Bücher mit dem Tag "e"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "e" gekennzeichnet haben.

38 Bücher

  1. Cover des Buches Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen (ISBN: 9783442482450)
    E. L. James

    Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen

     (10.289)
    Aktuelle Rezension von: Paula-Doerr

    Zum dritten Mal gelesen und wieder sehr geliebt. Fifty Shades of Grey ist für mich eine Reihe, die ich immer wieder gerne Lese, weil die Mischung aus Spice, Romance und Spannung/Crime für mich perfekt ist und die Handlung sehr gut ausgearbeitet wurde, wodurch ich immer wieder zu den Büchern greife, wenn ich nicht weiß, was ich sonst lesen soll oder mich in einer kleinen Leseflaute befinde.


  2. Cover des Buches Das verlorene Symbol (ISBN: 9783404160006)
    Dan Brown

    Das verlorene Symbol

     (2.020)
    Aktuelle Rezension von: Frank1

    Klappentext:

    Robert Langdon ist zurück – und er begibt sich auf eine Jagd, die in der Ge­schichte des Thril­lers ihres­gleichen sucht.

    Als Robert Langdon von seinem ehemaligen Mentor gebeten wird, einen Vor­trag in Washing­ton zu hal­ten, er­war­tet er dort ein ge­spann­tes Publi­kum, das sei­nen Aus­füh­rungen zur Sym­bo­lik in der Archi­tek­tur der Haupt­stadt fol­gen möchte. Statt­des­sen fin­det er die mit rät­sel­haf­ten Täto­wie­rungen ver­se­hene, ab­ge­trennte Hand eines Men­schen vor. Und es er­war­tet ihn ein per­fi­der Kil­ler, der von einer ge­heim­nis­vol­len Mis­sion er­füllt ist. Die Suche nach etwas, das tief im Her­zen der ameri­kani­schen Metro­pole ver­bor­gen liegt – und des­sen Ent­deckung den Lauf der Ge­schichte für immer ver­än­dern würde.

    Mit seinen subtilen Verknüpfungen von erstaunlichen Fakten, ge­heim­nis­vol­len Codes und mys­teri­ösen Arte­fak­ten fas­zi­niert Das ver­lorene Sym­bol auf jeder Seite mit Über­raschungen und atem­be­rau­ben­den Wen­dungen. Und Robert Lang­don muss schon bald er­ken­nen: Nichts ist so schockie­rend wie das, was direkt vor unse­ren Augen liegt.


    Rezension:

    Als Robert Langdon gerade frühstücken will, ruft der Assistent eines guten Freun­des an, ob er am sel­ben Abend als Red­ner bei einer Ver­an­stal­tung im Capi­tol ein­springen kann. Er wird sogar mit einem Pri­vat­flug­zeug ab­ge­holt. Als er je­doch im Capi­tol ein­trifft, stellt sich heraus, dass gar keine Ver­an­stal­tung an­ge­setzt ist. Statt­des­sen taucht im Be­sucher­be­reich eine ab­ge­trennte, über und über täto­wierte mensch­liche Hand auf. An einem auf­fälli­gen Ring er­kennt Robert diese als die sei­nes Freun­des. So­wohl der Ent­füh­rer des Freun­des als auch die CIA set­zen ihn schon bald unter Druck, das Rät­sel zu lösen.

    „Illuminati“ und „Sakrileg“ kenne ich nur aus den Ver­fil­mungen. Dan Browns 3. Thril­ler um sei­nen Prota­gonis­ten Robert Lang­don habe ich jetzt, 14 Jahre nach der Ver­öffent­lichung, in Buch­form konsu­miert. Ich muss zu­ge­ben, dass der Schreib­stil wirk­lich fes­seln kann. Der Hin­ter­grund der Hand­lung ist eng mit den Ritu­alen des Frei­mau­rer­tums ver­knüpft. Lei­der gibt es kei­nen An­hang, in dem ver­raten wird, was kon­kret auf Tat­sachen be­ruht und was der Fan­ta­sie des Autors ent­springt, wie ich es aus eini­gen ande­ren, an rea­len Vor­ga­ben orien­tier­ten Büchern kenne. Da kann man als Leser lei­der nur raten. Bei eini­gen tech­nischen Ge­ge­ben­hei­ten sind aller­dings er­heb­liche Logik­schwächen er­kenn­bar, wes­halb man wohl durch­aus auch bei die­ser The­ma­tik ein ge­sun­des Miss­trauen an den Tag legen sollte. Das hat je­doch keiner­lei Ein­fluss auf das Funktio­nie­ren der Ge­schichte, die einen schnell in den Bann zieht und bis zum Ende nach knapp 800 Sei­ten ge­fangen hält. Wie der Autor immer wie­der neue Über­raschungen ein­baut und das Ganze am Ende doch lo­gisch zu­sam­men­passt, zeigt Kön­nen. Alleine die Auf­deckung der Iden­ti­tät des Täters über­rascht, ob­wohl sich heraus­stellt, dass alle zu­vor ein­ge­bau­ten Infor­mati­onen kor­rekt sind.

    Für die Übersetzung kann man dieses große Lob nicht uneinge­schränkt über­neh­men. Hier fal­len näm­lich einige Eigen­tüm­lich­kei­ten ins Auge. Das fängt damit an, dass das Capi­tol in Washing­ton manch­mal (nicht immer!) ein­ge­deutscht mit „K“ ge­schrie­ben wird. Auch Ein­hei­ten wer­den mal im ameri­kani­schen Maß, mal im met­ri­schen an­ge­ge­ben. Man ge­winnt bei­nahe den Ein­druck, ein­zelne Teile des Buches wären von unter­schied­lichen Über­set­zern be­ar­bei­tet wor­den, zwi­schen denen keine Ab­sprachen statt­fan­den.

    Der Autor wechselt häufig zwischen den unterschiedlichen Prota­gonis­ten be­zie­hungs­weise dem Anta­gonis­ten. Dabei setzt sich das Puzzle nur lang­sam zu­sam­men. Auf­fal­lend ist auch, mit wie weni­gen nament­lich be­kann­ten Charak­teren ein Buch die­ses Um­fangs aus­kom­men kann.


    Fazit:

    Trotz kleiner Schwächen im Detail kann dieser Robert-Langdon-Thril­ler mit sei­nem ge­konn­ten Hand­lungs­auf­bau über­zeu­gen.


    Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog

    Dem Eisenacher Rezi-Center kann man auch auf Facebook folgen.

  3. Cover des Buches Zeitsplitter (ISBN: 9783846600252)
    Cristin Terrill

    Zeitsplitter

     (473)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33

    Gebundene Ausgabe: 336 Seiten

    Verlag: Boje (14. Februar 2014)

    ISBN-13: 978-3414823908

    empfohlenes Alter: ab ca. 14 Jahren

    Originaltitel: All Our Yesterdays

    Übersetzung: Barbara Irmgrund


    Konnte mich letztendlich nicht überzeugen


    Inhalt:

    Em versucht aus einer Zelle auszubrechen, und das nicht zum ersten Mal. Bereits vierzehn Versuche hat sie hinter sich, wurde aber immer wieder eingefangen. 


    Marina ist schon lange in den Nachbarjungen James verliebt, doch der sieht nur eine gute Freundin in ihr und hat ansonsten nur seine Gleichungen im Kopf. 


    Em und Marina sind dasselbe Mädchen, getrennt durch vier Jahre Zeitreisen. Em weiß sich nicht anders zu helfen, als James zu töten, um die Welt zu retten.


    Meine Meinung:

    Zeitreisen haben mich schon immer fasziniert; ist es doch gar nicht so einfach, sie plausibel zu beschreiben und zu erklären. Cristin Terrill schafft das jedoch recht gut in ihrem Debütroman. 


    Der Schreibstil ist recht einfach und locker zu lesen. Klar, wenn es um die Zeitreisen geht, muss man sich schon ein bisschen konzentrieren, um am Ball zu bleiben. Aber das ist ganz unterhaltsam.


    Mit den Protagonist*innen bin ich aber leider nicht so gut klar gekommen. Em trifft viele dumme Entscheidungen, ohne die es diese Geschichte gar nicht gäbe. Marina dagegen ist ein arrogantes, oberflächliches Mädchen, das mir ganz und gar unsympathisch war. Und warum James in der Zukunft so böse wird, hat sich mir nicht erschlossen. 


    In der Danksagung erwähnt die Autorin, dass sie an einer Fortsetzung schreibt. Diese konnte ich jedoch nirgends finden. Anscheinend wurde sie nie veröffentlicht. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn der erste Band ist eigentlich abgeschlossen und braucht keine Fortsetzung.


    ★★★☆☆

  4. Cover des Buches Die Hauptstadt (ISBN: 9783518469200)
    Robert Menasse

    Die Hauptstadt

     (162)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Der österreichische Autor Robert Menasse ist ein glühender Verfechter der europäischen Idee. Er glaubt allerdings nicht an Europa als Nationalstaatenbund, sondern an das Konzept der Europäischen Republik. Seiner Meinung nach muss das langfristige Ziel der Europäischen Union sein, Nationen zu überwinden, Grenzen aufzulösen und gemeinsame demokratische Politik zu betreiben, weil nationaler Egoismus die EU in jeglicher Hinsicht beschneidet. Seine Kritik richtet sich demnach gegen den Europäischen Rat, während er Institutionen wie die Europäische Kommission, die tatsächlich europäische Interessen vertritt, als legitim und positiv betrachtet. Diese recht radikale Einstellung ist mehr als das Produkt halbgarer Stammtischdiskussionen. Menasse lebte einige Zeit in Brüssel und recherchierte vor Ort, wie die EU arbeitet und funktioniert, denn es wurmte ihn, dass er nicht verstand, wie Entscheidungen gefällt werden, die sein Leben direkt beeinflussen und lenken. Dort entwickelte er die Idee für „Die Hauptstadt“, der weltweit erste Roman über die Europäische Kommission, der von der Fachpresse gefeiert wurde und 2017 den Deutschen Buchpreis erhielt.

    Ein Schwein geht um in Brüssel. Ein lebendiges Schwein, das durch die Straßen läuft und Brüsseler_innen wie Medien in Aufruhr versetzt. In den Korridoren der EU geht hingegen eine Idee um. Der 50. Geburtstag der Europäischen Kommission steht bevor. Müsste man feiern. Sollte man auch, für ihr Image, meint Fenia Xenopoulou, Leiterin der Direktion C (Kommunikation) der Generaldirektion Kultur und Bildung. Auschwitz als Geburtsort des europäischen Einheitsgedankens in den Mittelpunkt stellen? Warum nicht. Überlebende müssen her, Überlebende, die sich noch erinnern und Zeugnis ablegen können. Überlebende wie David de Vriend, der in einem Altersheim auf den Tod wartet, dem er vor so langer Zeit in einem Zug nach Auschwitz von der Schippe sprang. Nur möchte er lieber vergessen als zu erinnern. Kommissar Émile Brunfaut wurde indes aufgetragen, zu vergessen. Ihm wurde ein mysteriöser Mordfall in einem Brüsseler Hotel entzogen. Anweisung von oben, politische Gründe. Welche, weiß Brunfaut nicht. Er ermittelt auf eigene Faust weiter und deckt höchst schockierende Verbindungen auf. Schockieren wird auch der emeritierte Volkswirtschaftler Alois Erhart. Er wird den Grünschnäbeln des Think Tanks der Europäischen Kommission zeigen, wie radikal Europa gedacht werden muss. Und das Schwein? Das braucht einen Namen.

    „Die Hauptstadt“ begegnete mir zuerst auf dem Wohnzimmertisch meiner Eltern. Damals war das Buch die aktuelle Lektüre meines Vaters und als ich ihn danach fragte, weckten seine Schilderungen schnell mein Interesse. Doch ich war auch eingeschüchtert. Ein Buch über die Europäische Kommission? Konnte ich das überhaupt lesen? Oder reichte mein Wissen über europäische Politik nicht aus, um zu verstehen, was Robert Menasse zu sagen hatte? Mein Vater beschwichtigte mich und gab sich zuversichtlich, dass ich dem Roman gewachsen sein würde. Ich bin froh, dass ich seinem Urteil vertraute. „Die Hauptstadt“ setzt nicht allzu viel Vorwissen voraus; es reicht völlig, wenn man eine ungefähre Vorstellung davon hat, aus welchen Institutionen die Europäische Union besteht und welche Aufgaben sie erfüllen. Feinheiten, Zusammenhänge und Abhängigkeiten erläutert Robert Menasse gewissenhaft, ohne die Geschichte, die er erzählt, jemals zu einer Lehrstunde verkommen zu lassen. Er verliert nie aus den Augen, dass ein Roman an erster Stelle unterhalten soll und verflechtet Erklärungen geschickt mit dem Erleben seiner Figuren.

    Dadurch erkennen Leser_innen auch mit wenig Hintergrundwissen, dass der Einheitsgedanke, mit dem die Europäische Union einst gegründet wurde, heute beinahe in Vergessenheit geriet, die Mitgliedsstaaten nicht an einem Strang ziehen und alle Hindernisse in der Gestaltung europäischer Politik systemischer Natur sind. So mutiert die Organisation einer harmlosen Jubiläumsfeier zum 50. Geburtstag der Europäischen Kommission zum Kraftakt, weil einfach jedes Projekt von nationalen Interessen torpediert und zu Tode verhandelt wird. Daher wunderte es mich nicht, dass Idealismus in Brüssel nicht überleben kann. Die EU ist ein Ort, an dem Ideale, Hoffnungen und Träume mit jedem neuen Kompromiss ausgehöhlt werden. Dies veranschaulicht Menasse in „Die Hauptstadt“ durch die exemplarische Zusammenstellung seiner Figuren, die in diesem System in allen Ebenen und Institutionen arbeiten. Er zeigt, wie sie alle von der schwerfälligen, undurchsichtigen und frustrierenden Realität europäischer Bürokratie betroffen sind und jeweils mit ihr umgehen.

    Die sensible Balance zwischen Nähe und Distanz, die Menasse dabei herstellt, faszinierte mich. Nach jedem der zahlreichen Perspektivwechsel tauchte ich langsam in den banal wirkenden Gedankenstrom einer Figur ein, der Stück für Stück Fahrt aufnahm und immer tiefer, immer signifikanter wurde. Ich gebe zu, für mich war diese Erzählweise zuerst gewöhnungsbedürftig, ich konnte mich ihrem hypnotischen Sog jedoch nicht entziehen und fühlte mich mitgerissen. Dennoch lässt Menasse niemals zu, dass seine Leser_innen von einem Blickwinkel vereinnahmt werden, indem er sie Querverbindungen sehen lässt, die die Figuren nicht wahrnehmen. Ich hatte den Eindruck, das Gesamtbild aus der Vogelperspektive zu betrachten, ohne meine Verbundenheit zu den Figuren opfern zu müssen. Das Maß an Kontrolle, das Menasse demnach auf seine Handlung ausübt, ist beeindruckend. Scheinbare Zufälle, Kreuzwege und Symboliken setzt er bewusst ein, um bestimmte Aspekte zu verdeutlichen. Nichts in „Die Hauptstadt“ geschieht grundlos. Folglich ist nicht einmal das Schwein, das herrenlos in Brüssel herumläuft und beinahe wie ein Phantom wirkt, eine willkürliche Ergänzung. Es ist eine gezielte Metapher, die sich sowohl auf die gesamte Geschichte als auch auf ihre Einzelteile anwenden lässt. Menasse selbst sprach in diesem Zusammenhang über das Spektrum zwischen „Glücksschwein“ und „Dreckssau“, meiner Meinung nach ist die passendste Assoziation jedoch die der Sau, die durchs Dorf getrieben wird – und wir wissen ja, wie lange diese Aufmerksamkeit generiert: Bis die nächste gefunden ist.

    Schriftstellerisch ist „Die Hauptstadt“ genial. Robert Menasse ist ein hervorragender Autor, der ein bemerkenswertes Gespür für Subtilitäten und Zwischentöne besitzt. Er ist sich der Wirkung von Details allzeit bewusst und schreckt nicht davor zurück, diese unkommentiert zu lassen. Vieles erscheint in diesem Buch absurd und ich bin überzeugt, dass Menasse diese Absurditäten, die am gesunden Menschenverstand des europäischen Verwaltungsapparates zweifeln lassen, gezielt betonte. Ja, „Die Hauptstadt“ vermittelt Humor– doch es ist Galgenhumor, resigniert und fast bitter. Deshalb empfand ich den Roman emotional als schwer verdaulich. Die Lektüre war sehr desillusionierend, trotz all der radikalen, revolutionären und wunderschönen Ideen für Europa, die Menasse präsentiert. Es macht mich unsagbar traurig, dass das Potential der Europäischen Union ungenutzt bleibt und wir nicht daran arbeiten, das Konzept von Nationalitäten zu überwinden, um als wahrhaft geeintes Europa zu wachsen und die Vergangenheit hinter uns zu lassen. Europa ist untrennbar mit den Verbrechen des Nationalsozialismus verbunden und wird es immer sein. Sollte der Anspruch gelebter Erinnerungskultur nicht bedeuten, dass wir versuchen, das Problem an der Wurzel zu lösen und nationale Interessen hinter europäischen Interessen zurückzustellen?

    Die Idee, innereuropäische Grenzen aufzulösen, Staaten abzuschaffen und eine echte europäische Identität für alle Bürger_innen aufzubauen, wirkt auf den ersten Blick heftig, meiner Meinung nach liegen die Vorteile jedoch auf der Hand. Wir würden nicht mehr von Brüssel aus „fremdregiert“, denn wir würden unsere politischen Vertreter_innen in der EU wählen, wie wir jetzt nationale Politiker_innen wählen. Würde der Kontinent Europa als Ganzes begriffen werden, stünde der Weg frei für einheitliche Politik. Ich denke da vor allem an die Ressorts Wirtschaft, Bildung und Außenpolitik. Selbstverständlich ist so ein extremer Schritt kein Garant dafür, dass tatsächlich Einigkeit entsteht. Aber ich glaube, der aktuelle Zustand der EU belegt, dass wir diese Einigkeit unter den herrschenden Bedingungen nie erreichen werden. Der politische Rechtsruck in vielen europäischen Ländern ist ein eindeutiges Signal dafür, dass wir genau jetzt versagen. Um überhaupt eine Chance zu haben, müssen wir mutig sein, umdenken und einen klaren Cut wagen, um anschließend unter neuen Voraussetzungen zusammenzuarbeiten.

    Leider wird das wohl nicht passieren. Auch das vermittelt „Die Hauptstadt“. Robert Menasse mag von einem vereinten Europa träumen, er mag dafür kämpfen, optimistisch gibt er sich allerdings nicht. Wie könnte er auch, nachdem er in Brüssel hautnah erlebte, wie sich die Europäische Union Tag für Tag selbst ausbremst? Sein Roman konnte wahrscheinlich gar nicht mit einer hoffnungsvollen Note enden. Stattdessen transportiert er am Schluss die düstere Prophezeiung, dass es immer so weitergehen und sich niemals Einsicht in den grundlegenden Änderungsbedarf entwickeln wird. Zumindest habe ich es so empfunden. „Die Hauptstadt“ ist kein Hoffnungsschimmer. Es ist eine Bestandsaufnahme, die zeigt, was die EU sein sollte – und was sie in Wahrheit ist.

  5. Cover des Buches The Green Mile (ISBN: 5051890268112)
    Stephen King

    The Green Mile

     (918)
    Aktuelle Rezension von: katiandbooks

    1932 ist Paul Edgecombe Wärter im Todestrakt des Staatsgefängnisses in Cold Mountain. Eines Tages bekommt er einen Neuzugang: den wegen Vergewaltigung und Mordes zweier kleiner Mädchen zum Tode verurteilten John Coffey. Doch John ist nicht wie sein übliches Klientel. Er ist freundlich, sanft und hat Angst im Dunkeln. Und er hat ein Geheimnis, das Paul und die anderen Wärter bald an der Richtigkeit seines Urteils zweifeln lassen.

    Den Film habe ich längst gesehen, das Buch jedoch noch nicht gelesen. Das ursprünglich im vierwöchigen Rythmus als Fortsetzungsroman erschienene Werk von King hatte ich damals verpasst zu kaufen (wahrscheinlich war ich zu geizig - ganz bestimmt war ich zu geizig), doch als es später als zusammengefasstes Taschenbuch veröffentlicht wurde, wollte ich es nicht haben. Nein, ich wollte es unbedingt in seiner ursprünglichen Form lesen, und das war vermutlich der Grund, warum ich hier anfangs überhaupt nicht in die Geschichte gefunden hatte. So ein kleines Büchlein von 95 Seiten wäre doch locker an einem Tag zu schaffen, dachte ich mir, und als das bereits mit dem ersten Teil so gar nicht geklappt hat, war ich direkt demotiviert.

    Doch an der Geschichte selbst hat es nie gelegen, und irgendwann kam ich rein, hatte sogar nicht mehr den Drang, alles möglichst schnell lesen zu wollen. Ich wollte viel länger bei Paul und den anderen Wärtern im Todestrakt bleiben, so merkwürdig sich das anhört.

    Zu Anfang eines jeden Buches wiederholt Stephen King ganz kurz gewisse Punkte: warum der Weg auf den elektrischen Stuhl Green Mile genannt wird, wie die Maus, die ab und an durch Zellentrakt flitzt, heißt und warum und wie sie vorher hieß und davor, und was den sadistischen Wärter Percy Wetmore so sadistisch macht - genau richtig für diejenigen, die den Fortsetzungsroman tatsächlich in einem Abstand von jeweils 4 Wochen gelesen haben, trotzdem funktioniert es auch, wenn man alles in einem Rutsch durchliest, ohne nervig zu werden. 

    In "The Green Mile" hält sich King schreibstiltechnisch mit seinen typischen Einschüben, Ausklammerungen und GROSSSCHREIBUNGEN zurück und setzt etwas verhaltener auf sein geliebtes Foreshadowing. Beides Dinge, die ich sehr gerne bei ihm mag, ohne die ich hier aber auch sehr gut leben kann. Der Text wirkt so ruhiger und verhaltener, was zu dem Wunsch beigetragen hat, einfach immer weiter und weiter lesen zu wollen.

    Wie gesagt, kannte ich den Film bereits, und obwohl ich ihn nur einmal vor vielen Jahren gesehen hatte, konnte ich mich noch extrem gut an Einzelheiten erinnern, würde sogar behaupten, dass Dialoge eins zu eins aus dem Roman übernommen wurden, jetzt, wo ich ihn gelesen habe. Ich glaube, selbst wenn man die Story noch nicht kennt, ist sie recht vorhersehbar. Ich kann natürlich nicht sagen, wie ich sie wahrgenommen hätte, hätte ich Verlauf und Ausgang noch nicht gekannt. Trotzdem tut die Vorhersehbarkeit dem Wert der Geschichte keinen Abbruch, aus welchen Gründen man nun weiß, was hier Phase ist. Ich denke auch nicht, dass King hier mit großen Geheimnissen und überraschenden Plottwists spielen wollte. 

    Fazit: Ein neuer Liebling ist zu meiner King-Sammlung gestoßen: "The Green Mile" ist zart, unaufgeregt und im besten Sinne vorhersehbar. Die Story um den fairen Gefängniswärter Paul und den kindlichen Todeskandidaten John zählt für mich zu einer der besten Geschichten. Toll auch wieder die Anekdoten des Autors zur Entstehung. Von mir gibt es natürlich 5*****.

  6. Cover des Buches Kein Rockstar für eine Nacht (ISBN: 9783736317888)
    Kylie Scott

    Kein Rockstar für eine Nacht

     (712)
    Aktuelle Rezension von: Eve_Wae

    Klappentext:

    Am Morgen nach ihrem einundzwanzigsten Geburtstag wacht Evelyn Thomas in einem Hotelzimmer in Las Vegas auf - neben einem attraktiven, tätowierten und leider vollkommen fremden jungen Mann. Sein Name ist David Ferris, er ist Gitarrist und Songwriter der erfolgreichen Rockband Stage Dive - und seit weniger als zwölf Stunden Evelyns rechtmäßig angetrauter Ehemann ... 

    Meine Meinung:

    "Kein Rockstar für eine Nacht" von Kylie Scott ist eines meiner Lieblingsbücher der Autorin, und das nicht nur, weil die Protagonistin denselben Namen trägt wie ich. Es ist eine süße Rockstar-Romanze, die im Gegensatz zu anderen Werken der Autorin überraschend tiefgründig ist.

    Das Setting und die Charaktere haben von Anfang an mein Herz erobert. Evelyn, die selbstreflektierte und gutherzige Protagonistin, ist einfach liebenswert. Aber auch David, der Bad Boy Rockstar, hat mich im Sturm erobert. Obwohl die Geschichte etwas klischeehaftbehaftet ist, ist sie auf ihre Art spannend und mitreißend (nicht falsch verstehen, Klischees sind nicht immer negativ). Die einzelnen Charaktere sind interessant und haben eigene Persönlichkeiten, die sie von anderen Romanzen abheben.

    Der Schreibstil von Kylie Scott hat mir besonders gut gefallen. Er ist flüssig, locker und packend, was es schwer macht, das Buch aus der Hand zu legen.

    Fazit:

    Eine tolle Geschichte und ich freue mich bereits darauf, auch die anderen Bandmitglieder kennenzulernen und weitere Abenteuer mit ihnen zu erleben .

  7. Cover des Buches Grillwetter (ISBN: 9783832163761)
    Gerald Kahan

    Grillwetter

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Ritja
    Also wenn es um die Thüringer Bratwurst geht, versteht Herr Fickel wirklich nur wenig Spaß. Bratwurstentzug oder gar eine fränkische Bratwurst als Ersatz gehen aus der Sicht Fickels gar nicht. Er muss sich einsetzen und so rutscht der Anwalt Fickel mal wieder eher unfreiwillig und mit wenig Einsatz in sein nächstes Abenteuer. Anfangs noch abgeneigt, weil er doch lieber zu seiner neuen Flamme reisen möchte, doch später mit Herzblut für die Bratwurst und na ja auch für den Schlachter, der ja irgendwie auch an der Bratwurst hängt oder umgekehrt. 

    Viele Irrungen und Wirrungen entstehen und müssen auseinander gepuzzelt werden. Nicht immer erscheint es logisch, dafür aber sehr komisch. Anwalt Fickel schafft es wieder seine Mandanten mit wenig Fachwissen vor dem Bösen zu bewahren (hier verrate ich nichts, denn das Ende ist schnell erkennbar) und die Kollegen zu überraschen. Auch die leitende Oberstaatsanwältin spielt diesmal eine größere Rolle und unterhält den Leser mit ihrer ganz eigenen Art sehr gut. 

    Man muss den Humor, die vielen Randbemerkungen mögen und sich etwas mit der DDR-Kultur auskennen, dann versteht man auch die kleinen Seitenhiebe am besten und amüsiert sich von der ersten bis zur letzten Seite.
  8. Cover des Buches Die Zeitlos-Trilogie 2: Die Wellen der Zeit (ISBN: 9783551314406)
    Sandra Regnier

    Die Zeitlos-Trilogie 2: Die Wellen der Zeit

     (182)
    Aktuelle Rezension von: Karin_Bibliothe

    Der zweite Teil ist schwächer als der erste aber es besteht noch Potential.

    80 % des Buches machen Stimmungsschwankungen und Gezicke der Hauptperson aus. Die Nebencharaktere haben sich auch kaum entwickelt. Die Handlung ist schleppend und hat mich zum Teil gelangweilt. Ein wenig Pepp brachten die Dialoge hinein. Ich hoffe auf einen guten Abschluss der Reihe.

  9. Cover des Buches Die Köchin von Bob Dylan (ISBN: 9783871347092)
    Markus Berges

    Die Köchin von Bob Dylan

     (6)
    Aktuelle Rezension von: BettinaR87

    Eigentlich ist Jasmin gerade erst nach Hause zurückgekehrt. Mission: Sesshaft werden. Nur ruft dann eine Exfreundin an, die jetzt schwanger ist. Ob Jasmin ihren Job haben wolle? Naja, eigentlich nicht. Aber obwohl... Wie oft hat man schließlich die Gelegenheit, die Köchin von Bob Dylan zu werden? Und so fliegt sie zu ihrem ersten Einsatz: Odessa. Dort erhält sie einen merkwürdigen Anruf - ein alter Mann habe einen Anfall erlitten und spreche seither nur noch Deutsch. Und er behauptet, dass sein Name Florentinius Malsam sei - und damit auch Jasmins Großvater, der offiziell seit '43 als verschollen galt.

    Die Kritik

    Wo kommen wir her? Wie sehr definiert uns unsere Herkunft? In einem Europa, in dem aktuell das Flüchtlingsthema durch die Köpfe schwappt, kommt dieses Buch gerade richtig. Denn es erinnert an ein Europa, wie es heute unendlich fern scheint: Zerrissen, Nationalitäten bunt gemischt und durch den Krieg brutal verloren. Ein Europa, in dem mal eine Bevölkerungsgruppe an der Macht ist und andere blutig unterdrückt. Im nächsten Jahr sind die Opfer an die Spitze gerückt und nehmen blutige Rache. Wie auch der allgegenwärtige George RR Martin es nannte: Ein blutiges Rad des Machtspiels. Doch hier gibt es keine Daenerys, die dieses Rad zerbrechen möchte. Hier gibt es das Ende eines Kriegs, der vor Jahrzehnten auch Familien zerrissen hat - was sich trotz all des tollen Friedens in den letzten Jahren immer noch auswirkt. An all diese innereuropäischen Flüchtlinge darf sich unser Kontinent durchaus mal erinnern.

    Besonders gelungen ist dabei der Wechsel der Erzählzeiten: Mal begleiten wir Jasmin auf ihrem Weg in die Vergangenheit ihrer Familie. Mal stehen wir neben Florentinius Malsam und erleben, wie die Sowjets das Dorf in Beschlag nehmen, dann die Deutschen, dann die verbliebene Bevölkerung. Und Florentinius? Dessen Lebensweg gleicht in den Grundprinzipien seiner unbekannten Enkeltochter - mal läuft das Leben so, mal anders. Und irgendwo dazwischen stellt man fest: Es ist eigentlich ganz okay so.

    Auch die Haptik und die Gestaltung des Covers sollte nicht unerwähnt bleiben - sehr cool geworden! Und ganz nebenbei kann der Leser mit auf dem Steak gewordenen Tschechow-Gelände lustwandeln.

    Fazit: Hochinteressant, nicht arrogant, liest sich flüssig, gibt zu denken, macht neugierig darauf, was damals mit den Menschen in der Ukraine passiert ist - was kann ein Leser mehr wollen? Richtig, ein geschlossenes Ende. Das gibt es bei Die Köchin Von Bob Dylan nämlich nicht - entsprechend bleibt da emotional ein kleines Vakuum übrig.

  10. Cover des Buches Für immer und ein Leben lang (ISBN: 9783956495922)
    Sarah Morgan

    Für immer und ein Leben lang

     (110)
    Aktuelle Rezension von: Buechergarten

    》INHALT:

    Wäre da nicht der Unfall auf Griechenland, der sie zu einer Heimkehr nach Puffin Island bringt, hätte Archäologin Brittany Forrest beinahe vergessen wie sehr sie diese Insel, seine Bewohner und das Leben am Meer liebt. Und auch wie sehr ihr Ex-Mann Zachary Flynn, nach ihrer stürmischen Hochzeit mit gerade einmal 18 Jahren und der noch flotteren Scheidung, ihr das Herz gebrochen hat. Doch genau wie damals greift nach ihrer erneuten Begegnung die unwiderstehliche Anziehung zwischen ihnen und nach der Rückkehr in die Heimat der Zauber der Insel…

     

    》EIGENE MEINUNG:

    „Für immer und ein Leben lang“ ist der 2. Band der Puffin Island-Trilogie. Diesmal begleiten wir Brittany auf ihrem Weg zurück in ihre Heimat und in das geliebte Cottage ihrer leider bereits verstorbenen Großmutter, welches im Vorgängerband bereits ihrer College-Freundin eine Zuflucht geboten hat.

    Für Brittany ist es ein nach Hause kommen, das viele schöne Momente wieder aufleben lässt, jedoch auch einigen Anlass gibt alte Wunden noch einmal zu betrachten und heilen zu lassen. Sie ist eine mutige, jedoch gefühlvolle Frau, die um die Eigenheiten ihrer Mitmenschen weiß und Dinge gerne geradeheraus anspricht.

    Gerade bei ihrer Jugendliebe Zachary hat dies vor vielen Jahren zu Problemen geführt, da er die Erlebnisse seiner Kindheit mit niemandem teilt, obwohl oder genau weil sie ihn so stark geformt haben. Die gemeinsame Vergangenheit hat beide geprägt und nun ergibt sich die Möglichkeit offene Fragen und Missverständnisse zu klären und vielleicht sogar einen Neuanfang zu wagen…

    Ich mochte sowohl Brit als auch Zach gerne und ihren Umgang miteinander. Hierbei geht vor allem von Brittany der starke Drang aus Dinge auszusprechen, aber bewundert habe ich sie vor allem dafür die Schuld an den Ereignissen der Vergangenheit wirklich zu hinterfragen. Zachs Kindheit kann ich selbst nur schwer nachvollziehen, seine Gedanken jedoch gut – leider aber nur bis zu dem Punkt, an dem ein oft wiederholter Satz in einer bestimmten Situation scheinbar alles verändert. Das war mir zu unglaubwürdig und extrem. Auch hatte ich das Gefühl, dass durch die Fixierung auf ihn die Geschichte teilweise nicht richtig Fahrt aufnehmen kann.

    Puffin Island konnte mich hingegen wieder völlig begeistern und lässt mich in Urlaubs-Überlegungen verfallen. Auch die Dynamik zwischen den drei Freundinnen sowie die Aussicht aufs Skylars Geschichte waren klasse. Der Schreibstil ist flüssig; die Kapitel in wechselnder Perspektive durch Brittany und Zach zu erleben war sehr angenehm. Die Mischung aus Familien-, Liebesgeschichte und Drama mit kleineren humorvollen und auch erotischen Szenen ist erneut gelungen.

     

    Puffin Island-Trilogie:

    0: Zwischen Vernunft und Sinnlichkeit (Kurzgeschichte)

    1: Einmal hin und für immer

    2: Für immer und ein Leben lang

    3: Für immer und ein Weihnachtsmorgen

     

    》FAZIT:

    Ein gelungener 2. Teil der Puffin Island-Trilogie, mit spannenden Charakteren und einem erneut tollem Insel-Feeling. Brittanys Umgang mit der Vergangenheit ist vorbildlich; Zachs Gedankenumschwung aus meiner Sicht zu aufgesetzt.

    (4,5 Sterne)

  11. Cover des Buches In einem anderen Buch (ISBN: 9783423212946)
    Jasper Fforde

    In einem anderen Buch

     (277)
    Aktuelle Rezension von: CocuriRuby

    Man kommt sehr gut in die Geschichte rein. Wenn man noch weiß wer Thursday, Bowden und Landen ist, dürfte man keine Schwierigkeiten haben.

    Der zweite Teil ist sogar noch abgedrehter als der erste. Ich würde sagen, dass der erste Teil schon etwas Verrücktes an sich hatte, aber dieser Teil ist wirklich abgedreht.

    Das meine ich nicht mal negativ, weil ich sowas liebe! Aber das muss man mögen, sonst wird man mit diesem Buch nicht glücklich werden.

    Dieses Mal wird auch mehr Blick auf die Welt und Thursdays Familie gelegt. Die beide so einiges zu bieten und entdecken haben.

    Jeder hat in seiner Familie diesen einen verschrobenen, leicht verrückten Onkel oder Tante. Bei Thursday sind ALLE Mitglieder ihrer Familie so. Und das ist absolut sympathisch – man möchte ein Teil davon sein.

    Die Detailliebe für diese Welt/Gesellschaft ist unglaublich und wirklich alles fügt sich zu einem perfekten Bild zusammen – auch wenn es noch so abgedreht ist.

    Selbst vermeintlich alltägliche Dinge werden zum Erlebnis. Allein die Darstellung eines Buchverkaufes von stark reduzierten Büchern in einem modernen Antiquariat, war der Hammer!

    In diesem Band wurde viel Fokus auf Zeitreisen gelegt.

    Das Ganze auch mehr auf die fiktive, als wissenschaftliche Sicht. Es gab da durchaus Paradoxien, aber die wurden von dem Buch selbst aufgegriffen bzw. angesprochen und sehr charmant erklärt. Deshalb finde ich das wirklich gut gemacht und natürlich ist es auch sehr kreativ in Szene gesetzt. 

    Allerdings erlaubt dieses Konzept der Geschichte sehr viel. Auch außerhalb der Zeitreisesache gibt es ein paar Dinge, wo sich logische Fehler finden lassen. Die werden in aller Regel aber gut kaschiert.

    Man übertreibt bei dieser Reihe auch wirklich nicht, wenn man sagt, dass so ziemlich alles an dem Buch kreativ ist.

    Da wird auch nicht von Parallelwelten, Zeitrealitäten oder auch eine ganze Welt der Gedanken halt gemacht.

    Es werden allgemein sehr viele Themen an- oder besprochen. Wie z.B. Zeitreise, Ausmaß von Erinnerungen, Konzernmonopole, Überwachung, Zensur, der Frage was Kunst ist usw.

    Aber natürlich steht im Mittelpunkt, die Liebe zur Literatur, die man auch in diesem Band überall herauslesen kann – vielleicht sogar noch mehr als im ersten Band, weil sich hier nicht auf ein Roman fokussiert wird.

    Allerdings müsste man alle Werke gelesen haben, auf die hier angespielt werden, weil man sonst ein paar Raffinessen verpasst.

    Das dumme ist, dass man vorher nicht wissen kann, auf was für Werke oder Figuren angespielt werden. Denn es gibt keine Liste oder so etwas. Man merkt das Defizit also erst, wenn es zu spät ist (zumindest wenn man keine Lust hat das Buch zu unterbrechen und das betreffende Werk nachzulesen).

    Was ich auch etwas schade fand war, dass das Buch nicht so ganz in sich abgeschlossen ist – damit hatte ich aber gerechnet, weil es bei dem ersten Band der Fall war.

    Es ist auch nicht gänzlich offen, ich würde sagen es gab in dem Band zwei große Handlungsthemen – eine davon wurde aufgelöst, die andere nicht. Irgendwie fühlte ich mich da fast ein wenig halbherzig zurück gelassen – aber macht nichts, ich habe den dritten zum Glück bereits griffbereit.

     

    Fazit

    Insgesamt bin ich bisher sehr begeistert von der Reihe – ich finde den zweiten Band sogar noch etwas besser als den ersten.
    Es ist unglaublich kreativ, es ist vielschichtig, sehr unterhaltsam und eine Liebeserklärung an die Literatur.

  12. Cover des Buches Unter Frauen (ISBN: 9783947373185)
    Alexander Broicher

    Unter Frauen

     (27)
    Aktuelle Rezension von: thesmallnoble
    Beginnen wir mit der Hülle:Hier ist das Cover schon so gestaltet, das man als Leser eigentlich gleich weiß “Das kann nicht gut gehen” Unter dem Titel verbirgt sich nämlich der gefräßige Fuchs der seine Schäfchen beisammen halten will. Dieses doch recht dünne Buch besticht durch die Gegensätze von Mann und Frau. Unfreiwillige Komik bis zu dem Punkt wo Lügen die Balken zum brechen bringen, hat der Autor Alexander Broicher hier gut beschrieben.


    Der Stil ist gut verständlich und beim Lesen wollte ich einfach wissen wo dieses Desaster nur endet. Männer können nicht mit Frauen und andersrum geht es schon mal gar nicht. Da wundert es mich nicht, wenn Frauen keinen Mann in ihrer WG haben wollen. Unfreiwillig und dringend auf Wohnungssuche bekommt Till dann mit einer Notlüge, das heiß ersehnte Zimmer in seiner Traumwohnung.

    Doch das nicht alles eitel Sonnenschein ist muss er schnell merken.
    Lügengerüste fallen irgendwann in sich zusammen wie ein Kartenhaus und dies hat der Autor hier sehr gut beschrieben, gekoppelt mit einer gehörigen Portion Witz & Schlagfertigkeit, beschreibt Alexander Broicher hier einige Erfahrungen des jungen Studenten Till.

    Doch der Roman vermittelt auch:
    Ehrlich währt am längsten!
  13. Cover des Buches Die Untersuchung (ISBN: 9783499257582)
    Philippe Claudel

    Die Untersuchung

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Beust

    Claudels "Untersuchung" ist ein Strassstein, der wie Kafka funkeln möchte, aber zwischendurch mein Gemüt mit konstruierten Absurditäten überfrachtet hat. Für die Aussage (die da lautet: "Im modernen Wirtschaftsleben sind wir Einzelne sinnlos und kennen nicht Anfang noch Ende) hätte ein Drittel der Seiten gereicht. Aber wer kauft schon Romane mit 75 Seiten?

    Überbewertet. 

  14. Cover des Buches Aussicht auf Sternschnuppen (ISBN: 9783499269851)
    Katrin Koppold

    Aussicht auf Sternschnuppen

     (291)
    Aktuelle Rezension von: Yoyomaus

    Dein italienischer Geliebter scheint eine Affäre zu haben,

    da bist du dir ganz sicher.

    Deshalb willst du ihm heimlich zum Flughafen folgen,

    doch die Flüge fallen aus und er ist mit einem Mietwagen und seiner Geliebten verschwunden.

    Du willst hinterher nach Italien,

    doch es gibt nur noch einen Mietwagen!

    Doch den musst du teilen,

    mit dem nervigsten Mitfahrer, den du dir vorstellen kannst?

    Oder doch nicht?

     

     

    Zum Inhalt:

    Ein Buch voller Herz, Romantik und Humor Helga hat es nicht leicht - und das nicht nur wegen ihres altmodischen Namens. Ihr Freund Giuseppe macht ihr einfach nicht den ersehnten Antrag. Und dann findet sie eine zärtliche SMS von einer Unbekannten auf seinem Handy. Hals über Kopf folgt sie Giuseppe zum Flughafen, jedoch: alle Flüge sind gestrichen. Zusammen mit einem ziemlich nervigen Typen ergattert sie den letzten Mietwagen. Auf dem Weg in die Toskana läuft einiges anders, als Helga erwartet hat.

     

    Cover:

    Also ich liebe das Cover ja absolut. Es ist so schön gemacht – übrigens alle der Reihe, wie ich finde, allein wegen dem Cover hätte ich hier zugeschlagen. Wir sehen hier auf lachsfarbenem Grund den Schatten einer Frau, welche ein Hochzeitskleid trägt sowie Mohnblumen, welche dem Bild vorgelagert sind. Das macht natürlich neugierig, besonders, wenn man romantische Geschichten mag. 

     

    Eigener Eindruck:
     Helga ist eher eine unscheinbare, graue Maus und ist mit dem Zufrieden, was sie hat, auch wenn der Wunsch nach einer Hochzeit und einer Familie scheinbar unerreichbar ist. Ihr italienischer Freund Giuseppe scheint es damit nicht eilig zu haben. Als das Ganze schon fast absurd scheint und Helga auf Giuseppes Handy eine wirklich ominöse Nachricht findet, ist sie sich sicher, dass er sie mit einer anderen betrügt, nicht zuletzt, weil er immer recht geheimnisvoll tut, wenn es um Italien geht. Sich ihrer Gedanken sicher, aktiviert Helga ihre Schwester und folgt dem vermeintlichen Übeltäter zum Flughafen, wo sie aber nur noch mitbekommt, wie Guiseppe mit einer hübschen Italienerin in einem Mietwagen verschwindet, da alle Flüge ausgefallen sind. Kurzerhand steht für Helga fest, dass sie auch nach Italien muss, koste es was es wolle. Als sie mit einem weiteren Reisenden das letzte Mietauto bekommen kann, ist sich Helga noch nicht sicher, ob sie sich freuen soll oder ihren Mitreisenden bald umbringen wird. Regelmäßig bringt der sie zur Weißglut, lässt sie aber auch erkennen, dass sie mehr kann, als sie sich selbst zutraut. Auf der Jagd nach Guiseppe findet sich Helga und wächst über sich hinaus, vielleicht auch mehr, als ihr und ihrem Umfeld guttut. Denn wo Helga ist, scheinen Katastrophen nicht weit…

     

    Die Geschichte von Helga ist der erste Band aus einer Reihe rund um die Familie von Helga bei der vor allem die Töchter der Familie – also Helgas Schwestern – beleuchtet werden. Hier in diesem ersten Band lernt man alle kennen, aber hauptsächlich dreht sich alles um Helga und um ihre Reise nach Italien und der Suche nach ihrem persönlichen Glück. Das liest sich sehr einfach und man kommt durch den angenehmen Schreibstil der Autorin auch schnell in die Geschichte rein. Schnell hat man sich auch mit Helga angefreundet, welche zwar eine graue Maus ist, aber bereits ab der ersten Seite beweist, dass sie auch jede Menge menschlicher Macken hat, was sie ungemein sympathisch macht. Bereits ab den ersten Seiten beweist die Autorin auch, dass sie sehr humorvoll und zweideutig kann und so ergibt sich ein erfrischender Mix aus Charaktermacken und jeder Menge Fettnäpfchen. Das macht Spaß und so fliegen die Seiten nur dahin. Ab einem bestimmten Punkt ist man dann aber der wandelnden Katastrophe Helga doch ein bisschen über und auch ihre Entscheidungen sind nicht immer nachvollziehbar. Da ist das Buch dann kurzzeitig für mich gekippt. Dann gab es aber auch wieder ein wenig Herzschmerz und man hofft, dass Helga ihr Happy End bekommt, für sich ehrlich ist und die Wahrheit erkennt. Denn spätestens ab dem Punkt, wo sie Guiseppe gefunden hat und sich alles auflöst, wäre doch eigentlich der Punkt gewesen doch einen Strich zu ziehen, stattdessen belügt sie sich selbst und das fand ich dann doch ein bisschen schade – mehr will ich gar nicht sagen, sonst muss ich euch extrem spoilern. Sieht man aber davon ab, bekommt man eine wirklich tolle Geschichte die Lust auf mehr macht. Das ist eben so richtig gute Literatur und endlich mal ein Buch, wo nicht auf gefühlt jeder fünften Seite dümmlich drauflos geknattert wird. Das ist ein Buch mit Stil, ein Buch zum Abschalten, ein Buch zum Träumen. Für mich mittlerweile ein Buch mit Seltenheitswert und ich freue mich auch schon auf die folgenden Bände, denn wenn die Schwestern von Helga auch so verpeilt sind, dann wird das definitiv wieder eine tolle Leseerfahrung.

     

    Fazit:

    Ein solider Roman mit einer Prise Liebe, einer Prise Humor und einer Prise Kitsch. Genau das Richtige, um abzuschalten.

     

    Idee: 5/5

    Charaktere: 4/5

    Logik: 4/5

    Spannung: 4/5

    Emotionen: 4/5

     

     

    Gesamt: 4/5

     

    Daten:

    ISBN: 9783499269851

    Sprache: Deutsch

    Ausgabe: Taschenbuch

    Umfang: 320 Seiten

    Verlag: ROWOHLT Taschenbuch

    Erscheinungsdatum: 31.07.2015

     

  15. Cover des Buches Weit weg und ganz nah (ISBN: 9783839893500)
    Jojo Moyes

    Weit weg und ganz nah

     (94)
    Aktuelle Rezension von: TWDFanST

    Inhalt

    Jess hat es nicht leicht, als alleinerziehende Mutter für ihre Tochter Tanzin und ihren Stiefsohn Nicky aufzukommen. Um ihren Kindern die beste Ausbildung ermöglichen zu können, arbeitet sie hart, u. a. als Putzkraft bei Ed. Als sie dort eine Menge Geld liegen sieht, gerät Jess in Versuchung. Kurz darauf erhält die kluge Tanzin die Chance, bei einem Mathewettbewerb teilzunehmen. Mit ihren Kindern will Jess zum Wettbewerb trampen und landet prompt im Auto von Ed... 


    Bewertung 

    "Weit weg und ganz nah", gelesen von Luise Helm ist ein typischer Jojo Moyes-Roman, den man ohne Probleme. Die Geschichte, die erzählt wird, ist zwar nicht sonderlich tiefgreifend, aber gut erzählt und man kann sich gut in die Charaktere hineinversetzen. Zwar hat mich dieses Hörbuch jetzt nicht so gepackt wie  "Ein ganzes halbes Jahr", aber es ist alles andere als schlecht. Wer die Romane von Jojo Moyes mag, wird auf jeden Fall eine gute Zeit mit "Weit weg und ganz nah" haben.

  16. Cover des Buches Couragiert gegen den Strom (ISBN: 9783492313346)
    Sahra Wagenknecht

    Couragiert gegen den Strom

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Marcsbuecherecke
    Wie formuliert man eine Meinung zu einem Buch, in welchem viele verschiedenste Fragen beantwortet, Thesen aufgestellt und Aussagen getroffen werden?
    Das ist Problematik, mit der ich mich gerade konfrontiert sehe. 
    Im Groben und Ganzen werde ich diese Rezension also recht kurz halten und folgendes mitteilen: 
    Das Interview braucht mit über 200 Seiten seine Zeit, bis es gelesen ist und auch die Themen, die Frau Wagenknecht und ihr Gesprächspartner auf den Tisch beziehungsweise in diesem Falle ins Buch gepackt haben, könnten unterschiedlicher nicht sein. 
    In vielen Teilen würde ich sagen, dass ich ihr ohne Weiteres zustimmen würde und in anderen Punkten finde ich ihre Ansichten nicht ansprechend. 
    Mir ist klar, dass Rezensionen generell eine eigene Meinung darstellen, aber bei politschen Büchern, noch dazu mit einer solchen Vielfalt an Problematiken ist es sehr schwierig einen, auf das ganze Buch passende, Text zu verfassen. 
     
    Fazit:
     
    Dennoch würde ich zusammenfassend sagen, dass es sich gelohnt hat dieses Buch zu lesen und habe auch einige Dinge mitgenommen.
  17. Cover des Buches Das Lachen und der Tod (ISBN: 9783453418110)
    Pieter Webeling

    Das Lachen und der Tod

     (110)
    Aktuelle Rezension von: Schneewittchen95

    "Das Lachen und der Tod" von Pieter Webeling dreht sich um den Komiker Ernst Hoffmann, der zu Beginn des Buchs in ein Konzentrationslager transportiert wird. Auf diesem Weg verliebt er sich. Diese Liebe wird ihn durch sein wechselhaftes Schicksal im Lager begleiten, genauso wie sein Humor.

    Zunächst denkt man vielleicht, Komik ist in Bezug auf ein solches Thema makaber. Der Autor hat es damit aber geschafft, die Grausamkeit und Absurdität im Lageralltag einprägsam abzubilden. Das Buch hat mich wirklich berührt und mir gezeigt, wie Menschen unvorstellbare Bedingungen und Ängste überleben können.

    Ein außerordentlich lehrreiches Buch. Von mir eine uneingeschränkte Empfehlung!

  18. Cover des Buches Und dann kam Ute (ISBN: 9783499228674)
    Atze Schröder

    Und dann kam Ute

     (93)
    Aktuelle Rezension von: ReadingLikeCarrie

    Dieser Episodenroman von Atze ist einfach nur genial lustig geworden. Man stelle sich während des Lesens die Stimme des Unterhaltungsmeisters aus dem Off vor und hat direkt ein Dauergrinsen im Gesicht. Meine absolute Lieblingsszene ist die im Kaufhaus, als eine neue Badehose her muss - da musste ich doch wirklich laut auflachen und war froh, daheim zu sein. Auf 286 Seiten nimmt man am an Atzes Leben teil: der Einzug der neuen Nachbarin, Ute, die Fahrten im Porsche, Männerabende, heiße Abenteuer, Wortgefechte vor der Kita und vieles mehr und das in allerbester Atze-Manier. Besonders gut finde ich, dass zwar Namen, Schauplätze etc. willkürlich ausgewählt worden sind, aber jede Geschichte einen wahren Kern hat.

  19. Cover des Buches Die Ukraine im Krieg (ISBN: 9783218010276)
    Jutta Sommerbauer

    Die Ukraine im Krieg

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Diana182
    Das Cover zeigt verstörte Gebäude sowie Soldaten und Panzer. Dieses Bild ist sehr erschreckend, aber dem Thema entsprechend passen gewählt. Da ich in den Medien zwar einiges mitbekommen habe, aber längst nicht alle Zusammenhänge bereifen konnte, war ich auf dieses Buch mehr als neugierig!

    Aber erst einmal eine Kurzfassung des Inhaltes:
    Nur zwei Flugstunden von Wien und Berlin entfernt, im Osten der Ukraine, herrscht Krieg, unterbrochen nur durch einen fragilen Waffenstillstand. Die Lösung dieses Konflikts wird entscheidend sein für das künftige Verhältnis zwischen Europa und Russland. Wie leben die Millionen Zivilisten im Kriegsgebiet? Sind sie kriegsbegeistert oder Kriegsgeiseln? Ist der Donbass nur ein Hort von Terroristen und Verbrechern? Dieser politische Report nimmt die Leser mit auf eine abenteuerliche Reise ins Innerste der beiden „Volksrepubliken“ von Donezk und Luhansk. Er berichtet von ihren selbst ernannten Herrschern, die im Frühling 2014 wie aus dem Nichts auftauchten; von tschetschenischen Söldnern und russischen Soldaten , die für Geld und Ruhm in den Donbass gekommen sind. Er schildert den Alltag der leidgeprüften Zivilbevölkerung und erzählt vom unerklärten Bruderkrieg zwischen Russen und Ukrainern. Dieser Krieg entwickelt sich zunehmend zu einem „eingefrorenen Konflikt“, der Europa noch jahrelang begleiten wird. Eine rasche Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht.


    Meine Meinung:
    Da es in den Medien wieder sehr ruhig geworden ist, könnte man meinen, es herrscht wieder Frieden in der Ukraine. Doch leider weit gefehlt! Dieses Buch gibt Einblicke in die aktuelle Situation, durchleuchtet aber auch die einzelnen Hintergründe, welche zu einem Krieg in der nur  2 Flugstunden entfernten Ukraine führten.
    Hier werden viele erschreckende Fakten genannt, welche mir bisher noch nicht bekannt waren. Aber auch die vielen Verzweigungen im Hintergrund werden hier ausführlich aufgeführt und erklärt.
    Sachlich und für jedermann verständlich erläutert die Autorin hier die einzelnen Vorkommnisse und gibt tiefere Einblicke, als man sie bisher aus den Medien entnehmen konnte.
    Erschreckende Bilder unterlegen diese Aufführungen noch zusätzlich.


    Mein Fazit:
    Ein gut recherchiertes Buch, was mir viele Hintergründe und Vorfälle näher erklären konnte. Die einzelnen Zusammenhänge werden hier deutlich und verständlich dargestellt.
    Ein erschreckendes Buch über den noch aktuell andauernden Krieg in der Ukraine.

  20. Cover des Buches Polarfieber (ISBN: 9783864432538)
    Kim Henry

    Polarfieber

     (28)
    Aktuelle Rezension von: dorothea84
    Der Ex-Royal-Marines Hubschrauberpilot Silas Greve ist nach Grönland gekommen, um seine Vergangenheit zu vergessen. Sein aktueller Auftrag ist die Geowissenschaftlerin Kaya Motzfeld in die Hauptstadt zu bringen. Als der Flug startet ahnten beide nicht das sie bald rücksichtslosen Feinde ausgeliefert sind. Neben Schneestürmen, dem eisigen Meer und ihren Gefühlen füreinander.

    Die Kulisse ist mal was ganz anderes. Die Beschreibung lässt Grönland in mein Wohnzimmer real werde. Ich habe mir gleich noch meine Kuscheldecke und eine heiße Schokolade machen müssen. Sonst konnte ich nicht weiterlesen. Kaya ist eine Frau, die viel Schmerz erlebt hat und man kann bzw. will sie einfach in die Arme nehmen und sagen das alles wieder gut wird. Auch Silas wollte ich mehr als einmal eine Umarmung schenken. Die Gefühle in dieser Geschichte gehen einfach unter die Haut und dann kommt noch die Spannung dazu. Dann kann und will man einfach nicht mehr das Buch aus der Hand legen. Denn man will einfach wissen wie und ob die beiden es schaffen. ♥ - einfach einer meiner Lieblingsautorin.
  21. Cover des Buches Deichmörder (ISBN: 9783442479917)
    Hendrik Berg

    Deichmörder

     (80)
    Aktuelle Rezension von: buchverzueckt

    Mein Leseeindruck:
    Nachdem ich unbewusst mit Teil 8 'Strandfeuer' begonnen habe und sehr begeistert war, musste jetzt natürlich Teil 1 her. Wer Hendrik Berg & seine Nordseekrimis noch nicht kennt, sollte das wohl mal ändern!

    Eva und ihr Mann Till ziehen vom bunten Berlin ins ruhige Dorf Kleebüll an der Nordsee. Die beiden erhoffen sich in ihrem neuen Haus am Deich einen Neuanfang, wo doch Eva monatelang durch einen Stalker zu leiden hatte. Keiner kennt die neue Adresse und anfangs scheint auch Ruhe eingekehrt zu sein, doch der Schein trügt..

    Sehr spannend und ergreifend erzählt Hendrik Berg hier eine grandiose Geschichte. Besonders anmerken möchte ich, dass ich es super fand aus der Sicht des Stalkers zu lesen! Das hat die Spannung nochmal richtig nach oben getrieben. Die beiden Erzählstränge von Eva und dem Stalker verschmelzen immer mehr zu einem Ganzen.

    Von Theo Krumme erfahren wir im ersten Teil noch nicht allzu viel, er ist hier noch mehr eine Randfigur. Das fand ich schade, da er mir in Strandfeuer richtig gut gefallen hat, ich bin aber sicher, dass Krumme in den nächsten Teilen mehr und mehr seinen Platz finden wird.

    Mir gefällt der Schreibstil von Hendrik Berg. Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet, die Ängste von Eva waren für mich total greifbar. Keine Stelle fand ich langweilig, auch Till hat mir gut gefallen. Seine Gedanken und Sorgen um seine Frau waren sehr genau beschrieben, wenn ich ihm auch manchmal den Kopf waschen wollte..

    Ich glaube, Hendrik Berg hat einen neuen Fan 😉 Teil 2 liegt nämlich schon hier... 🙃

  22. Cover des Buches Porträt eines Starters (ISBN: 9783492956499)
    Lissa Price

    Porträt eines Starters

     (63)
    Aktuelle Rezension von: dorothea84
    Nach dem Ausbruch eines tödlichen Virus gibt es nur noch sehr alte und junge Menschen. Mittellos kämpfen die 16-jährige Callie und ihr kleiner Bruder auf der Straße ums Überleben. Callie entschließt sich daher zu dem Undenkbaren: Sie verleiht ihren Körper an einen alten Menschen, dessen Bewusstsein übernimmt ihren Körper und kann so wieder jung sein. Doch alles verläuft anders als geplant ...

    Von dieser Reihe gibt es viele kostenlose E-books. Aber auch richtige Bücher zur Ergänzung sind die interessant doch wirklich viel erzählt dir die Geschichte nicht. Viele Fragen werden gestellt und eigentlich alle bleiben unbeantwortet. Man lernt Michael etwas näher kennen das war es dann auch schon.
  23. Cover des Buches Tagebuch der Lust (ISBN: B00CS8XRDO)
    Ava Pink

    Tagebuch der Lust

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Aki_Dark
    19. Jahrhundert, Atlanta, Georgia, USA, Zeit der Slaverei und Baumwollplantagen
    Die junge Victoria wird gezwungen den wesendlich älteren Plantagenbesitzer Caleb zu heiraten um die elterliche Plantage zu retten. Frisch verheiratet schläft er ihr brutal bei und lässt sie alleine. Sie beginnt sich um das Haus und die Sklaven zu kümmern. Unterstützung bekommt sie von ihrer nur wenige Jahre jüngeren Stieftochter Alisha und dem Dienstmädchen Molly. Nachdem sie sich in ihren erwachsenen Stiefsohn Jethro verliebt, aber keinen Ausweg sieht, beginnt sie ein Doppelleben in der oberen Gesellschaft Atlantas. In auffallende Kleider gehüllt und mit Maske erlebt sie als 'Antoinett' etliche Stunden der Lust.
    Ob die Geschichte um Jethro und Victoria doch noch positiv ausgeht..müsst ihr selber lesen.

    Wer die Novelle von Ava Pink liest sollte darauf gefasst sein, dass es hier um eine Erotikgeschichte geht. Es gibt also trotz der geringen Seitenzahl überdurchschnittlich viel Sex, der meistens gut beschrieben ist, allerdings meiner Ansicht nach doch eine Ecke "härter" daherkommt. An sehr rüder Sprache sollte man sich währenddessen also nicht stören.
    Generell lässt sich der Schreibstil so gut, flüssig und leicht eingängig lesen, dass man nicht lange für die Geschichte braucht.

    Die Charaktere könnten für mich noch etwas mehr ausgearbeitet sein. Hier und da mal einen Satz zur emotionalen Lage der Protagonistin(aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird) hätte sicher nicht geschadet, wären dann doch vielleicht einige Sachen besser erklärt gewesen.
    Die Story als solche hätte meiner Meinung nach auch für ein ganzes Buch gereicht, so kommen mir die Charaktere leider etwas flach vor und einige Sachen sind mir einfach zu unlogisch. Klar, kann man sich denken warum Viktoria so handelt, aber ich will mir das nicht denken müssen, ich will es lesen und wissen. Und die tatsächliche Liebesgeschichte mit Jethro kommt mir hinter all dem Sex einfach ein paar Seiten zu kurz, zu plötzlich "heile Welt".
    Ganz toll beschrieben finde ich dafür das Plantagenleben, die Zeit in der die Geschichte spielt kommt trotz der Kürze gut beim Leser an.

    Fazit: Eine durchaus brauchbare Novelle für zwischendurch. Mir sind die Charaktere und deren Entwicklung leider etwas zu seicht, selbst für dieses Genre. Stabile 3/5 Punkten daher

  24. Cover des Buches Den Wind im Gesicht (ISBN: 9783941226357)
    Ramona Mitsching

    Den Wind im Gesicht

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Buchdaisy
    Dieses Buch ist Roman gewordene Zeitgeschichte! Erzählt wird ein Stück Lebensweg der Freundinnen Daniela und Sophia, zur Wendezeit Mitte Zwanzig, das Studium abgeschlossen und voller Hoffnung auf die Zukunft. Während Sophia an der Uni ihren Weg gehen will, ist Daniela mit ihrer Arbeitsstelle hochgradig unzufrieden. Dann kommt die Wende. Die DDR, die Kombinate, die Uni, ihre gesamte Heimat wird abgewickelt. Ein ganzes Volk ist im Umbruch. Sophia muss versuchen, aus ihrer Situation als Mutter das Beste zu machen und konzentriert sich auf ihre Tochter. Daniela hingegen sieht nun ihre Chance, zu zeigen, was in ihr steckt. Ihre gesamte Kraft fordert von jetzt an der Job. Sie übernimmt Verantwortung und lässt sich auch nicht wegen eines Mannes von ihren Zielen abbringen. In der neuen Kollegin Beate findet sie eine Gleichgesinnte, und nach Jahren voller Kämpfe eine gewisse Zufriedenheit und Anerkennung und ist "irgendwie glücklich". Doch nicht zuletzt bekommt auch die Liebe noch ihren Platz in Sophias und Danielas Leben.
    Geschrieben ist das Buch in einem schnörkellosen und direkten Stil, der von vielen Einblicken in die Industrie und das Finanzwesen zur Wende und danach zeugt. Gerade die vielen Fakten haben mich beeindruckt. Die einzelnen Kapitel sind weitgehend chronologisch, mit teils zusätzlich eingefügten Rückblicken und ein paar Sprüngen in der Zeit. Die Jahreszahlen verhelfen hier zum besseren Verständnis.
    Manche(r) wird Parallelen zum eigenen Erleben in dieser Zeit feststellen. Unabhängig davon ist es spannend zu lesen. Es ist die Geschichte von starken Frauen, die, wie auch immer ihre Entwicklung verlief, sich nie geduckt haben, sondern immer eins hatten: Den Wind im Gesicht!
    Absolute Empfehlung und 5 Sterne!

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks