Bücher mit dem Tag "eigenständigkeit"
52 Bücher
- Stieg Larsson
Verblendung
(6.225)Aktuelle Rezension von: JessisBuchweltIch habe „Verblendung“ von Stieg Larsson gelesen und kann dir sagen, dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen. Die Geschichte beginnt auf einer schwedischen Privatinsel, wo während eines Familientreffens Harriet Vanger spurlos verschwindet. Jahrzehnte später ist ihr Schicksal immer noch ungeklärt, und der in Ungnade gefallene Journalist Mikael Blomkvist wird von ihrem Onkel Henrik Vanger engagiert, um den Fall endlich zu lösen.
Mikael Blomkvist, auch bekannt als Kalle Blomkvist, ist ein faszinierender Charakter. Trotz seiner professionellen und persönlichen Rückschläge – darunter eine gerichtliche Verurteilung wegen eines fehlgeschlagenen Enthüllungsartikels – zeigt er unermüdlichen Einsatz. Sein Engagement und sein journalistischer Instinkt machen ihn zu einem perfekten Ermittler für diesen komplexen Fall.
Dann gibt es da noch Lisbeth Salander. Wenn du denkst, du hast schon alle unkonventionellen Detektive kennengelernt, dann hast du Lisbeth noch nicht getroffen. Sie ist eine geniale Hackerin mit einer turbulenten Vergangenheit und einem unbestechlichen moralischen Kompass. Ihr Zusammenspiel mit Blomkvist ist einfach großartig – die Dynamik zwischen dem rationalen, methodischen Journalisten und der rebellischen, intuitiven Hackerin hält die Spannung stets aufrecht.
Die Handlung entfaltet sich langsam und nimmt dann plötzlich Fahrt auf. Anfangs könnte man meinen, dass es sich nur um eine Geschichte über Wirtschaftskriminalität handelt, aber Larsson schafft es, geschickt von dieser Ebene zu einer tiefgründigen Familiengeschichte zu wechseln. Die Familie Vanger ist voller Geheimnisse und düsterer Machenschaften, und je tiefer Blomkvist und Salander graben, desto mehr erschreckende Details kommen ans Licht.
Der Schreibstil von Larsson ist fesselnd und detailreich. Obwohl das Buch fast 700 Seiten umfasst, habe ich mich nie gelangweilt. Larsson versteht es, die Spannung kontinuierlich zu steigern und den Leser immer wieder mit neuen Wendungen zu überraschen. Besonders beeindruckend fand ich die realistischen Beschreibungen der Ermittlungsarbeit und die psychologischen Einblicke in die Charaktere.
Was das Buch für mich besonders gemacht hat, ist die Tiefe der Charaktere und die sorgfältig konstruierte Handlung. Jeder Charakter hat seine eigene Geschichte und Motive, die ihn oder sie antreiben. Besonders Lisbeth Salander ist eine Figur, die einem im Gedächtnis bleibt. Ihre Fähigkeit, sich gegen das System aufzulehnen und für Gerechtigkeit zu kämpfen, ist inspirierend und macht sie zu einer unvergesslichen Heldin.
Natürlich gibt es auch Momente, in denen das Buch ein wenig langatmig wird, besonders wenn es um die vielen Details der Familiengeschichte der Vangers geht. Aber diese Details sind notwendig, um die Komplexität der Handlung vollständig zu erfassen und das volle Ausmaß der Geheimnisse zu verstehen.
Insgesamt ist „Verblendung“ ein meisterhafter Thriller, der nicht nur Spannung und Nervenkitzel bietet, sondern auch tiefgründige Charakterstudien und gesellschaftskritische Themen. Wenn du auf der Suche nach einem fesselnden Krimi bist, der dich nicht mehr loslässt, dann kann ich dir dieses Buch wärmstens empfehlen. Die Mischung aus intensiver Ermittlungsarbeit, düsteren Familiengeheimnissen und den einzigartigen Charakteren macht es zu einem Leseerlebnis, das du so schnell nicht vergessen wirst.
- Stieg Larsson
Vergebung
(2.334)Aktuelle Rezension von: JessisBuchweltWenn du auf der Suche nach einem packenden Abschluss einer epischen Thriller-Trilogie bist, dann schnapp dir „Vergebung“ von Stieg Larsson. Die Spannung, die bereits in „Verblendung“ und „Verdammnis“ aufgebaut wurde, erreicht in diesem finalen Band ihren Höhepunkt und lässt dich kaum Zeit zum Durchatmen.
Lisbeth Salander steht unter Mordverdacht, und ihr treuer Verbündeter Mikael Blomkvist setzt alles daran, ihre Unschuld zu beweisen. Blomkvist, der schwedische Journalist mit einem Faible für Gerechtigkeit und einer Vorliebe für das Aufdecken von Verschwörungen, gerät dabei an Gegner, die bis in die höchsten Kreise der Regierung reichen. Stieg Larsson nimmt uns mit auf eine atemberaubende Reise durch ein Labyrinth aus Intrigen, Machtspielen und dunklen Geheimnissen, die weit über das hinausgehen, was du dir vorstellen kannst.
Larssons Schreibstil ist unverkennbar und fesselnd. Er versteht es meisterhaft, mehrere Handlungsstränge parallel zu führen und diese so geschickt zu verknüpfen, dass du das Buch kaum aus der Hand legen möchtest. Die Charaktere sind komplex und tiefgründig – besonders Lisbeth Salander, die wohl ungewöhnlichste und faszinierendste Antiheldin, die je in einem Thriller aufgetreten ist. Ihre Kämpfe, sowohl physisch als auch psychisch, lassen dich mitfiebern und manchmal auch schmunzeln, wenn sie wieder einmal die Oberhand gewinnt.
Besonders hervorzuheben ist Larssons Fähigkeit, soziale und politische Kritik in die Handlung zu integrieren, ohne dass dies aufgesetzt wirkt. Die Verwicklungen der schwedischen Geheimdienste und die Machtspiele innerhalb der Regierung verleihen der Geschichte eine beklemmende Authentizität. Gleichzeitig bleibt die Spannung hoch, und es wird niemals langweilig – außer vielleicht, wenn du versuchst, den endlosen Details über Computerhardware zu folgen. (Ja, wir haben es verstanden, Herr Larsson, MacBooks sind großartig!)
Die Nebencharaktere, von den Ermittlern bis hin zu den Schurken, sind detailliert gezeichnet und tragen wesentlich zur Tiefe der Geschichte bei. Es ist beeindruckend, wie Larsson es schafft, auch den kleinsten Figuren eine eigene Stimme zu geben. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz, vor allem in den Dialogen zwischen Blomkvist und seinen Mitstreitern.
Doch so spannend und fesselnd das Buch auch ist, es gibt ein paar Momente, die den Lesefluss etwas bremsen. Manchmal verzettelt sich Larsson in zu vielen Details und Abschweifungen, die zwar interessant sind, aber nicht immer zur Handlung beitragen. Aber hey, das verzeiht man ihm gerne, denn insgesamt ist „Vergebung“ ein würdiger Abschluss einer der besten Thriller-Trilogien der letzten Jahrzehnte.
Also, mach es dir gemütlich, schnapp dir eine Tasse Kaffee und tauche ein in die Welt von Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist. „Vergebung“ bietet alles, was ein guter Thriller braucht: Spannung, Tiefe, komplexe Charaktere und eine Prise schwedische Melancholie. Ein absolutes Muss für alle Krimifans!
- Scott Westerfeld
Ugly – Pretty – Special 1: Ugly – Verlier nicht dein Gesicht
(619)Aktuelle Rezension von: SandyMandy90Bist du ein Fan von Dystopien und suchst seit The Maze Runner, Divergent und The Hunger Games nach neuem Lesestoff? Dann ist „Ugly - Verlier nicht dein Gesicht“ das perfekte Buch für dich!
Die Protagonistin Tally erwartet sehnsüchtig ihren 16. Geburtstag, an dem sie und alle anderen in ihrem Alter „schön“ gemacht werden. Somit wird niemand mehr bevorzugt oder unfair behandelt. Allerdings sehen einige dieser Operation und diesem Weltbild skeptisch gegenüber - auch ihre beste Freundin.
Scott Westerfeld konnte hier eine neue Welt mit interessanten Charakteren erschaffen. Tallys Zwiespalt wird ziemlich gut beschrieben und lässt einen als Leser über seine eigenen Moralvorstellungen grübeln.
Leider gibt es trotzdem einige Punkte, die mich nicht überzeugt haben. Zum einen fand ich die Bindung zwischen David und Tally etwas zu schwach und vorschnell. Mich haben ihre Gefühle nicht überzeugen können, genauso wie die Gefühle von Shay für ihn. Auch daraus einen Streit zwischen den Mädchen entfachen zu lassen fand ich etwas unnötig - aber sie sind nunmal erst 16.
Von einigen Charakteren wie Croy oder Peris hätte ich gern mehr gelesen, da diese für mich die interessanteren Personen im Buch waren. Über die Welt im Gesamten und warum die Pretties in der Stadt nur feiern dürfen hätte ich auch gern mehr erfahren, da sich das für mich nicht ganz aus dem Buch erschließt. Es wird zwar davon geredet, dass die Menschen irgendwann mal eine Arbeit auswählen dürfen, aber bis dahin vergeht eine lange Zeit. Die ganzen Kosten für die Parties übernimmt die Regierung freiwillig, ohne dass die Leute etwas erwirtschaften? Vielleicht wird darauf aber auch in der Fortsetzung eingegangen.
Alles in allem war es trotzdem eine gelungene Dystopie mit Luft nach oben.
Von mir gibt es 3 von 5 Sternen ⭐️
- Karl Ove Knausgård
Sterben
(140)Aktuelle Rezension von: Chrischi_WDie Themen, die in diesem Buch zur Sprache kommen, wie sie erzählt werden, haben mich intensiv berührt. Knausgards Erzählstil und die teilweise ausschweifenden Beschreibungen sorgten für außergewöhnliche Lesestunden und lassen das Buch noch lange nachwirken. Eine Entdeckung von besonderer Qualität.
- Aravind Adiga
Der weiße Tiger
(166)Aktuelle Rezension von: Ana80Erzählt wird die Geschichte von Balram, der in einer der untersten Kasten des Landes aufwächst. Obwohl er gut in der Schule ist, wird er nach ein paar Jahren von der Schule genommen und muss arbeiten gehen, weil die Familie Geld braucht. Mit Intelligenz und Hartnäckigkeit schafft er es Fahrer des reichsten Mannes im Ort zu werden. Mit dessen Sohn verschlägt es ihn irgendwann nach Dehli und Balram entdeckt eine für ihn völlig neue Welt. Drogen, Alkohol, Sex… aber vor allem erkennt er, dass er als Diener niemals eine Chance haben wird ein besseres und unabhängiges Leben zu führen und so beginnt er Pläne zu schmieden…
Aravind Adiga erzählt hier einen Roman in Briefform. Den Adressaten finde ich fragwürdig, aber nun gut. Sein Schreibstil ließ sich flüssig lesen und konnte mich fesseln. Mit Witz, Charme und durchaus unmoralisch schildert er mit diesem Roman ein vermutlich recht realistisches Bild Indiens und verschafft dem Leser tiefe Einblicke in die Kultur und Denkweise des nach wie vor am Kastensystem festhaltenden Systems. Ich habe mit viel Interesse den durchaus unmoralischen Aufstieg dieses armen Jungens verfolgt und konnte mich trotz der Art und Weise mit der er seinen Aufstieg schafft für ihn freuen. Diese indische Version des amerikanischen Traums kann ich absolut empfehlen!
- Leonie Swann
Mord in Sunset Hall
(58)Aktuelle Rezension von: Annabeth_BookInhalt
3 Morde und dreimal ist es eine ältere Dame.
Für Agnes und ihre Mitbewohner von Sunset Hall ist es klar, jemand hat es auf sie abgesehen, aber so leicht lasse sie sich nicht unterkriegen.
Erster Satz
Hettie war heiß.
Meine Meinung
Als das Buch bei mir ankam, war ich schon mehr als gespannt drauf wie es mich überzeugen wird.
Das Cover ist auf der einen Seite ziemlich unscheinbar, aber auf der anderen springt es einem dann doch ins Auge.
Mir ist dann auch erst beim zweiten hinsehen die kleine Schildkörte unter dem H aufgefallen, die im Buch auch immer wieder eine Rolle spielt.
Der Schreibstil der Autorin war sehr angenehm zu lesen und man kam somit in dem Buch wirklich sehr gut voran.
In unserem Buch war Agnes quasi unsere Protagonistin und auch gleichzeitig die Frau, die die die Sunset Hall gegründet hat.
Zusammen mit ihr Leben nämlich noch Edwina, Winston, Bernadette, der Marschall, Neueinzug Charlie mit Hund und die Schildkröte Hettie.
Diese Charakteren, könnten wirklich unterschiedlicher sind und man fragt sich wem man wohl beim älter werden am ähnlichsten wird.
Die Morde werden von der Autorin, wirklich super in die Geschichte mit eingepackt und bringt zusätzlich die Spannung mit rein in das Buch.
Für humorvolle Momente sorgte die Älteren natürlich mit ihrem Ausflug zum örtlichen Kaffeetreff oder als sie einen Einbrecher im eigenen Haus stellten.
Persönlich genervt, haben mich die Kapitel in denen man alles aus der Sicht der Schildkörte sieht. Es hat nichts zur Geschichte beigetragen und hatte für mich nichts humorvolles oder auflockerndes, was die Autorin wahrscheinlich damit bezwecken wollte.
Auch Agnes konnte auf Dauer anstrengend werden, gerade wenn sie wieder dachte sie könnte niemanden mehr trauen, nicht mal mehr sich selber.
Es zwar ein dünner Draht dann für mich, nicht das Buch auf die Seite zu legen, da Agnes eine Zeitlang zu irr und wirr dachte und das Buch eher Richtung konfus ging als es die Spannung bei behalten wurden.
Als dann am Ende rauskam, was bzw wer hinter den drei Morden steckt, war ich einfach paff, weil ich mit diesem Täter einfach null gerechnet hätte und die Autorin es auch meisterhaft geschafft hat, diesen Täter im Hintergrund zu lassen.
- Ellen Berg
Ich will es doch auch!
(181)Aktuelle Rezension von: KarinJÜber den Inhalt des Romans brauche ich nichts mehr schreiben, er ist von all den vorausgehenden Rezensionen bekannt.
Meine Bewertung:Eigentlich ist der Tipp zum Auftakt der Geschichte kein schlechter: dass man bei der Partnerwahl die eigenen Ansprüche überdenken sollte. Aber dass die Protagonistin Charlotte das ausgerechnet bei Uwe versuchen möchte, ist schwer zu verstehen. Denn er kommt ihr beim ersten Treffen ziemlich dumm frivol als Konter auf ihr herrische Gehabe. Ich fand es nicht lustig und nach mehreren Vorwürfen von verschiedenen Personen an die Protagonistin, sie sei (in anderen Worten) chronisch untervögelt, wollte ich wissen, wann das Buch herausgekommen war: 2014. Ich hatte gedacht, es sei sehr, sehr viel älter. Aus der "guten alten Zeit", als es noch gesellschaftsfähig war, Frauen mit dem Vorwurf mangelnder sexueller Attraktivität mundtot zu machen. Bei der Geschichte mit dem Wasserrohrbruch / der Abflussverstopfung hatte ich zum ersten Mal den Gedanken: die (Autorin) hat von nichts eine Ahnung. Und der Gedanke tauchte immer wieder auf. Damit tat ich ihr aber Unrecht. Denn mit Klischees kennt sie sich aus, sowohl die Figuren, die Handlung als auch die Sprache betreffend. Der Handwerker ist ein Muskelberg, sein Verhalten auf den ersten Blick primitiv. Er kennt Fremdwörter nicht, aber er hat Humor und emotionale Intelligenz und in Wirklichkeit ist er ein verhinderter Architekt. Die Handlung hat keine wirklichen Überraschungen, außer wie plump die Erotik ist. Aber man weiß ja: solange beim Geschlechtsverkehr "tausend Sonnen explodieren", ist es immer noch nur Erotik. Auch der Rest von Text bedient sich geläufiger Phrasen und Ausdrücke und jedes Wort ist enthalten, das man erwartet, wenn ein Text "frech" oder "pfiffig" sein soll. Ich fand den Roman jedoch konventionell, fantasielos, altbacken. Weil ich den Roman freiwillig bis zum Ende gelesen habe, muss er auch sein Gutes haben. So kann ich nicht nur einen Stern vergeben, sondern es müssen zwei sein.
- Dora Heldt
Tante Inge haut ab
(401)Aktuelle Rezension von: KiraNearTitel: Tante Inge haut ab
Autor*in: Dora Heldt
Erschienen in Deutschland: 2009
Originaltitel: -
Erschienen in -: -
Übersetzer*in: -
Weitere Informationen:
Genre: Slice of Life, Drama, Humor
Preis: € 7,95 [D] | € 8,20 [A]
Seiten: 337
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-423-21209-0
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG
Inhalt:
Urlaub auf ihrer Heimatinsel Sylt! Selig begrüßt die 46-jährige Christine am Bahnhof ihren Johann, da tippt ihr das Unheil auf die Schulter: Vor ihr steht Tante Inge (64), Papas jüngere Schwester. Aber was macht sie allein auf Sylt? Noch dazu mit so vielen Koffern? Für Papa Heinz kann dies nur eines bedeuten: Inge will Walter, den pensionierten Finanzbeamten, samt gemeinsamem Reihenhaus verlassen. Als dann auch noch Inges divenhafte Freundin Renate mit ihrem Faible für (nicht nur alleinstehende) ältere Männer auftaucht, platzt Mama Charlotte der Kragen: Walter muss her, und zwar sofort! Christine stimmt Inges unbändige Lebenslust unterdessen nachdenklich. Mit Mitte 60 wagt ihre Patentante einen Neuanfang - und sie selbst?
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Das ist auch eines der Bücher, die ich vor etwa zwei Monaten rum geschenkt bekommen hatte. Und ich muss sagen, dass mich die Zeichnung auf dem Cover ziemlich angesprochen hat, es sieht wirklich sehr schön aus. Die Farben sind kräftig und es kommt für als Süddeutsche ein norddeutsches Feeling auf. Gut, das kommt vor allem wegen den Möwen und dem Leuchtturm, beides haben wir hier unten nicht so wirklich (zumindest nicht in meiner Gegend). Selbst war ich noch nie so weit im Norden, ich kenne ihn nur aus Romanen, Videos und Fotos. Nordlichter mögen mir das also bitte nachsehen ;-)
So, genug zum Äußeren des Buches, nun zum Inneren. Kommen wir erstmal zu den Punkten, die mir an dem Buch gefallen haben, das waren vor allem einzelne Charaktere, wie auch die Story. Besonders Inge und die drei chaotischen Herren Walter, Heinz und Kalli haben mir am besten gefallen. Der Rest kam entweder zu wenig vor oder ist mir nicht besonders im Gedächtnis geblieben. Wenn ich da zum Beispiel an Christine denke, sie konnte sich nicht entscheiden, ob sie sich einmischen soll oder nicht, und mal tut sie es, mal zieht sie sich wieder total zurück. Oder Johann, meistens macht er nicht so viel, als witzige Sprüche von sich zu geben und Hintergrunddeko zu sein.
Und die Story selbst, ja, das war schon ziemlich spannend teilweise. Ich mochte Inges Idee, auch wenn ich es schade finde, dass es zu manchem Storypunkt überhaupt kommen musste. Verstehen konnte ich es zwar, aber den Kopf leicht schütteln musste ich trotzdem. Vermutlich, wenn Inge ganz ruhig mit ihrem Mann über die ganze Angelegenheit geredet hätte, hätte sie alles ein bisschen einfacher haben können. So kam es zu einer Verkettung von merkwürdigen Ereignissen, die alle ein bisschen überdreht wirkten. Vermutlich, weil es damit witzig rüber kommt?
Ich hatte ja bereits erwähnt, dass Humor in Büchern nur sehr, sehr selten bei mir funktioniert und auch das Buch brachte mich nicht zum Schmunzeln.
Damit komme ich zu einem Punkt, der mich total genervt hat. Sowas würde mich auch im echten Leben nerven und da war ich 1:1 auf Inges Seite. Sie konnte bis zu einem gewissen Zeitpunkt nicht über ihre Pläne reden, bzw fühlte sich noch nicht bereit. Klar, ich meine, ich kann verstehen, dass man sich Sorgen macht, wenn jemand son Riesengeheimnis um etwas macht. Aber der Person dann alle möglichen Theorien und Gerüchte anzudichten; und sie permanent zu löchern, geht in meinen Augen halt einfach gar nicht! Wie gesagt, mich selbst würde das total nerven und daher würde ich andere Leute nicht ständig nerven. Kein Wunder, das Inge irgendwann nur noch die Augen verdreht hat.
Wenn jemand mit etwas nicht rausrücken kann oder will, dann sollte man das akzeptieren! Wie oft hätte ich das zu gerne den Leuten gesagt, die Inge genervt haben mit ihren zigtausend Nachfragereien ...
Mit diesem Punkt kamen auch viele kleine Nebenstorys und Nebenhandlungen, die teilweise doch recht überflüssig waren. Ich meine, klar, es sollte gezeigt werden, was bei den anderen passiert, während Inge ihr geheimes Ding durchzieht. Überhaupt, dass die gesamte Geschichte von verschiedenen Perspektiven erzählt wird, hat mir richtig gut gefallen! Die letzten paar Bücher, in denen es das auch gab, wurde das ja leider nicht so gut umgesetzt, aber hier war es dagegen wieder besser. Aber ja, auf so manchen Storyteil hätte man verzichten können, da er kaum bis gar nichts zum Hauptgeschehen beiträgt und auch nur selten für sich interessant oder unterhaltsam ist.
Die Auflösung am Ende fand ich dagegen wieder super und ich mag Inges Idee, die ist wirklich sehr schön.
Fazit:
Hatte ich Spaß beim Lesen und Rätseln, was Inges Geheimnis sein könnte? Ja, das auf jeden Fall. Aber werde ich das Buch irgendwann wieder lesen? Nein, ich denke nicht. Es ist jetzt kein Buch, das ich nochmal irgendwann wieder lesen würde. Vor allem da ich die Auflösung ja schon kenne, da würden mich gewisse Punkte, die mich jetzt schon gestört haben, noch mehr stören. Und das würde mir dann doch zu sehr den Lesespaß nehmen. Beim ersten Mal durchlesen hatte ich ihn, das kann ich sicher sagen. Von mir bekommt das Buch insgesamt drei Sterne.
- Astrid Lindgren
Ronja Räubertochter
(1.150)Aktuelle Rezension von: ENIRonja lebt mit ihren Eltern, Räuberoberhaupt Mattis und Lovis, inmitten einer Räuberbande in einer Burg. Eines Tages lernt sie Birk kennen. Er ist der Sohn des Räuberhäuptlings der verfeindeten Borkaräuber. Die beiden Kinder freunden sich an und können nicht mehr ohne einander leben. Das führt zu Spannungen zwischen den Räuberbanden.
Dieses Buch ist ein Klassiker der Kinderliteratur. Die Geschichte begeistert mich schon seit meiner Kindheit. Diese neue Buchversion, mit dem schönen und ansprechenden Cover war mein Grund das Buch zu kaufen und die Geschichte noch einmal zu lesen. Ich genoss die Vorstellung vom Abenteuer und dem Leben in der Natur genauso wie früher. Die Freundschaft zwischen Ronja und Birk und ihr Auflehnen gegen die eigenen Eltern ist in eine spannende Geschichte gepackt. Auch die fantastischen Figuren, die in der Geschichte vorkommen gefallen mir sehr gut. Astrid Lindgren hat in einer einfachen und verständlichen Sprache eine sehr tolle Atmosphäre geschaffen.
- Sheryl Sandberg
Lean In
(26)Aktuelle Rezension von: beccarisAuf dem Klappentext liest man, dass das Buch provozieren will. Unter diesem Aspekt habe ich es auch gelesen. Ich kann mir vorstellen, dass Sheryl Sandberg für viele junge Frauen ein Idol darstellt und es wäre umso interessanter gewesen zu erfahren, welche Eigenschaften und Attribute zu ihrem Leistungsausweis geführt haben. Zweifellos ist die Autorin und Vorsitzende des Verwaltungsrates von Facebook eine beeindruckende Persönlichkeit, die mit viel Engagement und Wille es sehr weit gebracht hat.
Das Buch selbst bringt wenig Neues zur Thematik „Frauen in Führungspositionen" auf. Viele der aufgeführten mehr oder weniger wissenschaftlichen Thesen sind bekannt und bereits unzählige Male kontrovers diskutiert worden.
Die Frage danach, wie sie es geschafft hat, Karriere, Familie und vieles mehr unter einen Hut zu bringen, findet die Autorin müssig. Jedoch stellte sich genau diese Fragestellung auch mir, insbesondere wenn man die endlose Auflistung von Personen liest, die zum Buch wesentlich beigetragen haben, die zahlreichen Kontakte zu Freunden, Politikern, Berufskollegen, etc. etc. Angesichts einer solchen Fülle von Kontakten, ist es schon fragwürdig, inwieweit diese tiefgründig und bedeutsam sind. - Petra Hülsmann
Meistens kommt es anders, wenn man denkt
(261)Aktuelle Rezension von: silversparklingpagesSchmetterlinge. Im. Bauch. Von den ersten Seiten an. Wenn ein Buch das schafft, muss es gut werden. Und ich wurde definitv nicht enttäuscht. Obwohl ich einige Bücher von Petra Hülsmann gehordet habe, ohne jemals etwas von ihr gelesen zu haben, bin ich froh, dass ich jetzt mehr Lesestoff habe.
Meine Leseerfahrung
Von den ersten Seiten wird man vom Schreibstil gefesselt. Das Buch liest sich leicht und auch die Kapitel, die etwas länger sind, vergehen schnell. Mit Witz und Charme aber ebenso feinfühlig werden verschiedene Themen ausgearbeitet.
Aus dem Klappentext werden einige Themen schon vorweggenommen. Auch wenn man das Buch vielleicht hauptsächlich wegen der Liebesgeschichte liest, gibt es ein ausgwogenes Verhältnis der verschiedenen Themen.
Die Storyline von Nele und Claas ist turbulent. Seit ihrem ersten Zusammentreffen sprühen die Funken. Man bekommt ein Flattern im Bauch und ist super aufgeregt wann immer sie zusammen sind. Und der Weg bis sie endlich tatsächlich zusammenkommen ist steinig. Deren Beziehung ist geprägt von Höhen und Tiefen, und dennoch möchte man sie mit niemandem anderen sehen. Weil Claas Neles Chef ist, kommt diese Beziehung aber nicht ohne Probleme und Gedanken.
Worüber ich mich besonders gefreut habe, war die Inklusion eines Charakters mit einer Beeinträchtigung. In diesem Fall ist es das Down Syndrom. Somit wurden ganz viele Problematiken hervorgehoben. Nicht nur wie ignorant und asozial unsere Gesellschaft noch sein kann, aber wie schwer der Weg in die Selbstständigkeit für diese Menschen ist.Die Charaktere
Normalerweise beschreibe ich in diesem Teil den/die Protagonist:in aber hier muss ich wirklich erwähnen, dass alle Charaktere besonders und toll ausgearbeitet sind. Mit Nele kann man sich wirklich gut identifizieren. Ihr Ehrgeiz aber auch diese persönliche Mission ihren Bruder zu beschützen kann man sehr gut nachempfinden. Auch ihre Gefühle und Bedenken sind plausibel.
Die meisten Nebencharaktere sind sehr humorvoll gestaltet und tragen auch einen entsprechenden Beitrag zur Geschichte bei. Ich habe mich richtig wohlgefühlt mit dem ganzen Setting und den ganzen Personen.Fazit
Ein wunderbares Buch mit tollen Themen. Ich habe es so genossen Neles und Claas‘ Geschichte zu lesen und freue mich weitere Bücher der Autorin zu lesen. Eine starke Empfehlung von mir!
- Brigitte Blobel
Drama Princess
(28)Aktuelle Rezension von: BuechergeplauderAmelie und Judith sind schwimmen und treffen dort einen jungen Mann mit einer Kamara. Er macht viele Fotos von Judith, aber nur ein kurzen Schnappschuss von Amelie. Der Fotograf meldet sich eine ganze Weile nicht und plötzlich taucht er mit den Fotos in der Schule von Amelie auf und möchte sie als Model groß raus bringen. Amelie sieht dies als eine große Chance und begibt sich den gefahren der Modelwelt und macht einige unangenehme Erfahrungen. Hier wird uns ein Stück das Leben eines Models gezeigt, besser gesagt, wie der Anfang dieser Karriere starten kann und vorallem wie naiv viele Mädchen sind. Leider hat mir das Buch nicht ganz so gut gefallen, wie die anderen Bücher von Brigitte Blobel, da mir Amelie ständig auf die Nerven ging und ich sie am liebsten geschüttelt hätte. Ok, sie ist noch sehr jung, gerade mal 15 Jahre alt. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man mit 15 schon ein wenig Verstand hat und nicht ganz so naiv und dumm ist wie Amelie - das hat mich wirklich aufgeregt. Ansonsten ist das Buch in einem flüssigen Schreibstil, sodass man es schnell und einfach lesen konnte. Trotzdem hat mir die Geschichte leider nicht gefallen, nicht nur weil mir Amelie auf die Nerven ging, sondern habe ich von der Geschichte auch mehr erwartet. Der Titel heißt "Drama Princess - Topmodel um jeden Preis?", ich hab mir da wirklich schlimmere Szenen vorgestellt, Drogen, Sex, etc., was leider nicht der Fall war. Es ging hauptsächlich darum, dass Amelie in ihrem Selbstzweifel ertrank und nicht für das Modeln geschaffen worden ist. - Julia Engelmann
Wir können alles sein, Baby
(220)Aktuelle Rezension von: VanillezimtzauberJulia Engelmanns zweiter Gedichtband ist eine großartige Mischung aus tiefgründige Gedanken, Melancholie und Spaß an deutscher (und englischer) Sprache . Nach ihrem ersten Buch legt sie mit ganz vielen neuen Gedichten nach, die in verschiedensten Formen kommen. Mal handelt es sich um einen Haikus, dann um eine kreative Auseinandersetzung mit Denglisch und schließlich schafft sie es, mit wunderbaren Worten mein Herz zu berühren. Die Texte erzählen vom Erwachsenwerden, (unerwiderter) Liebe und Familie sowie vom Im-Jetzt-Leben und den tausend Möglichkeiten, die einem offen stehen. Nicht alle Texte sind so stark. Beim Vorgängerband waren gefühlt nur Banger drin und jetzt ist eine Vielzahl an Texten, die diesem Anspruch nicht gerecht werden kann. Dafür haben mich einige Texte umso mehr berührt. Ganz klare Leseempfehlung!
Meine Lieblingstexte in dem Buch:
- @Romeo/w<3
- Jetzt
- Kein Modelmädchen
- Familie
- Claudia Herber
Jedes Jahr fängt ein Jahr neu an
(6)Aktuelle Rezension von: AischaEin Buch mit Geschichten zum Vorlesen, da werden die meisten wohl an Kinderbücher denken. Hier ist jedoch eine andere Zuhörerschaft die Zielgruppe: Senioren und Menschen mit Anfangsdemenz.Für letztere ist der kurze Roman gut geeignet; geistig rüstige ältere Menschen können sich meines Erachtens leicht langweilen.Was für Demenzerkrankte genau richtig ist, nämlich kurze Sätze, viele Wiederholungen, eine einfache Sprache, ist für Senioren, die noch keinerlei Einschränkung Ihres Intellekts haben, vermutlich nicht passend.Für die richtige Zuhörerschaft kann ich das vorliegende Buch jedoch sehr empfehlen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine rüstige Rentnerin, die mit ihren 83 Jahren durchaus mit körperlichen Einschränkungen zu kämpfen hat. Autorin Claudia Herber behandelt auf eingängige Art Themen, die viele Senioren kennen: Das Treppensteigen wird mühsam, Reisen mit Gepäck ist beschwerlich, die eigenen Kinder kommen nicht mehr so häufig zu Besuch, Freundschaften gilt es zu pflegen.Gut gefallen haben mir die Botschaften, die Herber in ihrer Story transportiert: Gönn dir auch im Alter noch etwas, erfreu dich an den kleinen positiven Dingen im Alltag, lass den Kontakt zu Freunden nicht abreißen.Die Kapitel sind mit einer Vorlesedauer von rund 15 Minuten vielleicht etwas umfangreich geraten, für Zuhörer, die sich nicht mehr so lange konzentrieren können, sollte man sie in zwei oder drei Leseeinheiten unterteilen. Sehr schön sind die Illustrationen, die zur Interaktion zwischen Vorleser und Zuhörer einladen.Ein paar kleine Sachfehler haben sich in die Geschichte eingeschlichen, aber dennoch gibt es von mir eine klare Vorleseempfehlung. - Nick Hornby
How to be Good
(80)Aktuelle Rezension von: LeonoraVonToffiefee
Katie Carr declares herself as a good person: A hard working doctor, mother of two children and married to David, himself always angry and annoyed. She's thinking about getting divorced after twenty years of marridge when David suddenly changes into an entire different person after he met DJ GoodNews: He's nice and good and cares and DJ GoodNews - some sort of a spiritual healer who just touches peoples with his powers to heal them - moves into their house. Katie thought that's what she wanted - a caring husband. But it's turning out she can't stand him being good.
Katie is desperate and annoyed and kind of stuck in her marridge. And she's absolutley annoing by herself. Sometimes I could totally understand her, but sometimes she was just idiotic and selfish. And half of the book she was just runnig in circles around herself forcing everyone to tell her what to do about her husband. In the end she became a bit better but she wasn't my favorite character at all.
David - the former angry now nice husband - wasn't much better. His opinions and trys to make the world a better place where quite idiotic and his behaviour torwards his wife sometimes just unacceptable.
I wasn't really fond of the characters and the story itself had it's holes: Some parts were just unrealistic and I just can't really understand the whole point of DJ GoodNews the magical healer. I didn't like him as well. The story wasn't very catchy or gripping - some parts where hard to get through.
The ending was okay and I was positively surprised how the Events tunred out. I was pleased by the end and make me enjoy the book a bit more. I had some kind of a message and even Katie had her good moments.
The book was a bot messy, story and characters not the bests but all in all funny to read with a round ending. I guess I will try another Hornby soon and hope that time he can convince me bit more.
The book is fine to read but nothing urgent.
- Philip Roth
Empörung
(136)Aktuelle Rezension von: beccarisWenn man das Buch zu Ende gelesen hat, möchte man gar kein neues mehr anfangen, denn es kann fast nur schlechter ausfallen. Ausserdem sind die Themen in diesem Roman von Philip Roth von solch einer Eindringlichkeit, dass sie einem mehrere Tage intensiv beschäftigen und nicht mehr loslassen.
Es geht um den jungen und äusserst ehrgeizigen, aus einer jüdischen Familie stammenden Marcus Messner, der sich von der übermässigen und fast hysterischen Behütung seines Vaters befreien möchte und darum als Studienplatz ein weit von seiner Heimatstadt Newark entferntes College wählt. Er möchte vor allem eines, nämlich als Klassenbester das Studium absolvieren und investiert so seine ganze Energie ins Lernen. Trotz seines eher zurückhaltenden, höflichen aber durchaus offenen und kommunikativen Charakters, kommen schon nach kurzer Zeit Schwierigkeiten auf ihn zu. Da ist einerseits der aufsässige Zimmerkollege, der ihm keine Minute Ruhe gönnt und alles tut, um sich unbeliebt zu machen. Andererseits reihen sich ein paar an sich harmlose Ereignisse aneinander, die dazu führen, dass der junge Mann zum Schulleiter bestellt wird. Auf perfide Art und Weise muss er sich einem Verhör unterziehen, gegen das er mit Abscheu und Rebellion reagiert. Die Befragung fällt nicht zu seinen Gunsten aus und endet mit einem verhängnisvollen Zwischenfall. Marcus Messner lässt sich jedoch nicht entmutigen. Seine erste grosse Liebe zu der labilen, suizidgefährdeten und männertollen Olivia verteidigt er trotz den vielen Einwänden seiner Mutter und der Studienkollegen und letztlich seiner eigenen Skepsis. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht über den Inhalt preisgeben.
Die Geschichte handelt in der Zeit um 1950, während der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Nordkorea zusammen mit der Volksrepublik China und Südkorea zusammen mit den USA. Viele junge US-amerikanische Soldaten verlieren in grauenvollen Kämpfen in dieser Zeit ihr Leben. Die Angst der Daheimgebliebenen vor einem eventuellen Marschbefehl ist gross, so auch bei Marcus Messner. Vor diesem Hintergrund wirken die falsche Frömmigkeit und die Forderung nach Ordnung und Ehre, sowie die Regeln der Obrigkeiten nach menschlichem Verhalten umso absurder.
Marcus Messner zitiert im Buch die Thesen des Philosophen und Mathematikers Bertrand Russell (1872-1970), der als Aktivist für Frieden und Abrüstung als Leitfigur des Pazifismus gilt. - Yasmina Khadra
Die Schuld des Tages an die Nacht
(65)Aktuelle Rezension von: Buckshaw- Übersetzt aus dem Französischen von Regina Keil-Sagawe -
Rezension:
Younes wächst im ländlichen Algerien auf einer Farm auf. Als diese abbrennt, verschlägt es seine Familie in ein Armenviertel der Stadt Oran. Alle Versuche seines Vaters ihre Situation zu verbessern scheitern und so gibt er Younes fort an seinen Onkel (ein studierter Apotheker, der eine Französin geheiratet hat), um ihm eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Fortan heißt der Junge Jonas, führt ein privilegiertes Leben und freundet sich mit den Kindern der französischen Siedler an. Letztlich sitzt er zwischen den Stühlen in allen Belangen, die Algerien spalten: arabisch und französisch, arm und reich, muslimisch und christlich. Mit der zunehmenden Spannung im Land, kulminierend im Unabhängigkeitskrieg, werden die Unterschiede mehr offenbar und der Druck sich zu positionieren steigt. Doch die historischen Ereignisse rauschen an Jonas vorbei und bilden lediglich den Hintergrund der Geschichte, während er passiv zuschaut und seiner verpassten Liebe nachtrauert. Eine tragische Liebesgeschichte, die im Mittelteil des Romans zu viel Raum einnimmt. Ein guter Anfang und ein gutes Ende trösten aber darüber hinweg. Man lernt etwas über die Geschichte Algeriens zwischen den 1930er und 60er Jahren und die verschiedenen Orte sind sehr gut vorstellbar gezeichnet. Die Charaktere sind real, machen Fehler und haben ihre unsympathischen Seiten, aber genau deshalb liest man gerne über sie. Dass die Folgen der Kolonialisierung, die Lage im Land und der Lebensalltag weitestgehend aus der Perspektive der „pied-noirs“, der Algerienfranzosen erzählt wird, hat mir sehr gefallen und verleiht der Geschichte mehr Komplexität, anstatt auf ein simples Schema aus Gut und Böse zurückzugreifen. Dieses spannende Potential konnte der Roman zwar nicht voll ausschöpfen, eine lohnende Lektüre ist er aber dennoch.
- Barbara Wood
Das Paradies
(170)Aktuelle Rezension von: Michelles_NotebookBarbara Wood versteht es wie keine zweite, Frauenschicksale in wunderbare Geschichten zu verpacken. Über mehrere Generationen hinweg, angefangen in den 1930ern, beschreibt Barbara Wood die Lebenswege der Frauen einer ägyptischen Familie, die über kulturelle Zwänge, familiäre Vorgaben und das herrschende Patriachart hinweg ihre Wege gehen - ob als Mutter, Bauchtänzerin oder Ärztin, eingeheiratete Europäerin oder weibliches Familienoberhaupt. Die damals herrschenden und bis in die heutige Welt nachwirkenden Regeln und Gepflogenheiten werden mit viel Liebe zum Detail verwoben mit den Lebensgeschichten drei starker Frauen, die für ihre Träume kämpfen müssen. Die Autorin schafft es, die Charaktere lebensecht und nahbar darzustellen und die unterschiedlichen Lebensansichten und -entscheidungen nachvollziehbar werden zu lassen. Auch wenn die Geschichten nicht für alle gutausgehen, habe ich doch jede Seite genossen und mit jedem Charakter mitgefühlt. Einer meiner absoluten Lieblingsromane!
- N.H. Kleinbaum
Der Club der toten Dichter
(260)Aktuelle Rezension von: _Lennybook_Den Film zum Buch habe ich vor einigen Jahren im Englisch Unterricht gesehen. Und trotzdem ist er nach all den Jahren im Gedächtnis geblieben und hat mich noch lange beschäftigt.
Jeder der Club-Mitglieder geht unterschiedlich mit dem Druck in der Schule und der eigenen Familie um. Im Verlauf der Geschichte trifft jeder von ihnen auf verschiedenste Herausforderungen - die erste Liebe, unterschiedliche Vorstellungen zum beruflichen Werdegang in der eigenen Familie, Schüchternheit, usw. Durch den zu seiner Zeit unkonventionellen neuen Englisch-Lehrer werden die Schüler zum Selbstdenken und Hinterfragen angeregt.
Man kann die Handlungen der jungen Männer nachvollziehen, sich in sie hineinversetzen und leidet mit ihnen mit. Auch regt das Buch an, seine eigenen Entscheidungen zu hinterfragen und zu überprüfen, ob man sich nach den Vorstellungen von anderen richtet oder seine eigene Individualität gefunden hat.
Alles in allem ein Buch das jeder einmal gelesen haben sollte.
- Alfie Kohn
Liebe und Eigenständigkeit
(10)Aktuelle Rezension von: MDYSensationell. Regt sehr zur Selbstreflektion an.
- Juno Dawson
How to Be Gay
(35)Aktuelle Rezension von: michellebetweenbooksIn diesem Buch beschreibt Juno Dawson viele Dinge, die in der LGBTQIA+ Community stattfinden. Dabei geht es darum, wie es sich anfühlt, dass erst mal in ein Mädchen verliebt zu sein. Was passiert dann? Wie findet man schwule Jungs? Und warum gibt es Menschen, die im falschen Körper gefangen sind? Juno Dawson geht mit viel Authentizität und Humor an all diese Themen heran. Durch dieses Buch möchte er zeigen, dass all das gar nicht so kompliziert ist, wie es ausschaut…
Ich habe dieses Buch noch in der Ausführung, wo die Autorin noch im falschen Körper steckte. Ich weiß nicht, ob sich das Buch dann sehr unterscheidet, aber ich denke nicht. Außerdem möchte ich auch nicht den Dead Namen nennen, denn dazu habe ich überhaupt keine Berechtigung. Von daher werde ich in dieser Rezension die Autorin Juno Dawson nennen, dass dient nur zur Orientierung. Trotz allem ist dieses Buch eine dicke Empfehlung, denn jeder kann etwas daraus mitnehmen!
Bei diesem Buch hat die Autorin eine Menge Arbeit reingesteckt. Das merkt man daran, dass sie bereits einige Erfahrungen gemacht hat und diese hier mit eingearbeitet hat, aber auch, dass andere Menschen zu Wort kommen und die Möglichkeit von ihrem Leben und ihren Erfahrungen zu erzählen. Und alleine das ist für mich ein sehr großer Pluspunkt, denn dadurch wird das Geschriebene noch einmal unterstrichen und bei Bedarf noch näher erläutert.
In diesem Buch gibt es so viele sexuellen Orientierungen, Entwicklungen, Meinungen und Religionen rund um das Thema LBGTQIA+. Auf wenn man sich für einen bereits sehr aufgeklärten Mensch hält, so wie ich das bei mir dachte, bekommt man dennoch immer wieder neue Informationen aus der Commuinty und klärt uns Menschen noch weiter auf. Ich bin wirklich sehr überrascht über dieses kleine Büchlein und bin Juno Dawson total dankbar dafür, dass sie dieses Buch geschaffen hat.
Der Schreibstil von Juno Dawson war für mich neu, da ich bis dahin noch gar kein Buch von ihr gelesen hatte. Trotz allem konnte sie mich mit diesem Buch komplett von ihrer Schreibweise überzeugen. Sie schreibt locker, leicht und total flüssig, weshalb man sehr gut durch den Inhalt kommt. Außerdem finde ich es richtig toll, dass sie ein bisschen Humor und Sarkasmus mit eingebaut hat. Das sorgt dafür, dass das Buch nicht so stumpf ist, sondern auch ein bisschen Witz beinhält.
,,How to Be Gay‘‘ ist ein sehr wichtiges Buch, was sich jeder Mal zu Herzen nehmen sollte. Auch wenn ausschließlich in dem Buch von der LGBTQIA+ Commuinty die Rede ist, kann sich wirklich jeder etwas aus dem Buch mitnehmen. Denn das sorgt auch dafür, dass wir uns als Menschen weiterhin weiter entwickeln. Von mir gibt es eine ganz klare Lese- und Kaufempfehlung. Abgesehen davon bin ich total gespannt darauf, welche Bücher die Autorin noch so auf den Markt bringen wird.
- Artur Dziuk
Das Ting
(72)Aktuelle Rezension von: Ralf-M-RuthardtZum Buch: Junge Visionäre gründen ein Start-Up. Natürlich in Berlin, wie chic. Sie entwickeln zusammen die App "Ting", welche körperbezogene Daten seiner Nutzer sammelt, auswertet und auf dieser Grundlage Handlungsempfehlungen gibt. Irgendwie ein sehr passendes Thema, im Zeitalter der künstlichen Intelligenz.
Die App hat großen Erfolg - und jetzt beginnt ein Erzählungsstrang der "nett" und unterhaltsam ist, aber irgendwie auch erwartbar bzw. vorhersehbar. Es ist ein Buch, dass man lesen kann, aber nicht gelesen haben muss.
- Sheridan Hay
Die Antiquarin
(107)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerRosemary Savage wuchs in Tasmanien auf. Sie hat feuerrote Haare und sie liebt Bücher über alles. Nachdem ihre Mutter gestorben ist, lebte sie ein Weilchen bei einer Freundin der Mutter, die einen kleinen Buchladen hat. Eines Tages machte diese Freundin Rosemary ein Geschenk. Sie schenkte ihr ein Flugticket und etwas Geld für eine Reise nach New York. Rosemary soll versuchen, ein neues Leben anzufangen. Und so quartiert sich Rosemary in ein Hotel ein und findet sehr schnell einen Job im "Arcade", ein riesiges Antiquariat, in dem die komischsten Typen arbeiten.
Rosemary und Oscar (ein Kollege, der zwar schwul ist, in den sich Rosemary aber unsterblich verliebt hat) forschen nach Melville und seinem Geheimnis. Sie befinden sich gerade in einer Bibliothek und Rosemary liest ein Buch mit Briefen von Melville. Sie sind an Nathaniel Hawthorne gerichtet.
Rosemary findet anhand der Briefe heraus, dass Melville die Geschichte einer Frau gehört hat, aus der sich ein Buch schreiben ließe. Aber er will es wohl nicht selbst schreiben und macht es Hawthorne schmackhaft. Schreibt ihm in seinen Breifen sogar, wie das Buch beginnen könnte usw.
Bücher über Bücher, es gibt kaum eins, das mich nicht begeistert. Und dieses tut es von der ersten bis zur letzten Seite.
Wenn ich mich aus meinem Buch "Wilde Dichter" genau erinnere, ist Melville nicht nur jemand, der tolle Geschichten schrieb, sondern auch jemand, der um des Schreibens willen schrieb. Er konnte gar nicht anders, als zu schreiben.
Ein Buch von Melville habe ich noch nicht gelesen, aber seine Briefe sprühen nur so vor Leidenschaft. Im Anhang habe ich gesehen, dass es echte Briefausschnitte sind, die in diese Geschichte eingewebt wurden. Das fasziniert mich ja unheimlich. - Alina Bronsky
Baba Dunjas letzte Liebe
(320)Aktuelle Rezension von: kassandra1010In Tschernobyl ist nicht mehr viel los. Ein paar Alte sind zurückgezogen. Darunter auch Baba Dunja.
Die rüstige Dame hat es satt, sich von Fremden das Leben vorschreiben zu lassen.
Gemeinsamt mit alten Bekannten zieht sie zurück in ihr atomverseuchtes Dorf.
Die Abgeschiedenheit zieht nach und nach Fremde an und wieder steht die Gemeinschaft vor der Auflösung.
Es kommt zu einem Mord, Kindesentführung und zu alten Liebschaften. Die Menschen hier sind hartgesotten und halten so ganz neben der alltäglichen Bestrahlung mehr im Leben aus als eigentlich ertragen kann.
Als es eskaliert, schreitet Baba Dunja ein und bringt das wankende Dorf wieder auf Spur.
Alina Bronsky erzählt von Freiheit und von Glück. Nichts, aber auch gar nichts kann die kleine eingeschworene Gemeinde fernab jeglicher Zivilisation davon abhalten, ihr Leben zu leben. Die Einfachheit und die Freundschaft obsiegt jeglicher feindseliger Bedrohung. Was für ein Abenteuer.