Bücher mit dem Tag "einwanderung"
127 Bücher
- Yann Martel
Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger 3D, 1 Blu-ray
(1.037)Aktuelle Rezension von: Fiona_CamarsEines der schönsten und ungewöhnlichen Bücher, die ich je gelesen habe. Das Setting ist merkwürdig, mit einem indischen Zoobesitzer Sohn. Die Geschichte mäandern erst hier hin und dorthin, bis plötzlich der (im Deutschen) namensgebende Schiffbruch passiert, bei dem sich der Junge auf einem kleinen Rettungsboot mit einer Handvoll bedauernswerten Tieren wiederfindet. Ungewohntes Ende. Tolle Geschichte!
- Luca Di Fulvio
Der Junge, der Träume schenkte
(1.150)Aktuelle Rezension von: FutziwitchCetta lebt mit ihrer Familie in Sizilien . Eines Tages wird sie von einem Mann vergewaltigt und wird schwanger da sie sich und ihrem Sohn ein besseres Leben wünscht reisst sie mit ihm nach Amerika sie gibt ihm den NAmen Natale da in Amerika aber niemand diesen Namen kennt wird er einfach Christmas genannt und so verbringt sie ihr Leben mit ihm in Amerika der Junge wächst in der Lower East Side auf und merkt swhr schnell dass er etwas machen muss um in dieser Welt zu überleben , denn dort regiert die Mafia Gangster und aneres Gesindel . Gut dass Christmas über eine fantastische Fantasy verfügt und mit seinen Geschichten bei den richtigen Leuten Eindruck schindet. Eine tolle Geschichte von einem Jungen der es nie leicht hatteaber trotzdem viel erreicht in seinem Leben
- Nicholas Sparks
Kein Ort ohne dich
(693)Aktuelle Rezension von: Carry1980Dieses Buch ist einfach ein typischer "Nicholas Sparks" Roman. Man erwartet eine tiefgründige einfühlsame Geschichte und bekommt diese auch. Die Gechichte wird aus 3 Sichtweisen erzählt, zu einem ist der 91-jährige Ira, der sterbenskrank ist und bei einem Unfall ein Gespräch mit seiner verstorbenen Ehefrau sein Leben Revue passieren lässt. Dann gibt es noch Sophia, eine junge Studentin, die sich gerade von der Trennung ihres Ex-Freundes erholt und Luke ein typischer Cowboy und Bullenreiter.
Die Geschichte ist einfühlsam und seicht. Der Roman liest sich gut, ist ein netter Zeitvertreib für zwischendurch.
Ich hatte bereits die Verfilmung gesehen, von daher hat mich das Buch nicht mehr ganz so großartig mitreißen können, da die Verfilmung schon sehr gut war Vielleicht wäre es andersherum besser gewesen - erst das Buch und dann den Film ansehen. Aber na gut.
- Dörte Hansen
Altes Land
(738)Aktuelle Rezension von: Ylva_H_Der Anfang ist interessant und gut geschrieben. Die verschiedenen Personen- und Handlungsstränge werden verknüpft. Im Mittelpunkt steht ein Haus, und eben das alte Land mit seiner Geschichte.
Allerdings gibt es mir zum Schluss zu viele lose Enden. Auch die Figur des Reporter-Aussteigers kommt konstruiert rüber.
- Zsuzsa Bánk
Die hellen Tage
(324)Aktuelle Rezension von: Christine_GrafTolles Buch. Konnte gar nicht aufhören. Hat mich total fasziniert und in den Bann gezogen. Toll geschrieben, sprachlich hat es mich sehr angesprochen. Interessante Story, mal was anderes. Unterschiedliche Geschichten und Gefühle die doch miteinander verbunden sind. Möchte auf jeden Fall noch mehr von der Autorin lesen.
- Stieg Larsson
Vergebung
(2.338)Aktuelle Rezension von: WelpemaxDer letzte Teil der Millenium Trilogie unter Stieg Larsson. Im Vergleich zu den anderen beiden Teilen fand ich den letzten Teil noch etwas besser als Teil I, aber letztlich war es wieder eine Wiederkehr zu alten Fehlern. Um überhaupt zum Punkt zu kommen wo es interessant wird, muss man mehrere 100 Seiten lesen. Wenn man Passagen oder Kapitel hat, die man mag und die man spannend findet, dann ist der Stil von Herr Larsson wirklich lesefördernd, aber wenn Herr Larsson mal wieder ein Nebenstrang der äußersten Unwichtigkeit ausführt, dann liest sich das Buch für mich sehr zäh (zum Beispiel Erikas Ausflug zur SMP). Die einen mögen es lieben, aber wirklich nervig sind die Intermezzi von Mikael und den Frauen. Nix gegen Romantisches und auch nix gegen Sexuelles, aber der hopst von einem Bett ins nächste und jede Frau hat totales Verständnis und duldet natürlich auch alle Seitensprünge, ja es ist den Frauen sogar bekannt und trotzdem wollen sie auch auf der Liste "Ich-hatte-Mikael-im-Bett" stehen. Zu guter letzt, geht alles viel zu glatt über die Bühne und der Komplott wird aufgedeckt ohne das einer der "Guten" zu schaden kommt, in Anbetracht der Machtfülle äußerst unwahrscheinlich, aber Dank der immerwährenden Fehlentscheidungen der "Bösen" natürlich durchaus möglich.
- Thilo Sarrazin
Deutschland schafft sich ab
(142)Aktuelle Rezension von: Boris_GoroffDer Autor schreibt hochwissenschaftlich, jede Aussage ist mit einer Quellenangabe belegt. Die Fehler der deutschen Regierungspolitik werden gnadenlos aufgelistet und die Migrationspolitik hinterfragt. Zum Schluss werden mögliche Zukunftsszenarien prognostiziert.
- Frank Schätzing
Breaking News
(195)Aktuelle Rezension von: JosseleDie Erstausgabe dieses Thrillers, den man aufgrund seines Umfangs mit Fug und Recht einen Wälzer oder Schmöker nennen kann, erschien 2014. Der Roman ist sozusagen zweigeteilt. In dem einen Teil wird die Geschichte des Staates Israel von den 30-er Jahren des 20. Jahrhunderts, über die Gründung bis in die Gegenwart im Jahr 2011 anhand der Familien Kahn und Scheinermann erzählt. Der israelische Ministerpräsident Ariel „Arik“ Scharon ist ein Abkomme der Familie Scheinermann. Im anderen Teil wird von dem erfolgreichen Kriegsberichterstatter Tom Hagen erzählt, der 2008 in Afghanistan aus Sensationsgier ein Desaster verursacht, dass einigen Menschen das Leben kostet, weshalb er in seriösen Medien als Persona non grata gilt und der nun im Nahen Osten des Jahres 2011 versucht, sein Renommee wieder aufzubauen. 2011 in Israel treffen die beiden Erzählstränge daher zusammen.
Gekonnt vermischt Schätzing Roman und historische Tatsachen. Viele Ereignisse und Personen lassen sich verifizieren. Dennoch legt der Autor Wert darauf und weist in einem kurzen Vorwort ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei der Geschichte um einen von ihm erfundenen Roman handelt.
So manches gelingt dem Journalisten etwas zu schnell und leicht, um realistisch zu sein, z.B. die Recherche nach den bei einem Überfall aufgeschnappten Namen (Fischer Tb, 7. Aufl. März 2023, S. 571ff)
Und bisweilen hat man das Gefühl, Schätzing schindet Zeiten. So z.B. bei der Verfolgungsjagd in Nablus, die er auf völlig übertriebene 30 Seiten ausdehnt. (ebd., S. 762-792)
Hervorragend gelingt es Schätzing zu veranschaulichen, dass die israelische Gesellschaft keineswegs so homogen ist, wie sie vielleicht in Deutschland wahrgenommen wird. Besonders den Hass und Fanatismus der Siedler haben hierzulande nicht besonders viele auf dem Schirm. Den Roman kann man auch als Versuch des Autors interpretieren, die wechselvolle Geschichte des jungen Staates und vor allem die echte, scheinbare oder nur so wahrgenommene Wechselhaftigkeit der politischen Entscheidungen der israelischen Regierung zu begründen oder wenigstens Verständnis dafür zu wecken. Klare Leseempfehlung und hätte Schätzing an der ein oder anderen Stelle nicht so übertrieben, wäre die Höchstbewertung fällig gewesen. Vier Sterne.
- Frank McCourt
Die Asche meiner Mutter
(893)Aktuelle Rezension von: ArsAstrologicaDer Vater ein abwesender Taugenichts, die Mutter kopflos und überfordert mit viel zu vielen Kindermäulern. Dies ist die wahre Lebensgeschichte von Frank McCourt, der buchstäblich aus der Gosse kam, im südirischen Cork aufwuchs und es schließlich schaffte, nach New York auszuwandern und dort als viel bewunderter und verehrter Lehrer zu arbeiten.
Der Autor hat nicht aufgegeben und seinen Humor nicht verloren. Ganz im Gegenteil: Er kann schreiben, setzt nicht auf Mitleid, sondern trotzigen Lebensmut. Ein großartiger Roman, autobiografische, von Hollywood verfilmt. - Natasha Pulley
Der Uhrmacher in der Filigree Street
(191)Aktuelle Rezension von: Nathaly_SchusterIch habe das Buch Anfang diesen Jahres als Buch Blind Date bei Thalia erworben und hatte nun endlich Lust es von meinem SuB zu befreien.
Mir ist der Einstieg sehr leicht gefallen und es war direkt sehr aufregend und immer sehr spannend gestaltet. Die Kapitel waren mir leider ein wenig zu lang da es für mich persönlich auf Dauer dann immer sehr viel input war.
Leider habe ich zwischendurch den Faden verloren aber auch hier bin ich wieder gut rein gekommen und fande vorallem durch Personen wie Morei und vorallem Katsu die Geschichte sehr lebhaft und interessant.
Die ganze Storyline war spannend. Es hätte für mich an manchen Stellen ein Stück weniger umfangreich sein können aber alles in allem war es eine spannende und mal wirklich anders interessante Geschichte
Für mich persönlich eine 3,5 von 5 🌟
- Jeffrey Eugenides
Middlesex
(515)Aktuelle Rezension von: YpsFamilienjuwelen sind das unerwartete Erbe, das Cal fragen lässt, ob sie Frau, Mann oder Zwitter ist. Es beginnt ein sexueller Orientierungslauf, bei dem der Kompass sich munter dreht. Rückblickend erzählt von einem griechisch-stämmigen Berliner, der über seine Eltern in den USA und seine Großeltern in der Türkei seine Familiengeschichte zu einem Drama epischen Ausmaßes entfaltet, bei dem man nie sicher ist, ob es Tragödie oder Komödie ist. Ist das Buch wegen des Themas automatisch selbst irgendwie exotisch, gewagt, unkonventionell? Eigentlich nicht. In geradezu musterschülerhafter Weise verwebt der Autor Motive antiker Klassiker mit Themen der Gegenwart. Der Raub der Helena aus der Ilias wird zum Raub des Mädchens aus der ihr zugeschriebenen Geschlechterrolle. „Aber der Mensch entwirft, und Zeus vollendet es anders.“ Ovids Metamorphosen werden zu Genmutationen und Angleichungsoperationen. "Alles wandelt sich, nichts vergeht." Was sich jahrhundertelang von nicht-griechischen Europäern angeeignet worden ist, holt Eugenides dorthin zurück, wo es hingehört. Es macht schon einen Unterschied, ob deutsche oder englische Intellektuelle von den alten Griechen ihrer Lehrbücher schwärmen oder ob ein Schriftsteller aus der Geschichte und Mythologie seines eigenen Volks erzählt. Für deutsche Leser stellt sich die Frage, wie deutsch dieses Buch eigentlich ist. Immerhin ist Deutschland die Wahlheimat des Autors wie der Hauptfigur. Ist diese Geschichte aus fremden Zeiten und Welten am Ende nicht auch ein moderner Heimatroman des heutigen Berlin, als fragile Einheit aus zwei entgegengesetzten Teilen? Und ließ nicht schon Goethe seinen Faust Helena heiraten um die Entstehung der Klassik aus deutscher und griechischer Tradition zu symbolisieren? Nun, Middlesex ist ein moderner Klassiker geworden.
- Sarah Lark
Im Land der weißen Wolke
(470)Aktuelle Rezension von: dorothea84"Im Land der weißen Wolke" von Sarah Lark ist ein Roman, der mich auf eine emotionale Reise mitgenommen hat, die ich noch lange in Erinnerung behalten werde. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst schon einmal in Neuseeland war und die atemberaubende Landschaft dort lieben gelernt habe. Die Beschreibungen in dem Buch ließen mich förmlich den frischen Wind der grünen Hügel spüren und die unendliche Weite der Landschaft vor meinem inneren Auge sehen.
Im Jahr 1852 beginnt die Geschichte in London und folgt den Schicksalen von zwei bemerkenswerten Frauen, Gwyneira und Helen. Gwyneira, ein echter Wildfang, ist voller Träume und erhofft sich von Neuseeland ein Abenteuer, das ihrer abenteuerlustigen Seele gerecht wird. Helen hingegen, die als Ehefrau auf Bestellung in das ferne Land reist, bringt eine ganz andere Perspektive mit. Es hat mich berührt, wie sich die beiden Frauen auf der Reise kennenlernen und trotz ihrer unterschiedlichen Hintergründe eine tiefe Freundschaft entwickeln.
Die Autorin schafft es, die Höhen und Tiefen ihres Lebens in Neuseeland so lebendig zu schildern, dass man als Leser wirklich mitfühlt. Manchmal habe ich mich dabei ertappt, wie ich die Seiten fast in einem Atemzug verschlungen habe, während ich an anderen Stellen dachte: "Könnte es hier nicht ein bisschen schneller vorangehen?" Aber vielleicht ist gerade das der Zauber des Buches – dass es einem erlaubt, in eine andere Zeit und an einen anderen Ort abzutauchen, ohne Hast und Eile.
Am Ende bleibt ein Gefühl der Befriedigung zurück. Es sind viele Seiten, ja, aber jede davon ist es wert. Man wird reich belohnt mit einer Geschichte, die sowohl berührt als auch inspiriert. Hast du auch schon mal ein Buch gelesen, das dich emotional so mitgenommen hat? Dieses Gefühl, wenn man am Ende das Buch zuklappt und es einem fast schwerfällt, die Charaktere ziehen zu lassen? Genau das habe ich hier erlebt.
- Chris Cleave
Little Bee
(251)Aktuelle Rezension von: SchimmerBruchstückhaft erfährt der Leser über die Geschichte eines nigerianischen Mädchens, das in ihrer Heimat Grausames erleben musste, es aber aus eigener Kraft schafft, nach Großbritannien zu flüchten , sich in dort im Lager an die britisch Mentalität anzupassen versteht, frei kommt und ihren Weg sucht.
Die Schilderungen sind aufwühlend, keine leichte Kost.
Das Schicksal des Mädchens ist verwoben mit der Ehegeschichte eines britischen Journalisten Paars.
Die erste Begegnung mit dem Ehepaar noch in Nigeria endet brutal und schockiert. Beim Wiedersehen in London wird es dann leider etwas unglaubwürdig, trotz ziemlicher Spannung bis zuletzt.
Die Erzählweise des Mädchens ist sehr blumig, ausschweifend und nicht immer verständlich, was ihrer afrikanischen Mentalität zuzuschreiben ist.
Die Journalistin berichtet dagegen präziser, nach unserem europäischen Verständnis.
Beide Frauen geraten nach meinem Geschmack zu heldenhaft.
- Henning Mankell
Mörder ohne Gesicht
(1.002)Aktuelle Rezension von: Pascal_MaessHenning Mankells „Mörder ohne Gesicht", der erste Band der Wallander-Reihe, hat mich von Anfang an durch seinen prägnanten und reduzierten Erzählstil überzeugt. Der Schreibstil mag zunächst ungewohnt erscheinen, erinnert aber mit seiner präzisen, teils stakkatoartigen Erzählweise an die Direktheit eines „Maschinengewehrs". Diese Klarheit, gepaart mit dem Verzicht auf überflüssige Ausschmückungen, sorgt dafür, dass die Handlung stets auf den Punkt bleibt und nie ins Stocken gerät. Selbst alltägliche Handlungen, wie Wallanders Reisen von einem Ort zum anderen, werden aufs Wesentliche reduziert, ohne dass dabei etwas fehlt.
Die Handlung selbst ist geprägt von rea-litätsnaher Polizeiarbeit. Wer actiongela-dene Szenen, Explosionen oder filmreife Verfolgungsjagden sucht, wird hier nicht fündig. Stattdessen überzeugt das Buch durch die nüchterne und präzise Darstellung von Ermittlungsarbeit. Gerade diese sachliche Herangehensweise macht die Geschichte so fesselnd - die Spannung entsteht aus der Authentizitat der Arbeit und den falschen Fahrten, denen man als Leser ebenso auf den Leim geht wie die Ermittler. Mankell schafft es meisterhaft, den Leser in den Denkprozess der Ermittler einzubeziehen, sodass man selbst miträtseln kann.
Kurt Wallander ist eine Figur, die mich besonders beeindruckt hat. Mankell gibt einen tiefen Einblick in seine Persönlichkeit und Gefühlswelt. Wallander ist ein vielschichtiger Charakter, der manchmal unsympathisch wirkt, gleichzeitig aber auch seine menschliche und mitfühlende Seite zeigt. Diese Ambivalenz macht ihn glaubwürdig und interessant. Es ist spannend, Wallanders Entwicklung im Verlauf des Buches zu beobachten, und ich freue mich darauf, seine charakterliche Reise in den folgenden Büchern weiterzuverfolgen.
Ein weiteres Highlight des Buches ist die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und politischen Themen. Besonders auffällig ist, wie aktuell die Diskussionen über Themen wie Asylpolitik und Rassismus auch heute noch sind - mehr als 30 Jahre nach Erscheinen des Buches. Dies verleiht dem Werk eine zeitlose Relevanz und regt zum Nachdenken an. Ich bin gespannt, welche weiteren gesellschaftlichen Fragestellungen Mankell in den nächsten Bänder -'fgreifen wird.
Insgesamt ist „Mörder ohne Gesicht" ein beeindruckender Auftakt der Wallander-Reihe. Die Kombination aus realitätsnaher Ermittlungsarbeit, spannenden Wendun-gen, einem tiefgründigen Hauptcharakter und gesellschaftskritischen Themen macht das Buch zu einem echten Leseer-lebnis. Ich freue mich auf die Fortsetzung der Reihe und bin gespannt, wie sich Kurt Wallander weiterentwickelt.
Fazit: Ein gelungener Start in eine der wohl bekanntesten Krimireihen - absolut empfehlenswert!
- Derek B. Miller
Ein seltsamer Ort zum Sterben
(89)Aktuelle Rezension von: Ana80Sheldon Horowitz zieht mit 82 Jahren, nach dem Tod seiner Frau, zu seiner Enkelin nach Oslo. Da er dort relativ einsam ist, hat er viel Zeit, über sein Leben und die Vergangenheit nachzudenken.
Eines Tages hört Sheldon Lärm im Treppenhaus und als er die Tür öffnet betreten eine Frau und ein kleiner Junge seine Wohnung. Nicht lange Zeit danach ist die Tür aufgebrochen, die Frau ermordet und Sheldon ist mit dem kleinen Jungen, aus dem er nicht so richtig schlau wird, auf der Flucht entlang des Oslofjords.Mich konnte dieses Buch sehr schnell fesseln. Während man Sheldon und den kleinen Jungen auf ihrer seltsamen Flucht begleitet, gibt es unfassbar viele Momente zum Schmunzeln, zum Nachdenken und auch zum herzhaft Lachen. Derek B. Miller ist es hier gut gelungen verschiedenste Elemente, die das Lesen zum Genuss machen miteinander zu verbinden. Mir gefiel der Aufbau des Buchs und dass man nach und nach etwas über das bewegende Leben von Sheldon erfährt.
Es ist ein kleines bzw. kurzes Buch, was manchem vielleicht unbedeutend erscheint, in mir aber durchaus nachklingt. Ich empfehle es jedem, der Lust hat eine berührende Geschichte zu lesen, die mal spannend und mal komisch ist und von herzerwärmenden Figuren erzählt.
- John le Carré
Marionetten
(66)Aktuelle Rezension von: P_Gandalf... handelt von einem jungen Tschetschenen, der auf dubiosen Wegen nach Hamburg und zwischen alle Fronten gelangt.
Issa Karpow, Sohn eines korrupten russischen Generals kommt nach Hamburg, um dort sein Erbe - das Schwarzgeld seines Vaters - anzutreten. Schnell stellt sich heraus, dass Issa in verschiedenen Ländern in Gefängnissen sass. Ebenso schnell werden deutsche, britische und amerikanische Geheimdienste auf ihn aufmerksam. Zumal Geheimdienste auch bei der Einrichtung des Schwarzgeldkontos ihre Finger im Spiel hatten.
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Le Carre baut hieraus eine vielschichtige Geschichte auf, die den Leser dazu zwingt, sich Gedanken zu machen.
Neben Issa spielen
- + eine junge Anwältin, die die Interessen von Flüchtlingen in Deutschland vertritt,
- + ein alternder britischer Privatbankier, der die Schwarzgeldkonten als eine Belastung aus der Vergangenheit empfindet,
- + die ineffizienten deutschen Geheimdienste, die aus dem Schatten ihrer angelsächsischen Kollegen hervortreten wollen und nach den Attentaten von 2001 "alles richtig machen" möchten und
- + ein geheimnisvoller, islamischer Gelehrter die Hauptrollen.
Alle Personen werden gut charakterisiert - ich konnte mich leider mit keiner Person identifizieren.
Le Carre beschäftigt sich zu weilen ein wenig langatmig mit den Beweggründen einer jeden Fraktion und man fragt sich, ob nicht alle Marionetten sind.
Am Ende kommt es zu einem recht überraschenden und plötzlichen Showdown und der Leser bleibt mit der Frage zurück, ob man nun tatsächlich Terroristen dingfest gemacht hat oder Unschuldigen terroristische Aktivitäten untergeschoben hat.
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Mein Fazit: lesenswert
Ein gut geschriebener Roman, um das auch Jahre später noch aktuelle Thema, wie weit dürfen Geheimdienste gehen dürfen, um unseren westlichen Lebensstil zu schützen.
Punkteabzug gibt es von mir dafür, dass der Roman seine Längen hat und leider nur mäßig spannend ist.
- Frank McCourt
Tag und Nacht und auch im Sommer
(122)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerFrank McCourts "Tag und Nacht und auch im Sommer" führt uns weiter durch die faszinierende Lebensgeschichte des Autors und seiner Familie, wobei es eine gekonnte Fortsetzung zu den vorherigen Werken darstellt. Während das Buch zweifelsohne seinen eigenen Reiz hat, mag es nicht ganz die epische Tiefe von McCourts früheren Meisterwerken erreichen.
Die Fortsetzung setzt die Erzählung der McCourts mit einer reifen und reflektierten Perspektive fort, die den Leser durch die verschiedensten Phasen des Lebens führt. McCourt präsentiert erneut seine charakteristische Mischung aus Humor und Herzlichkeit, die es ihm ermöglicht, selbst alltägliche Ereignisse in anregende Geschichten zu verwandeln.
Die Charakterentwicklung setzt sich auf natürliche Weise fort, und die Leser, die bereits mit Frank, Angela und den anderen vertraut sind, werden ihre Entwicklung im Laufe der Jahre als authentisch und kontinuierlich empfinden. Die klare Beobachtungsgabe McCourts bleibt erhalten und fügt der Geschichte eine Ebene der Authentizität hinzu.
Die historischen und gesellschaftlichen Bezüge sind erneut beeindruckend eingewoben, wobei das Buch geschickt individuelle Erfahrungen mit größeren kulturellen Veränderungen verbindet. McCourt versteht es, sein persönliches Leben in den Kontext der Zeitgeschichte zu setzen und so eine breitere, gesellschaftliche Perspektive zu schaffen.
Dennoch könnte der Leser bemerken, dass das Buch möglicherweise nicht die gleiche mitreißende Intensität wie die vorherigen Werke des Autors aufweist. Obwohl die Erzählung flüssig vorangeht und die Leser mitnimmt, fehlt möglicherweise jener tiefe emotionale Sog, der die vorherigen Bücher zu literarischen Meisterwerken machte.
Insgesamt betrachtet ist "Tag und Nacht und auch im Sommer" jedoch eine einfühlsame Fortsetzung, die die Leser weiterhin in die Welt der McCourts entführt. McCourt präsentiert erneut eine faszinierende Lebensreise, wenn auch möglicherweise nicht in der gleichen überwältigenden Intensität wie zuvor. Das Buch bleibt ein bedeutender Beitrag zu seiner autobiografischen Erzählung und wird von Lesern geschätzt werden, die Freude an McCourts Erzählkunst und der Menschlichkeit seiner Geschichten haben.
- Michael Laczynski
Fürchtet euch und folgt uns
(6)Aktuelle Rezension von: GartenkoboldKlappentext: Was verbindet Frankreichs Front National mit Großbritanniens Brexit-Befürwortern, mit Polens Regierungspartei „Recht und Gerechtigkeit“, Deutschlands AfD und dem griechischen Linksbündnis Syriza? Welche Gemeinsamkeiten haben Boris Johnson, Frauke Petry, Heinz- Christian Strache und Beppe Grillo? Sie inszenieren sich als Rebellen gegen das Establishment, versprechen einfache Lösungen für komplexe Probleme – und nutzen die Sorgen ihrer Anhänger als Rohstoff für politischen Erfolg. Angst vor Fremden, Angst vor dem materiellen Abstieg, Angst vor dem gesellschaftlichen Wandel und Angst vor dem Diktat abgehobener Eliten sind die vier wichtigsten Bausteine des europäischen Populismus. Michael Laczynski, EU-Korrespondent der Tageszeitung Die Presse in Brüssel, zeigt, wie Populisten diese Ängste nutzen, um auf Stimmenfang zu gehen, wer die Menschen sind, die ihnen vertrauen, und was gegen ihre Politik unternommen werden kann. Die Reise führt von London über Paris und das Brüsseler Europaviertel bis in die Ghettos von Kopenhagen und die Vororte von Warschau.
Nachdem Präsident Trump gewählt wurde, haben die Wahlforscher Ergebnisse vorlegt, nachdem frustrierte, ältere weiße Männer ohne Collegeabschluss Trump gewählt haben, als ich anfing, zu lesen, stieß ich wiederum auf diese Aussage : "Männlich, weiß, unterdurchschnittliches Bildungsniveau, überdurchschnittliches Alter, das sind die Attribute des stereotypischen UKIP-Wählers..." obwohl der Autor diese Aussagen in späteren Kapiteln relativiert, aber, es bleibt haften. Dass ebenso die Mittelschicht große Ängste hat, erlebe ich selbst auch und auch einigen meiner Nachbarn geht es ähnlich, aber wähle ich darum Rechtspopulisten? Nein, ganz bestimmt nicht.
Rechtspopulisten teilen die Gesellschaft in zwei homogene Gruppen, das Volk und die sogenannte „korrupte Elite“ und das nutzen sie als Schlagworte. Auch unsere Politiker gehen nicht auf unsere Ängste ein, auch ich fühle mich manchmal verraten und verkauft, aber wähle ich deshalb Rechtspopulisten, nein, ich glaube, es steckt noch viel, viel mehr dahinter.
Im Buch wird sehr gut das Beispiel Dänemark beschrieben und ja, wir müssen alle zusammenstehen und helfen, damit Integration gelingen kann, diese kann nämlich dann schon nicht funktionieren, wenn wir Immigranten in eigens dafür gebaute „Ghettos“ umziehen, wenn wir nicht genügend Sprachkurse anbieten, wenn Immigranten wegen ihres „nichteuropäischen“ Aussehens angepöbelt werden. Ich selbst bin in der Flüchtlingshilfe ehrenamtlich tätig und kenne nur Einzelschicksale, aber die von mir betreuten Kriegsflüchtlinge tun alles dafür, hier in friedlicher Existenz mit den deutschen Nachbarn zusammenzuleben, nein, sie verleugnen sich deshalb nicht….
Das Buch regt zum Nachdenken an und meines Erachtens steckt noch viel mehr dahinter, obwohl selbst oft im www, sehe ich eine ganz große Gefahr bei den Beiträgen der sozialen Netzwerke, in die jeder immer unverhohlener Rassismus und Hass gegen Minderheiten propagieren kann, Falschmeldungen verbreiten und zur Hetzjagd aufrufen kann. Und auch das sind nur die Spitzen des Eisbergs.
Wir alle hier in Europa sind auf dem Weg in stürmische Zeiten, der internationale Terrorismus wird bedrohlicher, aber wir als Gesellschaft dürfen uns die Zügel von den Rechtspopolisten nicht aus der Hand nehmen lassen.
Ach ja, die Lektüre war manchmal erfrischend humorvoll, trotz des ernsten Themas. - Nicola Yoon
The sun is also a star
(280)Aktuelle Rezension von: mrsmietzekatzemiauzgesichtNatashas härtestes Tag steht ihr bevor: ihre Familie und sie werden aus Amerika abgeschoben. Durch ein Vergehen ihres Vaters wurde öffentlich, dass sie illegal in Amerika leben. Nun steht die Abreise bevor, in 24 Stunden ist sie in Jamaika. Ein Land, an das sie nur noch entfernt Erinnerungen hat und in dem sie sich nicht heimisch fühlt. Natascha will ein letztes Mal versuchen die Ausreise zu verhindern und macht sich auf den Weg ihre Familie zu retten. Dabei stößt Daniel auf sie. Er hat auch einen großen Tag vor sich: ein Empfehlungsgespräch für Yale. Seine Eltern wollen unbedingt, dass er Medizin studiert und ein erfolgreicher Arzt wird. Daniel will das genau so wenig wie sein älterer Bruder Charlie, der gerade erst von Yale suspendiert wurde und somit Schande über die Familie bringt. Daniel und Natascha treffen zufällig aufeinander. Für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick, sie glaubt nicht an sowas. Nun versucht Daniel sie vom Gegenteil zu überzeugen während beide auf die wichtigsten Termine ihres bisherigen Lebens warten.
Der Schreibstil ist sehr gut. Ich habe vor vielen Jahren ein anderes Buch der Autorin gelesen, an dessen Inhalt ich mich nicht mehr erinnere, aber weil mir das so gut gefiel habe ich mir "The Sun Is Also a Star" gekauft. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Natascha und Daniel gelesen aber zwischendurch auch von zufälligen Randfiguren unter anderem von einer Kellnerin, einer Sicherheitsbeamtin oder einem Wachmann. Die Idee finde ich super und hat frischen Wind in die Geschichte gebracht. Aber auch ohne dieses Feature hätte mich das Buch von sich überzeugen können, denn die beiden Hauptfiguren sind Goldstaub.
Am besten hat mir Daniel gefallen. Er ist auf jeden Fall ein Bauchmensch, Träumer, Dichter und ein toller Fang. Ich habe ihn sehr schnell sehr gern gehabt. Seine Familie ist sehr bedacht auf Traditionen. So stell ich mir ehrlich gesagt auch eine asiatische Familie vor auch wenn das ein totales Klischee ist.
Natascha mag ich auch gern. Sie ist definitiv ein Kopfmensch, sehr schlau, ehrlich und direkt. Sie hält ihre Gefühle gern zurück und gibt nicht alles preis. Das Verhältnis zu ihrem Vater ist schlecht, denn er zieht sich zu sehr aus dem Familienleben raus um einen Traum hinterherzujagen, den er wahrscheinlich nie erreichen wird.
Trotz der ernste Themen der Geschichte wie Abschiebung, Rassismus, Armut und verschiedene Familiedramen konnten mich die Jugendlichen auch immer wieder zum Lachen bringen. Besonders Daniels Gedanken in der Karaoke Bar waren zum Schreien.
Über die Nebenfiguren hätte ich gern mehr erfahren. Ich kann mir zum Beispiel kaum vorstellen warum Daniels älterer Bruder so ein großer Arsch ist oder warum sich Nataschas beste Freundin nicht mehr bei ihr gemeldet hat.
Das Ende hat mir nicht gefallen.
- Martina Sahler
Weiße Nächte, weites Land
(89)Aktuelle Rezension von: Vampir989Klapptext:
Deutschland im 18. Jahrhundert. Nach dem Ende des siebenjährigen Krieges herrscht in dem kleinen Dorf Waidbach in Hessen Hoffnungslosigkeit. Die Schwestern Christina, Eleonora und Klara Weber leiden nach dem Tod ihrer Mutter besonders in der schwierigen Lage. Der Ruf Katharinas der Großen, in Russland ein neues Leben zu beginnen, kommt gerade recht. Angezogen von großartigen Versprechungen auf Land und Geld machen sich die Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, gemeinsam auf die Reise. Doch die Wirklichkeit entspricht weder ihren Erwartungen noch ihren Hoffnungen. Sie erweist sich vielmehr als rau und grausam: Statt eines sorgenfreien Lebens in Wohlstand erwarten die Schwestern zunächst kalte Winter und schwere Arbeit. Werden sie es schaffen, sich an der Wolga ein neues, besseres Leben aufzubauen?
Meine Meinung:
Ich habe schon viele Bücher von der Autorin gelesen und war immer total begeistert.Deshalb hatte ich auch große Erwartungen an diese Lektüre.Und wie immer wurde ich nicht enttäuscht.Wieder einmal hat mich Martina Satler in den Bann gezogen.
Dies ist der Auftakt einer Wolga-Trilogie.Ich wurde in das 18.Jahrhundert in die Zeit von 1765-1780 entführt und lernte die Schwestern Christina,Eleonora und Klara Weber kennen.Natürlich begleitete ich Sie auf dem Weg nach Russland und erlebte dabei viele interessante Momente.
Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben und ich konnte sie mir gut vorstellen.Es gab viele unterschiedliche Charaktere welche herrvoragend ausgearbeitet wurden.Jede einzelne Person in dieser Geschichte war ein kleines Highlihgt für mich.Viele Szenen wurden sehr detailliert dargestellt und so war ich meist mitten im Geschehen dabei.Durch die lebendige und mitreissende Erzählweise wurde ich förmlich in Geschichte hinein gezogen.Es gab so viele aufregende,herzberührende und bewegende Ereignisse und ich durfte sie hautnah miterleben.Unvorhersehbare Wendungen liesen keine Langeweile aufkommen.Die Handlung blieb durchweg einfach interessant.Durch die sehr guten Recherchen der Autorin habe ich auch viel Wissenswertes über die Auswanderung vieler Deutschen nach Russland vor vielen Jahren erfahren.Das hat mir sehr gut gefallen.Besonders faziniert haben mich auch die vielen bildhaften und malerischen Beschreibungen der Landschaften .So hatte ichn das Gefühl selbst alles mitzuerleben.Viel zu schnell war ich am Ende des Buches angelangt.Erwähneswert ist noch das Nachwort.Dieses rundet das brillante Werk ab.
Das Cover ist eher schlicht gehalten.Aber es passt perfekt zu dieser Geschichte.Wie immer hatte sehr lesenswerte und interessante Stunden mit dieser Lektüre.Natürlich vergebe ich glatte 5 Sterne und danke der Autorin für diesen tollen Roman.
- Marina Lewycka
Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch
(321)Aktuelle Rezension von: FrieSchon seit Jahren wollte ich dieses Buch lesen. Es tauchte in Listen von lustigen Büchern auf und davon kann man nicht genug lesen, finde ich. Vorab: es ist lustig, aber es ist noch mehr.
Nikolai, 84, Vater der Erzählerin Nadia, verliebt sich 2 Jahre nach dem Tod seiner Frau in eine 36 jährige Ukrainerin. Valentina, wandelndes Klischee, auf der Suche nach Reichtum und Sicherheit, hat den alten Vater schon zum Heiratsversprechen gebracht.
Das führt dazu, dass sich Nadja mit ihrer Schwester Vera verbündet. Die Schwestern hatten zuvor jahrelang kein gutes Haar aneinander gelassen.
Natürlich kann Valentina nicht genug an vermeintlich prestigeträchtigen Anschaffungen tätigen und natürlich schafft es Nikolai in Anbetracht von Valentinas prächtigen Brüsten nicht, sie zu bremsen und lebt über seine Verhältnisse.
Alles, was man sich so vorstellt, was geschehen könnte, passiert auch. Ein bisschen Schadenfreude kommt auf.
Daneben erfahren wir aber auch etwas über den Verlust des Zuhause in der Ukraine, den schlimmen Verhältnissen in den Lagern und das Leben in England, das irgendwie unvollständig wirkt, da die 'Heimat' doch wo anders ist.
Obwohl die Töchter nicht sympathisch agieren und dem Vater die ohnehin nicht leichte Situation eher schwerer machen, will man sie am Ende in den Arm nehmen. Jeder trägt sein Päckchen und die meisten sind unsichtbar für andere. Das sollte man nie vergessen, wenn andere 'komisch ' sind. Und leider kommen nun erneut Menschen auf der Flucht aus der Ukraine zu uns. So bleiben manche Themen des Buches leider aktuell.
Auch wenn das Buch anders endet als erwartet; ich habe mich gut amüsiert.
Valentina, wenn Du nach Deutschland kommst, melde Dich bei mir! - Susan Jane Gilman
Die Königin der Orchard Street
(129)Aktuelle Rezension von: gstMalka kam 1913 als jüngstes Kind einer jüdischen Familie aus Russland nach New York. Ausgerechnet ein Unfall, nach dem sie behindert blieb, erwies sich als Glücksmoment für sie. Sie verlor zwar ihre eigene Familie, fand aber eine neue, bei der sie lernte, stark zu sein. Trotz Ablehnung wurde sie gefördert und fand ihr Glück.
In diesem Roman erfahren wir aus ihrem Mund, wie sie ihr Leben sieht. Wir lernen eine kluge Frau kennen, die zwar nicht sympathisch, dafür aber sehr gewitzt ist. Bei manchen Episoden habe ich gelacht, bei anderen dagegen die Kopf geschüttelt.
Die amerikanische Schriftstellerin Susan Jane Gilman hat mit ihrem ersten Roman „The Icecream Queen of Orchard Street“ 2014 ein unterhaltsames Werk geschaffen, das zwei Jahre später in Deutschland Erfolge feierte.
Ich fand es auch zehn Jahre später noch interessant, den amerikanischen Traum vom Aufstieg in eine bessere Gesellschaftsschicht zu lesen. Zwar enthält es auch nervige Wiederholungen, aber wer darüber hinweg schaut, kann so einiges aus dem (Traum-)Leben der Amerikaner erfahren.
- Libba Bray
Diviners – Die dunklen Schatten der Träume
(62)Aktuelle Rezension von: Isa_HeDas Buch „Diviners - Die dunklen Schatten der Träume“ ist der zweite Teil von Libba Brays Diviners Reihe und knüpft kurze Zeit nach den Ereignissen aus Band eins an. Eine neue Bedrohung sucht New York in Form der rätselhaften Schlafkrankheit heim und es sieht so aus, als könnten nur die Diviners helfen.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gefallen. Er ist angenehm zu lesen und mit ihrer eher ruhigen Art, kann man sehr gut in die Geschichte eintauchen. Die Geschichte wurde aus mehreren Perspektiven erzählt, was mir wieder sehr gefiel und so auch mehrere Handlungsstränge verfolgt wurden, die sich nach und nach immer mehr angenähert haben. Wie auch schon im ersten Teil hat mir die Atmosphäre im Buch wieder sehr gefallen. Das Flair der 20er Jahre bringt die Autorin sehr gut herüber, sowohl die Licht als auch die Schattenzeiten der damaligen Zeit. So erlebt man gerade mit Evie Partys, als gäbe es keinen Morgen, durch Henry und Theata bekommt man einen Einblick in das Leben der Broadway-Tänzer und der Musikszene und dass es auch schwer ist sich in diesem Bereich zu behaupten. Aber auch Anfeindungen aufgrund der Herkunft, Homosexualität oder die Arbeiterbewegung sind hier ein Thema, sodass man auch die Schattenseiten New Yorks zu spüren bekommt.
Die Charaktere wurden von der Autorin wieder sehr gut gestaltet und wirkten auf mich sehr individuell und auch authentisch. Mit Evie hatte ich in Band eins leider schon meine Probleme. Sie ist eben ein Partygirl, was gesehen werden will und lebt so, als wäre jeder Tag ihr letzter, was ja nicht unbedingt schlecht ist, für mich gab es aber Charaktere im Buch, die ich einfach lieber mochte. So zum Beispiel Henry und Ling, auf denen in dieser Geschichte ein größerer Fokus lag, da beide in der Lage sind durch Träume zu wandeln. Die zwei könnten unterschiedlicher nicht sein, trotzdem entstand langsam so etwas wie eine Freundschaft zwischen den beiden und wenn es brenzlig wird, konnten sie sich aufeinander verlassen. Bei Henry gefiel mir vor allem der Rückblick in seine Vergangenheit sehr, während mir Lings nüchterne Art und ihre Liebe zur Naturwissenschaft sehr gefallen hat. Was Henry und Ling in der Traumwelt, aber auch Evie, Sam, Jericho, Mabel, Theata und Memphis in New York aber genau alles erleben, das müsst ihr selbst lesen.
Mir hat das Buch auf jeden Fall gut gefallen. Wie auch Band eins hatte es seine Längen und man hatte manchmal das Gefühl auf der Stelle zu treten. Dafür mochte ich das Setting sehr gerne und auch wie die Autorin die Fantasyelemente in ihre Geschichte integriert hat. Es wirkte alles sehr schlüssig und auch schon fast realistisch. Von mir bekommt der zweite Teil der Diviner Reihe daher vier Sterne und ich werde diese Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen.
- Ken Follett
Die Nadel
(614)Aktuelle Rezension von: Mike_LeseratteEs ist ein Buch genau so, wie das Gesellschaftsspiel Scotland Yard. Die Nadel, der wahrscheinlich professionellste Spion der Deutschen im 2. Weltkrieg befindet sich in England und findet Beweise höchster Sicherheit. Gleichzeitig kommt ihm das MI5 auf die Spur und eine Jagt auf Leben und Tod beginnt.
Es ist wirklich wie bei dem Gesellschaftsspiel. Die Nadel ist Mister X, den es unbedingt gilt aufzuhalten, bevor er entkommen kann. Die Nadel zeigt die ganze Zeit über, wie professionell er ist. Dadurch, dass das Buch aus verschiedenen Perspektiven geschrieben ist, kann man genauso spannend verfolgen, wie der MI5 die Fährte aufnimmt und wie er ihm immer näher kommt.
Die Figuren sind gut ausgearbeitet und man kann alles gut verfolgen. Kann es nur Empfehlen.