Bücher mit dem Tag "edwin"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "edwin" gekennzeichnet haben.

13 Bücher

  1. Cover des Buches Der Kinderdieb (ISBN: 9783426506882)
    Brom

    Der Kinderdieb

     (619)
    Aktuelle Rezension von: lucatrkis

    Eigentlich bin ich gar kein Fantasy-Fan, das Buch hatte ich nur gekauft, da es spannend geklungen hatte, die dunkle Seite hinter Peter Pan zu erfahren. Allerdings musste ich feststellen, dass das Buch bis auf den Aspekt, dass einer der Protagonisten Peter hieß und Kinder auf eine Insel brachte, auf der sie nicht erwachsen wurden, nicht viel mit dem Original zu tun hatte. Ich hatte eigentlich gehofft, Captain Hook und andere Bekannte wiederzufinden, doch das blieb mir verwahrt. Stattdessen bekam ich ein Buch mit Charakteren, zu denen ich nicht wirklich eine Verbindung aufbauen konnte, die ich nicht einmal mochte. Deshalb war es mir auch egal, als diese alle nach der Reihe starben. Peter konnte man ja quasi gar nicht mögen, da er in dieser Geschichte schließlich als böse dargestellt werden sollte, die „Teufel“ oder Elfen blieben mir zu blass und der zweite Protagonist Nick handelte auch nicht immer nett. Der anfängliche Teil in Manhattan und auch der danach, als Peter noch einmal zurück gekommen war, um noch zwei Jungen zu holen hatte mir eigentlich wirklich gut gefallen, doch sobald es nach Avalon gegangen war, traten für mich einige Längen und langweilige Stellen auf. Das Buch ist mit sechshundert Seiten wirklich dick, doch es kam mir nicht so vor, als wäre wirklich viel passiert. Ich denke, ich bin einfach mit einer falschen Erwartung in das Buch hereingegangen. Sicher steckt viel Arbeit darin, was auch die genannten Einflüsse zeigen, doch ich gehöre wohl einfach nicht zur Zielgruppe. Für Fantasy-Fans, die viele Schlachten und dergleichen lieben, ist das Buch sicher etwas, für Leute, die einfach nur Peter Pan mögen und durch die angebliche böse Seite dessen angelockt werden, eher nicht. Ob das, was er tat, nun böse war, wurde nur am Rande von Nick, besonders am Ende thematisiert, im Vordergrund stand das Thema jedoch nie. Noch eine kleine Anmerkung: Als Peter Nick in New York rekrutierte kam eine Person namens Freddie vor. Diese wurde mal mit „y“ und dann wieder mit „ie“ geschrieben. Auf Seite einunddreißig liegen zwischen den zwei Varianten sogar nur drei Zeilen.

  2. Cover des Buches Tauben im Gras (ISBN: 9783518188927)
    Wolfgang Koeppen

    Tauben im Gras

     (229)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Hier geht's zur Kurzmeinung auf meinem Blog.


    Kurzmeinung

    + beeindruckender Stil, vor allem die vielen Synonyme und bildhaften Umschreibungen, die sich auseinander entwickeln und in freien Assoziationsketten aneinander gefügt werden

    + fließende Übergänge zwischen den Perspektiven durch Verknüpfung über unvollständige Sätze oder identische Worte

    + starke Verflechtung der Perspektiven, indem die Figuren sich wechselweise begegnen


    - sprachlich so komplex, dass es sehr viel Konzentration erfordert und anstrengend zu lesen ist

    - fühlt sich ziellos an, auch wenn das Ziel, das München der Nachkriegszeit zu analysieren, durchaus erreicht wird

  3. Cover des Buches Das Leuchten des Fieberbaums (ISBN: 9783548284101)
    Jennifer McVeigh

    Das Leuchten des Fieberbaums

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Schlehenfee

    3,5 Sterne.

    England, 1880er Jahre: Nach dem Tod ihres Vaters bleibt Frances mittellos und verschmäht von der Londoner Gesellschaft nur der Ausweg, einen entfernten Cousin zu heiraten, der sich in Südafrika als Arzt verdingt. Auf der Überfahrt lernt sie allerdings einen anderen Mann kennen. William Westbrook ist Diamantenhändler und fasziniert Frances mit seiner Unbekümmertheit und Leidenschaft.

    „Das Leuchten des Fieberbaums“ von Jennifer McVeigh entführte mich ins Südafrika der Kolonialzeit. Die Autorin hat dabei vor allem den Diamantenabbau und -handel sowie die Lebensbedingungen von Einwanderern und Einheimischen thematisiert. Dabei werden auch die Spannungen zwischen Engländern und Buren (was gegen Ende des Jahrhunderts zu einem Krieg führte) erwähnt.

    Der Diamantenabbau führte natürlich zu katastrophalen Bedingungen für die schwarzen Arbeiter, Probleme und Krankheiten wurden vertuscht. Auch wenn man sich dies denken kann, hat mich die Beschreibung der damaligen Zeit gut unterhalten und in die Vergangenheit transportiert.

    Im Zentrum der Handlung steht aber die Liebesgeschichte zwischen Frances und William bzw. Frances und dem Arzt Edwin Matthews. Hierbei spielt auch die Entwicklung der Protagonistins eine bedeutende Rolle. In London war sie eine verwöhnte Tochter, in Südafrika muss Frances auf Komfort verzichten und mit anpacken. Dabei wird ihr bewusst, wer sie sein möchte und mit wem sie zusammen sein möchte. Diese Wandlung bzw. Entwicklung gefiel mir sehr gut.

    „Das Leuchten des Fieberbaums“ empfehle ich allen, die gerne an exotische Schauplätze reisen und historische Romane mögen.

  4. Cover des Buches Seelengesänge (ISBN: 9783492281430)
    Peter F. Hamilton

    Seelengesänge

     (34)
    Aktuelle Rezension von: thursdaynext
    Das einzige was dieser SciFi Reihe fehlt um wirklich absolut erstklassig zu sein ist ein kleiner Funken Witz. Ansonsten gibt es nichts zu meckern. Der unabdingbare rote Faden zieht sich humorfrei durch , die Welten rasen dem Untergang entgegen, der jugendliche Held wird ausgeschickt um gegen den "Drachen" des drohenden Weltenuntergangs anzutreten, die Technik ist vom Feinsten,man lebt in diesen Welten ...... Ich hoffe ja noch immer, wohl vergeblich, das Vater Horst samt überholter Religion endlich von der Bildfläche verschwindet , doch er ist zäh. Die Space Opera entwickelt sich, allein durch die Länge zur Soap Opera in Space Bei allen drängenden offenen Fragen, Problemen und Handlungssträngen kann man gar nicht anders als auf Band 4 hinzufiebern, Hintersinn und Esprit sind jedoch auch in diesem wohl kaum zu erwarten. Schade. Dafür einen Stern Abzug. Großartige Sci Fi ist es dennoch.
  5. Cover des Buches Echte Feen, falsche Prinzen (ISBN: 9783401502908)
    Janette Rallison

    Echte Feen, falsche Prinzen

     (120)
    Aktuelle Rezension von: LadyJ

    Ich habe mir das Buch vor einigen Jahren gekauft und es vor wenigen Tagen zum wiederholten Male gelesen. Der Schreibstil gefällt mir sehr, ebenso die Handlung, die mal etwas komplett anderes war. Dass ein, zwei Märchen dazugemischt waren, fand ich interessant. 

    Ich werde dieses Buch immer wieder gerne durchlesen :)

  6. Cover des Buches Racheengel (ISBN: 9783746631882)
    Stuart Neville

    Racheengel

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Buchwurmchaos
    "Racheengel" ist mein erster Roman des irischen Autors Stuart Neville. Er hat mich nach wenigen Kapiteln so überzeugt, dass ich mir auch die vorherigen Romane um den Ermittler Jack Lennon besorgt habe.
    Dazu muss ich allerdings die Menschen warnen, die ungerne harte, sehr düstere und schonungslose Thriller lesen.
    In Jacks Leben läuft so manches nicht gut. Nach dem Tod der Mutter seiner Tochter, für den er sich nach wie vor verantwortlich fühlt, will er ein treusorgender Vater sein. Bei einem Job als Ermittler in Belfast mit Bandenkriegen, Menschenhandel im Rotlichtmilieu, litauischer Mafia und Leichen über Leichen, die vertuscht werden sollen, kommt er kaum zur Ruhe, schon gar nicht zu einem weihnachtlichen Familienleben.
    Im Nacken die Verwandtschaft, die ihm die Tochter nehmen will, vor sich die harte Gewalt der Straßen, neben sich die Korruption der eigenen Bosse, das Buch legt ein unvergleichliches Tempo vor.
    Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen, oft vergaß ich beim Lesen das Atmen, ständig hatte ich einen unangenhemen und kalten Hauch der Angst im Nacken und oft brauchte ich auch einfach eine Pause um Gelesenes zu verarbeiten.
    Dabei ist Jack ein sehr sympathischer Protagonist, mit allen Ecken und Kanten, mit vielen Fehlentscheidungen und Bindungsängsten, bei aller Gewalt und Depression sicher kein angenehmer Mitmensch, und trotzdem mit einem Herz am rechten Fleck, mit dem Wunsch beseelt, das Gute zu tun.
    Demgegenüber steht die Mafia, die ein litauisches Mädchen mit Träumen und Hoffnungen und mit Todesverzweiflung so richtig mißbraucht.
    Ich würde sagen, man braucht gute Nerven, kein sensibles Gemüt, dann kann man sich von der Spannung, von der Atmosphäre und der Dramatik überennen lassen.
    Dieser Roman kann in allen Punkten mit den knallharten amerikanischen Thrillern mithalten.
    Ein neuer wichtiger Thrillerautor in meinen Regalen!
  7. Cover des Buches Die Besessenen (ISBN: 9783492281454)
    Peter F. Hamilton

    Die Besessenen

     (34)
    Aktuelle Rezension von: thursdaynext
    Der bisher beste Band des Armageddon Zyklus.
    Hamilton läuft "spaceoperatechnisch gesehen" gelinde gesagt zu Höchstform auf und verwöhnt den Leser mit allen denkbaren Inhalten einer Space Opera.
    Raumschlachten , Xeno Wesen , Einblicke in das Wesen der Kiint , Al Capone, Wissenschaftler, Politik, Intrigen, Abenteuer, endlich eine detaillierte Vorstellung der irdischen, Arkologien und Technik ......
    Eine großartige SciFi Welt.  Pures Genusslesen.
    Und tatsächlich Ansätze von Humor. Schwarzem natürlich, wie es angesichts des Titels zu erwarten ist.

  8. Cover des Buches Der Armageddon Zyklus / Der Neutronium Alchimist (ISBN: 9783404232284)
    Peter F. Hamilton

    Der Armageddon Zyklus / Der Neutronium Alchimist

     (32)
    Aktuelle Rezension von: thursdaynext
    Warnung!
    Einen derart fiesen Cliffhanger habe ich seit langem nicht gelesen. Hamilton übertrifft sogar noch George R.R. Martin.
    Ansonsten geht die Geschichte ihren aussergewöhnlich guterzählten Gang. Sprachliche Finessen sind nicht dazugekommen, waren aber auch nach den bisherigen Bänden nicht zu erwarten.
    Der Armaggeddon Zyklus ist eine solide Space Opera mit intelligent witzigen Anleihen bei Figuren der Literatur od. Weltgeschichte.
    Abgesehen vom Charakter Joshua Calverts der im Neutronium Alchimist Verstärkung bekommt bleibt Hamilton bei seiner nüchternen Erzählweise und umschifft jeglichen Humor weiträumig.
    Die Menschheit ist gezwungen sich spirituell weiterzuentwickeln und ihre gesamte Kreativität zu nutzen
    um dem drohenden Untergang auszuweichen. Nichts neues, aber fesselnd zu lesen, besonders seit der Alchimist gezeigt hat, zu was er imstande ist.
    Einzig die Darstellung des absolut Bösen mit der Figur Quinn Dexter hinkt etwas und hemmt den Lesefluss. Das mag aber auch Geschmackssache sein und beeiträchtigt nicht die Bewertung.
    Trockene 5 Sterne SciFi Empfehlung.

  9. Cover des Buches Der nackte Gott (ISBN: 9783492281461)
    Peter F. Hamilton

    Der nackte Gott

     (36)
    Aktuelle Rezension von: thursdaynext

    Es ist vollbracht. (Sorry etwas Pathos muss ja wohl erlaubt sein *g*

    Peter F. Hamiltons SciFi Saga hat  zu einem grandiosen Schluss gefunden.

    Diese (grob geschätzten) 5600 Seiten verdienen wirklich den Namen Epos.

    Hamilton schreibt bodenständig, technikaffin, physikbewandert, und, sehr wichtig für die Entwicklung der Charaktere, er ist ein guter Menschenkenner und daher auch ein versierter Erzähler.

    Fast immer gönnt er dem Leser Genusslesen. Lässt schwelgen. Scheut sich nicht vor Kitsch, ja sogar Schmalz wenn es ihm angebracht erscheint. (Zur Beruhig, das hält sich in enggesteckten Grenzen g)

    Seine Helden sind menschlich, aber großartig (wobei Joshua Calvert stark an Harrisson Ford in einer Gemengelage aus Indiana Jones und Han Solo verschmilzt, also Mädels, keine Scheu für jede/n etwas dabei), seine Xeno Wesen richtige Xenowesen, die Bösen unsagbar böse,  und er würzt mit bedenkenswerter Philosophie.

    Vielleicht hätte man hier und da etwas straffen können...., wobei  das fast schon an kleingeistiger Mäkelei grenzt und zu Lasten des Detailreichtums, der den Charme dieses Epos ausmacht ginge.

    Stilistisch nicht auf das Hochgeistige beschränkt entwickelt er faszinierende Welten und Ausblicke in eine ferne Zukunft die auf eine Verbesserung der menschlichen Rasse abzielen und darum geht es doch letztendlich bei erstklassiger Science Fiction.

     

    Der Armageddon – Zyklus ist somit ein Must Read für Sci Fi Fans und es bleibt bei mir Bedauern weil er schon durchgelesen ist. Mehr Lob geht fast nicht ;)


     

     

  10. Cover des Buches Der Geliebte der Mutter (ISBN: 9783257057324)
    Urs Widmer

    Der Geliebte der Mutter

     (71)
    Aktuelle Rezension von: ClaudiasWortwelten
    „Heute ist der Geliebte meiner Mutter gestorben“, lautet der erste Satz von Urs Widmers 2000 erschienenem Roman Der Geliebte der Mutter, in dem der Sohn, der Ich-Erzähler, die Geschichte der lebenslangen, unerfüllten und selbstzerstörerischen Liebe seiner Mutter Clara zu dem egozentrischen Dirigenten Edwin aufzeichnet.

    "Die Mutter liebte ihn ihr ganzes Leben lang. Unbemerkt von ihm, unbemerkt von jedermann."

    Clara, die vom Erzähler stets nur „die Mutter“ genannt wird, stammt aus wohlhabendem Haus und ist jung, reich und schön als sie den talentierten aber mittellosen Dirigenten Edwin kennenlernt. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter muss sie sich alleine um den Haushalt und ihren Vater kümmern, der seine Tochter tyrannisiert und immer wieder demütigt und erniedrigt. Zerstreuung findet sie lediglich in der Musik und bei regelmäßigen Konzertbesuchen des neu gegründeten „Jungen Orchesters“. Sie ist voller Bewunderung für den jungen Dirigenten, der vor allem neue, verpönte und unkonventionelle Musik spielt, und verliebt sich unsterblich in ihn. Hingebungsvoll unterstützt sie das „Junge Orchester“, wird zum „Mädchen für alles“ und investiert nicht nur ihre Arbeitskraft, sondern auch ihr Geld, um Edwin zu ersten Erfolgen zu verhelfen.

    "Vor den Proben stellte die Mutter die Stühle und Pulte bereit, zentimetergenau. Sie prüfte ob der Raum genügend geheizt war. Ob ein Gebläse rauschte. […]
    Edwin merkte nicht einmal, daß er die Türen nicht mehr selber öffnete."

    Clara organisiert auch eine Gastspielreise nach Paris, auf der sie mit Edwin eine erste Liebesnacht verbringt. Während er sie nach wie vor nur beiläufig wahrnimmt, unterstützt sie ihn weiterhin bei seinem kometenhaften Aufstieg. Über Nacht verarmt Clara, verliert nach dem Tod ihres Vaters durch den Börsenkrach 1929 ihr gesamtes Vermögen, muss ihr Elternhaus verkaufen und bezieht ein kleines Zimmer. Dort besucht Edwin sie hin und wieder und zwingt sie, als sie schwanger wird, zur Abtreibung. Als sie ihm nicht mehr nützlich sein kann, bricht er den Kontakt stillschweigend ab und heiratet die reiche Alleinerbin einer Maschinenfabrik – nur zufällig erfährt Clara von der Hochzeit ihres Geliebten. Rücksichtslos und unaufhaltsam verfolgt Edwin seine Karriere, zu der sie ihm verholfen hatte, avanciert nicht nur zu einem berühmten Dirigenten, sondern auch zu einem erfolgreichen Unternehmer und zum reichsten Mann der Schweiz, während die Mutter allein und leidend zurückbleibt. Auch sie heiratet eines Tages, bekommt einen Sohn, den Erzähler, verharrt aber weiterhin in einer zum Kult ausartenden Leidenschaft zu Edwin.

    "Irgendwann aber hatte sie ihren Text gefunden, und der war: Edwin, Edwin, Edwin, Edwin. Jede Faser des Körpers der Mutter rief Edwin. Bald sangen alle Vögel Edwin, und die Wasser glucksten seinen Namen."

    Nachts geht sie mit ihrem kleinen Sohn durch den Wald zum See und starrt hinüber ans andere Ufer zu Edwins Villa. Jahrelang erhält sie von ihm zum Geburtstag eine Orchidee und eine Karte, doch das erledigt Edwins Sekretariat, wie der Erzähler später erfährt. Eines Tages besucht sie wieder eines seiner Konzerte, doch er beachtet sie nicht und sieht sie nur ungerührt an – die Mutter bricht zusammen.

    "In dieser Nacht saß die Mutter auf der Couch, biss in ein Kissen und rief: “Ich kann nicht mehr.” Sie schlug den Kopf gegen die Wand. Sie konnte nicht mehr. Ein Arzt wurde geholt, und sie wurde weggeführt, ein wimmerndes Bündel mit dem Pelzkragenmantel um die Schultern."

    Die Mutter wird in eine Heilanstalt gebracht und mit einer Elektroschocktherapie behandelt. Als sie entlassen wird, geht sie nicht mehr zum See, besucht aber immer wieder Konzerte des Jungen Orchesters. Wiederholt versucht sie sich umzubringen und will auch ihren kleinen Sohn mit in den Tod nehmen. Hitler und Mussolini erobern Länder, es herrscht Krieg und Naziterror, aber all das zieht ungeachtet an ihr vorbei, hat keine Bedeutung in ihrem Leben, das ausschließlich von ihrer Liebe und besessenen Leidenschaft zu einem einzigen Mann geprägt ist. Im Alter von 82 Jahren stürzt sie sich aus dem Fenster eines Altersheims auf das Dach eines Fiat 127.

    “Edwin”, sagte sie. Dann sprang sie. Nun schrie sie, glaube ich. “Edwin.” In ihr drin das Tosen all dessen, was sie in zweiundachtzig Jahren erlitten hatte, oder das Brüllen der Anfänge. […]
    Die Geschichte ist erzählt. Diese Geschichte einer Leidenschaft, einer sturen Leidenschaft. Dieses Requiem. Diese Verneigung vor einem schwer zu lebenden Leben."

    Im Epilog berichtet der Sohn, wie er Edwin nach dem Tod seiner Mutter eines Tages begegnet. Er möchte ihn zur Rechenschaft ziehen, doch der große Dirigent, die „Jahrhundertfigur“, erinnert sich kaum noch an Clara und verspottet ihren Sohn.

    "Dann stand ich einfach nur so da und horchte seinen verhallenden Schritten nach. Seinem immer leiseren Gelächter. Eine Tür schlug zu, und es war wieder still."

     Meine persönliche Meinung:

    Selten hat mich ein Buch so berührt, wie dieser schmale, nur 130 Seiten umfassende Roman von Urs Widmer, bei dem es sich nach eigenen Aussagen des Autors um ein biographisches Porträt seiner Mutter handelt. Es ist kleines und dennoch eines der größten Bücher, die ich kenne – ein Buch, das mich auch nach dem Lesen lange nicht loslässt. Ich habe den Roman mehrfach gelesen und bin jedes Mal aufs Neue zu Tränen gerührt. Man durchlebt und durchleidet an der Seite des Erzählers den Lebens- und Leidensweg einer Frau, die seit ihrer Kindheit unterdrückt wurde, der Anziehungskraft eines rücksichtslosen und egomanischen Mannes erliegt und schließlich in einer ohnmächtigen, stillen und unerwiderten Liebe und Leidenschaft zu diesem Mann verharrt und an ihr zerbricht. Man spürt die Wut des Erzählers, der um seine Kindheit und um seine Mutter betrogen wurde, aber dennoch ist der Text nie anklagend, sondern eine liebevolle und warmherzige Hommage auf eine Frau, die zeitlebens in ihrer unerfüllten Sehnsucht gefangen war, weil sie nicht anders konnte. Es ist ein Buch über verschmähte Liebe, die Ohnmacht der Gefühle und über die Selbstvernichtung einer Frau, die an der Machtbesessenheit eines egozentrischen Mannes zugrunde geht.

  11. Cover des Buches Der Tulpenbaum (Kurzgeschichte, Liebe) (Die 'booksnacks' Kurzgeschichten Reihe) (ISBN: 9783960871934)
    Karin Kitsche

    Der Tulpenbaum (Kurzgeschichte, Liebe) (Die 'booksnacks' Kurzgeschichten Reihe)

     (14)
    Aktuelle Rezension von: parden

    BIS ZU DREIHUNDERT JAHRE...

    Beginnend in den 20er Jahren erzählt die Autorin von der Liebesgeschichte ihrer Großeltern und von jenem Tulpenbaum, der die beiden und ihre Nachfahren begleitet. Mitten in den Wiesen und Feldern stand er einst. Längst ist dieses Idyll schmucken Häusern gewichen. Der Baum aber lebt und blüht jedes Jahr aufs Neue und bewahrt die Geheimnisse der Menschen, die sich unter seinem Blätterdach treffen. Und wer seinem Rauschen lauscht, kann sie hören ... 

    Interessant finde ich, dass im Klappentext erwähnt wird, dass die Autorin von der Liebesgeschichte ihrer Großeltern erzählt und dass dann auf der nächsten Seite erwähnt wird, dass Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Menschen rein zufällig seien. Das aber nur mal nebenher. Manchmal passen Standardfloskeln einfach nicht...

    Die Kunst der Kurzgeschichten beherrst nicht jeder. Karin Kitsche ist es jedoch gelungen, eine Mehrgenerationen-Erzählung auf wenigen Seiten zu präsentieren, die rund, informativ und berührend ist. Großes Kino!

    Beginnend mit der Liebesgeschichte der Großeltern tastet sich die Autorin langsam vor in der Chronologie, Leben und Tod stets in engem Tanz verbunden. Große Freuden, aber auch harte Schicksalsschläge werden erwähnt, und trotz des durchaus distanzierten Schreibstils schwingt so viel zwischen den Zeilen mit, dass ich an manchen Stellen schlucken musste.

    Der titelgebende Tulpenbaum - ich habe mich informiert: er kann bis zu dreihundert Jahre alt werden - spielt dabei eine zentrale Rolle. Anna lernt ihren späteren Mann auf der Bank unter diesem Baum kennen und lieben, immer wieder kehrt sie dorthin auch mit ihren Kindern zurück und erzählt ihnen die Geschichte des Baums, und auch für spätere Generationen stellt der Tulpenbaum ein Fixpunkt in ihrem Leben dar. 

    Dieser Booksnack hat mir sehr gut gefallen und mich in meiner Meinung bestärkt, dass Kurzgeschichten durchaus auch ihren ganz eigenen Reiz haben können...


    © Parden

  12. Cover des Buches Die unbekannte Macht (ISBN: 9783492281416)
    Peter F. Hamilton

    Die unbekannte Macht

     (48)
    Aktuelle Rezension von: Solara300

    Kurzbeschreibung

    Im Jahre 2600 ist alles möglich in den Weiten der Galaxie.
    Denn die verschiedensten Kolonien gibt es mittlerweile und auch genauso viele Kulturen die hier aufeinanderprallen. Aber auch der Handel blüht und die Konföderation versucht für den Frieden überall zu Sorgen.
    Allerdings ist dies nicht überall gewährleistet und es kommt zu Kämpfen die alles verändern können.
    Denn ein vergessener Planet taucht auf und mit ihm eine neue Lebensform.



    Cover

    Das Cover passt zum Inhalt wie die Weiten der Galaxie. Stimmig mit dem Schiff, das auf einer Mission zu sein scheint und passend zum Titel, denn wer weiß, was einen in fremden Galaxien erwartet.


    Schreibstil

    Der Autor Peter F. Hamilton hat eine Welt erschaffen, in die ich leider nicht reingekommen bin. Denn schon am Anfang dachte ich, dass es ausführlich beschrieben wurde, aber dass mir die Zusammenhänge und auch die Geschehnisse nicht wirklich immer Stimmig vorkamen und ich immer wieder an dem Punkt war, wo ich mir die Frage stellte, was denn genau der Auslöser von dem Anfang war.
    Deshalb ist diese Geschichte leider nichts für mich und auch nicht mein Geschmack. Die Technik so fortschrittlich sie auch dargestellt wurde ließ mich irgendwann die Geschichte abbrechen und ich muss sagen, dass ich das selten habe und das ich hier nur von meiner Erfahrung des Lesens berichten kann. Denn vielen Stimmen hat es sehr gut gefallen und ich denke hier kommt es immer auf den Persönlichen Lesegeschmack an und wie man in einer Story hinein findet.


    Meinung

    Vergessene Planeten die mit einer Überraschung aufwarten ...

    Hier wird man mitgenommen ins Jahr 2600 wo die Menschen sich im All ausgebreitet haben und die Technologie weitere Fortschritte gemacht hat.
    Allerdings wie in jeder Zivilisation oder Zivilisationen, gibt es auch immer welche die nicht mit dem Frieden einverstanden sind, so auch in der Galaxie.

    Man wird gleich zu Anfang, in ein schweres Gefecht zwischen dem extra erbauten Schlachtkreuzer Beezling mitgenommen, das einen überaus wichtigen Gast an Bord hat, namens "Denn Alchimisten" wer oder was das ist, erfährt man erst später, denn er wurde erschaffen von Dr. Alkad Mzu.
    Ich verrate euch über den Alchemistin jetzt nicht mehr, außer dass die Beezling von Blackhawks angegriffen wird und dreißig Prozent des Schiffes zerstört werden. Was für den Captain Kyle Prager und seine Besatzung heißt, dass sie mitten im Nirgendwo des Alls gestrandet sind. Denn nur bei einer Beschädigung mit zehn Prozent wären sie noch mobil.
    Guter Rat wenn Hilfe sieben Lichtjahre entfernt ist..

    Dabei gibt es jeder Menge unbekannter Planeten, die auch manche eine Heimat sind für Ly-Cilph die einzigen Enitäten die in eine weitere Ebene der Existenz wechseln wollen.

    Wie das zusammenhängt erfahrt ihr, wenn ihr in die Geschichte abtaucht.

    Leider ist dieses Werk nichts für mich, da ich es abgebrochen habe und auch in der Mitte oder dem Ende konnte es mich nicht von einem gegenteil überzeugen.

    Fazit 

    Leider für mich nicht gelungen!
    Eine sehr fortschrittliche Technologie im Weltall mit einer unbekannten Macht erwartet den Leser.

    Die Reihe
    - Die unbekannte Macht: Der Armageddon-Zyklus 1
    - Fehlfunktion: Der Armageddon-Zyklus 2
    - Seelengesänge: Der Armageddon-Zyklus 3
    - Der Neutronium-Alchimist: Der Armageddon-Zyklus 4
    - Die Besessenen: Der Armageddon-Zyklus 5
    - Der nackte Gott: Der Armageddon-Zyklus 6
     

    2 von 5 Sternen

  13. Cover des Buches Fehlfunktion (ISBN: 9783492281423)
    Peter F. Hamilton

    Fehlfunktion

     (40)
    Aktuelle Rezension von: thursdaynext
    Space Opera die Zweite Wieder ein dicker Schmöker, nachdem die Welten ihre Ausstattung, Personen, Technologie und verschiedene Handlungsstränge gut bekannt sind hätte ein wenig Kürzung nicht geschadet. Man "trielt" beim Lesen, besonders in den eher unsympathischen Handlungszweigen, ein wenig vor sich hin. Dafür gibt es wieder etliche Actiongoodies die versöhnlich stimmen. Knappe 4 Sterne erreicht "Fehlfunktion" damit auf meiner Bewertungsskala. Die breit angelegte Story macht immer noch neugierig, aber der anfängliche Schwung ist raus. Hamilton schreibt solide, mehr aber auch nicht, was bei derart vielen Seiten die Leselust ausbremst. Ich hoffe auf Band drei, in dem die Konföderation in Zugzwang ist und die Handlung deswegen doch wieder mehr Verve zeigen sollte.
  14. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks