Bücher mit dem Tag "duo"
48 Bücher
- Wolfgang Herrndorf
Tschick
(2.934)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraAls Buchbloggerin veranstalte ich gerne auch mal Gewinnspiele, bei denen ich Bücher oder Buchgutscheine mit einem Päckchen voll Tee, Kerzen, Süßigkeiten, Snacks oder kleinen Pflegeprodukten verschenke. Einmal hatte ich bisher aber sogar das Glück selbst durch ein Gewinnspiel beschenkt zu werden. In dem Päckchen: „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf, was schon länger auf meiner Wunschliste stand. Das Jugendbuch aus dem Jahr 2010 gewann 2011 den Jugendliteraturpreis und erhielt größtenteils euphorische Kritiken. Es wurde mehr als 2 Millionen mal in 25 Ländern verkauft, sogar als moderner Klassiker angepriesen und ist schon jetzt oft gewählte Schullektüre. 2016 erschien „Tschick“ dann mit Tristan Göbel in der Hauptrolle in den deutschen Kinos. Als Wolfgang Herrndorf an dem Jugendbuch schrieb, litt er bereits an einer Krebserkrankung. 2013 nahm er sich selbst das Leben.
Kurz vor den Sommerferien im Jahr 2010 kommt ein neuer Mitschüler in die Klasse des 14-jährigen Maik Klingenberg: Andrej Tschichatschow, genannt Tschick. Dieser kommt aus schlechten sozialen Verhältnissen und trägt anstelle eines Rucksacks immer eine Plastiktüte mit seinen Schulsachen mit sich. Was Tschick an einem Berliner Gymnasium verloren hat, ist Maik schleierhaft. Entsprechend wenig ist er erfreut, dass Tschick in den Sommerferien regelmäßig uneingeladen vor seiner Haustür steht. Als Tschick dann auch noch mit einem geknackten Auto aufkreuzt und Maik auf einen Roadtrip einlädt, beginnt für beide Jungen der Sommer ihres Lebens.
Bevor es mit der eigentlichen Lektüre losgeht, findet sich eine ganze Doppelseite voll mit Zitaten aus Zeitungen, Magazinen und Radiosendungen, in denen „Tschick“ mit Lob und Huldigungen überschüttet wird. Es ist durchaus interessant, dass das Buch so viel Anklang gefunden hat, beeinflusst mich aber nicht in meinem persönlichen Urteil. Danach folgt ein Zitat aus „Welcome to the Dollhouse“, einem Low Budget Coming-of-age Film aus dem Jahr 1995. Ein Jahr später gewann der Film unerwartet den Jurypreis des Sundance Filmfestivals.
Das erste Kapitel beginnt dann mit dem Satz „Als Erstes ist da der Geruch von Blut und Kaffee.“. Maik Klingenberg, der Protagonist, erzählt seine Geschichte im Präsens und der Ich-Perspektive. Da er den Großteil der Geschichte retrospektiv erzählt, verwendet er meist das Präteritum, bricht aber den Tempus gelegentlich wie ein aufgeregter Junge, der seine Emotionen und Gedanken nicht ganz im Griff hat und sich verhaspelt oder eben den Tempus nicht beibehält. Normalerweise ein Fauxpas, hier ein gelungenes Stilmittel. Auf knapp über 250 Seiten gibt es 49 Kapitel, sodass die Kapitel im Schnitt ungefähr fünf Seiten lang sind. In den ersten vier Kapiteln schildert Maik seine aktuelle Lage, geht danach vier weitere Kapitel auf seine Vorgeschichte ein und kommt anschließend zu Tschick.
Maik kommt aus einem wohlhabenden, aber zerrütteten Elternhaus. Sein Vater ist Immobilienmakler und hat eine offensichtliche Affäre mit seiner Assistentin. Seine Mutter ist alkoholkrank und entweder betrunken oder in der Entzugsklinik. Er wohnt in einem freistehenden Einfamilienhaus mit Pool im Garten. In der Schule ist er ein Außenseiter, wird von vielen Mitschülern ignoriert oder als „Psycho“ beschimpft. Freunde hat er nicht, aber er ist heimlich in seine Klassenkameradin Tatjana verliebt, die aber auch von ihm nicht wirklich Notiz zu nehmen scheint. Maik ist kein guter Schüler, die einzigen Fächer, die ihm etwas liegen, sind Mathematik und Sport. Er beweist aber wiederholt, dass Allgemeinwissen und Intelligenz nicht wirklich zu seinen Stärken gehören und selbst wenn er mal etwas weiß, meldet er sich im Unterricht nicht, weil er nicht auffallen will. Insgesamt ist er schlicht ein verunsicherter Junge, der trotz seiner vermeintlich guten Herkunft viele Probleme mit sich trägt.
Sein neuer Mitschüler, Andrej Tschichatschow, der wegen seines komplizierten Nachnamens nur Tschick gerufen wird, hat ebenfalls seine Päckchen zu tragen. Er ist ein russischer Spätaussiedler, der mit seinem Bruder in Armut leben muss. Nicht einmal einen richtigen Schulranzen oder eine Federmappe besitzt der Junge, der in der Schule regelmäßig eine Alkoholfahne hat. Seine Schulnoten sind allgemein schlecht, seine Vorbildung katastrophal und doch beweist der verschwiegene Tschick manchmal sein Potenzial und macht Aussagen, die auf eine erstaunlich präzise Beobachtungsgabe hindeuten. Aber auch seine kleinkriminelle Ader kann er nur spärlich verbergen.
Die fast unfreiwillige Freundschaft zwischen Maik und Tschick ist eines der Leitmotive, die viele weitere Themen aufwerfen. Auf dem gemeinsamen Roadtrip geht es um Erwachsen werden, um Selbstwahrnehmung und um Rollenfindung. In der Schule spielen eher Migration und Integration oder Mobbing und Außenseitertum eine Rolle. Aber natürlich werden auch die erste Liebe und die aufkeimende Sexualität thematisiert, ohne dass sich der Plot zu sehr darin verliert.
Sprachlich bewegt sich der Roman auf einem, der Jugendsprache entsprechend, einfachen Niveau. Ellipsen und ungewöhnliche, nahezu unbeholfene Metaphern untermauern dies. Auch wenn kein Slang verwendet wird, geht es auch mal vulgär oder politisch inkorrekt zu. Worte wie „Pimmel“, „Fotze“, „Schwuchtel“ oder „Ficken“ gehören einfach in den Mund pubertärer Kinder. Trotz schwerwiegender Probleme, die die beiden Freunde haben, schwingt gerne ein spitzzüngiger Humor mit, der so durchdacht und erfrischend ist, dass er damit viele andere Werke in den Schatten stellt.
Dass Herrndorf ein begnadeter Literat war, lässt sich unter anderem in den Werken erkennen, die er geschickt in seinen Jugendroman integriert hat. Seien es „Geschichten vom Herrn Keuner“ von Bertholt Brecht oder „Der Steppenwolf“ von Hermann Hesse. Aber auch moderne und internationale Jugendliteratur wie „Harry Potter und der Halbblutprinz“ von Joanne K. Rowling findet Erwähnung. Herrndorf selbst war großer Fan von Jugendbüchern wie „Herr der Fliegen“ von William Golding oder „Die Abenteuer des Tom Sawyer“ von Mark Twain, in denen die jungen Protagonisten von den Erwachsenen distanziert leben. Dies war Motivation und Inspiration für Herrndorf ein vergleichbares Jugendbuch zu schreiben.
Das Ende war unvorhersehbar, realistisch, verrückt und ernüchternd ohne eine Enttäuschung zu sein. Zudem habe ich ein neues Lieblingszitat entdeckt, das die Geschichte ausgezeichnet abrundet: „Die Welt ist schlecht, und der Mensch ist auch schlecht. Trau keinem, geh nicht mit Fremden mit und so weiter. Das hatten mir meine Eltern erzählt, das hatten mir meine Lehrer erzählt, und das Fernsehen erzählt es auch. Wenn man Nachrichten guckte: Der Mensch ist schlecht. Wenn man Spiegel-TV guckte: Der Mensch ist schlecht. Und vielleicht stimmte das ja auch, und der Mensch war zu 99 Prozent schlecht. Aber das Seltsame war, dass Tschick und ich auf unserer Reise fast ausschließlich dem einen Prozent begegneten, das nicht schlecht war.“
„Tschick“ von Wolfgang Herrndorf hat mich so begeistern können, wie dieses Jahr noch kein anderes Buch. Es fängt die hochsommerliche Atmosphäre großartig ein, kreiert eine Geschichte, die witzig und traurig, skurril und authentisch gleichzeitig ist. Auch wenn es ein Jugendbuch ist, werden Erwachsene ihre Freude an diesem pedantisch gearbeiteten Werk finden. Ich wünschte, der Roadtrip der beiden Jungen wäre noch ein paar Seiten länger gegangen. Absolute Empfehlung meinerseits und das erste Highlight des Jahres. Glasklare fünf von fünf Federn für dieses Meisterwerk!
- Marc-Uwe Kling
Die Känguru-Chroniken
(1.233)Aktuelle Rezension von: Princess_CrabIch fand es ein großartiges Buch. Liest sich tatsächlich innerhalb kürzester Zeit und trifft meinen Humor genau. Das Känguru und Marc-Uwe selbst als Protagonist sind einfach ein perfektes Paar und es ist gar nicht abzusehen, welche abstruse Idee nun im nächsten kurzen Kapitel aufkommt. Der Humor ist vermutlich nicht für jeden, aber ich fand ihn super!
- Tana French
Geheimer Ort
(281)Aktuelle Rezension von: katha84Vor einem Jahr ist in St. Kilda ein Junge ums Leben gekommen. Erschlagen. Bis heute fehlt vom Täter jede Spur. Doch ganz plötzlich wird der Fall wieder aktuell, denn Holly vertraut Detective Stephen Moran eine Karte vom Geheimnisbrett ihrer Schule an. Auf dieser Karte, behauptet jemand, zu wissen, wer Chris ermordet hat. Moran und Conway übernehmen die Ermittlungen in dem Mädcheninternat und stoßen auf einen Haufen aus Geheimnissen, Lügen und falschen Verdächtigungen.
Für mich war es das erste Buch von Tana French und ich bin sehr begeistert von ihrer Schreibweise. Sie schafft eine ganz außergewöhnliche Atmosphäre in dem Buch, was noch durch die zwei Handlungsstränge untermauert wird. Mir hat es wahnsinnig gut gefallen, die Zeit vor Chris Ermordung durch die Augen von Holly und ihren Freundinnen zu erleben um dann wieder ins "Jetzt" und zu Stephan zurückzukommen. So entfaltet sich die Geschichte wirklich nach und nach und es bleibt bis fast zum Schluss unklar, wer Chris umgebracht hat und warum. Was ich auch sehr mochte, war die Zusammenarbeit zwischen Conway und Moran und die manchmal ziemlich giftigen Wortwechsel. Das einzige, was ich schwierig fand, war der leichte "mystische" Touch mit den Lichtern und so. Meiner Meinung nach hätte das nicht sein müssen. Für mich hat sich der Sinn darin nicht erschlossen und es hat auch nicht wirklich was zur Handlung beigetragen. Außerdem hätte man das ganze vielleicht ein klein bisschen kürzen können. Trotzdem bleibt es ein wirklich toller Krimi und ich werde mir wohl mal die anderen Bücher von Tana French besorgen müssen.
- Gayle Forman
Nur ein Tag
(529)Aktuelle Rezension von: Mama_liest_wiederIch hatte das Buch jetzt schon länger im Regal stehen und hatte jetzt endlich Zeit es zu lesen. Den Anfang fand ich wirklich gut. Es war gut zu lesen und ich kam gut durch. Ich fieberte sogar richtig mit. Dann kam der 2. Teil in dem Allyson sehr depressiv war und das hat mir so gar nicht gepasst.
Wieso müssen Mädchen denn sofort Depressiv werden wenn ein Typ sie sitzen lässt?
Im laufe des weiteren Buches wird dann klar das sie eigentlich hauptsächlich der Version von sich selbst nach trauert. Also nimmt sie ihr Leben in die Hand und versucht es zu ändern. An diesem Punkt gefällt mir das Buch sehr gut. Allyson wird richtig Aktiv macht eine enorme Charakter Entwicklung durch und kommt aus der Passivität heraus. Über den Punkt das sie Willem jetzt auf eigene Faust sucht bin ich zwiegespalten. Auf der einen Seite feier ich es das sie nicht auf ihn wartet um sich finden und retten zu lassen, sondern das sie selber los zieht und ihn finden will. Auf der anderen Seite finde ich aber auch das es vermittelt das man einem Typen einfach weiter hinterher laufen muss auch wenn er einen einfach sitzen gelassen hat. Aber ich denke das ist einfach dem Genre geschuldet. Trotzdem hätte ich es besser gefunden hätte sie die Suche erst begonnen wenn ihr ein Zeichen geschickt worden wäre das Willem auch gefunden werden will. Z.b. ein Zettel mit hole kurz Frühstück in ihrem Rucksack den sie seid dem Tag nicht mehr geöffnet hat oder so etwas.
Alles in allem finde ich das Buch trotzdem gut. Und würde es auch weiter empfehlen. Vor allem gefällt mir die Allyson die emanzipiert Ihr Leben selbst in die Hand nimmt.
- John Steinbeck
Von Mäusen und Menschen (Graphic Novel)
(346)Aktuelle Rezension von: Daisys_bookcorner4/5 🌟 "Von Mäusen und Menschen"
Hello Bookies, wir sind wieder auf der Rory-Gilmore-Liste unterwegs. ☕️📖 Diesmal wieder ein etwas bekannteres Werk "Von Mäusen und Menschen". Das ist ein Roman, der oft als Schullektüre in den USA genutzt wird. 🏫🇺🇲 Das Buch ist sehr kurz. Ich habe ein Exemplar in Großschrift, das ca. 200 Seiten hat. Aber eigentlich wären es maximal 100 Seiten. 🧐
Es geht um zwei Farmarbeiter: der eine geistig beeinträchtigt (Lennie), und der andere (George) kümmert sich fürsorglich um ihn. George kannte Lennies Tante Clara und hat ihr vor ihrem Tod versprochen, dass er sich um Lennie kümmert. 🤝 Der beeinträchtigte Lennie liebt es, Tiere zu streicheln, aber er schafft es nicht, seine immense Kraft zu kontrollieren. 🐁💀Dadurch gerät er oft in Schwierigkeiten. Deshalb müssen sie öfter als andere die Farm wechseln. Die beiden träumen davon, ihre eigene Farm zu besitzen, um von niemandem abhängig zu sein. 🏡💭 Damit sie, wenn z. B. ein Spiel in der Stadt ist, sagen können: "Egal, wir lassen die Arbeit liegen und gehen zum Spiel oder zum Zirkus." 🎡
Wie man sich denken kann, gerät Lennie wegen seiner Beeinträchtigung wieder in Schwierigkeiten. Besonders als die neue Frau des Gutsherrn auftaucht und sich intensiver mit ihm unterhalten will. 👠👗💬
Ich kann nur sagen: Das Buch hat mich literarisch auf jeden Fall sehr herausgefordert. Vor allem, weil ich viel drüber nachdenken musste und es eine ernsthafte Thematik ist. 🤯 Wer die Rory-Gilmore-Liste lesen möchte dann: Lest Von Mäusen und Menschen! 🐭🐁👥️
XoXo Daisy 🌼 - Joachim Gaertner
Ich bin voller Hass - und das liebe ich
(28)Aktuelle Rezension von: HoldenEin Wust an Aufzeichnungen, Notizen und Aussagen zu den Columbine-Attentätern, erstaunlich was für ein vielseitiges abwechslungsreiches Leben die späteren Mörder hatten. Keineswegs die armen Prügelknaben, als die sie in Erinnerung blieben. Die Tagebuchaufzeichnungen zu ihren perfiden Gedanken und die Naziverehrung sind natürlich inakzeptabel, und den schrecklichen Taten kann man sich am besten über das Nachwort nähern. Auf ntv oder n24 läuft manchmal eine Dokumentation über den genauen Ablauf der tragischen Ereignisse. Die Opfer sind unvergessen!
- Friederike Schmöe
Fliehganzleis
(45)Aktuelle Rezension von: IchLeseGerneUndDuDer zweite Band der Kea Laverde Reihe umfasst zwei Handlungsstränge. Zum Einen ist es die Flucht eines Mödchens aus der DDR, und im Zweiten sind es die Ermittlungen im hier und heute. Die Autorin verbindet beide Stränge sehr gut, so dass auch diese Fortsetzung mit der Ghostwriterin spannend und unterhaltsam ist. Es gab leider auch ein paar Hänger, die den Verlauf der Geschichte etwas träger gemacht haben.
Ich bin schon sehr auf die Nachfolgebände gespannt.
- Genevieve Cogman
The Invisible Library
(41)Aktuelle Rezension von: raeubertochter[23.08.2023, Rezension zum Hörbuch]
Da ich beim Lesen der deutschen Übersetzung vor ein paar Jahren noch sehr enttäuscht vom Schreibstil war, war ich umso überraschter, wie gut mir das Hörbuch im englischen Original gefallen hat. Kristin Atherton liest nicht nur fantastisch vor, auch sprachlich sind mir keine Störfaktoren aufgefallen, die beim Lesen der Übersetzung für mich persönlich das Leseerlebnis verschlechtert haben.
Individuelle Parallelwelten, eine zentrale Bibliothek als Institution mit ihren eigenen Agent*innen und Geheimnissen und eine spannende Jagd nach einem besonderen Buch mit einem Bösewicht, der es in sich hat.
Auch die zentralen Figuren sind vielschichtig genug, um sie sympathisch zu finden, ohne dabei zu perfekt zu erscheinen. Allein Kai hat die Tendenz, sich zu machomäßig zu verhalten und so Irenes Selbstständigkeit und eigene Macht ein wenig zu untergraben.Dank Athertons toller Vorlesestimme werden alle Charaktere und Ereignisse im Hörbuch eindrucksvoll zum Leben erweckt und machen die Geschichte so insgesamt zu einem starken Hörerlebnis!
- Michael J. Sullivan
Der Thron von Melengar
(201)Aktuelle Rezension von: phantastische_fluchtenHadrian Blackwater und Royce Melborn sind Diebe. Keine gewöhnlichen Diebe, sondern außergewöhnlich talentierte Diebe. Ihr Ruf ist legendär und ihre Dienste sind sehr teuer.
Nachdem sie einige delikate Briefe einer adeligen jungen Dame an einen Revolutionär gestohlen und der Dame zurückgegeben haben, möchten sie sich eigentlich über den Winter zur Ruhe setzen. Doch Hadrian lässt sich zu einem sehr leicht klingenden und sehr lukrativen Auftrag überreden. Eine einfache Sache, sie sollen lediglich ein Schwert aus der königlichen Kapelle stehlen. Obwohl Royce nicht gerade erpicht auf den Auftrag ist, macht er mit. Royce ist der vorsichtigere der beiden Diebe. Er recherchiert zuerst lieber und erkundet vor einem Diebstahl die Örtlichkeiten. Dass sie es bei diesem kurzfristigen Auftrag nicht gemacht haben, wird ihnen zum Verhängnis. Sie geraten in eine Falle und finden in der Kapelle nicht das Schwert, sondern einen toten König. Bevor sie fliehen können, werden sie verhaftet und zum Tode verurteilt.
Prinzessin Arista befreit die beiden Diebe aus dem Kerker, nicht, ohne ihnen einen sehr seltsamen Auftrag zu geben. Da sie nichts zu verlieren haben, nehmen Hadrian und Royce den Auftrag an, nicht ahnend, was für einen Ärger sie sich damit wieder aufhalsen.
Kommentar:
Letztens war die „Funfrage am Freitag“ was einem an dem Genre Fantasy gefällt. Ich habe geantwortet „alles“, aber das stimmt natürlich nicht. Seit den 80er Jahren hat sich das Genre erheblich verändert und erweitert und vieles daran mag ich nicht. Seien es die Liebesschnulzen mit einem Hauch Fantasy oder seien es jugendliche Charaktere, die innerhalb von vier Wochen zu einem unschlagbaren Helden mutieren. Gar nicht zu reden von der Vielzahl an Vampiren mit Herz Schmerz und Gewissensbissen.
Ein Beispiel dafür, was ich an der Fantasy mag, ist die Riyria Serie von Michael J. Sullivan. Zwei schlitzohrige Diebe, die das Herz auf dem rechten Fleck haben. Die im Auftrag der Mächtigen, Reichen und Schönen stehlen und dabei gut verdienen. Sie haben sich einen gewissen Ruf erarbeitet und werden auch bei delikaten Angelegenheiten herangezogen.
Royce und Hadrian haben beide eine Vergangenheit, die aber erst nach und nach, in den anderen Bänden offenbart wird. Hadrian ist ein außergewöhnlicher guter Schwertkämpfer und vor Royce ist keine Tür sicher. Allerdings hasst er Zwergenarbeit, denn Zwerge sind berühmt dafür, unüberwindliche Schlösser und Türen zu erschaffen.
Und genau so eine Tür soll er öffnen, um den Auftrag der Prinzessin zu erfüllen.
Das Buch hat 372 Seiten und enthält alles, was ein gutes Fantasybuch braucht. Zwei sehr symphytische Helden, die sich cool geben, aber ihre Hilfe nicht verweigern, wenn sie benötigt wird. Und dieses Mal wird sie dringend benötigt. Nachdem der König ermordet wurde, ist Prinz Alric der neue König. Ein junger Mann, der den Ernst des Lebens bisher nicht kennengelernt hat. Er ist somit ein leichtes Opfer für die Attentäter, deren Auftrag es ist, die ganze Königsfamilie auszulöschen. Royce und Hadrian entführen den Prinzen bei ihrer Flucht und laden sich damit eine große Bürde auf. Einen zänkischen, arroganten Schnösel, der einfach die Klappe nicht halten kann. Alric ist der Meinung, König zu sein reicht aus, um seine Untertanen in Ehrfurcht erstarren zu lassen. Dass man ihm nach dem Leben trachtet, realisiert er erst nach und nach. Zuerst nimmt er natürlich an, dass es die beiden Diebe sind, immerhin haben sie ja seinen Vater ermordet. Ist er sich sicher. Doch je länger die Reise der drei dauert, umso ersichtlicher wird es für Alric, dass Royce und Hadrian nichts mit dem Mord an seinem Vater zu tun hatten. Dann verdächtigt Alric seine Schwester Arista, den Thron für sich haben zu wollen, ein Gedanke, der nicht so abwegig erscheint.
Für mich gehört zu einem guten Fantasybuch auch der Weltenaufbau, eine Karte und ein Glossar. Mit all dem hat Micheal J. Sullivan nicht gespart. Es finden sich zwei Karten in dem Buch, der Weltenaufbau ist sehr gut durchdacht und am Ende des Buches findet sich ein kleines Glossar über die Welt Elan, deren Länder politische Strömungen.
Die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Ich habe allerdings schon mit Band zwei begonnen und es gibt einige wiederkehrende Charaktere wir den Mönch Myron, der mir sehr ans Herz gewachsen ist. Seine Naivität und seine Freude über die kleinen Dinge sind das eigentliche Herz dieses Romans. Jeder Mensch sollte sich die kindliche Freude an den kleinen Wundern der Natur bewahren.
Michael J. Sullivan erfindet das Rad sicher nicht neu. Seine Werke sind nicht so opulent wie HdR oder GoT aber das braucht es auch nicht. Aber sie machen Spaß-
Fazit:
Die Reihe stand schon viel zu lange in meinem Regal. Wer abenteuerliche High Fantasy mag, wird an dieser Serie seine helle Freude haben. Der Autor schwafelt nicht, die Geschichte entwickelt sich rasant und unterhält einfach nur gut. Vielleicht nicht so anspruchsvoll wie Gemmell oder Sanderson aber einfach spannend und gut erzählt. Mir hat sie Spaß gemacht und ich hatte das Buch an einem Tag durch und habe schon den nächsten Band begonnen und die fehlenden Bände 5 und 6 bestellt.
Die Neuauflagen haben übrigens andere Titel, was ich nie verstehen werde.
- Janine Binder
Seine Toten kann man sich nicht aussuchen
(42)Aktuelle Rezension von: HoldenJanine B. berichtet von ihrem Einstieg bei der nordrhein-westfälischen Polizei und wie sie sich zur erfahrenen Kommissarin mauserte, und überraschend humorvoll scheint es auf deutschen Polizeiwachen zuzugehen. Ein abwechslungsreicher und spannender Beruf, den bestimmt nicht jeder machen kann, ich wüsste zB nicht, ob ich mich bei Beleidigungen und verbalen Angriffen so gelassen die Ruhe bewahren würde. All Cops Are Beautiful! Bitte unbedingt mehr "Hühnerstreifen", und die Sache mit den "neune Möpsen" hätte ich mir überlegt. Einige Geschichten erinnerten mich an meine Zivizeit als Krankenwagenfahrer, die Polizei hieß bei uns damals "Werder Bremen" und "Tanzverein Grün-Weiß". Wäre es nicht mal wieder Zeit für weitere Einsatzgeschichten, Frau B.?
- Jan-Erik Fjell
Nachtjagd
(109)Aktuelle Rezension von: lesen_hoeren_rezensierenIn Norwegen ist es bereits der sechste Band von Jan-Erik Fjell, doch für uns markiert dieser Roman den Start einer fesselnden Serie – und was für ein Auftakt!
Der Autor begeistert mit einem ausgezeichneten Schreibstil und präsentiert uns dabei skurrile und verschrobene Charaktere, von denen wir auch intime Einblicke erhalten. Dies schafft eine unmittelbare Nähe sowohl zu den Ermittlern als auch zum Täter. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, inklusive zeitlicher Rückblenden, die anfangs wie separate Handlungsstränge erscheinen. Doch am Ende fügt sich alles nahtlos zusammen.
Obwohl der Plot auf den ersten Blick wie der klassische Fall von ermordeten Frauen und einem Serienkiller erscheint, ist es in diesem Fall anders. Ohne zu viel zu verraten, sei gesagt: Das Ende ist definitiv überraschend, und die letzten hundert Seiten halten einige Wendungen bereit, die sämtliche offenen Fragen klären. Man fragt sich unweigerlich, ob man die Lösung hätte vorhersehen können.
Einziges Manko des Romans ist die Vielzahl an Charakteren, die es manchmal schwierig macht, den Überblick zu behalten. Doch aufgrund der packenden Handlung kommt man ohnehin kaum dazu, längere Lesepausen einzulegen.
- Michaela Seul
Sonst kommt dich der Jäger holen
(18)Aktuelle Rezension von: ManfredsBuecherregalBeim Gassigehen buddelt Franzas ständiger Begleiter Flipper eine Maschinenpistole aus. Eine Mordwaffe? Franzas Neugier ist geweckt. Vor allem, weil ihre Nachforschungen zu einem Fall von Hauptkommissar Tixel führen. Und dem kann sie nur schwer widerstehen. Aber wie hängt der Waffenfund mit dem toten Jäger und der mysteriösen Villa im Fünfseenland bei München zusammen? Ohne es zu ahnen, gerät Franza ins Visier der Russenmafia, die ein Killerkommando auf sie ansetzt. Da kann ihr, bei aller Liebe, auch Felix Tixel nicht helfen. Sogar das BKA mischt sich ein, und der Fall wird Tixel entzogen. So ist das sechsbeinige Ermittlerduo auf sich allein gestellt ...
(Quelle: Heyne)
Wieder einmal ist Franza mit ihrem Flipper im Wald spazieren. Beim herumtoben buddelt dieser eine Maschinenpistole aus. Sie kontaktiert Hauptkommissar Tixel, den sie vor einigen Monaten kennenlernte, als Flipper eine Leiche gefunden hat. Dieser ermittelt ganz in der Nähe im Fall eines getöteten Jägers. Gibt es gar eine Verbindung zwischen dem Fund der Waffe und dem Jäger? Trotz Aufforderung, sich aus den Ermittlungen heraus zu halten, kann Franza nicht aus ihrer Haut und stellt eigene Nachforschungen an. So gerät sie zwischen die Fronten.
Sonst kommt dich der Jäger holen - Teil 2 der Franza-Flipper-Reihe von Michaela Seul.
Da haben wir die taffe Fitnesstrainerin, die Frau die sich jemanden zum Anlehnen wünscht und die neugierige Schnüfflerin die sich immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Dazu kommt ihr treuer Gefährte Flipper. Gepaart mit einem spannenden Fall und ein Kommissar, der alles versucht, dies alles unter einen Hut zu bringen.
Ergebnis: Ein unterhaltsames Krimivergnügen.
(manfredsbuecherregal.blogspot.de) - Oscar Muriel
Die Todesfee der Grindlay Street
(80)Aktuelle Rezension von: SunnySue"Oft, uns in eignes Elend zu verlocken,
Erzählen Wahrheit uns des Dunkels Schergen,
Verlocken erst durch schuldlos Spielwerk, um
Vernichtend uns im Letzten zu betrügen." (Macbeth, Banquo)
"Die Todesfee der Grindlay Street" ist der nunmehr dritte Fall des Ermittlerduos Frey und McGray, einer viktorianischen Krimireihe aus der Feder von Oscar de Muriel.
Übersetzt von Peter Beyer.
London 1889: Der Virhang fällt, die letzte Aufführung von "Macbeth" war grandios. Doch dann wird eine mit Blut geschriebene Botschaft gefunden, die prophezeit, dass bei den Aufführungen in Edinburgh jemand aus der Theatergruppe seinen Tod finden wird. Der englische Dandy Ian Frey hält das Ganze einfach nur für gute Publicity, denn so schnell waren die Karten noch nie verkauft. Sein schottischer Kollege McGray hingegen ist von einem übernatürlichen Phänomen überzeugt, denn einige Personen behaupten eine Todesfee in der Nähe des Theaters gesehen und ihren schrillen Schrei vernommen zu haben. Die Zeit rennt dem Ermittlerduo allmählich davon, denn die Premierennacht rückt immer näher ...
"Die Todesfee der Grindlay Street" hat mir ausgesprochen gut gefallen, denn es verschlägt uns in eine Zeit, in der Bram Stoker Intendant am Londoner Lyceum Theater war und an der Seite von Henry Irving die Welt bereiste. Wir tauchen mit Shakespeares "Macbeth" ein in die Welt des Theaters und dürfen sogar Oscar Wilde treffen. De Muriel hat hier sehr gut recherchiert und ich habe noch einiges Interessantes - gerade auch über Bram Stoker - erfahren, das mir die Lektüre noch zusätzlich versüßt hat.
Wer Lust auf einen viktorianischen Krimi hat und zudem ein Freund des Theaters ist, wird hier sicher seine Freude haben. - Kara Atkin
The Finishing Touch
(29)Aktuelle Rezension von: lxy_and_moreThe Finishing Touch ist der dritte Band der "Perfect-Fit-Reihe" von Kara Atkin und handelt von der Modedesignerin Veronica und dem Rapper Damian. Durch seine schlechte Kritik an Veronicas neuer Kollektion, soll Damian mit ihr diese zusammen überarbeiten. Das Zusammenspiel der beiden ist alles andere als harmonisch. Die Erzählung erfolgt aus beiden Perspektiven.
Veronica findet Rapper Damian auf Anhieb unsympathisch, vor allem dann, als er mit vernichtender Kritik gegen ihre neue Kollektion schießt. Dennoch muss sie für die Überarbeitung mit ihm zusammenarbeiten, was auf Gegenseitigkeit beruht. Die Zusammenarbeit gestaltet sich von Beginn ab schwierig, als sich die beiden die ersten zwei Wochen nur zoffen. Sie steigern sich immer weiter hoch, bis ein plötzlicher Kuss alles zwischen ihnen verändert. Daraufhin kommt es zu einem Deal, der ihr Verhältnis auf eine neue Stufe stellt.
Die beiden verbringen immer mehr Zeit miteinander und bald schon sind sie mit der Frage konfrontiert, wie zwanglos das alles noch zwischen ihnen ist. Zum Ende hin eskaliert es nochmal richtig zwischen Veronika und ihrem Chef, da sie mittlerweile so gestärkt ist, ihm endlich die Stirn zu bieten.
Fazit: Zuerst haben mich das Cover und die schöne Innengestaltung des Buches überzeugt. Der Einstieg konnte mich hingegen nicht wirklich catchen, da mir dieser ziemlich schleppend vor kam. Im weiteren Verlauf wird das Buch besser. Mir haben die hitzigen Wortgefechte der Protagonisten gefallen. Allgemein haben die beiden mich echt gut unterhalten. Die Geschichte ist ein angenehmer Ausflug in die Welt der Mode, wenn auch etwas vorhersehbar mit starkem Ende. Von mir gibt's 3 - 3,5 Sterne.
- Ensley F. Guffey
Breaking Bad
(2)Aktuelle Rezension von: HoldenDer Episodenguide zur allgemein abgefeierten Serie "Breaking bad". Man erfährt Erklärungen zu Fragen, welche Songs werden in der Serie gespielt und welche Aussage treffen diese, welche Metaphern und Symbole werden verwendet und wie sind diese zu deuten, welche Kameraeinstellungen wurden gewählt usw. Bei der Lektüre ist bei mir das "Breaking-bad-Fieber" wieder ausgebrochen, insgesamt ist das Ganze ein gelungener Nachschlag zu der besten Fernsehserie der Welt. - Hanna Winter
Opfertod
(127)Aktuelle Rezension von: Blackfairy71Lena Peters kommt von Köln nach Berlin, wo sie die Polizei als Profilerin im Falle eines besonders sadistischen Serienkillers unterstützen soll. Er tötet Frauen und entfernt ihnen unterschiedliche Körperteile, bevor er die Leichen dann irgendwo ablädt, wo sie auf jeden Fall gefunden werden.
Lena weiß genau, wie Mörder ticken, sie hat sie jahrelang studiert und ist ausgebildete Kriminalpsychologin. Aber dieser Täter bringt selbst sie an ihre Grenzen. Und auch ihr neuer Vorgesetzter scheint nicht ganz mit offenen Karten zu spielen. Wieso hat er ihr nicht gesagt, dass vor ihr bereits eine andere Psychologin an dem Fall gearbeitet hat und nun verschwunden ist? Und auch privat hat Lena noch einiges zu verarbeiten. Aber sie ist fest entschlossen, diese Bestie nicht entkommen zu lassen.
"Opfertod" lag schon einige Jahre auf meinem SUB. Nun habe ich es heute Mittag daraus befreit - und innerhalb von ein paar Stunden gelesen. Ein echter Pageturner, sehr spannend.
Sicher, die Autorin erfindet das Genre des Thrillers und das Thema des Serienkillers nicht neu. Aber ihr Schreibstil ist mitreißend und man ist immer direkt am Geschehen und erlebt alles hautnah mit. In erster Linie wird aus der Sicht von Lena Peters erzählt, aber auch der Killer "kommt zu Wort".
Auch durch die relativ kurzen Kapitel bleibt der Spannungsbogen bestehen und zieht zum Ende noch mal an.
Wer also einfach nur mal wieder einen spannenden Thriller lesen und sich gut unterhalten lassen möchte, der ist bei "Opfertod" genau richtig. - Anne Fine
Typisch Tulipa
(7)Aktuelle Rezension von: HoldenDie Geschichte einer toxischen Beziehung, sehr präzise psychologisch beobachtet, wie alles zwischen Anziehung und Unbehagen pendelt, was die beiden Mädchen aushecken. Den letzten großen Streich, den Tulipa spielt, hätte man als Leser noch drastischer erwartet. Hatte in ihrer/ seiner Jugend nicht jeder schon mal so eine Freundin/ einen Freund? Sehr lesenswert, typisch Anne Fine!
- Seth Fried
Der Metropolist
(50)Aktuelle Rezension von: Olaf_RaackAuf der Rückseite des Buches prangen fett die Worte: Pulp Fiction meets Science Fiction. Wenn man mit dem Satz in das Buch geht, wird man beides suchen und vermissen und ich frage mich ehrlich, ob dieser zum Verständnis der Leserschaft zum Inhalt des Buches beiträgt.
Die Geschichte selbst besitzt allerdings einige Wirren, bzw. Skurrilitäten, die an Pulp Fiction erinnern. Nicht in der Thematik, sondern in dem Versuch, Chaos walten zu lassen. Das klappt manchmal, geht beizeiten aber aus meiner Sicht auch grandios in die Hose. Viele Witze und Anspielungen waren mir zu flach und vorhersehbar, zu bemüht lustig. Die Story hatte dennoch was und wenn man durch das erste Drittel durch war, hat sich die Welt ein klein wenig geöffnet. Dennoch hatte ich häufig das Gefühl, ein wenig verloren zu sein. Mir fehlte manchmal der Anschluss ans nächste Gleis des Transportsystems von Metropolis.
Insgesamt kein schlechtes Buch, aber eben für mich auch keines, das mich vollauf überzeugen konnte. Aber wer es skurril mag, sollte durchaus mal einen Blick riskieren. - B. a. Robin
Mord am Lord
(28)Aktuelle Rezension von: SommerregenTheo muss Josie aufgrund einer verlorenen Wette in das verregnete England begleiten. Das Ziel ihrer Reise: Das Agatha-Christina Sotheby Museum. Da diese Schriftstellerin Josies Lieblingsautorin ist, kann sie sich kaum beherrschen als die Sprache auf das mysteriöse Manuskript des nicht zu Ende geschriebenen Kriminalromans “Der Tote in der Bibliothek” fällt. Als die Museumsführung beginnt verlieren Josie und Theo jedoch den Anschluss zur Gruppe, sodass Josie, die eine Abkürzung zu kennen glaubt, die Richtung angibt und sie so zu einer ungewöhnlich kleinen Stahltür gelangen.
Kaum treten sie aus der Tür, stehen sie auf einer wunderschönen grünen Wiese und Nichts zeugt mehr vom eben heruntergeprasselten Regen. Doch ist noch etwas merkwürdig: Die gesamte Parkanlage sieht anders aus als die Wiese, die sie um zum Museum gelangen zu können, überqueeren mussten. Darüber hinaus war das Haus zuvor aus Backstein gewesen, während es nun aus Granit gebaut ist. Als die Freunde dann noch auf eine im Stile der 1920er Jahre gekleidete Frau treffen, die die beiden mit Miss Rutherford und Mr. Stringer begrüßt, ist die Verwirrung groß.
Die vollkommen begeisterte Josie und der nicht ganz so faszinierte Theo sollen den Mord an Lord Westholm aufklären. Außerdem besteht darin ihre einzige Möglichkeit, um aus dem unvollendeten Roman Agatha-Christinas zu gelangen.
Doch dabei besteht die Schwierigkeit nicht nur darin, sich wie Miss Rutherford und Mr. Stringer zu verhalten; schließlich ist der Fall sehr knifflig..
Und wie viele Kriminalromane haben wir bisher gelesen, bei denen es der Täter bei einer Leiche belassen hat?
Als großer Freund der Miss Marple-Filme mit Margaret Rutherford war ich sehr begeistert, als ich über dieses Buch gestolpert bin. Ich war ganz gespannt auf das Buch und kann vorwegnehmen, dass es mich keineswegs enttäuscht hat. ;)
Der Schreibstil ist humorvoll und sehr packend; das Buch lässt sich sehr flüssig lesen. Die Charaktere waren sehr schön gezeichnet und alle etwas mysteriös, sodass einem direkt mehrere Verdächtige in den Sinn kamen. Josies Begeisterung konnte ich auch nachvollziehen, ich selber habe auch schon die Drehorte der Filme in England besucht und war ganz entzückt. Was mir bezüglich der Personen auch sehr gefallen hat, ist das Personenverzeichnis zu Beginn, das mir wirklich sehr geholfen hat.
Außerdem tauchten beim Lesen immer wieder Bilder aus den Miss-Marple-Filmen vor meinem inneren Auge auf, zum Beispiel wenn die Telefonniesche als Versteck dient..
Und, wie es bei einem guten Krimi sein muss, wäre ich nicht auf die Täterin gekommen, doch nach der Auflösung des Falls war alles ganz schlüssig geklärt.
B.a. Robins pendelt zwischen München und Irland, wo sie auch auf den Namen B.a. Robin kam. Denn immer wenn sie sich über Stromausfälle, Ratten oder Ähnliches beklagt hatte, bekam sie den Ausspruch “be a robin” zu hören, da sie unbekümmert wie ein Singvogel sein sollte.
Ich kann dieses Buch allen Miss-Marple- und Margaret-Rutherford-Fans sehr empfehlen! Kopfkino und ein spannendes Lesevergnügen sind mit diesem Buch sicher- ich bin begeistert! - Kai Pannen
Mach die Biege, Fliege!
(19)Aktuelle Rezension von: SternchenBlauDie tolle Kinderbuch-Reihe von Kai Pannen können mein 11jähriger Sohn und ich absolut empfehlen. „Mach die Biege, Fliege“ ist der 2. Teil.
Nachdem im ersten Fliege Bisy zunächst als Weihnachtsbraten von Karl-Heinz im Netz gefangen genommen wurde, entwickelte sich eine große Freundschaft zwischen den beiden. Nun zerstört der Frühjahrsputz das Spinnennetz und die beiden müssen draußen zurecht kommen. Wieder begegnen die beiden allerhand anderen Insekten und Kleingetier. Der Charakter der Figuren passt dabei oft sehr witzig zu den Eigenheiten der Tiere, die allerhand witzigen Beschäftigungen nachgehen: Die Nashorn-Käfer-Dame gründet erst spontan für Karl-Heinz’ Sofa ein Umzugsunternehmen, um dann, ob der großen Beschwerlichkeit, auf eine Fluglinie umzusatteln.
Diese Begegnungen mit anderen Tieren machen ebenso viel Spaß wie das Verhältnis der beiden Freunde, das nie ganz konfliktfrei abläuft, aber am Ende mögen die beiden sich viel zu sehr, um sich lange böse zu sein.
Die kurzen Kapitel und die einfachen Sätze machen das Buch zu einem idealen Buch für fortgeschrittene Leseanfänger*innen. Gleichzeitig gelingt Kai Pannen so eine wundervolle Sprache, die sowohl sehr gut zum Vorlesen geeignet ist, und auch größeren Kindern und Erwachsenen weiterhin Spaß macht. Und die Illustrationen des Autors runden das Ganze richtig toll ab.
Große Leseempfehlung für diese Reihe um eine ungewöhnliche Freundschaft.
- Julia Spencer-Fleming
Die bleiche Hand des Schicksals: Kriminalroman
(35)Aktuelle Rezension von: JulitraumDr. Rousse verschwindet in Millers Kill und deckt damit Spuren zu einem mehr als 70 Jahre zurückliegenden Verbrechen auf. Ein unheimlich interessanter und mit interessanten Verwicklungen zu lesender Krimi. Clare und Chief van Alstyne nähern sich sehr an und ich finde besonders die romantischen Züge an diesen Krimis gut. Beide Protagonisten sind unheimlich sympathisch, so daß das Lesen eine wahre Freude ist. - David Baldacci
fünf vor zwölf
(15)Aktuelle Rezension von: Carol-Grayson
Wieder ein gelungener Thriller aus der Feder des Bestsellerautoren. Der Roman stammt aus der Maxwell/King Reihe und ist wie gewohnt actionreich und wendig.
Maxwell und King untersuchen den Mord an einem befreundeten Anwalt, der sie bei einem prekären Fall hinzuziehen wollte. Es geht um einen angeblichen Serienmörder, der jedoch nicht nur unschuldig ist, sondern der vielleicht sogar wichtigste Mann wenn es um die nationale Sicherheit in Amerika geht. Die Existenz eines gigantischen Überwachungssystem steht auf dem Spiel.
Die komplizierten Zusammenhänge erfahren die beiden Ermittler natürlich erst nach und nach, denn es gibt noch viel mehr Tote als Bauernopfer in diesem Fall. Und es geht um eine Machtposition, die direkt hinter der des Präsidenten kommt, angestrebt von einer intriganten Ministerin.
Am Ende des Buches bringt der Autor noch ein paar interessante Überraschungen ins Spiel, doch auch eine sehr gefährliche Situation für das Ermittlerduo. Alles in allem ein sehr spannendes Buch. Fünf von fünf Punkten. - Nikolaus Gatter
Heavenly Creatures
(4)Aktuelle Rezension von: HoldenJeder meint ja schon mal so eine Mädchenfreundschaft wie im Buch getroffen zu haben, wo die Beteiligten sich quasi telepathisch verstehen und wo man die eine nicht ohne die andere gesehen hat. Und daß solche "Pubertiere" sich patzig und abweisend gegenüber den Eltern zeigen und die schulischen Leistungen einbrechen, hat jeder auch schon mal in der eigenen Schulklasse erlebt. Interessant ist der Punkt, wo alles in die falsche Richtung kippt und die sich der Mordplan der beiden verselbständigt. Möglichkeiten, die beiden vorher zu trennen, gab es zuhauf, nicht nur wegen des Verdachts der Homosexualität (in der damaligen Zeit). Die Szenen, in denen sich die Mädchen in der fernen Welt wähnen, sind eher langatmig und ermüdend, aber so hat es sich ja anscheinend abgespielt. Der Film zum Ganzen ist ein eher unbekanntes Frühwerk von Peter Jackson, das noch gelegentlich auf Servus TV läuft. Und Juliet Hulme ist als Anne Perry als Krimiautorin bekannt geworden.
- Rosy und Will
Super-Spaß 73: Gin und Fizz: Spuk im Moor
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenGin und Fizz landen in ihrem Meeresurlaub nach einer Autopanne in einem geheimnisvollen Dorf mit verängstigten Bewohnern, die ihnen von nächtlichen Geistern berichten, wegen derer sich niemand nachts auf die Straße traut. Gin verfolgt daraufhin einen Geist nachts zu einer Burg nahe dem Dorf, wo ganz real auf ihn geschossen wird. Neben einer spannenden Krimigeschichte bietet das Buch außerdem ein Dokument schlechter französischer Automobilbauweise (3 Pannen auf 94 Seiten).