder und auch die Polizei ist hinter dem Geld her.

    Ein spannender Thriller, der alles hat was man braucht, Gangster, Drogenbarone, Verfolgungsjagden und viel Action. Es fällt durch den flüssigen Stil des Autors leicht der Handlung zu folgen. In die Protagonisten kann man sich sehr gut hinein versetzen. Die Handlungsorte sind sehr detailgetreu beschrieben, das man sich diese beim Lesen gut vorstellen kann.

    Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt, dadurch fiel es mir schwer es wieder aus der Hand zu legen, wie meist bei den Büchern von Felix A. Münter bin ich absolut fasziniert von der Geschichte.
    Ein echter Münter eben.
    Sehr zu empfehlen.
  4. Cover des Buches Der Flug des Nachtfalters (ISBN: 9783754352526)
    Gabrielle C. J. Couillez

    Der Flug des Nachtfalters

     (7)
    Aktuelle Rezension von: rica

    Dieses Buch zu bewerten fällt mir schwer: Thematisch fand ich es interessant, die Art, wie es geschrieben ist, fand ich… schwierig. Auch, weil sich das Buch an Jugendliche richtet und es unkritischen Leser*innen schwerfallen könnte, Inhalt und Darstellung voneinander zu unterscheiden.

    Die Erzählung Der Flug der Nachtfalter besteht aus Anekdoten des Protagonisten aus seiner Zeit im kolumbianischen Drogenmilieu. Das ist schon ganz interessant. Die Motivation des Erzählers ist, deutlichzumachen, wie verführerisch, gefährlich und destruktiv die Drogenkartelle sind. Da der Klappentext die Erzählung als warnendes Beispiel gegen Drogenkonsum beschreibt, hätte mich abschließend noch eine Schilderung interessiert, wie dem Protagonisten der Ausstieg gelang. Nach den Schilderungen der Gewaltbereitschaft und Skrupellosigkeit der Narcos stelle ich mir das nicht leicht vor.

    Die Art, wie dieses Thema dargestellt wird, hat mich aber sehr gestört. Insgesamt fand ich die Erzählung eher unemotional, teilweise abschätzig. Eine Schilderung am Ende hat mich wirklich wütend gemacht – sowohl was die Geschehnisse angeht als auch die Art, wie sie beschrieben sind! Wegen potentieller Trigger (und Spoiler?) steht dieser Absatz am Ende meiner Rezension.

    Sprachlich konnte mich die Erzählung leider nicht überzeugen. Vielleicht liegt es am Versuch der Autorin, möglichst nah an den Originalformulierungen des realen Protagonisten zu bleiben, normalerweise hat sie wohl auch einen anderen Schreibstil. Einige der sehr langen und verschachtelten Sätze sind durch Grammatik- oder Wortfehler holprig. 

    Da die Erzählung auf Aussagen des Protagonisten beruht, möchte ich seine verächtliche Haltung ganz deutlich nicht Gabrielle Couillez als Autorin anlasten, aber gestört haben mich einige Formulierungen beim Lesen trotzdem:

    Übel aufgestoßen ist mir der Vergleich der Bevölkerung Bogotas in den 1980ern mit Tieren, da sie nicht progressiv denkend, sondern nach Instinkt handelnd seien. Es ist eine menschenverachtende Perspektive, Menschen vorzuwerfen, in unhygienischen Zuständen zu leben, weil die Stadt, in der sie leben, nicht über Infrastruktur wie z.B.  Kanalisationen verfügt! 

    Die abschätzige Haltung des Protagonisten könnte daran liegen, dass er sich überlegen fühlt. Vielleicht meint er, weil er geschafft hat, sein Leben positiv zu verändern, seien alle anderen selbst schuld, wenn es ihnen nicht gut gehe. Dabei haben äußere, v.B. gesellschaftliche Faktoren einen großen Einfluss auf Lebenswege. Weiteres Manko für mich ist der durchkommende eurozentrische Blick, der überraschend ist, da der Ich-Erzähler Kolumbianer ist und von seiner Jugend in Kolumbien erzählt.

    Insgesamt hab ich mich beim Lesen oft geärgert, mal über die beschriebenen Umstände, mal über die Beschreibungen selbst. Für knapp 60 Seiten ist das mal auszuhalten, um etwas über die Perspektive eines Ex-Drogenabhängigen und -Dealers in Kolumbien, aber ein Lesegenuss ist es nicht. Wichtig ist es aber, dieses Buch mit einem kritischen Blick auf den Ich-Erzähler und seine Darstellungen zu lesen.

    Triggerwarnung: (+ Spoiler) Zur Veranschaulichung der gefährlichen Zeiten damals wird erklärt, dass es für einen Mann schon gefährlich sein konnte, mit einer Frau auszugehen, denn wenn Männergruppen auf Drogen die Frau attraktiv fanden, wurde der Mann bei Gegenwehr einfach getötet. Ach ja, und für die Frau war das, was dann passierte, auch blöd… Was für ein Hohn für Frauen, das so zu schreiben!

  5. Cover des Buches Das Kartell (ISBN: 9783426308547)
    Don Winslow

    Das Kartell

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Die amerikanische Originalausgabe dieses Romans erschien 2015 unter dem Titel „The Cartel“. Es ist der zweite Band der berühmten Kartell-Saga des Autors. Erzählt wird der jahrzehntelange Kampf des amerikanischen Drogenfahnders Art Keller gegen die mexikanische Drogenmafia, der für Keller zu einer persönlichen Obsession wird, insbesondere wenn es um das Kartell seines ehemaligen Freundes Adán Barrera geht. Gegenüber dem Vorgängerband sind die Kartelle noch mächtiger geworden. Verbunden damit ist eine Zunahme der Brutalität, qualitativ und quantitativ. Die Bosse halten sich nicht mehr nur ein paar Schläger- und Mördertrupps, sondern regelrechte Armeen, nicht selten zusammengesetzt aus ausgebildeten Ex-Soldaten, die der höheren Bezahlung wegen die Seiten gewechselt haben. Alle bekämpfen irgendwie alle, Bündnisse werden geschmiedet, um sie bald zu brechen und die Polizeibehörden des Landes stehen jeweils auch in Lohn und Brot eines der Konkurrenten. Das alles ist möglich, weil der Drogenhandel so unglaublich hohe Gewinne abwirft, dass er alle anderen Geschäfte, selbst die Prostitution, in den Schatten stellt.

    Zu Beginn enthält der Roman einige Ungereimtheiten. So heißt Adáns im ersten Band verstorbener Bruder plötzlich Ramón statt Raúl. Außerdem wartet Adán zu Beginn dieses Bandes noch auf seinen Prozess, obwohl er doch im letzten Band schon verurteilt wurde: 12 Mal lebenslänglich. In diesem Band ist er kurz nach seinen Aussagen plötzlich auch zu 22 Jahren verurteilt, offenbar ohne Prozess. Zudem taucht plötzlich eine Schwester Elena von Adán Barrera auf, die im ersten Band überhaupt nicht erwähnt wird. Diese Schlampereien ziehen sich leider ein bisschen durch. So heißt ein Konkurrent Barreras, der im ersten Band noch Güero Méndez hießt plötzlich Güero Palma (Droemer Tb, November 2021, S. 275)

    Die Machtverhältnisse zwischen den Akteuren ändern sich öfters mal ein bisschen zu schnell und unmotiviert, um noch logisch zu sein. Das ist schade, weil es Winslow ansonsten sehr gekonnt versteht, raffinierte Intrigen fehlerfrei und spannend zu inszenieren. Zwischendurch geht jedoch auch immer wieder ein Teil der Spannung verloren, wenn sich die Geschichte in der Aufzählung von Morden erschöpft. Das ist zwar schockierend, aber irgendwann nicht mehr spannend. Es kam mir manchmal so vor, als wollte Winslow die Anzahl der Morde und die Brutalität in der Sprache auf einen Höhepunkt treiben. Ein Beispielsatz: „Köpfe und Gliedmaßen vermischen sich in seiner Stadt mit allem dem anderen Unrat, und in den Slums laufen die Straßenköter mit blutigen Lefzen und schuldbewussten Blicken umher.“ (ebd., S. 620)

    Vielleicht tue ich dem Autor aber auch insofern unrecht, als die Brutalität schlicht und einfach der Wirklichkeitsnähe geschuldet ist, denn dass Winslow einen erheblichen Rechercheaufwand betrieben hat, ist dem Werk anzumerken. Das betrifft nicht nur die Namen der Kartelle, die allesamt der Realität entnommen sind, sondern zeigt sich auch in einzelnen Kapiteln, denen öfters kaum veränderte reale Geschehnisse zugrunde liegen.

    Dieser Roman ist bestimmt kein schlechter, die Freunde bluttriefender Seiten werden ihn vielleicht sogar lieben, aber aus meinem Blickwinkel kommt er nicht an die Raffinesse und Spannung des Vorgängers heran. Drei Sterne.

  6. Cover des Buches Leiser Verdacht (ISBN: 9783442360178)
    F. Paul Wilson

    Leiser Verdacht

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Virginy
    Was tut man als Drogenbaron, wenn der Präsident in seiner Rede ankündigt, Drogen zu legalisieren?
    Millionen an Einnahmen sind in Gefahr, also muss der Gute weg vom Fenster.
    Der Plan klingt vielversprechend, man entführt Katie, die kleine Tochter des Leibarztes und gleichzeitig guten Freundes des Staatsoberhauptes und überläßt sie dem Ganovenpärchen Poppy und Paulie.
    Um seine Tochter zurüchzubekommen, soll der Arzt den Präsidenten außer Gefecht setzen.
    Anfangs läuft alles nach Plan, doch als der Arzt sich weigert, will man ihm eine Warung zukommen lassen, ein Körperteil von Katie.
    Dass Poppy, ihre Bewacherin, selbst mal Mutter war und ihr Kind verloren hat, weiß keiner und damit beginnen die Probleme, denn Poppy will das kleine Mädchen beschützen und setzt damit eine Gewaltspirale in Gang...

    Auch in "Leiser Verdacht" beweist F. Paul Wilson wieder, dass er sein Handwerk beherrscht, man fiebert mit Poppy und ihrem kleinen Schützling mit, drückt ihrem Vater die Daumen und wünscht so einigen Anderen die Pest an den Hals, dafür gibts 4 von 5 Sternen...
  7. Cover des Buches Gebete für die Vermissten (ISBN: 9783518466407)
    Jennifer Clement

    Gebete für die Vermissten

     (83)
    Aktuelle Rezension von: SalanderLisbeth
    Jetzt machen wir dich hässlich, sagte meine Mutter. Sie pfiff durch die Zähne ... Sie roch nach Bier.  Im Spiegel sah ich, wie sie mir mit dem Stück Kohle übers Gesicht fuhr. Das Leben ist böse, flüsterte sie …  Vielleicht muss ich dir die Zähne ausschlagen, sagte meine Mutter. Auszug Seite 9

    Guerrero ist eine von Gewalt gebeutelte Provinz im Südwesten von Mexico. Bekannt ist die Urlaubsmetropole Acapulco an der Pazifikküste liegend. In den dünn besiedelten Bergen, wo vor allem Indigene leben, lassen die Kartelle Mohn anbauen und durch diese Gebiete wird das Kokain dann aus Südamerika transportiert. 

    In den kleinen Bergdörfern besitzen Drogenhändler die Macht und terrorisieren diesen Landstrich. Ein Menschenleben ist hier nichts wert, besonders nicht das der Mädchen. Für die junge Ladydi Garcia Martinez ist das der bittere Alltag. Sie erzählt uns von ihrem Leben in dieser trostlosen Gegend, in dem mittlerweile fast nur noch Frauen leben. Die Männer, die nicht auf die Seite der Drogendealer wechseln, verlassen ihre Familien um in Acapulco Arbeit zu finden. Oder sie fliehen über die Grenze in die USA. Die es schaffen, schicken einen Teil ihres Lohnes zu ihren Frauen aber die meisten Männer kehren nicht zurück. So ist es die Aufgabe der Frauen, ihre Kinder zu beschützen. Und das Gefährlichste sind nicht die giftigen Skorpione, Klapperschlangen, Leguane oder Erdbeben, auch nicht die Militärs, die wahllos Gift aus Hubschraubern über das Gelände versprühen. Eigentlich um die Mohnfelder der Narcos zu zerstören, oft wurden die Piloten aber auch bestochen und sprühen ihre Pestizide über die Hütten der Bauern. Das Schlimmste sind die Entführungen durch die Menschenhändler. Die kleinen Mädchen werden von ihren Müttern in Jungensachen gekleidet und als Teenager absichtlich hässlich gemacht, die Haare kurz geschnitten, die Zähne mit Filzstift geschwärzt. Sobald am Horizont die schweren Escalades mit schwarz getönten Scheiben auftauchen, verstecken sich die Mädchen in selbstgegrabenen Erdlöchern. Doch meistens sind die Frauen der Willkür der Drogenmafia machtlos ausgeliefert, von den bisher verschleppten Mädchen fehlt jede Spur, nur eine taucht nach einem Jahr psychisch und physisch angeschlagen wieder auf.

    Eine vermisste Frau ist nur ein Blatt, das der Regen in die Gosse treibt. (Auszug Seite 68)

    Für Ladydi scheint sich ein Ausweg aus dem Elend zu eröffnen, als sie einen Job als Kindermädchen in Acapulco antritt. Ihr Cousin Mike hat ihr die Stelle vermittelt und bringt sie auf das luxuriöse Anwesen einer reichen Familie. Die Besitzer tauchen aber monatelang nicht auf. Ladydi hat eine gute Zeit und verliebt sich in den Gärtner. Bis zu dem Tag, als die Polizei die Villa stürmt und ein gewaltiges Waffenlager vorfindet. Für Ladydi beginnt ein Alptraum, denn aufgrund der Machenschaften ihres Cousins, der für die Zetas arbeitet, wird sie verhaftet und findet sich in Drogenschmuggel und einen üblen Doppelmord verwickelt. Obwohl noch minderjährig kommt sie ins Frauengefängnis in Mexiko-City. Auch hier gerät sie wieder in eine reine Frauenwelt, in der jede Inhaftierte grauenhafte Geschichten zum Besten geben kann.  

    Die Autorin, die in Mexiko-City aufwuchs hat für diesen Roman mehr als 10 Jahre lang in Guerrero recherchiert, Hunderte Interviews mit vom Drogenkrieg betroffenen Mädchen und Frauen geführt, um dann alles mit viel Herzblut in eine fiktive Story zu verpacken. Herausgekommen ist ein intimer Blick auf  den trostlosen Alltag der armen Bevölkerung inmitten der Mohnfelder. Ohne zu bewerten berichtet sie in neutraler Sprache hautnah  aus der Perspektive einer betroffenen Heranwachsenden. Ladydi lässt uns teilhaben an ihrer trostlosen Jugend und erzählt von ihrer Halbschwester Maria mit der Hasenscharte, von Paula, dem schönsten Mädchen von Mexiko, von Estefani, deren Mutter an Aids stirbt, von Ruth, dem Müllbaby, die einen Schönheitssalon betreibt und ihrer alkoholsüchtigen Mutter Rita. 

    Jennifer Clement findet eine feine Balance zwischen Sachlichkeit und Emotion, erzählt in einem unterkühlten, fast unpersönlichen Ton, völlig ungeschminkt mit vielen poetischen und bildreichen Metaphern und das komplette Fehlen der wörtlichen Rede. Trotz der Not und widriger Umstände gibt es auch immer wieder Zeichen der Wärme und der Freundschaft, auch blitzt immer wieder das grotesk-komische in dieser Welt der Armut und Gewalt auf und sorgt für hellere Momente. So heißt die Protagonistin tatsächlich nach Lady Di, aber nicht aufgrund deren Schönheit, sondern weil sie für ihre Mutter die Heilige der Betrogenen ist.  

    Der Stoff wird sehr knapp auf 200 Seiten gefasst, ist mehr Novelle als Roman. Das war auch so ein bisschen mein Problem. Es gibt so viele komplexe Nebenfiguren, aber keine der Charaktere ist tief oder mehrdimensional angelegt. Auch wenn jede ihre eigene Geschichte hat, die bestimmt oft ergreifend und berührend scheint, ist gar kein Platz für tiefgehende Charakterzeichnungen. Sie wirken mehr wie  standardisierte Stellvertreter und als wolle die Autorin alles unterbringen, was sie während ihrer Recherchen herausgefunden hat. Auch wenn dahinter viel Realität steckt und alles der traurigen Wahrheit entspricht, drohen bei der Vielzahl der alltäglichen Grausamkeiten diese zur Routine zu werden und die unerträglichen Ereignisse konnten mich gar nicht mehr erschüttern. Trotzdem zerbricht Ladydi nicht an ihrem Schicksal, sie kennt auch keine andere Welt und sie erfährt auch immer wieder die große Solidarität der Frauen. 

  8. Cover des Buches American Dirt (ISBN: 9783499276828)
    Jeanine Cummins

    American Dirt

     (76)
    Aktuelle Rezension von: Charlea

    "American Dirt" wurde mir mehr oder weniger aufgezwungen - meine Freundin hatte es zuvor gelesen, oder sagen wir lieber "verschlungen". Thematisch war ich eigentlich nicht offen für ein derart hartes, real existierendes Thema, wollte ich doch gerade zum Jahresende eher in einer Wolke aus Gothic novels, Liebesschnulze oder Fantasybuch schwelgen. Aus irgendeinem Grund habe ich es dann doch angefangen und einfach nicht mehr zur Seite legen können.

    Vorab  - ja, es stimmt. Dieses Buch behandelt eine Thematik die kein Geheimnis ist, Menschenleben fordert und politisch vor allem in den Vereinigten Staaten zu kontroversen Diskussionen geführt hat. Aber ich möchte gleich vorweg sagen, dass es vor allem die sprachliche Raffinesse der Autorin ist, die unfassbar gut mit Worten umgeht und mir einzelne Sätze ins Gedächtnis eingebrannt hat, die dieses Buch für mich zu einem Jahreshighlight haben werden lassen.

    Doch worum geht es

    Lydia und ihr Sohn Luca stehen im Mittelpunkt der Handlung. Sie überleben als einzige ihrer großen Familie einen Anschlag eines Drogenkartells und versuchen daher aus Acapulco (südwestliche Küste Mexikos) nach el norte (Vereinigte Staaten von Amerika) zu fliehen. Die Angst, dass das Kartell auch noch ihren Sohn umbringen könnte, lässt die junge Buchhändlerin über ihre Grenzen hinaus wachsen, sie Dinge tun, von denen sie nicht ahnte, dass sie dazu in der Lage sein könnte.


    Fazit

    Ich habe beim Lesen in der Sprache der Autorin geschwelgt und an vielen Stellen so gelitten, dass meine Augen auch jetzt noch völlig verquollen sind. Ihre Art, die Gedanken der Protagonistin, aber auch ihres achtjährigen Sohnes zu beschreiben, hat mich tief beeindruckt. 

    Eins der vielen Zitate, das ich hier exemplarisch erwähnen möchte, beschreibt Luca, wie er die Realität zulässt, dass sein Vater gestorben ist. Er sagt:" Mein papi ist gestorben," [...] Er hat diese Worte nicht laut ausgesprochen, es nicht zugeben wollen. Es ist das erste Mal, und er spürt, wie die Worte seine Brust verlassen als wäre etwas Fauliges in ihm aufgebrochen. Dort, wo er diese Worte aufbewahrt hatte, ist jetzt eine zerklüftete Wunde." (S. 240).

    Es ist so ein Buch, von dem ich in Jahren noch schwärmen werde, dass mich die Sicht auf meine kleine Welt, aber auch für das große Thema Migration schärfen lassen hat. Die Autorin hat es in ihrem Nachwort so ausgedrückt - sie wollte, dass über Menschen, nicht über Zahlen oder politische Ambitionen gesprochen werden sollte. Und genau das hat Jeanine Cummins mit American Dirt geschafft. Vielleicht müssen manche Bücher beim Lesen wehtun.


  9. Cover des Buches Lauf (ISBN: 9783548281193)
    Jamie Freveletti

    Lauf

     (87)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Emma Caldridge sitzt in einem Flugzeug und merkt erst sehr spät, das sie bereits am Abstürzen sind. Das Flugzeug geht im Sinkflug auf eine viel zu kurze Landepiste mitten im kolumbianischen Dschungel herunter und nur wenige überleben den Absturz. Emma wird durch die anschließende Explosion etwas weiter vom Unfallort weggeschleudert und kann, nachdem sie wieder einigermaßen klar denken kann, erkennen, das die restlichen Überlebenden von einer Art Soldaten zusammengetrieben werden.

    Kurz bevor sie erneut ohnmächtig wird, kann sie noch eine SMS absetzten.

    Folgend findet die klassische Notsituationssitzung in Washington statt, alle ranghohen Tiere sind vertreten um das weitere Vorgehen zu klären. Machtgerangel unter Militär, reiner Bürokraten und einem Söldnertrupp führen zu spannenden Dialogen und letzten Endes wird beschlossen, das erst einmal die Truppen, die sowie so schon in Kolumbien eine Ölpipeline beschützen, nach dem Flugzeug und den Guerillias ausschau halten sollen....

    Werden die Amerikaner alle heil aus Kolumbien herauskommen oder wird der Gringo Rodriguez alle um einen Kopf kürzer machen... Wird Emma alleine im Dschungel überleben?

    Spannend und sehr gut erzählt. Gute Dialoge schaffen ein sehr klares Bild der Situation. Spitze!
  10. Cover des Buches Savages – Zeit des Zorns (ISBN: 9783518464892)
    Don Winslow

    Savages – Zeit des Zorns

     (113)
    Aktuelle Rezension von: turnthepage

    Auch wenn mich der Plot nicht sehr interessiert hat, ist das Buch sprachlich so fesselnd geschrieben, mit spannenden Figuren, dass ich es einfach fertig lesen musste, und es bleibt auch ein starkes Gefühl des Abenteuers zurück.

  11. Cover des Buches Der Jongleur des Teufels (ISBN: 9783612272201)
    Murray Smith

    Der Jongleur des Teufels

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  12. Cover des Buches Narconomics (ISBN: 9783896675538)
    Tom Wainwright

    Narconomics

     (6)
    Aktuelle Rezension von: melli_2897

    Das Buch überzeugt durch einen gut strukturierten Aufbau, der alle Stationen des Drogenhandels (inklusive etappenspezifischer Probleme) beinhaltet: vom Anbau der Koka Blätter über die Wahl der Transportwege (mitsamt den Kämpfen um die raren Grenzübergänge) bis hin zur Auswahl des richtigen Personals und dem Vertrieb. Die einzelnen Bilder sind passend ausgewählt und haben die Textpassagen gut ergänzt.

    Durch die Offenlegung der Vorgehensweisen der Kartelle aus wirtschaftsanalytischer Sicht werden nicht nur die Abläufe des Drogenhandels geschildert, sondern auch die Versuche der Politik bewertet, genau diese zu unterbinden. Dabei stellen sich die überwiegende Mehrheit der Anti-Drogen-Aktionen als unwirksam oder sogar kontra-produktiv heraus. Auch die Frage der Legalisierung spielt eine Rolle und scheint die effektivste Methode zu sein, den Kartellen ihre Macht zu entziehen.

    Der Autor ist durch seine Recherche in Ciudad Juárez direkt vor Ort und berichtet aus erster Hand über die Machtkämpfe der konkurrierenden Kartelle. Besonders interessant fand ich dabei seine Ausführungen zu den Gefängnisstrukturen Mexikos im Zusammenhang mit der Entstehung und Verbreitung von Gangs. Die Drogenkartelle aus dem wirtschaftlichen Blickwinkel zu betrachten wirkt sehr angemessen und das Buch sollte meiner Meinung nach die wissenschaftliche Basis für den Kampf gegen den Drogenhandel darstellen.

    Um zu einem Fazit zu kommen: insgesamt war das Buch durchgehend gut geschrieben und sowohl informativ als auch spannend - ein faszinierender Einblick in eine Geschäftsbranche, die der Großteil der Gesellschaft nur aus Film & Fernsehen kennt. Sehr zu empfehlen!

  13. Cover des Buches Die dunklen Wächter - Sanfter Mond (ISBN: 9783442473335)
    Rachel Hawthorne

    Die dunklen Wächter - Sanfter Mond

     (47)
    Aktuelle Rezension von: Crazygirl1
    Wie schon gewohnt, schöner, flüssiger Schreibstil. Allerdings schwächelt dieser Teil etwas, wenn man ihn mit seinen Vorgängern vergleicht, aber trotzdem wieder eine schöne Geschichte. 
  14. Cover des Buches Jagd auf Agent Albatros (ISBN: 9781520206790)
  15. Cover des Buches Prisão (ISBN: 9783959492058)
    Chris P. Rolls

    Prisão

     (14)
    Aktuelle Rezension von: NessaPengy

    Was ein Buch und was für eine Story. Ich war begeistert. Die Seiten flogen nur dahin und die Spannung blieb immer voll geladen und da. Die Charaktere waren einfach unglaublich spannend, vor allem natürlich die Protas Lyas und Tiago ❤️ 

    Mit zu fiebern und mit zu erahnen das da mehr hinter steckt macht einfach unfassbar Spaß und hin und wieder lag ich richtig aber dann gab es auch Momente wo man dachte, wirklich? 😱 

    Es gab aber auch Momente zum schmunzeln und zum dahinschmelzen und diese mag ich wohl persönlich am liebsten neben all der Spannung 😍 


    Ganz toll fand ich gewisse Abschnitte die doch sehr viel Tiefe zeigten. Ist man ein kaltblütiger Killer wenn man im Auftrag handelt? Schließlich handelt man nur, entscheiden tut es doch jemand anderes. Eine Frage über die sich sicher streiten lässt. 


    Die Zustände in solch einen Gefängnis sind grausam, gerade in Brasilien, man merkt aber das all das mehr als gut recherchiert war, es wirkte nichts überspitzt oder aus dem Finger gesaugt. Ich persönlich konnte gut in der Geschichte eintauchen und konnte mir all das gut vorstellen 😍 


    Ein tolles Buch und eine absolute Leseempfehlung 🥰


  16. Cover des Buches Jay - Explosive Wahrheit (ISBN: 9783802588600)
    Stefanie Ross

    Jay - Explosive Wahrheit

     (97)
    Aktuelle Rezension von: SanNit

    Ich bin super in die Story hineingekommen. Jay kannte ich ja schon ein wenig und Elisabeth war mir auch von Anfang an sympathisch. Mit Beths scharfen Verstand und Jays Erfahrung sind sie so ein tolles Team, beruflich, wie privat. Das letztere müssen sie natürlich erst selbst herausfinden.
    Ich bin total verliebt in die beiden. Ihre kleinen Spitzen gegeneinander. Das ausloten, wie weit sie gehen können. Die Ungeschicklichkeit, wie sich Elisabeth manchmal ausdrückt. Sie denkt eher rational, weil sie meist für sich alleine arbeitet. Aber jetzt in Jays Team beginnt sie meiner Meinung nach aufzublühen.
    Jay geht mit einer gewissen Vorsicht ihr gegenüber an den Tag, als wenn er ganz genau weiß, dass sie den Umgang mit Menschen eher nicht gewohnt ist.
    Es ist von Anfang an sehr spannend und aufregend und die Leidenschaft kommt auch nicht zu kurz.
    Dieser Teil ist ein Zusammenspiel mit allen aus Teil 1. Darum empfehle ich diese Serie der Reihe nach zulesen. Die Geschichte an sich ist in sich abgeschlossen. Ich habe den Zusammenhang der ganzen Abteilungen hier durch den ersten Band wesentlich besser verstanden.
    Ich war von der Geschichte total begeistert und die Leseprobe von Rob verspricht auch sehr interessant zu werden.

  17. Cover des Buches Sklaverei (ISBN: 9783596188550)
    Lydia Cacho

    Sklaverei

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Tasmetu

    Ein großartiges Buch, das sich auch wunderbar für Laien eignet. Es verschont einen nicht vor der grausamen, verdammt wahren Realität, die heute, hier und jetzt überall - auch bei uns - passiert. Das Buch ist persönlich, genau, mitreißend und beschreibt mit Fingerspitzengefühl eine systematische Brutalität und Ausbeutung, für die man eigentlich gar keine Worte finden kann.
    Ich denke dieses Buch sollte von viel mehr Menschen gelesen werden, damit sie wissen was so vielen Menschen / Frauen passiert, während wir beim gemütlichen Abendessen sitzen. Allerdings rate ich davon ab, es direkt vor dem Abendessen zu lesen, da einem an der ein oder anderen Stelle tatsächlich übel werden kann - von den Geschichten oder von der Galle und Wut die sich in einem zusammenbraut. 
    Ich habe nun schon einige Bücher zu diesem Thema gelesen aber noch nie habe ich so einen glühenden, heißen Ball aus Wut und Verachtung in meiner Kehle gespürt, wie bei dieser Lektüre. Ich bekomme das Bedürfnis die ganze Welt in Brand zu setzen, wegen all dieser Grausamkeit die leider Gottes keine Fiktion ist sondern die Realität von fast 3 Millionen (!) Menschen. Man fühlt sich hilflos, weil das System dafür so global und riesig und verzweigt ist, weil die mächtigsten Menschen der Welt darin verwickelt oder entsprechend bestochen oder bedroht sind, und nichts dagegen tun. Deswegen müssen wir, die "einfachen Leute" endlich die Augen öffnen und diesem schrecklichen Monster ins Gesicht sehen, ohne sofort wieder so zu tun als hätten wir es nicht gesehen. Es ist da und wir müssen es bekämpfen.
    (Einziger Minuspunkt: Es fokussiert sich komplett auf Sexsklaverei, was der Titel anders suggeriert)
    - Ich habe die Ausgabe der Bundeszentrale für politische Bildung gelesen -
  18. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks