Bücher mit dem Tag "ehefrau"
563 Bücher
- George R. R. Martin
Game of Thrones
(5.505)Aktuelle Rezension von: Brina_10Um diesen Fantasyepos kommt man ja kaum herum. Immer wieder liest, hört oder sieht man etwas, was mit GoT zu tun hat.
Und auch, wenn ich sonst eher nicht so der Fantasy-Leser bin, musste ich, nachdem ich die Serie endlich begonnen habe, auch die Bücher dazu anfangen.
Ich mag es einfach, Bücher und zugehörige Filme/Serien zu vergleichen, Unterschiede zu entdecken und zu schauen, was mich mehr berührt...
Im ersten Band der Reihe geht es vordergründig um das Hause Stark. Eddard wirs von seinem Freund und heutigem König zur rechten Hand des Königs ernannt und macht sich entsprechend auf den Weg nach Königsmund. Mit der Zeit werden immer mehr Intrigen sichtbar, sodass es zu einem spannenden Abenteuer wird.
Der Autor hat hier wirklich eine Welt erschaffen, die so komplex und riesig ist, dass man komplett darin versinken kann. Im Buch wechselt die Perspektive je nach Kapitel, sodass man immer weiß, wen man gerade begleitet.
Die Sprache ist der Zeit angepasst und dementsprechend altertümlich.
Die Handlungen sind logisch aufgebaut, manchmal jedoch schon ziemlich brutal und emotional.
Ich muss sagen, dass ich in dem Fall sehr froh bin, die Serie bereits zu kennen. Ich glaube sonst hätten mich die vielen Orte und Namen wirklich verwirrt und ich bin sicher, ich hätte dem großen Ganzen sonst nicht folgen können. Zwar gibt es am Ende des Buches nochmal eine Auflistung der Häuser, welche auch Namen beinhaltet, dennoch wäre es mir sicher sehr schwer gefallen.
Es kann natürlich sein, dass eingefleischte Fantasyleser hier gar keine Probleme haben, für mich war es so, mit dem Hintergrundwissen der Serie, aber passend und deutlich einfacher.
Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterlesen, weil ich noch so viele Dinge wissen will, die vielleicht von der Serie abweichen oder dort nicht so gut beschrieben werden konnten.
Auch, wenn ich sonst wenig in dem Genre lese...Ich bin angefixt...
- Diana Gabaldon
Feuer und Stein (Outlander 1)
(2.673)Aktuelle Rezension von: FutziwitchEine tolle Geschichte über eine starke Frau die ihr Leben meistert ob es im Jahre 1945 oder 1745 ist. Sie reisst durch die Steine und wird in ein Leben katapultiert mit dem sie nie gerechnet hätte aber sie meistert ihr Leben trotzdem. Eine tolle Geschichte das mit viel Blutvergiessen Ungerechtigkeit Hass und anderen schlimmen Dingen geschmückt ist
- Stephen King
Es
(2.377)Aktuelle Rezension von: Tanja_WueIch wollte das Buch lesen um damit entscheiden kann ob der Autor was für mich ist. Das ist sein viertes Werk und außer Billy Summers und shining waren das andere nur ok.
Also zurück zum Buch. In diesem Klopper passiert so einiges. Wir lernen eine Freundesgruppe über wirklich sehr viele Jahre hinweg kennen. Wir springen insgesamt in der Zeit hin und her. Dann sind ganz viele Themen drinnen wo wahrscheinlich dem Autor wichtig waren, die mit einbezogen wurden.
Insgesamt war es mir zu viel. Hab gelesen und bin teilweise einfach so rausgeworfen weil mich es nicht mitreißen konnte. Dann gab es Szenen, die richtig gut waren, die dann aber so schnell vorbei waren. Ich hab es nicht geschafft mich mit den Charakteren zu verlieben und mitzufühlen. Weil die machen wir wirklich einiges durch.
Hab nach fünfhundert Seiten so langsam die Lust verloren gehabt und bin aufs Hörbuch umgestellt. Das war die beste Entscheidung. David Nathan hat das Hörbuch zu einem Erlebnis gemacht, auch wenn es mich nicht voll überzeugen konnte.
Stephen King kann schreiben und ja, ich verstehe dass Leute dieses Buch lieben. Für mich war es zu viel und war auch zu oft mit den Gedanken woanders, anstatt in der Geschichte.
- George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 02
(2.011)Aktuelle Rezension von: thewonderlandofbooksEine normale Rezension ist für mich schwer, weil ich schon so viel aus der Serie weiß. Aber das Besondere an Eis und Feuer ist für mich definitiv die riesige High-Fantasy-Welt. Man taucht richtig tief in die Geschichte ein, und das war mir schon in Band 1 aufgefallen. Es wird super fortgesetzt, und vor allem die Charaktere sind unglaublich vielschichtig – auch wenn ich natürlich schon weiß, was noch passiert.
Was ich an dem Buch besonders schätze, ist, dass es mit mehreren Perspektiven arbeitet. Du verfolgst die Storylines verschiedener Protagonisten, die unterschiedlich spannend sind. Manche Kapitel sind voller Action, während andere eher vorbereitend sind, aber trotzdem packend. Die Struktur der Kapitel ist super, weil du wirklich viel Zeit mit einem Charakter verbringst, bevor du zur nächsten Perspektive wechselst.
Natürlich gibt es auch Stellen, die sich ein bisschen ziehen, vor allem bei den eher erzählerischen Abschnitten. Aber für mich persönlich war das kein Problem. Die Charaktere sind wirklich das Herzstück dieses Buches. Einige schließt du sofort ins Herz, bei anderen bist du unsicher, und manche nerven dich einfach mit ihrem kindlichen Verhalten. Aber genau das macht die Geschichte so lebendig.
Was die Handlung angeht, muss ich gestehen, dass ich vieles schon aus der Serie kannte, sodass einige Plot-Twists mich nicht so gepackt haben. Für mich war es eher eine nostalgische Erinnerung, die ich in einer anderen Form erlebte.
🔹 Fazit
Für alle, die auf High-Fantasy mit einer komplexen Welt und tiefgründigen Charakteren stehen, ist die Reihe definitiv eine Empfehlung. Wer die Serie schon kennt, wird viele Parallelen entdecken. Für mich ist es eine tolle Möglichkeit, die Geschichte auf eine andere Weise zu erleben.
- Ken Follett
Sturz der Titanen
(1.291)Aktuelle Rezension von: SM1"Sturz der Titanen" ist der erste Roman der dreiteiligen "Jahrhundert-Saga" von Ken Follett. Im Mittelpunkt des ersten Teils steht der erste Weltkrieg und dessen Vorgeschichte.
Erzählt wird die Geschichte verschiedener Protagonisten in England, Deutschland, Russland und den USA; diese erleben alltägliche und historische Ereignisse und Entwicklungen aus ihrer jeweiligen individuellen Perspektive. Im Laufe des Romans verknüpfen sich die einzelnen Handlungsstränge langsam miteinander und ergeben ein Gesamtbild.
Freunde historischer Romane werden die gesamte Reihe mögen, deren zweiter und dritter Teil noch besser sind als Teil eins.
- Sebastian Fitzek
Passagier 23
(3.092)Aktuelle Rezension von: Kathrin_HermannNachdem ich Sebastian Fitzek durch seinen genialen Roman "Noah" kennen gelernt habe, dann den "Augensammler" und den "Augenjäger" begeistert verschlungen hatte, freute ich mich sehr auf seinen neuen Roman.
Der sympathische Autor nimmt uns mit auf ein Kreuzfahrtschiff, auf dem wir gemeinsam mit dem unüberlegten Kommissar Martin Schwartz festsitzen und mit anschauen müssen, wie mysteriöse Dinge geschehen. Mütter verschwinden auf Nimmerwiedersehen, die Kinder tauchen wieder auf. Der Reeder, der sich höchstpersönlich an Bord befindet, betreibt ein lukratives aber streng geheimes Nebenprojekt. Die Schiffsärztin ist mit dem Kapitän verbandelt und scheint eine der wenigen normalen Menschen zu sein. Eine alte Dame, die sich in das Schiff eingekauft hat, geht verrückten Verschwörungstheorien nach. Ein Zimmermädchen wird von einem Schiffsoffizier brutal verprügelt. Eine Tochter plant eine perfide Rache an ihrer Mutter usw., usw.
Manchmal scheint es zu verworren zu sein, aber der Schein trügt, denn S.Fitzek hält die losen Enden wie ein Zirkusdirektor in den Händen und bringt am Ende zusammen, was zusammen gehört.
Mir hat die Location sehr gut gefallen und meine Angst vor Kreuzfahrten geschürt, denn die Massen an Menschen, die sich selbst überlassen sind, würden mich absolut paralysieren. Auch wenn sich die Reisenden auf so einem großen Schiff nicht in die Quere kommen, so kann man ihnen doch nicht endgültig entrinnen. Dazu kommt die Technik so eines Luxusliners ... wer weiß schon, was in dessen Körper alles steckt, wer sich versteckt.
Der Thriller hat mir gefallen, auch wenn ich einige Tippfehler entdeckte, aber da schaue ich drüber weg. Ich fand die Werbung für dieses Buch toll, sie hat mich neugierig gemacht und nicht enttäuscht. An "Noah" reicht dieser Roman leider für mich nicht heran, aber es lohnt sich trotzdem Herrn Fitzek treu zu bleiben. Seine Hauptfigur ist sehr gut gezeichnet, ein Kerl, den das Leben gezeichnet hat und der lebensmüde durchs Leben geht und sich als verdeckter Ermittler wahnsinnigen Aktionen aussetzt. Zum Beispiel zieht er sich - um eine Ermittlung nicht abblasen zu müssen - mal spontan mit einer Zange einen Schneidezahn. Dieser Typ gefällt mir, weil er kein Held ist, weil er kaputt und überaus menschlich ist. Vielleicht hätte ihm ein wenig mehr Vernunft nicht geschadet, aber dann wäre er nicht auf der "Sultan of the Seas" gelandet. - Jojo Moyes
Eine Handvoll Worte
(1.844)Aktuelle Rezension von: LesebesessenJennifer wacht in einem Krankenhaus auf und weiß von der nahen Vergangenheit nichts mehr, weder von dem Unfall, noch sonstigen Umständen in ihrem Leben mit ihrem Ehemann. Nur eines merkt sie wenige Tage daheim sofort: Die Verbindung zu ihrem Ehemann ist bestenfalls platonisch und alles fühlt sich fremd an. Erst als ihr ein Liebesbrief, unterschrieben von einem „B“ in die Hand fällt, wird ihr klar warum.
Vierzig Jahre später fällt dieser Liebesbrief einer Journalistin durch einen Zufall im Archiv in die Hände und sie beginnt zu recherchieren und überprüft dabei ihr eigenes Leben.
Meinung:
Ein Liebesroman.
Seit ich das Buch das erste Mal gelesen habe (ohne eine Rezension zu verfassen) habe ich ein paar hundert andere Romane verschiedenster Genre gelesen und alle haben typischerweise einige Herausforderungen und überraschende Wendungen. Doch bei diesem Roman war das anders. Was bei anderen Büchern ein paar Hürden auf ca. 100 Meter waren, war hier ein Hindernislauf über zwanzig Kilometer.
Das Buch muss auch unter dem Gesichtspunkt der völlig anderen Ausgangslage im frühen 20. Jahrhundert gelesen werden, wo Frauen noch praktisch rechtlos waren, was biologisch gesehen alles auf den Kopf stellte.
Denn das Leben von Jennifer stellt sich durch ihre Entscheidung aus der emotionslosen und funktionalen Ehe zu befreien und mit ihrer großen Liebe zu leben komplett außerhalb der damals existierenden Gesellschaftsstruktur.
Viele der Passagen sind aus der Retrospektive erzählt und so wird dem Leser die Bedeutung der Zusammenhänge und Ereignisse vollumfänglich klar. Und so wird auch klar, warum einige der Initiativen fehlgeschlagen sind oder durch Missverständnisse abgebrochen wurden.
So bleibt die Geschichte bis zum Finale spannend, denn als die Journalistin Ellie viele Jahre später eine Spurensuche beginnt, kommen noch weiter Aspekte in die Geschichte hinzu.
Fazit:
Sagenhaft guter Liebesroman mit einem Feuerwerk an Prüfungen und Missverständnissen: fünf Sterne.
- George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 03
(1.606)Aktuelle Rezension von: Itsnotabout_Happyendings"Der Sturm der Schwerter" ist der dritte Teil von George R.R. Martins atemberaubender Fantasy-Odyssee und übertrumpft seine Vorgänger mit Bravour! Die politischen Intrigen sind so verschlungen wie ein Spaghetti-Nudelgericht, die Charaktere noch schichtiger und die emotionale Achterbahn erreicht schwindelerregende Höhen.
Die Handlung entfaltet sich weiter, während der Krieg der Fünf Könige in ein blutiges Feuerwerk mündet. Martin jongliert mit den Handlungssträngen wie ein Zirkusartist und fesselt uns dabei an jede Seite. Besonders die Dramen rund um die Stark-Familie sind so intensiv, dass sie uns schockiert mit offenem Mund zurücklassen.
Die Charakterentwicklung? Einfach unglaublich! Jaime Lannister wird durch seine Reise mit Brienne zum neuen Helden – wer hätte das gedacht? Jon Schnee muss nördlich der Mauer knifflige Entscheidungen treffen, während Daenerys' Weg zur Eroberin gleichzeitig bewundernswert und etwas gruselig ist.
Martins Schreibstil ist wie eine perfekt abgestimmte Melodie – präzise und atmosphärisch dicht. Er scheut sich nicht, unsere Lieblingsfiguren auf die Schnauze zu legen und zeigt, dass in seiner Welt niemand wirklich sicher ist. Die "Rote Hochzeit" ist nur eine von zahlreichen emotionalen Achterbahnfahrten, die uns die Tränen in die Augen treiben.
Fazit
"Der Sturm der Schwerter" ist High Fantasy vom Feinsten. Das Buch sprengt die Genre-Konventionen und präsentiert uns eine düstere, realistische Fantasywelt, in der moralische Grauzonen und politische Ränkespiele das Sagen haben. Ein absolutes Must-Read für Fantasy-Junkies, die sich emotional herausfordern lassen wollen!
Besonders empfehlenswert für:
- Leser, die komplexe politische Spiele und unerwartete Wendungen lieben
- Fans von charaktergetriebenen Geschichten mit moralischen Dilemmata
- Menschen, die gerne tief ins Gefühlschaos eintauchen
- Fantasy-Enthusiasten, die nach einer reifen, realistischen Version des Genres suchen
- Gillian Flynn
Gone Girl - Das perfekte Opfer
(1.716)Aktuelle Rezension von: katha84Amy und Nick sind seit fünf Jahren verheiratet und ein offenbar glückliches Paar. Selbst als beide ihre Jobs in New York verlieren und kurz entschlossen zurück in Nicks Heimat ziehen um dort seine Eltern zu pflegen, scheint sich das nicht negativ auf sie auszuwirken. Nick erfüllt sich zusammen mit seiner Schwester einen Traum und eröffnet eine Bar. Alles könnte perfekt sein. Doch dann, an ihrem fünften Hochzeitstag verschwindet Amy. Im Haus ein Chaos und kein Hinweis, was mit Amy passiert sein könnte. Nick ist ratlos und wendet sich an die Polizei. Was ist mit seiner Frau passiert? Wurde sie entführt? Ermordet? Der Fall wird immer rätselhafter und bald gerät Nick selbst in den Verdacht, Amy etwas angetan zu haben.
Ich muss echt sagen, das Buch hat mich total überrascht und zwar positiv. Zuerst fällt einem der tolle Schreibstil auf. Alles ist voller Details, die es einem ermöglichen sich die Umgebung und die Personen bildlich vorzustellen. Von der ersten bis zur letzten Seite wird man komplett in die Geschichte hineingezogen und fiebert jeder neuen Entwicklung, jedem neuen Detail entgegen. Ich will hier gar nicht zuviel verraten, um die Spannung nicht zu verderben, aber ich hab ein echtes Wechselbad der Gefühle hinter mir. Nick ist mir von Beginn an nicht wirklich sympathisch. Er kommt zum Teil arrogant rüber und sehr gefühlskalt. Außerdem verhält er sich teilweise nicht nur wie ein Idiot, sondern wie ein absoluter totaler Dummkopf, der nicht über seine Worten und Taten nachdenkt. Meine Meinung ändert sich in Bezug auf Nick auch nicht wirklich, obwohl ich zum Teil dann auch Mitleid mit ihm empfinde. Bei Amy ist es genau andersrum und ich bin einfach total fassungslos. Diese Energie und Kraft, die sie in die Planung von allem gesetzt hat - und die Weitsicht alles mit einzukalkulieren - ist beeindruckend und beängstigend. Und irgendwie scheinen sich Amy und Nick auch zu verdienen und diese toxische Beziehung ja auch auf eine gewisse Art zu brauchen und zu genießen.
- David Nicholls
Zwei an einem Tag
(3.712)Aktuelle Rezension von: AukjeEmma und Dexter verbringen während ihres Abschlusses, der 15. Juli, eine Nacht miteinander. Doch schon am nächsten Tag trennen sich ihre Wege wieder. Seit dem versuchen sie sich über die nächsten zwanzig Jahre, immer am 15. Juli zu treffen. In dieser Zeit durchleben sie verschiedene Schicksalschläge gemeinsam, aber können sich nicht gegenseitig ihre wahren Gefühle für einander gestehen……
Habe das Buch gelesen, da mir die Grundidee der Story gefallen hat ... zwei Menschen begegnen sich über mehrere Jahre am selben Tag!
Von Seite 1 bis zum Ende, habe ich dieses Buch verschlungen. Die Charaktere sind wunderbar beschrieben und man baut ziemlich schnell eine emotionale Bindung auf. Selbst wenn einer der beiden mal eine Fehlentscheidung trifft, ist diese immer nachvollziehbar. Zum Ende lief mir während des Lesen schon mal die ein oder andere Träne.
Absolut empfehlenswert!
- Cecelia Ahern
P.S. Ich liebe dich
(8.793)Aktuelle Rezension von: Kathrin_HermannDas Buch ist definitiv besser als der Film. Die Geschichte macht sehr traurig,zeigt aber gleichzeitig,wie man nach einem schweren Schicksalsschlag wieder positiv ins Leben zurückfinden kann.
Eine der schönsten Liebesgeschichten,die ich je gelesen habe. Und das als Debüt einer tollen Schriftstellerin.
- Noah Gordon
Der Medicus
(2.250)Aktuelle Rezension von: Rodrik-AndersenEngland im 11. Jhd.: Als Rob Jeremy Cole im mittelalterlichen London zum Waisen und von seinen Brüdern und Schwestern getrennt wird, hat er insofern großes Glück, dass ihn ein fahrender Bader bei sich aufnimmt. Vom Bader bekommt Rob das Handwerk eines Unterhalters und gemeinen Heilers beigebracht und bereist mit einem Pferdegespann ganz England. Doch als Rob von einem Medicus im fernen Persien erfährt, bei dem es sich um den Arzt aller Ärzte handeln soll, fasst er den Entschluss, diesen Mann in Isfahan aufzusuchen, egal, wie gefährlich die Reise dorthin für einen Christen auch sein mag.
Fazit: Für mich ist der „Der Medicus“ der Inbegriff des historischen Romans. Obgleich 1986 veröffentlicht, hat die Geschichte über einen Waisenjungen, der allen Widrigkeiten zum Trotz Arzt werden will und ganz nebenbei zahlreiche Abenteuer erlebt, nichts von seinem Reiz verloren. Der Roman ist dermaßen umfangreich und vielseitig, dass mir selbst die wiederholte Lektüre immer wieder Spaß bereitet hat. Manchmal gewann ich dabei den Eindruck, der Autor hätte gleich mehrere, verschiedene Geschichten in einem Buch miteinander verwoben, was wiederum die sieben Teile erklärt, in die der Roman unterteilt ist. Und jeder Lebensabschnitt des Protagonisten hat seinen ganz eigenen Reiz, weil sich dem Leser gänzlich neue Welten offenbaren, in die ein- und abgetaucht werden kann. Im Grunde wird die fantastische Reise eines kleinen Jungen bis zu dessen Rückkehr nach London und darüber hinaus erzählt. Die Bandbreite und Vielfalt, die der Autor darin einbringt – seien es die unterschiedlichen Kulturen, Sprachen, Lebens- oder Denkweisen des Mittelalters sowie der medizinischen Kenntnisse der damaligen Zeit –, ist dabei verblüffend und betörend zugleich. Da verwundert es keineswegs, dass die Verfilmung so lange auf sich hat warten lassen, stellt es wahrhaftig eine Mammutaufgabe dar, den Geist dieser Geschichte um das Schicksal des Rob Cole einzufangen. Daher sei „Der Medicus“ an dieser Stelle für alle Fans des historischen Romans wärmstens empfohlen. Nie war es schöner, einfacher und spannender, in fremde, mittelalterliche Welten und Kulturen abzutauchen. - Charlotte Brontë
Jane Eyre
(1.406)Aktuelle Rezension von: calidocreatesJane Eyre beeindruckt mit gesellschaftskritischen Botschaften und einer mutigen Protagonistin, die sich gegen die Konventionen ihrer Zeit stellt, konnte mich aber nicht komplett abholen. Dennoch verdient das Werk Anerkennung für seine kritische Auseinandersetzung mit sozialen Ungerechtigkeiten und der Rolle der Frau in einer patriarchalen Gesellschaft. Ein guter Roman, der jedoch nicht zu den persönlichen Favoriten zählt.
- Graeme Simsion
Das Rosie Projekt
(1.466)Aktuelle Rezension von: Brina_10Don Tillmann weiß, das soziale Interaktion nicht sein Fachgebiet ist. Als Professor und Forscher, der Umgang mit Analysen und rationalen Gedanken hingegen schon. Was liegt also näher als einen Fragebogen zu erstellen? Einen Fragebogen, um die perfekte Ehefrau zu finden? Don ist begeistert von seiner Idee und weiß, das sie erfolgreich sein kann. Doch dann trifft er Rosie. Rosie, die alle Fragen sprengt und sich einfach nicht um den Fragebogen schert, weil sie ein ganz anderes Ziel hat: Ihren leiblichen Vater zu finden.
Dieses Buch hat mich wirklich überrascht. Es war erfrischend und einfach mal etwas total anderes. Und auch, wenn Don stellenweise echt anstrengend war, war es genau diese überzogene Darstellung, die das Buch für mich so einzigartig gemacht hat.
Don und Rosie verfolgen ein gemeinsames geheimes Projekt. Und auch hier ist die Darstellung total überzogen und wahrscheinlich wenig realistisch. Aber genau das, macht es so einfach, sich auf das Buch einzulassen. Es besticht durch seinen trockenen Humor und einzigartige Charaktere.
Das Buch vereint sämtliche Klischees und regt genau deshalb dazu an, nachzudenken. Seine eigene Einstellung zu hinterfragen, andere Perspektiven einzunehmen und die Geschichte einfach auf sich wirken zu lassen. Irgendwie kann sich sicher jeder in diesem Buch ein stückweit wiederfinden und das macht es so einfach, das Buch zu mögen.
Ich habe den Schreibstil, den Humor, die Protagonisten und alles andere an dem Buch einfach sehr gemocht und freue mich schon total auf die anderen Bände.
- Sebastian Fitzek
Die Therapie
(3.920)Aktuelle Rezension von: Kathrin_HermannSebastian Fitzek liefert mit Die Therapie einen meisterhaften psychologischen Thriller, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht. Die Handlung ist raffiniert konstruiert und überrascht immer wieder mit unerwarteten Wendungen, die das Geschehen in einem konstant spannungsgeladenen Licht erscheinen lassen.
Spannung und Atmosphäre:
Fitzek versteht es meisterhaft, eine düstere und beklemmende Atmosphäre zu schaffen, in der Realität und Wahnsinn nahtlos ineinander übergehen. Die dichte Spannung, die sich durch den gesamten Roman zieht, sorgt dafür, dass man als Leser ständig am Puls der Geschichte bleibt und nie genau weiß, was als Nächstes kommt.
Charaktere und psychologische Tiefe:
Die Figuren sind vielschichtig und authentisch gezeichnet. Besonders beeindruckend ist, wie der Autor die inneren Konflikte und psychologischen Abgründe seiner Protagonisten offenlegt, wodurch der Leser tief in die emotionalen und mentalen Prozesse eintauchen kann. Diese intensive Charakterzeichnung verleiht dem Buch eine zusätzliche emotionale Tiefe und macht den Konflikt umso greifbarer.
Erzählstil und Sprache:
Der präzise und fesselnde Schreibstil Fitzeks ist ein weiterer Pluspunkt des Romans. Er versteht es, mit kurzen, pointierten Sätzen und einem geschickten Wechsel zwischen unterschiedlichen Perspektiven den Leser kontinuierlich zu fesseln. Die Erzählweise trägt entscheidend dazu bei, dass sich Spannung und Ungewissheit in jeder Szene spüren lassen.
Fazit:
Die Therapie ist ein brillanter Thriller, der nicht nur Fans des Genres begeistert, sondern auch Leser anspricht, die sich für tiefgründige psychologische Geschichten interessieren. Sebastian Fitzek gelingt es, den schmalen Grat zwischen Realität und Wahnsinn meisterhaft auszukosten – ein Buch, das noch lange nach der Lektüre nachhallt und zum Nachdenken anregt. - Gabriel García Márquez
Hundert Jahre Einsamkeit
(565)Aktuelle Rezension von: winniccxxIn seinem Roman "Hundert Jahre Einsamkeit" beschreibt der kolumbianische Autor Gabriel García Márquez die Geschichte des Dorfes Macondo anhand der Familie Buendía. Diese gehörte zu den Gründern des Dorfes und erlebte den ganzen Aufstieg und Verfall mit. Das Buch ist wunderbar anschaulich geschrieben, mit Einflüssen des Magischen Realismus, der die lateinamerikanische Literatur lange geprägt hat. Für mich haben gelegentliche "übernatürliche" Handlungen den Roman aber noch faszinierender gemacht. García Márquez schafft es, dass man durch seine anschaulichen Beschreibungen auch in den schlechtesten Zeiten mit der Familie mitfiebert, auch wenn man die Handlungen der einzelnen Charaktere durchaus manchmal hinterfragen kann.
Gut eingebettet ist der Roman auch in die kolumbianische Geschichte, den Bürgerkrieg und den amerikanischen Kapitalismus, was für mich den Roman noch interessanter gestaltet hat. Insgesamt hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen, und es gibt eine absolute Leseempfehlung. Einen Stern musste ich trotzdem abziehen, weil es viele Charaktere gab, die oftmals auch noch die gleichen Namen hatten, wodurch ich da oftmals durcheinandergekommen bin. Diese Unübersichtlichkeit ist sicher zu einem gewissen Maße auch vom Autor gewollt - macht das Lesen jedoch deutlich komplizierter, wenn man sich immer wieder fragen muss, wer die handelnde Person jetzt eigentlich ist, wessen Kind und mit wem verheiratet etc. So gibt es von mir insgesamt 4/5 Sterne, dennoch mit absoluter Leseempfehlung!
- Vladimir Nabokov
Lolita
(508)Aktuelle Rezension von: juni_mondEs wurde eigentlich schon alles über dieses Buch gesagt und geschrieben.
Mich hat der poetische Stil in dem dieses Werk (von solch einem Inhalt) gehalten ist sehr beeindruckt – so viele Wörter überliest man im ersten Rutsch beiläufig, aber ihnen wohnt eine tiefe Bedeutung inne – Aufmerksames Lesen ist hier also unerlässlich, will man das Werk voll zur Geltung kommen lassen.
Was mich überrascht hat: selten habe ich so gewissenhaft mehrere Nachworte zu einem Roman berücksichtigt – Nabokov zählte sich nicht zu den Moralisten, er hat dieses Werk nicht mit der hauptsächlichen Absicht geschrieben eine Moral zu verkünden, dass diese Moral aber implizit mit dem Werk mitschwingt hat er nicht dementiert. Auf eine Nachfrage einer Journalistin, ob Lolita ein unmoralisches Buch sei antwortete er wie oben angedeutet, er sei kein Moralist und halte nichts von moralistischer Literatur, »Es [das Buch] hat aber doch eine sehr moralische Moral: Tu Kindern nichts zuleide. Humbert tut einem etwas zuleide. Sein Gefühl gegenüber Lolita lässt sich rechtfertigen, aber nicht seine Perversität.«
(Entnommen aus dem Nachwort des Herausgebers).
Humbert Humbert, ein Pädophiler, setzt im Egoismus seiner "Liebe" Lolita, ein junges Mädchen, gefangen und stiehlt ihr ihre Jugend und versucht über den ganzen Verlauf der Geschichte hinweg, die Lesenden zu täuschen.
Ein Zitat aus dem letzten Kapitel – Spoilerwarnung!:
"Leser! Was ich hörte, war einzig die Melodie spielender Kinder, nichts als das, und so klar war die Luft, dass das Gehör in diesem dünnen Dunst sich mischender Stimmen - majestätisch und präzis, fern und zauberhaft nah, freimütig und himmlisch rätselhaft - dann und wann, als würde er freigegeben, einen fast artikulierten Ausbruch hellen Gelächters unterscheiden konnte oder den Schlag einer Baseballkeule oder das Geklapper eines Spielzeugwagens, aber alles war viel zu weit entfernt, als dass das Auge in den leicht eingravierten Straßen irgendeine Lebensregung hätte erkennen können. Ich stand in meiner luftigen Höhe und konnte mich an diesem musikalischen Vibrieren nicht satthören, an diesen einzelnen Rufen, die auf dem Hintergrund verhaltenen Gemurmels aufblitzten, und dann wusste ich, dass es nicht das Fehlen Lolitas an meiner Seite war, was diesen hoffnungslosen Schmerz verursachte, sondern das Fehlen ihrer Stimme in diesem Chor."
Was für eine schöne Sprache für eine furchtbare Tatsache... "...das Fehlen ihrer Stimme in diesem Chor." Er nahm Lolita ihre Kindheit, weshalb sie nicht Teil dieses Chors sein konnte.
- Sebastian Fitzek
Der Nachtwandler
(2.335)Aktuelle Rezension von: Kathrin_Hermann
Natürlich gab es für alles eine Erklärung. Es strotzt wirklich nur so vor Spannung und Rätseln. Der Protagonist wurde sehr gut beschrieben. Man kann sich in die Lage von Leon (Der Nachtwandler) hinein versetzten und mir persönlich tat er wirklich leid. Man kann seine Verwirrtheit und Gedankengänge verstehen, seine Angst spüren und seine Verzweiflung über sich selbst sehr gut nachvollziehen.
Negatives
Es gab diesmal für mich nur zwei "negative" Aspekte, die man nicht wirklich bewerten kann. Zum einen wusste ich schon als Leon jemand anderes in dem Tunnel gehört hat, dass der Sohn des Architekten irgendwie mit drin stecken muss. Das hatte ich so im Gefühl und zum anderen war mir das Buch viel zu dünn. Es waren diesmal ja nur 312 Seiten zu lesen. Das war ja quasi nichts. Nun bin ich schon wieder durch und muss eine lange Wartezeit bis zum nächsten Fitzek
Wie schon erwähnt, sind die für mich negatives Aspekte dieses Buches nicht zu bewerten, sodass sich nur eine Bewertung infrage kommt: eine eins bekommt Herr Sebastian Fitzek für sein neues Meisterwerk von mir. Ich empfehle dieses Buch allen Leuten, die sich für Schlaflosigkeit und Nachtwandeln interessieren, die Spannung mögen und all denen, die Sebastian Fitzek genauso verfallen sind wie ich. - Rachel Joyce
Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
(1.376)Aktuelle Rezension von: Primrose24Seit einigen Monaten ist Harold Fry nun im Ruhestand, als ihn der Brief einer ehemaligen Arbeitskollegin erreicht, die ihm vor Jahren sehr geholfen hat. Queenie Hennessy hat Krebs und nur noch wenige Wochen zu leben. Harold formuliert umgehend eine Antwort, doch auf dem Weg zum Briefkasten, scheint ihm ein einfacher Brief nicht genug und so läuft er weiter und weiter nach Norden, um ein letztes Mal mit Queenie zu sprechen. Harold beginnt eine Reise von Südengland bis an die schottische Grenze über 1000 km. Denn solange Harold läuft, kann Queenie nicht sterben.
Die Geschichte behandelt die Reise eines einsamen alten Mannes, der sich in den letzten Jahren von seiner Frau entfremdet hat und ein eher eintöniges, unglückliches Leben führt. Als er den Brief von Queenie liest, wächst in ihm der Glaube sie zu retten, wenn er mit seinen eigenen Füßen zu ihr läuft. Während Harold Kilometer um Kilometer geht, lernt er nicht nur gewöhnliche Menschen und ihre ungewöhnlichen Geschichten kennen. Er durchlebt auch noch einmal seine eigene Geschichte, überdenkt die Fehler, die er am meisten bereut und sucht einen Weg mit seinen eigenen Dämonen umzugehen. Währenddessen passiert mit seiner Ehefrau Maureen, die in ihrem Zuhause auf ihn wartet ähnliches. Der Roman legt viel Fokus auf die Beziehungen der Protagonisten zueinander und besticht mit einer zeitweise traurigen, aber dennoch herzerwärmenden Atmosphäre. Auch wenn ich das Ende vorausgeahnt habe, bin ich doch sehr gerne jeden einzelnen Schritt mit Harold bis nach Berwick-upon-Tweed mitgegangen.
- Jussi Adler-Olsen
Erlösung
(1.257)Aktuelle Rezension von: Tanja_WueErlösung ist der dritte Band rund um das Sonderdezernat Q. Rund um Carl Mørck. Ich mag die einzigartigen Charaktere und deren Zusammenspiel. Die Herausforderung und der aktuelle Fall um die verwuschwunden Kinder. Die Flaschenpostthematik hatte auch wirklich was.
Es dauert bei mir immer, dass ich durch die Seiten komme. Ist nichts zum durchsuchten, sondern zum Genießen.
- Cecelia Ahern
Zeit deines Lebens
(1.163)Aktuelle Rezension von: SarahWants2ReadWorum geht es?: Lou Suffern ist ein Überflieger: erfolgreich im Job, schnelle Autos, zahlreiche Geschäftsreisen. Doch seine Familie sieht er viel zu selten, und auch der Geburtstag seines Vaters kümmert ihn kaum. An einem kalten Dezembermorgen lernt er den Obdachlosen Gabriel kennen. Lou fühlt sich auf eine merkwürdige Weise mit ihm verbunden und verschafft dem Mann einen Job. Damit nimmt Lous Leben eine neue Wendung, denn wundersame Ereignisse lassen ihn alle Entscheidungen überdenken…
Das Cover: Ich habe noch die alten Bücher vom Fischer Verlag im Bücherregal stehen. Und ehrlich gesagt bin ich heilfroh, dass ich noch diese Ausgaben besitze. Dieses rote Cover passt perfekt zur Weihnachtszeit und sticht im Vergleich zu den anderen Büchern deutlich hervor. Mit den neuen Buchcovern vom Piper Verlag kann ich leider nicht so viel anfangen. Es ist mir einfach zu abstrakt und wird dieser besonderen Geschichte gar nicht gerecht.
Der Schreibstil: Das Buch wird aus der Erzähler-Perspektive erzählt. Der Polizist Raphie erzählt einem kleinen Jungen die Geschichte von Lou Suffern. Ich habe den Schreibstil geliebt. Gerade die kurzen Abstecher bei dem Polizisten und dem "Truthahnjungen" peppen die Geschichte auf und man hat selber das Gefühl mit in der Runde zu sitzen und die Geschichte erzählt zu bekommen. Ich habe den Schreibstil einfach geliebt. Er passt perfekt in die Weihnachtszeit und hat ein bisschen an ein Märchen erinnert. Das Ende war so gar nicht Cecelia Ahern typisch und genau das war das perfekte an diesem Buch. Es endet ganz anders als man erwartet und genau das hat dieses Buch gebraucht.
Die Hauptfiguren: Der Truthahnjunge leidet an der zerbrochenen Beziehung seiner Eltern. Seine Mutter hofft Jahr für Jahr, dass sein Vater wieder zu ihnen zurückkehrt, aber das passiert nicht. Als dann seine Mutter einen übergroßen Truthahn gekauft hat, brennen ihm die Sicherungen durch und er schleudert den tiefgefroren Truthahn durch das Fenster des Hauses seines Vaters. Als er von Raphie die Geschichte von Lou hört, kann er zunächst nicht verstehen, was das alles mit ihm zu tun hat. Mit der Zeit fängt er an sich immer mehr für die Geschichte zu begeistern und nimmt auch für sich was mit.
Lou ist ein Geschäftsmann durch und durch. Zuhause warten seine Frau und zwei Kinder, aber die Arbeit hat immer oberste Priorität. Er möchte gerne Arbeit und Privatleben unter einen Hut bringen, aber letztendlich bleibt die Familienzeit immer an seiner Frau hängen. Als er Gabriel kennenlernt spürt er eine Bindung zu ihm. Eigentlich ist es total untypisch, dass er einem Obdachlosen einen Job anbietet, aber Gabriel ist etwas Besonderes für ihn. Lou merkt, dass er mehr Zeit in seine Familie investieren kann, aber wie schafft er die Balance? Und da ist immer noch seine neue Assistentin, die immer noch eine Affäre interessiert ist. Lou war schon in der Vergangenheit seiner Frau fremd gegangen. Wir er ihr dieses Mal treu bleiben?
Endfazit: Das Buch habe ich vor ca. 10 Jahren gelesen und wollte es unbedingt mal wieder lesen. Es hat mich genauso begeistert wie damals. Die Geschichte ist zeitlos und ist auch noch in 10 Jahren genauso wichtig wie heute. Ich habe Lou als Protagonisten geliebt. Er ist zum Anfang der Geschichte wirklich kein Charmebolzen, aber hat eine tolle Entwicklung durchgemacht. Der Schreibstil ist wundervoll und ich konnte in die Geschichte perfekt abtauchen. Es ist eine grandiose Geschichte, welche dem Leser zum Nachdenken anregt. Eine perfekte Geschichte für die Vorweihnachtszeit. Eine große Empfehlung meinerseits!
Das Buch erhält von mir begeisterte 5 von 5 Sterne.
- Cody McFadyen
Ausgelöscht
(1.632)Aktuelle Rezension von: Gute_NachtInhalt
Als Smoky Barrett sieht von ihrem Handy aufschaut, sieht sie wie vor der Kirche ein Lieferwagen hält. Eine Frau wird auf die Straße gestoßen, ihr Kopf ist kahlgeschoren und sie trägt ein weißes Nachthemd. Sie taumelt zwischen den Hochzeitsgästen auf den Altar zu, fällt auf die Knie und stößt einen lautlosen Schrei aus. Die Frau kann nicht darüber sprechen, was ihr zugestoßen ist, da jemand eine Lobotomie an ihr durchgeführt hat. Diese Frau, welche vor sieben Jahren verschwunden ist, wird nur das erste Opfer sein, dem Smoky begegnet.
Fazit
Knallhart, brutal und unglaublich spannend. Hab's an einem Tag durchgelesen.
- Khaled Hosseini
Tausend strahlende Sonnen
(1.260)Aktuelle Rezension von: eliswa"1000 strahlende Sonnen" - eine Metapher, die meiner Meinung nach für strahlende Brillanz, Größe, Erhabenheit und Güte steht - kommt in Khaled Hosseinis namensgleichen Roman Lailas Vater in den Sinn, als die Familie nach langem Zaudern zusammenpackt, um aus Kabul zu fliehen. In den Zeilen eines persischen DIchters warten diese 1000 strahlenden Sonnen hinter Kabuls Mauern, aber niemand würde bei Mariam, der zweiten Hauptfigur des Romans an diesen Ausdruck denken. Sie lebt verhärmt, unterdrückt, enttäuscht und fast unsichtbar als Ehefrau des grobschlächtigen und brutalen Schusters Raschid in Lailas Wohnviertel in Kabul. Als 15jährige, uneheliche Tochter eines wohlhabenden Mannes aus Herat wurde sie nach dem Suizid ihrer Mutter verheiratet, um aus dem Augen der restlichen Familie zu sein. Zeit ihres Lebens bekommt sie außer den Koranversen eines Dorfgelehrten keine Bildung und ist nirgends willkommen.Bei einem Raketenangriff kommt Lailas Familie ums Leben und Raschid nimmt Laila nach 20 Jahren Ehe mit Mariam zur Zweitfrau.
Zu Beginn dieser Ehe verhält sich Mariam feindselig, eifersüchtig und missgünstig, jedoch entwickelt sich mit der Zeit zwischen den zwei Frauen aus einer erzwungenen Schicksalsgemeinschaft eine zaghafte Freundschaft. Sie beschützen einander, die ältere Mariam entwickelt mütterliche Gefühle und Liebe zu Laila und ihren Kindern. Als sie zum Ende des Romans ein großes Opfer bringt, vergleicht Laila das Andenken an Mariam mit "1000 strahlenden Sonnen".
Dieser poetische Teil des Buches hat mich berührt und auch zwischendurch getröstet, als ich daran dachte, das Buch aufzugeben: zu groß und für mich schwer zu ertragen sind die beschriebenen Grausamkeiten der unterschiedlichen Regimes, die allesamt der Bevolkerung Afghanistans insgesamt und besonders den Frauen übel mitspielen. Die Beschreibung der individuellen Grausamkeit Raschids, der durch die herrschenden Gesetze darin unterstützt wird, diese auszuleben, hat mir wirklich zugesetzt.In manchen Rezensionen wurde Hosseini der Vorwurf des Kitsches gemacht, dem kann ich in Bezug auf das hoffnungsvolle, "gute" Ende ein wenig zustimmen. Vielleicht aber hat das Ende des 2009 erschienenen Buches vor allem aus heutiger Perspektive so einen bitteren Beigeschmack: Nach dem Abzug der NATO und der USA 2012 aus Afghanistan verschlechterte sich die Situation der Frauen noch mehr.
- Sebastian Fitzek
Splitter
(2.314)Aktuelle Rezension von: Kathrin_HermannWürdest du all deine schlechten und traumatischen Erinnerungen löschen wollen, um ein neues Leben beginnen zu können, wenn du die Möglichkeit dazu hättest? Oder glaubst du, dass all deine Erinnerungen, ob positiv oder negativ, dich zu dem Menschen machen, der du bist und dass die Löschung sämtlicher traumatischer Momente deines Lebens dein Dasein nicht mehr lebenswert macht?
Genau mit dieser Frage sieht sich Marc Lucas konfrontiert.
Durch einen tragischen Autounfall verliert er nicht nur seine Frau Sandra, sondern auch seinen ungeborenen Sohn. Marc gibt sich für den Unfall die Schuld, glaubt, dass er ihn hätte verhindern können. Seit dem Tag des Unglücks lebt Marc zurückgezogen in seiner eigenen Welt, schlägt sich durch sein Leben, ohne einen Augenblick des Alltags genießen zu können. Er geht Begegnungen mit seinen Freunden und Verwandten aus dem Weg, lebt nur noch für seinen Job als Streetworker in Berlin.
Eines Tages entdeckt Marc in einer Zeitschrift ein verlockendes Angebot; ein Exeperiment einer Berliner Klinik, in der der Probant "lernen [soll] zu vergessen". Dieser Versuch stellt für den traumatisierten Mann eine unglaubliche Möglichkeit dar, sein Leben endlich wieder glücklich und erfüllt zu machen. Er könnte den Tag des Unfalls vergessen, könnte aus seinem Gedächtnis löschen, dass er je mit Sandra, der Liebe seines Lebens, verheiratet war und könnte sich nur noch an die Momente seines bisherigen Lebens erinnern, die er selbst auswählt; ausgefüllte und besondere Situationen, die es wert sind, sich an sie zu erinnern.
Eigentlich begibt sich Marc nur in die Bleibtreu-Klinik um sich über das Verfahren des Amnesieexperiments zu informieren. Er ahnt jedoch nicht, dass dieser Besuch sein gesamtes Leben völlig auf den Kopf stellen wird und er schon bald nicht mehr die Gewissheit haben wird, ob er noch bei klarem verstand ist oder jemand ein böses Spiel mit ihm treibt.
'Splitter' entführt den Leser in eine Welt voller Intrigen und Gefahren. Die unvorhersehbaren Wendungen, die im Laufe des Buches immer dramatischer werden, gleichen einer Achterbahnfahrt und machen die Spannung schier unerträglich. Der Leser will endlich das Ende der Geschichte erfahren und alle Rätsel auflösen. Hinzu kommt die Gefühlswelt eines Protagonisten, die nicht nur spannend zu lesen ist, sondern auch einen tiefen Einblick in die Psyche eines Mannes gewährt, der verzweifelt und einsam ist.
Durch die detaillierte Recherche über psychische Krankheiten, die Sebastian Fitzek ohne Zweifel für seinen Roman getätigt haben muss, ist der Roman nicht nur rasant, sondern gleichzeitig auch horizonterweiternd und informativ geschrieben. Außerdem treiben die seelischen Krankheiten der einzelnen Figuren die Geschichte noch weiter voran und lassen den Leser ununterbrochen mitfiebern.
Neben ausführlichen Beschreibungen der Gefühle und Beweggründe des Protagonisten, die Empathie bewirken, baut der Autor zusätzlich Überraschungen für den Leser ein, die ihn noch mehr in die Geschichte miteinbeziehen und ihn noch mehr mit Marc mitfühlen lassen. Teils ist der Rezipient genauso verwirrt wie der Protagonist selbst, zweifelt daran, sich noch in der Realität zu befinden. Auch die detaillierten Schilderungen der Umgebung von Marc lassen den Leser noch mehr in die Welt Berlins eintauchen, sodass man förmlich das Gefühl erhält neben dem Protagonisten zu stehen und die Geschichte am eigenen Leib mitzuerleben.
Fazit: Sebastian Fitzek gelingt es eine gruselige, aufregende und überwältigende Atmosphäre zu schaffen und lässt dadurch den Leser in die Geschichte des Protagonisten miteintauchen. Dieses Einbeziehen macht 'Splitter' zu einem mitreißendem und einzigartigem Leseerlebnis. Volle Punktzahl!