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31 Bücher
- Stephen King
Friedhof der Kuscheltiere
(1.991)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraMomentan hänge ich wieder mit der Lesechallenge hinterher und habe erst jetzt mein Buch für den Oktober beenden können. Das Motto lautet: „Hello Witchlings – Lies ein Buch, das in die Spooky Season passt“. Da ich ohnehin mal wieder einen Stephen King lesen wollte, war das für mich die perfekte Gelegenheit. Nachdem ich vor drei Jahren Es gelesen habe, war es nun Zeit für einen weiteren Klassiker des US-amerikanischen Autors: Friedhof der Kuscheltiere. Der Horrorroman erschien 1985 und gilt als Kings kommerziell erfolgreichstes Werk. Er selbst vertritt die Meinung, dass dies die furchtbarste Geschichte sei, die er je verfasst und damit eine persönliche Grenze überschritten habe. Ich habe das Buch im Rahmen der Blogtour als Rezensionsexemplar 2019 erhalten, aber da es keine Vorgabe war, das Buch bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gelesen zu haben, setzte es bei mir leider erst einmal Staub an. Nun bekommt es aber die Aufmerksamkeit, die es verdient hat. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal herzlich bei Paramount sowie dem Heyne Verlag für das Exemplar bedanken!
Als der Familienvater Louis Creed 1983 eine leitende Stelle als Arzt an der University of Maine annimmt, zieht er mit seiner Frau Rachel, der fünfjährigen Tochter Eileen, kurz Ellie, dem zweijährigen Sohn Gage und dem Kater Winston Churchill, kurz Church, in den beschaulichen Ort Ludlow. Das neue Haus steht direkt an der Route 15, einer vielbefahrenen Hauptverkehrsstraße. Schnell freundet sich Louis mit dem gegenüber wohnendem Nachbarn Judson Crandall und seiner Frau Norma an. Eines Tages zeigt Jud ihm, wohin der Trampelpfad hinter seinem Haus führt. Auf dem sogenannten Haustier-Friedhof begraben die Kinder Ludlows seit Jahrzehnten ihre geliebten Gefährten. Doch ein paar Meilen hinter diesem Friedhof liegt etwas viel Unheimlicheres. Und Jud scheint darüber mehr zu wissen, als er zugibt.
Noch bevor die eigentliche Geschichte beginnt, gibt es eine Einleitung, in der Stephen King ein wenig über die Entstehungsgeschichte des Romans schreibt. Der Horrorroman hat viele autobiografische Bezüge, denn King hat selbst kurzzeitig an der University of Maine gearbeitet und dabei in einer Kleinstadt an einer Hauptverkehrsstraße gewohnt, auf der die Katze seiner Tochter überfahren wurde. Der Satz „Die Straße hat schon viele Tiere verbraucht“ wurde zu King tatsächlich so gesagt und hat es auch in den Roman geschafft. Einige Meilen hinter dem Haus gab es auch wirklich den Haustier-Friedhof. Er ist also keine Erfindung des Autors. Die Reaktion Ellies auf die Vorstellung, ihr Kater werde eines Tages sterben, ist identisch mit der Reaktion von Kings Tochter Naomi, als ihr Kater Smucky starb, welcher übrigens im Roman auf dem Haustier-Friedhof einen Grabstein hat. Beinahe wäre auch Kings Sohn auf der Straße verunfallt, hätte er ihn nicht in letzter Sekunde gerettet. Die Angst vor dem Tod seines Sohnes war der Schlüsselmoment, der ihn zu Friedhof der Kuscheltiere inspirierte.
„Louis Creed, der als Dreijähriger seinen Vater verloren und der seinen Großvater nie gekannt hatte, wäre niemals auf den Gedanken gekommen, in seinen mittleren Jahren einen Vater zu finden; aber genau das geschah – auch wenn er diesen Mann seinen Freund nannte, was ein Erwachsener im Allgemeinen tun musste, wenn er den Mann, der eigentlich sein Vater sollte, relativ spät im Leben fand.“, ist der erste, sehr ausufernde Satz des ersten Kapitels. Hieraus lässt sich bereits Einiges deuten: Louis Creed ist hier klar der Protagonist. Mit der Erwähnung des Todes seines Vaters wird hier schon das Todesmotiv eingeleitet, das sich durch den gesamten Horrorroman zieht. Außerdem porträtiert es kurz das Verhältnis zwischen Louis und Jud: Sie sind im engeren Sinne Freunde, aber Louis sieht in ihm vor allem eine Vaterfigur. Friedhof der Kuscheltiere ist in drei Teile (Griechische Tragödie lässt grüßen) und einen Epilog unterteilt. Mit über 600 Seiten und 62 Kapiteln ist dieses Buch für Kings Verhältnisse eher mittleren Umfangs.
Protagonist ist der 31-jährige Louis Creed. Über sein Erscheinungsbild erfährt man nur wenig. Was man weiß, ist dass er Arzt und Familienvater ist. Kurzum, ein Vorzeigemann aus dem Bilderbuch. Doch die Fassade bröckelt schnell, denn mit der Zeit werden Eheprobleme offenbart und auch erwähnt, dass Louis vor Jahren mit einer Prostituierten fremdgegangen ist. Zudem hat er ein sehr schlechtes Verhältnis zu seinen Schwiegereltern und ist eher schlecht als recht durchs Medizinstudium gekommen. Er ist ein liebender Vater, der mit allen Kräften versucht, seine Kinder von Unheil zu schützen, wobei er jedoch manchmal zu vergessen scheint, dass auch negative Emotionen Teil des Lebens sind. Louis ist im Gegensatz zu Rachel Realist. Er ist nachdenklich und reflektiert, kann aber auch aufbrausend werden. Außerdem kann er nur schlecht lügen und entwickelt im Lauf der Zeit eine Paranoia, wobei diese nicht unbedingt unberechtigt ist.
Kings Schreibstil ist wahnsinnig einnehmend. Die einfache Alltagssprache gemischt mit bildhaften Vergleichen kreiert eine mysteriöse und teils unheimliche Atmosphäre des Familienhauses mit der gefährlichen Route 15 davor und dem geheimnisvollen Wald dahinter. Das Tempo des Romans variiert. Mal strecken sich Dialoge über dutzend Seiten, dann vergehen wieder zwei Monate in einem kurzen Kapitel. Der mystische Horror, für den King so berühmt ist, ist jedoch nur ein Teil des Romans, der anfangs nur unterschwellig erscheint, und im Verlauf immer mehr an Fahrt aufnimmt. Der wahre Horror liegt, wie schon bei Es, in der realen Welt. Der Tod als omnipräsentes Leitmotiv, der zum Leben stets dazu gehört, liegt wie ein Schatten über der Geschichte. Es gibt nicht verarbeitete Todesfälle, extreme Trauer und selbstverständlich Begräbnisse. Schnell wird klar: Egal, wie sehr man versucht, dem Tod zu entkommen, letztendlich holt er doch jeden von uns. Die Moral der Geschichte ist glasklar: Manchmal ist der Tod besser. Besser als eine Hölle auf Erden. Wer die Toten nicht in Frieden ruhen lässt, wird einen hohen Preis dafür zahlen.
Inzwischen gibt es schon zwei Verfilmungen von Friedhof der Kuscheltiere, eine von 1989 sowie eine modernere von 2019. Beide Filme sind bei Rotten Tomatoes allerdings schlecht bewertet und erreichen lediglich einen Score von 54% bzw. 57%, wobei zumindest die ältere Fassung bei den Zuschauern noch einigermaßen gut ankam. In der älteren Verfilmung gibt es als kleinen Bonus einen Gastauftritt von King als Pfarrer. Kritisiert wird dort vor allem die schauspielerische Leistung und das Herunterbrechen der Handlung auf das Minimum. Denn wie schon angemerkt ist nicht das Erschreckendste, was passiert, sondern warum es passiert. Die neue Verfilmung kann mit einem besseren Cast und einem atmosphärischen Setting punkten, jedoch weicht der Film, wie sich bereits am Trailer erkennen lässt, zu weit von der Romanvorlage ab und verstrickt sich in Widersprüchen, aus denen sich die Drehbuchautoren nicht mehr herauswinden können. Außerdem misslingt es auch diesem Film den psychologischen Horror herauszuarbeiten, der einen rationalen Mann dazu bringt, Rechtfertigungen dafür zu finden, sich entgegen all seiner Überzeugungen zu verhalten. Mich persönlichen schrecken die überwiegend schlechten Kritiken der Filme zu sehr ab, um sie mir ansehen. Deswegen bleibe ich lieber beim Buch.
Allgemein gibt es am Horrorroman wenig auszusetzen. Lediglich die zweite Hälfte hängt im Plot dann doch ein wenig durch. Man kann dies jedoch als klassischen retardierenden Moment verschmerzen. Völlig fesseln konnte mich Friedhof der Kuscheltiere jedoch nicht, auch wenn ich nicht konkret benennen kann, warum der letzte Funke nicht überspringen wollte. Das Finale übertrifft sich selbst und ist mit Abstand der unheimlichste Part des Buches. Zudem gibt es ein offenes Ende, das die Leserschaft mit ihrer Fantasie alleine zurück lässt. Ich bin kein großer Fan von offenen Enden, denn auch wenn ich eine Theorie habe, wie es weitergeht, habe ich stets den Drang, den Autor fragen zu können, welchen Fortgang er sich für seine Figuren überlegt hat. Ohne zu spoilern kann ich euch aber verraten, dass der letzte Satz euch einen Schauer über den Rücken jagen lassen wird.
Auch wenn Stephen King der Meinung ist, mit diesem Buch eine Grenze überschritten zu haben, ist es meiner Ansicht nach nicht sein unheimlichstes Werk. Es hat mich damals mehr gegruselt und mich mit seinem Horror gepackt. Trotz Längen in der zweiten Hälfte ist Friedhof der Kuscheltiere aber ein sehr guter Horrorroman. Der Tod ist ein omnipräsentes Motiv, das sich selbst in kleinsten Details durch das Buch zieht. Die Moral der Geschichte ist klar: Manchmal ist der Tod besser. Und wer den Tod einer geliebten Person nicht akzeptieren kann, richtet sich damit auf Dauer nur selbst zugrunde. Der Horrorroman aus dem Jahr 1985 ist absolut lesenswert und stilistisch sogar besser als Es, weshalb ich diesem Buch vier von fünf Federn gebe. In den nächsten Jahren möchte ich unbedingt weitere Bücher von King lesen, wie zum Beispiel Carrie, Shining oder The Green Mile.
- Kerstin Gier
Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner
(1.072)Aktuelle Rezension von: FeatherstoneInhalt:
Kati ist seit fünf Jahren mit Felix zusammen und nicht mehr so glücklich wie am Anfang der Beziehung, denn der Alltag hat Einzug gehalten und die Romantik bleibt auf der Strecke. Als Kati nach einem Autounfall im Krankenhaus erwacht, muss sie zu ihrem großen Erstaunen feststellen, dass etwas Unerklärliches geschehen ist: Sie ist fünf Jahre in der Zeit zurückgereist. Jetzt steht sie vor der Frage, ob sie nochmals die gleichen Entscheidungen treffen will oder ob sie die Chance nutzten will um ihrem Leben eine völlig neue Richtung zu geben. Vor allem muss sie sich entscheiden, ob sie ihren Ehemann Felix auch in dieser Version ihres Lebens kennenlernen und heiraten möchte oder ob sie sich stattdessen für den charmanten Matthias entscheidet, den sie im Rahmen ihrer Arbeit kennenlernt.
Meine Meinung:
Die Grundidee des Buches hat mich neugierig gemacht. Wahrscheinlich denken die meisten Menschen zuweilen darüber nach, ob eine bestimmte Entscheidungen richtig war oder ob es rückblickend betrachtet besser gewesen wäre, sich anders zu entscheiden. Der flüssige Schreibstil und die liebenswerte, tollpatschige Protagonistin haben es einem leicht gemacht sich in die Geschichte zu vertiefen. Auch die thematisch passenden Zitate am Seitenrand haben mir gefallen. Es hat meinen Lesespaß auch nicht geschmälert, dass relativ schnell abzusehen war, wie alles enden wird. Allerdings hat mich an der Geschichte ein wesentlicher Punkt gestört: Das Ende kam für mich zu schnell und überstürzt. Warum Kati sich letztendlich für den einen Mann und gegen den anderen entschieden hat, hätte meiner Meinung nach noch deutlich ausführlicher beschrieben werden müssen.
Fazit:
Das Buch hat mich gut unterhalten, blieb aber etwas hinter meinen Erwartungen zurück. Aufgrund des meines Erachtens nach etwas zu überstürzten Endes, werde ich es wahrscheinlich kein zweites Mal lesen.
Zum Schluss noch eines der lustigsten Zitate aus dem Buch:
„Jeder Mensch bereitet uns auf irgendeine Weise Vergnügen: der eine, wenn er ein Zimmer betritt, der andere, wenn er es verlässt.“ (Hermann Bang)
- Ina Rom
Blaubeeren vergisst man nicht: Lebenserfahrungen einer Wienerin schlesischer Herkunft
(14)Aktuelle Rezension von: LivillaLiebevoll und bewegend schildert Ina Rom in dem Buch ‚Blaubeeren vergisst man nicht‘ die Geschichte ihrer aus Schlesien stammenden Mutter Liesbeth von der Kindheit, über die aufkeimende Liebe zu ihrem späteren Ehemann Toni, einem österreichischen Kriegsversehrten, die sie nach Wien verschlägt, bis hin zu ihrem Leben als Witwe im Altenheim.
Auch Probleme werden nicht unter den Tisch gekehrt, der Alkoholismus des Vaters, Zeitmangel und das arbeitsame Leben der Eltern, die beginnende Demenz Liesbeths, das Bedauern der Autorin darüber, erst spät mit den Aufzeichnungen begonnen zu haben, da einiges an Erinnerungen schon unwiederbringlich verloren war.
Die Liebe der Tochter, dringt durch jede Zeile und berührt mich sehr. Sie setzt ihren Eltern und ihrer Familie mit diesem sehr persönlichen Buch ein Denkmal. Viele Fotos lassen mich an der Geschichte der Familie teilhaben. Fast kommt es mir nach der Lektüre vor, als ob ich mit allen Beteiligten persönlich bekannt wäre ...
Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich empfehle es allen, die sich für Zeitgeschichte und die Generation der Eltern, Groß- oder auch Urgroßeltern interessieren. Vielleicht kann das Buch manchem als Anregung dienen, selbst nachzufragen und nachzuforschen. Lest es einfach selbst ...
- Judith Pinnow
Versprich mir, dass es großartig wird
(12)Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerinFranzi und Lena haben sich in New York mit Anfang 20 kennengelernt, wo sie gemeinsam am Lee Strasberg Theatre and Film Institute Schauspiel studiert haben. Während Lenas Karriere als Schauspielerin anlief, hatte Franzi nach Castings nur Absagen erhalten. Sie heiratete, wurde Muter zweier Kinder und unterstützt ihren Mann als "rechte Hand" in seiner eigenen kleinen Firma. Der Kontakt zu Lena schlief nach der Taufe von Franzis erstem Kind Mia, bei der Lena sogar als Taufpatin fungierte, ein.
Als sich Lena nun dreizehn Jahre später bei Franzi meldet und diese zu einem Interview bittet, holen Franzi ihre Erinnerungen an die gemeinsame Zeit in New York ein. Sie erinnert sich an ihre innige Freundschaft und an die Träume, die sie beide hatten und vergleicht, was jetzt aus ihnen geworden ist.Der Roman ist aus der Perspektive Franzis geschrieben, deren Leben durch die Kontaktaufnahme ihrer ehemals besten Freundin durcheinander gewirbelt wird. Neidisch blickt sie auf Lenas freies Leben und deren Fernsehrollen, hat aber gleichzeitig ein schlechtes Gewissen ihren Kindern und ihren Mann gegenüber, wenn sie den Gedanken hegt, was ohne sie hätte sein können. Vor allem ist sie unglücklich mit ihrer Teilzeittätigkeit in der Firma ihres Mannes, wo sie Dichtungsringe bestellt und Mädchen für alles ist.
In Rückblenden, die nahtlos mit der Gegenwart verknüpft sind, erfährt man, wie sich Franzi und Lena kennengelernt haben und was sie gemeinsam in New York erlebt haben. Freiheit, Leichtigkeit und Begeisterung möchte Franzi wieder in ihrem Leben haben, traut sich aber von allein nicht, ihrem Leben eine neue Perspektive zu geben, ohne ihren Mann zu verletzen oder ihre Kinder zu vernachlässigen. Mit Hilfe von Lena, aber auch ihrer Freundin Jo lernt Franzi, dass sie trotz Familie ein Recht auf ein eigenes Leben hat und ihre Herzenswünsche nicht aufgeben darf, um selbst glücklich zu werden.
Ich mag den ungekünstelten und warmherzigen Schreibstil von Judith Pinnow sehr, von der ich bereits ihre zuletzt erschienen Romane "Die Phantasie der Schildkröte" und "Die Prophezeiung der Giraffe" gelesen habe."Versprich mir, dass es großartig wird" ist ein Roman über Familie und Freundschaft, aber auch über Jugendträume, Erwartungen, Lebensziele und die Suche nach dem Glück, der lebendig, herzerfrischend komisch, aber gleichzeitig auch tiefgründig geschrieben ist und nachdenklich stimmt.
Die Charaktere, vor allem Franzi, in deren Leben und Gedankenwelt man buchstäblich eintaucht, sind authentisch geschildert. Auch in anderer Lebenssituation kann man sich sehr gut mit Franzi identifizieren, da die Geschichte so ehrlich und aus dem Leben gegriffen wirkt. - Ildikó von Kürthy
Es wird Zeit
(161)Aktuelle Rezension von: EmmaWinterJudith, Zahnarztgattin und Mutter dreier erwachsener Kinder, fällt rückwärts in das Grab von Wilma und Herbert Kallensee und löscht ein ewiges Licht. So verläuft das zufällige Wiedersehen mit ihrer einst besten Freundin Anne - nach 20 Jahren Sendepause. Insgesamt kommt es gerade ziemlich dicke für Judith: Der 50. Geburtstag ist nicht mehr weit, ihre Mutter ist verstorben, das Elternhaus will verkauft werden, die Jungs sind ausgezogen, der Gatte schnarcht und dann taucht Anne wieder auf und ist krank.
Mein erster Roman von Ildikó von Kürthy, der mich überrascht hat. Ich habe ihn gerne gelesen bzw. in großen Teilen auch gehört. Gelesen von der Autorin und von Nina Petri, die die traurigen Stellen interpretieren musste, weil von Kürthy "schon bei der Winnetou-Melodie weinen muss". Kenn ich! - Sehr sympathisch!
Es geht um das Älterwerden und den Umgang damit, es geht um Krankheit, Tod, Vertrauen, Liebe und vor allem um Freundschaft. Wenn Judith über ihr Leben, ihr Aussehen, ihr Gewicht etc. jammert, dann natürlich auf hohem Niveau, allerdings ist das wirklich amüsant zu lesen und wer ungefähr in Judiths Alter ist, könnte sich öfter ertappt fühlen. Klar gibt es auch Slapstick-Einlagen oder klamaukige Szenen, aber es hält sich die Waage mit dem Ernst, der in diesem Buch zu finden ist. Es gibt ziemlich viele Zufälle, einiges ist vorhersehbar, aber das hat mich (in diesem Fall) nicht gestört, weil die Geschichte und seine Figuren sympathisch sind. Judith ist schon eine anstrengende Protagonistin, aber ich bin gerne an ihrer Seite geblieben. Mein Lieblingscharakter ist der völlig überdrehte Erdal, der als klischeehafter Wirbelwind durch die Seiten fegt. Mein neues Lieblingswort übrigens: Maulwurfstextilien. Da hab ich laut gelacht: Unterwäsche, die keinesfalls ans Tageslicht gelangen darf. "Man würde sie mit einem Spaten erschlagen." (S. 140)
Also, wer einen flott geschriebenen Roman sucht, der gut unterhält, ein ernstes Thema in humorige Watte packt und einen am Ende doch eine Träne abringt, sollte hier zugreifen. Wer den Humor der Autorin nicht mag, sollte es lassen.
- Bärbel Stolz
Ich bin dann mal Ex!
(16)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerBärbel will nicht mehr den ganzen Ansprüchen, die an sie herangetragen werden, genügen müssen: beste Hausfrau, beste Mutter, beste Liebhaberin, beste Freundin, erfolgreich im Beruf. Sie ist nur noch gestresst. Gleichzeitig erlebt sie einige Freundinnen als plötzlich tiefenentspannt - der Grund dafür ist die Trennung vom Partner. Vielleicht ist das ja die Lösung?
Bissig und humorvoll zeigt die Autorin auf den wunden Punkt vieler Frauen. Auch wer keine Ehefrau und Mutter ist, wird sich in dem einen oder anderen wiederfinden und zustimmend nicken. Ja, die Anforderungen der Gesellschaft und der Berufswelt sind heute hoch.
An manchen Stellen hätte ich gerne eingegriffen, hätte zu mehr Gelassenheit und zu mehr Wertschätzung auf beiden Seiten ermutigt.
Toll fand ich es, der Prenzlschwäbin zu begegnen. Und ja, auch wenn es ein ernstes Thema ist, so wird es doch durch die Überzeichnung der Ökomamas und der lustigen Kindernamen ("Wikipedia" - einfach nur köstlich!) sehr amüsant. Stellenweise wiederholten sich für mich die Inhalte und Beschwerden allerdings. Die Lösung des Ganzen war im Vergleich dazu relativ kurz. Da hätte ich mir etwas weniger Beschwerden und dafür mehr Raum für die Lösung gewünscht.
Aber davon abgesehen hat mir das Buch richtig gut gefallen. An manchen Stellen habe ich laut lachen müssen und mich auch als Single darin wiedergefunden. Die Autorin hat auf jeden Fall meinen Humor getroffen und ich freue mich darauf, noch mehr von ihr zu lesen. - Nikola Hahn
Die Wassermühle
(25)Aktuelle Rezension von: rose7474Von der Autorin Nikola Hahn habe ich bereits die beiden historischen Krimis gelesen, die mir recht gut gefallen haben. Im Bücherschrank habe ich diesen Roman gefunden. Dieser Roman konnte mich ab der ersten Seite an fesseln. Wirklich ein besonderer Roman, der den Alltag einer Familie und den Berufsalltag bei der Polizei und im Krankenhaus beschreibt. Alles war sehr authentisch geschrieben und man erfuhr einiges über Offenbach und den Odenwald. Die Charaktere waren toll ausgearbeitet und ich fieberte richtig mit ihnen mit. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, da es nie langweilig wurde. Der Roman enthielt Tiefgang, Humor und berührendes. Eine tolle Mischung und Vielfalt. Für mich ein Roman, der nun zu meinen Lieblingsbüchern zählt und mir lange in Erinnerung bleiben wird. Wirklich ein besonderer Roman, den ich sehr gerne empfehle und 5 Sterne vergebe.
- Laura Lee Logan
Die Macht der Lustspiele | Erotischer Roman
(10)Aktuelle Rezension von: BuchsternZuerst bemerkt man das tolle & ansprechende Cover. Dann liest man auf den ersten Seiten die Story & ist direkt komplett gefangen. Die Autorin hat einen wunderbaren flüssigen, leichten, fesselnden, bildreichen & sinnlichen Schreibstil.
Es geht um Lucas & Jacky die versuchen zu retten. Dafür ist dieses mal der männliche Part der sich etwas einfallen lassen. So beginnen sie mit verschiedenen Rollenspielen & lassen den Lesenden daran toll teilhaben. Die Geschichte ist so toll, so das man einfach innerhalb weniger Stunden durch das Buch geflogen ist. Ob die beiden ihre Ehe retten können oder ob vielleicht noch ein fremder Dritter ins Spiel kommt? Das solltet ihr schleunigst in Erfahrung bringen.
- Peter Brock
Das schöne Fräulein Li
(3)Aktuelle Rezension von: HoldenIm verschneiten Berlin des Jahres 1922 beginnt eine Mordserie an Chinesen, die den trinkfesten Kommissar Kappe bald ziemlich auf Trab halten wird. Die Boulevardpresse stürzt sich mit Freude darauf, und der Druck auf die ermittelnden Beamten der Schutzpolizei steigt täglich. Die ermordeten Männer gehörten rivalisierenden Großhandelsunternehmen an, die an Haustüren Papierblumen oder Jade-Schmucksteine verkaufen. Liegt hier ein einfacher Gebietsstreit vor, der eskaliert ist? Die Schilderung des Milieus der armen Einwanderer und der Arbeiter wird nicht ausreichend betrieben, und die Darstellung des reaktionären Zeitgeistes in der jungen Weimarer Republik ebenfalls nicht. Die Liebesgeschichte ist läppisch, aber bis zum Ende ist es einigermaßen spannend. - Susanne Fröhlich
Lackschaden
(132)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderAndrea Schnid ist einfach frustriert. Ihr Mann verbringt mehr Zeit auf dem Golfplatz als zu Hause und im Bett läuft schon länger nichts mehr. Die Kinder fangen an eigene Wege zu gehen. Während die Tochter rebelliert und die Schule abbrechen will, verschließt sich ihr Sohn immer mehr. Nach dem Tod der Schwiegermutter wohnt ihr Schwiegervater mit im Haus. Die Falten werden mehr, die Pfunde leider auch und irgendwie scheint überall der Lack ab zu sein. Andrea will so nicht und kauft sich eine neue Garderobe, bricht aus, zerkratzt ein Auto und beschließt im geplanten Golfurlaub ihr eigenes Ding durch zu ziehen und ihrem Mann die Pistole auf die Brust zu setzen und dann gibt es da noch einen jungen, knackigen Lehrer mit dem ihr Sohn Marc ins Fußballcamp fährt und von dem sie immer wieder SMS bekommt. Susanne Fröhlich beweist einmal mehr viel Humor und herrliche Situationskomik, aber sie vergisst auch die Probleme und leisen Töne nicht und so ist Lackschaden nicht nur ein köstlicher Unterhaltungsroman, sondern auch etwas zum nachdenken und neu [lackieren.[
- John Updike
Dein Liebhaber hat eben angerufen
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenSzenen einer Ehe (so der Untertitel) zeigt verschiedene Abschnitte im Leben der Maples zwischen neuer Wohnung, Romreise und ehelicher Langeweile. Updike mal im Hosenhintertaschenformat, zum Mitnehmen für zwischendurch. - Theresia Graw
Wenn das Leben Loopings dreht: Roman
(62)Aktuelle Rezension von: Pia_JilDie fast 50-jährige Franziska hat eigentlich alles, was sie sich gewünscht hat. Sie ist seit 25 Jahren mit ihrem Mann Daniel zusammen, wohnt in einer schönen Münchner Gegend und hat zwei Kinder, ihre 15-jährige Tochter Isabel und ihr studierender Sohn Bastian. Franzi arbeitet gelegentlich als Werbetexterin bei der Agentur ihres schwulen Nachbarn Tim und lässt sich da auch immer kreative Sprüche einfallen. Wenn sie sich nicht gerade mit dem Haushalt oder dem Familienhund Mr.Spock beschäftigt, trifft sie sich gerne mit ihren beiden Freundinnen Mona und Helen, um allerlei Neuigkeiten zu besprechen.
Franziskas Tochter ist gerade in der Hochphase der Pubertät und scheint wohl allen pubertären Klischees zu entsprechen, zu Beginn des Buches ist sie in ihrer "schwarzen Phase" und außerdem versetzungsgefährdet. Auch bei Basti läuft alles drunter und drüber, er ist durchgefallen in seinem BWL-Studium und zu allem Übel hat auch noch seine Freundin Anne Schluss gemacht. Daniel kommt abends immer später nach Hause und interessiert sich nur noch für die Forschungen zu seinen geliebten Amöben und die junge Forschungspartnerin Bettina.
Da ist es recht naheliegend, dass sich Franzi etwas einsam und leicht überfordert fühlt. Als wunderschön geschriebene Liebesbriefe eines Alex an eine Laura Caspari in ihrem Briefkasten landen, ist Franzi ganz gespannt auf die Geschichte der beiden und möchte den geheimnisvollen Verfasser der Briefe kennenlernen.
Also beschließt Franzi kurzerhand Alex in Hamburg näher kennenzulernen und ihm anschließend die Liebesbriefe zurückzugeben, Daniel ist sowieso auf einem Kongress in Griechenland und Isabel geht auf Klassenfahrt....
Das erste Kapitel des Buches hat auf mich seinen gewünschten Effekt erzielt, da es einfach absolut humorvoll geschrieben war und ich an einigen Stellen lachen musste. Franziska ist einfach unglaublich lustig und humorvoll und so ist auch Theresia Graws Schreibstil. Wunderbar erfrischend und man muss definitiv an der ein oder anderen Stelle ganz schön schmunzeln. Das zieht sich so glücklicherweise auch durch das gesamte Buch. Ich bin selbst ziemlich humorvoll und auch an anderen bzw. an Büchern und fiktiven Charakteren mag ich diese Eigenschaft sehr gerne. Die Hauptprotagonistin ist in einer kleinen mid-life crisis, aber Franzi ist einfach so wunderbar sympathisch und witzig. Nicht nur ihr Charakter sondern auch die anderen Charaktere wurden wirklich gut ausgearbeitet. Isabel, die typische Teenagerin. Bastian, der unsichere, junge Mann. Daniel, der versessen auf seine Arbeit ist. Alex, der unbekannte Romantiker und dann sind da natürlich auch noch Franzis beste Freundinnen Mona und Helen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Mona handelt nach ihrem Herzen, oftmals sehr impulsiv und spontan, wohingegen Helen alles lieber geplant angeht und nicht so vorschnell handelt. Ich fand wirklich alle Charaktere sehr liebenswürdig und sie lagen mir beim Lesen auch sehr am Herzen.
Die Handlung ist von einigen Missverständnissen geprägt, wodurch sehr gut Spannung aufgebaut wird. Sie ist absolut nicht vorhersehbar, es gibt immer ein neues, interessantes Ereignis bevor es überhaupt langweilig werden kann. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht und konnte das Buch auch dank des wunderbar flüssigen Schreibstils nicht so leicht aus der Hand legen.
Etwa in der Mitte des Romans handelt mir Franziska allerdings zeitweise etwas zu impulsiv, was ich leider manchmal etwas unpassend bzw. übertrieben fand. Die Gefühle und Gedanken werden zwar gut beschrieben, aber ich konnte mich an diesen Stellen trotzdem nicht so gut in sie hineinversetzen. Ich bin selbst einfach nicht so spontan, was Franzi zu Beginn ja eigentlich auch nicht war.
Glücklicherweise ist das auch nur übergangsweise so gewesen und mehr habe ich auch gar nicht zu meckern. Die Geschichte hat ein tolles happy end, das mich sehr überzeugen konnte und ich hatte viel Spaß beim Lesen der Geschichte.
Mir hat der Roman, wie ihr vermutlich schon gemerkt habt, sehr gut gefallen. Es gab genug Spannung, wunderbar sympathische Charaktere und die Handlung war einfach interessant. Lediglich die zeitweise übertriebene Impulsivität Franziskas hat mich etwas gestört, weshalb ich einen halben Stern abgezogen habe. - Alan Bennett
Così fan tutte
(106)Aktuelle Rezension von: JorokaEin älteres Ehepaar geht in die Oper, kommt zurück und ihr kompletter Hausstand ist gestohlen. Rein gar nichts haben die Diebe zurück gelassen. Kann das Leben danach noch wie zuvor weitergehen? Wohl kaum. Das ist ähnlich, wie bei einem Totalverlust durch einen Brand. Es wäre ein guter Moment um auszuwandern. Doch die beiden melden den Schaden der Versicherung, kaufen sich notdürftige Einfachst-Möbel für den Übergang und kommen ins tiefe Grübeln über ihr bisheriges Leben.....
Ein nicht sonderlich dickes Buch, mit einer recht klar umrissenen Geschichte und einer unerwarteten Auflösung. Doch darüber hinaus eine umfassende Reflexion über eine eingefahrene, langjährige Beziehung. Da erscheint das große Unglück fast als Chance für eine Kehrtwende oder zumindest eine Richtungsänderung heraus aus dem Alltagstrott. Was geschieht, wenn man der Vergangenheit stofflich beraubt in einen Neuanfang gezwungen wird? Mann und Frau reagieren gänzlich unterschiedlich in der Geschichte und können sich so auch gegenseitig wenig Trost spenden.
Auf Alan Bennett bin ich durch seinen Roman „Die souveräne Leserin“ aufmerksam geworden, der mir übrigens auch sehr gut gefallen hat.
Fazit: Köstlich kurzweilig.
- Gillian Flynn
Gone Girl – Das perfekte Opfer
(83)Aktuelle Rezension von: Mira123Wow! Was zur Hölle habe ich mir da bitte angehört? Um "Gone Girl" bin ich seit meinem ersten Semester an der Uni herumgeschlichen. Da habe ich mir ein Buch zum Thema "Diversität in Büchern" ausgeliehen und "Gone Girl" wurde darin als positives Beispiel hervorgehoben. Konkret ging es in diesem einen Kapitel um die Frage, wie man einen Bösewicht schreiben kann, ohne alte Klischees zu bedienen. Es ging um mögliche Motive, um Psychopathen und um psychisch kranke Verbrecher und war eine spannende Lektüre. Ich weiß nicht mehr in welcher Hinsicht "Gone Girl" gelobt wurde, doch seitdem stand dieses Buch auf meiner inneren Leseliste.
Im Winter (ja, so lang ist das schon wieder her!) habe ich mir dann dieses Hörbuch für meine Spaziergänge ausgeliehen und was soll ich sagen? Ich war trotz dieser grauenhaften Kälte so lang unterwegs wie davor und danach lange nicht mehr. Ich musste einfach weitergehen und weiterhören. Flynn beherrscht ihr Fach einfach! Sie erzählt hier auf zwei Zeitebenen: Einmal aus der Sicht von Nick, dessen Frau plötzlich vermisst wird, und dann noch aus der Sicht von Amy, der verschwundenen Ehefrau. Nick erzählt über die Gegenwart, über die Polizeiermittlungen und darüber, warum er plötzlich selbst der Hauptverdächtige ist. Amy erzählt in Form von Tagebucheinträgen. Die reichen zurück bis zu dem Tag, an dem sie Nick zum ersten Mal getroffen hat. Und erzählen dann Stück für Stück von ihrem Leben und ihrer Beziehung, die sich langsam, aber sicher in eine Richtung zu entwickeln scheint, die sich wohl niemand wünscht.
Durch die zwei Erzählebenen wusste ich sehr lange nicht, was denn hier eigentlich vorgeht. Das war gut gelöst, denn wenn man Amy und Nick so zuhört, würde man nicht glauben, dass sie über die gleiche Beziehung sprechen. Das war aufregend und ich hätte gerne noch zwei Wochen mit dieser Geschichte verbracht. Auch die beiden Sprecher sind gut gewählt, vor allem Amy wurde verdammt gut verkörpert. Ob diese Autorin wohl noch mehr Thriller gelesen hat? Ich werde es herausfinden - und wenn ja, dann muss ich die auch noch lesen oder hören.
Mein Fazit? Müsst ihr gelesen haben!
- Betty Smith
Glück am Morgen
(46)Aktuelle Rezension von: gstAnnie ist gerade 18 geworden, als sie zum 20jährigen Carl in die Universitätsstadt kommt. Direkt vom Zug gehen die beiden ins Rathaus und lassen sich trauen. Obwohl so mancher Erwachsene skeptisch auf die jungen Leute schaut, lassen sie sich nicht unterkriegen.
Dieses Buch zu lesen macht glücklich. Denn Annie ist trotz ihrer ärmlichen Herkunft ein ausgesprochen liebenswertes Geschöpf. Bereits mit 14 hatte sie ihre erste Stelle. Das gesparte Geld hilft den beiden über die größte Armut hinweg. Den Rest ersetzt die Liebe, die beide auf eine vorbildliche Weise leben.
Annie hat mir mit ihrer Naivität die Tränen in die Augen getrieben. Sie beneidet die Studentinnen und fühlt sich ihnen gegenüber minderwertig. Heimlich lauscht sie vor einem Hörsaal der Vorlesung, holt sich mit Carls Ausweis in der Bücherei die vorgeschlagenen Lektüren und erledigt die gestellten Hausaufgaben. Als sie dabei erwischt wird, darf sie offiziell mithören, anstatt ausgeschlossen zu werden.
„Sie liebte Bücher. Sie liebte sie mit ihren Sinnen und ihrem Verstand. Wie sie rochen und aussahen, wie sie sich in ihren Händen anfühlten, wie die Seiten zu murmeln schienen, wenn sie sie umblätterte Alles, was es auf der Welt gibt, dachte sie, steht in Büchern.“ (Seite 71)
Betty Smith, geboren 1896, hat in diesem Roman ihre jungen Jahre Revue passieren lassen. Sie malt eine Liebe, wie es sie wohl nur in Büchern gibt, obwohl sich jeder danach sehnt. Auch ihr scheint es nicht geglückt zu sein, sie festzuhalten: denn nach fünf Jahren wurde ihre erste Ehe geschieden.
Doch in diesem Buch schaffen es die Eheleute, sich durch die größte Armut zu kämpfen und sich trotzdem nicht zu verlieren.So ist ein Roman entstanden, der mich teilweise zu Tränen gerührt hat – ohne wirklich kitschig zu sein. Ein Buch, das bestimmt auch Frischvermählten gefällt. Zumindest können sie darin lernen, wie man sich aufeinander einstellen und sich gegenseitig verzeihen kann.
Klare Leseempfehlung!
- Alexa Hennig von Lange
Warum so traurig?
(21)Aktuelle Rezension von: HoldenElisabeth und Philip sind seit einigen Jahren verheiratet und reisen auf eine Kurztrip nach Lissabon. Die erotische Anziehungskraft zwischen beiden ist ziemlich erloschen, und Elisabeths Gedanken schweifen die ganze Zeit zu ihren Exfreunden und dem gemeinsamen Drogenkonsum. Schöner Einblick in eine weibliche Gedankenwelt bezogen auf eine Beziehung. - Karen Hartig
Reihenhaus-Blues
(12)Aktuelle Rezension von: DuweisstschonwerCorinna und Benno leben in einem Reihenhaus, gerne auch Karnickelstall genannt.
Die beiden beleuchten ihre Beziehung, wie auch die Nachbarn und dann kommen auch noch auf beiden Seiten Affären hinzu.
Corinna führt sehr humorvolle Eigendialoge, auch das ganze Buch ist betont humorvoll angelegt. Ich verstehe das Buch nich als Frauenroman und möchte es auch Männern ans Herz legen.
Die Handlung spielt im Raum Frankfurt, Orte und Unternehmen wurden jedoch anonymisiert, ebenso kreativ humorvoll.
Neben all dem ganzen Humor gibt es jedoch auch Lebensweisheiten, besser gesagt die Anregung, eine stockende Beziehung nicht leitfertig aufzugeben, sie statt dessen zu hinterfragen und neu aufzubauen.
Mich hat das Buch bestens unterhalten, ich gehe auch davon aus, es später einmal erneut zu lesen, was ich sonst eher selten tue.
Verdiente 5 Sterne.
- Ira Levin
Die Frauen von Stepford
(30)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderJoanna hat es hart getroffen und um wieder auf die Beine zu kommen, zieht die Familie nach Stepford. Wunderschöne Damen, makellos und ihren Ehemännern immer zu Diensten. Kann das alles echt sein? Joanna wird misstrauisch und forscht nach und kommt etwas ungeheurem auf die Spur. Ich liebe die Verfilmungen und wollte das Buch haben und es ist genauso schwarz und voller bitterem Humor. Echter Tipp!
- Dorothy Parker
Eine starke Blondine
(4)Aktuelle Rezension von: HoldenKurzgeschichten, die das Leben von Frauen vor ca. 70-80 Jahren beschreiben, so zB das Ausgeliefertsein an den Ehemann oder das unbedingte gefallenwollen bei den Männern (weil diese immer noch den Ton angaben). Interessante Geschichten aus einer lange zurückliegenden Zeit. - Bettina Wagner
Die feurige Carlotta (Kurzgeschichte, Liebe) (booksnacks.de Kurzgeschichten)
(12)Aktuelle Rezension von: LadyMoonlight2012Die Kurzgeschichte liest sich flüssig, sie hat mich gut unterhalten. Leider ist sie aber auch total unglaubwürdig und vorhersehbar. Welcher Mann nimmt seiner Frau nach 7 Jahren Ehe ab das sie ihm eine Zwillingsschwester verheimlicht hat? Für zwischendurch ist der Booksnack aber ganz okay, von mir gibt es daher 3 Sterne. - Gerhard Ebert
Nämlich verheiratet
(2)Aktuelle Rezension von: HaneltTitel: (e-book Format) -Nämlich verheiratet-
Autor: Gerhard Ebert
Eingangs sei von mir erwähnt, dass der Autor Gerhard Ebert, sein Werk als Genre "Plapper Roman" bezeichnet. Mal etwas anderes. Aber, diese Bezeichcnung ist gerechtfertigt. Denn in den Geschichten, denen der Ehealltag nur so inne wohnt, wird heftigst regelrecht verbal kommuniziert als auch attakiert. Auf einer sprachlichen Ebene, die jeder Leser durchaus nachvollziehen kann und zudem auch täglich erlebt. Die Protagonisten "arrangieren" sich final mit einem Schäferstündchen, was man durchaus unter Versöhnungsritual abbuchen kann. Sehr gut in Worte und dementsprechendes Szenario gesetzt, denen Sätze mit einem kräftigen Wortstakato des Ausdrucks folgen. Ob der sehr logischen Handlungen und Denkweisen von erfundenen Protagonisten, mußte ich herzhaft lachen. Eben Ehe-Realität in ernüchternder Reinkultur. Was will man also mehr, als sich einfach eben in jene hineinfallen lassen und genießen.
- Alexandra Holenstein
Auszeit bei den Abendrots
(31)Aktuelle Rezension von: priyatoxin83Luftig locker geschrieben mit soviel Witz, dass man die ganze Zeit am Schmunzeln ist. Obwohl ich weder Helene, noch Josef in ihrem Denken und Handeln verstand, fand ich die Geschichte sehr unterhaltsam. Mein Lieblingssatz „Bist du ein Wanderpokal?“, als Josef Helenes „Bekannten“ als Liebhaber bei ihr, sowie ihrer Freundin an der Tür vorfand. Ich denke man darf die Handlungen und Entscheidungen nicht so ernst nehmen und es einfach so nehmen, wie es passiert (ich konnte die nicht nachvollziehen und fand beide Protagonisten einfach nur schrecklich in ihrem Denken und Tun). Es liest sich schnell und leicht – man muss sich nicht groß konzentrieren. Ein Buch zum einfach zurücklehnen, genießen und schmunzeln!