Bücher mit dem Tag "eisele"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "eisele" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Ich bin Circe (ISBN: 9783961610952)
    Madeline Miller

    Ich bin Circe

     (356)
    Aktuelle Rezension von: tines_bookworld

    "Aber in einem einsamen Leben gibt es jene seltenen Momente, in denen eine Seele die andere berührt, so wie Sterne einmal im Jahr die Erde streifen. Die Begegnung mit ihm war ein solcher Moment für mich."

    Von Madeline Miller habe ich bereits " Das Lied des Achill" gelesen, und da das ein absolutes Jahreshighlight für mich war, war klar, dass dieses Buch auch gelesen werden muss. Zwar konnte es mich nicht ganz so überzeugen, war jedoch trotzdem sehr angenehm zu lesen.

    Griechische Mythologie war für mich bisher immer sehr verwirrend - zu viele Namen, alle haben Beziehungen zueinander und ständig passiert etwas Neues. So interessant ich das Ganze also fand, es fiel mir schwer, tiefer in die Materie einzusteigen. Doch Madeline Miller lässt das geradezu einfach aussehen. Ihr Schreibstil ist super flüssig und warm, er liest sich schnell und sanft weg, ohne die Anziehungskraft zum Buch zu lösen. Trotz der vielen Götter, Titaten und Sterblichen habe ich den Überblick behalten können und konnte auch endlich verstehen, warum dieses und jenes so geschah. Für Notfälle gibt es im Anhang aber auch eine Namensübersicht mit Erklärungen, die bestimmt sehr hilfreich ist.

    Circes Geschichte ist recht unbekannt, ich hatte, im Gegensatz zu Achilles, noch nie etwas von ihr gehört. Doch wenn man das Buch liest, ist ihr Leben gar nicht so unscheinbar wie es scheint. Ihre Charakterentwicklung ist so deutlich und zeichnet sich auch stark in Millers Schreibstil ab; es ist fantastisch! Circes Gedanken und Motive waren stets nachvollziehbar. Sie ist eine starke Frau, die weiß, was sie will, was sie braucht, und wie sie es bekommt. Über tausende von Jahren sieht sie dem Treiben um sich herum zu, beobachtet, wartet, und greift teilweise doch stark in die Geschichte ein. Sie macht Fehler, behebt diese, macht es beim nächsten Mal besser. Circe hat mir als Charakter sehr gefallen.

    Einen Stern Abzug gibt es für die Länge der Geschichte und die verhältnismäßig doch kaum vorhandene Spannung. Das Buch IST spannend, ich habe es fast in einem Rutsch durchgelesen, doch es passiert nichts Nervenaufreibendes. Es gibt viel passives Erzählen aus der Ich-Perspektive (90%) und wenig wörtliche Rede - das macht es teilweise etwas langatmig. Auch habe ich nicht so sehr mitgefühlt wie bei The song of Achilles.

    "Ich bin Circe" bekommt von mir verdiente 4/5 Sterne.

  2. Cover des Buches Sag den Wölfen, ich bin zu Hause (ISBN: 9783961610563)
    Carol Rifka Brunt

    Sag den Wölfen, ich bin zu Hause

     (207)
    Aktuelle Rezension von: Mariesu

    Was bringt einen dazu, eine völlig aus der jetzigen Zeit gefallene Geschichte zu lesen, die mit dem eigenen Leben absolut nichts zu tun hat?
    Was bringt einen dazu in der Mitte der Buches weiterzulesen, obwohl man weiß, dass es jetzt nur noch schmerzhafter werden kann.
    Was bringt einen dazu sämtliche Schilderungen einfach hinzunehmen, obwohl diese kaum vorstellbar sind?
    Und wer um Himmels willen, denkt sich so eine Story aus!?
    Es ist vielleicht die Einsamkeit mit der jeder Mensch fertig werden muss und die so treffend durch jede Zeile in Erscheinung tritt, dass es weh tut.
    Das Buch hat mich gefesselt, obwohl ich nicht leicht einzufangen bin. Machtspiele, Gönnertum, Eitelkeit, Eifersucht und das ständige Ringen um das Selbst hätten vor der Kulisse einer tödlichen Krankheit nicht treffender beschrieben werden können. Dass die Hauptprotagonistin eine Jugendliche ist, machte das Ganze noch interessanter.
    Und am Ende entwickelt sich der ersehnte Moment der Freiheit und des Friedens.
    Hierzu ein Jugendgedicht aus "Mensch Wanderer" von Christian Morgenstern (1871 – 1914):

    Wie oft wohl bin ich schon gewandelt
    auf diesem Erdball des Leids,
    wie oft wohl hab’ ich umgewandelt
    den Stoff, die Form des Lebenskleids?

    Wie oft mag ich schon sein gegangen
    durch diese Welt, aus dieser Welt,
    um ewig wieder anzufangen,
    von frischem Hoffnungstrieb geschwellt?

    Es steigt empor, es sinkt die Welle –
    so leben wir auch ohne Ruh’;
    unmöglich, dass sie aufwärts schnelle
    und nicht zurück – dem Grunde zu.

  3. Cover des Buches Die Optimisten (ISBN: 9783961610778)
    Rebecca Makkai

    Die Optimisten

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Meinbuecherregal

    Die Optimisten von Rebecca Makkai aus dem #eiseleverlag 

    💔

    Ganz ehrlich… weder das Buch, die Autorin oder der Verlag waren mir vor ein paar Wochen bekannt. Kannte ich nicht. Nie von gehört.

    .

    Das Buch hätte ich mir ohne #lesechallenge auch nicht gekauft. Zu dick, zu unscheinbar und ein Text auf der Rückseite, der mich ohne Ahnung zurück lässt.

    .

    Aber dieses Buch hat mich still und heimlich gepackt.

    .

    Mit dieser Geschichte werden zwei Leben erzählt. Von Yale und von Fiona. Ein Handlungsstrang beginnt 1985 und der andere spielt in 2015.

    .

    Auch wenn es hier um AIDS geht… spielt sich der Schrecken im Hintergrund ab. Hier geht es eher um die Menschen und ihr Leben. Still und leise lerne ich sie beim Lesen kennen. Sie sind mir klammheimlich ans Herz gewachsen. Ich sag nur… haltet Taschentücher bereit!

    .

    Dieses Buch regt zum Nachdenken an, hat mich informiert und trotzdem auf entspannte Art unterhalten. Wie kann das sein? Keine Ahnung, so ist es mir ergangen.

    .

    Ich bin froh, dass ich dieses - trotz allem respektvolle und warmherzige - Buch kennengelernt und gelesen habe. 

    .

    Schade, dass ich mit den Protagonisten keinen Kaffee trinken gehen kann. Ich hätte euch gerne kennengelernt.

    .

    Ungewöhnlicher Lesetipp von mir für Leser, die ein eigentlich schweres und beängstigendes Thema (Krankheit) „sympathisch“ erlesen möchten.

  4. Cover des Buches Die Farbe von Milch (ISBN: 9783453422544)
    Nell Leyshon

    Die Farbe von Milch

     (408)
    Aktuelle Rezension von: marielle_liest

    Mary lebt 1830/31 mit ihren Eltern, ihren drei Schwestern und ihrem Großvater auf einem Bauernhof. Ihre Kindheit ist trotz ihrer körperlichen Beeinträchtigung von harter Arbeit, Gewalt und Ignoranz geprägt. Nur zu ihrem Großvater hat sie ein liebevolles Verhältnis. Eines Tages wird die 15-jährige Mary in das noble Haus eines Pfarrers geschickt, um dort zu leben und die kranke Frau des Pfarrers zu pflegen. Zum ersten Mal erfährt sie Anerkennung und Freundlichkeit von der kranken Frau. Doch die schönen Momente sind leider nicht von Dauer.

    •••

    Zuerst war ich über den kindlichen und einfachen Schreibstil verwundert, bis ich nach ein paar Seiten verstanden habe, dass Mary selbst ihre Geschichte erzählt - in ihren eigenen Worten und ohne viele Satzzeichen. Ab diesem Moment war der Stil einfach nur genial und hat eine sehr intime Atmosphäre geschaffen. Man baut dadurch eine enge Bindung zu Mary auf, die trotz ihres Schicksals kein Blatt vor den Mind nimmt und unglaublich mutig ist.

    Auch wenn ich nicht zu viel verraten möchten, war die Gewalt gegenüber Mary für mich schwer zu ertragen. Und ich bin sicher, dass ihre schlimmen Erlebnisse jeden Lesenden mitten ins Herz treffen. Umso wichtiger finde ich, dass Marys Lebensgeschichte und  Geschehnisse dieser Art thematisiert werden. Und das gelingt der Autorin in diesem Buch auf herausragende und unglaublich berührende Weise. Denn auch wenn das Buch Mitte des 19. Jahrhunderts spielt und Gewalttaten zu dieser Zeit normalisiert und verharmlost wurde, sind sie genauso schrecklich wie Gewalt in der heutigen Zeit. 

    Ich hatte während des Lesens hin und wieder eine leise Vorahnung und dachte so oft „Oh nein, bitte nicht!“ und dann ist es doch passiert und ich war dennoch schockiert.

    Große Leseempfehlung für eine Geschichte über eine beeindruckende junge Frau mit einem phänomenalen Gespür für Gut und Böse. Ich habe das kraftvolle und packende Buch in Kürze verschlungen und werde sicher noch lange an Mary denken! 🩶

  5. Cover des Buches Tiger (ISBN: 9783961611195)
    Polly Clark

    Tiger

     (64)
    Aktuelle Rezension von: SunnySue

    "Eine faszinierende Reise in die äußere und innere Wildnis von Menschen und Tieren."

    Mit ihrem Roman "Tiger" hat mich die Autorin Polly Clark absolut gefesselt. Die Geschichte hatte von Anfang an eine große Sogwirkung auf mich. Lag es daran, dass es in dem Buch um Tiger geht? Genauer gesagt, um den Sibirischen Tiger, der als Kind schon eine große Faszination auf mich ausübte. Ich weiß es nicht...

    Aber erst einmal der Klappentext: Für Frieda eine englische Primatenforscherin, sind Tiger nichts als wilde Tiere, fremd, roh und aggressiv. Aber seit sie in einem kleinen Zoo in Devon arbeitet, begegnet sie den Wildkatzen täglich. Nach und nach beginnt sie sich für das Wesen der Tiger zu interessieren; dann sie zu verstehen, und schließlich, sie zu lieben. Durch sie lernt sie einen Teil von sich selbst neu zu entdecken und begibt sich auf eine Reise, die sie bis nach Sibirien führt, wo ihr eigenes Schicksal sich mit dem von Tomas, einem einsamen Mann in den Wäldern der Taiga, der kleinen Sina, einem wilden Mädchen und dem der Tiger auf überraschende Weise verbindet.

    Für diesen Roman reiste Polly Clark selbst in die sibirische Taiga, wo sie viel über die Sibirischen Tiger lernte und auch über die Beziehung der indigenen Bevölkerung zu den Tieren. Denn für die Udehe waren die Tiger quasi Götter. Und eben jene Faszination, die die Autorin zu diesen eindrucksvollen, eleganten Tieren hat, verpackt sie in teilweise poetische, majestätische Sätze und Gedanken, so dass ich beim Lesen die Präsenz des Tigers körperlich spüren konnte. Eindrucksvoll führt Clark uns vor Augen, wie die Lebensräume von Menschen und Tigern in der rauen Wildnis der Taiga aufeinanderprallen.

    Polly Clark erzählt uns die Geschichte in vier Erzählsträngen. Der erste und größte Teil handelt von der Forscherin Frieda, die äußerlich wie innerlich gezeichnet ist. Im zweiten Part lernen wir den Russen Tomas kennen, der mit seinem Vater ein Reservat für die Tiger aufbauen möchte. Teil drei befasst sich mit Edit. Einer Udehe, die mit ihrer kleinen Tochter Sina in die Wälder der Taiga flüchtet, um ihrer Ehe zu entkommen. Letztlich werden diese Erzählstränge im vierten Abschnitt gekonnt miteinander verwoben und es wird deutlich, wie alles mit allem zusammenhängt.

    "Tiger" ist ein wirklich wundervolles Buch, das eindrucksvoll die Liebe zu diesen majestätischen Geschöpfen zeigt. Absolut lesenswert.

    "Wenn du etwas nimmst, was mir gehört, wirst du dafür büßen. Das ist Herrschaft."

    Übersetzt von Ursula C. Sturm.

  6. Cover des Buches Hier geht’s lang! (ISBN: 9783961611201)
    Elke Heidenreich

    Hier geht’s lang!

     (52)
    Aktuelle Rezension von: Henri3tt3

    Elke Heidenreich begleitet mein Lesen schon fast mein ganzes Leben. Als ich klein war, flogen bei uns zuhause die Else-Stratman-Bücher herum. Ihre "Also..."-Kolumne in der Brigitte habe ich schon gelesen, als mich der Rest dieser Zeitschrift noch nicht und später nicht mehr interessierte. Mittlerweile hieß sie "Also dann..." und war eine Art Briefwechsel mit Till Raether. Vor etwa 20 Jahren durfte ich beide mal auf einer Lesung erleben, da mutierte ich plötzlich zum hibbeligen Fangirl mit galoppierendem Herzklopfen. Mal mag ich ihre Bücher und mal weniger, aber gelesen habe ich sie fast alle. Ihre Büchersendung im ZDF "Lesen!" mit Ausrufezeichen (!) fand ich großartig. Dabei ging es mir weniger um die Bücher, die sie dort empfahl. Denn da habe ich schnell gemerkt, dass die mir oft gar nicht gefallen. Nein, ich war fasziniert davon, wie sie über Bücher und über das Lesen sprach. Diese Begeisterung, diese Leidenschaft! Gern wurde sie auch mal heftig ausfallend (oder war das erst später im Literaturclub, als sie mit Büchern warf?) und manchmal haut sie echt daneben. Nicht nur, wenn's um Bücher geht. Aber auch in ihren Büchern gibt es immer wieder mal Momente, in denen sie mich erschreckt und ich zögere, weil ich verunsichert bin, ob diese Frau vielleicht doch nicht mehr geht, z.B. wenn sie sich im Radio über das Gendern lustig macht oder Whitesplaining betreibt. In "Hier geht's lang!" (wieder mit Ausrufezeichen!) gab es auch so eine Stelle (die mit dem Diamantring), an der ich fast abgebrochen hätte. Ja, es war nicht ihre Aussage und sie war wahrscheinlich genauso schockiert wie ich. Aber sie hat es da kommentarlos zitiert, vermutlich weil es selbstverständlich ist, wie sie dazu steht. Aber ich finde, das muss kommentiert und eingeordnet werden. Ich habe dann doch weitergelesen. Das Buch ist quasi eine Autobiographie ihres Leselebens. Banale Dinge wie Hochzeiten und Scheidungen werden im Nebensatz erwähnt, aber über Autorinnen, die sie geprägt haben, schreibt sie mit viel Liebe zum Detail. Und das ist es ja, was uns oder zumindest mich interessiert. Vieles habe ich schon längst gelesen (z.B. Vom Winde verweht, A Room of One's Own, Die Wand), aber vieles eben auch nicht und meine Leseliste ist jetzt wieder gut gefüllt.

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