Bücher mit dem Tag "eingefroren"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "eingefroren" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches Godspeed - Die Reise beginnt (ISBN: 9783841502513)
    Beth Revis

    Godspeed - Die Reise beginnt

     (1.023)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Für manche Bücher braucht man wirklich gewaltige Schubser um sie endlich zu lesen, und am Ende versteht man gar nicht, wieso man damit so lange gewartet hat!

    "Godspeed - Die Reise beginnt" von Beth Revis liegt seit über drei Jahren auf meinem SuB und war ein Geschenk meiner Freundin, die mir dieses Buch zusammen mit meinem Blogmaskottchen geschenkt hat.

    Da dieses Buch zu einer Monatsaufgabe passte, habe ich es endlich entstaubt und angefangen zu lesen....


    Die Godspeed ist ein Raumschiff, dass mit zig tausend Menschen an Bord auf einer sehr langen Reise unterwegs ist, die über dreihundert Jahre dauern soll. Mit an Bord ist Amy, die sich zusammen mit ihren Eltern hat einfrieren lassen um auf einem neuen Planeten wieder aufgetaut werden zu können. Ihre Mutter ist Bio-Ingenieurin und ihr Vater ein hochrangiger Militäroffizier, die beim Aufbau des neuen Planeten helfen sollen. Amy selbst wird nur als unwichtige Fracht eingestuft - und trotzdem erwacht sie plötzlich unter fürchterlichen Schmerzen und ist dem Erstickungstod nah, denn jemand hat sie vorzeitig und ohne medizinische Aufsicht aufgetaut.

    Vor ihr stehen drei Männer, der Älteste und Anführer der Godspeed, Junior, sein Nachfolger und ein Doktor, die sich das vorzeitige Auftauen nicht erklären können. Während Junior von ihrer Andersartigkeit - dem roten Haar, der hellen Haut und grünen Augen - völlig fasziniert ist, ist ihre bloße Existenz für den Ältesten ein Grund sie zu beseitigen. Andersartigkeit ist ein Grund für Krieg und Amy ein Störfaktor. Doch Junior widersetzt sich und ergreift Partei für Amy's Leben, die erst langsam begreift, dass ihr Leben vielleicht schon vorbei sein kann, wenn auch ihre Eltern endlich aufgetaut werden.


    Die ersten hundertzwanzig Seiten waren ein fast schon unverständlicher Informationsbrei, der sich zwischen Amy und Junior abgewechselt hat. Revis schreibt jedes Kapitel abwechselnd aus den beiden Perspektiven und zeigt dem Leser zwei Seiten einer Medaille. Zwei verschiedene Charaktere, die völlig verschiedene Dinge kennen, was es mir schwer gemacht hat das Gesamtbild sofort einordnen zu können.

    Die Geschichte startet mit Amy und ihren Eltern, die sich einfrieren lassen. Wieso sie diese Qualen auf sich nehmen wurde erst nach einigen Seiten später klar. Wieso Amy ihre Eltern auf diese Reise begleitet und ihr ganzes Leben zurück lässt, kann man nur vermuten.

    Und dann ist da noch Junior, der nach seinem Posten benannt ist, dem seine Herkunft unbekannt ist und der irgendwann mal die Godspeed anführen soll. Der Älteste muss ihn alles lehren, was er weiß, aber die ganze Geschichte ist recht verworren. Wirklich bekannt ist nur ihr Ziel: Die Zentauri-Erde. Die Godspeed soll sie in dreihundertfünfzig Jahren dort hinbringen und das Schiff wird von allen möglichen Menschen "bewohnt". Bauern, Versorgern, Technikern, Wissenschaftlern, Künstlern - alle leben völlig normal vor sich hin und gehen ihren Jobs nach.

    Am besten hat mir Harley gefallen, ein Künstler und bester Freund von Junior, der als Verrückt eingestuft ist und irgendwie traurig rüberkommt. Er ist für Amy eine große Stütze und egal wo er aufgetaucht ist, hatte ich immer das Gefühl ein bisschen mehr durchblicken zu können. Für so manche Szene war er die perfekte Stütze oder das passende, lebende Beispiel. Ihn werde ich auf jeden Fall vermissen, denn er hat der Geschichte etwas frisches verliehen. Wo Amy und Junior aufgeschmissen waren, hat er einfach nur geschnaubt und gelächelt - so einen Charakter braucht jedes Buch!


    Die Betrachtungen, die man als Leser durch Amy und Junior von der Godspeed bekommt, sind schon deshalb hilfreich, weil man weiß, dass man in dem ganzen Chaos nicht alleine ist.


    Als Leser zu verstehen, dass man seit der ersten Seite auf dem Raumschiff sein muss, ist für mich absolut unmöglich gewesen, schließlich ist Amy nicht umsonst anders! Wie ist sie auf das Raumschiff gekommen und wieso denkt Junior, dass sie immer noch fliegen?

    Ich habe es absolut nicht verstanden. Und dann fing die Story endlich an und ich habe gar nicht weiter nachgedacht - was sehr hilfreich war!


    Ich habe mich ein wenig auf anderen Blogs umgesehen, die das Buch als Dystopie und Science Fiction einstufen - beides ist irgendwie zutreffend, auch wenn ich finde, dass hier die Science Fiction ein wenig mehr zu sagen hat.


    Diese Rezension fällt mir sehr schwer, da ich einfach nicht das Gefühl habe wirklich alles verstanden zu haben. Die Autorin erzählt hier eine Geschichte voller Führungszweifel, verschiedener Welten und einer Zukunft, die Angst macht und gleichzeitig fasziniert. Die Charaktere nehmen den Leser sehr schnell für sich ein und es fällt leichter der Geschichte zu folgen, weil man mit Amy und Junior zwei Personen folgen kann, die selbst nach Antworten auf so viele Fragen sind.

    Da "Godspeed - Die Reise beginnt" ein Trilogie-Auftakt ist, hat das Ende einige Wendungen zu bieten, die nach der Fortsetzung schreien und mich einfach sprachlos gemacht haben. 

    Fazit:

    Beth Revis hat eine gleichzeitig verwirrende und einnehmende Geschichte geschrieben, bei der ich gar nicht gemerkt habe wie schnell die Seiten an mir vorbeigeflogen sind. Startschwierigkeiten hatte ich nur auf den ersten hundertzwanzig Seiten, danach wurde ich so von dieser bedrückenden Athmosphäre gepackt und wollte mit den Hauptprotagonisten Amy und Junior begierig hinter die Geheimnisse der Godspeed kommen, dass ich weniger an das gedacht habe, was mein Verstand nicht begreifen konnte.
    Aufwühlend und geheimnisvoll schwebt man als Leser durch ein Buch, dessen wirklicher Mittelpunkt ein Raumschiff ist, das mehr zu erzählen hat, als die Charaktere und Leser verarbeiten können, und dennoch wenig von sich preis gibt.
    Ich möchte eigentlich gar nicht weiter nachdenken, sondern sofort weiterlesen!

    Auffühlend und spannend mit genügend Drama, packt "Godspeed - Die Reise beginnt" den Leser und nimmt ihn mit zu einem geheimnisvollen Trilogie-Auftakt!

  2. Cover des Buches Terror (ISBN: 9783641113612)
    Dan Simmons

    Terror

     (222)
    Aktuelle Rezension von: SunnySue

    "Der Tod durch Verhungern ist grausam, Goodsir. Glauben Sie mir. Ich habe ihn in London gesehen, und ich habe ihn bei Schiffbrüchigen gesehen. Doch der Tod durch Scorbut ist noch schlimmer. Es wäre besser, wenn uns dieses Wesen alle noch heute holen würde."

    In seinem historischen Roman "Terror" erzählt Dan Simmons uns die Geschichte der geheimnisumwobenen und letzten Expedition des britischen Polarforschers Sir John Franklin. Im Mai 1845 machte er sich mit der "HMS Terror" und ihrem Schwesterschiff "HMS Erebus", beides Schiffe der Royal Navy, auf den Weg, um erstmals die Nordwestpassage, durch das arktische Eis in den Pazifik vollständig zu durchsegeln, diesen Weg kartografisch zu erfassen und damit den kürzesten Seeweg von Europa nach Asien zu finden. Diese Expedition endete jedoch in einer Katastrophe. Und erst 2014 - also mehr als 160 Jahre später! - wurde das Wrack der "HMS Erebus" und erst 2016 die Überreste der "HMS Terror" gefunden. Es ranken sich viele Theorien um diese Expedition und es war für mich sehr spannend dieses Buch, das eine Mischung aus Wahrheit und Fiktion ist, zu lesen.
    (Aus dem Amerikanischen von Friedrich Mader.)

    "Aber Crozier empfand keine Verzweiflung dieser Art. Noch nicht. Viel wichtiger für ihn in diesem Augenblick war die blaue Flamme der Entschlossenheit, die immer noch in seiner Brust brannte: Ich will leben."

    Was für eine Geschichte! Sehr atmosphärisch erzählt uns Simmons über das Los der Schiffe und ihrer Männer und kreirt einen Roman, der uns erbarmungslos mit sich ins kalte Eis reißt. Der uns spürbar frieren und uns bibbernd vor dem eisigen Wind und der Bestie aus dem Eis Schutz suchen lässt. Eine Geschichte die viele Schrecken und die tiefsten Abgründe der Menschheit offenbart, uns Hunger leiden lässt und uns die unerbittliche Grausamkeit dieser entbehrungsreichen Region aufzeigt.

    Eine Frage, die mich sehr beschäftigt hat, die ich aber definitiv nicht beantworten kann, ist: Würde ich in dieser Situation Menschenfleich essen?

    "Wenn es eine Hölle gibt - woran ich nicht mehr zu glauben vermag, da das Leben auf dieser Erde Hölle genug für ein ganzes Universum ist -, dann muss ich in den tiefsten Kreis des Infernos geworfen werden."

  3. Cover des Buches Die Tote ohne Namen (ISBN: 9783442476602)
    Patricia Cornwell

    Die Tote ohne Namen

     (257)
    Aktuelle Rezension von: SusanneK

    Das Buch „Die Tote ohne Namen" von Patricia Cornwell hält Kay Scarpetta auf Trab. Sie verfolgt Temple Gault, einen Serienmörder, der in New York zuschlägt, aber eigentlich auf der Suche nach einer Konfrontation mit ihr ist. Unterstützung im Kampf gegen den intelligenten Täter, der sich auch Unterstützung gesucht hat, erhält die Gerichtsmedizinerin wie gewohnt von Marino, Wesley und Lucy.

    Cornwell hat wieder einen Pageturner geschaffen:

    - Sprachlich ist es ein Lesevergnügen - kurze Sätze, viel Dialog, bildhafte Beschreibungen.

    - Die inneren Konflikte und Dämonen der Hauptfiguren sind toll ausgearbeitet. Ihre Spannungen untereinander werden fast greifbar und sind nachvollziehbar für den Leser.

    - Die Handlung bleibt nie stehen, sondern geht immer vorwärts. Entweder, weil wieder ein Mord passiert und der Temple Gault zugeschlagen hat. Oder weil die Polizei/FBI/Scarpette einen Schritt weiterkommen und das nächste Indiz gefunden haben.

    - Das unweigerliche Finale zwischen Gault und Scarpetta förmlich spüren kann und gespannt ist, wie Scarpette es schafft, dieses zu lösen. Am Ende zeigt sich, dass das die Frauen ungewöhnliche Lösungen parat haben.

    Für mich einer der besten Thriller in letzter Zeit, dessen Spannung ich erlegen bin und den ich entspannt an einem Wochenende gelesen habe.

  4. Cover des Buches Meerjungfrau (Ein Falck-Hedström-Krimi 6) (ISBN: 9783548611266)
    Camilla Läckberg

    Meerjungfrau (Ein Falck-Hedström-Krimi 6)

     (178)
    Aktuelle Rezension von: abuelita

    dann ist es natürlich schwierig, etwas über die Vergangenheit zu erfahren.

    Christian Tydell, der Bibliothekar und Freund von Erica, wird erpresst. Aber das will er nicht zugeben. Er hat sein erstes Buch veröffentlicht und kann einen riesigen Erfolg damit verzeichnen. Dann wird sein Freund Magnus ermordet aufgefunden – wo ist das Motiv? Auch andere Freunde aus dem Umfeld von Christian bekommen mysteriöse Post….

    Wie üblich gibt es auch Rückblicke in die Vergangenheit, allerdings ohne dass zuerst klar ist, von dem diese handeln.

    Erica, hochschwanger, muss natürlich mit ermitteln, und das, obwohl sie sich wie ein Walross fühlt; sie erwartet Zwillinge. Schwester Anna ist ebenfalls schwanger und es wird sehr viel darüber gesprochen – zu viel manchmal in meinen Augen. Und natürlich ist ihre Neugier geweckt und sie geht Ihre eigenen Wege, um der Polizei zu helfen…

    Wie immer spannend und detailgetreu beschrieben. Lachen musste ich natürlich mal wieder über den „Chef“ – Mellberg; er ist immer wieder für eine Überraschung gut.

    Was mir allerdings gar nicht gefiel, ist das Ende – wie kann man so aufhören mit einem Buch ! Ich glaube, wenn ich den nächsten Band nicht schon da gehabt hätte, wäre ich vor Spannung geplatzt…. 😊

    So aber – lese ich jetzt nahtlos weiter….

  5. Cover des Buches Der gefrorene Rabbi (ISBN: 9783453409378)
    Steve Stern

    Der gefrorene Rabbi

     (55)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

     

    Bernie Karp ist fünfzehn Jahre alt und hat immer Hunger. Der übergewichtige Junge wühlt in der Gefriertruhe seiner Eltern und entdeckt unter Steaks, Pommes und Erbsen einen Mann. Einen Rabbi! Seine Schwester ist entsetzt und seine Eltern erzählen von einem Erbstück und das er wichtig sei. Bei einer Stromausfall blickt Bernie in die Gefriertruhe und der Rabbi erwacht. Über 120 Jahre schlief der Rabbi und ist voller Tatendrang. Bernie findet in ihm einen Freund und der Rabbi eröffnet in der Einkaufsmal einen Shop für Erleuchtung und macht das große Geld und sucht seine Wurzeln.

    Steve Sterns Buch ist ein Gagfeuerwerk mit vielen ernsten Tönen und umwerfendem Humor und Charme. Die zwei Zeitebenen sind perfekt und beleuchten das Leben des Rabbis von früher. Herrlich!

  6. Cover des Buches Frozen Time (ISBN: 9783760789613)
    Katrin Lankers

    Frozen Time

     (93)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Interessantes Buch über das Thema Organspende und den immer währenden Traum des unsterblichen Lebens.

    Das Buch hätte auch als Trilogie funktionieren können, zB hätte mehr über die Welt erzählt werden können.
    Doch wurde in diesem einen Buch gut erzählt.
    Es geht um Tessa, die aufwacht und sich an nichts erinnern kann. Mit dieser Amnesie muss sie sich auseinander setzen.

    ---
    Obwohl die Autorin in ihrer Dankesrede über Organspende schreibt und auch zu einer Website führt, werde ich nicht zur Organspenderin. Ich will in Ruhe sterben, ohne das man mir meine Organe entnimmt, während ich sterbe.
  7. Cover des Buches The Frozen Rabbi (ISBN: 9781616200527)
  8. Cover des Buches Neji (ISBN: 9783551768230)
    Kaori Yuki

    Neji

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Evanesca

    Die Welt im Jahre 2033 – ein exotischer Ort. Während es völlig normal ist, dass Roboter unter den Menschen weilen und man zwischen Planeten hin- und herreisen kann, gibt es auch Unbekanntes. Woher haben die Menschen, die aus dem Kryoschlaf erwachen, auf einmal diese merkwürdigen Psi-Kräfte? Und was, wenn diese in die falschen Hände geraten?
    Wieso besitzen Roboter einen Mechanismus, der sie in Monster verwandelt?
    Wer hat diese seltsamen Drogen in Umlauf gebracht, denen immer mehr Menschen zum Opfer fallen?
    „Neji“ erzählt in drei lose zusammenhängenden Kurzgeschichten, wie unsere Welt auf keinen Fall werden darf.
    Dabei entstanden die ersten zwei 1992, die dritte Geschichte entstand etwa 10 Jahre später.

    Cover:

    Zugegeben, ein bisschen trashig ist das Cover schon, vor allem mit modernen Mangacovern verglichen. Ein monochromer junger Mann – Neji – der in martialischer Pose auf blutrotem Grund mit der Waffe auf den Leser zielt.
    Wenn ich nicht genau wüsste, dass der Manga zehn Jahre alt ist und somit ein trashiges Actionmotiv nicht automatisch auch eine seichte Rambostory bedeutet, hätte ich wohl nicht zu „Neji“ gegriffen. Ich bin aber auch nicht ganz die Zielgruppe, die vermutlich eher männlich ist und solche Bilder cool fand – vor zehn Jahren.
    Aber ich würde nicht sagen, es gefällt mir nicht. Nur trashig ist es halt.

    Inhalt:

    Akt 1 erzählt die Geschichte von Neji und Snow White – wie sie sich kennenlernen, viele Jahre später wiederfinden und einem skrupellosen Plan auf die Schliche kommen.
    Akt 2 setzt die Geschichte fort – Neji ist für G.E.R.A. zu einer echten Gefahr geworden und diese setzen Cross – einen weiteren Jungen mit gewaltigen Kräften – auf ihn an. Doch auch Cross ist nicht ganz freiwillig bei G.E.R.A. und als er die Wahrheit erfährt, wird alles anders.
    Akt 3 wurde zehn Jahre später gezeichnet und erzählt eine von den ersten Teilen losgelöste Geschichte. Neji und Cross leben inzwischen zusammen und befinden sich gerade in einer Bar, als ein Mädchenroboter durchs Dach kommt und alles zerlegt. Als ein Kommando die Bar stürmt und das Mädchen vernichten will, greifen die Beiden ein – denn der Roboter flehte um sein Leben…

    Ich glaube, mir ist nur ein einziger Lokigfehler aufgefallen – wieso friert G.E.R.A. jahrelang nicht nur die Leute ein, bei denen sie wissen, dass sie interessante Kräfte haben – sondern auch die Leute, die sie am Ende zu welchem Zweck auch immer sezieren wollen? Ich meine, klar – das war nötig, damit die Handlung in Akt 1 in Gang kommt und Screw sein Mädchen wiedersieht. Und da es ursprünglich eine Kurzgeschichte war, konnte Kaori Yuki sich auch nicht seitenlang darüber auslassen und es entstand dadurch auch die nötige Portion Drama – aber ein wenig unlogisch war es doch.

    Abgesehen davon jedoch eine sehr schlüssige Welt und interessante Geschichten.

    Zeichenstil:

    Der Zeichenstil gefällt mir insgesamt ganz gut, auch wenn in den ersten zwei Akten (die zehn Jahre vor Akt drei entstanden) die Kompositionen teilweise noch etwas chaotisch sind und gerade für ungeübte Mangaleser darum nicht immer leicht durchschaubar.
    Wenn mehrere Personen im Bild waren und etwas explodiert ist, musste ich die Panels doch etliche Male betrachten, ehe ich ganz genau wusste, was nun wem passiert ist.
    Im dritten Akt hatte ich damit jedoch keinerlei Probleme.
    Die Figuren waren gut zu unterscheiden und hatten alle ihre Eigenheiten, sodass ich nicht dauernd nachschauen musste, wer wer ist.

    Sprache:

    An der Sprache habe ich persönlich nichts auszusetzen.
    Sie war gut ausbalanciert, keine zu schnulzige Ausdrucksweise oder übertriebener Pathos – alles wunderschön, klar und wortgewaltig.
    In meiner Ausgabe gab es auch keine Druckfehler.

    Aufbau:

    Der Manga ist in drei Akte unterschiedlicher Länge geteilt, die jeweils auch separat lesbare Kurzgeschichten ergeben.
    Die deutsche Ausgabe bei Carlsen hat die japanische Leserichtung und es sind jeweils mehr als vier Panels auf jeder Seite.

    Fazit:

    Mir hat die futuristische Story sehr gut gefallen – auch wenn man aus jedem der drei „Akte“ des Mangas vermutlich einen eigenen Manga machen könnte vom Umfang und den angerissenen ethischen Themen her. Ursprünglich handelte es sich um drei grob zusammenhängende Kurzgeschichten.
    In Akt 1 hätte ich gerne mehr über die Vergangenheit von Screw/Neji und Snow White erfahren und auch mehr über die Menschen, die sie entführen ließen. Ich hätte gern gewusst, wie Screw wirklich zu G.E.R.A. gekommen ist und wieso sie Snow White vierzig Jahre lang eingefroren hielten, wenn sie mit ihr eigentlich nichts vorhatten. Da weiß ich nicht, ob das ein Logikfehler war oder einfach den Raum einer Kurzgeschichte gesprengt hätte – vielleicht weiß jemand was dazu?
    Akt 2 fand ich schön, der hat sehr Vieles aus Akt 1 noch mal aufgeklärt – dabei aber widerum Andeutungen hinterlassen, bei denen ich gern nachgehakt hätte. Ich sage nur „Luther und Sonia“, falls jemand den Manga schon kennt. Wie gesagt, auch aus der Story hätte man einen eigenen Manga machen können, so mussten einige Teile der Geschichte etwas zu schnell und zu hektisch abgehandelt werden.
    Akt 3 erzählt letztendlich eine relativ unabhängige Geschichte, die ein bisschen an „I, Robot“ erinnert, in Teilen aber noch darüber hinausgeht. Die Androiden dort sind nicht einfach Putzkolonnen, sondern sollen explizit Gefühle entwickeln – und das aus einem ziemlich perfiden Grund.
    Insgesamt staune ich immer wieder über den Einfallsreichtum der vielen Mangaka da draußen – weil sie Geschichten zeichnen, die Vielen in Europa im Traum nicht einfallen würden und somit zusätzliche Perspektiven auf alte Motive und Geschichten ermöglichen.

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