Bücher mit dem Tag "dumas"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "dumas" gekennzeichnet haben.

20 Bücher

  1. Cover des Buches Der Graf von Monte Christo (ISBN: 9783958706897)
    Alexandre Dumas

    Der Graf von Monte Christo

     (393)
    Aktuelle Rezension von: Zvcker

    Was ich an solch „alten“ Büchern liebe?
    Die Ausdrucksweise!
    Für mich ist so ein Buch mehr als nur eine Geschichte. Wir lernen wie Menschen in dieser Zeit gedacht haben, wie Menschen miteinander umgegangen sind. Was für ein grundlegender Respekt selbst unter Feinden herrschte und was den Menschen von damals zu heute NICHT unterscheidet. Wir alle können von Rache vergiftet werden und können das Wichtigste dabei aus dem Auge verlieren. Weil wollen wir nicht eigentlich alle nur inneren Frieden… heute wie damals.
    Hat bis zum Ende Spaß gemacht und die Moral der Geschichte ist eine zeitlose die jeder Mensch sich von Zeit zu Zeit wieder ins Gedächtnis rufen sollte…  Warten und Hoffen 💛✨ 

  2. Cover des Buches Die drei Musketiere (ISBN: 9783423147651)
    Alexandre Dumas

    Die drei Musketiere

     (374)
    Aktuelle Rezension von: Schiebelini

    Die drei Musketiere ist ein Stoff, den ich schon lange mal lesen wollte, da mir einige der Verfilmungen sehr gefallen haben. Und wie auch den Filmen und Serien frage ich mich auch hier, warum eigentlich von drei Musketieren die Rede ist, wenn doch d'Artagnan schnell auch zu einem wird.

    Sei's drum, ich hatte trotzdem ein wenig Bammel vor dem Buch, da ich befürchtete, es wäre eine ähnliche Enttäuschung und Tortur wie "Der Herr der Ringe". Aber so viel sei schon gesagt: Das ist hier nicht der Fall. Zwar habe ich hin und wieder meine Probleme mit der sehr alten Sprech- und Erzählweise, aber trotzdem habe ich mich nur an manchen Stellen durchgequält.

    Die Charaktere sind liebevoll und lustig geschrieben und sorgen für eine sehr angenehme Atmosphäre. Gerade, wenn es heiß her geht, macht es richtig Spaß zu lesen. Leider ist etwa nach 200 Seiten ein großer spannender Part zu Ende und es geht die nächsten mindestens 100 Seiten erst einmal darum, Ausrüstung zu besorgen. Gähn. An dieser Stelle habe ich wirklich mit dem Buch meine Probleme gehabt. Später gibt es eine ähnliche Stelle, in der es um Mylady geht, aber die war noch etwas interessanter. Für mich konnte das Buch nicht mehr ganz den Sog und die Spannung des ersten Drittels aufbauen, trotzdem ist es gegen Ende wieder besser geworden, nach dem unsäglich großen Loch in der Mitte.

    Die Charaktere sind zu großen Teilen sehr charismatisch geschrieben und gerade d'Artagnan, Athos und Mylady bekommen hier besondere Zuneigung vom Autor. Diese drei Figuren sind vermutlich die am meisten ausgefeilten. Das Heldenhafte und manchmal Hitzköpfige des d'Artagnans, das Melancholisch-Pragmatische des Athos und das politische Ränkespielen und generell Durchtriebene der Mylady sind allesamt spaßig zu lesen.

    Alles in allem freut es mich, dass ich mit diesem Buch mehr Spaß haben konnte, als ich befürchtet hatte. Leider verliert es durch die extreme Länge in der Mitte sehr viel seiner Strahlkraft und war mit ein Grund, warum ich recht lange an dem Buch saß. Deshalb werde ich nur 3 Sterne vergeben, möchte das Buch aber dennoch jedem Interessierten empfehlen.

  3. Cover des Buches Der Gefangene des Himmels (ISBN: 9783596513161)
    Carlos Ruiz Zafón

    Der Gefangene des Himmels

     (554)
    Aktuelle Rezension von: Luna_von_Eisenhart_Rothe

    Auf ein Neues (muss erst mal das System hier verstehen :-) ...): Sicher nicht sein bestes, aber dennoch ein wunderbares Buch. Zafón konnte nicht nur Geschichten erzählen, sondern er wusste auch mit Worten Bilder zu malen. Seine wichtigsten Charaktere sind auf eine Weise beschrieben, dass man sie bei ihren Erlebnissen wirklich begleitet - mal mit Spannung, mal mit Freude, mal mit Grauen. Und sicherlich bin ich nicht die Einzige, die gerne eine Zeitmaschine hätte, um "sein" Barcelona dieser Zeit zu bereisen...

  4. Cover des Buches Der Club Dumas (ISBN: 9783458362494)
    Arturo Pérez-Reverte

    Der Club Dumas

     (157)
    Aktuelle Rezension von: Smart_Rebecca

    Der Antiquar Lucas Corso erhält von einem wohlhabenden und exzentrischen Verleger den Auftrag zu eruieren, welches der drei noch existierenden Exemplare eines seltenen Buches "De Umbrarum Regni Novem Portis" (Die neun Tore des Königreichs der Schatten) das Original ist. Dieses Buch soll von Luzifer persönlich verfasst worden sein, darin enthalten sind 9 Bilder/Holzschnitte. 

    Bei seiner Suche danach, die ihn nach Madrid und Toledo/Spanien, Sintra/Portugal und nach Paris/Frankreich führt, trifft er auf eine geheimnisvolle junge Frau, die Lucas Corso zu folgen scheint.

    Zuerst habe ich den großartigen Film "Die neun Pforten" von Regiesseur Roman Polański gesehen, da für mich jedoch einige Fragen unbeantwortet geblieben sind, hab ich das Buch von Arturo Pérez-Reverte zur Hand genommen.

    Hier möchte ich unbedingt anmerken, dass der deutsche Titel nicht adäquat übersetzt wurde. In der englischen Version heißt er "The Ninth Gate" - also "Das neunte Tor" - was damit einen Sinn ergibt. Der Originaltitel der zugrundeliegenden Geschichte lautet "Der Club Dumas" und ist absolut empfehlenswert. Das  filmischen Polański-Kunstwerk - mit der unvergleichlichen Musik von Wojciech Kilar - steht für sich.

    Nachdem ich das Buch nun vollständig gelesen habe, finde ich es schade, dass im Film die Dumas-Verschwörung ein sexualisiertes Bild bekommen hat. Die wunderbaren Hinweise auf die gesamte Geschichte "Die drei Musketiere/Zwanzig Jahre danach/Der Vicomte von Bragelonne oder Zehn Jahre später" sind ausschließlich im Buch zu finden und da ich diese gerade erst wieder gelesen habe, war es köstlich zu erfahren, wie intensiv sich Arturo Pérez-Reverte offenbar mit den Dumas-Werken auseinandergesetzt hat. 

    Ich werde mich wohl immer an diese Stelle im Buch erinnern: "Aber just, als sie im Epizentrum des Dramas anlangte, erlitt Corso vollends Schiffbruch. Soff ab wie die »Titanic«. Mit dem Orchester, das auf Deck spielte, Frauen und Kinder als erste." - Ich hab so gelacht!! Die Geschichte ist mysteriös, spannend und geheimnisvoll und dann kommt diese Szene - damit habe ich nicht gerechnet! Ein humorvolles Augenzwinkern des Schriftstellers.

    Eine sehr klare Lese-Empfehlung - Fünf Sterne!

  5. Cover des Buches Der Graf von Sainte-Hermine (ISBN: 9783442378302)
    Alexandre Dumas

    Der Graf von Sainte-Hermine

     (8)
    Aktuelle Rezension von: karatekadd
    Das Buch habe ich im Dezember aus regelmäßigem Anlass geschenkt bekommen und mir auch gewünscht.

    Nun quäle ich mich etwas durch die über 1000 Seiten. Vielleicht hätte ich DIE DREI MUSKETIERE noch mal lesen sollen, um mich an den ständig abschweifenden Stil Alexandre Dumas wieder zu gewöhnen?

    Auf jedenfall les ich es zu Ende, denn gewohnt spannende Abenteuerliteratur ist es auf jeden Fall.

    Ich glaube, wenn man alle 300 Romane des Klassikers lesen würde, wäre man ein Aspirant für einen Lehrstuhl für französische Geschichte ;o))
    ----------------------------------
    Fortsetzung:

    Schwierig, schwierig: Hätte ich nicht gedacht.
    Eine unglaublich komplexe Geschichte, die Alexandre Dumas d.Ä. hier vorgelegt hat. Unvollendet und erst vor einigen Jahren als Manuskript wieder gefunden. Erzählt wird die Geschichte des Grafen Hector de Sainte-Hermine und seinen Abenteuern zur Zeit Napoleons. Es scheint, Monte - Christo ist wieder auferstanden, wenn man diese Abenteuer als junger Adliger im Bürgerkrieg, seine Verbannung, seinen Dienst als Korsar unter Surcourf, die Jagd auf Tiger und Panther in Birma, die Seeschlacht von Trafalgar und den Kampf in Italien gegen Banditen liest. Allerdings ist Endmond Dantes auf einem Rachefeldzug, während Hector alias Graf René die todessehnsucht plagt.

    Dumas braucht geschlagen 400 Seiten um nach dem Anfang wieder auf Hector zurückzukommen. Er übernimmt, laut Nachwort, viele Kapitel aus früheren Romanen und beschreibt den französischen Bürgerkrieg zur Zeit der ersten Republik ausführlich hoch drei.
    Napoleon, Josephine, Moreau, Nelson, Surcourf und viele andere historische Gestalten kommen nicht zu kurz.

    Im Nachwort wird auch erklärt, dass es Dumas Ansinnen war, mit Romanen eine riesige Geschichte Frankreichs zu verfassen und daher auf viele vermeintlich Nebensächlichkeiten einzugehen. Vorteil der Veröffentlichung ist es, dass viele Kapitel am Ende auch gut erklärt sind. Es muss eine schier unglaubliche Recherchearbeit gewesen sein, die der Sohn eines Generals unter Napoleon geleistet hat.

    Große Abenteuer, Heldentum und Heldenmut, Liebe, Krieg, Seefahrt, exotische Plätze, exzentrische Gestalten, wer das alles gern mag, soll es probieren. Aber ich warne schon mal vor: Zeit mitbringen. Und Wikipedia mitlaufen lassen.
  6. Cover des Buches The Count of Monte Cristo (ISBN: 9781483705910)
    Alexandre Dumas

    The Count of Monte Cristo

     (10)
    Aktuelle Rezension von: 100Buecher
    Gestandene 900 Seiten hat das Ding. Die ersten 200 lesen sich auch schnuckelig weg, genauso wie letzten ca. 400. Allerdings sieht, wer rechnen kann, dass dazwischen 300 Seiten Zaehigkeit liegen, in die Dumas, aus einem sich mir nicht ganz leicht erschliessbaren Grund, eine Story gepackt hat, deren Charaktere kaum was mit der Geschichte zu tun haben. Laut Fachmann aus dem Vorwort handelt es sich hierbei um den "Italienischen Teil", der wohl nicht nur bei mir seine Wirkung verfehlt hat. Wer aber Lust auf Intrigen, Liebesschwuere und Abenteur zur Zeit Napoleons hat, der bekommt in diesem Buch (fast) alles, auf was er hoffen kann: . - ein tugenhaftes Maedchen, arm aber wunderschoen - einen hinterhaeltigen Bankier, der die Seitenspruenge seiner Frau ignoriert, solange er gut daran verdient - noch ein tugendhaftes Maedchen, diesmal reich und wunderschoen - eine Hoehle, gefuellt mit Diamanten und den feinsten Delikatessen die man sich vorstellen kann. Und danach ein bisschen was zum Kiffen - eine Prinzessin aus dem Orient, in der Kindheit an Sklaven verkauft - eine Giftmischerin, die fuer ihren Sohn mordet - ein Sohn der fuer Geld seine Mutter ermordert - eine verbotene Liebe, die im Grab endet - ein drittes Maedchen, auch reich und wunderschoen, aber diesmal nicht ganz so tugendhaft - die Lebensgeschichte des Meisters der Diebe, von der kein Schwein weiss, was sie eigentlich in dem Buch zu suchen hat . Alles in allem hat mir das Buch, mal abgesehen von dem Kaugummi-Mittelteil, sehr gut gefallen. Edmond Dantés ist ein liebenswerter Hauptcharakter und es ist ein Jammer zu verfolgen, wie sich ueber ihm das Unheil zusammenbraut, ohne dass er etwas davon ahnt. Nach Jahren im Gefaengnis ist von dem charmanten jungen Mann von einst nichts mehr uebrig und der Verlust dieses Charakters ist fuer den Leser fast physisch zu spueren. Der Graf von Monte Cristo laesst sich nicht hinter die Karten blicken und sein Charakter ist so viel dunkler, dass er kaum noch zu erkennen ist. Dumas hat den Dreh der Geschichte meisterlich hinbekommen, indem wir Edmond quasi von hinten ueber die Schulter blicken, den Graf dann aber nur noch durch fremde Augen (die anderer Charaktere) zu sehen bekommen. Am Ende steht Edmond vor der Gewissensfrage, ob die Kinder seiner Feinde die Schuld ihrer Vaeter zu tragen haben und dieser Gewissenskonflikt zerbricht ihn fast. Meiner Meinung nach wird dieser Konflikt am Ende etwas ungeschickt und simpel geloest, aber wir sind schliesslich auch 200 Jahre vor unserer Zeit, als Rache noch ein verstaendlicher Instinkt war. Genauso wie Ehre uebrigens. Der gemeine junge Franzose der Oberklasse konnte es, geht es nach diesem Buch, anscheinend gar nicht erwarten, ehrenhaft im Duell zu sterben. Waehrend die junge Edeldame, tugendhaft und bleich, damit beschaeftigt war sich von ihren Eltern verheiraten oder wahlweise von der Stiefmutter vergiften zu lassen. Natuerlich wie sich das gehoert, ohne ein Wort der Klage. Emanzipation kann man Dumas eher nicht so nachsagen. . Fazit Ich als Geschichtsfan habe die Hintergruende genossen, etwa wie Dumas nebenbei erwaehnt, dass es zu seiner Zeit ueblich war, in die Oper nur zum Tratschen zu kommen und deshalb erst nach dem ersten Akt. Politik interessiert mich nicht, daher hat mich der Hintergrund um Napoleon eher genervt, aber als elementaren Teil der Geschichte sollte man davon mindestens ein bisschen Ahnung haben. Und ich habe mitgefiebert mit diesem unglueklichen, verlorenen, sinisteren Grafen von Monte Cristo, damit sich endlich wieder eine Spur Edmond zeigt. Ich wurde nicht enttauescht! Lesen. 300 Seiten ueberspringen. Weiterlesen!
  7. Cover des Buches Werke und Briefe (ISBN: 9783650245847)
  8. Cover des Buches Die Kameliendame (ISBN: 9783746625683)
    Alexandre (Sohn) Dumas

    Die Kameliendame

     (133)
    Aktuelle Rezension von: belli4charlotte

    Wer die Oper La Traviata kennt, der weiß sofort, dass dieses Buch die Vorlage dazu war.

    Dabei muss man durchaus sagen, dass dieses Buch mittlerweile wohl zu den Klassikern gehört und dennoch kein bisschen Staub angesetzt hat.

     

    Handlung:

    Das Buch spielt in den 40iger Jahren des 19.Jahrhunderts und dort gehörten Mätressen zum Luxusleben dazu. Je exquisiter und eleganter, umso besser. Statt Autos und Co., war eben die Edelhure das Statussymbol.

    Berühmteste war hier Marguerite Gautier, welche an der Schwindsucht gestorben war und ihren Besitz in ihrer luxuriösen Wohnung versteigert hat lassen.

    Der Erzähler dieses Buches erwirbt dabei Prévosts «Manon Lescaut» mit einer Widmung von einem gewissen Armand Duval. Dieser Mann sucht den Erzähler auf und bittet um dieses Buch als Andenken an die Verstorbene. Es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden Männern und so erfährt Armand die ganze Geschichte um seine Liebe zu der berühmten Edelprostituierten Marguerite Gautier.

     

    Meinung:

    Die Kameliendame handelt von Leidenschaft, Eifersucht, Rache, Krankheit, Tod und das unter sehr starren gesellschaftlichen Konventionen.

    Richtig zum Zug kommt die Mätresse allerdings erst etwa ab der Mitte des Buches und so wird man erst Teil dieser Kameliendame.

    Entsprechend lang und zäh wirkt der Einstieg, aber man darf hier nicht verzweifeln, denn es wird wirklich besser. Der Schreibstil ist angemessen an die zeit und dabei nicht zu geflügelt, so dass man leicht durch die Seiten blättern kann.

    Marguerite gewinnt zudem an Tiefe, und ihr Charakter kommt gut rüber.

    Armand dagegen wirkt sehr naiv, eifersüchtig, sogar einfältig. Er scheint eben nicht würdig zu sein. So bekommt man als Leser eben gleich 2 Aspekt und 2 unterschiedliche Charaktere aufgezeigt, was es eben sehr interessant macht.

     

    Fazit:

    Auch wenn es durchaus ein klassischer Roman ist, so kann man ihn dennoch weiterhin empfehlen.

  9. Cover des Buches Alexandre Dumas (ISBN: 9783806241273)
    Ralf Junkerjürgen

    Alexandre Dumas

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Wedma

    Eine informative, aufschlussreiche, sehr gut geschriebene Biografie, die ich gern gelesen habe und eben so gern weiterempfehle.

    Mit tiefgreifender Sachkenntnis, sodass bestimmte Zusammenhänge, ob politischer oder künstlerischer Natur, erklärt werden konnten; detailreich, hier wurde die Balance sehr gut getroffen zwischen dem Detailreichtum, aber ohne, dass die Einzelheiten einen ermüden oder zu langweilen anfingen; und auch sehr unterhaltsam. Dieses Werk ließ sich fast wie ein Roman über einen der berühmtesten Romanciers Frankreichs lesen.

    Diese Biografie ist chronologisch aufgebaut. Der Leser erfährt, wer Dumas Eltern waren, wie sie sich kennengelernt haben, warum die Familie, trotz der Tatsache, dass der Vater einer der Generäle Napoleons war und eine Zeit lang ihm nahegestanden hatte, im Endeffekt in Armut leben musste, warum der Vater früh verstarb, und wie der junge Alexandre nach Paris kam und recht früh die Karriere eines gefeierten Literaten begann. Man sieht, keine günstigen Voraussetzungen, zumal dass der junge Mann nicht wie ein durschnittlicher Europäer ausschaute. Sein Talent und etwas Glück haben dann doch eine Rolle gespielt. Dumas Werke sind bis heute populär und beliebt.

    Viel Raum wurde dem Privatleben Dumas eingeräumt. Dass er kein Kostverächter war, zeichnete sich früh ab. Seine Virilität behielt er fast bis zu seinem Tod, der ihn mit knapp siebzig Jahren ereilte. Kleiner Kritikpunkt hier: An manchen Stellen schien mir etwas zu viel der Rede von den Affären und Mätressen. Ich habe mir gewünscht, dass der Fokus stärker auf seine Werke fiel. Diese wurden hpts. in ein paar Kapiteln im Teil II kurz und knackig abgehandelt, i.e. dargelegt, was die zeitgenössischen Leser an Dumas‘ Geschichten schätzten; wie sich seine Werke von der psychologischen und ferner von der politischen Seiten her betrachten ließen; wie die Dinge, wie Dumas selbst beschäftigten, z.B. Älterwerden und damit einhergehende Verbitterung, in seine Romane miteinfließen ließ uvm.

    Man liest kurz auch über seine Kinder, insb. über Dumas Junior, der später den Vater in den Schatten gestellt hat. Seine Kameliendame kennt man bis heute, die später die Vorlage für Verdis La Traviata lieferte. Im Teil III erfährt man, was Dumas noch außer seiner berühmten Werke schrieb, über seine Tätigkeit als Verleger und einiges mehr.

    Die Biografie enthielt auch einige Überraschungen. Ich nahm bis dahin an, dass Dumas allein all seine Werke schrieb. Weit gefehlt. Teamarbeit war angesagt. Auch dass er auf dem Höhepunkt seiner Karriere ein Schlösschen in der Nähe von Paris bauen ließ, das wie ein Schmuckstück ausschaute und viele Besucher anzog. Es gibt auch ein Foto davon.

    Einige Fotos der Portraits, Lithografien findet man im Buch verteilt, die Alexandre Dumas als einen jungen und einen reifen Mann zeigen, seinen Sohn, sowie einige seiner Geliebten uvm.

    Das Buch ist hochwertig gestaltet: Festeinband, Umschlagblatt, angenehme Schriftgröße. Personen-, Werkeregister, Literatur- und Werkverzeichnis, Zeittafel runden das Werk ab. Schön als Geschenk, nettes Mitbringsel.

    Fazit: Eine wohl gelungene Biografie, die ein reichhaltiges Portrait Alexandre Dumas liefert und sich sehr angenehm lesen lässt. Für Schüler, Studenten ist sie prima geeignet. Und auch einfach für die Leser, die etwas Gutes, „G’scheites“ gern lesen.

  10. Cover des Buches Schiffbrüche (ISBN: 9783957575173)
    Alexandre Dumas

    Schiffbrüche

     (1)
    Aktuelle Rezension von: lesestunden
    Mit Schiffbrüche bekommt der Leser vier spannende, wenn auch kurzweilige Abenteuergeschichten, die ganz  in gewohnt hoher Qualität von Dumas präsentiert werden. Die exotischen und schönen Schauplätze, die Dramatik des Überlebenskampfes der Figuren und das maritime Thema sind ein Genuss zu lesen. Ein leider viel zu kurzes Lesevergnügen mit Geschichten, die zwar keine große Pointe, keine überraschenden Wendungen, aber einen spannenden Verlauf haben.
    Ausführliche Rezension: http://www.lesestunden.de/2015/07/schiffbrueche-alexandre-dumas/
  11. Cover des Buches Die Herkunft der Hamelner Hugenotten. (ISBN: B002LGQD3Y)
  12. Cover des Buches Und am Ende sind sie alle tot (ISBN: 9783426301302)
    Henrik Lange

    Und am Ende sind sie alle tot

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Wichmann
    Redaktioneller Hinweis: Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung der Leseprobe.

    Cover
    Kurz und prägnant in einer farbenfrohen Aufmachung verspricht das Cover Vergnügen in Comic-Art. Der Einstieg ist gelungen.

    Inhalt und Aufteilung des Buches
    Bereits das Inhaltsverzeichnis zeugt von einer Fülle an ‚bekannter‘ Literatur, die zumindest dem Titel nach einmal Auge oder Gehörgang gestreift haben sollte. Um einige zu nennen: ‚Im Westen nichts Neues‘, ‚Romeo und Julia‘ oder gar 1984. Hinter jedem Titel ist der Autorenname vermerkt, außer bei Gottes Werk ‚Die Bibel‘. Dies mag dem Umstand geschuldet sein, dass diese durch zu viele Autorenhände ging und für die Zusammenstellung alter Schriften allenfalls Flavius Josephus, bzw. die Synode von Laodicea zu benennen wäre. Allein diese Hinweise bräuchten wohl zu viel Platz auf der knappen Übersichtsseite. Im Folgenden werden zu jedem Titel zwei Buchseiten präsentiert. Eine enthält lediglich Titel und Autorenname des Werkes, die andere Seite stellt insgesamt vier Bilder mit wichtigsten Aspekte dar. Dermaßen gebrieft ist es tatsächlich möglich eine kurze Zusammenfassung widerzugeben oder zumindest zu erahnen, worum es in einem entsprechenden Werk geht. Nicht außer Acht zu lassen ist jedoch das Augenzwinkern dieser ‚Besprechungen‘, denn wirklichen Hintergrund werden sie nicht aus vier Schlagworten ziehen.
    Dem trägt auch die jeweils eine fast vollständig unbedruckte Seite Rechnung: Es geht um den schnellen Überblick, mit Augenmerk auf den kurzen Witz mit schneller Pointe.

    Zielgruppe
    Das Buch richtet sich an diejenigen, die zumindest einen Kurzüberblick erhaschen wollen auf Titel, die jederzeit als Smalltalkthema hervorgekramt werden könnten. Zeichnungen und Comic-Schrift ermöglichen den Schnellüberblick, ohne einen Schnelllesekurs für die nun unnötige Gesamtlesung des jeweiligen Buches absolviert zu haben.

    Stil
    Das Buch ermöglicht durch die Verknappung auf Wichtigstes einen schnellen Überblick im Comic-Stil, wobei die Schrift aufgrund des verwendeten Schriftfonts teils schwer lesbar ist.

    Autor
    Der Buchautor Henrik Lange veröffentlichte ebenso auf humoristische Art ‚Filmklassiker für Eilige und die Anleitung ‚Wie Sie den Schwedenkrimi des Jahrhunderts schreiben‘.

    Fazit
    Mit Humor zu verstehende Kurzübersicht wichtiger Werke.
    Ich mags.
    5 Sterne!

    Rezension von Wichmann-Reviews.de

  13. Cover des Buches Der Mann in der eisernen Maske (ISBN: 9783746661247)
    Alexandre Dumas

    Der Mann in der eisernen Maske

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Nachdem ich vor vielen Jahren erstmals "Der Graf von Monte Christo" gelesen hatte und wider Erwarten recht enttäuscht war, dachte ich nun, dass es mit "Dem Mann in der eisernen Maske" besser klappt. Aber leider war ich arg enttäuscht. Auch in diesem Buch fehlte die Spannung komplett, man quälte sich vielmehr durchs Buch, weil man ja bereits mit Begeisterung die Verfilmung gesehen hatte und nun einfach nicht glauben wollte, dass der "große" Dumas ein so kaugummiartiges Buch geschrieben hatte. Aber diesmal konnte es auch nicht an der Übersetzung gelegen haben, denn Edmund Th. Kauer habe ich bereits bei der Kurzfassung der "Elenden" von Victor Hugo genießen können; diese Übersetzung war grandios bzw. Victor Hugo hat einen einfach phantastischen Stil gehabt. Zu diesem Buch kann ich also leider keine Leseempfehlung aussprechen, schade für einen so bekannten Klassiker. ---------- Hinzufügen muss man noch, dass es sich um die Ausgabe aus dem Aufbau-Verlag um eine gekürzte Fassung eines zweibändigen Romans handelt. Möglicherweise sind durch diese Kürzung die wesentlichen Spannungsmomente entfallen - leider wie so oft, wenn man aus Kostengründen etwas zusammenstreicht...
  14. Cover des Buches Entfesselte Lust (ISBN: 9783688116805)
    Colette Gale

    Entfesselte Lust

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Asmodina66X

    Inhalt

    Am Tag seiner Verlobung mit der schönen Mercédès wird Edmond Dantés verhaftet und auf die Gefängnisinsel Monte Christo gebracht. Vierzehn Jahre verbringt der berühmte Graf unschuldig im Kerker, bis er endlich fliehen kann. Seine große Liebe hat er nicht vergessen. Sie ist inzwischen mit einem anderen verheiratet. Doch die nie erloschene Leidenschaft treibt Edmond und Mercédès immer wieder zueinander.

    Schreibstil

    Auch wenn die Autorin teilweise unpassende, vulgäre Ausdrücke verwendet, webt sie den erotischen Aspekt sehr schön in das klassische Geschehen mit ein.

    Fazit

    Die Idee, aus klassischen Romanen erotische Geschichten zu zaubern, finde ich super und freue mich auf weitere Bücher.

  15. Cover des Buches Gruselkabinett - Folge 20 (ISBN: 9783785733486)
    Alexandre Dumas

    Gruselkabinett - Folge 20

     (17)
    Aktuelle Rezension von: sabisteb
    "Der Werwolf" ist eine Fantasy Novelle von Alexandre Dumas dem Älteren, welche 1857 unter dem Namen "Meneur de loups" erschien. Eigentlich ist Alexandre Dumas der Ältere für seine historischen Romane wir die 3 Musketiere berühmt, jedoch machte er auch ab und an Ausflüge in das Fantasy Genre. Die deutsche Übersetzung "Der Werwolf" erschien etwa 1926. "Der Werwolf" spielt um 1780 in einem kleinen Dorf und basiert angeblich auf einer alten Sage, die Dumas als Kind hörte. "Der Werwolf" erzählt die Geschichte des Schumachers Thibault, der einen Pakt mit einem Werwolf eingeht. Jeder Wunsch Thiblaults soll in Erfüllung gehen, aber für jeden Wunsch wächst im zunächst ein Haar, danach 2, danach 4 (also 2x2x2x2...). Thibault ist nicht besonders gut in Mathematik oder so von Hass und Rachsucht geblendet, dass er die Konsequenzen nicht sieht, nämlich dass er dadurch sehr bald selber zum Werwolf werden wird. Thibault wird so zunächst der Anführer der vor Ort lebenden Wölfe, die ihm bald aufs Wort gehorchen. Schon bald findet der arme Schuhmacher Geschmack an seiner Wunschmacht und beginnt sich an allen zu rächen, die ihm seiner Meinung nach Übel wollten und riskiert dafür seine Liebe zu Angnelette, die ihn zur Umkehr zu bewegen versucht. Alexandre Dumas Werwolf ist ein Symbol für das Ausleben von Rachedurst und Gewaltphantasien. Je böser und rachsüchtiger der Mensch wird, umso mehr wird er zum Wolf, bleibt dabei jedoch äußerlich immer noch ein Mensch. Die Umsetzung des Hörspiels ist gewohnt gelungen. Die Geräuschkulisse schafft eine dichte, düstere Atmosphäre und die Sprecher sind wie man es von dieser Reihe erwarten kann, durchweg ausgezeichnet besetzt. Besonders die Besetzung von Thiblauld, der von Thomas Nero Wolff der deutschen Stimme von Hugh Jackman und somit von Wolverine (X-Men) ist, ist genial, denn diese Stimme weckt dadurch schon von Anfang an die Werwolf Assoziationen. Hier wurde eine recht unbekannte und sehr ungewöhnliche Werwolf Geschichte vertont, ein Klassiker der Werwolfgeschichten, der zu Unrecht so unbekannt ist und die ich zuvor nicht einmal dem Namen nach kannte.
  16. Cover des Buches Alatriste (ISBN: 9783442733545)
    Arturo Pérez-Reverte

    Alatriste

     (17)
    Aktuelle Rezension von: dragazul
    Das erste von drei Büchern in diesem Band hat mir sehr viel Spaß gemacht. Romantisch-abenteuerlich von alten Haudegen bis zu gefährlichen Schönheiten ist alles dabei. Leider fällt das zweite Buch etwas ab und das dritte habe ich nur fertig gelesen, weil es sehr lesbar geschrieben ist. Die Figuren entwickeln sich einfach nicht mehr weiter. Schade. Trotzdem eine Leseempfehlung, wenn das spanische 17. Jhdt (?) interessiert. 
  17. Cover des Buches Die Botschaft des Gehängten (ISBN: 9783451078729)
    Alexandre Dumas

    Die Botschaft des Gehängten

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Der vorliegende Band (erschienen 1981) enthält Erzählungen, die man weniger mit Alexandre Dumas verbinden würde: unheimliche, gruselige Erzählungen, zusammengestellt aus dem Sammelband „Tausend und ein Gespenst“. Enthalten sind die Erzählungen „Die Katze, der Gerichtsbote und das Skelett“, „L’Artifaille“ und „Das Krapak-Gebirge“. Als wirklich gruselig kann man nicht alle Erzählungen bezeichnen. Mich persönlich hat allenfalls die erste Erzählung angesprochen, aber Alexandre Dumas erzählt in einem so unemotionalen Ton, dass allein durch die Erzählweise keine besondere Stimmung aufkommt; die Handlung macht diesen Mangel darüber hinaus auch nicht wett... Alles in Allem nur Mittelmaß. Wer sich allerdings mit Gruselliteratur der Weltgeschichte näher beschäftigen will, wird auch an der Sammlung des Alexandre Dumas‘ nicht vorbei kommen.
  18. Cover des Buches Der schwarze General (ISBN: 9783423348393)
    Tom Reiss

    Der schwarze General

     (6)
    Aktuelle Rezension von: karatekadd

    Oder

    das Leben des wahren

    Grafen von Monte Christo

     

    Wie? Was? Der wahre Graf von Monte Christo? Den gab es wirklich? Nächste Frage: Wer hatte den geschrieben? Alexandre Dumas d.Ä. oder Alexandre Dumas d.J.? Okay, ein Blick ins Lexikon: Der Ältere, der Vater schrieb die Romane, der Jünger war eher Bühnenautor.

    Auf dem Cover ein Reitergeneral der französischen Revolutionsarmee. Ein Schwarzer, ein Farbiger. Noch nie gesehen. Und so begann ein sehr interessantes Leseabenteuer.

    * * *

    Thomas Alexandre Dumas oder auch Thomas-Alexandre Davy de la Pailleterie; geboren am 25. März 1762 in Jérémie, Saint-Domingue (dem heutigen Haiti), gestorben am 26. Februar 1806 in Villers-Cotterêts) war ein französischer General. Er war der Vater Alexandre Dumas des Älteren und der Großvater Alexandre Dumas des Jüngeren.

    Der Name weist auf eine adlige Abkunft hin. Der Geburtsort auf einen "Fehltritt" seines Vaters, einem Grafen. Die Mutter von Thomas Alexandre war die schwarze Sklavin Marie-Cessette Dumas, gekauft vom Vater, der von der Zuckerrohrplantage seines Bruders mit drei Sklaven geflohen war. Nun, das allein ist schon Stoff für einen Abenteuerroman, wenn das Schicksal eines Sklavenjungen in der Mitte des 19. Jahrhunderts jemanden interessiert hätte. Antoine-Alexandre Davy de la Pailleterie ermöglichte dem Knaben eine gediegene Ausbildung in Paris. Dazu gehört das Fechten. Dieses lernte man, wenn man gut war, vielleicht auch bei einem Mulatten, dem Chevalier de Saint-Georges, wie man sieht, aha, Chevalier: also auch ein Ritter. Was es nicht alles gab im Frankreich der Bourbonen am Vorabend der französischen Revolution.

    Der Kerl war riesengroß und unglaublich stark. Fechten konnte er wie kein zweiter. Er trennt sich vom Vater, der ein ziemliches Lotterleben führt und wird einfacher Soldat in einem Dragonerregiment. Der Rest wäre leicht erzählt, würde diesen Beitrag sprengen, der Titel sagt es: Die Karriere war wohl sehr erfolgreich und schnell. Vom Korporal über den Oberstleutnant zum General...

    Er ist einer der ältesten (nicht vom Alter her) und erfolgreichsten Generale, der mit seinen Kavallerieattacken in den Alpen die Österreicher bzw. Habsburger Gegner der Revolution mehrfach bezwingt, die ihn den "schwarzen Teufel" nennen. Aber mit einem ebenso aufstrebenden, Artilleriegeneral von der Insel Korsika kommt er nicht zurecht: Mit Napoleon Bonaparte. Mit diesem geht er auf die Expedition nach Ägypten. Als er 1799 Ägypten, vor dem durch Admiral Nelson die gesamte französische Expeditionsflotte vernichtet wurde, verlässt, leckte das morsche Schiff und Dumas bat in Tarent um Hilfe. Hier geriet er in Gefangenschaft, aus der er erst 1801 wieder frei kam...

    Der amerikanische Autor Tom Reiss, hat die Orte bereist, unzählige Archive gewälzt, Briefe gelesen, Militärberichte, er hat ein umfassendes Bild über einen den meisten Leuten unbekannten Mann erstellt, dessen Leben für seinen Sohn, den im Jahr 1802 geborenen Alexandre Dumas d.Ä. einige Bedeutung erlangen sollte. Als der Vater 1806 an einem Krebsleiden starb, ziemlich verarmt, weil seiner Witwe die Pension eines Kriegshelden verweigert wurde, konnte Alexandre, da er von einem Farbigen abstammte, keine höhere Schule besuchen. Dies ist ein Umstand, der dem "normalen" Leser bekanntester Abenteuerbücher meist nicht bekannt war. In umfangreichen Memoiren erzählt der Sohn vom Vater und setzt diesem ein ewiges Denkmal, denn er ist das Vorbild für zwei der bekanntesten Literaturgestalten der Weltliteratur: dÀrtagnan und Edmond Dantés. Die Freundschaft der drei, dann vier Musketiere geht auf die Freundschaft von Thomas-Alexandre mit drei Offizierskameraden zurück und die Haft des späteren Grafen von Monte Christo weist aud die Haft des Vaters in Tarent hin, wo er den wohl nicht unbegründeten Verdacht hegte, dass man ihn vergiften wolle. Oft hat der Sohn wohl auch übertrieben, wenn er vom Vater schrieb, der angeblich sich mit samt seinem Pferd zwischen den Schenkeln an einem Balken nach oben ziehen konnte.

    Selten, dass man aus einem Buch nun gleich so viel lernen kann wie aus diesem. Die Französische Revolution wird vor einem aufgeblättert mit ihren Erfolgen und ihren Grausamkeiten, die durch die Jakobiner und der sogenannten Wohlfahrtsausschuss verursacht wurden, als tausende Menschen mit einer angeblich so humanen Maschine hingerichtet wurden; auch der General Dumas hat mit seinem standhaften militärischen Verhalten mehrfach kurz davor gestanden, guillotiniert zu werden. Dumas, so lesen wir, war ein glühender Republikaner, als welchen er sich auch selber sah.

     

    Es waren die Franzosen, die als erste Europäer die Sklavenhaltung als nicht vereinbar mit den Menschenrechten ansahen und diese bekämpften. In den Kolonien, da wo auch Thomas-Alexandre herstammte war das nicht so einfach und die Abschaffung der Sklavenhaltung führte im späteren Haiti auch zu blutigen Bürgerkriegen. In Frankreich gab es unmittelbar vor und im Beginn der Revolution keine Rassendiskriminierung; umso schlimmer, dass diese schleichend mit der Machtübernahme durch Napoleon wieder zu Tage trat. Die Verweigerung der Generalspension ist ein Beispiel dafür.

    Reiss zeichnet uns ein Bild der Sklavenhalterländer im ausgehenden 18. Jahrhundert, welches die eher bekannten Aspekte der Sklavenhaltung im Süden der USA aus auch europäischer Sicht ergänzt.

    Es ist auch ein Abenteuerbuch, denn die Erlebnisse und Taten des Generals stechen schon deutlich hervor und seine Person, sein Charakter sind hervorragender Stoff für Abenteuerromane, wie sein Sohn sie dann schreiben wird.

    Und es ist eine Liebesgeschichte. Der Korporal Dumas lernt in Villers-Cotterêts die Gastwirtstochter Marie Labouret kennen und heiratet diese 1792. Eine Liebesheirat, die die Schwiegereltern des Grafensohnes unbedingt mit einschloss. Die Briefe, aus denen der Biograf zitiert, sprechen eine beredte Sprache. Und so schrieb er ihr, nachdem er aus der Gefangenschaft wieder frei kam auf der Rückreise:

    "Adieu, Geliebte, die meinem Herzen die meinem Herzen jetzt undauf immer das Teuerste sein wird, weil alles Unglück doch nicht mehr vermag, als die Bande zu stärken, die uns beide fest umschließen. Umarme für mich mein Kind, unsere lieben Eltern und all unsere Freunde.

     Dein ganz und gar,

    Alex Dumas, Divisionsgeneral."  (Seite 413)

    * * *

    Es gab einmal eine Statue mit dem Bild des Schwarzen Generals, doch kam diese in den Tagen des 2. Weltkrieges weg. Aber auf dem Arc de Triomphe ist sein Name verzeichnet. Doch wer hätte darin schon einen anderen Dumas erwartet, da hätte man schon stutzig werden müssen un die Jahreszahlen vergleichen: Alexandre Dumas d.Ä. war 1836, dem Jahr der Vollendung, bereits erfolgreich, auf den Inneseiten des Bogens sind aber Militärs genannt. So ist ihm zumindest nachträglich ein Denkmal gesetzt wurden, welches wohl gerechtfertig ist, auch den die französische Revolution mit Waffengewalt exportiert werden sollte und der General seine Taten in genau solchen Kriegen verbringen sollte.

    * * *

    Das Buch wurde übersetzt von Thomas Pfeiffer und Karin Schuler, es beinhaltet neu Karten zum Geschehen. Rundum ein hervorragendes Buch, welches ich, als ich es nun endlich einmal in die Hand nahm, doch ziemlich schnell verschlang. Die Recherchearbeit wird in der großen Bibliografie und in unzähligen Fußnoten deutlich.

    Das Meisterstück allerdings sind die beiden Prologe, denn diese zwingen den Leser förmlich, dran zu bleiben. Im kurzen ersten Prolog zitiert Reiss aus den Memoiren Alexandre Dumas d.Ä. die Zeilen über den Tod des Vaters 1806 und zeigt uns, dass es dem weltbekannten Romanautor sehr darauf ankam, seinem Vater ein Denkmal zu setzen. Die Memoiren seien der Grund, weshalb sich Reiss auf das Abenteuer begab, "das Leben des vergessenen Helden General Alexandre Dumas zu rekonstruieren." (Seite 14)

    Prolog 2 gibt eine Zusammenfassung zur Person des Helden und erzählt von den Schwierigkeiten der Recherche. Eine solche Einleitung ist schon ein feines Ding und zeugt von Arbeit eines hervorragenden Journalisten.

    * * *

    Tom Reiss wurde 1964 in New York in einer Familie jüdischen Glaubens geboren. Seine ersten Spuren als Journalist verdiente er als Redakteur von Campuszeitschriften. Mit der hier vorliegenden Biografie und der Biografie über Lev Nussimbaum (Der Orientalist: auf den Spuren des Essad Bey) u.a. wurde er bekannt. Den Pulitzer Preis bekam er für The Black Count, denn im Original heißt das Buch Der schwarze Graf.

     

    ► Florian Stark: Ranghöchster schwarzer General einer weißen Armee, in: Die Welt, 2. 11. 2013.

    ► Norbert Zähringer: Gefangener der Geschichte, in: Die Welt, 4. 01. 2014.

    ► Tom Reiss: Webseite

    ► Tom Reiss in der wikipedia

    ► Tom Reiss in der DNB

    ► DNB / dtv-Verlag / München 2012 / ISBN: 978-3-423-28017-4 / 540 S.

     

    © KaratekaDD

  19. Cover des Buches Ein Liebesabenteuer (ISBN: 9783717521907)
    Alexandre Dumas

    Ein Liebesabenteuer

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    Aktuelle Rezension von: lesestunden

    Diese Erzählung ist eine entspannende, schöne und kurzweilige Lektüre. Ohne seine sonst pompösen narrativen Elementen erzählt hier Dumas eine authentische Geschichte mit vielen kleinen Eindrücken, die einen interessanten Blick auf die Person hinter den großen Romanen erlaubt. Wie ein kleiner Ausflug lässt man sich von den kleinen Anekdoten, seinen klischeehaften Schilderungen der Nationen und der Beschreibung der schönen Kulisse seiner Reisen unterhalten. Die Sprachgewalt und eine rasante Geschichte, wie in Dumas anderen Büchern findet man hier allerdings nicht und so ist dieses Buch nur ein kurzes Lustwandeln auf den Pfaden eines der größten Autoren aller Zeiten.


    Ausführliche Rezension: http://www.lesestunden.de/2015/05/ein-liebesabenteuer-alexandre-dumas/
  20. Cover des Buches Das Gold des Königs (ISBN: 9783442734313)
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