Bücher mit dem Tag "dynamik"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "dynamik" gekennzeichnet haben.

45 Bücher

  1. Cover des Buches Betrogen (ISBN: 9783596705627)
    P.C. Cast

    Betrogen

     (2.644)
    Aktuelle Rezension von: ScriptumFelicis

    Allgemeines:

    "House of Night" ist eine Fantasy-Buchreihe der Autorinnen P. C. Cast & Kristin Cast. Die Buchreihe erschien von 2009 – 2014 im Fischer Verlag.

    Band 1: Gezeichnet (Ersterscheinung: 30.11.2009)
    Band 2: Betrogen (Ersterscheinung: 01.03.2010)
    Band 3: Erwählt (Ersterscheinung: 01.08.2010)
    Band 4: Ungezähmt (Ersterscheinung: 01.11.2010)
    Band 5: Gejagt (Ersterscheinung: 11.02.2011)
    Band 6: Versucht (Ersterscheinung: 11.05.2011)
    Band 7: Verbrannt (Ersterscheinung: 10.08.2011)
    Band 8: Geweckt (Ersterscheinung: 07.11.2011)
    Band 9: Bestimmt (Ersterscheinung: 23.05.2012)
    Band 10: Verloren (Ersterscheinung: 28.11.2012)
    Band 11: Entfesselt (Ersterscheinung: 21.11.2023)
    Band 12: Erlöst (Ersterscheinung: 23.10.2014)

    Klappentext:

    Zoey hat sich im House of Night eingelebt und gewöhnt sich an die enormen Kräfte, die ihr die Göttin Nyx verliehen hat. Endlich fühlt sie sich sicher und zu Hause, da passiert das Unfassbare: Menschliche Teenager werden getötet, und alle Spuren führen zum House of Night. Als die Freunde aus ihrem alten Leben in höchster Gefahr schweben, ahnt Zoey, dass die Kräfte, die sie so einzigartig machen, eine Bedrohung sein können: für alle, die sie liebt.

    Meinung:

    Auch dieser Band lässt sich leicht und schnell lesen aber leider zieht es einen nicht in den Bann. Es ist eine nette Geschichte für Zwischendurch, ohne wirklichen Tiefgang.

    Die Idee des House of Night – ein Internat für Jungvampire – finde ich nach wie vor sehr gut und dennoch bin ich der Meinung, dass das Potential nicht ausgeschöpft wurde. Ich hätte auch gerne mehr über dieses Internat erfahren, doch stattdessen wird man mit vielen Wiederholungen zugemüllt, die es eigentlich nicht gebraucht hätte. Und es sind ja alle so heiß und gutaussehend in diesem Internat… Wie soll es ja anders sein?

    Die Hauptprotagonistin ist eine absolute Mary-Sue – sie kann alles, weiß alles, sieht hervorragend aus und die Männer stehen Schlange. Mittlerweile hat sie sogar drei Loveinterests und einer davon ist Lehrer… Wirklich? Manchmal ist weniger mehr… Ich muss daher zugeben, dass die unausstehliche Aphrodite aus Band 1 mittlerweile mein Lieblingscharakter ist. Sie hat Ecken und Kanten und ist nicht aalglatt. Zudem macht sie in diesem Band eine interessante Wandlung durch.

    Spannend wurde es ohnehin erst gegen Ende des Buches, obwohl die Handlung durchaus vorhersehbar war. Dennoch bringt mich dieses Ende dazu, dem dritten Teil noch eine Chance zu geben.

    Fazit/Empfehlung:

    Ich weiß nicht… Dieses ganze Liebes-Wirr-Warr ist für mich zu viel, zu uninteressant, zu unglaubwürdig und viel zu nervig. Auch der Protagonistin, als Super-Mary-Sue, kann ich so rein gar nichts abgewinnen.

    Einzig das Ende verführt mich dazu, dem dritten Band noch eine Chance zu geben.

    Sternewertung:

    2.5 Sterne

  2. Cover des Buches Playlist (ISBN: 9783426519479)
    Sebastian Fitzek

    Playlist

     (705)
    Aktuelle Rezension von: Engelchen07

    Das Cover ist schlicht, aber mehr als passend.

    Die letzten gelesenen Thriller von Sebastian Fitzek konnten mich aufgrund ihrer Überzogenheit und den Übertreibungen leider nicht mehr überzeugen.

    Lange habe ich überlegt ob ich hier das Buch zur Hand nehme oder nicht.

    Ich habe mich entschieden es zu lesen und bin seit langer Zeit mal wieder der Meinung dass es ein absoluter Lesegenuss war ohne ständig die Augen verdrehen zu müssen.

    Die 15 jährige Feline wurde entführt, keiner glaubt mehr daran, dass man das junge Mädchen noch lebend findet. Doch dann entdeckt ihr Vater sie in einem Lkw und will sie retten. Ein Anruf kommt, und ihr Vater lässt Feline zurück mit den Worten: „es tut mir leid“. Feline wurde alleine zurückgelassen, obwohl ihr Freiheit so nahe war.

    Da Felines Mutter nichts davon weiss, engagiert sie den Privatermittler Alexander Zorbach. Dieser findet heraus, dass Feline über einen Musikdienst immer ihre Lieblingslieder gehört hat, doch vor wenigen Tagen wurde diese Liste verändert. Wie kann das sein, wenn das junge Mädchen von vielen schon als totgeglaubt scheint?

    Der Thriller ist packend und sehr fesselnd.  Mir hat das Thema gefallen und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen ich habe es regelrecht verschlungen.

    Man hat mir den Eltern und Feline und den Ermitteln richtig mitgefiebert.

    Endlich wieder ein packender Thriller aus dem Hause Fitzek.

  3. Cover des Buches Quasikristalle (ISBN: 9783442714513)
    Eva Menasse

    Quasikristalle

     (105)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Was wissen wir wirklich über uns selbst ? Und was vom anderen?

    Das Leben der Xane Molin aus der kaleidoskopischen Sichtweise. Mal als junge Heranwachsende, die mit Judith sehr eng und mit Claudia um besonderen befreundet ist. Ein tragisches Ereignis beendet abrupt die Mädchenfreundschaften.

    Als Studentin nimmt Xane an einer Führung im Konzentrationslager Auschwitz teil. Mit dem Leiter dieser Exkursion bahnt sich eine zwischenmenschliche Nähe an.

    >Kann ein Mensch stundenlang den Kopf schütteln, ohne Schaden zu nehmen? Eine Frage, die Mengele sicher interessiert hätte. <

    Xane als Mieterin in einem ehrenwerten Haus. Der Vermieter bewohnt selbst sein Mehrparteienhaus und trägt Sorge in allen Bereichen. Doch er hat die Rechnung ohne Xane gemacht.

    Nach einigen Jahren trifft Xane auf Salome, jetzt Sally, die Schwester ihrer früheren Freundin Judith. Sie verbringen viele Tage und Nächte zusammen. Xane mit Mo verheiratet, würde Sally gerne unter die Arme greifen, doch Sally spielt ein Spiel.

    Mo, der Ehemann von Xane hat aus seiner ersten Ehe zwei Töchter. Xane möchte gerne selbst Mutter werden, doch dies gestaltet sich nicht einfach. Für ihren sehnlichen Wunsch nimmt Xane einiges in Kauf.

    Eine Begegnung mit Nelson verleitet Xane zu Gefühlen die die Tendenz zu einer außerehelichen Verbindung zu nehmen scheinen. Während Xane die Führung übernimmt, übt sich Nelson in Zurückhaltung.

    Viola, die älteste Stieftochter von Xane, bereitet ihrem näheren Umfeld nicht gerade große Freude. Sie scheint es im Besonderen, mit ihrem agressiven verhalten, oft auf Xane abgesehen zu haben.

    Auch als Vorgesetzte gerät Xane immer wieder in den Mittelpunkt, logischerweise. Dies mal mehr und mal weniger positiv.

    Als Tochter und selbst als Mutter, wird Xane in verschiedene Facetten des Lichts gerückt.

    >Aber zu wissen, dass man sich nicht immerzu bigott beschnitten hat, dass man im Gegenteil einiges Schöne davon gehabt, dass man manchmal geschwelgt und im prickelnden Luxus gelebt hat; daran zu denken, wenn sie einem später den künstlichen Darmausgang legen – das müsste irgendwie tröstlich sein.<

    Eva Menasse hat hier ein Leben coloriert in allen Farben und möglichen Formen. Sie hat eine Hommage auf das Leben, das existieren, das da sein, kreiert, dass das Bewusstsein den Fokus auf das eigene Sein, unwillkürlich in den Mittelpunkt plaziert. Intelligent und mit großem Gespür für die interessanten Datails, führt sie uns durch viele Fragmente des Lebens. 13 Geschichten über eine Frau aus der Sicht der anderen. Diese Idee wurde geradezu perfekt umgesetzt. Große Leseempfehlung!

  4. Cover des Buches Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1) (ISBN: 9783548060224)
    Daniel Cole

    Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)

     (440)
    Aktuelle Rezension von: Tanja_Wue

    Eine spannende Geschichte, das mich sehr gut unterhalten hat. Vor allem wirkte die Ermittlungen authentisch und auch die Wendung und kleinen Entdeckungen waren sehr gut. 

    Fand es an der ein und anderen Stelle ein bisschen langatmig und hat mich, wahrscheinlich aber eher wegen meiner aktuellen Leselaune, ein bisschen verloren und irgendwie konnte ich an der ein und anderen Stelle nicht ganz folgen. Schiebe ich aber auf meine persönliche Verfassung. 

    Kann das Buch nur empfehlen!

  5. Cover des Buches Der Schwimmer (ISBN: 9783499268885)
    Joakim Zander

    Der Schwimmer

     (127)
    Aktuelle Rezension von: Read-and-Create

    Der Klappentext dieses Buches hat mir leider falsche Hoffnungen gemacht. Ich habe einen Agententhriller erwartet, aber einen Polit-/Wirtschaftsthriller bekommen. Diese Art von Buch ist nicht mein Fall, daher werde ich auch nicht weiter auf das Buch eingehen. Wer gerne einen Polit-/Wirtschaftsthriller liest, für den ist dieses Buch, meines Erachtens, gut geeignet.

    Trotz allem ist der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Auch die 3 Handlungsstränge, die in verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten spielen sind super ausgearbeitet und haben die Spannung aufgebaut.

  6. Cover des Buches Winter (ISBN: 9780312642983)
    Marissa Meyer

    Winter

     (67)
    Aktuelle Rezension von: isas_bookworld

    Wie bereits bei den vorherigen Teilen der Reihe war der Schreibstil der Autorin sehr angenehm zu lesen, obwohl ich die Er-/ Sieg-Perspektive eigentlich eher weniger mag. Hier hat sie aber sehr gut zur Geschichte gepasst.

    Auch das Erzähltempo empfand ich als sehr angenehm, da das Buch zu keinem Zeitpunkt langatmig war, gleichzeitig aber alle wichtigen Details ausreichend erklärt wurden.


    Die Idee, bekannte Märchen in einem Sci-Fi-Setting neu zu inszenieren, fand ich, wie bereits in den Rezensionen zu den vorherigen Bänden gesagt, von Anfang an sehr interessant. Der Aufbau der Welt wird wieder verständlich erklärt und wirkt auch sehr durchdacht. durchdacht. Dieser Band spielt zum größten Teil auf Luna, was ich ziemlich spannend fand. Es war ziemlich interessant, zu erfahren, wie die Gesellschaft dort aufgebaut ist, wie die Infrastruktur funktioniert und die Menschen miteinander umgehen. Vor allem bei der Highsociety merkt man den Unterschied zu den Erdenbewohnern sehr, was die Geschichte aber sehr authentisch wirken lässt. Der Unterschied zu den äußerer Bereichen des Mondes warn dann doch sehr erschreckend, was aber sehr gut zur beschriebenen Welt gepasst hat.


    Das Buch beginnt ungefähr dort,wo der vorherige Band aufgehört hat, wodurch es direkt spannend weitergeht. Dabei begegnet man weiteren neuen Charakteren, die die Handlung und die Gruppendynamik unglaublich bereichern. Insgesamt ist die Geschichte deswegen sehr spannend und wirklich actionreich, wobei die Seiten nur noch so dahinfliegen. Diese Sogwirkung steigert sich gefühlt von Seite zu Seite immer mehr. Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen, weil die Geschichte mich einfach so gepackt hat. Man schließt die Charaktere wirklich schnell ins Herz, wobei man gar nicht anders kann als  mit ihnen mitzufiebern. Dabei begegnen sie immer wieder neuen Hindernissen, die einen den Atem anhalten lassen, weil die Situation oft aussichtslos wirken, was die Geschichte aber nur noch spannender macht, sodass ich gefühlt das ganze Buch über den Atem angehalten habe.

    Das Herz bleibt unter anderem deswegen allerdings auch nicht verschont, die Emotionen fahren Achterbahn. Im Laufe der Geschichte war ich wütend, verängstigt, habe mehrfach (fast) geweint, mit den Protagonisten gehofft und mit ihnen gelacht. Ich habe mich gefühlt als wäre ich Teil der Gruppe und hatte deswegen auch einfach all the feels, was besonders auf das Ende zutrifft, welches mich wirklich zu Tränen gerührt hat.


    Dass liegt vor allem aber auch an den Protagonisten und Charakteren.

    Cinder, Kai, Scarlet, Wolf, Cress, Thorne und Iko sind natürlich weiterhin mit dabei. Weiterhin sind sie dabei wirklich alle wundervolle Charaktere, die man eigentlich nur ins Herz schließen kann. 

    Neu dazu kommt Winter, Prinzessin von Luna, Stieftochter von Levana und die Schönste im ganzen Land - Ehm,auf dem Mond. Und das, obwohl sie ihre Gabe nie wieder verwenden will. Deswegen hat sie allerdings des Öfteren Halluzinationen, weshalb Scarlet sie liebevoll Crazy nennt. Davon abgesehen ist sie einfach unglaublich liebenswürdig, liebevoll und stark. Ich kann durchaus nachvollziehen, weshalb das Volk sie so liebt, da sie wirklich ein unglaublich guter Mensch ist.

    Jacin ist der einzige, der Winter bei ihren Halluzinationen helfen kann. Er ist ihr bester Freund, ihr Leibwächter und immer für sie da. Er ist sehr beschützend, auf den ersten Blick aber nicht direkt ein Held, was Winter aber natürlich anders sieht.

    Alles in allem sind die Charaktere allesamt sehr vielschichtig und tiefgründig, weshalb man ihre Beweggründe sehr gut verstehen kann. Das gilt sogar irgendwie für Levana, weshalb ich nur umso mehr Lust habe, ihre Geschichte "Fairest" zu lesen.

    Allgemein ist auch die Gruppendynamik wirklich wundervoll, ich liebe die einzelnen Pärchen und die ganzen Charaktere sind mir wirklich ans Herz gewachsen.


    Alles in allem hat mir das Finale der Reihe wirklich unglaublich hat gefallen, weshalb ich froh bin, dass es die Zusatzbücher gibt, wodurch ich mich zum Glück noch nicht von der Welt und den Charakteren verabschieden muss. Deshalb bekommt das ich von mir auch 5 Sterne.


  7. Cover des Buches Rachewinter (ISBN: 9783442486557)
    Andreas Gruber

    Rachewinter

     (264)
    Aktuelle Rezension von: Leseratteausleidenschaft_97

    Walter Pulaski und Evelyn Meyers ermitteln in ihrem dritten Fall gemeinsam - was zunächst nicht nach einer Verbindung aussieht wird durch einen Zufall aufgedeckt.
    Die beiden geraten zwischen die Fronten einer sehr mächtigen Familie und setzen sich einer großen Gefahr aus um die Wahrheit ans Licht zu bringen.
    Mit jedem Teil der Reihe wird es immer spannender, verwinkelter und es macht einfach nur Spaß Seite für Seite die beiden zu begleiten - einziger Nachteil die Bücher lesen sich so unfassbar schnell! 

  8. Cover des Buches Sharing – Willst du wirklich alles teilen? (ISBN: 9783596700547)
    Arno Strobel

    Sharing – Willst du wirklich alles teilen?

     (384)
    Aktuelle Rezension von: mellyhbn

    Ich glaube, so schnell habe ich lange kein Buch gelesen. Ab Seite 1 war die Spannung da - tolle Charaktere, tolle Story und ein Ende, mit dem ich so nicht gerechnet habe. Gefällt mir wirklcih sehr und würde es jedem empfehlen. Man kann es wirklich kaum aus der Hand legen, da man unbedingt wissen möchte wie es weitergeht.

  9. Cover des Buches Rooms (ISBN: 9781444760781)
    Lauren Oliver

    Rooms

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Als ich 2014 las, dass Lauren Oliver einen Roman für Erwachsene veröffentlichen würde, stellte sich mir gar nicht erst die Frage, ob ich mir diesen zulegen würde. Selbstverständlich wollte ich „Rooms“ lesen. Oliver beschränkte sich bisher sehr erfolgreich auf das Young Adult – Genre. Ihren Einzug in die erwachsene Domäne wollte ich unter keinen Umständen verpassen. Ich war neugierig, wollte an ihr Talent glauben, bewahrte mir jedoch eine gesunde Skepsis. Ein Wechsel der Zielgruppe ist schließlich eine Herausforderung; außerdem sollte „Rooms“ darüber hinaus das erste Mal paranormale Elemente enthalten.

    Coral River ist ein Geisterhaus. Erbaut aus Holz und Stein sind es in Wahrheit Erinnerungen, die es zusammenhalten. Erinnerungen an Richard Walker, der dort seine letzten Tage verbrachte, bevor er den Tod fand. Erinnerungen an Leben, die voller Kummer und Geheimnisse waren und ihre Schatten bis in die Gegenwart werfen. Coral River war nie ein Haus der Freude und als Richards entfremdete Familie – seine Exfrau Caroline und seine Kinder Minna und Trenton – nach Jahren der Trennung zurückkehrt, müssen sie sich dem Schmerz stellen, der in die Räume eingesickert ist. Doch die Walkers sind nicht allein. Alice und Sandra sind an Coral River gefesselt, sehnen sich danach, es zu verlassen. Sie leben in den Wänden und sprechen durch die Geräusche des Hauses. Denn Alice und Sandra sind Geister, dazu verdammt, niemals gehört, niemals gesehen zu werden. Und doch sind sie ein Teil der Geschichte dieser Familie; über Jahrzehnte hinweg verbunden durch Tragödien, die sich in Coral River stets zu wiederholen scheinen.

    „Rooms“ ist eine Geistergeschichte. Das ist nicht zu leugnen, es wäre allerdings ignorant und töricht, dieses wundervolle Buch auf diesen einen Aspekt zu reduzieren. Meiner Ansicht nach ist es eine Geschichte des Ungesagten, des Verborgenen und möchte man es genau nehmen, enthält „Rooms“ nicht nur eine Geschichte, sondern viele. Jede einzelne ist für sich bereits unsagbar traurig, doch an ihren Berührungspunkten steigert sich die Tragik ins Herzzerreißende. Coral River ist ein Haus des Kummers, ein Haus, in dem Generationen der Tragödie ihren unverkennbaren Abdruck hinterließen. Es ist kein Ort, an dem man sich wohlfühlen kann, alles dort wirkt bedrückend und schmerzgetränkt. Es ist aber auch eine hervorragende Metapher, an der Lauren Oliver eindrucksvoll schildert, dass eine Familie im gleichen Haus wohnen kann, ohne jemals wirklich zusammenzuleben. Räume, die isolieren, statt einzuladen. Oliver übertrug die Struktur des Hauses auf die Struktur ihres Buches. Statt in Abschnitte ist es in Räume unterteilt, in denen man je Kapitel eine der Figuren begleitet. Die dadurch entstehende Atmosphäre erinnerte mich an ein Krimidinner, das dem Publikum erlaubt, den Akteuren überallhin zu folgen. Ich fand diese Herangehensweise spannend und originell, weil die Geschichte auf diese Weise eine einzigartige, bewegliche Dynamik entwickelt. Ich hatte wirklich das Gefühl, unbemerkt von den Charakteren durch die Zimmer zu wandeln und sie beobachten zu können; ein kleines, offenes Fenster in ihre Leben. Es ist sicher kein Zufall, dass ich folglich eine Position einnahm, die die Rolle der beiden Geister Alice und Sandra spiegelte. Sie sind ebenfalls Beobachterinnen, zur Untätigkeit verurteilt, während sich die einzelnen Dramen der Walkers vor ihnen entfalten. Oliver gesteht ihnen eine Sonderstellung zu, hebt sie stilistisch ab, indem sie die Kapitel der beiden verstorbenen Frauen aus der Ich-Perspektive schrieb, für die Kapitel der Walkers jedoch die personale Erzählweise wählte. Meiner Meinung nach fiel diese Entscheidung, um die Bindung der Leser_innen bewusst zu steuern. Ich sollte mich Alice und Sandra näher fühlen als Caroline, Minna und Trenton. Ich sollte mich in ihre Lage versetzen; verstehen, wie sie die Familie, mit der sie ein Haus teilen, sehen und von dem Blickwinkel von außen profitieren, um die Beziehungen der einzelnen Mitglieder zueinander zu begreifen. Für mich funktionierte diese spezielle Strategie tadellos. Ich erreichte eine Verständnisebene, die mir bei größerer Nähe verwehrt geblieben wäre. Ich konnte deutlich sehen, dass alle Fäden in der Familie den gleichen Knotenpunkt besitzen: Richard Walker. Der Patriarch trug großen Anteil daran, dass die Walkers auseinanderdrifteten, doch er ist auch der gemeinsame Nenner, der sie wieder zusammenbringt. Seine Enttäuschungen und Verletzungen verbinden sie. Ihr Schmerz verbindet sie und lässt sie Wahrheiten offenbaren, die sie jahrzehntelang in sich begruben und sogar vor sich selbst versteckten. Trotz seines Todes ist er eine feste Präsenz in der Geschichte und macht seiner Familie ein letztes, unbezahlbares Geschenk: er schenkt ihnen Hoffnung und den zarten Willen, die Gräben zwischen ihnen zu überwinden.

    Lauren Oliver hat den Wechsel ihrer Zielgruppe spielend bewältigt. Sie kann definitiv für Erwachsene schreiben. „Rooms“ ist meiner Empfindung nach ein stilistisches Meisterwerk, das psychologisch dicht und glaubhaft zeigt, dass eine Familie an allzu vielen Geheimnissen zerbrechen kann, es jedoch nie zu spät ist, die Vergangenheit ruhen zu lassen und einen Neuanfang zu wagen. Ihr ruhiger, unaufgeregter Schreibstil passt vortrefflich zu den zahllosen Dramen, die sich in Coral River abspielen. Die Entscheidung, eine Geistergeschichte zu schreiben, erscheint mir nach dem Lesen vollkommen naheliegend, denn Oliver arbeitete das paranormale Element überzeugend und natürlich als Rückgrat ein.
    Ich finde „Rooms“ absolut empfehlenswert, denn es ist nicht nur ein stilistisches Highlight, es ist auch berührend und entwickelt eine beeindruckende emotionale Sogwirkung. Reist nach Coral River, lernt die Walkers und ihre geisterhaften Mitbewohnerinnen kennen und seht, dass auch die schwärzeste und schmerzhafteste Tragödie die Liebe einer Familie nicht auslöschen kann.

  10. Cover des Buches Wolfs Killer (ISBN: 9783839223536)
    Michael Gerwien

    Wolfs Killer

     (7)
    Aktuelle Rezension von: funny1
    Um was geht es: ( Inhaltsangabe übenommen)

    Der Münchner Journalist Wolf Schneider ist auf der Flucht vor den amerikanischen und deutschen Behörden. Gemeinsam mit dem kriminellen amerikanischen Politiker Arthur Smith landet er auf Kuba. Wolfs Halbschwester Eva ertrank auf der nächtlichen Überfahrt mit Arthurs Jacht. Zuviel für Wolf. Erst seine Frau, dann sein bester Freund und nun auch noch Eva. Von den ungerechtfertigten Mordbeschuldigungen seitens der deutschen Polizei gegen ihn ganz zu schweigen. Er stürzt ab. Koks, Alkohol und Frauen bestimmen seinen Alltag, bis Arthur und er in eine lebensgefährliche Schießerei geraten.

    Meine Meinung:

    Auch in diesem Teil geht es sehr rassant zur Sache, Wolf läßt sich so richtig gehen und auch Arthur ist nicht gerade ein toller Umgang. Mir hat die Schreibweise wieder sehr gut gefallen, es liest sich leicht und flüssig. Dies ist kein Buch für schwache Nerven, es gibt viel Gewald, Sex und Drogen. Die Protagonisten sind wieder sehr authentisch beschrieben, man wird auch des öfteren mit Wendungen überrascht die man so nie erwartet hätte. Am schluss stellt man sich die Frage: Ist Wolf gut oder schlecht? Mich konnte die Geschichte voll und ganz fesseln und in ihren Bann ziehen. Ich wurde des öfteren echt überrascht und wollte es nicht mehr aus der Hand legen und deshalb von mir 5 Sterne.

    Fazit:

    Eine Thriologie die man als Thriller Fan echt lesen sollte, eine tolle Geschichte über Verrat, Gier, Sex, Drogen und Ungerechtigkeit. Kann ich nur Weiter empfehlen.
  11. Cover des Buches Heimweh (ISBN: 9783548288789)
    Marc Raabe

    Heimweh

     (200)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Der frisch geschieden Kinderarzt Jesse Berg liebt seine Tochter Isa sehr und als plötzlich seine Ex-Frau ermordet und seine Tochter entführt wird, setzt er alles daran um sie zurückzubekommen. Der Täter hinterlässt für Berg eine Nachricht: Sie gehört dir nicht. Du musst sie vergessen. Um seine Tochter zu finden, muss er zurück in seine Vergangenheit. Zurück ins Heim in dem er aufwuchs, wo er Schlimmes erlebt und überlebt hat. 

    Der Schreibstil ist ansprechend und angenehm flüssig zu lesen, als auch der Auftakt der Story ist nachvollziehbar, so dass man keine Probleme hat, einen Zugang zu dem Buch zu finden. „Heimweh“ wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Der eine Erzählstrang beschreibt die Vergangenheit von Jesse, seine Kindheit und wie er anschließend in diesem Heim Adlershof seine eigenen Erfahrungen machen musste. Nur kann sich Jesse an nichts von damals erinnern. Da der Leser kleine Bruchstücke aus dieser Vergangenheit zu lesen bekommt, ist er immer etwas weiter als Jesse selbst. Die Suche von Jesse ist recht spannend gestaltet, der Leser lernt nach und nach die Mitbewohner des Heimes kennen. Dann wird auch aus der Perspektive der kleinen Isa berichtet, die unglaublich mutig ist und sich tapfer behauptet. Allerdings ist fraglich ob eine 8-Jährige wirklich schon so weit sein kann. An einigen Stellen scheint es doch eher für eine 11- oder 12-Jährige zu sprechen. Leider verliert sich gerade im Mittelteil die Spannung doch ziemlich und nimmt erst zum Ende hin wieder Fahrt auf. Auch die finale Auflösung ist eher von der Stange und daher leider etwas vorhersehbar.

    Mein Fazit: Insgesamt ein solider Thriller, der angenehme und unterhaltsame Lesestunden verspricht und sich flüssig lesen lässt. Doch leider konnte mich das Buch nicht vollständig packen und blieb mir einfach zu blass.

  12. Cover des Buches Aimee und Jaguar (ISBN: 9783462023350)
    Erica Fischer

    Aimee und Jaguar

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Wolf-Macbeth

    In 'Aimée und Jaguar: Eine Liebesgeschichte, Berlin 1943' von Erica Fischer taucht man in eine außergewöhnliche Liebesgeschichte ein, durchwoben mit wunderschönen Gedichten und zutiefst berührenden Liebesbriefen. Doch das Buch ist mehr als nur eine Liebeserzählung. Es vermittelt auf eindrückliche Weise, wie es war, im Schatten des Nazi-Regimes zu leben. Die Autorin zeichnet ein präzises Bild der schleichenden Verschärfung der Judenverfolgung bis hin zur grausamen Deportation. Dieses Werk berührt die Seele und erinnert daran, wozu menschliche Abgründe führen können, wenn blind einem Demagogen gefolgt wird. Eine bewegende Lektüre, die die Bedeutung des Erinnerns unterstreicht und ein Zeugnis der Liebe und des Widerstands in dunkelster Zeit ist.

  13. Cover des Buches Zara und Zoë - Rache in Marseille (ISBN: 9783426307168)
    Alexander Oetker

    Zara und Zoë - Rache in Marseille

     (142)
    Aktuelle Rezension von: scarlett59

    Zum Inhalt:

    Zara von Hardenberg arbeitet als Kommissarin bei Europol und ist in ihrem Job nahezu genial. Allerdings kann sie nicht den kleinsten Regelverstoß begehen. Als in Marseille ein junges Mädchen grausam ermordet wird, weiß Zara, dass sie hier nicht weiterkommt. Hilfe muss sie sich von ihrer Zwillingsschwester Zoe holen, die als Killerin für die korsische Mafia arbeitet. Doch die beiden sind seit Jahren tief verfeindet ...


    Meine Meinung:

    Obwohl mich die vielen handelnden Personen und Handlungsstränge anfangs ein wenig sehr gefordert haben, bin ich schnell in einen regelrechten Lesesog geraten.

    Der Autor hat eine durchweg spannende Geschichte mit viel französischem Flair, interessanten Protagonisten und immer neuen Wendungen erschaffen. Dies alles in einen Schreibstil, der sehr real daherkommt und sich gut lesen lässt.

    Über das folgende Klischee musste ich sehr schmunzeln:

    „… Für Schwedinnen waren sie blond genug, aber zu dick und zu laut, also, schloss er, mussten es Amerikanerinnen sein. …“

    Kurzum, die Story hat mir sehr gefallen und ich ärgere mich, dass ich das Buch so lange auf meinem SuB habe schmoren lassen. Wenn ich mir den Folgeband besorgt habe, bleibt dieser definitiv nicht lange ungelesen.

  14. Cover des Buches Wir können auch anders (ISBN: 9783550201615)
    Maja Göpel

    Wir können auch anders

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Klima_Buchmesse

    „Wir können auch anders“ liegt schon viel zu lange auf ihrem Stapel ungelesener Bücher, findet Almut, Vorstandsmitglied bei der Klimabuchmesse. Passend zur Erscheinung der Taschenbuchausgabe Ende August stellt sie euch ihre ersten Eindrücke vom Buch vor:

    Ich habe schon viele Menschen davon reden hören und endlich habe auch ich Maja Göpels letztes Buch in den Händen mit dem vielversprechenden Titel: "Wir können auch anders." 

    Das ist alles so verdammt wichtig

    Ich fange an zu lesen.

    „Die Welt verändert sich, das tut sie immer. Wir alle wissen das.“

    Ja, stimmt. Schon auf der 1. Seite kram ich mir meinen Bleistift raus und habe das dringende Bedürfnis Zeile für Zeile zu unterstreichen.

    „In unserer Welt heute spüren wir fast täglich, dass der Druck für Veränderungen auf viele Bereiche unseres Lebens so zugenommen hat, dass weitermachen wie bisher keine Option mehr ist (… und) dass Krisen auch die Chance eröffnen, lange beobachte Risiken und viel diskutierte Probleme tatsächlich anzugehen.“

    Ich werde immer dringlicher in meinen Unterstreichungen, kästle ein, unterstreiche doppelt und denke, ja das stimmt, das ist alles so wichtig, was die Autorin hier schreibt. Warum machen wir das dann nicht? Und das müssen die Politiker*innen doch auch wissen! Oder warum machen Sie es denn nicht einfach so, wie Maja Göpel im Buch erklärt? 

    Handlungsanweisung zum Loslegen

    Maja Göpels aktuelles Buch nimmt uns an die Hand und erklärt uns, wie der Wandel, wie der Aufbruch in die Welt von morgen gehen kann. Die Transformationsforscherin zeichnet so das Bild für eine gute, für uns alle lebenswerte Zukunft. Sie schenkt uns nicht nur Hoffnung, sondern zeigt uns den Weg auf, wie wir endlich losgehen und ans Ziel gelangen.

    "Denn ich habe das Gefühl, das uns für den Aufbruch in die Welt von morgen weniger die Ideen fehlen als vielmehr die Überzeugung, dass wir sie auch umsetzen können. ... Wir unterschätzen uns selbst. Und übersehen, dass die Dinge längst begonnen haben, sich zu drehen, und wir uns einmischen sollten.“

    Wissen, warum wir so sind, wie wir sind

    Ihr Buch startet mit einer Analyse unseres „Betriebssystems“ und nimmt uns dafür auf eine emotional sehr aufweckende Reise mit nach „Tanaland". In Tanaland lernen wir viel darüber, wie wir Menschen ticken und wie wir uns in katastrophalen Fehlentscheidungen hineinmanövrieren und nicht mehr rauszukommen scheinen.

    „Aber so etwas wie einen unveränderbaren Teufelskreis gibt es nicht. Stattdessen gibt es komplexe oder sogar hochkomplexe Probleme – und oft muss es erst richtig scheppern, bis wir lernen, sie auch als solche zu betrachten und anders mit ihnen umzugehen. (Als Teufelskreis erleben wir sie erst, wenn wir genau das nicht tun. Scheitern wir nämlich daran, ein komplexes Problem zu lösen, reicht es oft nicht aus, die gleiche Strategie nur noch effizienter zu verfolgen. Vielmehr geht es darum, die Strategie selbst auf den Prüfstand zu stellen. Und vielleicht noch wichtiger, unser Verständnis des Problems.“

    Es geht nicht darum den Fehler in einem der einzelnen Elemente des Systems zu suchen, das haben wir bisher gemacht und uns nicht weitergeholfen.

    „Denn es ist die Beziehung der Teile zueinander, ihr Zusammenwirken, das eine bestimmte Dynamik und eine Entwicklung vorantreibt, die unerwünschte Ergebnisse oder Fehler hervorbringt.“

    Daher meine dringende Empfehlung: lest bitte alle dieses Buch, lasst uns unser Denken verändern und endlich losgehen auf unseren Weg in die Welt von morgen!

  15. Cover des Buches Der Drahtzieher: Ein Gabriel-Allon-Thriller (ISBN: 9783959673372)
    Daniel Silva

    Der Drahtzieher: Ein Gabriel-Allon-Thriller

     (27)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010

    Gabriel hat den Dienst als Chef endlich angetreten, als Saladin wieder Bomben zünden lässt. In London sterben dabei zahlreiche Menschen und der nächste Anschlag steht unmittelbar bevor.

    Gabriels Erzfeind Saladin hat es also wieder nach Europa geschafft und zahlreiche seiner Mitstreiter sind bereit.

    Saladin hat es auf die Topliste zahlreicher Geheimdienste geschafft. Er muss ausgeschaltet werden, aber wie?

    Der Mossad hat bereits einen Plan. Dafür werden 50 Millionen Euro benötigt und Julian Isherwood muss mal wieder dafür seinen Kopf hinhalten.

    Der Plan beinhaltet einige riskante Stellen. Ausgerechnet der Drogenbaron Frankreich soll umgedreht werden und maßgeblich für die Anwerbung Saladins herhalten. Doch JLM, reich und durchtrieben, lässt sich zwar anwerben, behält jedoch seine eigenen Eisen im heißen Feuer. Gemeinsam mit seiner Partnerin Olivia Watson gelingt es dem Dienst, den Plan umzusetzen.

    Unterstützt wird Gabriel von zahlreichen dubiosen Gestalten, MI6 Spionen, korsischen Geschäftsmännern, Dschinns und von seinem Team.

    Daniel Silva lässt uns auch dieses Mal rund um den Globus reisen. Ob Féz, Casablanca oder in die Sahara. Während Gabriel endlich seine letzte Übung zielgerichtet einsetzen kann, muss er schwer an sich arbeiten. Als Chef vom Dienst sollte er eigentlich die operativen Einsätze nur leiten, nicht selbst durchführen. Aber dank CIA, MI6 und MI5 sowie dem gewieften französischen Sonderermittler gelingt es ihm, die Welt wieder ein wenig sicherer zu machen.

  16. Cover des Buches Medium rare (ISBN: 9783426432860)
    Ben Berkeley

    Medium rare

     (5)
    Aktuelle Rezension von: parden
    LUST AUF BURGER?

    Der ehemalige FBI-Profiler Sam Burke staunt nicht schlecht, als er nach einer Vorlesung nach Hause kommt. Wieder einmal steht sein gepackter Koffer vor der Tür. Allerdings soll er diesmal nicht das Haus verlassen, sondern mit seiner Freundin und Privatdetektivin Klara Swell verreisen. Ein überraschender Urlaub? Sam Burkes Misstrauen ist berechtigt - Klara Swell hat einen neuen Auftrag angenommen und ihn ohne sein Wissen für die Ermittlungen eingeplant.

    Das Ziel der Reise liegt im Südwesten der USA zwischen Las Vegas und Los Angeles, wo in einer Filiale von 'Galactic Burgers' eine Probe mit menschlicher DNA gefunden wurde. Haare oder Hautschuppen reichen für die Verunreinigung keineswegs aus - doch wie ist das menschliche Material in die Burger gelangt?  Sam und Klara verfolgen den Weg des Fleisches und erhalten mehr Einblicke, als ihnen lieb ist. Doch keine der Theorien über das 'Wie' und das 'Warum' scheint wirklich plausibel. Wer steckt hinter dem Ganzen und was treibt ihn dazu an?

    Bei diesem Kurzthriller kann einem im wahrsten Sinne des Wortes der Appetit vergehen. Der Blick hinter die auf Hochglanz polierten Fassaden der Fast-Food-Kette bietet Bilder, die teilweise schwer zu verkraften sind. Wer einen schwachen Magen hat, sollte hier wohl eher verzichten. Doch dem Kurzthriller fehlt die Zeit, den Spannungsbogen in Ruhe aufzubauen und zu halten - die Szenen folgen z.T. sehr rasch aufeinander, so dass Bilder und Eindrücke eher stroboskopartig wirken als sich langsam und bedrohlich festzusetzen. Hier hätten mehr Seiten sicherlich gut getan.

    Die Ermittlungen steuern allerdings auf eine Überraschung hin, die ich so nicht unbedingt erwartet hätte. In jedem Fall hat dieser Kurzthriller bei mir eines bewirkt: die Lust auf Burger ist mir jedenfalls vergangen.

    Insgesamt eine nette, nachdenklich machende Unterhaltung für zwischendurch, die in meinen Augen allerdings deutlich zu kurz geraten ist, um das gegebene Potential wirklich ausschöpfen zu können.


    © Parden 
  17. Cover des Buches Ashen Winter (ISBN: 9781933718989)
    Mike Mullin

    Ashen Winter

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Die Trilogie „Ashfall“ von Mike Mullin begann ich im Februar 2014. Der gleichnamige erste Band „Ashfall“ erhielt von mir 3 Sterne; ich fand ihn gut, aber unspektakulär. Es war mir daher nicht so wichtig, die Geschichte weiterzuverfolgen. Ich brauchte knapp drei Jahre, um mir den zweiten Band „Ashen Winter“ vorzunehmen. In dieser Zeit war Mike Mullin nicht untätig. 2015 verkündete er, dass aus der Trilogie eine Tetralogie werden würde. Mullins Deadline für das Manuskript des vierten Bandes ist der 31.12.2017. Schwer zu sagen, wann mit einem Erscheinungstermin gerechnet werden kann. Ich sehe das entspannt, weil ich ohnehin nicht sicher bin, ob ich die Entscheidung, die Geschichte um eine Episode zu erweitern, gutheiße. Abwarten und Tee trinken.

    10 Monate sind vergangen, seit der Supervulkan unter dem Yellowstone Nationalpark ausbrach und die USA in ein Katastrophengebiet verwandelte. Nach ihrer beschwerlichen Reise haben sich Alex und Darla gut auf der Farm seines Onkels Paul eingelebt. Die Familie arbeitet hart, um einen bescheidenen Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Doch all die anstrengende Arbeit vermag Alex nicht von seiner Sorge um seine Eltern abzulenken, die noch immer nicht aus Iowa zurückgekehrt sind. Als ihm unerwartet ein Hinweis auf ihren Verbleib in die Hände fällt, hält er es auf der Farm nicht länger aus. Gemeinsam mit Darla wagt er sich abermals hinaus in den vulkanischen Winter, um seine Eltern zu retten. Schnell wird den beiden klar, dass der Überlebenskampf der Menschheit in vollem Gange ist – gnadenlos und brutal. Ressourcen werden knapp und humanitäre Grenzen verwischen zusehends. Alex und Darla müssen entscheiden, wie weit sie zu gehen bereit sind, um einander zu beschützen. Bewahrt ihre Liebe sie davor, zu Monstern zu werden?

    In „Ashen Winter“ beschreibt Mike Mullin eine neue Stufe gesellschaftlichen Verfalls. Während „Ashfall“ die unmittelbaren Auswirkungen des Vulkanausbruchs beleuchtet – das Chaos, die Überforderung, die kopflose Panik – zeigt der zweite Band, welche Möglichkeiten die Menschen gefunden haben, um sich mit den neuen Umständen zu arrangieren. Mullin stellt der Menschheit unmissverständlich ein Armutszeugnis aus. Er skizziert ihr wahres Gesicht als hässliche, destruktive, egoistische und grausame Fratze, die sich erst offenbart, wenn die Kontrollmechanismen der Zivilisation wegfallen. Die bittere Vision, die er prophezeit, fand ich als Zynikerin definitiv glaubhaft. Lediglich der äußerst kurze Zeitraum des Verfalls erschreckte mich. Nicht mehr als 10 Monate braucht die Menschheit laut Mullin, um ihre Menschlichkeit abzustreifen. Selbstverständlich begegnen Alex und Darla auf ihrer Rettungsmission durchaus auch gütigen, rechtschaffenen Menschen, aber meist werden sie mit barbarischer, herzloser Anarchie konfrontiert. Ich fand die Darstellung der sozialen Konsequenzen des vulkanischen Winters überzeugender als die Handlung selbst. Obwohl „Ashen Winter“ im Vergleich zum Vorgänger deutllich aufregender ist, hatte ich erneut Schwierigkeiten mit dem Spannungsbogen, der meiner Meinung nach inkonsequent konstruiert ist. Immer wieder manövriert Mullin seinen Protagonisten und Ich-Erzähler Alex in langatmige, schwer aufzulösende Sackgassen, die sowohl ihn als auch die Leser_innen in eine Warteposition zwingen. Um Alex zu befreien, muss Mullin zu extremen Mitteln greifen, was zu übertrieben abenteuerlichen Actionszenen führt, die problemlos von einem Spezialeffekte-Team aus Hollywood stammen könnten. Wir sprechen von Verfolgungsjagden, Überfällen, Schießereien und – man glaubt es kaum – einer Fahrt auf dem Dach eines Transporters. Alex ist nun nicht der besonnenste Mensch der Welt, doch etwas weniger draufgängerische Impulsivität hätte der Autor ihm ruhig zugestehen können.
    Nichtsdestotrotz gefiel mir seine charakterliche Entwicklung grundsätzlich gut, weil er sich an einem Scheidepunkt befindet. Seine Erlebnisse ließen ihn rasend schnell reifen; er schwankt zwischen erwachsenem Verantwortungsbewusstsein und jugendlicher Naivität. Besonders seine Gefühle für Darla sind seinem Alter weit voraus. Die äußeren Bedingungen entfachten eine Verbindung zwischen ihnen, die viel tiefer ist als eine normale Teenagerromanze. Sie sind ein Team und verlassen sich aufeinander, obwohl Alex sich sicher stärker auf Darla stützt als sie auf ihn. Ihre herrische, aggressiv-fürsorgliche Art kommt ihm meiner Ansicht nach entgegen, weil sie ihn an seine Mutter erinnert. Nachdem, was Alex über die Beziehung zu seiner Mutter offenbart, sind Parallelen erkennbar und man sagt ja nicht grundlos, dass man meist einen Partner wählt, der den eigenen Eltern ähnlich ist. Vor diesem Gesichtspunkt ist die Dynamik zwischen ihnen wirklich interessant und ich frage mich, ob Mike Mullin sie bewusst beabsichtigte.

    Unter dem Yellowstone Nationalpark liegt tatsächlich ein Supervulkan, der jeder Zeit ausbrechen könnte. Das geologische Untersuchungsamt, das für dessen Überwachung verantwortlich ist, hält eine baldige Eruption zwar für unwahrscheinlich, aber die Möglichkeit besteht. Deshalb finde ich die „Ashfall“-Tetralogie so faszinierend: das Ausgangsszenario ist schlicht und realistisch. Dadurch unterscheidet sich die Reihe maßgeblich von der Masse der Young Adult – Dystopien auf dem Markt. „Ashen Winter“ ist ein guter zweiter Band, der die Menschheit überzeugend von ihrer schlimmsten Seite zeigt. Wenngleich es Mike Mullin etwas an schriftstellerischer Finesse und einem Gespür für inhaltliche Ausgewogenheit mangelt, hat mich diese Fortsetzung gut unterhalten. Ich mag den Protagonisten Alex und beobachte sein persönliches Wachstum mit Freude, weil es einen so starken, positiven Kontrast zur Degeneration der Gesellschaft darstellt. Fragt sich nur, ob er als edler Held in einer zerfallenden Gesellschaft menschlicher Monster langfristig überleben kann.

  18. Cover des Buches Der Kratzer (ISBN: 9783426522370)
    Oliver Ménard

    Der Kratzer

     (59)
    Aktuelle Rezension von: claudi-1963

    "Die Handschrift des unbekannten Mörders, die eingeritzten Buchstaben, die er in der Haut seiner Opfer hinterließ, hatten ihm viele Geschichten erzählt." (Buchauszug)
    Diverse Mordfälle hielten Tobias Dom und seine ehemalige Partnerin Karen Weiss in Atem. Alle weisen ein eindeutiges Muster auf, nämlich das Einritzen von Buchstaben. Selbst Kommissar Dom konnte dem Täter nur knapp entkommen. Doch schlussendlich führte sie das Ganze dann doch zum Täter und der Festnahme. Doch nun, 7 Jahre später, wird Doms Ex-Frau Jasmin fast sein nächstes Opfer. Mit viel Glück kann sie sich befreien, läuft jedoch anschließend vor ein Auto. An ihrem Oberschenkel eingeritzt der Name seiner Tochter. Dom ist schnell klar, der Kratzer ist zurück oder hat einen Nachahmer gefunden und dieser trachtet ihm, seinen Freunden und seiner Familie nach. Dom bittet die Journalistin Christine Lenève um Hilfe. Ihre Spur führt zur Psychiatrie, in der Dr. Lindfeld einsitzt, der mit Christine noch eine offene Rechnung hat. Eine Jagd beginnt, bei denen jeder in Lebensgefahr schwebt, der den Kratzer unterschätzt.

    Meine Meinung:
    Ein interessantes Cover und der Klappentext haben mich neugierig gemacht. Ich kannte leider bisher keines der Bücher aus dieser Reihe, was sicher ein Fehler war. Ich denke, zum besseren Verständnis wäre es sicher gut gewesen, die anderen Bücher der Reihe zu kennen. Der Autor klärt zwar einige Dinge auf, doch die Tiefe durch die anderen Bücher fehlte mir einfach. Der Schreibstil ist flüssig, sehr unterhaltsam und überaus spannend. Die recht kurzen Kapitel machen es mir leicht, am Buch dranzubleiben, besonders weil der Spannungsbogen kontinuierlich nach oben geht. Man braucht also schon wirklich gute Nerven, um an dem Buch dranzubleiben. Allerdings hatte ich mit der einen oder anderen Szene auch meine Schwierigkeiten. Besonders diese mit dem Brand im Bunker fand ich schon ein wenig unrealistisch dargestellt. Ich glaube kaum, dass man da so unbeschadet herauskommt. Gut gefallen haben mir dagegen die Charaktere. Der etwas eigenbrötlerische, aber durchaus kompetente Kommissar Dom hat mich schnell angesprochen. Besonders weil er seine Ecken und Kanten hat, die ihn einfach interessant machen. Ebenso wie Christine Lenève, die hier den größeren Part einnimmt. Was ja auch klar ist, weil es in erster Linie in dieser Reihe um sie geht. Sie total motiviert in ihrem Beruf als Journalistin und braucht recht lange, ehe sie zu jemandem Vertrauen fasst. Besonders in der Partnerschaft hat sie da so ihre Probleme. In Albert findet sie endlich mal den Traummann und auch ich muss sagen, dass ich ganz angetan bin von dem netten, sympathischen Mann. Karen Weiss hätte ich gerne als Kommissarin erlebt, doch leider hat sie aufgehört, deshalb muss ich unbedingt noch das Buch "Das Hospital" lesen, das noch auf meinem SUB liegt. Der Kratzer ist ein wirklich extremer Typ, für mich haben seine Wahnvorstellungen und seine Taten etwas von einem Psychopathen mit Tendenz, um Sadisten zu tun. Beim Ende war ich etwas überrascht, den schon recht früh wird der Täter gestellt und ich hatte eigentlich nichts mehr erwartet. Doch dann schenkt der Autor dem Leser noch einmal wirklich sehr spannende Aktionen und ich bin mir nicht sicher, ob dies wirklich das Ende dieser Reihe war. Ob diese Ereignisse allerdings nur als Seitenfüller dienten oder als Übergang zu einem weiteren Teil, bleibt abzuwarten. Von mir gibt es 4 von 5 Sterne, weil ich manches zu unrealistisch empfand.

  19. Cover des Buches Die Reinsten (ISBN: 9783958903777)
    Thore D. Hansen

    Die Reinsten

     (81)
    Aktuelle Rezension von: tala-t-alsted

    Das Thema des Buchs ist immer noch brandaktuell – sowohl was die Entwicklung von künstlichen Intelligenzen und die Dominanz von technischen Eliten angeht, als auch hinsichtlich der Klimaproblematik. Der Einstieg fiel mir etwas schwer, denn die zukünftige (von neuen Techniken geprägte) Welt wird sehr detailverliebt und technisch beschrieben.

    Auch hat es etwas länger gedauert, bis ich mit Hauptperson Eve und ihren Freunden warm geworden bin. Das ist aber nicht so verwunderlich, denn die Künstliche Intelligenz Askit, die die Geschicke der Menschheit steuert, hat die Reinsten speziell dahingegen trainiert, dass sie unnütze Emotionen unterdrücken. Denn diese Überreaktionen hat die KI als eins der Probleme der Menschheit ausgemacht, welche in der Vergangenheit zu Missgunst und Kriegen geführt hatten.

    Umso eindrucksvoller wirkt dann Eves spätere Entwicklung und allmähliche Veränderung im weiteren Handlungsverlauf. Für meinen Geschmack hätte die kleine Romanze, die es ebenfalls gibt, einen größeren Platz einnehmen können. Trotzdem habe ich Eves Recherche mit großem Interesse mitverfolgt. Auch wenn das Buch kein „Pageturner“ in dem Sinne war, blieb es immer spannend.

    In Erinnerung bleiben wird es mir vor allem wegen der Zukunftsversion, die es zeichnet. Ich hoffe, dass es nie so kommen wird und wir Menschen stattdessen in den kommenden Jahren noch die Kurve kriegen. Die Hoffnung stirbt zuletzt – und Zukunftsforscher sind sich sicher, dass die Zukunft besser wird als die Gegenwart.

  20. Cover des Buches Die sieben Gründe zu töten (ISBN: 9783734106187)
    Uwe Wilhelm

    Die sieben Gründe zu töten

     (28)
    Aktuelle Rezension von: abuelita

    Dass es sich hierbei um das Finale einer Trilogie um eine Staatsanwältin dreht, wusste ich leider vorher nicht. Ich hätte das Buch auch beinahe abgebrochen, weil es für mich einfach zu „stark“ war, zu grauenhaft, zu brutal. Und trotzdem fesselte mich die Geschichte so, dass ich einfach weiterlesen musste.

    Ob es in Saudi-Arabien wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen. Der Autor hat sicher gut recherchiert und schreibt dazu: "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Saudi-Arabien eine menschenverachtende Diktatur und in der Unterdrückung der Frau ohne jedes Beispiel ist." Er selber „kennt“ das Land gewissermaßen nur von außen, aber zwei von ihm genannte Personen haben das Leben, die Diktatur dort am eigenen Leib erfahren und ihm berichten können. Da lässt einen vieles eher fassungslos zurück….

    Das Buch ist in verschiedene Handlungsstränge eingeteilt und auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände konnte ich der Handlung mehr oder weniger mühelos folgen. Diese ist wirklich sehr spannend, einprägsam, schockierend, aber auch bewegend.

    Trotzdem werde ich vermutlich die vorherigen Bücher nicht lesen; ich vermute, dass auch diese für mich Sensibelchen zu erbarmungslos genau skizziert sind.

  21. Cover des Buches Sphere - Die Gedanken des Bösen (ISBN: 9783641128029)
    Michael Crichton

    Sphere - Die Gedanken des Bösen

     (107)
    Aktuelle Rezension von: JoMax_0503

    Michael Crichton hat es bisher mit nahezu all seinen Werken geschafft, absolute Meisterwerke zu schaffen... Mit Sphere hat er mal wieder ein fragwürdiges und dennoch allgegenwärtiges Thema dermassen fesselnd und realistisch dargestellt, dass sich sein wissenschaftlicher Hintergrund und seine Wissbegierde eindeutig widerspiegeln... Science-Fiction für Leser und Leserinnen, die keine Fans von SciFi-Werken im herkömmlichen Sinne sind...

    Sphere ist eine Art fiktionaler Roman, wie Jules Verne ihn vor 160 Jahren nicht besser hätte ersinnen können...

  22. Cover des Buches Böses Kind (ISBN: 9783746766447)
    Martin Krist

    Böses Kind

     (178)
    Aktuelle Rezension von: Corrado

    Die Frau eines bekannten Fernsehpredigers wird tot in einem Hotelzimmer aufgefunden.

    Zur Stelle sind Kommissar Henry Frei und sein Team.

    Parallel dazu macht der Leser die Bekanntschaft von Suse, die mit ihren drei Kindern in einer winzigen Wohnung in einem trostlosen Berliner Viertel lebt. Sie ist von ihrem Mann geschieden, der soziale Abstieg war vorprogrammiert. Mehr schlecht als recht versucht sie, ihren Alltag zu bewältigen und dabei ihren Kindern und sich selbst gerecht zu werden.

    Als eines Tages die ältere Tochter spurlos verschwindet, beginnt für sie ein Albtraum, in den sie immer tiefer hineinrutscht.

    Da ereignet sich ein bizarrer Mord, der auf seltsame Weise mit Sue in Zusammenhang zu stehen scheint und mit dessen Aufklärung wiederum Kommissar Frei beauftragt wird.

    Währenddessen sucht Suse nach ihrer Tochter und ringt sich erst spät dazu durch, eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Doch zweifelt die Polizei an ihrer Darstellung, zumal sie, zunehmend verwirrt, sich in allerlei Widersprüche verstrickt.

    Immer wieder tauchen, während die Handlung voranschreitet, Szenen auf, in der sich eine Frau, deren Identität bis zum Schluss unbekannt bleibt, in einem Verlies befindet, gefangen von einem Mann, von dem man annehmen muss, dass er mit dem Mordfall, der Frei Kopfzerbrechen macht, in Zusammenhang steht.

    Als ein zweiter, ebenso bizarrer Mord geschieht, weiß das viel zu lange im Dunkeln tappende Ermittlerteam um Frei, dass die Zeit drängt, zumal Suse bereits ins Visier des Mörders geraten ist....

    Spannend war er schon, der Thriller mit den angenehm kurzen Abschnitten und den unterschiedlichen Handlungssträngen, die auf eine Zusammenführung warten!

    Martin Krist beginnt mit "Böses Kind" eine neue Reihe, bei dem ein ungewöhnlicher Kommissar mit zwanghafter Ordnungsliebe im Mittelpunkt steht. Seines permanentes Geraderücken von allem, was seinem Verlangen nach Symmetrie nicht entspricht, ist gewöhnungsbedürftig und nicht leicht mitanzusehen.

    Ebenso problematisch ist seine Partnerin Albers, deren Nachtruhe durch ihren Säugling empfindlich gestört ist und die daher dauerhaft müde ist und ebenso dauerhaft vernehmlich gähnt, was genauso schwer zu ertragen ist wie Freis Ordnungsfimmel. Zudem macht die Müdigkeit die Kommissarin anfällig für Fehler, die durchaus fatal sein können.

    Der Autor lässt die beiden Ermittler, gewiss keine Superdetektive und gerade deshalb recht realistisch, sich über den größten Teil der Handlung im Kreise drehen, lässt sie rätseln, falschen Spuren nachgehen und ratlos vor einem Mordfall stehen, der für sie keinen Sinn ergibt. Und für den Leser bis zum Schluss auch nicht! Es bleiben sowohl für die Kommissare als auch für den Leser mehr Fragen als Antworten.

    Das Milieu, in dem die Nachforschungen stattfinden und in dem Suse ihre Kinder aufzieht, könnte trostloser und deprimierender nicht sein. Hier leben die vom Staat Vergessenen, diejenigen, die an dem vielbeschworenen Reichtum des Landes nicht teilhaben und keine Chance haben, herauszukommen aus dem Elend. Der Lebensweg ihrer Kinder ist vorherbestimmt!

    Schonungslos legt der Autor seinen Daumen auf die Missstände, was für mich die Stärke des Thrillers ist, wiewohl er dadurch von Anfang bis Ende einen düsteren, freudlosen Anstrich bekommt.

    Das Verbrechen selbst klärt sich schließlich nach spannendem, doch auch zähem Ringen auf, bleibt aber am Schluss noch mit einigen Fragezeichen behaftet, die man gerne beseitigt hätte. Auch gibt es einige lose Enden, auf deren Verknüpfung ich gehofft habe. Darüber hinaus hätte ich mir gewünscht, tiefer hinter die Charaktere blicken zu können, hatte aber stattdessen, nachdem ich den Thriller gelesen hatte, das Gefühl, nicht mehr als nur eine Ahnung von ihnen zu haben. Da mich auch ihre Motivationen rätseln lassen, konnte ich ihre Handlungen nicht wirklich verstehen. Doch dies erscheint mir unerlässlich, um ein Buch mit einem Gefühl der Befriedigung, die daraus resultiert, dass alle Teilchen ihren Platz gefunden haben, zuschlagen zu können.

    Doch bleibt zu hoffen, dass in den angekündigten Folgebänden zumindest der Kommissar mit den autistischen Zügen und sein Team Konturen annehmen mögen, die sie aus dem Schatten herausholen, in dem ich sie im Moment noch sehe. Das Potential dazu haben sie.

  23. Cover des Buches Wenn ich tot bin (ISBN: 9783499291593)
    Karen Sander

    Wenn ich tot bin

     (75)
    Aktuelle Rezension von: Beluna

    Wenn ich ein Buch von Karen Sander in die Hand nehmen, dann weiß ich, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen möchte. So ist es auch bei diesem Buch. Die Story ist absolut spannend und hat einige Wendungen mit denen ich zumindest absolut nicht gerechnet habe.
    Sie schafft es, den Leser absolut in die Geschichte reinzuziehen und dort auch nicht mehr raus zu lassen.
    Die Story an sich ist in Summe rund, wenn auch mit sehr vielen Zufällen und einfach nur super spannend.
    Ihr Schreibstil ist wie immer sehr leicht und angenehm, sodass man kein Problem hat der Story zu folgen.


    Zur Story an sich möchte ich gar nicht so viel sagen. Es geht um die10 Jahre lang verschwundene Madelin, die plötzlich wieder auftaucht bei ihrer Mutter. Von da an, nimmt die Story so richtig an Fahrt auf und man versteht nach und nach was Madelin in all den Jahre passiert ist. Das alleine reicht allerdings nicht aus, sodass auch die Ermittlerin Kate noch einige weitere Entdeckungen macht.

    Allen Thriller Fans kann ich dieses Buch nur wärmstens an Herz legen. 

  24. Cover des Buches Runaway (ISBN: 9783961115006)
    David Sedlaczek

    Runaway

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Chrummy

    "Runaway" ist der erste Thriller von David Sedlaczek. Erschienen ist er 2017. Weitere Bücher des Autors wurden bisher nicht veröffentlicht. 

    In "Runaway" geht es um den ehemaligen Lehrer Frederick Hagel, welcher wegen Mordes an seiner Ehefrau seit fast zwei Jahrzehnten in der geschlossenen, forensischen Psychiatrie untergebracht wird. Er wird ständig mit verschiedenen Medikamenten unter Drogen gesetzt und hat keinerlei Möglichkeiten sich mit der Aussenwelt in Verbindung zu setzen. Eines Tages sieht er im Fernsehen ein Baseballspiel und erkennt unter den Zuschauern seine angeblich ermordete Ehefrau. Nun werden Rachegelüste in ihm wach, die Flucht gelingt ihm und damit beginnt eine wilde Verfolgungsjagd. 

    Der Schreibstil von David Sedlaczek ist holprig und wenig zugänglich. Dazu kommt, dass zum Teil im selben Abschnitt Zeit und Raum gewechselt werden, ohne dass dies irgendwie kommunziert wird. Wäre dies durch unterschiedliche Kapitel gegliedert, fände man sich als Leser leichter zurecht. So ist es schwierig einen Lesefluss zu erzeugen, wenn plötzlich ein neuer Satz Jahre später spielt. Einen ersten Leseversuch musste ich abbrechen, da ich überhaupt keinen Zugang zur Geschichte fand. Nachdem ich mehrfach wieder kurz mit Lesen begonnen habe, gab ich dem Buch eine letzte Chance.
    Leider hat sich kein Lesevergnügen eingestellt. Nebst der komplizierten Ausdrucksweise und etlichen Fehlern, fehlt auch die nötige Authentizität. Ein Mann, welcher während 18 Jahren tagtäglich unter Drogen gesetzt und gefügig gemacht wird, rennt nicht plötzlich stundenlang durch den Wald. Bereits die Flucht ist kaum glaubwürdig. Wie soll so ein Mensch überhaupt noch klare Gedanken fassen können. Nach einem ersten Fluchtversuch wurde er monatelang auf einer Pritsche festgezurrt mit Medikamenten ruhiggehalten. Der Muskelschwund muss enorm gewesen sein, dies lässt sich nicht so einfach wieder rückgängig machen. Erst recht nicht, bei einer Stunde Hofgang in Fussketten pro Tag.
    Auch verfügt Frederick Hagel nach seiner Fluch über unerklärliche Geldreserven. Zudem kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Mensch, welcher fast 20 Jahre nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilgenommen hat (auch noch kein Handy benutzt oder einen Computer bedient hat), dies so ganz ohne Anpassungsprobleme hinbekommt. 

    Die Idee hinter der Geschichte finde ich interessant. Die Umsetzung jedoch ist leider nicht geglückt. Zu viele Logikfehler, Unglaubwürdigkeiten und Leerstellen.

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