Bücher mit dem Tag "eisenbahn"
172 Bücher
- Leo Tolstoi
Anna Karenina
(1.094)Aktuelle Rezension von: LanibohlMir hat das Buch sehr gefallen. Ich fand es manchmal etwas langatmig, aber der Anfang sowie das Ende sind legendär. Das Buch über das Leben der berühmtesten Ehebrecherin der Welt ist wirklich schön geschrieben. Es wird auf viele Details geachtet und versetzt den Leser tatsächlich in eine andere Welt. Ich mag die verschiedenen Seiten des Lebens, die hier aufeinander treffen. Es ist keine Ferien Lektüre, sondern eignet sich sehr für kalte Winterabende.
- Pascal Mercier
Nachtzug nach Lissabon
(1.385)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderRaimund Gregorius macht sich auf eine Reise. Der belesene Lateinlehrer fährt mit dem Nachtzug nach Lissabon. Um sich vorzubereiten hat er ein Werk eines portugiesischen Schriftstellers im Gepäck. So taucht er nicht nur in das Land ein, dass er bald sehen wird, sondern auch in das Leben. Raimund ist begeistert und gefangen von der Geschichte und macht sich auf die Suche. Nach den Spuren des Schriftstellers, er sucht das Leben und Raimund sucht eben auch sich. Pascal Merciers Buch hat Millionen begeistert und dies völlig zurecht. Es ist ein großartiges, ein feines Buch und man kommt selbst zum nachdenken und macht sich auf die Suche.
- Jules Verne
Reise um die Erde in 80 Tagen
(547)Aktuelle Rezension von: meineweltauspapier𝐈𝐧 𝟖𝟎 𝐓𝐚𝐠𝐞𝐧 𝐮𝐦 𝐝𝐢𝐞 𝐖𝐞𝐥𝐭 𝐯𝐨𝐧 𝐉𝐮𝐥𝐞𝐬 𝐕𝐞𝐫𝐧𝐞
Übersetzung: Gisela Geisler | Erschienen am: 27.08.2021 | Verlag: Reclam Verlag | Werbung, selbstgekauft
Eben erst hat Jean Passepartout seinen Dienst bei seinem extrentrischen Herrn angetreten, als dieser ihn mit einer waghalsigen Unternehmung überrumpelt.
Im Reform Club hat Phileas Fogg bei einer leidenschaftlichen Partie Whist gewettet, er könne die Welt in 80 oder weniger Tagen umreisen. Der Wetteinsatz: 20.000 Pfund, das halbe Vermögen von Mister Fogg.
Und so bricht der englische Gentleman mit seinem französischer Diener und den restlichen 20.000 Pfund im Gepäck von London aus in östliche Richtung auf in ein Rennen gegen die Zeit.
▶︎Am Anfang läuft alles noch nach Plan für die zwei Reisegefährten, kein Wunder bei einem Mann wie Fogg, der die Pünktlichkeit liebt. Nach und nach aber stolpern die Zwei von einem Abenteuer in das nächste und werden sogar heimlich von Mister Fix, von der englischen Polizei verfolgt.
Die Charaktere sind mir während ihrer abenteuerlichen, temporeichen Geschichte ans Herz gewachsen. Wer vor Klassikern nicht zurückschreckt, sollte zupacken.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
- Reif Larsen
Die Karte meiner Träume
(284)Aktuelle Rezension von: Veronika_SchmidDieses Buch ist komplett anders als alles, was ich bisher gelesen habe. Es hat eine Weile gedauert, bis ich in den Lesefluss gekommen bin, aber es ist so wunderbar lustig, traurig, langweilig, spannend,... Ich konnte so gut mit T.S. mitfühlen. Die Geschichte ist einfach großartig in ihrer Einfachheit.
- J. D. Salinger
The Catcher in the Rye
(468)Aktuelle Rezension von: misspider"So crumby it killed me" would be me one-line-description of the book. Except for the last couple pages it was such a boring book and the writing was so repetitive and unoriginal that I had a hard time not falling asleep while reading. I was always curious to know what the fuzz is all about with this book, but I never expected something like this. Holdens constant babbling and whining was enervating, and ever time he described a situation with the words "it killed me" I really wished it already would - and thus end this miserable reading experience for me. At least I learned a new english word: crumby, though I doubt I will ever actively use it outside of this review.
- Henry David Thoreau
Walden
(137)Aktuelle Rezension von: JMKSonnyIch zog in den Wald, weil ich den Wunsch hatte, mit Überlegung zu leben, dem eigentlichen, wirklichen Leben näherzutreten, zu sehen, ob ich nicht lernen konnte, was es zu lehren hatte, damit ich nicht, wenn es zum Sterben ginge, einsehen müßte, daß ich nicht gelebt hatte.
Worum geht es?
Henry David Thoreau, ein bekannter von Ralph Waldo Emerson, zieht 1845 für 2 Jahre in eine selbst gebaute Hütte am Waldensee. Walden ist sein aufbereitetes Tagebuch dieser Zeit. Thoreau ist auf der Suche nach dem wahren, wirklichen Leben und laut ihm kann das Leben nur aus dem Standpunkt der freiwilligen Armut unparteiisch beurteilt werden. Dieses Buch ist ein Gedankenfeuerwerk. Einfache Naturbeschreibungen wechseln sich ab mit tiefgreifenden Einsichten und Metaphern über das menschliche Leben.
Thoreau lebt auf einfachste Weise, jedoch bei weitem nicht einsam. Er geht regelmäßig ins unweit gelegene Dort oder Leute besuchen ihn in seiner Hütte. Es geht hier also nicht um einen Aussteiger und die Einsamkeit, sondern um die Einfachheit. Um Minimalismus. Es ist ein Experiment auf Zeit.
Ich möchte um keinen Preis, daß irgend jemand meine Lebensweise befolge; denn abgesehen davon, daß ich, ehe er sie ordentlich gelernt hat, schon wieder eine andere für mich gefunden haben kann, wünsche ich auch, daß es soviel verschiedene Menschen als möglich in der Welt geben möge; ich möchte nur, daß jeder recht sorgfältig trachtete, seinen eigenen Weg zu finden und nicht statt dessen den seines Vaters, seiner Mutter oder seines Nachbarn.
Es ist die Suche nach sich selbst. Und nach dem wahrhaftigen Leben, die ihn dort hintreibt. Er möchte die alten, ausgetretenen Pfade verlassen und stattdessen seinen eigenen Pfad eröffnen.
Meine Eindrücke
Das Buch ist leider an vielen Stellen zu zäh. Man muss sich hin und wieder durchquälen. Doch das ist es wert, denn man wird mit so einigen tiefgreifenden Gedanken belohnt, die die eigene Weltsicht verändern können.
Thoreau ist ein sehr guter Beobachter und liefert beeindruckende Naturbeschreibungen und Metaphern. Mutmaßlich durch die selbst gewählte Einfachheit klart er sein Denken und beschenkt uns mit gewaltigen Gedanken, von solcher Reinheit als wären sie direkt aus dem Waldensee geschöpft worden. Das Buch liefert eine reichhaltige Sammlung an Zitaten.
Manche Gedanken sind dabei vielleicht etwas zu radikal bzw. altmodisch. Manchmal könnte man ihm sicherlich Fortschrittsfeindlichkeit vorwerfen. Man sollte also die Gedanken nicht einfach übernehmen, sondern sie als wertvolle Grundlage ansehen, sein eigenes Denken daran zu schärfen und zu bereichern.
- Jennifer Donnelly
Die Teerose
(934)Aktuelle Rezension von: Kitty_CatinaDieses Buch ist wohl eines meiner älteren und dennoch habe ich es erst jetzt geschafft, es zu lesen, was vor allem daran lag, dass es sich um einen historischen Roman mit fast siebenhundert Seiten handelt. Und dennoch hat es sich gelohnt, denn dieses Buch ist tatsächlich ein richtiges Highlight für mich gewesen, welches ich kaum aus der Hand legen konnte.
Erzählt wird die Geschichte aus ganz verschiedenen Perspektiven und über mehr als zehn Jahre, sowohl in London als auch New York. Ebenfalls gibt es super viele Handlungsstränge und Personen, die mich aber zu keiner Zeit überfordert haben, da der Schreibstil wirklich großartig war und die Geschichte relativ leicht zu verstehen.
Vor allem aber begleitet man hier die junge Fiona, die mit ihrer Familie 1988 in London lebt, wo sich gerade die Gewerkschaft zu etablieren versucht, was zu einigem Durcheinander führt bis hin zum Tod ihres Vaters. Gleichzeitig spart sie zusammen mit ihrem Verlobten Joe mühsam Geld, um ein eigenes Geschäft eröffnen zu können. Leider wird es aber dazu nicht kommen. Dafür schlägt es Fiona nach New York, wo sie sich mühsam nach oben kämpfen muss, aber auch Rückschläge einstecken.
Die Geschichte ist dabei sehr umfangreich, wirkt aber zu keiner Zeit überladen oder langweilig, denn es passiert immer wieder etwas Neues und gibt viele, unerwartete Wendungen. Zudem treibt Jack the Ripper gerade sein Unwesen in London, ein fieser Teehändler mit Verbindung zu andern schaurigen Gestalten macht Probleme, genauso gibt es eine Menge Armut, Verluste, Mord und Totschlag, vor allem aber eine große Liebesgeschichte, welcher immer wieder, auf unterschiedlichste Weise, Steine in den Weg fallen und die nicht ausgelebt werden kann. Dafür gibt es aber auch wunderbare Freundschaften und Familienbünde, die voller Liebe stecken. Die Geschichte ist wirklich lebendig geschrieben, super spannend, romantisch und ab und an sogar echt spicy. Und obwohl es hier und da nicht zu einhundert Prozent realistisch zuging, habe ich die Geschichte einfach nur geliebt.
Ebenfalls mochte ich die Charaktere super gern, allen voran die starke und fortschrittliche Protagonistin Fiona, die trotz aller Widerstände nicht aufgibt und sich durchkämpft. Auch Joe mochte ich gern, sowie seine und Fionas Familien. Obendrein lernt man im Laufe der Geschichte noch den jungen Nick kennen, der es als schwuler Mann in einer Zeit, die noch nicht so aufgeschlossen war wie die unsere, nicht leicht hat. Er ist eine ganz besondere Person und ein riesiger Lichtblick zwischen anderen, nicht so netten Figuren. Und dennoch überwiegen die großartigen, liebenswerten Charaktere in diesem Buch und machen es zu dem, was es ist, wenn man auch die Bösewichte braucht, um die Geschichte spannend zu halten.
Alles in allem bekommt man hier einen wirklich vielschichtigen, historischen Roman mit einer starken Protagonistin, einer tragischen Liebesgeschichte und einem Kampf für Gerechtigkeit, welcher mich absolut begeistern konnte und den ich, obwohl er schon etwas älter ist, absolut empfehlen kann.
- Tom Rob Smith
Kind 44
(773)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeDie Geschichte spielt in Moskau/ in der Sowjetunion 1953. Auf Bahnschienen wird ein toter Junge gefunden, der ganz offensichtlich ermordet wurde, doch zu Stalins Zeiten hat es keine Verbrechen zu geben. Also ist der Junge verunglückt. Auch Geheimdienstoffizier Leo Demidow glaubt zunächst daran, doch im Laufe der Geschichte beginnt er, die Dinge zu hinterfragen und seine Meinung zu ändern...
** Die Geschichte ist beklemmend, bedrückend, manchmal schwer zu ertragen. Ab der ersten Seite herrscht eine unglaublich düstere Atmosphäre. Gleichzeitig ist der Roman sehr spannend. Einerseits möchte man den Roman weglegen, weil die Stimmung so bedrückend ist, andererseits möchte man unbedingt weiterlesen, um zu erfahren, was als nächstes geschieht. So ging es mir.
Das Buch regt zum Nachdenken an.
27.08.2024
- Gabriel García Márquez
Die Liebe in den Zeiten der Cholera
(494)Aktuelle Rezension von: tb29Die Geschichte wird aus der Perspektive der drei Protagonisten erzählt und dabei schafft es García Márquez, meiner Meinung nach sehr gut, die unterschiedlichen Charaktere voneinander abzugrenzen und ihre verschiedenen Herkünfte und Sichtweisen zu beschreiben. Sehr schön, wie der Autor die Szenerie um den Jahundertwechsel beschreibt und dabei poliitsche, kulturelle und technologische Entwicklungen einfängt.
Während mich insbesondere die Passagen rund um Dr. Juvenal Urbino amüsiert haben, konnte ich mich leider nie wirklich mit Florentino Ariza identifizieren, was mir vor allem zu Beginn das Lesen erschwert hat. Meiner Meinung nach ist es von Vorteil, dass dieser Klassiker keine reine Romanze beinhaltet und im Verlauf des Buches gelang es mir, mich mehr mit der Geschichte Arizas abzufinden und seine Rolle zu aktzeptieren, sogar stellenweise dem nächsten Tiefpunkt entgegenzufiebern. Letztendlich verstehe ich nicht, wieso sich Fermina Daza am Ende noch auf ihn einlässt.
Für mich ein Buch, dass ich auf meiner Klassiker-Liste abhaken kann, ohne dabei besonders positive oder negative Gefühle zu behalten.
- Alex Capus
Léon und Louise
(587)Aktuelle Rezension von: nad_kruegerBasierend auf der Lebensgeschichte seines Großvaters Léon erzählt Alex Capus dessen lebenslange Romanze mit Louise - eine über Jahrzehnte hinweg andauernde Liebe vor dem Hintergrund des Ersten und Zweiten Weltkrieges in Frankreich.
Locker leicht verpackt Alex Capus historische Daten mit einer fiktiven Erzählung, die weder langweilig aufgrund der Fakten noch kitschig daherkommt. Dabei hat er zwei so liebenswerte Charaktere geschaffen, die man nur ins ❤ schließen kann. Der Schreibstil hat mir sehr gefallen und dazu beigetragen, mich ohne Probleme in die Geschichte einzufinden.
Das Ende war überzeugend und romantisch. - Diverse
Europareise
(17)Aktuelle Rezension von: EdelstellaEinfach wunderbar diese Europareise bekannter Autoren, erschienen beim Audio-Verlag, hörbar auf 8 CD's, besprochen von bekannten Synchronstimmen.
Der Hörgenuß dieser Reise ist von ganz besonderer Art:
Da umgarnt mich Goethe voller Romantik und entführt mich nach Italien, insbesondere nach Rom und Neapel und ich kann es riechen und sehen und fühlen. Barenberg nimmt uns mit und wir nehmen ihm den Goethe ab, er ist es gar. Wunderbar.
Stefan Zweig hat mich besonders mit der Beschreibung der Großartigkeit von Oxford gefangengenommen und ich möchte einfach da mal hin. Till Hagen hat das gut umgesetzt und mich träumen lassen. Bei Zweig wünsche ich mir immer, auch über so eine wortgewaltige Sprache zu verfügen.
Und dann eine Reise nach Norwegen auf den Spuren Nansens, besser gesagt auf seinen Schneeschuhen. Welch positive Lebenseinstellung, was für ein Elan und wie großartig die Schneewelt dort beschrieben wird. David Nathan hat hier seine Stimme geliehen. So frisch wie der Schnee selbst.
Ich fand auch Heines Ausflug nach Polen sehr gut. Das Land aus Sicht des einfachen Bauern und deren Verhältnis zu den Edelleuten und wiederum deren Stellung zu Frankreich und Rußland.Sehr wissenswert und wertschätzend. So wie es Heines Art war!
So kann man immer weiter schwärmen, auch wenn man Dickens durch Frankreich begleitet und sich so manches Schmunzeln nicht verkneifen kann.
Was haben diese großen Menschen für Strapazen auf sich genommen und trotzdem sind sie an ihnen gewachsen und wir dürfen die jeweiligen Zeiten und Sehenswürdigkeiten durch ihre Augen betrachten und oft geben sie Raum, uns ein eigenes Bild zu machen.Ein Kulturgenuß der Lust macht, den nächsten Zug zu nehmen und hinaus in die Welt zu schreiten und der Neugier auf weitere Werke der großen Erzähler/innen macht.
Selbst der Umkarton der CD's ist sehr elegant gestaltet, zeigt er doch meines Erachtens eine Bühne mit Vorhängen für den nächsten Aufzug! Ich vergebe 5 Sterne und eine klare Empfehlung, wenn man ein besonderes Geschenk für einen verehrten Menschen braucht.
- Agatha Christie
Mord im Orientexpress
(833)Aktuelle Rezension von: Thoralf80Wenn ich als Leser schon in einem Zug sitze, dann möchte ich auch eine Eisenbahn-Atmo haben: das Rumpeln der alten Waggons, Besonderheiten vorbeifliigender Landschaften, das Fläzen in weichen Polstern der Abteile usw.. Die Handlung hätte ebensogut in einem Hotel spielen können. Wäre gar nicht aufgefallen. Ich bin eh kein großer Freund von Poirot, wollte aber zur Abwechslung mal wieder einen Christie-Roman lesen, allein nach dem wirklich genialen "Zehn kleine Negerlein" kann wohl nichts mehr groß kommen. Chandler fand den Plot bescheuert (er war ein brillanter Stilist, aber seine Plots oft mäßig. Einmal wusste er auf Anfrage einer Filmcrew nicht, wer eines der Opfer ermordet hatte :-, er wusste es einfach nicht :-, aber ich schweife ab), ich finde ihn mäßig, aber durchaus interessant. Doch die Handlung zieht und zieht sich, und wenn man schon als Kind eine der unzähligen Verfilmungen gesehen hat und sich ungefähr erinnern kann, worauf das hinausläuft, ist es fast ein wenig verschwendete Zeit. Aber das kann man der großen Christie nicht übelnehmen, ging sie doch davon aus, dass man vorher nicht den Film gesehen hat ;-
- Sara Gruen
Wasser für die Elefanten
(932)Aktuelle Rezension von: Liebes_BuchIch gehöre endlich auch zu den glücklichen Menschen, die dieses Zirkusbuch gelesen haben!
- Ken Follett
Die Pfeiler der Macht
(767)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderKen Follett ist ein suepr netter Mann, ich hatte das Glück ihm in Leipzig auf der Buchmesse beim rückwärts laufen auf die Füße getreten zu sein. Haben uns sehr nett unterhalten. Ich mag einige seiner Bücher, aber die großen, dicken historischen Schinken sind nicht so meins. Die Pfeiler der Macht fängt gut an und man bekommt gut recherchiertes Material, aber es zieht sich wie Kaugumi und es wird immer langatmiger und auch langweiliger. Ein Straffung hätte dem Buch gut getan und der Spannung einen sehr großen Dienst erwiesen.
- Simon Garfield
Zeitfieber
(10)Aktuelle Rezension von: TalathielWir sind besessen von der Zeit, davon, sie zu messen, zu kontrollieren, zu verkaufen, sie unvergänglich und sinnerfüllt zu machen. Wie sind wir derart unter das Diktat der Zeit geraten und was lässt sich dagegenhalten?
Die Geschichten dieses Buches führen auf die Spuren unserer Zeitbesessenheit. Ein Engländer kehrt aus Kalkutta heim, weigert sich aber, seine Uhr auf die heimische Zeitzone umzustellen. Beethovens symphonische Wünsche werden übergangen. Ein Augenblick im Krieg wird auf alle Zeit festgehalten. Der Fahrplan kommt mit der Dampflok. Eine Frau entwirft eine Uhr mit Zehnstundenzifferblatt und erfindet den Kalender neu. Ein britischer Uhrmacher wetteifert mit der uhrengewaltigen Schweiz. Und Prinz Charles unternimmt den Versuch, die Zeit in einem Ort stillstehen zu lassen.
Simon Garfield nimmt uns in seinem neuen Buch mit auf eine höchst unterhaltsame Zeitreise. (Klappentext)
Zeit ist relativ, „Zeitfieber“ von Simon Garfield ist relativ – relativ interessant, relativ langweilig, relativ voll an Informationen. Nun mag man sich wundern, warum sollte man denn seine Zeit in ein 380 Seiten starkes Buch investieren? Eine gute Antwort auf diese Frage habe ich nicht. Denn als „höchst unterhaltsam“ habe ich diese Zeitreise nicht empfunden und während zumindest zweidrittel des Buches noch eine halbwegs erkennbarer roter Faden erkennbar ist, verliert sich der Autor am Ende in Geschichten, deren thematische Zusammengehörigkeit eher mit der Lupe suchen musste.
Auf keinen Fall aber will ich leugnen, dass es so einige faszinierende Fakten zu erfahren gab, wie z. B. dass es anfangs in den USA eine Vielzahl an verschiedenen Zeitzonen gab, bis man schließlich die Zeit vereinheitlicht hat, wobei die Erfindung des Fahrplans eine wesentliche Rolle spielte, oder warum ein Popsong drei Minuten dauern sollte und eine ganze Menge mehr an Informationen. Aber es gab auch immer wieder Stellen, die mehrere Seiten lang waren, die ich einfach nur gähnend langweilig fand.
Vielleicht lag es auch daran, dass ich etwas gänzlich anderes erwartet habe, etwas amüsanteres, und vielleicht auch mehr Wissen darüber, wie sich die Zeitmessung entwickelt hat. Stattdessen bekam ich eher ein Buch, mit verschiedenen Geschichten der Vergangenheit, die irgendwie mit Zeit zu tun haben, oder damit zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.
Zu diesem Buch möchte ich diesmal weder eine Empfehlung aussprechen, noch davon abraten. Die vielen Informationen in diesem Buch sind nämlich durchaus gut recherchiert und im Grunde ist „Zeitfieber“ voll von faszinierendem Wissen. Vielleicht braucht man für ein Buch über Zeit auch einfach genügend Zeit, um es in kleinen Portionen zu genießen. - Andreas Winkelmann
Tief im Wald und unter der Erde
(342)Aktuelle Rezension von: Julia92Inhalt: Eine einsame Bahnschranke im Wald, dunkle Nacht. Seit an diesem Ort vier ihrer Freunde bei einem mysteriösen Unfall ums Leben kamen, wird Melanie von panischer Angst ergriffen, wenn sie hier nachts anhalten muss. Denn jedes Mal scheint es ihr, als krieche eine dunkle, schemenhafte Gestalt vom Waldrand auf ihren Wagen zu. Niemand glaubt ihr – bis die junge Jasmin Dreyer verschwindet, und ihr Fahrrad an der Bahnschranke gefunden wird …
Meinung: „Tief im Wald und unter der Erde“ war mein dritter Winkelmann - und der zweite, der mich nicht überzeugen konnte. Der Inhalt klang vielversprechend, doch schon nach wenigen Kapiteln wurde alles, was im Klappentext angepriesen wurde, vernachlässigt, ja, zum Ende hin sogar ignoriert. Dem mysteriösen Unfall der vier Freunde wird bald schon keine Beachtung mehr geschenkt und auch Melanie verschwindet so schnell wie sie aufgetaucht ist. Das hat mich extrem gestört. Der Fall um den Kidnapper schlägt plötzlich eine andere Richtung ein, die mir zu Mainstream war. Keinerlei Spannung war vorhanden, so ziemlich alles war auf den letzten Seiten, die übrigens extrem langgezogen waren, vorhersehbar. Rechtschreibfehler und unsympathische Protagonisten gesellten sich zur abstrusen Story dazu, die das Gesamtpaket nicht unbedingt besser machten. Der einzig halbwegs angenehme Charakter war meiner Meinung nach Dag Hendrik.
Der Schreibstil war großteils mehr holprig als flüssig und das Lesen wurde zunehmend anstrengend.
Leider überwiegen die negativen Aspekte, aber ich vergebe dennoch 2 ⭐️⭐️ von 5 Sternen, weil die beklemmende Atmosphäre im Versteck gut hervorgehoben wurde und die ersten Kapitel meinen Geschmack (und auch den Klappentext) getroffen haben.
- Agatha Christie
The ABC Murders
(22)Aktuelle Rezension von: histerikerInhalt:
Poirot bekommt einen Brief, der einen Mord ankündigt. ist es nur ein Scherz? Dann aber passiert der Mord wirklich und weitere Briefe folgen. Wie soll man den Serienmörder finden?
Bewertung:
Man wird bei diesem Buch von Anfang man überrascht, da es als ziemlich untraditionelles Buch anfängt. Der potenzielle Mörder wird schon im zweiten Kapitel erwähnt und man fragt sich, was noch die nächsten Seiten passieren sollte.
Poirot wirkt hier etwas langweilig, man hat den Eindruck, dass er nur wartet und den Mörder gewähren lässt. Man fragt sich manchmal, wieso bestimmte Sachen nicht gemacht werden, wo es doch logisch wäre. Wobei seine Gespräche mit Captain Hastings schon sehr interessant und zum Schmunzeln sind.
Die anderen Charaktere sind etwas blass, man kann schon an der Menge der Informationen die Wichtigkeit der Charaktere für die Geschichte erkennen.
Was mir aber wieder wirklich gefallen hat, dass man den Twist nur bedingt erwartet und so Agatha Christie wieder überzeugt hat. Mich hat es wieder bestätigt darin, weitere Bücher der Autorin zu lesen.
- Celia Jansson
Sunford - Verführung eines Gentleman
(14)Aktuelle Rezension von: MonaSilverDer erste Eindruck
Als Ende 2015 der Verlag seine Vorschau für den Dezember präsentierte, hat mich die ungewöhnliche Farbwahl dieses Covers bereits angesprungen. Obwohl sich das Buch eigentlich nicht in meinen üblichen Genres bewegt, wollte ich es haben. Mit diesem Cover gehört es zu den wenigen Büchern, die ich blind haben wollte, egal was drin steht.
Das Leseerlebnis
Dieses Buch hat - für mich völlig überraschend - geschafft, was seit Jahren keinem Buch mehr gelungen ist: Ich habe es an einem Stück zu Ende gelesen. Morgens um sechs angefangen und mit wenigen Stunden Pause dazwischen am Nachmittag um 16.00 Uhr beendet. Mein sonst ständig aktiver "innerer Lektor" ist in den Ruhemodus versetzt worden und hat endlich mal den Mund gehalten, sodass ich der Geschichte völlig gebannt folgen konnte. Ein Buch, das dies bei mir schafft, ist selten und dank des flüssigen Schreibstils und der großartigen Charaktere gehört die Geschichte um den Geschäftsmann Leonard Knightly und Lord Vincent Fanbury dazu.
Zu Beginn lernt man Leonard Knightly kennen, einen erfolgreichen Geschäftsmann auf dem Land, der nach dem Tod der Eltern mit seiner Schwester auf dem Familienanwesen in Sunford lebt. Er verbirgt seine Homosexualität erfolgreich, hat in seinem Leben bis auf die erste große Liebe und eine wenig gefühlvolle Affäre noch keine Erfahrungen gesammelt. In Zeiten, in denen gleichgeschlechtliche Liebe mit Gefängnisstrafen geahndet wurde, sicher keine Seltenheit. In dem gut aussehenden Lord Fanbury aus London glaubt er einen unschuldigen Jungen vor sich zu haben und sträubt sich gegen seine Gefühle für den jungen Mann, da er ihn nicht kompromittieren will. Doch seinen jahrelang aufgestauten Bedürfnissen und der ehrlichen Anziehung zwischen den beiden Männern kann er sich nicht lange widersetzen.
Ich habe mich in der ersten Hälfte des Buches zusammen mit Leonard Knightly in Lord Fanbury verliebt. Auch wenn der Lord im zweiten Teil des Buchs etwas von seiner jugendlichen Leichtigkeit und seinem Charme einbüßt, so finde ich die Idee, die Begegnung noch einmal aus seiner Sicht zu erleben, grandios. Sein dunkles Geheimnis, das bis zu diesem Zeitpunkt so gut verborgen hinter seiner freundlichen Fassade geblieben war, macht das Buch erst richtig spannend.
Sehr gut gefallen haben mir auch die Nebencharaktere, die nicht nur gut ausgearbeitet wurden, sondern auch das Funktionieren der Geschichte unterstützen. Ohne die selbst rebellisch veranlagte Schwester wäre Leonard sicher nicht in der Lage gewesen, über seinen Schatten zu springen. Sie zeigt ihm mit ihrer friedlichen und selbstbewussten Auflehnung gegen frauenfeindliche gesellschaftliche Vorschriften, dass man nicht alles hinnehmen muss, nur weil "es sich nicht gehört" oder "schon immer so war".
Fazit
Ich hatte überhaupt keine Erwartung an dieses Buch, stand dem Genre nicht abgeneigt gegenüber, wusste aber auch nicht, ob es etwas für mich sein würde. Das Ergebnis: Die Liebesgeschichte weiß zu verzaubern, das historische Setting macht den inneren Kampf der Charaktere nur um so glaubwürdiger. Absolute Leseempfehlung! - Carlos Ruiz Zafón
Der Mitternachtspalast
(236)Aktuelle Rezension von: RadikaleResignationMan kann sich seine Familie nicht aussuchen, darin liegt wohl das Dilemma eines Jeden. Die beiden lernen sich kennen, lernen sich lieben. Kalkutta als ferne Welt, bildgewaltig beschrieben. Die Geschichte geht gut aus, das Abenteuer ist mitreißend.
Ich liebe die Sprache, die jede noch so kleine Situation zum Leben erweckt. Carlos Ruiz Zafon schafft mit seinen Büchern eine eigene Welt aus Gut und Böse, aus Angst und Freude. Natürlich muss das Gute siegen. Ist auch ein Teil der Märchenwelt, die hier aufgebaut wird!
- Michael Ende
Jim Knopf: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer – Filmbuch
(370)Aktuelle Rezension von: Pegasus1989Eines meiner Lieblingsbücher von Michael Ende. Früher habe ich es mir sehr oft als Kind vorlesen lassen, sogar auch, als ich mehrmals ins Krankenhaus musste. Ich konnte von dieser Geschichte einfach nicht genug bekommen. Auch heute als Erwachsener finde ich es einfach toll geschrieben. Es gehört zu den Klassikern, die man als Kind gelesen haben sollte, da es viel Spannung und Neugier, sowie Abenteuerlust und Entdeckerwillen bietet. Ein sehr vielfältiges Abenteuer, was nicht langweilig wird und einen sehr angenehmen Schreibstil hat.
- Katharina Münk
Die Eisläuferin
(49)Aktuelle Rezension von: LangeweileDie Leseprobe dieses Buches fand ich interessant,das Buch hat mich enttäuscht. Eine Regierungschefin macht mit ihrem Mann inkognito Urlaub.Bei einer Fahrt mit der transsibirischen Eisenbahn fiel ihr ein Ortsschild auf den Kopf,wodurch sie ins Koma fällt.Beim Erwachen fehlen ihr die letzten zwanzig Jahre ihres Lebens ,sowie ihr Kurzzeitgedächtnis.Diese Tatsache darf der Öffentlichkeit nicht bekannt werden.Ihr Mann und ihr Mitarbeiterstab bringen sie jeden Tag wieder auf den neuesten Stand,damit sie ihre Regierungstätigkeit weiter ausüben kann.Sie verändert sich ,trifft mehr spontane und emotionale Entscheidungen. Ich fand das Buch sehr zähflüssig und ohne besondere Spannung.Ich denke ,die Geschichte hätte mehr hergegeben. Buchtitel: Die Eisläuferin - Lewis Carroll
Alice hinter den Spiegeln
(217)Aktuelle Rezension von: stefan182Inhalt: Alice sitzt schläfrig auf einem Lehnstuhl und unterhält sich mit dem schwarzen Kätzchen. Zwar antwortet das Kätzchen nicht, doch das hält Alice nicht davon ab, des Kätzchens Streiche zu ermahnen, sich über die Tölpelhaftigkeit der Buben beim Aufbauen des Neujahrsfeuers zu echauffieren sowie philosophierend der Frage nachzugehen, ob Kätzchen Schach spielen kann. Als ihr Blick auf den Kaminspiegel fällt, fragt Alice sich, wie wohl das Haus hinter dem Spiegel aussehen mag. Kurzerhand klettert sie auf den Kamin, um einen besseren Blick zu erhaschen - und findet sich plötzlich im Land hinter den Spiegeln wieder...
Persönliche Meinung: "Alice hinter den Spiegeln" ist nach "Alice im Wunderland" der zweite Nonsense-Roman von Lewis Carroll, in dem die titelgebende Heldin das Wunderland betritt. Beide Bände bauen nicht handlungslogisch aufeinander auf, sodass sie unabhängig voneinander gelesen werden können. Wie bereits der erste Band ist auch "Alice hinter den Spiegeln" in Episoden aufgebaut: So findet sich Alice u.a. im Garten der sprechenden Blumen wieder, begegnet Zwiddeldum und Zwiddeldei und besucht Goggelmoggel auf seiner Mauer. Diese Episoden sind eher additiv aneinandergereiht und erhalten allenfalls durch das Schach-Motiv einen feinen roten Faden; eine durchgehende Handlung entwickelt sich hier nicht - was allerdings nicht als Kritikpunkt verstanden werden sollte. Denn: "Alice hinter den Spiegeln" ist ein fantasievolles Spiel mit märchenhaften Landschaften, skurrilen Figuren und verqueren Dialogen. Kurz: Ein Roman, dem es eher um das Sprudeln der Kreativität, weniger einer strikten Handlungslogik geht. Erzählt wird die Handlung von einem allwissenden Erzähler, der auch mal augenzwinkernd die vierte Wand durchbricht. Sehr gelungen ist auch die Übersetzung von Christian Enzensberger: Der Wortwitz des englischen Originals wird stimmig eingefangen; zudem besitzen Wortwahl sowie Erzählton eine schöne Patina. Außerdem ist in Bezug auf die Ausgabe des Insel-Verlags hervorzuheben, dass sie reichlich bebildert ist: So finden sich einundfünfzig Illustrationen von John Tenniel, die bereits das britische Original kongenial ergänzten (und "Alice" endgültig im popkulturellen Gedächtnis der Weltbevölkerung verankert haben). Insgesamt ist "Alice hinter den Spiegeln" ein fantasievoller, zeitloser Klassiker, den man immer wieder lesen kann.
- Sarah Brooks
Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland
(145)Aktuelle Rezension von: Lilli33Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: C.Bertelsmann Verlag (24. Juli 2024)
ISBN-13: 978-3570105009
Originaltitel: The cautious traveller's guide to the wastelands
Übersetzung: Claudia Feldmann
Preis: 24,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich
Es bleiben zu viele Fragezeichen
Inhalt:
Ende des 19. Jahrhunderts. Der Transsibirien-Express verkehrt zwischen Peking und Moskau. Auf seiner Fahrt durchquert er das berüchtigte Ödland, eine gefährliche, unerforschte Wildnis, die sich anscheinend immer mehr gegen Eindringlinge wehrt. Es gibt Grund zur Annahme, dass die Reise im Zug nicht mehr sicher ist. Werden die Reisenden diesmal noch ihr Ziel erreichen?
Meine Meinung:
Ich war zunächst begeistert von der tollen Aufmachung und dem hochkarätigen Schreibstil von Sarah Brooks. Voller Enthusiasmus begab ich mich zu den anderen Reisenden in den Zug, hielt mich mal in der ersten, mal in der dritten Klasse auf und belauschte die Passagiere bei ihren Gesprächen und Tätigkeiten. Was anfangs noch interessant ist, wird leider bald langweilig. Es geschieht nicht so wahnsinnig viel, und das, was geschieht, hat mich mehr verwirrt als aufgeklärt. Die Handlung erinnerte mich mehr und mehr an einen wirren Traum.
Der Roman hat Krimi-Elemente, Fantasy-Anteile und Gesellschaftskritik - von allem ein bisschen, aber nichts richtig. Die Zahl der Reisenden ist groß, entsprechend wenig Tiefe erhalten die einzelnen Personen. Sie bleiben bis zum Schluss blass und zum Teil auch austauschbar, obwohl sie sehr unterschiedlich sind. Die ganze Zeit fragte ich mich, was die Autorin mir sagen will. Was sind die Schrecken des Ödlands? Gibt es sie wirklich, oder sind sie nur ein Mythos, warum auch immer? Erst gegen Ende wird es ein bisschen klarer, aber es bleiben einfach zu viele Fragen offen.
★★☆☆☆
- Mary Ann Shaffer
Deine Juliet
(321)Aktuelle Rezension von: Pondofwords"Deine Juliet" ist ein charmanter und bezaubernder Briefroman. Die Geschichte ist nicht nur berührend, sondern voller Charme & Witz und diese Mischung hat es echt ausgemacht.
Kurz zur Story:
Die Handlung spielt in London in den 40er Jahren, also nach dem zweiten Weltkrieg, dessen Nachwirkungen auch eine Rolle in dem Buch spielen. Die Schriftstellerin Juliet bekommt einen ungewöhnlichen Brief von Dawsey Adams, einen Bauern von der Kanalinseln Guernsey. Er hat ein gebrauchtes Buch gekauft, das ihr gehörte, und ihre Adresse darin gefunden. Von da an beginnt ein reger Briefwechsel zwischen den beiden. Juliet erfährt über ihn von den "Guernseyer Freunde von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf". Ein Buchclub, den einige Inselbewohner gegründet haben, um sich über die schweren Kriegsjahre hinweg zu helfen. Je mehr Juliet die Briefe liest, desto mehr lernt sie über Dawsey und die anderen Inselbewohner und ist so angetan von ihnen, dass sie beschließt dorthin zu reisen.
Was mich total gefangen hat ist die herzliche Freundschaft zwischen Juliet und den Inselbewohnern. Die einzelnen Charaktere sind alle auf ihre Art einfach so nett und mit so viel Hingabe geschrieben worden. Ich hatte während dem Lesen dauerhaft dieses warme Gefühl im Bauch, einfach weil ich die Geschichte so schön fand.
Und was die Geschichte auch besonders macht ist der Humor, der immer wieder durchblitzt. Die Briefe, die Witze und die kleinen Eigenheiten der Charaktere sorgen dafür, dass man immer wieder lächeln muss. Gleichzeitig gibt es aber auch diese tiefen, bewegenden Momente die einen richtig ins Herz treffen. Die Erinnerungen an den zweiten Weltkrieg und die Einzelschicksale der Inselbewohner sind so berührend, dass man die Nachwirkungen des Krieges förmlich spüren kann.
Alles in allem ist "Deine Juliet" ein wunderbares Buch, das einen warm umfängt. Ich kann es wirklich nur jedem empfehlen!