Bücher mit dem Tag "drogenkonsum"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "drogenkonsum" gekennzeichnet haben.

75 Bücher

  1. Cover des Buches Unendlicher Spaß (ISBN: 9783462044881)
    David Foster Wallace

    Unendlicher Spaß

     (178)
    Aktuelle Rezension von: MaternaKuhn


    Dieses Werk ist der Ironman der Literatur. Wer dieses Buch wirklich bis zur letzten Zeile durchgehalten hat, sollte vom Kiepenheuer & Witsch Verlag ein Finisher-T-Shirt zugeschickt bekommen. Mit 1551 Seiten oder 3.486 KB setzt David Foster Wallace alles daran, in Marcel Proust’s Fussstapfen zu treten. Die ganz persönliche Lesezeit betrug ein Jahr. War es eine verlorene Zeit? Machen wir uns auf die Suche.


    Gewöhnlicherweise beginnt eine Rezension mit einer Zusammenfassung des Inhalts in Stichworten. Aber bei Foster Wallace ist nichts gewöhnlich, schon gar nicht der Inhalt. Es geht im weitesten Sinne um eine Tennisakademie. Es geht zum Beispiel auch um James O. Incandenza, den exzentrischen Gründer dieser Tennisakademie, der gleichzeitig auch Regisseur ebenso exzentrischer Kurzfilme war, bevor er sich irgendwann mit dem Kopf in der Mikrowelle das Leben nahm. Seine Frau und seine Söhne waren oder sind Teil der Akademie; die einen als Spieler, die Mutter als Dozentin und Co-Rektorin. Es geht aber auch um ein Heim für Suchtabhängige jeder Couleur, das nur unweit von der Tennisakademie beheimatet ist. Und es geht um eine kanadische Widerstandsgruppe von Rollstuhlfahrern, die aus irgendeinem bis zum Schluß unbekannten Grund hinter einer Videokassette aus dem Schöpfungsfundus von Incandenza herjagen. Wobei kanadisch eigentlich nicht richtig ist, weil sich in dem futuristisch angelegten Roman Kanada mit den USA und Mexiko zu den sogenannten O.N.A.N.-Staaten zusammengeschlossen hat.


    Der Versuch einer Inhaltsangabe muss an dieser Stelle wegen Sinnlosigkeit abgebrochen werden. Wer nach Inhalt oder gar einem durchgehenden Handlungsfaden sucht, ist bei Unendlicher Spaß falsch. Der Autor wirft dem Leser Mosaiksteine zu, die dieser die längste Zeit versucht, mühsam zu einem Bild zusammenzusetzen, um am Schluss zu erfahren, dass es gar kein Bild gibt. Der Roman endet an einer scheinbar beliebigen Stelle. Das Werk lebt vom Augenblick. Seite für Seite.


    Irgendwann erkennt man, dass man seinen gewohnten Stil des Buchlesens adaptieren und sich einer neuen Dimension des Lesens öffnen muss. Als wenn man im Kunstmuseum von den alten Meistern des Mittelalters zum allerersten Mal in die Abteilung für abstrakte Kunst wechselt. Und so wie man in einem abstrakten Gemälde nicht nach Gegenständen suchen sollte, muss man Foster Wallace seitenlang einfach nur auf sich wirken lassen. Der Mann ist ein linguistischer Vulkan, sein sprachliches Repertoire ist beeindruckend. Und wo seine/unsere Sprache nicht ausreicht, erfindet er einfach neue Worte und Begrifflichkeiten. Deshalb auch grenzenlose Hochachtung für Ulrich Blumenbach, der in der Tat fünf (!) Jahre an der Übersetzung gearbeitet hat und es zum Beispiel schaffte, nicht nur die komplexesten Wortschöpfungen zu intonieren, sondern zum Beispiel auch schwierige, eher lautmalerische Passagen mit englischer Sprache und Schweizer Akzent ins deutsche Pendant zu transferieren.


    Natürlich hat solch ein Buch zwangsläufig auch seine Längen und Hänger, und das nicht zu knapp. Dann ist der Leser der Wanderer durch die Wüste, wartend auf die nächste Oase. Und die liefert Foster Wallace sehr zuverlässig immer wieder. Als dieses Werk entstand, musste sich sein Kopf wie ein sprühender Geysir anfühlen, denn das Buch ist ein Spiegelbild seiner unbändigen Kreativität, seiner Schaffenskraft, seiner Energie, seiner Kompetenz in vielen Themen, aber auch seiner mentalen Verwirrungen. Allein seine Fußnoten erstrecken sich oft über viele Seiten und haben wiederum weitere Fußnoten, weil er es offensichtlich nie ganz schaffte, alles unterzubringen, was ihm in den Sinn kam. Allerdings wird in manchen Passagen auch deutlich, wie schmal der Grat zwischen Genialität und Schrott oft ist.
    Unendlicher Spaß gilt als ein zentrales Werk der US-amerikanischen Literatur der 1990er Jahre und wurde vom Time Magazin zu den 100 besten englischsprachigen Romanen gerechnet. Diese Einschätzung erfuhr posthum eine weitere Aufwertung. Wallace nahm sich 2008 nach schweren Depressionsphasen und langer Alkoholabhängigkeit im Alter von 46 Jahren das Leben.
    Wer sich an dieses Werk heranwagt, sollte sich von den standardisierten Lese-Erwartungen loslösen, viel Zeit haben und sollte offen sein für experimentelle Literatur. Dann kann Unendlicher Spaß eine bereichernde Erfahrung sein.


  2. Cover des Buches Der Distelfink (ISBN: 9783442473601)
    Donna Tartt

    Der Distelfink

     (516)
    Aktuelle Rezension von: Pondofwords

    Ich hatte schon lange kein Buch mehr, das mich so gefesselt hat. Man sollte sich keinesfalls von der Dicke des Werkes abschrecken lassen, denn ehe man sich versieht, hat man schon die Hälfte verschlungen. 

    In dem Roman begleiten wir den Protagonisten Theo ab seinem 13. Lebensjahr. Wir erleben mit, wie er seine Mutter verliert und ihn das berühmte Gemälde „Der Distelfink“ findet. Der Verlust seiner Mutter stürzt ihn in eine Trauer, die ihn ein Leben lang begleiten wird, während er gleichzeitig versucht, seinen eigenen Weg zu finden. Theos Leben ist von zahlreichen Herausforderungen und Rückschlägen geprägt, und als Leser fühlt man mit ihm.

    Das Bild des Distelfinks wird dabei zu einem Fixpunkt in Theos Leben. Es ist weit mehr als nur ein wertvolles Kunstwerk; es symbolisiert für ihn Hoffnung, Verlust und die Suche nach Identität. Immer wieder wird während des Romans auf dieses Gemälde Bezug genommen, und es wirkt wie ein roter Faden, der uns durch seine Lebensgeschichte führt.

    Der Roman hat mich sehr positiv überrascht. Die eindringliche Erzählweise, gepaart mit der tiefen Emotionalität, machte das Buch sehr berührend. „Der Distelfink“ ist für mich ein Buch, das zum Nachdenken anregt und einen tiefen Eindruck hinterlässt.

  3. Cover des Buches Schöne neue Welt (ISBN: 9783957285782)
    Aldous Huxley

    Schöne neue Welt

     (1.191)
    Aktuelle Rezension von: Sandra8811

    Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
     Wie bereits 1984 stand auch Schöne neue Welt seit meiner Schulzeit auf meiner Wunschliste. Seit einiger Zeit liegt es jetzt auf dem SUB rum und nun habe ich mich endlich ran gewagt.

    Cover:
     Das Cover wäre mir nicht ins Auge gehüpft, allerdings wenn man es mal entdeckt hat, ist es ganz passend. Der sehr steril und langweilig wirkende Treppenaufgang rauf in den blauen Himmel und am unteren Treppenabsatz eher Dunkelheit und Schatten.

    Inhalt:
     Der Gesellschaft ist es gelungen, ein Leben ohne Krankheit, Krieg, Armut und Alter zu schaffen. Niemand soll mehr unglücklich sein und die Stabilität steht an oberster Stelle. Dazu wurde der Lebensweg von jedem Menschen geplant und bereits Föten und Babies darauf genormt. Um sich vor kritischen Gedanken zu schützen, gibt es die Droge Soma. Ein Außenstehender erkennt allerdings, dass diese schöne neue Welt wohl nicht die ist, die sie zu sein scheint.

    Handlung und Thematik:
     Das Buch gilt als der absolute Dystopie-Klassiker. Das besondere Setting: Stabilität, Ungleichheit, Drogen und Konsum stehen an vorderster Stelle. Es gibt ein Kastensystem (Alpha bis Epsilon), dem jeder Mensch zugeordnet wird. Zuerst wird alles in seiner Positivität dargestellt, anschließend dann kritisch beleuchtet.

    Charaktere:
     Wir begleiten Sigmund, der als Alpha Plus nicht der Norm entspricht, da Alphas nicht in der Art genormt werden, wie z.B. ein Delta. Er genießt Einsamkeit und gönnt sich auch Hobbies die nicht seiner Kaste entsprechen. Er macht zusammen mit Lenina, einer Beta, in einem Reservat in Neu-Mexiko Urlaub, nachdem sie hartnäckig war mitzukommen. Lenina genießt ihren Kastenstand, auch wenn sie stellenweise kritische Gedanken hat. Der aus dem Reservat stammende „Wilde“ Michel ist der dritte im Bunde, den wir begleiten. Er kommt mit seiner Mutter Filine in die „schöne neue Welt“, die er bislang noch nicht kannte.

    Schreibstil:
     Der Autor bringt die Ungleichheit, die Drogen und auch generell den Konsum kritisch und gut rüber, aber vor allem zu Beginn fühlte sich das Buch ziellos an. Es dauerte lang, bis ich wusste, wohin der Weg gehen soll. Bis zu diesem Punkt plätscherte die Handlung eher und es ging hauptsächlich um den Setting-Aufbau und die Vorstellung der neuen Welt. Es war jetzt nicht direkt langweilig, aber mitgerissen hat es mich nicht auch sonderlich. Das Setting an sich und der generelle Aufbau des Buches passten aber. Die Charaktere wurden auch mit der notwendigen Tiefe ausgestattet. Dennoch hatte ich mehr von diesem Klassiker erwartet. Zum Ende hin fühlte es sich unvollständig an.

    Persönliche Gesamtbewertung:
     Hatte mehr erwartet. Die Handlung zog mich am Anfang nicht mit und zum Schluss fehlte mir etwas.

  4. Cover des Buches Feuchtgebiete (ISBN: 9783832164225)
    Charlotte Roche

    Feuchtgebiete

     (2.332)
    Aktuelle Rezension von: Nathanael

    Ich fand die Ehrlichkeit sehr erfrischend🙏 einige Dinge haben mich an meine Pubertät erinnert. Allerdings hat die Frau in dem Buch kein Herz und das fand ich ziemlich eklig 🤢🤮 Ich musste Abbrechen weil ich solche Menschen ohne liebe nicht in meinem Leben haben will. Aber jedem das seine für mich ist das nichts.

  5. Cover des Buches Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland (ISBN: 9783764532345)
    Christina Henry

    Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland

     (639)
    Aktuelle Rezension von: Meinbuecherregal

    Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderwald von Christins Henry aus dem #penhaligonverlag 

    🐇

    Ja es ist eine Neuerzählung von einem verrockten Märchen. Es ist Fantasy. Es ist blutig und verstörend.

    .

    In dieser Geschichte werden das Märchen Alice im Wunderland irgendwie mit The Walking Dead gemischt.

    .

    Da ich die Serie The Walking Dead gesehen habe, konnte mich der mordende und Axtschwingende männliche Protagonist nicht schocken. Für alle anderen… seit gewarnt. 

    .

    Alice erinnert mich oft an Frodo in Herr der Ringe. Nur stark durch seine Freunde. Naiv, weltfremd und schwach.

    .

    Also Alice und Hatcher morden oder rächen sich durch dieses Buch. Dabei trifft man auf alte Bekannte aus dem Alice im Wunderland Universum. 

    .

    Dad war irgendwie nicht so mein Buch. Zu viel, zu wirr und zu wild.

    .

    Band 2 werde ich vielleicht lesen… aber nur, weil ich es mir schon gekauft hatte 🙈

  6. Cover des Buches Splitter (ISBN: 9783868007404)
    Sebastian Fitzek

    Splitter

     (2.310)
    Aktuelle Rezension von: Thriller_Diana

    Marc ist ein hervorragend geschriebener Protagonist, dessen innere Konflikte und verzweifelte Suche nach der Wahrheit mich emotional tief berührt haben. Seine Verletzlichkeit und sein unermüdlicher Kampf gegen die Ungewissheit machen ihn äußerst sympathisch und nahbar. Fitzek schafft es, durch Marc die Leser*innen direkt ins Zentrum des Geschehens zu ziehen.


    Die Spannung in Das Splitter ist nahezu unerträglich. Fitzek meistert es, den Leser mit kurzen Kapiteln, überraschenden Wendungen und einer dichten Atmosphäre an das Buch zu fesseln. Besonders beeindruckend ist die Art, wie Fitzek das Spiel mit der Wahrnehmung und die psychologische Tiefe der Geschichte inszeniert. Man wird unaufhörlich dazu angeregt, über die eigene Realität und die Macht der Erinnerungen nachzudenken.

  7. Cover des Buches Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (ISBN: 9783551359414)
    Christiane F.

    Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

     (2.314)
    Aktuelle Rezension von: DottiRappel

    Puh, dieses Buch hat mich sehr mitgenommen und runtergezogen. Man darf beim Lesen niemals vergessen, eine gewisse Distanz zu waren und sich von der deprimierenden Handlung ausnahmsweise mal nicht mitreißen zu lassen. 

    Der Schreibstil ist zwar wegen seiner Umgangssprache sehr anstrengend, dies wirkt allerdings sehr passend zur Handlung und senkt die Stimmung des Buches noch weiter ab. 

    Christiane F. erzählt sehr detailliert von ihrer schweren Kindheit und wie alles zur Drogensucht hinauslief. Oft ist mir aufgefallen, wie stark dabei hervorgeht, wie heilend Natur sein kann, da Christiane immer wieder in ihr Ruhe gefunden hat. 

  8. Cover des Buches Panikherz (ISBN: 9783462050660)
    Benjamin von Stuckrad-Barre

    Panikherz

     (123)
    Aktuelle Rezension von: AnHeurteur

    Ein wahnsinniges Tempo, dass da schreibend vonstatten geht. Auch eine sehr männliche Sicht auf die Dinge und ein grosser Wunsch nach Zugehörigkeit und Anerkennung. Dabei wird nie gejammert sondern durchaus auch reflektiert und schonungslos erzählt. Sehr empfehlenswert für alle und besonders für Menschen die Udo Lindenberg lieben.....

  9. Cover des Buches Wie das Feuer zwischen uns (ISBN: 9783736324602)
    Brittainy C. Cherry

    Wie das Feuer zwischen uns

     (637)
    Aktuelle Rezension von: merlinxbooks

    𝐌𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐌𝐞𝐢𝐧𝐮𝐧𝐠:
    🍄Das Buch beginnt wie eine klassische Liebesgeschichte, die schnell an Tiefe und Intensität gewinnt. Die Protagonisten Logan Silverstone und Alyssa Walters könnten auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein: Er stammt aus schwierigen Verhältnissen und kämpft mit Drogenproblemen, während sie als Tochter aus gutem Hause ein behütetes Leben führt. Doch gerade diese Gegensätze scheinen die beiden magisch anzuziehen. Ihre Liebe ist intensiv, bedingungslos und fast greifbar.

    🍄Was zu Beginn wie ein fesselnder Liebesroman erscheint, entwickelt sich bald zu einer düsteren und schweren Geschichte, die von Traurigkeit und Dramatik durchzogen ist. Die Autorin ist bekannt dafür, emotionale Geschichten zu schreiben, doch in diesem Buch scheint das Unglück kein Ende zu nehmen. Die Beziehung zwischen Logan und Alyssa ist von Anfang an von toxischen Dynamiken geprägt, die sich im Laufe der Geschichte immer weiter zuspitzen. Logans Drogenprobleme und sein destruktives Verhalten belasten die Handlung erheblich und werfen einen Schatten auf die schönen Momente, die die beiden teilen.

    🍄Alyssa, die als liebevolle und verständnisvolle Partnerin dargestellt wird, scheint in der Spirale von Logans Problemen gefangen zu sein. Ihre bedingungslose Hingabe lässt sie oft schwach und passiv wirken, was beim Lesen mehrfach den Wunsch in mir geweckt, sie wachzurütteln. Es ist schwer mit mitzuverfolgen, wie sie immer wieder versucht, Logan zu retten, während sie sich selbst dabei verliert.

    🍄Die erdrückende Schwere der Geschichte machte es mir schwer, das Buch bis zum Ende zu verfolgen. Die andauernde Traurigkeit, das Leid und die toxischen Verhaltensmuster zogen mich immer tiefer in ein emotionales Loch, aus dem es keinen Ausweg zu geben schien. Mir war das Buch einfach zu viel. Es gab kaum Lichtblicke, die die düstere Atmosphäre durchbrochen hätten. Es gab gefühlt ständig Fehlkommunikation oder eben gar keine, das hat mich echt genervt. Es wirkte einfach zu gewollt.

    Band 1 mochte ich sehr gerne, deswegen hoffe ich auf Band 3 ☺️.

  10. Cover des Buches Adler und Engel (ISBN: 9783895611049)
    Juli Zeh

    Adler und Engel

     (272)
    Aktuelle Rezension von: Lustaufbuch

    »Du wolltest wissen, wie es passiert ist.«

    Stell dir vor, du rufst bei einer Radiosendung an, die sich um verzweifelte Seelen kümmert, erzählst von den mysteriösen Umständen, wie du vor einigen Wochen mit Jessie telefoniert und plötzlich nur noch einen Knall gehört hast. Als du nach Hause gekommen bist, haben sich alle Befürchtungen bestätigt – sie hat sich selbst in den Kopf geschossen. Du weißt nicht mehr weiter, stürzt dich noch mehr in deine Kokain-Abhängigkeit und versuchst der Realität zu entfliehen, bis es plötzlich klingelt.

    Vorsichtig schaust durch den Türspion. Vor der Tür steht niemand anderes als die Radiomoderatorin Clara. Sie möchte, dass du ihr mehr davon erzählst. Du weigerst dich, schlägst sie gar und trotzdem lässt sie weiterhin nicht locker.

    Als dich dein Chef anruft und fragt, ob du nach einigen Wochen Auszeit nicht wieder arbeiten könntest, schließlich bist du Jurist in einer Leipziger Kanzlei, kündigst du einfach, ohne lange zu überlegen.

    Mit der Zeit merkst du, dass du der Vergangenheit nicht entkommen kannst und dich ihr stellen musst. Also beginnst du Clara deine Vergangenheit zu erzählen, indem du sie auf Band aufnimmst.

    Ich habe mich sehr gefreut, Juli Zehs Debütroman – 2001 im Schöffling Verlag erschienen – zu lesen, doch wider Erwarten konnte ich mit dem Buch leider nicht warm werden. Das hat mehrere Gründe: Grundsätzlich ist der Inhalt des Romans spannend, doch wird die Handlung zu bruchstückhaft und zu sprunghaft, mit schnellen Wechseln, geschildert. Insgesamt war mir der Text großteils zu langatmig und zu chaotisch, was dazu führte, dass ich beim Weiterlesen mehrmals nicht wusste, wo ich denn stehengeblieben war. Außerdem waren mir dir Figuren leider (!) allesamt unsympathisch. Dazu kam viel Fäkalsprache und direkte, rohe sowie abstoßende Ausdrucksweisen. 

    Schade! Wie gern hätte ich den Roman gemocht!!!

    Obwohl ich die neueren Bücher von Juli Zeh gerne lese, kann ich den Erfolg ihres Debütromans nicht nachvollziehen.


  11. Cover des Buches Vincent (ISBN: 9783257608038)
    Joey Goebel

    Vincent

     (485)
    Aktuelle Rezension von: Geerthi

    Es erschliesst sich mir einfach nicht, warum Joey Goebels Buch «Vincent» so viele positive Bewertungen erhält. Für mich persönlich war es enttäuschend und konnte mich überhaupt nicht überzeugen.

    Die Vorstellung, dass ein Künstler nur durch Leid kreativ sein kann, hat mich beim Lesen von Vincent regelrecht gequält. Ich habe förmlich mit dem Protagonisten gelitten und fand es unerträglich. Hätte ich mich in seiner Situation befunden, hätte ich wohl einfach aufgegeben. Die Vorstellung, dass Schmerz die Grundlage für erfolgreiche Kunstwerke bildet, spricht mich überhaupt nicht an. Es mag Geschmackssache sein, aber für mich war es einfach nicht stimmig.

    Trotz der Versuchung, das Buch mehrmals beiseite zu legen, habe ich es letztendlich durchgezogen. Die Darstellung der Frauen im Buch hat mich ebenfalls gestört. Es scheint, als würden sie entweder als Alkoholikerinnen, drogenabhängig oder geldgierige Prostituierte dargestellt. Das entspricht einfach nicht der Realität.

    Auch wenn das Buch einige interessante Themen behandelt, kann ich es leider nicht weiterempfehlen. Daher erhält es von mir nur 2 von 5 Sternen. 📚👎

  12. Cover des Buches Alle Farben der Nacht (ISBN: 9783897413955)
    Jonas Zauels

    Alle Farben der Nacht

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Rezension

    Alle Farben der Nacht von Jonas Zauels

    Genre: Drama
    Seiten: 175
    Verlag: U.Helmer

    Klappentext:
    Schwarz. Wie immer. Die dicken Vorhänge sind zugezogen, das Licht ist aus und draußen greift die Nacht langsam, aber unaufhaltsam um sich.
    Sie weiß, dass es falsch ist; dass sie eigentlich ein ganz normales Leben führen sollte. Sich Ziele setzen und diesen folgen sollte, doch fällt es ihr so schwer. Sie würde sich gerne treiben lassen, wie die anderen in ihrem Alter, von denen sie nicht einen richtig kennt. Sie hört ihnen manchmal heimlich zu.

    Meine Meinung:
    Das war mal was anderes. Es ist eine Geschichte über die ich erstmal nachdenken musste, bevor ich diese Rezension schreibe. Es geht um Emilia und ihr wirklich schweres Leben. Sie stürzt immer mehr ab und es passieren ihr auch wirklich schlimme Dinge. Aber nichts ist so wie es scheint. Mit Emilia bin ich leider nicht ganz warm geworden. Es lag jetzt aber eher an mir und nicht an der schaffensweise des Autors. Ich komme im echten Leben schon nicht mit solchen Menschen klar und kann sie nicht verstehen. Der Autor hat da echt Charaktere geschaffen die meiner Meinung nach stark polarisieren. Das Cover mag ich mit seinen kräftigen Farben sehr gerne obwohl ich nicht so genau sagen kann ob es zum Inhalt passt.

    Fazit:
    Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und einen manchmal ein bisschen schockiert. Es ist nichts wie es scheint. Ich kann es Drama Liebhabern empfehlen, die auf wirren Tiefgang stehen. Ich brauchte am Ende eine Weile bis alles geordnet war. Wirklich toll!
  13. Cover des Buches Trainspotting (ISBN: 9783453676602)
    Irvine Welsh

    Trainspotting

     (237)
    Aktuelle Rezension von: Aurora-C

    Ich habe das Buch gelesen, bevor ich den Film geschaut habe, bin also noch ziemlich unvoreingenommen in die ganze Geschichte gegangen.
    Ich muss zugeben, dass ich den Schreibstil anfangs gewöhnungsbedürftig fand. Vor allem die ständig wechselnde Sichtweise hat mich verwirrt, oft erfährt man erst im Laufe des Kapitels wer genau denn jetzt erzählt. 

    Die Protagonisten könnte ich wohl eher weniger als sympathisch beschreiben, weil jeder von ihnen ziemlich Dreck am Stecken hatte. Trotzdem gefielen sie mir auf eine Art und Weise, weil sie einfach so unglaublich authentisch wirkten. Einmal lief nicht alles glatt für die Hauptperson, Mark Renton hatte mit vielen Problemen zu kämpfen. Irgendwie mochte ich jedoch alle vorkommenden Charaktere auf eine bizarre Art und Weise.
    Der Schreibstil des Autors hat perfekt zur ganzen Handlung gepasst. Ich glaube ich habe bei keinem Buch so viel Lachen müssen wie bei diesem.

    Ich mochte das Buch sehr und habe es fast schon verschlungen, obwohl ich an manchen Stellen mehr Konzentration aufbringen musste.

    Wer Trainspotting noch nicht gelesen hat, sollte es auf jeden Fall tun.

  14. Cover des Buches 9 Tage wach (ISBN: 9783841906298)
    Eric Stehfest

    9 Tage wach

     (78)
    Aktuelle Rezension von: gaby2707

    Ich kenne Eric Stehfest aus seiner Rolle des Chris Lehmann bei GZSZ, von Let´s Dance, aus dem Dschungel und aus verschiedenen Talkshows, wo er von seiner "Drogenkarriere" erzählt. ‎Seine dort gezeigte Persönlichkeit hat mich dazu animiert, mir dieses Buch zu kaufen und nun endlich zu lesen. Aber ich habe mich damit wirklich nicht leicht getan.

    Eric Stehfest hat einen wie ich finde sehr aussergewöhnlichen Erzählstil. Kurze, knappe Sätze, immer wieder springt er hin und her, scheint unkonzentriert und weicht oft ab. Und ich habe mich gefragt: Ist das die heutige Jugendsprache oder hängt das mit dem Drogenkonsum zusammen, der ja bekanntlich einiges im Körper kaputt macht. Seine Berichte von Gerichtsverhandlungen und von seinen Theateraufführungen zeigen, wie Realitätsfern er da oft schon ist. Irritierend finde ich auch die immer wieder in kursiv eingeschobenen Gedanken, bei denen ich nicht weiß, was sie mir sagen wollen. Ausser, dass hier jemand die Realität verloren zu haben scheint.

    Ich muss dauernd umdenken, mich in verschiedene Schauplätze hinein denken. Aber dadurch bekomme ich einen guten Einblick in die damalige Lebenssituation des Autors, was mich erschreckt und teils sehr verstörend wirkt. Er vermittelt sehr gut, wie er die Welt sieht und warum er tut was er tut. 

    In seinem Buch erzählt der Schauspieler aus seiner Kindheit und Jugend, von seinen Famiienverhältnissen, seiner Schulzeit, wie er langsam in die Drogenszene abdrifftet und wie er seine Sucht vor der Aussenwelt versteckt hält. 

    Ein großer Halt ist immer wieder seine Mutter, die ihn mit ihrer Liebe versucht aus diesem Sumpf zu befreien und die er von jeglicher Schuld freispricht. Überhaupt gibt er niemandem ausser sich selbst die Schuld an seiner Sucht. Das finde ich klasse. 

    Und ich bewundere ihn, dass er es mit ganz viel Willen und Disziplin geschafft hat, sich nach diesen 9 Tagen wach, die ihn fast das Leben gekostet haben, aus diesem Rausch zu befreien. Das er durchgehalten hat, wenn es auch noch so hart war. Und das er mit diesem sehr persönlichen Buch seine Erfahrungen teilt.  

    Eine Geschichte auf die ich mich einlassen musste. Ein Thema, das gerade wieder in aller Munde ist. Ein Buch, das, auch wenn es teilweise schwer zu lesen ist, absolut lesenswert ist.

  15. Cover des Buches Sonne und Beton (ISBN: 9783548066943)
    Felix Lobrecht

    Sonne und Beton

     (114)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    "Sonne und Beton" klingt viel zu idyllisch für die Handlung des Buches: Lukas und seine Freunde wohnen in Neukölln, dem vielleicht härtesten Stadtteil Berlins (anders als Hellersdorf oder Moabit, wie wir an einigen Stellen des Buchs erfahren), wo man an bestimmte Orte nicht geht, um nicht den brutalen Dealern dort in die Arme zu laufen, und wo kiffen und saufen genauso wie Schule schwänzen zum Alltag gehören. Hauptsache man sieht nicht wie ein deutsches Opfer aus. Die Lehrer in der Schule in der Gropiusstadt haben die Kontrolle verloren, die Erwachsenengeneration scheint auch komplett unfähig und haltlos zu sein, und man fragt sich, in was für einem Umfeld die Kinder dort aufwachsen müssen (alkoholisierte Penner überall, Jugendkriminalität, arbeitslose Eltern usw.). Als die Freunde beschließen, in die eigene Schule einzubrechen, um die neuen Computer zu stehlen, geht die Aufregung erst richtig los. Schnell geschrieben, mit deutlichen Beschreibungen der sozialen Umwelt in Neukölln und der Gropiusstadt. Froh in der ruhigen Provinz zu wohnen. 

  16. Cover des Buches Mayas Tagebuch (ISBN: 9783518467039)
    Isabel Allende

    Mayas Tagebuch

     (135)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Maya ist neunzehn Jahre alt und kommt auf Drängen ihrer Großmutter nach Chile. Die junge Frau hat in ihrem Leben schon so viel erlebt und durchlebt, wie es manche nicht in einem Leben schaffen. In Chile bei ihrer Familie soll sie zur Ruhe kommen, die Vergangenheit bewältigen und einfach wieder von ganz vorne anfangen. So einfach ist das aber gar nicht, denn Maya hat auch viele Neider und Feinde. Früh kam sie mit Drogen in Berührung, arbeitet als Prostituierte und verbrachte ihr Leben zum großen Teil in einem Nebel in Las Vegas. Es gab auch Feindschaften, Tote und Verfolgungen. Gerade, als sie auf der Insel mit ihrer Familie und speziell mit Manuel auf den Grund des Geheimnisses der Familiengeschichte kommt, werden die Schatten der Vergangenheit länger und das neue Leben scheint in Gefahr. Was wollen ihr die Zeichen sagen? Die Träume und Stimmen die so anders und teilweise fremd sind im Haus? Maya muss sich von allen Zweifeln, Ängsten und Schatten lösen, denn nur so kann sie wirklich wieder von vorne anfangen und ist frei für die Liebe. Isabel Allende hat so einen ganz eigenen Erzählstil, eine ganz besondere Melodie und mit dieser Art zu erzählen begeistert sie seit nunmehr drei Jahrzehnten ihre Fans. [Mayas Tagebuch[ ist ein weiterer großer Roman und spricht durch seine Heldin auch junge Leserinnen an.

  17. Cover des Buches Drop City (ISBN: 9783423146760)
    T. C. Boyle

    Drop City

     (224)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Hippies in Alaska, ein paradoxer Gedanke. Es gelang T.C. Boyle stets gut einem diese zwei verschiedenen Lebensstile näher zu bringen und Verständnis für beide alternativen Lebensarten zu erzeugen. Über  die Hälfte des Buches wird in 2 Handlungssträngen (immer im Wechsel) erzählt. Auf der einen Seite ist da die Hippie Kommune welche im Drogenrausch in den Tag  hinein lebt und auf der andern Seite ein Trapper im tiefen Alaska der versucht eine Frau zu finden und sein Leben zu meistern.
    Die einzelnen Charaktere werden einem im ersten drittel des Buches gut näher gebracht. Der ständige Wechsel zwischen den zwei Handlungssträngen (bis die zwei -Welten- aufeinander treffen) erzeugt eine große Spannung.
    Als die Kommune im Sommer in Alaska ankommt und sich in der unmittelbaren Nachbarschaft des Einsiedlers niederlässt, hat sie nicht mehr viel Zeit um sich auf den harten Winter vorzubereiten. Hier wird dem Leser das wahre harte leben in Alaska nähere gebracht.
    Zwischenmenschliche Konflikte unter den Hippies aber auch unter den Alaskanern bestimmen das letzte drittel des Buches.

  18. Cover des Buches Pornographie (ISBN: 9783885091073)
    Shelley Lubben

    Pornographie

     (15)
    Aktuelle Rezension von: badwoman

    Shelley Lubben hat ein sehr bewegtes Leben hinter sich. Schon als Kind wurde sie missbraucht und später aus ihrem Elternhaus verstoßen. Sie gerät in einen Teufelskreis von Alkohol, Drogen und dann auch Prostitution. Zu guter Letzt wird sie Pornodarstellerin, ein Star der Branche. Doch dieses Geschäft ist hinter den Kulissen grausam und erniedrigend. Zum Glück schafft sie den Absprung, heiratet einen netten Kerl und versucht dann, mit Gottes Hilfe, die Machenschaften der Pornoindustrie aufzudecken.

    Shelley Lubben hat mit „Pornographie. Die größte Illusion der Welt“ einen Erfahrungsbericht geschrieben, der den Leser erstmal schockiert, obwohl die meisten Menschen wohl doch vermuten, dass die Pornoindustrie so funktioniert. Erschreckend ist vor Allem, wie Frau Lubben in diese Maschinerie hinein geraten ist: Missbrauch, Drogensucht und auch ein gutes Maß Naivität haben wohl dazu geführt. Den Blick hinter die Kulissen fand ich sehr interessant, man leidet mit den missbrauchten Frauen. Doch als die Autorin dann von ihrem Ausstieg mit Gottes Hilfe berichtete, wurden mir ihre Gespräche mit Gott schnell zuviel. Ich bin als Christin erzogen worden und bin völlig tolerant anderen Religionen gegenüber, aber dass Gott andauernd mit der Autorin redet – nein, zuviel des Guten. Da habe ich das Buch dann auch für eine Zeit weggelegt, ich mochte einfach nicht mehr weiter lesen. Frau Lubbens sehr einfacher Schreibstil passt zu dem etwas naiven Eindruck, den sie auf mich macht. Einige Aussagen haben mich sehr erschreckt, z.B., dass sie kein „hässliches asiatisches Kind“ bekommen möchte, ich habe keine Stelle gefunden, wo sie diese Aussage relativiert hätte. Und dieses Kind hatte dann ja wohl eine noch viel schwerere Kindheit als die Autorin selber. Nein, mit Frau Lubben kann ich mich nicht anfreunden. Gut, dass sie den Absprung geschafft hat und darüber berichtet, aber sympathisch ist sie mir leider nicht und die Gespräche mit Gott kann ich ihr  so nicht abnehmen. Ich hatte mehr von diesem Buch erwartet!

  19. Cover des Buches Scar Tissue (Give it Away) (ISBN: 9783462034837)
    Anthony Kiedis

    Scar Tissue (Give it Away)

     (37)
    Aktuelle Rezension von: jackdeck
    Selbst bin ich ein riesiger Peppers-Fan, besonders von Anthony Kiedis. Er ist ein ganz besonderer, sympathischer und tiefgründiger Mensch was man durch sein ebenso tiefgründiges Buch erfährt. Anthony Kiedis hat viele schwierige Momente durchlebt und in diesem Buch wirklich kein Blatt vor den Mund genommen. Man erfährt so viele Details über ihn, die Red Hot Chili Peppers, die Songs, das Leben in LA und über sein Umfeld. Auch ein tolles "Dokument" der Musikgeschichte seiner Zeit in den USA. Es ist erstaunlich wie Detailreich sich Anthony Kiedis an sein Leben erinnern kann. Aber im weiteren Verlauf des Buchs wird seine Lebensgeschichte eine einzige Aneinanderreihung von Frauengeschichten und Drogeneskapaden. Ich persönlich fand die zweite Hälfte des Buches sehr ermüdend zu lesen, weil sie sich spannungsmäßig fast die ganze Zeit nur auf einer Ebene bewegt: keine Höhepunkte, keine Pausen. Immer nur Anekdoten nach dem Muster: Junge trifft Mädchen, verliebt sich, sie werden ein Paar, Junge wird rückfällig, Mädchen trennt sich, Junge knallt sich drei Wochen lang zu und geht dann auf Entzug. Und die gleiche Geschichte wird in etwa der Form fünf oder sechs Mal erzählt.
    Da ist kein Lernprozess erkennbar, Mr. Kiedis weigert sich standhaft, den Gründen für seine Sucht auf die Schliche zu kommen. Ganz abgesehen von dem leicht fragwürdigen Grundtenor des Buches ("ich würde niemandem raten, Drogen zu nehmen, aber ich würde die Zeit des Zuballerns auch nicht missen wollen") erfolgt keinerlei kritische Reflexion seiner Sucht oder seines Verhaltens gegenüber Freundinnen.
    Ich warte quasi schon auf seinen nächsten Rückfall. Und den wird er nicht überleben, und das wäre äußerst bedauerlich, denn ich halte ihn für einen der besten Entertainer unserer Zeit.
  20. Cover des Buches Lemmy - White Line Fever (ISBN: 9783453677272)
    Lemmy Kilmister

    Lemmy - White Line Fever

     (63)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Trautwein

    Ich habe das Buch auf English verschlungen. Ich liebe solche Biografien. Nach dem Motto, wie kaputt kann jemand sein. ABER um es hier deutlich zu machen, im Kern war er ein super Typ mit waisen Verstand. Und klar, dass so jemand viel im Leben erlebt hat, was die meisten von uns nie erleben werden. Und genau das ist es, was das Buch für mich so spannend macht. Es ist sehr gut geschrieben.

  21. Cover des Buches Unter Null (ISBN: 9783462318937)
    Bret Easton Ellis

    Unter Null

     (148)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Trautwein

    Oft ist es ja so, dass hochgepriesene Bücher nicht das erfüllen, was man erwartet. Das hier ist so ein Negativbeispiel. Es ist ein Sammelsurium von Erlebten oder Erfundenen. Geschichten aus einem verwöhnten, drogennehmenden Jungen. Die Schreibart ist ok, mal was anderes, aber die Geschichte hat mich nicht vom Hocker gerissen. Zum Glück ist das Buch dünn, denn sonst hätte ich eventuell abgebrochen, was SEHR selten vorkommt.

  22. Cover des Buches Ein erhabenes Königreich (ISBN: 9783832166472)
    Yaa Gyasi

    Ein erhabenes Königreich

     (72)
    Aktuelle Rezension von: leas_bookdiary

    4,5/5 ⭐️

    TW für dieses Buch: Drogenmissbrauch und Abhängigkeit, Depression, Suizidgedanken, Selbstverletzung, familiäre Dysfunktion, Trauer und Verlust, religiöser Konflikt, Rassismus

    "Ein erhabenes Königreich" von Yaa Gyasi erzählt die bewegende Geschichte von Gifty, einer Neurobiologie-Doktorandin, die sich mit der Forschung zu Sucht und Depression bei Mäusen beschäftigt. Gifty wird von ihrer schmerzhaften Familiengeschichte eingeholt, als ihre Mutter, nach einem Leben voller Verluste und Herausforderungen, in eine tiefe Depression verfällt. Giftys Vater kehrte nach Ghana zurück, ihr geliebter Bruder Nana starb an einer Überdosis Opioide, und ihre Mutter verlor sich in der Trauer. Die Geschichte wechselt zwischen Giftys Vergangenheit und Gegenwart und beleuchtet ihre Kämpfe mit Glaube, Wissenschaft und der Suche nach Heilung. 📖

    Yaa Gyasis Schreibstil ist lyrisch und eindringlich, voller emotionaler Tiefe und intellektueller Schärfe. Die Autorin nutzt eine Mischung aus wissenschaftlichen Beobachtungen und persönlichen Reflexionen, um Giftys innere und äußere Konflikte darzustellen. Der Wechsel zwischen Rückblenden und der Gegenwart ist fließend, obwohl manchmal etwas verwirrend, was jedoch die Komplexität und das Durcheinander in Giftys Leben widerspiegelt. Die Sprache ist klar und direkt, doch gleichzeitig poetisch, was die ernsten Themen des Buches zugänglich und berührend macht. ✍️

    Gifty ist eine faszinierende Protagonistin, die durch ihre wissenschaftliche und persönliche Reise tief ergründet wird. Sie ist stark und entschlossen, aber auch verletzlich und zweifelnd, was sie sehr menschlich und nachvollziehbar macht. Ihre Mutter, eine tiefgläubige Frau, bietet einen starken Kontrast zu Giftys wissenschaftlicher Denkweise und symbolisiert die Konflikte zwischen Religion und Wissenschaft. Nana, obwohl größtenteils durch Rückblenden präsent, bleibt ein zentraler Charakter, dessen tragisches Schicksal Giftys Leben und Entscheidungen stark beeinflusst. Die Nebenfiguren sind gut gezeichnet und tragen zur Tiefe der Geschichte bei. 👥

    Die Handlung von "Ein erhabenes Königreich" ist sowohl intensiv als auch introspektiv. Der Plot entwickelt sich durch die ständige Wechselwirkung zwischen Vergangenheit und Gegenwart und Giftys inneren Kämpfen. Themen wie Migration, Rassismus, Drogenabhängigkeit und familiäre Bindungen werden einfühlsam behandelt. Die wissenschaftlichen Elemente sind gut recherchiert und eingebettet, ohne die emotionale Tiefe der Geschichte zu überlagern. Das Buch stellt wichtige Fragen über Heilung, Erlösung und die menschliche Natur, ohne einfache Antworten zu bieten. 📅

    Fazit: "Ein erhabenes Königreich" ist ein beeindruckendes und tief bewegendes Buch, das den Leser zum Nachdenken anregt. Yaa Gyasi gelingt es meisterhaft, komplexe Themen wie Wissenschaft und Glauben, Verlust und Heilung zu verweben und dabei eine berührende Familiengeschichte zu erzählen. Die kraftvolle Sprache, die vielschichtigen Charaktere und der durchdachte Plot machen dieses Buch zu einem Leseerlebnis, das lange nachklingt. Mit 4,5 von 5 Sternen ist "Ein erhabenes Königreich" ein absolutes Muss für alle, die sich für die menschlichen Aspekte von Wissenschaft und Religion sowie die Herausforderungen der modernen Gesellschaft interessieren. 🌟

  23. Cover des Buches Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt (ISBN: 9783548290287)
    Jesmyn Ward

    Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt

     (47)
    Aktuelle Rezension von: sursulapitschi

    Dieses Buch ist erstaunlich. Im Grunde passiert nicht besonders viel, trotzdem ist es fesselnd und sehr aufwühlend.

    In Bois, Mississippi, ist es schwer, eine schwarz-weiße Familie zu sein. Michael und Leonie haben sich trotzdem gefunden, leben in den Tag hinein, betäuben die Probleme mit Drogen und lassen die Kinder bei den Großeltern.

    Auch wenn Leonie selten die liebende Mutter ist, die Kinder will sie dabei haben, wenn sie Michael im Gefängnis abholt. Er hat seine Strafe auf der berüchtigten Parchment Farm abgeleistet. Es braucht nicht viel, um da zu landen, Leonies Vater war in seiner Jugend auch mal dort. Manchmal reicht es, schwarz zu sein, um verurteilt zu werden.

    Ein Großteil des Buches erzählt von ihrer Autofahrt, die vier Menschen zwingt, ihre Rollen innerhalb der Familie auszufüllen, was sie alle nicht gewohnt sind. Unglaublich, wie spannend eine Autofahrt mit unfähigen Eltern sein kann, man bangt die ganze Zeit um die armen Kinder. Außerdem ist viel Raum für Gedanken und Erinnerungen.

    Sehr geschickt wird hier eine dysfunktionale Familie analysiert, wobei trotz aller Probleme auch tiefe Zuneigung eine Rolle spielt, man versteht sogar die verpeilte Mutter irgendwie.

    Es geht um eine schwierige Familie, die seit Generationen mit Rassismus konfrontiert ist und die Folgen zu spüren bekommt, es geht um Liebe, Schuld und die Geister der Vergangenheit, die manchmal einfach im Auto mitfahren.


    Dieses Buch liest sich nicht leicht. Es erzählt eindringlich von großem Leid und tiefen Gefühlen, ist manchmal kaum auszuhalten, man wartet durch tiefstes Elend. Ich bin beeindruckt und mitgenommen.

     

  24. Cover des Buches Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt (ISBN: 9783462046892)
    Sven Regener

    Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt

     (88)
    Aktuelle Rezension von: Forti

    Das Buch über Karl Schmidt, die tragische Nebenfigur in Sven Regeners "Herr Lehmann", die wohl am stärksten in Erinnerung blieb. Es sind fünf Jahre nach "Herr Lehmann", nach dem Mauerfall, nach Karls psychischem Zusammenbruch vergangen. Karl lebt jetzt in Hamburg und hat sich mit seinem Leben zwischen Drogen-WG und Hilfshausmeister- und Hilfstierpflegerjob in einem Kinderheim arrangiert. Aus dieser ruhigen Welt, in der es schon rebellisch ist heimlich einen Eisbecher zu essen und in der ihm niemand allzu viel zutraut, wird er von seinem alten Freunden aus Berliner Zeiten Ferdi und Raimund gerissen, die ihn als Fahrer für eine Tour durch Techno-Clubs engagieren. Karl wird (wieder) zu Charlie und zum Tourmanager. Ohne viel Aufhebens übernimmt die neue Rolle und managet souverän den Kindergarten bestehend aus neun DJs unter Drogeneinfluss und zwei Meerschweinchen, mit dem er quer durch Deutschland unterwegs ist. Statt dass jemand auf ihn, den Verrückten, den Ex-Multitoxer, aufpasst, passt er nun auf andere auf. Erinnerungen an alte Zeiten werden wach und im Hintergrund lauert immer die Angst vor einem Rückfall.
    Die Handlung ist überschaubar und ohne große Überraschungen, stattdessen viele absurde Gespräche und Einblicke in Karl Schmidts Gedanken. Das könnte öde sein, ist bei Sven Regener sehr kurzweilig und oft sehr witzig. Dabei trifft er genau das richtige Maß und den richtigen Ton zwischen dem (Wahn-)Witz dieser Tour und den persönlichen, nicht ganz einfachen Befindlichkeiten von Karl Schmidt.

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