Bücher mit dem Tag "eitelkeiten"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "eitelkeiten" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Suter, Business Class II (ISBN: 9783257606256)
    Martin Suter

    Suter, Business Class II

     (106)
    Aktuelle Rezension von: admit

    Wie gut war Martin Suter vor über 20 Jahren! In dem 230-Seiten-Band versammelt er ein Sammelsurium von Wirtschaftstreibenden, Yuppies und schrägen Figuren, die sich im täglichen Business mit Gleichgesinnten oder diametral Entgegen-Gesetzten auseinander setzen müssen. Man schmunzelt über die harten Vergleiche und die geschliffen formulierten Sätze und sieht die Protagonisten dank super Suter-Beschreibung direkt vor sich. Gar kein Vergleich mit seinen heutigen Werken. Ich fürchte, er hat im Laufe seiner schriftstellerischen Tätigkeit viel von seinem früheren Elan verloren.

  2. Cover des Buches Die Papierverschwörung (ISBN: 9783961481286)
    David Liss

    Die Papierverschwörung

     (11)
    Aktuelle Rezension von: BertieWooster
    Der ehemalige Boxer jüdischer Herkunft Benjamin Wheaver betätigt sich im Jahre 1719 als Diebesfänger, Wiederbeschaffer gestohlener Dinge und als Begleitschutz für manchen geldigen Dandy. Von einem solchen jungen Schnösel wird er beauftragt, den Tod von dessen Vater, der wiederum mit dem toten Vater Wheavers Börsengeschäfte gemacht hat, aufzuklären, da er den angeblichen Selbstmord für Mord hält. Damit gerät Wheaver in eine Intrigengeschichte rund um den Beginn des Börsengeschehens in London Anfang des 18. Jh. Seine frühere Boxertätigkeit kommt ihm zwar bei manchem zugute, wo es darum geht mit roher Gewalt neue Erkenntnisse aus manchem Zeugen herauszuprügeln. Mit dem Denken hapert es jedoch noch. Da muss ihm sein schottischer Freund Elias helfen. Sein Draufgängertum ist manchmal sogar eher hinderlich. Denn kaum bekommt er mal einen Brocken neuer Erkenntnisse aus ungewissen Quellen vor die Füsse geworfen, rennt er dem gleich nach, ohne näher nachzudenken oder zu überprüfen. Er muss eben noch viel lernen. Das Buch ist als eine Art Memoiren geschrieben. Dies bedeutet, dass man von vorneherein weiss, dass er so manche heikle Situation wohl heil übersteht, was nicht unbedingt zum Aufbau von Spannung beiträgt. Außerdem erzählt er auch immer wieder von seiner Familiengeschichte und seiner Vergangenheit, was manchmal etwas langatmig wirkt. Dafür ist das London zu Beginn des 18. Jh. anschaulich beschrieben. In einer Zeit, in der das soziale Gefälle noch stärker ausgeprägt war, als heutzutage. Auch die Intrigen rund um die Börsengeschäfte sind gut recherchiert. Man lernt, dass die Menschen in ihrer Gier nach Reichtum offensichtlich nicht viel aus den unzähligen Börsencrashs gelernt haben.
  3. Cover des Buches Gesetze sind wie Spinnennetze (ISBN: 9783257607376)
  4. Cover des Buches Die verschwundene Frau (ISBN: 9783492040921)
    Sara Paretsky

    Die verschwundene Frau

     (9)
    Aktuelle Rezension von: abuelita
    Warum mußte die Einwanderin Nicola Aguinaldo auf so gewaltsame Weise sterben? Weshalb verschwindet ihre Leiche, bevor ein ausführlicher Obduktionsbericht erstellt werden konnte? Und aus welchen Gründen will die Chicagoer Polizei ausgerechnet Vic Warshawski die Schuld an dem Tod der jungen Frau in die Schuhe schieben? Beim Lösen ihres neuen Falls ist die charmante und scharfsinnige Privatdetektivin vor besondere Schwierigkeiten gestellt, denn ganz offensichtlich wollen einflußreiche Kreise ihre Nachforschungen unterbinden. 

    Sara Paretsky ist ein Garant für spannende Stunden. Sie recherchiert ihre Bücher wirklich sehr genau und die Darstellung der Beziehungen und Verhältnisse in Amerika und des Systems sind authentisch.
     
    Dieser Krimi ist dazu geeignet, dass man sich vor Spannung die Fingernägel abkaut. Wie immer legt Vic sich mit den Mächtigen und Reichen an, die sehr viel Dreck am Stecken haben. Dieses Mal geht sie sogar ins Gefängnis, um weiteren Spuren zu folgen und das ist so geschildert, dass man das Grauen und die Angst miterlebt und vor allem mitfiebert, wie es weitergeht.

    Ich ärgere ich immer wieder, dass nicht alle Bücher dieser großartigen Autorin auch in deutscher Sprache erscheinen. Dabei wäre das wirklich eine Bereicherung auf dem Krimi-Markt !

  5. Cover des Buches Der Dreißigjährige Krieg (ISBN: 9783458317227)
    Ricarda Huch

    Der Dreißigjährige Krieg

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Die als Roman gestaltete Geschichte des deutschen Krieges zeigt in wunderschöner Sprache wer hinter der Schlächterei steht und warum. Die Authorin bezieht Stellung gegen die Grausamkeit des Krieges, den Zynismus und die Gemeinheit derer, die ihn meinen nicht verantworten zu müssen. Ich habe nie ein besseres Buch über Geschichte gelesen (klarer zweiter Sieger ist Krieg und Frieden).
  6. Cover des Buches Selbstverfickung (ISBN: 9783548291673)
    Oskar Roehler

    Selbstverfickung

     (2)
    Aktuelle Rezension von: killmonotony

    Ehrlich gesagt, habe ich mich außerhalb des Klappentextes vor der Lektüre von Oskar Roehlers „Selbstverfickung“ nicht großartig mit dem Buch auseinandergesetzt. Hätte ich das mal besser getan! Denn was Roehler hier in den Mantel einer Fiktion wickelt, könnte sehr gut eine zur Spitze getriebene Autobiographie sein. Bei Recherchen nach der Lektüre, die mich doch etwas verdattert zurückgelassen hat, habe ich auch noch herausgefunden, dass „Selbstverfickung“ fast nicht herausgegeben wurde — kein Verlag wollte es veröffentlichen! Jetzt machte so vieles Sinn. Doch zunächst einmal zum Inhalt: Gregor Samsa (frei nach Kafka), unser Protagonist, ist ein verbrauchter alter Regisseur, der seine besten Tage hinter sich hat. Die Wohlstandsverwahrlosung greift um sich, und Samsa verbringt seine Tage mit diversen Puffbesuchen, gelangweilten Shoppingtouren und dem übermäßigen Verzehr von Hummer. Die ewige Unentschlossenheit versucht er durch gewiefte Selbsttäuschung zu eliminieren, die Beziehung mit seiner Tochter ist ins Absurde gelaufen. Voller Hass und Verachtung blickt er auf seine Vergangenheit zurück, als er einige wenige Erfolge als Filmeschmied verbuchen konnte. Diese Medienlandschaft, diese verkommenen „Schauspieler“, wie sie sich schimpfen, lösen in Samsa eine kalte Wut aus. Politisch inkorrekt regt er sich aber auch über die Menschen in seinem Umfeld auf, sei es nun der „affenartige“ Sicherheitsmann am KaDeWe oder die gammligen Flaschensammler, die mit überzogener Gewaltbereitschaft „ihre“ Mülleimer verteidigen. Samsa hegt einen Hass gegen Gott und die Welt und macht auch keinen Hehl darum. Einzig allein mit seiner Tochter, die bei ihm lebt, versteht er sich noch gut, wobei deren Beziehung auch zu etwas verkommen ist, das für Außenstehende sehr merkwürdig wirken muss. Denn aus der Langeweile spielen die beiden immer wieder ein kleines „Programm“ ab, wenn sie mal wieder zuhause ist. Samsa macht sich wortwörtlich zum Hund und kläfft penetrant um ihre Aufmerksamkeit — nicht unähnlich wie Roehler mit diesem Buch.


    Wovor hatte er eigentlich Angst? Dass er die Cargo-Hose nicht finden würde? […] Er wusste, dass er nicht aufgeben würde, die Hose zu suchen, auch wenn er dabei den ganzen Tag verplempern würde. Das war die Krux. Er würde wieder Dinge tun, die absolut sinnlos waren. Weil er es sich in den Kopf gesetzt hatte. Obwohl ihm jegliche Lust dazu fehlte. Es war das gleiche Prinzip wie bei den Nutten. Er ging, obwohl er überhaupt keine Lust hatte, wie ferngesteuert in den Puff, nur weil Montag war, lustlos wie zu einer Routineuntersuchung.


    Nüchtern, voller geballtem Hass, politisch inkorrekt und mit mehr Instanzen des Wortes „ficken“ wie im Gesamtwerk von Charlotte Roche knallt uns Oskar Roehler seine „Selbstverfickung“ vor den Latz. Der Eindruck entsteht, es handele sich hier um die Memoiren eines Wutbürgers erster Klasse, die Ausrufezeichen liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit „ficken“ und „Schwanz“ – man kommt als Leser aus dem ungläubigen Staunen kaum heraus. Doch leider ist das Staunen keine gute Art von Staunen: Denn was anfänglich noch sehr interessant beginnt (Alternder Regisseur vertreibt seine Zeit, treibt sich rum, ist grummelig und muffelig a lá Ove), artet sehr schnell aus. Die Szene im Matratzencenter zu Beginn des Buches, wo Samsa sich scheinbar um die Gefühle des Verkäufers schert und diesen mit dem Kauf einer Matratze glücklich macht, nur um diese später zu stornieren, macht stark den Eindruck, als handele es sich bei „Selbstverfickung“ um ein interessantes, witziges Buch über einen Menschen in seinen besten Jahren, der mit diesen aber nichts mehr anzufangen weiß. Doch weit gefehlt. „Selbstverfickung“ artet, wie der Name bereits vermuten lässt, nach einigen weiteren Seiten aus in ein schwanzgesteuertes Abenteuer, angereichert mit ewigen Hasstiraden. Kann man den anfänglich leicht muffigen und schrulligen Gregor, der schlicht seinem Hedonismus frönt, vielleicht noch gut leiden, schlägt die Sympathie doch schnell ins Gegenteil um. Immer wütender wird unser Protagonist, bis er sich letzten Endes statt in einen Käfer in einen Hund, der eine Windel trägt, verwandelt. Versteht ihr nicht? Keine Sorge, ich nämlich auch nicht.


    Die vollständige Rezension findet ihr auf meinem Blog: http://killmonotony.de

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