Bücher mit dem Tag "egozentrik"

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25 Bücher

  1. Cover des Buches Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray (ISBN: 9783845854403)
    Oscar Wilde

    Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray

     (1.982)
    Aktuelle Rezension von: Jessica_Diana



    Meinung



    Die Geschichte um den "verdammten" Schönling war mir natürlich nicht fremd, aber ich war sehr gespannt, wie diese Story im neuen Gewand mein Leserherz reizen würde. 






    Mir persönlich gefiel die Aufmachung des Werkes sehr, da hier vor allem der ganzen Story ein Hauch Nostalgie aufweist. Die Bilder hätte ich persönlich jetzt nicht mit Dorian Grey in Verbindung gebracht, aber wenn man sich genauer mit der Handlung und vor allem der Persönlichkeit befasst, passen Sie dennoch in ihrem stellenweise sehr plastischen Stil dazu. 






    Der Schreibstil ist in alter Gewandung, was ich aber sehr schätze, da für mich Dorian zu einem Klassiker zählt und eben jene, sollten man meiner Meinung nach nicht modernisieren :)






    Fazit



    "Das Bildnis des Dorian Grey" ist ein literarischer Klassiker, welcher hier vom Verlag im einen neuen Gewand mit einem ganz eigenen Stil Einzug in die Regale halten darf. 4 von 5 Sternen 


  2. Cover des Buches Die sieben Männer der Evelyn Hugo (ISBN: 9783548069562)
    Taylor Jenkins Reid

    Die sieben Männer der Evelyn Hugo

     (656)
    Aktuelle Rezension von: DanielaN

    Ich habe dieses Buch gelesen, weil ich es geschenkt bekommen habe. Ich war daher ohne Erwartung an die Story.

    Inhalt: Die alternde Filmdiva Evelyn Hugo beauftragt die auftstrebende Journalistin Monique Grant mit ihrer Biografie. Das Buch selbst besteht dann größtenteils aus eben dieser Biografie, in der Evelyn Etliches über sich enthüllt, was die Welt offenbar noch nicht über sie wusste.

    Mein Fazit:

    Bei diesem Buch schwankte ich ziemlich hin und her und finde es schwierig zu bewerten, da 

    - einerseits die Idee gut ausgeführt war und ich den Eindruck hatte, einen durchaus realistischen Einblick in die Hollywood-Welt zu bekommen

    - ich andererseits die Figuren oft unsympathisch fand und daher nicht wirklich Lust verspürte, für ihre "Grillen" Lesezeit aufzuwenden.

    Positiv aus meiner Sicht:

    - Die Lebensgeschichte von Evelyn Hugo ist eine Zeitreise von den 1950er-Jahren bis in die Gegenwart und erzählt viel über die amerikanische Gesellschaft, insbesondere die Sicht auf Frauen und Schauspielerinnen. Das war meiner Meinung nach gut beschrieben.

    - Das Buch war "mal was anderes", kein typischer Liebes- oder Kriminalroman o.ä.

    - Immer wieder wurden Artikel der Boulevardpresse über Evelyn Hugo eingeblendet. Das war ein interessantes Stilmittel und machte deutlich, dass die Sicht der Medien mitunter nicht viel mit dem zu tun hat, was wirklich passiert ist oder wie sich die betroffene Person tatsächlich fühlt.

    Nervig aus meiner Sicht:

    - Das Hauen und Stechen, der Neid und die Sucht nach Aufmerksamkeit, die es augenscheinlich unter Filmstars gibt. Diese Welt liegt mir fern und ich finde sie nicht sonderlich sympathisch. Evelyn ist mir zu egoistisch und egozentrisch vorgekommen.

    - Mode, Schönheit, Sex als Mittel zum Zweck - das scheint in dieser Welt zu dominieren. Mich interessiert das nicht. Daher empfand ich es als anstrengend, ständig zu erfahren, wer welches Kleid trug und wer gerade "die Schönste im ganzen Land" war. Das war mir oft zu sehr Gala und Bunte.



  3. Cover des Buches Gustave Flaubert, Madame Bovary (ISBN: 9783730612842)
    Gustave Flaubert

    Gustave Flaubert, Madame Bovary

     (614)
    Aktuelle Rezension von: BloomingLilly

    Gustave Flauberts "Madame Bovary" ist zweifellos ein Klassiker der Weltliteratur, jedoch konnte mich dieses Buch nicht überzeugen. Trotz seines literarischen Rufs fand ich die Lektüre enttäuschend und langatmig.

    Ein Hauptgrund für meine Unzufriedenheit liegt in der Charakterentwicklung, insbesondere in Bezug auf die Protagonistin Emma Bovary. Obwohl sie als tragische Figur präsentiert wird, konnte ich keine wirkliche emotionale Verbindung zu ihr aufbauen. Ihre Handlungen und Entscheidungen erschienen mir oft unverständlich und inkonsequent, was es schwer machte, sich in sie hineinzuversetzen.

    Die Handlung des Buches erscheint ebenfalls zäh und langwierig. Flaubert neigt dazu, sich in ausführlichen Beschreibungen von Alltagsszenen zu verlieren, was den Lesefluss erheblich beeinträchtigt. Darüber hinaus fehlt es dem Buch an spannenden Höhepunkten oder Wendungen, die das Interesse des Lesers aufrechterhalten könnten.

    Insgesamt ist "Madame Bovary" von Gustave Flaubert für mich persönlich eine enttäuschende Lektüre. Obwohl es zweifellos seinen Platz in der Literaturgeschichte hat, konnte es mich als modernen Leser nicht überzeugen. Die langatmige Handlung, die schwer zugänglichen Charaktere und die veraltete Darstellung der Gesellschaft machen es zu einer wenig ansprechenden Lektüre.

  4. Cover des Buches American Psycho (ISBN: 9783462312065)
    Bret Easton Ellis

    American Psycho

     (420)
    Aktuelle Rezension von: Aboutmandyreads

    Ich musste das Buch ja lesen, nachdem ich den Film und die Idee dahinter immer sehr faszinierend fand. Man muss schon sagen, man muss sich mit dem Schreibstil anfreunden bzw. entweder kommt man damit klar oder nicht. Ich weiß gar nicht, was ich von dem Buch so richtig halten soll. Schlecht ist es nicht, sonderlich in meinen Geschmack, rein wegen des Schreibstils, passt es allerdings auch nicht. Dennoch würde ich es unfair finden weniger als 4 Sterne zu vergeben. Dafür ist mir „American Psycho“ zu skurril und detailliert in faszinierenden Bereichen. Es hat mich auf eine seltsame Art und Weise einfach in den Bann gezogen.

  5. Cover des Buches Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (ISBN: 9783946619833)
    Robert Musil

    Die Verwirrungen des Zöglings Törleß

     (287)
    Aktuelle Rezension von: hufflepup_kafka

    „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“ von Rubert Musil aus dem Anaconda Verlag zeichnet sich durch eine düstere und intellektuell anspruchsvolle Atmosphäre aus. Törleß erkundet moralische und militärische Themen im Kontext einer Eliteschule und behandelt die dunklen Seiten der menschlichen Psyche. Musils Erstlingswerk könnte man demnach dem Dark Academia Genre zuordnen und es handelt sich hierbei um einen klassischen Entwicklungsroman aus dem Jahre 1906.

    Törleß, zunächst motiviert und voller Tatendrang, wird mit der Zeit von Heimweh und Einsamkeit geplagt. Trost sucht er in den Briefen an und von seinen Eltern, doch dieser Trost weicht einer Depression aus Leere und Langeweile sozusagen, die er mit seinen neuen „Freunden“ Reiting und Beineberg zu kompensieren versucht. Als die drei Jungen ihren Mitschüler Basini als Dieb entlarven, der aus Geldnot seine Klassenkamerad*innen bestiehlt, sehen sie von einer Anzeige bei der Schulleitung ab und sehen stattdessen in ihm ein Ventil für ein Machtspiel aus Gewalt, Selbstjustiz und Bestrafung.

    Während Beineberg und Reiting Basini vor allem körperlich wie sexuell misshandeln, beteiligt sich Törleß selbst am Machtspiel aber eigentlich nur wenig und ist viel mehr der in sich gekehrte Beobachter, in dem homoerotische Neigungen wach werden. Von dieser plötzlichen auftretenden sexuellen Begierde beschämt, flüchtet er sich zuerst in die Natur- und Geisteswissenschaften wie Mathematik, Philosophie und Psychologie, und als er darin keine Lösung findet, in das Spirituelle und Esoterische.

    Bei diesem Übergang begibt sich Törleß zwischen Identitätssuche und Internatleben und verliert sich dabei in pseudo-poetischen Gedanken, die für mich als Leser einfach nur wirr und zäh waren. Einzig vom allgemein anspruchsvollen Schreibstil und zum Teil auch von den Dialogen war ich etwas angetan. Trotzdem hatte ich nicht den Eindruck, dass ich es hier mit pubertierenden Heranwachsenden zu tun habe, sondern mit Akademikern im ermüdenden, sich im Kreis drehenden und nimmer endenden Diskurs.

    Alles in allem ist die Geschichte und die Figur um Törleß ein Konstrukt aus Egozentrik und Voyeurismus, mit dem ich einfach nicht warm wurde und von dem ich auch Klassiker liebenden und lesenden abrate. 2 von 5 Sternen.

  6. Cover des Buches Dolores (ISBN: 9783453441835)
    Stephen King

    Dolores

     (655)
    Aktuelle Rezension von: EllaEsSteff

    🧺

    »𝘚𝘦𝘤𝘩𝘴 𝘒𝘭𝘢𝘮𝘮𝘦𝘳𝘯, 𝘋𝘰𝘭𝘰𝘳𝘦𝘴! 𝘏𝘢𝘣𝘦𝘯 𝘴𝘪𝘦 𝘨𝘦𝘩𝘰̈𝘳𝘵?

    𝘚𝘦𝘤𝘩𝘴, 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘷𝘪𝘦𝘳!

    𝘐𝘤𝘩 𝘻𝘢̈𝘩𝘭𝘦 𝘴𝘪𝘦, 𝘶𝘯𝘥 𝘮𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘈𝘶𝘨𝘦𝘯 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘪𝘮𝘮𝘦𝘳 𝘯𝘰𝘤𝘩 𝘴𝘰 𝘨𝘶𝘵, 𝘸𝘪𝘦 𝘴𝘪𝘦 𝘧𝘳𝘶̈𝘩𝘦𝘳 𝘦𝘪𝘯𝘮𝘢𝘭 𝘸𝘢𝘳𝘦𝘯!«


    Die Haushälterin Dolores soll ihre Arbeitgeberin, der sie dreißig Jahre lang gedient hat, umgebracht haben. Beim Polizeiverhör legt sie schonungslos ihre Lebensbeichte ab - und offenbart Ihr düsteres Geheimnis.


    💭

    Totale Sonnenfinsternis über Maine und damit eine direkte Verknüpfung zu „Das Spiel“.


    Ein King, vor dem ich ehrlich gesagt zuerst etwas Angst hatte. 

    Ein Buch in Monologform, ohne Kapitel, und das ganze knapp 400 Seiten lang.

    Aber wir reden hier von King. 


    Ich mochte die Einteilung vom Hier und jetzt, in dem Dolores im Verhör sitzt, nach Wasser bittet oder kurz unterbrochen wird und auch mal beleidigt; und dem Vergangenen, in dem sie schildert, wie sie Vera kennenlernte und was sich danach ereignete. 


    Wie so oft ereignet sich der Horror in alltäglichen Situationen. Häusliche Gewalt, psychische Belastung, und Dolores, die nur einen Ausweg aus dem ganzen sieht. 


    Dolores erzählt gern, und so gibt es hier wieder wenige Stellen, die ausschweifend erzählt sind. 

    Dennoch eine gute Unterhaltung für Zwischendurch.


    ⭐️⭐️⭐️⭐️

  7. Cover des Buches Villa Metaphora (ISBN: 9783257243710)
    Andrea De Carlo

    Villa Metaphora

     (7)
    Aktuelle Rezension von: YukBook
    Ein Ort, wo ich ganz sicher keinen Urlaub verbringen möchte, ist die „Villa Metaphora“, Schauplatz des gleichnamigen Romans von Andrea de Carlo. Und das, obwohl es sich um ein Luxusresort auf der sizilianischen Insel Tari handelt. Protagonist und Stararchitekt Gianluca Perusato kann nach einer siebenjährigen nervenaufreibenden Bauphase endlich die Pforten öffnen.

    Klar, dass sich nicht Hinz und Kunz, sondern nur eine höchst elitäre Gesellschaft dort einfindet, zum Beispiel Hollywood-Diva Lynn Shaw mit Ehemann oder der schwerreiche Münchner Banker Dr. Reitt. Einen krassen Gegensatz dazu bildet das Hotelpersonal wie Perusatos taresische Assistentin Lucia, der eingebildete spanische Koch Ramirez oder der Möbelschreiner und Asket Paolo.

    In jedem Kapitel steht eine andere Figur im Fokus. Dabei gelingt dem Autor der Perspektivwechsel sowohl fachlich als auch sprachlich meisterhaft. Die Journalistin Simone Poulanc, die blitzschnell die Schwachpunkte hinter der perfekten Fassade erkennt und Klischees und Haltungen entlarvt, könnte fast de Carlos Sprachrohr sein. Perusato hatte mit der Villa Metaphora die Vision, eine wilde Insel zu bändigen und dort eine Stätte für hochkultivierte, menschliche Begegnungen zu schaffen. Er hat die Rechnung jedoch ohne die Gäste und ihre Neurosen gemacht.

    Ein Paparazzi, der heimlich Aufnahmen von der Schauspielerin macht und auf der Flucht tödlich verunglückt, löst eine Kettenreaktion in unbeschreiblichem Maße aus. Andrea de Carlo lässt die exzentrischen Figuren in diesem Mikrokosmos aufeinander los, treibt ihre Befindlichkeiten ins Extreme, lässt sie zur Höchstform auflaufen, bis sie sich gegenseitig in den Abgrund reißen. Umso erstaunter war ich über die Resilienz der Hauptfigur. Hegte Perusato angesichts der Katastrophen kurz zuvor noch Selbstmordgedanken, genügt ein kleiner Hoffnungsschimmer, um mit einem Mal wieder Vertrauen und Zuversicht zu gewinnen.

    Ich bin ein großer Fan des italienischen Schriftstellers und seinen gesellschaftskritischen Romanen. „Villa Metaphora“ übertrifft allerdings in seinem Zynismus und Sarkasmus alles, was ich bisher von ihm gelesen habe. Es ist ein Rundumschlag gegen menschliche Schwächen wie Dummheit, Eitelkeit und Habgier, gegen die italienische Politik, den Sensationsjournalismus, den Starkult, die Umweltverschmutzung, das italienische Fernsehen, den auf Nervenkitzel ausgelegten Tourismus, die sozialen Netzwerke…

    Auch wie de Carlo die Naturgewalt als weiteren unberechenbaren Faktor auftrumpfen lässt, verleiht der ganzen Geschichte etwas tief Existenzielles, fast Elegisches. Er will die Menschheit wachrütteln, einen Gesinnungswandel, eine Läuterung, ein Reset herbeiführen. Für die einen mag das alles zu viel und zu stereotyp sein, was er auf über 1.000 Seiten ausbreitet – ich habe mich auf jeder Eskalationsstufe sehr amüsiert und jeden Satz wie Ramirez’ Gourmethäppchen ausgekostet.

  8. Cover des Buches Talk Talk (ISBN: 9783423142052)
    T. C. Boyle

    Talk Talk

     (178)
    Aktuelle Rezension von: Himmelfarb

    Da ich seit einiger Zeit mehr als unzufrieden mit den letzten Romanen T. C. Boyles bin, griff ich zu einem seiner älteren Werke, welches noch ungelesen im Regal stand. Aber, ach, auch dieses riss mich nicht vom Hocker…

    In „Talk Talk“ erzählt Boyle die Geschichte eines Identitätsdiebstahls. Die attraktive (!), gehörlose Dana Halter, Lehrerin an einer Gehörlosenschule, landet eines Tages wegen krimineller Handlungen, die sie nicht begangen hat, im Gefängnis. Zwar wird sie schon bald wieder entlassen, da sich herausgestellt hat, dass jemand mit ihrer Identität und ihren Daten betrügt, aber ihr Leben ist auf den Kopf gestellt. Gemeinsam mit ihrem Freund Bridger versucht sie, den Betrüger zu stellen.

    Auf dem Cover des Buches wird mit dem Schlagwort „Thriller“ geworben, was es ganz sicher nicht ist. Sehr getragen beginnt Boyle seine Geschichte zu erzählen und immer wartet man darauf, dass es „los geht“. Im stetigen Perspektivenwechsel zwischen Dana, Bridger und dem Täter versucht Boyle, Relevanz und Kritik am amerikanischen Lifestyle in seine Story zu flechten, was ihm aber nur ansatzweise gelingt, da die Figuren so flach bleiben. Einzig der Täter gerät zum interessanten Charakter. Besonders Dana ist eine ziemlich langweilige Protagonistin. Gern hätte man nähere Umstände ihrer Gehörlosigkeit erfahren, oder auch, sinnlicher zu erfahren, wie es sich als Gehörlose lebt, aber man hat den Eindruck, dass diese Behinderung nur eine Behauptung für Boyle ist, um seine Figur interessanter erscheinen zu lassen.

    Im Laufe der Handlung jagen Dana und Bridger den Täter durchs Land, um am Ende eine mehr als unbefriedigende Lösung zu finden…

    Nein, kein großer Wurf.

  9. Cover des Buches Die dunkle Seite des Mondes (ISBN: 9783257057294)
    Martin Suter

    Die dunkle Seite des Mondes

     (707)
    Aktuelle Rezension von: Miles_DE

    Dafür, dass das Buch nur 315 Seiten hat, hat es sich zum Teil echt gezogen. Die langen Erklärungen über die ganzen Pilzarten usw fand ich langweilig.


     Mit dem Schreibstil wurde ich auch nicht so recht warm. Das Thema selbst fand ich jedoch interessant. Wie sich die Persönlichkeit aufgrund von solchen Drogen dauerhaft verändern kann und auch zum Ende hin, wurde es dann spannend.


    Die Charaktere waren irgendwie alle unsympathisch und großteils auch langweilig. Sie waren alle leider auch sehr oberflächlich geschrieben.

    Was Urs so alles getan hat, war schockierend.


    Das Buch hat wohlwollend gerade noch 3/5 bekommen.

  10. Cover des Buches Liebesleben (ISBN: 9783833309199)
    Zeruya Shalev

    Liebesleben

     (262)
    Aktuelle Rezension von: Klugscheisser

    Ich habe das Buch vor etwa 20 Jahren das erste Mal gelesen. 2022 habe ich es erneut aus dem Regal gezogen. Auch diesmal konnte ich mich der Faszination nicht entziehen. Ich liebe die Sprache von Zeruya Shalev. Und sie hat mir mit ihren Büchern ein großartiges Geschenk gemacht: Sie hat die direkte Rede, fast vollständig eliminiert ! Alles Gesprochene zwischen zwei Personen wird in indirekter Rede geschrieben und das tut unglaublich gut, es ist wie ein dahinfließender Fluß nicht enden wollender Sätze. Manche Sätze füllen eine halbe Seite aus. Herrlich ! Ich liebe das ! 

    Bis ich ihr Buch das erste Mal in Händen hielt, wußte ich nicht, daß man so schreiben kann. Aber ohne es zu wissen, hatte ich es mir immer gewünscht. Es ist auch unglaublich fair den Lesern gegenüber. Denn was sich andere Autoren oft leisten, indem sie seitenweise Dialoge runterrotzen und für jeden Satz geht eine Zeile drauf, das grenzt oft schon an Frechheit. Den Drucker freut's, denn er spart sich viel Druckerschwärze. Dem Verlag ist es egal, ob er halbleere Seiten verkauft, Hauptsache das Buch verkauft sich.

    Die Geschichte ist schnell erzählt:  Junges Mädchen verfällt altem Sack !  Das hat die Faszination einer Schüssel Schlachtabfälle. Man kann einfach nicht wegsehen. Selbst als Vegetarier. Man liest weiter und weiter bis zum Ende. Und die ganze Zeit denkt man sich, Mädchen, wann wachst Du endlich auf, das ist nichts weiter als ein alter ekelhafter Kerl, ein Egomane, ein eitler lächerlicher Geck, der sich nur dann jung fühlt, wenn er eine junge Frau beschmutzend benutzt. 

    Die Frage ist natürlich, ob man sich als Mann, der ich bin, überhaupt ein Urteil erlauben kann, wenn es um die Gefühle einer Frau geht. Doch ich vermute, daß die Hauptdarstellerin, ad eins, ein Vaterproblem hat und, ad zwei, ein Minderwertigkeitsproblem, denn sonst würde sie sich doch nicht so derart unter Wert hergeben, diesesVerhältnis ist ja eine einzige Erniedrigung.

    Klar, daß es Marcel Reich-Ranicki gefallen hat. Wie auch nicht, das ist ja schon fast faustisch. Junges Mädchen verfällt altem Mann. Zur Hälfte hatte man den legendären Literaturkritiker ja schon für sich gewonnen, wenn es ein paar erotische Szenen im Buch gab. Die andere Hälfte bestand dann aus Stilkritik. 

    Dieser Arie, der ein Freund ihres Vaters ist, gehört zu den Typen, die sich komplett auf ihre sexuelle Energie fokussieren und dieser Laserstrahl scheint dann bei bestimmten Frauen, das Gehirn außer Gefecht zu setzen, wenn er sie trifft. Aber, wie geschrieben, da sollte dann vielleicht besser eine Frau erklären, was da stattfindet.

    Ach ja, bevor ich es vergesse, ich glaube es war auch das Gefühl, dem Leben nicht gewachsen zu sein, daß Ja'ara sich so bedingungs- und kritiklos diesem  Verfallensein hingeben ließ. Also die reine Passivität, anstatt aktiv zu versuchen, ihr Leben in den Griff zu bekommen.Sich der Hoffnungslosigkiet hinzugeben nach dem Motto Komme da, was wolle. So scheint mir die sexuelle Hörigkeit das  Höchstmaß an Passivität zu sein. Ja, darum geht es in diesem Buch, als Roman kann man es nicht bezeichnen, um sexuelle Hörigkeit.

    Noch etwas läßt vermutlich auch denjenigen weiterlesen, der das Buch vielleicht bereits zur Seite legen will:  Ziemlich am Anfang des Buches erfährt der Leser, daß Ja'aras Mutter mit Arie vor Ja'aras  Geburt ein Verhältnis hatte und bis man erfährt, daß Arie durch einen Unfall zeugungsunfähig war, mutmaßte ich, ob Arie vielleihct sogar Ja'aras leiblicher Vater war und er dies sogar wußte und sich auf diese Art an Ja'aras Mutter rächen wollte, da sie ihn damals nicht heiraten wollte. Und auch nachdem ich erfuhr, daß Arie damal zeugungsunfähig gewesen sein soll, blieb in mir ein kleiner Restzweifel: Vielleicht hatte er das mit der Zeugungsunfähigkeit erfunden und er war doch Ja'aras leiblicher Vater. Wie verwerflich !

    Als nächstes habe ich dann das Buch Mann und Frau von Zeruya Shalev gelesen und das werde ich auch noch separat ausführlich rezensieren, doch soviel kann ich schon sagen, da ist wesentlich mehr Substanz drin und wesentlich mehr, was einen beziehugsmäßig interessieren kann. Doch ihren Schreibstil, und das finde ich gut, hat sie beibehalten.

    Inzwischen habe ich mir auch all ihre anderen Bücher zugelegt, aber will diese jetzt nicht einfach so, haps haps, weglesen.

    Ich habe natürlich auch nachgeschaut, welches ihrer Bücher verfilmt wurde. Es ist tatsächlich dieses hier, Liebesleben. Doch ich weiß beim besten Willen nicht, was sich die Filmemacher dabei gedacht haben, den alten widerlichen Sack durch einen charmanten, zuvorkommenden Frauenversteher, einen leicht ergrauten Schönling Ende vierzig  zu ersetzen, einen den man noch gut auf dem Laufsteg als Model einsetzen könnte. Unerträglich ! Nach zwei Minuten habe ich ausgeschaltet. 

    Ich gebe dennoch 5 Sterne, allein schon wegen Stil und Sprache.

    Ein durchaus empfehlenswertes Buch.

  11. Cover des Buches Konzert ohne Dichter (ISBN: 9783462053746)
    Klaus Modick

    Konzert ohne Dichter

     (99)
    Aktuelle Rezension von: Emylia_db

    Worpswede - die seit 1889 bekannte Künstlerkolonie am Teufelsmoor bei Bremen; berühmte Künstler lebten dort auf dem "Barkenhoff"

    ( Vogeler, Rilke, Macksensen, die Modersohn´s )

    Viele befreundete Künstler gingen ein und aus. Oft ein fragiles Zusammenleben.

    Der Autor führt in eine Welt von geschichtlicher Information und das Verhalten der Protagonisten. Teils treue Gefährten, teils eifersüchtig, aber auch diszipliniert und unterstützend. 

    Häuslicher Streit, oft Geldsorgen, Leidenschaften, Trennungen, große Gefühle.

    Die Frauen lebten natürlich unter dem gleichen Dach.

    Ein wirklich sehr spannender Einblick in die Welt und die Intrigen der damals sehr bekannten Künstlerkolonie. 

  12. Cover des Buches Mephisto (ISBN: 9783499276866)
    Klaus Mann

    Mephisto

     (321)
    Aktuelle Rezension von: sKnaerzle

    Als Klaus Mann den Roman  schrieb wollte er eine Wirkung erzielen und sein Qualitätsmaßstab war, ob er diese Wirkung erreichte oder nicht. Mein Maßstab ist notwendigerweise ein anderer.

    Der Ich Erzähler behauptet steif und fest, der Held der Geschichte, der eitle Schauspieler Höfen sei ein Karrierist, einer, der alles für seine Karriere tut und sich den Nazis andient. Aber mehr als ein Mitläufer wird aus ihm nicht. Er schafft es zwar, in den unmittelbaren Umkreis der Macht zu gelangen, aber zu mehr als einem Hofnarren, langt es bei ihm nicht. Er gibt sich nicht einmal als Nazis und seinem anfallsweise auftretendem schlechten Gewissen gibt er auch immer wieder nach.

    Klaus Mann benutzte vorallem eine realistische Palette, dabei viele Klischees. Seinem Hofgen ist weder dämonisch noch lächerlich.

    Interessanter sind die Einblicke ins Schauspielerleben, die man in dem Roman erhält.


  13. Cover des Buches Breaking Bad (ISBN: 9783862653621)
    Ensley F. Guffey

    Breaking Bad

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der Episodenguide zur allgemein abgefeierten Serie "Breaking bad". Man erfährt Erklärungen zu Fragen, welche Songs werden in der Serie gespielt und welche Aussage treffen diese, welche Metaphern und Symbole werden verwendet und wie sind diese zu deuten, welche Kameraeinstellungen wurden gewählt usw. Bei der Lektüre ist bei mir das "Breaking-bad-Fieber" wieder ausgebrochen, insgesamt ist das Ganze ein gelungener Nachschlag zu der besten Fernsehserie der Welt.
  14. Cover des Buches Lullaby Town (ISBN: 9783404191666)
    Robert Crais

    Lullaby Town

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Elvis Cole (den manche für den besten Detektiv der Welt halten) wird über eine Freundin an den großkotzigen Hollywoodregisseur Peter Allen Nelsen (erfolgreichster damals nach Steven Spielberg und George Lucas, aber vor John Cameron (mit den Riesenerfolgen "Titanic" und "Avatar"), also inzwischen der vierterfolgreichste Regisseur) vermittelt, der den Kontakt zu seiner Exfrau und dem gemeinsamen Sohn wiederaufnehmen will. Zum Schießen, wie das unreife Hollywoodwürstchen dargestellt wird, dem seine Entourage 24 Stunden am Tag in den Allerwertesten kriecht! Die Verflossene wieder aufzutreiben, ist leichter als gedacht, aber warum leugnet sie ihr Vergangenheit, und wer ist der ominöse Mann im Lincoln Town Car, der ihr eine Plastiktüte überreicht und sie ohrfeigt? Ein sauguter Krimi, wie er sein sollte, spannend und mit abgebrühten Figuren, mit viel Häme gegenüber der Hollywoodwelt. Gerne mehr davon!
  15. Cover des Buches The Picture of Dorian Gray (ISBN: 9781602838789)
    Oscar Wilde

    The Picture of Dorian Gray

     (8)
    Aktuelle Rezension von: -sabine-

    Dorian Gray wird von dem Maler Basil Hallward porträtiert. Geschickt und kunstvoll schafft es der Maler, die Schönheit des jungen Dorian auf die Leinwand zu bannen, so dass in dem Jungen der Wunsch entsteht, möge doch das Bild an seiner Statt altern, dass er selber seine unschuldige jugendliche Ausstrahlung stets behält. Sein Wunsch wird wahr, und Dorian lebt in Saus und Braus, skrupellos und gemein, so dass sich selbst seine besten Freunde von ihm abwenden. Das einzige, was ihm bleibt, ist sein Aussehen. Doch blickt er das Gemälde an, scheint er in seine Seele zu blicken und sieht einen charakterlosen und verschlagenen, alternden Mann. Es ist ihm unerträglich und der Pakt mit dem Teufel wird zunehmend zu einer Bürde…

     

    Die Geschichte selber hat mich sehr fasziniert und ist einfach grandios. Mir hat aber leider der Schreibstil gar nicht gefallen, und auch nach einigen Seiten des Einlesens konnte ich mich nicht gut auf den Roman konzentrieren. Deshalb bin ich auf die ungekürzte Hörbuch-Version mit Lutz Riedel als Sprecher umgestiegen, der wirklich eine sehr gute Arbeit geleistet hat und durch seine Stimme dem Werk eine besondere Bedeutung gegeben hat.

    Die Idee, ewige Jugend und Schönheit zu behalten, dafür einen Pakt mit dem Teufel einzugehen, so dass ein Gemälde anstatt der Person selber altert, ist ein zeitloses Thema, denn gerade heute sind Schönheit und Jugend hohe und wichtige Attribute. Es zählen mehr Ansehen und Aussehen als die Kunst, das Leben lebenswert zu gestalten und es echt und authentisch zu leben.

    Dorian Gray ist mir zu Anfang des Buches sehr sympathisch, schwingt bei mir doch immer ein bisschen Mitleid mit bezüglich seiner Naivität. Doch im Laufe der Geschichte wird er zunehmend skrupelloser und gemein, ein Dandy, der die Frauen braucht und missbraucht und den ich als Freund nicht haben wollte. So wenden sich ja auch im Buch zunehmend die Menschen von ihm ab, denn auch im späten 19. Jahrhundert war ein solches Verhalten nicht gerne gesehen.

    Freund und Mentor Henry Wotton ist eine sehr interessante Figur, kann er doch wortgewandt und welterfahren seine Meinung vertreten. Doch die Diskussionen und philosophischen Abhandlungen zwischen ihm und Dorian Gray waren mir oft zu lang und umständlich, gerade hier ist mir der für mich sehr anstrengende Sprachstil aufgefallen. Auch die Passagen, in denen Dorian sich alleine seine Gedanken macht und über sich sinniert, waren mir einfach zu langatmig. Doch immer, wenn etwas passiert in der Geschichte, war ich sofort wieder dabei und mittendrin. Wie das Bild altert und dass das, was es zeigt und darstellt, eigentlich ein Blick in die Seele Dorians ist, das hat mich sehr fasziniert. Das Ende war für absolut passend und ein natürlicher Abschluss dieser phantastischen Geschichte.

    „Das Bildnis des Dorian Gray“ ist ein Klassiker mit einem zeitlosen Thema, was mir sehr gefallen hat. Nur die zum Teil langatmigen philosophischen Gedanken und Diskussion haben mir nicht so gut gefallen und meinen Lesespaß ein bisschen getrübt. Daher von meiner Seite 3,5 Sterne.

  16. Cover des Buches Agonie des Eros (ISBN: 9783957572776)
  17. Cover des Buches Ich brauche Liebe (ISBN: 9783453045798)
    Klaus Kinski

    Ich brauche Liebe

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Machen wir es einfach: ich mag Kinski nicht.
    Seit klar wurde, dass er seine Tochter missbraucht hat, ist er bei mir unten durch. Seine Filme waren eh ziemlicher Schrott.

    Aber!

    Ich mag noch immer seine Gedichtrezitationen - und eben dieses Buch.

    Wenn irgendwas in dem Buch halbwegs der Wahrheit entspricht, hat KK ein geiles Leben geführt. Filme, Frauen, Ficken. Dazwischen eine geballte ladung Wut gegenüber allen eitlen Idiotien dieser Welt. Gut gebrüllt, KK!

    Dies ist eins dieser Bücher, die ich eifnach nicht mehr weglegen konnte. Nicht nur, dass es mich angegeilt hat. Es hat einfach Spaß gemacht, dass KK kein Blatt vor den Mund nimmt. Meckern und Schimpfen war seine dritte Profession. Nach Ficken und Schauspielern.

    Ob ich ihn mag oder nicht: das Buch ist ehrlich und direkt. Selbst wenn jedes Wort pure Fiktion wäre.
  18. Cover des Buches Die perfekte Masche (ISBN: 9783548374475)
    Neil Strauss

    Die perfekte Masche

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Neil Strauss erzählt die gleiche Geschichte wie Mystery in seinem Buch, dieses häts nicht gebraucht.
  19. Cover des Buches Der Hirschpark (ISBN: 9783548207803)
    Norman Mailer

    Der Hirschpark

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Mailer rechnet gnadenlos mit Hollywood und seinem Starsystem ab, und allzuviel hat sich seit den 50er Jahren nicht verändert. Gleich zu Beginn heißt es, es sei das Schwerste, zwei gleichrangige Menschen zu finden, die einfach nur miteinander befreundet sein wollten, weil alle bedeutenden Menschen permanent mit einer Wolke von Speichelleckern umgeben seine. Mailer berichtet aus dem Hollywood-Ferienort Desert d`Or in der kalifornischen Wüste, in der sich die Filmprominenz zum Urlaub vom Filmdreh einfindet. Jeder ist dreimal geschieden, wenn irgendwo eine Kamera auftaucht, verändert sich jeder total, und die Besäufnisse finden rund um die Uhr statt. Und was man vom McCarthy-Ausschuß zu halten hat, bekommt man gleich zu Anfang mit. Ein tolles Buch, es wäre mal wieder Zeit für eine Neuauflage.
  20. Cover des Buches Arnold Schwarzenegger - (ISBN: 9783421044051)
    Marc Hujer

    Arnold Schwarzenegger -

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Arnies Lebensgeschichte, vom kleinen Dorfbub im Thal der Nachkriegsjahre bis zu einem mächtigsten Männer der Welt. Nach Beendigung des Buches 2009 ist ja auch einiges passiert (Ehebruch, Scheidung usw.), eine Neuauflage ist als dringend nötig, Herr Hujer! Die Abschnitte über seine harte Kindheit mit dem sehr strengen Vater und der Aufstieg zum Bodybuilderkönig sind natürlich am interessantesten, da ich im Moment auch ein bißchen zu den Hanteln greife, hätte ich über Trainingsmethoden oder Ernährungspläne auch sehr gern gelesen. Und im neuen Jahrtausend ein ganz neues Leben in den Höhen und vielen Tiefen der Politik, wo ihn manche mit "Gulliver" vergleichen. Ein echter Tausendsassa, der ein Leben für zehn normale andere lebt, in seinem Tatendrang und seinem Fleiß ein echtes Vorbild.
  21. Cover des Buches Im Namen der Liebe (ISBN: 9783518457054)
    Peter Turrini

    Im Namen der Liebe

     (4)
    Aktuelle Rezension von: nana_what_else


    Solange die Existenz
    und die Lage 
    des Paradieses 
    nicht geklärt sind 
    halte ich mich 
    an dich.
    Aus: Im Namen der Liebe von Peter Turrini, Seite 27


    Das verrät der Klappentext: Am Anfang steht das Glück der jungen Liebe. Es folgen die ersten Trübungen. Sie steigern sich über Betrug und Lüge bis zum Kampf, führen in die Verzweiflung, fast in den Irrsinn und enden doch schließlich in der Versöhnung der Liebenden. In seinem Gedichtband schreibt Peter Turrini in einem Ton, der von sanfter Heiterkeit bis zu kühler Ironie, von sachlicher Ernsthaftigkeit bis hin zu schamloser Offenheit reicht, von der Entwicklung einer Liebe. [Textrecht: Suhrkamp]


    Persönlicher Leseeindruck: Der Band – so heißt es in den einführenden Worten – enthält Gedichte, die sich mit allen Phasen des Liebens und Geliebt-Werdens beschäftigen, wobei schon hier latent das Memento Mori mitschwingt. Denn dass die Liebe ein Phänomen mit eher geringer Halbwertszeit und eine emotionale Möbiusschleife ist, deren Höhen zugleich ihre Tiefen sind, scheint innerste Überzeugung des Autors – oder zumindest Programm des dünnen Bändchens zu sein.


    Wenn du gehst, will ich alles:
    Das Geflüster.
    Die Entdeckung.
    Die Hingabe.
    Die Raserei.
    Den Schrei.
    Das Aufatmen.
    Das Verweilen.
    Den Halbschlaf.
    Zeit.
    Wenn du bleibst, will ich nichts.
    Aus: Im Namen der Liebe von Peter Turrini, Seite 41


    Während einige der Gedichte auf der Zunge und im Herzen wie Schokoladeneis in der Sonne zergehen, manche Zeilen immer wieder gelesen werden wollen und dabei vollendet einfach sind, driften einige schnell und massiv ins Obszöne ab, wirken sprachlich lieblos und unausgegoren, leben von Vulgarität und Bildern, die mit Liebe so viel zu tun haben, wie ein Fisch mit dem Fliegen.

    Einen Großteil der Texte würden wohl nur noch Menschen, die ein noch zynischeres Verhältnis zur Zweisamkeit als ich haben, noch als Liebesgedichte bezeichnen. Und die würden wohl nicht zu einem Gedichtband mit dem Titel Im Namen der Liebe greifen. Soweit meine Spekulation.

    Vermutlich wäre an dieser Stelle sogar eine Triggerwarnung angebracht:

    Selbstverletzung und -zerstörung haben nichts mit Liebe zu tun. Eifersucht hat nichts mit Liebe zu tun. Ignoranz und Gewalt haben nichts mit Liebe zu tun. Auch wenn sie angeblich im Namen der Liebe geschehen.


    Die Wahrheit ist:
    Ich bin unfähig
    zu lieben.
    Ich kann nur nicht genug
    von dieser Unfähigkeit kriegen.
    Aus: Im Namen der Liebe von Peter Turrini, Seite 111


    Fazit: Für mich war der im Suhrkamp Verlag erschienene Gedichtband Turrinis ein durchwachsenes Leseerlebnis.


    Im Namen der Liebe von Peter Turrini
    Taschenbuch, 125 Seiten | Suhrkamp Verlag 2005 | ISBN: 978-3-518-45705-4 


  22. Cover des Buches Wir pfeifen auf den Gurkenkönig (ISBN: 9783407742544)
    Christine Nöstlinger

    Wir pfeifen auf den Gurkenkönig

     (69)
    Aktuelle Rezension von: LunaRot

    Ja, das wollte ich schon eigentlich schon immer mal loswerden, allen Ein- und Zwei-Sterne-Bewertungen zum Trotz: Sicherlich wirkt die Geschichte (von 1977) in unserer schnelllebigen Gegenwart an einigen Stellen etwas altbacken und "unmodern". Aber ich finde sie sehr kindgerecht, gerade auch für Grundschulkinder (3-4te Klasse) gut geeignet. Für die Mehrheit der Kinder so unterhaltsam und witzig, um sie zum Selberlesen zu motivieren. Fantasievoll allemal und schlussendlich sogar lehrreich. Aber die Art und Weise, wie hier über Grundwerte unseres Zusammenlebens,  über Demokratie, aber auch Despotismus erzählt wird, ist klasse. Wem gelingt es schon, Kinder auf unterhaltsame Weise mit solchen Themen zu beschäftigen? Ich finde das nicht nur wichtig, sondern auch gut gelungen und immer noch und immer wieder lesenswert !

  23. Cover des Buches Im Schatten des Vaters (ISBN: 9783518463314)
    David Vann

    Im Schatten des Vaters

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Orisha
    Eine Insel in Alaska, ein Vater, ein Sohn, ein Jahr und ein tragisches Ereignis. Diese ist die Geschichte von Jim und seinem Sohn Roy. Sie beschließen ein Jahr in Alaskas Wildnis zu leben. Eine Hütte, ein einfaches Leben, Selbstversorgung, auf sich gestellt. Was romantisch klingt, wird schnell zum Albtraum, denn vor seinen inneren Dämonen kann man nicht fliehen.

    David Vanns Roman ist intensiv. Man folgt der Vater-Sohn-Beziehung, die auf eine harte Probe gestellt wird, als ein Ereignis eintritt, das niemand vorhersehen kann. Auch als Leser wird man in dieses hineingezogen. So plötzlich, unerwartet, reißt es die Geschichte in eine andere Richtung. Und das ist seine Stärke. Vann räumt auf mit den romantischen Vorstellungen von Selbstversorgertum, vom Leben auf eigene Faust. Die Natur ist nichts für zimperliche, nichts für unstete Menschen, nichts für Jedermann. Sie ist grausam und man muss schon ziemlich in sich ruhen, um die Einsamkeit zu ertragen. Diese Message verpackt Vann in eine einfache Sprache, die dennoch nicht langweilig ist und unterhält.

    Fazit: Ein Buch das mit Klisches aufräumt, einen überrascht und am Ende verdutzt zurücklässt. Lesenswert.
  24. Cover des Buches Mermaid Avenue (ISBN: 9783423127875)
    Binnie Kirshenbaum

    Mermaid Avenue

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Kitten
    Monarose ist ein Mädchen aus gutem Hause. Alles ist geregelt und ihr Leben bereits vorgezeichnet: Frau eines Versicherungskaufmann oder vielleicht doch ein Zahnarzt? Bis sie Eddie trifft. Eddie macht Dinge, die ein Mädchen nicht macht und genau das fasziniert Mona so. Sie werden beste Freundinnen, laufen Männern hinterher, lassen sie hinter sich her laufen. Sie provozieren und kosten das Leben voll aus. Ein recht nettes Buch. Nur konnte ich Eddie einfach nicht ausstehen, meiner Meinung nach unterdrückt sie Mona regelrecht, lässt sie nach ihrer Pfeife tanzen. Irgendwie bemerke ich nichts von Eddies Zuneigung für Mona. Nun, jedenfalls ist es ein nebensächliches Buch, dass trotzdem für anhaltende Melancholie sorgt.

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