Bücher mit dem Tag "eco"
24 Bücher
- Umberto Eco
Der Name der Rose
(1.618)Aktuelle Rezension von: TWDFanSTInhalt
Italien im 14. Jahrhundert: In einem Kloster kommt es zu mysteriösen Todesfällen. Drei Mönche sind bereits tot. Der scharfsinnige Franziskaner-Mönch William von Baskerville soll herausfinden, was hinter den Klostermauern vor sich geht...
Bewertung
Dies ist einer der wenigen Romane, bei dem ich ganz klar sagen muss, dass mir der Film besser gefallen hat. Bevor ich mich noch einmal dem Buch widme, werde ich mir wohl eher den Film anschauen - das kostet weniger Zeit. "Der Name der Rose" war mir in Buchform einfach zu langatmig und auch die Art, wie das Buch geschrieben ist, konnte mich nicht begeistern. Deshalb nur 2 Sterne.
- Umberto Eco
Der Friedhof in Prag
(166)Aktuelle Rezension von: Liebes_BuchDas Konzept des Romans ist schon originell und auch teilweise ironisch geschrieben.
Aber man hätte das ruhig auf 300 Seiten zusammenstreichen können.
Und bei Eco hab ich immer das Gefühl, mir entgeht alles, weil ich kein Historiker bin.
- T. C. Boyle
Die Terranauten
(336)Aktuelle Rezension von: wortknaeuelEine kleine Gruppe junger Wissenschaftler wetteifert Mitte der 90er Jahre um einen von acht begehrten Plätzen in einem ökologischen Experiment. Für zwei Jahre sollen sie unter einer riesigen Glaskuppel leben und sich völlig autark in den verschiedenen künstlich geschaffenen Biotopen – vom kleinen Regenwald bis zum Mini-Ozean – selbst versorgen. Nichts geht rein, nichts darf raus! Die Geschichte beginnt mit der Bekanntgabe der Auserwählten, vier Männer und vier Frauen, die sich jeweils auf einem Spezialgebiet gegen ihre Mitbewerber durchgesetzt haben und nun in die "Ecosphere 2" einziehen dürfen. Zurück bleiben die Verlierer mit der Hoffnung, in zwei Jahren zum Nachfolger-Team aufrücken zu können. Draußen bleiben natürlich auch Freunde, Liebhaber und die Planer, Manager und Sponsoren des Experiments. In den zwei Jahren erleben wir aus Sicht von Dawn und Ramsay innerhalb, sowie Linda außerhalb der Kuppel, wie sich aus dem ökologischen Experiment ein Beziehungskuddelmuddel entwickelt.
T.C. Boyle kann gut erzählen, da ist dieser Roman keine Ausnahme. Er beruht übrigens auf einer wahren Begebenheit, denn so ein Experiment hat es ungefähr zu jender Zeit tatsächlich gegeben. Allerdings habe ich mich von Klappentext und Buchcover täuschen lassen. Zu dem Zeitpunkt, als ich mir das Ebook kaufte, hatte ich noch nie etwas von Boyle gelesen und einen spannenden dystopischen (oder utopischen) SciFi-Romans erwartet. Stattdessen dreht sich alles um Neid, Eitelkeit und Eifersüchteleien zwischen den Wissenschaftlern, um Wer-mit-wem sowie am Rande auch um den Einfluss von Geld und Medien. Wenn man Boyle kennt, hätte man sich denken können, dass es vorwiegend um die sozialen, zwischenmenschlichen Aspekte in diesem Szenario gehen wird.
Die Handlung ist zwar durchaus unterhaltsam und auf satirische Weise komisch, aber insgesamt wenig spannend. Auch die Charaktere empfand ich als flach und uninteressant. Eher ein schwacher Boyle.
- Umberto Eco
Das Foucaultsche Pendel
(354)Aktuelle Rezension von: Moritz_HoffmannHerr Eco schreibt in einem absolut unzugänglichen Stil, den wohl nur er selbst als Verfasser durchstiegen hat.
Dann versucht er zu allem Überfluss auch noch, die okkulte Welt von Verschwörungstheorien zu zeigen und begibt sich dabei teilweise gefährlich nah an ideologisch verwurmtes Gedankengut ...
Stil: 6.
Das sagt schonmal alles!
- Umberto Eco
Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana
(110)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchGiambattista Bodoni, Antiquar, erwacht aus dem Koma und hat einen Teil seines Gedächtnisses verloren. Auf der Suche nach seinen persönlichen Erinnerungen fährt er ins Haus seiner Kindheit und findet dort alles wieder: Bücher und Bilder, Comics und Kino, Pastadosen und Zigarettenschachteln. Was für Bodoni eine Reise der Wiederentdeckungen durch sein Leben und seine Lieben wird, gerät Eco zur Zeitreise durch das 20. Jahrhundert: witzig, nostalgisch und überraschend.
Schon lange her das ich es gelesen habe, aber hin und wieder lese ich mal wieder ein wenig hinein und finde es nach wievor toll.
- Umberto Eco
Baudolino
(236)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchKonstantinopel brennt! Die prachtvolle Hauptstadt des Byzantinischen Reiches – erobert, geplündert und in Brand gesetzt von den Rittern des Vierten Kreuzzuges. Einer von ihnen ist ein gewisser Baudolino aus dem Piemont. Den Kopf voller Flausen, Phantasien und Lügen, führt er uns durch ein historisches Panorama von überwältigender Breite.
Ein ungemein unterhaltsamer Schelmen- und Bildungsroman, voller Witz und Burlesken, eine herrliche Summe italienischen Lebens zwischen Stadtrepubliken, Papst und Kaiser ist ihm gelungen. Kalte Machtpolitik, saftige Erotik, pralle Lebensfreude Eco lebt seine ganze Lust am Fabulieren und Träumen aus.
Ein prächtiger Lesestoff.
- Umberto Eco
Nachschrift zum Namen der Rose
(43)Aktuelle Rezension von: Shannon"Der Name der Rose" ist ein Klassiker, der die Lesewege von ernsthaften Lesern früher oder später wohl kreuzt. Doch - wie ist er entstanden?
Mich hat der Weg zu diesem Büchlein durch die Frage nach dem Buchtitel geführt. Nach der Lektüre des Romans wollte ich mich im Internet über die Deutung des Titels schlau machen und so kam ich auf diesen kleinen, aber sehr feinen, Band in dem uns Eco etwas hinter die Kulissen - und auch in seine vielfältige Gedankenwelt blicken lässt - ein echter Gewinn!
Ich habe mir nicht allzu viel erwartet - der Preis ist - weil nur mehr antiquarisch erhältlich - auch nicht allzu hoch. Doch ich habe mich von Anfang an köstlich amüsiert. Eco ist ein Freund von Interpretationen - nicht nur beim Titel.
"Der Autor müßte das Zeitliche segnen, nachdem er geschrieben hat. Damit er die Eigenbewegung des Textes nicht stört."
Es sind Aussagen wie diese, die das Büchlein so lesenswert machen. Dies und die Abbildung vieler im Roman beschriebener Portale, Bilder, etc. Für den Leser von "Der Name der Rose" eine empfehlenswerte, erhellende Zusatzlektüre und ein amüsanter Zeitvertreib noch dazu.
- Umberto Eco
Die große Zukunft des Buches
(29)Aktuelle Rezension von: ban-aislingeachDas Sachbuch „die große Zukunft des Buches“ ist 2011 im dtv Verlag erschienen und umfasst 288 Seiten.
Das Buch umfasst ein Gespräch zwischen Umberto Eco und Jean-Claude Carrière, welches von Jean-Philippe de Tonnac moderiert wird. In erster Linie geht es zwar um Bücher von der frühsten Vergangenheit, lange bevor es zum Buchdruck durch Gutenberg kam, bis in die Zukunft. Doch man lernt auch vieles andere. So geht es auch um Filme, die Entstehung des Kinos und um verschiedene Kulturen und Religionen. Es werden auch Fragen behandelt wie welche Auswirkung hatte Dummheit auf die Menschheit und wie hat sich die Sexualität im Laufe der Zeit entwickelt. Das Gespräch ist sehr spannend und interessant, außerdem lässt sich das Buch flüssig lesen. Es hat mich sehr weitergebildet und ich habe vieles Neues gelernt, auch über Themenfelder, welche mich eigentlich nicht wirklich interessieren. Sehr interessant fand ich auch die Unterschiede zwischen der Literatur in Frankreich, Italien und Spanien, vor allem im Bezug auf erotische Literatur. Überrascht hat mich dagegen, dass man in Frankreich deutlich weniger Bücher verkaufen muss als in Deutschland um sich einen bekannten Namen zu machen. Alles in allem handelt es sich um ein faszinierendes Sachbuch.
Umberto Eco kennt man natürlich. Egal ob man den „Namen der Rose“ als Buch gelesen oder als Film, verfilmt mit Sean Connery, gesehen hat oder eventuell Beides nicht gemacht hat, ist der Italiener einem doch bekannt. Ich hatte noch von ein paar anderen Büchern von ihm gehört, aber mehr wusste ich nicht über ihn. Durch das Buch habe ich jedoch gelernt, dass er auch mal Kolumnist, Medienwissenschaftler und Philosoph war. Außerdem hat er mehrere Ehrendoktorwürden erhalten.
Seinen französischen Gesprächspartner Jean-Claude Carrière kannte ich jedoch nicht. Zwar ist auch dieser ein Schriftsteller, aber hauptsächlich arbeitet er als Drehbuchautor. So hat er unter anderem das Drehbuch für „Goyas Geister“ geschrieben. Amüsant fand ich die Information, dass er ein „Wörterbuch der Dummheit“ herausgegeben hat.
Bei diesem Buch handelt es sich um ein sehr interessantes Sachbuch, welches sich für Leser eignet die Bücher lieben und gerne Gespräche oder Interviews lesen.
- Umberto Eco
Nullnummer
(41)Aktuelle Rezension von: claudiaZ"Nullnummer"- ist Umberto Ecos letzter Roman. Wie passend, dass er sich mit Verschwörungstheorien und der jüngeren Geschichte Italiens beschäftigt. Eco wirft hier einen Blick hinter die Kulissen der Medienwelt. Folgendes Zitat habe ich mir markiert: "Nicht die Nachrichten machen die Zeitung, sondern die Zeitung macht die Nachrichten."
Der Roman hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich viele Veröffentlichungen von Umberto Eco gelesen habe und daher sein Werk gut kenne. Meine Highlights waren natürlich "Der Name der Rose"; "Das Foucaultsche Pendel" - für mich der Klassiker für Verschwörungstheorien und "Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana".
"Nullnummer" - ist kürzer als andere Werke von Umberto Eco. Die Handlung wird aus der Sicht des Journalisten Colonna erzählt, und bleibt auch auf dieser Ebene. Wer erwartet, dass hier Verschwörungstheorien aufgedeckt werden, die zu politischen Skandalen und gesellschaftlichen Umbrüchen führen, hat das falsche Buch in der Hand. Eben gerade, dass dies nicht passiert, ist für mich die Quintessenz des Buches.
- Umberto Eco
Baudolino
(13)Aktuelle Rezension von: Lorschi_KabauterEin sehr professionell produziertes Hörspiel, das ich bereits mehrere Male gehört habe. Dies ist aufgrund der Komplexität der Handlung allerdings auch notwendig, da manche Passagen beim ersten Hören etwas wirr erscheinen. Auch die Vielzahl an Charakteren kann zunächst überfordern. Die Sprecher sind aber wirklich alle hochprofessionell und kreieren eine angenehm geheimnissvolle Stimmung!
- Umberto Eco
Die Insel des vorigen Tages: Roman
(106)Aktuelle Rezension von: DorGerDieses Buch konnte ich nicht aus der Hand legen, Umberto Eco at its best. Hierin geht es um Mut, Verzweiflung, Lebenfreude, Ohnmacht und Freundschaft, jede Menge Nautik und Astronomie. Unglaublich einfühlsam und rührend umgesetzt.
Zum Glück hab ich es als Buch gelesen, Tränen am E-Reader trocknen schlecht.
- Brigitte Hellmann
Der kleine Taschenphilosoph
(25)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerNetter Einstieg in die Philosophie. Viele Auszüge aus bekannten Werken. - Umberto Eco
Wie man mit einem Lachs verreist und andere nützliche Ratschläge
(64)Aktuelle Rezension von: Mira123Solltet ihr je planen, Literaturwissenschaft oder ein ähnliches Fach zu studieren, dann bereitet euch schonmal darauf vor, dass euch jeder in eurem Bekanntenkreis plötzlich kistenweise Klassiker vorbeibringen wird, denn ihr braucht die ja sicher dringender. Und dann habt ihr plötzlich vier Ausgaben von Goethes "Faust" als Reclamhefte herumliegen und wisst nicht so richtig, was man denn jetzt damit anfangen soll. Gott sei Dank sind da manchmal aber auch kleine Schätze dabei! Zum Beispiel hat mein Vater mir unter anderem dieses Buch vererbt - was bedeutet, dass ich nicht nur dieses Buch lesen durfte, sondern auch die Anmerkungen, die er in dieses Buch gekritzelt hat als er in meinem Alter war, was ebenfalls spannend ist.
Ich muss zugeben, dass ich bisher von Umberto Eco weniger Bücher gelesen habe, als ich wahrscheinlich gelesen haben sollte. Bei so großen Autor:innen gibt es da immer einen ziemlich ordentlichen Druck, dass ich das kennen muss, verstehen muss und jedem Menschen, den ich ganz zufällig im Bus treffe, erklären können muss. Und natürlich muss mir jede Notiz dieser Autoren gefallen, denn die sind Klassiker und haben damit eigentlich fast Heiligenstatus und nicht sofort vor ihren Werken auf die Knie zu gehen, grenzt fast schon als Ketzerei. Kein Wunder also, dass nicht immer unbedingt Lust darauf habe, die großen Werke zu lesen, denn so eine Art von Druck kann ich in meinem Leben nicht brauchen.
In diesem Büchlein findet ihr verschiedene Kurztexte von Umberto Eco. Größtenteils handelt es sich dabei um satirische Ratschläge und Gebrauchsanweisungen: Wie funktionieren öffentliche Bibliotheken? Wie rechtfertige ich meine Büchersammlung vor Fremden? Wie zitiere ich eigentlich richtig in wissenschaftlichen Texten? Wie überlebe ich den Zoll, wenn ich ins Ausland reise? Oder auch: Wie verreise ich mit einem Lachs? Diese Gebrauchsanweisungen fand ich super spannend und lustig. Es handelt sich dabei natürlich größtenteils um Satire und es war für mich sehr interessant, zu sehen, was denn zum Zeitpunkt des Entstehens gerade Themen gewesen sein müssen, die Umberto Eco beschäftigt haben.
Danach folgt ein Nachrichtenaustausch, der in der Zukunft zwischen verschiedenen Arten von Aliens stattfindet. Ich hatte ehrlich keine Ahnung, dass Umberto Eco je Science Fiction geschrieben hat. Spannend fand ich, dass die Kommunikation hier so stark durch Vorurteile der verschiedenen "Rassen" und durch Misskommunikation geprägt wird, sowie durch die Unfähigkeit, seinen eigenen Standpunkt zu verlassen. Das erinnerte mich stark an den Umgang, den wir Menschen auch untereinander haben, wenn es darum geht, mit dem "Fremden", dem "Anderen" umzugehen. Und wir sind ja alle nur Menschen! Keine unterschiedlichen Spezies, die von anderen Planeten abstammen.
Trotz der Tatsache, dass mich dieser Nachrichtenaustausch so offensichtlich zum Nachdenken anregte, muss ich gestehen, dass ich gegen Ende das Interesse an dieser Kommunikation verlor. Ich hatte einfach das Gefühl, dass mir Vorwissen zu dieser Welt fehlt, die Umberto Eco uns hier zeigt. Es würde mich interessieren, ob zu dieser Welt wirklich nur diese paar Nachrichten existieren, die hier abgedruckt wurden, oder ob diese Nachrichten eine Art "Zusatzmaterial" zu einem längeren Text sind, von dem ich einfach bisher nichts gewusst habe.
Dieses Buch schließt dann mit ein paar Kurzgeschichten, die mich aber ehrlich gesagt nicht so ganz fesseln konnten. Ich glaube das liegt vor allem daran, dass der Ton meiner Meinung nach nicht wirklich zu den vorhergehenden Texten passte.
Mein Fazit? Alles in allem ein cooles Buch, das ich über weite Teile spannend fand. Wie es aber mit Sammlungen dieser Art immer ist, war für mich nicht jeder Text gleich interessant und mit ein paar konnte ich leider auch gar nichts anfangen. Aber alles in allem eine lesenswerte Sammlung.
- Umberto Eco
Platon im Striptease-Lokal, Sonderausg.
(17)Aktuelle Rezension von: almaIch schocke es gern voraus: irgendwas mag ich an dem Kerl nicht. Sein undurchdringliches Auswerfen unverständlicher Präzisierungsversuche macht mich ganz wahnsinnig - Adjektivismus als Krankheitsbild? Ich weiß es nicht - auf jeden Fall denk ich immer: "Eco hats nötig" Muss er beweisen, dass er viele tolle Fremdwörter kennt oder bin ich einfach nur ungebildet? Die Kurzen Erzählungen überzeugen mich inhaltlich und durch spannende Plots, schöne Bilder, neue Ideen, nicht dagewesenes, Schockierendes - aber Ecos Schreibe hinterlässt bei mir immer äthrischen Geschmack im Mund. Schade - Umberto Eco
Woran glaubt, wer nicht glaubt?
(8)Aktuelle Rezension von: SokratesCarlo Maria Martini ist einer der bekanntesten italienischen Kardinäle; Umberto Eco dürfte sicher auch den Meisten ein Begriff sein. Das Buch stellt zwei grundsätzlich verschiedene Lebensansichten dar: eine religiös-christliche sowie eine säkularisierte. Zwischen diesen beiden Polen entwirrt sich ein interessanter Dialog, der wie so oft am Ende bei beiden Autoren viele Gemeinsamkeiten offenbart. - Sehr lesenswert. - Umberto Eco
Kunst und Schönheit im Mittelalter
(8)Aktuelle Rezension von: LilianAFür Profis ist Eco immer wieder für kleine Reibereien gut, als Laie darf man sich über die Einblicke, die er teilen möchte freuen, (da Eco bekannterweise schreiben kann.) So gelingt es den Autoren auch in dem Band "Kunst und Schönheit im Mittelalter" den Nährboden einer ästhetischen Empfindsamkeit offenzulegen, die vor dieser Epoche anders besetzt war. Unter Aufzählung vieler lateinischen Quellen, die nicht chronologisch sondern thematisch zitiert werden, erläutert Eco den Weg zu einem kollektiven Bewusstsein von "Schönheit" und weiter "Kunst".
Dabei gelingt es ihm die Umdeutung von Bezügen zu skizzieren, die letztlich eine "neue Geisteshaltung" begründen. Ich habe es gerne gelesen (sogar im Urlaub), da ich selbst auch schon einmal länger zu spätmittelalterlichen Emblematik von Comenius gearbeitet hatte, konnte ich gut anknüpfen. Man sollte schon ein eigenes Interesse mit der ausführlichen Lektüre verbinden. Die Kerngedanken hätte man sicher auch etwas geraffter darstellen können. - Henrik Lange
Und am Ende sind sie alle tot
(41)Aktuelle Rezension von: WichmannRedaktioneller Hinweis: Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung der Leseprobe.
Cover
Kurz und prägnant in einer farbenfrohen Aufmachung verspricht das Cover Vergnügen in Comic-Art. Der Einstieg ist gelungen.
Inhalt und Aufteilung des Buches
Bereits das Inhaltsverzeichnis zeugt von einer Fülle an ‚bekannter‘ Literatur, die zumindest dem Titel nach einmal Auge oder Gehörgang gestreift haben sollte. Um einige zu nennen: ‚Im Westen nichts Neues‘, ‚Romeo und Julia‘ oder gar 1984. Hinter jedem Titel ist der Autorenname vermerkt, außer bei Gottes Werk ‚Die Bibel‘. Dies mag dem Umstand geschuldet sein, dass diese durch zu viele Autorenhände ging und für die Zusammenstellung alter Schriften allenfalls Flavius Josephus, bzw. die Synode von Laodicea zu benennen wäre. Allein diese Hinweise bräuchten wohl zu viel Platz auf der knappen Übersichtsseite. Im Folgenden werden zu jedem Titel zwei Buchseiten präsentiert. Eine enthält lediglich Titel und Autorenname des Werkes, die andere Seite stellt insgesamt vier Bilder mit wichtigsten Aspekte dar. Dermaßen gebrieft ist es tatsächlich möglich eine kurze Zusammenfassung widerzugeben oder zumindest zu erahnen, worum es in einem entsprechenden Werk geht. Nicht außer Acht zu lassen ist jedoch das Augenzwinkern dieser ‚Besprechungen‘, denn wirklichen Hintergrund werden sie nicht aus vier Schlagworten ziehen.
Dem trägt auch die jeweils eine fast vollständig unbedruckte Seite Rechnung: Es geht um den schnellen Überblick, mit Augenmerk auf den kurzen Witz mit schneller Pointe.
Zielgruppe
Das Buch richtet sich an diejenigen, die zumindest einen Kurzüberblick erhaschen wollen auf Titel, die jederzeit als Smalltalkthema hervorgekramt werden könnten. Zeichnungen und Comic-Schrift ermöglichen den Schnellüberblick, ohne einen Schnelllesekurs für die nun unnötige Gesamtlesung des jeweiligen Buches absolviert zu haben.
Stil
Das Buch ermöglicht durch die Verknappung auf Wichtigstes einen schnellen Überblick im Comic-Stil, wobei die Schrift aufgrund des verwendeten Schriftfonts teils schwer lesbar ist.
Autor
Der Buchautor Henrik Lange veröffentlichte ebenso auf humoristische Art ‚Filmklassiker für Eilige und die Anleitung ‚Wie Sie den Schwedenkrimi des Jahrhunderts schreiben‘.
Fazit
Mit Humor zu verstehende Kurzübersicht wichtiger Werke.
Ich mags.
5 Sterne!
Rezension von Wichmann-Reviews.de
- Marcel Reich-Ranicki
Das Literarische Quartett
(3)Aktuelle Rezension von: CrimekingRezensieren im eigentlichen Sinne kann man dieses Gesamtwerk nicht. Es ist ja ein Nachschlagewerk zu ALLEN 77 Sendungen des literarischen Quartetts. Dennoch macht es Spass die Dialoge, welche wortgetreu wieder gegeben sind, nochmals zu lesen und auch rückblickend die diversen Meinungen der Literarturkritiker anzuschauen. Wer das alles nicht möchte, erhält dennoch einen Schatz an Literaturhinweisen und Literarturlisten welcher ein einziger Quell an schönen Lesetipps ist. Es sind wirklich alle besprochenen Werke in diesen drei Bänden enthalten und man erinnert sich wieder an so manches Buch was man vielleicht immer schon lesen wollte oder mal wieder lesen kann. Es ist eine schöne, hochwertige Ausgabe im Pappschuber. Ein wirklich wundervolles und wertvolles Nachschlagewerk für alle Bücherwürmer. - Umberto Eco
Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana
(4)Aktuelle Rezension von: SoerenDie Geschichte beginnt durchaus interessant: Giambo Bodoni hat durch einen Schlaganfall seine persönlichen Erinnerungen verloren und recherchiert über seine Vergangenheit. Bereitwillig folgte ich dem Erzähler (großartig wiedergegeben von Robert De Niros Synchronsprecher Christian Brückner) in seinen alten Heimatort und begleitete ihn bei seinen Nachforschungen. Immer wieder blitzen interessante Details auf und ich hoffte, dass später darauf zurückgegriffen wird. Irgendwann dämmerte mir allerdings, dass dies nicht geschehen würde. Autor Eco lässt seinen Helden einige selektive Erinnerungen wiedererleben, ohne dass es in der ganzen Geschichte irgendeinen roten Handlungsfaden gibt. Neugierig machende Punkte, wie der plötzliche Tod der Jugendfreundin, werden beiläufig erwähnt und später nicht mehr aufgegriffen. Was schade ist und auf Dauer frustriert. Darüber trösten auch die vielen literarischen Anspielungen (zum Beispiel Flash Gordon und Dante Aligherie) nicht hinweg. Eco hätte aus dem Roman so viel machen können, verschießt sein Pulver aber lieber mit Nichtigkeiten.
Das völlig abgedrehte Ende setzt dem Ganzen noch eine Krone auf. Nein, mehr noch: Einerseits ist man froh, dass Drama endlich überstanden zu haben, andererseits ärgert man sich, dass es in der Geschichte nicht mal einen logischen Handlungsabschluss gibt. Sie hört einfach auf.
"Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana" zählt dadurch definitiv zu den verzichtbaren Werken (Umberto Ecos). - Umberto Eco
Der Name der Rose
(24)Aktuelle Rezension von: ShannonDieses Buch und ich haben eine lange Geschichte, die vor mittlerweile rund 3 Jahrzehnten begonnen hat. Damals hatte ich mir eingebildet, den Roman auf alle Fälle lesen zu müssen (ich war viel zu jung dafür) und scheiterte meisterhaft an den lateinischen Passagen (die tatsächlich auch aus heutiger Sicht dem Leser manches abverlangen können). Da ich eine sehr gewissenhafte Leserin war (was ich heute auch noch bin, aber scheinbar nicht mehr in demselben Ausmaß) kam es für mich nicht in Frage, das Buch ohne – gefühlt hunderten – lateinischen Seiten zu lesen. Also blieb es so wie es war – ungelesen.
Zu meinem Unglück veröffentliche Umberto Eco just ein Jahrzehnt später, als ich den zweiten Anlauf nehmen wollte, eine sehr populäre Kolumne in einer Zeitschrift, die ihn ehrerbietig als „letzten Universalgelehrten Europas“ präsentierte – was ich derart unsympathisch fand, dass ich den Roman aus Antipathie schon wieder nicht lesen konnte.
Ein Jahrzehnt später kamen Bücher wie „Der Name der Rose“ allein wegen der Überforderung zwischen Kind, Haushalt und Job nicht in Frage. Eindeutig mein Pech – nicht Ecos. Außerdem war der Zorn über die anmaßende Titulierung von 10 Jahren davor noch nicht ganz verraucht, wie ich sehr zu meiner Schande gestehen muss.
Aber letzten Advent – da war es endlich soweit. Das Buch, Eco und ich waren bereit für den finalen Showdown. Was bin ich froh, dass ich es endlich hinter mir hab! Es war ein Genuss!
Die Handlung dürfte ja hinlänglich bekannt sein – es geht um den Novizen Adson und seinen Meister, William von Baskerville, die in einem abgelegenen Kloster in den Bergen Italiens Morde an Mönchen aufklären müssen. Die Atmosphäre in der Abtei reicht von gespenstisch bis verrucht und nicht mal der Abt selbst erscheint in einem besseren Licht. Zwischen extensiven theologischen Abhandlungen, Verdächtigungen untereinander, Hickhack zwischen verschiedenen Orden, einer sagenumwobenen Bibliothek, deren Zutritt Normalsterblichen aus unerfindlichen Gründen verwehrt bleibt, wahren Künstlern in der Buchgestaltung, Missbrauch von Machtpositionen, einer wackligen historischen Situation rund um das Papstamt, entführt Eco in das 14. Jahrhundert – gnadenlos und erzählerisch wunderbar durchdacht und gewirkt. Sein Sinn für Humor wird schon allein dadurch ersichtlich, dass der ach so geniale Meister Baskerville mehr als einmal seinen eigenen Trugschlüssen erliegt.
Lässt sich der Leser auf diesen Roman ein, wird er entführt in eine Welt, deren Regeln und Nuancen meisterhaft eingefangen und geschildert werden. Hier liegt eines jener Bücher vor, die ich allein deshalb genial finde, weil ich mir in hundert Jahren nicht vorstellen könnte, gleiches zu schreiben oder auch nur imaginieren zu können.
Natürlich möchte ich den Film nicht unerwähnt lassen, dessen Bilder mich während der gesamten Lektüre nicht losgelassen haben. Slater und Connery als Protagonisten waren für mich so gegenwärtig, dass ich sie nie richtig abschütteln konnte. Dennoch deckt der Film nur einen relativ kleinen Teil des gesamten Werkes ab und tatsächlich endet im Buch einiges anders als im Film.
Empfehlen möchte ich auch den Zusatzband zum Buch von Eco, in dem er die Entstehungsgeschichte des Buches erklärt – klein aber fein. Hier hab ich eine eigene Rezension verfasst.
So. Nun bin ich mit Eco versöhnt und bereit für seine weiteren Bücher. Mal sehen, wie lange das nun dauert…
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