Bücher mit dem Tag "durchsetzungsvermögen"
14 Bücher
- Bonnie Garmus
Eine Frage der Chemie (Schmuckausgabe)
(729)Aktuelle Rezension von: reading_squirrelIch finde es ist der Autorin hier auf eine tolle Art und Weise gelungen, ein wichtiges Thema aufzurollen.
Ab und an findet man eine Prise Humor und Halbsieben ist ein Charakter, den ich so niemals erwartet hätte – im besten Sinne.
Der Schreibstil hat mir gut gepasst, kam mir teils ähnlich vor wie im Buch «das Rosie-Projekt». Für mich gab es zwischendurch ein paar zähe Stellen, weswegen ich die Geschichte dann doch öfters zur Seite gelegt habe.
Mich hat die ganze Thematik ziemlich bewegt. Wenn ich daran denke, dass die beschriebenen Geschehnisse noch gar nicht mal soo lange zurückliegen und die Gesellschaft in vielen Situationen auch heute noch ähnlich dämlich reagiert, dreht sich mir der Magen um.
Aus meiner Sicht sollte man das Buch unbedingt lesen. Einerseits, um sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen – weil es einfach Realität und Normalität war – andererseits, um sich vor Augen zu führen, dass wir noch immer nicht dort sind, wo wir 2025 sein könnten.
- Charlotte Link
Die Rosenzüchterin
(434)Aktuelle Rezension von: Gute_NachtInhalt
Das alte Rosenzüchterhaus von Le Variouf umgibt ein Geheimnis und alle Spuren weisen in die Vergangenheit seiner Bewohnerinnen – in die Jahre des Zweiten Weltkriegs, als die idyllische Kanalinsel Guernsey von deutschen Truppen besetzt war…
Fazit
Ich liebe dieses Buch! Spannend geschrieben, schöne Handlung, zwei toll miteinander verwobene Zeitstränge und ein sich flüssig lesender Schreibstil haben machen dieses Buch zu einem, welches ich immer wieder gerne lese.
- Tina Dreher
Die Leopardin
(356)Aktuelle Rezension von: Mike_LeseratteEs geht um die Britische Agentin Flick, die unter widrigen Umständen mit ihrem Team eine entscheidende deutsche Fernmeldezentrale in Frankreich zerstören soll. Doch dabei ist ihr der deutsche Dieter Franck immer scharf auf der Spur.
Es ist super spannend geschrieben und auch einfallsreich, über welche verschiedenen Methoden Verfolger abgehängt, Dinge verborgen und Ziele erreicht wurden. Natürlich wirkt es besonders an einigen Stellen unrealistisch, wie viel Glück im Spiel ist, doch das fällt nicht wirklich auf. Es ist vor allem aber auch interessant, wie viel Recherche dahinter steckt. Über die Technik die verbaut ist, die Waffen, die Flugzeuge und den ganzen Ablauf von solchen Missionen und alles. Es wirkt dadurch sehr realistisch und könnte genau so in der Realität passiert sein. Für mich sollte ein Buch über eine Spionin genau so sein.
- Don Winslow
Das Kartell
(142)Aktuelle Rezension von: JosseleDie amerikanische Originalausgabe dieses Romans erschien 2015 unter dem Titel „The Cartel“. Es ist der zweite Band der berühmten Kartell-Saga des Autors. Erzählt wird der jahrzehntelange Kampf des amerikanischen Drogenfahnders Art Keller gegen die mexikanische Drogenmafia, der für Keller zu einer persönlichen Obsession wird, insbesondere wenn es um das Kartell seines ehemaligen Freundes Adán Barrera geht. Gegenüber dem Vorgängerband sind die Kartelle noch mächtiger geworden. Verbunden damit ist eine Zunahme der Brutalität, qualitativ und quantitativ. Die Bosse halten sich nicht mehr nur ein paar Schläger- und Mördertrupps, sondern regelrechte Armeen, nicht selten zusammengesetzt aus ausgebildeten Ex-Soldaten, die der höheren Bezahlung wegen die Seiten gewechselt haben. Alle bekämpfen irgendwie alle, Bündnisse werden geschmiedet, um sie bald zu brechen und die Polizeibehörden des Landes stehen jeweils auch in Lohn und Brot eines der Konkurrenten. Das alles ist möglich, weil der Drogenhandel so unglaublich hohe Gewinne abwirft, dass er alle anderen Geschäfte, selbst die Prostitution, in den Schatten stellt.
Zu Beginn enthält der Roman einige Ungereimtheiten. So heißt Adáns im ersten Band verstorbener Bruder plötzlich Ramón statt Raúl. Außerdem wartet Adán zu Beginn dieses Bandes noch auf seinen Prozess, obwohl er doch im letzten Band schon verurteilt wurde: 12 Mal lebenslänglich. In diesem Band ist er kurz nach seinen Aussagen plötzlich auch zu 22 Jahren verurteilt, offenbar ohne Prozess. Zudem taucht plötzlich eine Schwester Elena von Adán Barrera auf, die im ersten Band überhaupt nicht erwähnt wird. Diese Schlampereien ziehen sich leider ein bisschen durch. So heißt ein Konkurrent Barreras, der im ersten Band noch Güero Méndez hießt plötzlich Güero Palma (Droemer Tb, November 2021, S. 275)
Die Machtverhältnisse zwischen den Akteuren ändern sich öfters mal ein bisschen zu schnell und unmotiviert, um noch logisch zu sein. Das ist schade, weil es Winslow ansonsten sehr gekonnt versteht, raffinierte Intrigen fehlerfrei und spannend zu inszenieren. Zwischendurch geht jedoch auch immer wieder ein Teil der Spannung verloren, wenn sich die Geschichte in der Aufzählung von Morden erschöpft. Das ist zwar schockierend, aber irgendwann nicht mehr spannend. Es kam mir manchmal so vor, als wollte Winslow die Anzahl der Morde und die Brutalität in der Sprache auf einen Höhepunkt treiben. Ein Beispielsatz: „Köpfe und Gliedmaßen vermischen sich in seiner Stadt mit allem dem anderen Unrat, und in den Slums laufen die Straßenköter mit blutigen Lefzen und schuldbewussten Blicken umher.“ (ebd., S. 620)
Vielleicht tue ich dem Autor aber auch insofern unrecht, als die Brutalität schlicht und einfach der Wirklichkeitsnähe geschuldet ist, denn dass Winslow einen erheblichen Rechercheaufwand betrieben hat, ist dem Werk anzumerken. Das betrifft nicht nur die Namen der Kartelle, die allesamt der Realität entnommen sind, sondern zeigt sich auch in einzelnen Kapiteln, denen öfters kaum veränderte reale Geschehnisse zugrunde liegen.
Dieser Roman ist bestimmt kein schlechter, die Freunde bluttriefender Seiten werden ihn vielleicht sogar lieben, aber aus meinem Blickwinkel kommt er nicht an die Raffinesse und Spannung des Vorgängers heran. Drei Sterne.
- Antoine Laurain
Der Hut des Präsidenten
(175)Aktuelle Rezension von: sansolTypisch französisch und voller Charme - dieses kurze Buch erfüllt einen Lesenachmittag voller Magie.
Der eher unscheinbare Buchhalter Daniel sitzt in einer Brasserie zufällig am Nachbartisch von Präsident Mitterand als dieser dort seinen Hut vergisst. Daniel ist fasziniert und nimmt den Hut mit. Die nächsten Tage passieren so viele Dinge, sein Leben verändert sich entscheidend zum Guten, doch leider verliert er den Hut.
Dieser wird von einer jungen Frau gefunden, die mit dem Hut ebenfalls Veränderungen erreicht. So wandert der Hut weiter und die jeweiligen Besitzer fassen den Mut, wichtige Entscheidungen zu treffen.
Auch ohne diesen besonderen Hut - jeder kann sein Leben positiv verändern. - Julie Murphy
Dumplin'
(275)Aktuelle Rezension von: printbalanceInhaltsangabe:
Die 16-jährige Willowdean Dickson lebt gemeinsam mit ihrer exzentrischen Mutter Rosie und deren älterer Schwester Lucy in Clover City, einer ruhig gelegenen kleinen Stadt in Texas. Obwohl Will ein paar Pfunde zu viel auf ihren Hüften hat und somit nicht mehr ganz dem Schönheitsideal entspricht, fühlt sich der Teenager trotzdem in seiner Haut sichtlich wohl. Diese zufriedene Lebenseinstellung hat die Heranwachsende von ihrer Tante mit auf den Weg bekommen, sowie die tiefe Bewunderung für Dolly Parton.
Aber jetzt ist alles anders. Lucy, die zuletzt 225 Kilo wog und somit stark übergewichtig war, konnte zum Schluss nicht einmal mehr das Haus verlassen und starb mit nur 36 Jahren ganz unerwartet durch einen Herzinfarkt. Willowdean, die diesen schweren Verlust kaum verkraften kann ist am Boden zerstört. Ab sofort muss sie mit ihrer Mutter ganz allein zurecht kommen, die das komplette Gegenteil der Schülerin ist: Diszipliniert, schlank und einstige Schönheitskönigin des "Miss Teen Blue Bonnet"-Wettbewerbs, von dem sie mittlerweile den Vorstand übernommen hat. Während Willowdean bisher mit ihrer üppigen Figur rundum zufrieden war, kommen bei ihr seit dem Tod von Lucy allmählich erste Selbstzweifel. Bo, ein gut aussehender Junge im selben Alter zeigt scheinbar Interesse an der 16-jährigen. Eines abends lädt er Will spontan ein, mit ihm einen Meteoritenschauer am Himmel anzusehen. Als Bo der Heranwachsenden immer näher kommt und diese schlussendlich berührt, schämt sie sich zutiefst für ihre unförmige Figur. Dieses Schamgefühl verstärkt sich noch mehr, als ihre Mutter sie vor ihren gesamten Mitschülern mit dem Kosenamen "Dumplin" (z.dt. Knödel) anspricht. Während Lucy früher immer zwischen dem Mutter-Tochter-Duo vermittelt hat und somit jegliche Streitigkeiten im Keim erstickt wurden, spitzt sich die Lage nun immer weiter zu. Als Will beim Stöbern in Lucy's alten Sachen ein ausgefülltes Einschreibungsformular für den Schönheitswettbewerb findet, bei dem sie letztendlich doch nie teilgenommen hat, beschließt Will für Lucy diesen Schritt zu wagen.
So kommt es, dass die Schülerin über ihren Schatten springt und sich für die Misswahlen aufstellen lässt. Unterstützung erhält sie vorerst von ihrer besten Freundin Ellen und von drei weiteren Klassenkameradinnen, die ebenfalls nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechen.
Eine Reise voller Selbstzweifel, Rückschläge und Erfolge warten auf Willowdean Dicksen...
Eigene Meinung:
"DUMPLIN - GO BIG OR GO HOME" ist der erste Teil einer Trilogie von Julie Murphy. Obwohl alle Bände bereits erschienen sind, wurde leider nur der Auftaktband ins Deutsche übersetzt. Willowdean Dickson alias "Dumplin" (z.dt. Knödel) ist die Heldin dieser Geschichte. Mit ein paar Pfunden zu viel auf den Rippen schleicht sich die 16-jährige mit ihrer selbstbewussten Art in die Herzen der Leser. Doch diese Charaktereigenschaft hat sie ihrer Tante Lucy zu verdanken, zu der sie eine besonders enge Beziehung pflegte. Die 36-jährige, die durch einen Herzinfarkt plötzlich und unerwartet verstarb, hinterlässt bei Will eine große Lücke. Denn durch deren Tod ist die Schülerin nun auf sich alleine gestellt. Während ihre Mutter Rosie den alljährlichen "Miss Teen Blue Bonnet"-Schönheitswettbewerb organisiert, wird Willowdean schmerzlich bewusst, wie sehr das Übergewicht zwischen Mutter und Tochter steht und deren Beziehung belastet.
Doch auch die Berührungen von ihrem Schwarm Bo entfachen erneut die unsichere Seite in Will, sodass sie es als regelrechtes Schicksal empfindet, dass sie beim Stöbern in Lucy's Unterlagen den nie abgeschickten Einschreibungsbogen für den Schönheitswettbewerb findet, der ihr eigenes Leben nun auf den Kopf stellen wird.
Dies war mein erstes Buch von Julie Murphy. Ihr Schreibstil ist flüssig und absolut unterhaltsam. Für mich ist dieser Jugendroman ein echtes Mutmachbuch. Der Leser erfährt sowohl von den Sorgen, Ängsten und Gedanken des Teenagers, zeigt aber auch, das Selbstbewusstsein und die Stärke die sie inisich trägt und damit alle Hemmungen überwindet. Hauptsächlich werden Themen wie Freundschaft, die erste große Liebe und Toleranz angesprochen die meiner Meinung nach genau auf den Punkt gebracht wurden
Seit 2018 gibt es zu dem Buch noch die Verfilmung.
Fazit: Dieser Roman ist einfach nur berührend, spannend, kraftvoll und absolut süchtig machend.
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen - Sheryl Sandberg
Lean In
(27)Aktuelle Rezension von: beccarisAuf dem Klappentext liest man, dass das Buch provozieren will. Unter diesem Aspekt habe ich es auch gelesen. Ich kann mir vorstellen, dass Sheryl Sandberg für viele junge Frauen ein Idol darstellt und es wäre umso interessanter gewesen zu erfahren, welche Eigenschaften und Attribute zu ihrem Leistungsausweis geführt haben. Zweifellos ist die Autorin und Vorsitzende des Verwaltungsrates von Facebook eine beeindruckende Persönlichkeit, die mit viel Engagement und Wille es sehr weit gebracht hat.
Das Buch selbst bringt wenig Neues zur Thematik „Frauen in Führungspositionen" auf. Viele der aufgeführten mehr oder weniger wissenschaftlichen Thesen sind bekannt und bereits unzählige Male kontrovers diskutiert worden.
Die Frage danach, wie sie es geschafft hat, Karriere, Familie und vieles mehr unter einen Hut zu bringen, findet die Autorin müssig. Jedoch stellte sich genau diese Fragestellung auch mir, insbesondere wenn man die endlose Auflistung von Personen liest, die zum Buch wesentlich beigetragen haben, die zahlreichen Kontakte zu Freunden, Politikern, Berufskollegen, etc. etc. Angesichts einer solchen Fülle von Kontakten, ist es schon fragwürdig, inwieweit diese tiefgründig und bedeutsam sind. - Jack London
Der Ruf der Wildnis
(163)Aktuelle Rezension von: HoldenJack Londons Buch über Buck, der von seinem Herrn in Kalifornien geraubt wird und spät noch sein Glück unter seinesgleichen findet, eines der tollsten Tierbücher überhaupt! Sehr geschickt, wie London es beschreibt, wie Buck mehr und mehr zu sich findet und auf die für ihn spät erfahrbaren Reize der Natur reagiert und mit dieser sich in Einklang setzt. Eine Verwilderung quasi, also das Gegenteil der Domestizierung, und auch von Buck es gut gehabt hat in Santa Clara als "Hund für alle Fälle", freut es einen doch, daß er am Ende seine wahre Bestimmung gefunden hat und sein Glück. Den Abschnitt, als er den Amateurschlittenfahrern Hal, Charles und Mercedes ausgeliefert war, habe ich als sehr lustig empfunden, keine Ahnung. ob das von dem Autor auch so beabsichtigt war oder ob man da nur die Unzulänglichkeiten der Menschen darstellen wollte.
- Annabelle Tilly
Lady Liberty
(49)Aktuelle Rezension von: TanzmausCamille St. Laurent hat nur einen Wunsch. Als Journalistin arbeiten und anerkannt werden. Doch als Frau hat man es schwer, gerade in Paris im Jahre 1885. Doch dann bietet sich ihr eine einmalige Chance. Sie soll über die Ankunft, den Aufbau und die Einweihung der Freiheitsstatue berichten.
In Amerika angekommen, stellt ihr der Zeitungsverleger Joseph Pulitzer einen irischen Kollegen zur Seite. Dieser interessiert sich nicht nur für die Freiheitsstatue. Vielmehr beschäftigt ihn ein ungeklärter Mord, der wohl mit dem Sockelbau für die Freiheitsstatue in Verbindung steht. Als ein weiterer Mord geschieht, begeben sich Camille und Patrick in tödliche Gefahr…
Noch heute gilt die Freiheitsstatue, die 1984 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt wurde, als ein Symbol der Freiheit, des Friedens, der Menschenrechte, Abschaffung der Sklaverei und Demokratie. Trotz ihres Alters hat sie nichts von ihrem Charme und ihrer Faszination eingebüßt. Diese Stärke wird von Annabelle Tilly in diesem Roman eingefangen und dem Leser mitgegeben. Ich hatte zunächst Zweifel, wie die Geschichte auf mich wirken würde und war jedoch nach wenigen Seiten in einem Lesesog, der mit nicht nur mitriss, sondern zudem immer mehr begeisterte.
Als Leserin durfte ich zunächst Camille kennenlernen, die in Paris eine sehr moderne Einstellung zur Rolle der Frau hat und damit oft aneckt. Die Reise nach Amerika bietet ihr die Chance, sich zu beweisen. Zeitgleich wurde Patrick vorgestellt, der als Reporter arbeitet, dabei aber nicht in alt-hergebrachten Ansichten verankert ist, sondern auch durchaus über den Tellerrand blickt und sich für Schwächere einsetzt.
Natürlich steht Lady Liberty im Fokus des Romans und doch gibt es viele weitere Schauplätze, die sich rund um die Dame ranken. In dem Buch vereinen sich Krimi, historischer Roman sowie eine kleine Liebesgeschichte und bietet damit viel Abwechslung. Mir hat das Buch sehr gefallen. War ich noch zu Beginn etwas skeptisch, wich die Skepsis bald und machte der Begeisterung Platz. Es machte Spaß, New York durch die Augen einer Pariserin zu entdecken, mit ihr durch die Straßen zu bummeln und die Sehenswürdigkeiten zu entdecken.
Fazit:
Eine spannende Reise nach Amerika, bei der man nicht nur Lady Liberty, sondern auch New York City im 19. Jahrhundert ein wenig besser kennenlernen kann und dabei bestens unterhalten wird. Ein Buch zum Eintauchen, Entspannen, Entdecken und Mitfiebern.
- Hanna Poddig
Radikal mutig
(8)Aktuelle Rezension von: HoldenFrau Poddig schreibt über ihr widerspenstiges, freies Leben und es ist eine Freude, alles mitzuerleben. Ich wußte zB bisher nicht, wie sich Castorgegner fühlen und daß es (angeblich) so ist, daß die eingesetzten Polizisten nur so lange freundlich bleiben, soweit die Kameras vor Ort sind. Und wie fühlt man sich, wenn man an ein Schienenstück zwecks Blockade gebunden ist? Informative Einblicke neben einem flammendem Appell zu einem bewußteren und gesünderen leben. Und zusätzlich bietet das Buch an einigen Stellen die Möglichkeit, sich selbst zu hinterfragen, ob man im eigenen voll durchkalkulierten Tagesablauf nicht doch Möglichkeiten hätte, das Richtige zu tun und dagegen zu sein? Angesichts von Trump Gauland usw wünscht man sich natürlich eine Neuauflage, bis dahin sei das Buch allen allen empfohlen. - Karen Duve
Warum die Sache schiefgeht
(14)Aktuelle Rezension von: HoldenKaren Duve schreibt sich dir ganze Wut von der Seele, wie wir von engstirnigen und machtbesessenen MÄNNERN in die globale Krise getrieben wurden, von den gleichen Typen, die seit 5000 Jahren das Sagen haben und wegen denen es jetzt 2 vor 12 auf der Weltuntergangsuhr ist. Sie nennt die Probleme beim Namen (gefühllose, dressierte Entscheidungsträger, die beratungsreistent sind und selbst jetzt vor dem abzusehenden Untergang nicht bereit sind, zu tun, was jetzt unbedingt getan werden muß. Allen Entscheidungsträgern landauf landab sei das Buch vor die Stirn getackert, aber Frau Duve sieht die Rettung ja auch nur in einer Revolution, selbst die Vereinten Nationen scheinen eine Nummer zu klein für das Anliegen zu sein. Das Buch zur rechten Zeit. - Lotte R. Wöss
Ein Herz braucht keine Regeln
(35)Aktuelle Rezension von: hildeIm fünften Band dieser schönen Familienserie dreht es sich um Julian, Schluck, den Adoptivsohn von Wolfgang Schluck.
Er ist erwachsen geworden, hat sein Studium abgeschlossen und steigt beruflich in den Familienbetrieb ein.
Aber ihn beschäftigt seine Herkunft, er möchte herausfinden, wer sein leiblicher Vater ist...
Die Autorin hat auch hier wieder eine komplexe Reihe zu Papier gebracht. Eine große Familie, in der jeden seinen Platz hat oder noch finden muss. Es macht Spaß sie alle auf ihren Weg zu begleiten, jeden einzelnen kennenzulernen.
Die Familiengeheimnisse zu ergründen, berufliche, familiäre oder persönliche Probleme, Freunden und Ereignisse mitzuerleben.
Die vielen verschiedenen Charaktere sind alle sehr gut ausgearbeitet und dank des Personenregisters behält man den Überblick.
Ich liebe die Bücher von Lotte R Woess und kann sie wärmstens empfehlen!
Um in den ganzen Genuss der Buchreihe zu kommen sollte man aber alle Teile in der richtigen Reihenfolge lesen. - Bernhard Günter
Bill Gates
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenThe Gates of hell: Günter hat ein erleuchtendes Buch über Bill Gates, eines Genies der heitigen Zeit, geschrieben, und betont dessen Fertigkeiten sowohl im technischen wie auch im marketingmäßigen Bereich, eines unermüdlichen Schöpfers und Erfinders, der durchaus auch seine negativen Seiten hat wie Tobsuchtsanfälle und die Fähigkeite, Geschäftspartner über den Tisch zu ziehen. Seine Anfänge im zukunftsorietierten Seattle werden beschrieben, genauso wie die entscheidenden Wegmarken auf dem Weg zum Weltunternehmen, aber ich hätte mich doch über mehr technische Details gefreut, und dem Buch täte auch eine Neuauflage gut, die ebenfalls sehr interessant ausfallen dürfte. - Sarah Moss
Wo Licht ist
(35)Aktuelle Rezension von: BuchperlenblogInhalt
Mitte des 19. Jahrhunderts in England. Elizabeth und ihre Schwester Mary wachsen in einem Zuhause auf, in dem es feste Regeln gibt. Kein unnötiger Zierrat, kein Murren, keine Geldausgaben, die nicht absolut notwendig wären. Elizabeth passt sich ihrer Mutter an, will ihr alles recht machen. Als sie heiratet und ihr erstes Kind bekommt, spürt sie eine unerklärliche Leere in sich, kann ihr Kind nicht wirklich lieben. Und beginnt, die Lehren ihrer Mutter als die ihren zu betrachten.
Rezension
Ein Sittengemälde
Sarah Moss fiel mir schon mit ihrem aktuellen Werk Geisterwand sehr positiv auf, da ihr Stil etwas ganz besonderes ist. Und auch in Wo Licht ist entfaltet sich dieser auf originelle Art und Weise und trägt uns melancholisch, manchmal spitzfindig und ironisch durch die Geschichte.
Zunächst lernen wir die junge Elizabeth kennen, die dem Elternhaus und seinen enggefassten Vorschriften mit Hilfe ihrer Ehe entfliehen will. Und doch lässt sie ihre Erziehung nicht los, sie nimmt ihre Vergangenheit mit und gibt sie an ihre beiden Töchter weiter. Elizabeths Mann ist ein angesehener Künstler in London, sie leben nicht gerade an der Armutsgrenze und doch ordnet Elizabeth an, dass im Haus nicht geheizt werden soll, wenn es nicht wirklich notwendig ist. Dass Kleider eher gestopft und geflickt werden, anstatt neue zu kaufen. Ihre Arbeit im nahen Frauenhaus lässt sie immer wieder an das Schicksal so vieler anderer Frauen denken, wie sollte sie da auf ihre eigenen Bedürfnisse achten, wenn es andere doch so viel schlechter getroffen haben als sie?
Als ihre Töchter Alethea – Ally – und May älter werden, zeigt sich deutlich, dass Ally, die Ältere, die Prämissen der Mutter tief verinnerlicht hat. Um ihrer Mutter zu gefallen, sie mit Stolz zu erfüllen, murrt sie nicht über die Kälte im Haus, hilft im Kranken- und im Frauenhaus aus, nimmt sich selbst immer weiter zurück. Und doch ist nichts, was sie tut, gut genug für ihre Mutter. Panikattacken brechen sich Bahn, die vom Hausarzt und ihrer Mutter als Hysterie abgetan werden. Um diese abzuwenden, bekommt sie noch mehr Aufgaben, die sie erfüllen soll. Als ihre Mutter über ihren Kopf entscheidet, dass Ally Ärztin werden soll, weil sich den Frauen ihrer Zeit nun endlich neue Wege zu öffnen scheinen, da nimmt sie auch diese Aufgabe ohne zu fragen an.
Das Buch lebt von dieser äußerst toxischen Mutter-Tochter-Beziehung, bei der May als jüngere Schwester immer einen kleinen Lichtblick bildet. Sie lehnt sich gegen die eisernen Gesetze des Hauses auf, rebelliert. Manchmal auch auf sehr ungesunde und unbedachte Weise. Den Kapiteln vorangestellt ist jeweils eine Beschreibung eines der Werke des Vaters, Alfred Moberley. Sich anhand existierender Gemälde an dieser Familiengeschichte entlangzuhangeln, hat etwas sehr privates an sich. Wir wissen nicht, ob es genau so war, ob die Bilder aus diesen Zusammenhängen entstanden, aber alles fügt sich nahtlos ineinander und verbindet eine auf so vielen Ebenen tragische Familiengeschichte, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Fazit
Für mich ist Sarah Moss eine wirkliche Entdeckung und Wo Licht ist ein literarisches Glanzstück, dass nicht nur die Gesellschaft und das Frauenbild des 19. Jahrhunderts einfängt, sondern ebenso zeigt, wie sehr eine Familie innerhalb der eigenen vier Wände einander Schaden zufügen kann.
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