Bücher mit dem Tag "eleonore von aquitanien"

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22 Bücher

  1. Cover des Buches Die Herren der Grünen Insel (ISBN: 9783734101403)
    Kiera Brennan

    Die Herren der Grünen Insel

     (120)
    Aktuelle Rezension von: GrueneRonja

    „[…] - Lieder von Helden und Siegern und listigen Frauen.“ (S. 905)

    Irland in 1166 ist weder grün noch sonnig. Eher gleicht es einem grauen, tristen Inselchen mit ebenso grauen und tristen Menschen. Doch gerade einige von diesen Menschen spielen in Kiera Brennans Irland-Saga eine wichtige Rolle in den kommenden Jahren.


    Alles beginnt mit Ascall von Toora, denn „[…] er war sechs Jahre alt, als er zum ersten Mal tötete.“ (S. 9) Er ist der Großkönig von Toora und der gefürchteste Krieger auf der gesamten Insel. Die Geschichten um ihn sind ebenso grausam wie blutig. Eine Demütigung vergisst er so schnell nicht, weswegen er Caitlín O`Bjolan ihrer Familie raubt. Doch der Hochkönig Ruari O`Connor, dem Ascall die Treue geschworen hat, möchte keinen weiteren Krieg riskieren und zwingt ihn dazu, Caitlín zu seiner Frau zu machen. 

    Ruari regiert über alle Großkönigreiche der Insel, die erst kürzlich Frieden gefunden hat. Der Verlierer war Dairmait MacMurchada, der ehemalige König von Leinster, und seine Niederlage lastet schwer auf seiner Familie.

    Pól, ein gerissener Händler aus Dublin, verscherzt es sich mit dem Hochkönig Ruari und erhält ein Verbot mit Waffen zu handeln. Weil er dies nicht hinnehmen möchte, verbündet er sich mit Dairmait und spinnt einen üblen Plan, der Irland mit Blut und Asche überziehen soll.


    Um die oben genannten Personen entwickelt sich eine umfangreiche Geschichte um Familien, Krieg und Intrigen. Es geht um starke Männer, die ihre Familien schützen müssen, mächtige Männer, die ihr Land beherrschen wollen, um schwache Männer, die über sich hinaus wachsen oder dem Druck erliegen, und um Frauen, die alles Nötige tun, um zu überleben. 

    Die Irland-Saga beginnt im Jahr 1166 und endet 1172, und verändern nicht nur Irland, sondern auch seine Menschen. Er lässt Verlierer zu Gewinnern, Krieger zu Bauern, Töchter zu Königinnen und Könige zu Menschen werden. 


    Im Einband des Taschenbuches steht „Für Game of Thrones-Fans!“ von Closer. Die Herren der Grünen Insel ist eher ein Einsteigerbuch für alle, die Das Lied von Eis und Feuer einmal lesen wollen. Es bereitet auf einen langen Zeitraum des Geschehens vor und trainiert, Familiennamen auseinander zu halten.

    Für die, die den Epos schon gelesen haben, wird es ein leichtes sein, mit den vielen verschiedenen Namen und Familien zurecht zu kommen. Für Anfänger auf diesem Gebiet gibt es im Anhang eine Namensliste inklusive der Lautschreibweise, wie man die Namen ausspricht. Andernfalls bleibt Aoife bis zum Ende ein Zungenbrecher.


    Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil Der Thron der Wölfe und kann den ersten allen empfehlen, die umfangreiche historische Romane mögen.


    „So viele Iren sind durch Normannenhand gefallen, aber das Tor zur Andernwelt ist nicht aus dickem Holz oder kaltem Stein. Es ist nur ein zarter Schleier, und ich werde alles dafür tun, dass er durchsichtig bleibt, dass die Menschen dahinter Irlands Größe sehen – die unbezwingbaren Helden, die mutigen Frauen, die weisen Druiden. Nein, niemals soll vergessen sein, wer sie waren, was sie taten, was sie glaubten. Und die Erinnerung an diese Menschen wird jene stark machen, die sich den Normannen nicht unterworfen haben, die das Joch der Fremden abzuschüttel gedenken, die in den nächsten Jahren um Érius Freiheit kämpfen und das alte Irland wiederauferstehen lassen werden.“ (S. 946)

  2. Cover des Buches Matrix (ISBN: 9783548068541)
    Lauren Groff

    Matrix

     (103)
    Aktuelle Rezension von: Lotti3005

    Historische Figuren als Basis für eine dystopische Geschichte einer autarken, klugen und starken Klostergemeinschaft. Ein stilistisch wundervolles Werk, sprachgewaltig und mit einer hochinteressanten Botschaft. Nichts desto trotz lässt mich Matrix ungemein zwiegespalten zurück. Mich hat die extrem feministische Haltung und weitgehende Unglaubwürdigkeit der Protagonistin sehr gestört. Dieses Gefühl konnte auch die schöne bildhafte Sprache der Autorin nicht ausgleichen. Meiner Meinung nach entstand eine unüberwindbare Kluft zwischen mittelalterlicher Handlung und zeitgemäßer feministischer Denkweise. Die intensive Fokussierung auf weibliche Selbstbestimmung und Kraft wirkte pathetisch und idealisiert. Wer sich historisch auskennt, erkennt dass hier viel gewollt und wenig gut umgesetzt wurde. Insgesamt ein Buch, das ich gerne gelesen habe aber nicht zu meinen Favoriten zählt.

  3. Cover des Buches Das Geheimnis der Pilgerin (ISBN: 9783751716307)
    Ricarda Jordan

    Das Geheimnis der Pilgerin

     (41)
    Aktuelle Rezension von: anne_fox
    Gerlin heiratet auf Wunsch der Eltern den jungen Aldeligen Dietrich der erst 14 jahre alt ist. Sie bekommt einen Sohn von ihm und kurz darauf wird sie zur Wiwe. Die Angehörigen von Dietrich wollen ihr und ihrem Jungen das Erbe streitig machen, sodaß sie fliehen muss. Leider fehlte dem ganzen Geschehen etwas die Spannung, da hätte man mehr draus machen können. Schade.
  4. Cover des Buches Das Lied der Königin (ISBN: 9783442383535)
    Elizabeth Chadwick

    Das Lied der Königin

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Isar-12

    "Das Lied der Königin" ist der erste Band der Alienor-Trilogie von Elizabeth Chadwick. Im Alter von 13 Jahren wird die junge Alienor von Aquitanien mit dem französischen Prinzen vermählt. Schon kurze Zeit später nimmt ihr Leben eine weitere Wende, als die beiden als Königspaar den Thron besteigen. König Louis, anfangs seiner neuen Gattin noch sehr zugetan, verfällt aber immer mehr in seiner Frömmigkeit. Einerseits benötigt er einen Thronerben, andererseits teilt er mit seiner Gemahlin immer weniger das Bett, nachdem das erste Kind eine Tochter ist. Die beiden entzweien sich immer mehr und doch zwingt Louis seine Gemahlin auf die lange und gefährliche Pilgerreise nach Jerusalem mitzukommen. Nach langen verlorenen Jahren gelingt Alienor die Annullierung ihrer Ehe mit Louis, aber sie ist sich bewusst, dass nur eine neue Ehe sie als Herzogin von Aquitanien schützt. Dies gelingt ihr mit dem jungen Henry, seines Zeichen Herzog der Normandie und Anwärter auf die englische Krone. Es beginnt für sie ein neues Leben. Viele historische Romane dieser Epoche befassen sich mit den männlichen Königen. Elizabeth Chadwick stellt in dieser Trilogie den Werdegang der Elenore von Aquitanien dar, beginnend nach dem Tod ihres Vaters als sie von heute auf morgen mit 13 Jahren ihre Kindheit verliert. Zugleich zeichnet die Autorin das Bild der Frau in jener Zeit, auch wenn sie wie Alienor eine Königin ist. Mit viel Mut und Willen muss diese an der Seite eines Königs leben, der vor lauter Gebeten und Frömmigkeit teils den Sinn seiner Ehe verkennt. Er erzwingt sogar Alienors Teilnahme am Kreuzzug und ist hauptverantwortlich am Scheitern dieser Ehe. Dass er dadurch nicht nur seine Gattin mitsamt dem Herzogtum Aquitanien verliert, sondern auch noch den Angevinern in die Karten spielt, ist ihm nicht bewusst. Der Leser erfährt in diesem Roman viel über die junge Alienor und ihr Leben am französischen Hof. Die Charaktere sind gut dargestellt und es ist interessant über einen Zeitraum von siebzehn Jahren das Leben der jungen Frau zu verfolgen. Für mich ein guter historischer Roman und ich bin gespannt auf die beiden anderen Bände der Trilogie.

  5. Cover des Buches Der Bastard (ISBN: 9783426611517)
  6. Cover des Buches Im Schatten der Lilie (ISBN: 9783404147724)
    Patrice Leavold

    Im Schatten der Lilie

     (18)
    Aktuelle Rezension von: quatspreche

    Eleonore erzählt als betagte Frau ihre Lebensgeschichte, in der sie berühmten Personen begegnete und erstaunliche Dinge getan hat. Sie lebte zu Zeiten Bernard de Clairvauxs, einer der berühmtesten Kirchenmänner des 12. Jahrhunderts, sie war Königin von Frankreich, ließ sich von ihrem königlichen Ehemann scheiden und wurde danach die englische Königin.

    Der Roman von Patrice Leavold ist in einem ganz besonderen und wunderschönen Stil geschrieben. Charaktere und Landschaften strahlen in unglaublichen Farben und auch die Liebesgeschichte ist sehr fesselnd. Auch wenn die Forschung, wie so oft, geteilter Meinung über den Charakter der Eleonore ist, klingt die Darstellung zu dieser Geschichte glaubwürdig. Sie ist nicht starr, sondern vielschichtig und komplex, wächst an sich und ihren Erfahrungen und trifft auch mal die falschen Entscheidungen.

    Alles in allem ist dieser Roman eine ‘runde Sache’ und ich empfehle jedem, der auf starke Frauen und tragische Liebesgeschichten steht, dieses Buch zu lesen. Ich tat es sogar im Laufen (und das passiert wahrlich nicht sehr oft).

  7. Cover des Buches Die Löwin von Aquitanien (ISBN: 9783442481385)
    Tanja Kinkel

    Die Löwin von Aquitanien

     (184)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Eleonore von Aquitanien war eine starke Frau und vor allem eine Frau, die ihrer Zeit längst und weit voraus war. Ihre Geschichte ist spannend und besonders und ist auch ein Zeugnis der damaligen Zeit. Dieser Geschichte hat sich Tanja Kinkel angenommen und scheitert. Es ist so langweilig geschrieben und so steif, dass man den Lexikoneintrag über Eleonore von Aquitanien tausend mal lieber liest. Tanja Kinkel habe ich dann auch bei einer Lesung erlebt und leider muss ich auch sagen, sie war auch extrem langweilig. Lieber kein Buch mehr von dieser Autorin .-

  8. Cover des Buches Die Gesandte der Löwin (ISBN: 9783442371402)
    Judith Healey

    Die Gesandte der Löwin

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Raubrittertorsti
    Das Jahr 1200: Prinzessin Alais Capet ist auf der Suche nach ihren totgeglaubten Sohn. In Canterbury soll sie ein paar Briefe an sich nehmen, die ihre Stiefmutter Eleonore von Aquitanien einst an Thomas Beckett geschrieben hat und aus denen sie näheres über ihren Sohn erfahren würde. Natürlich waren die Briefe nicht mehr dort und William von Caen tritt auf die Bühne. Jener William von Caen wird Alais bis ans Buchende in viele spannende Situationen bringen...
  9. Cover des Buches Eleonore von Aquitanien: Herrscherin zwischen zwei Reichen (Persönlichkeit und Geschichte) (ISBN: 9783788101527)
  10. Cover des Buches Eleonore von Aquitanien (ISBN: 9783548601526)
    Leo G. Linder

    Eleonore von Aquitanien

     (2)
    Aktuelle Rezension von: JuliaB
    Eleonore von Aquitanien hatte ein ereignisreiches Leben, und hätte ein Romanautor ihre Geschichte erfunden, hätte man sie als unglaubwürdig abgetan: als Alleinerbin des Herzogtums Aquitanien heiratete sie aus politischen Gründen den französischen Kronprinzen, den späteren Ludwig VII. Da dessen Vater kurz darauf starb, war sie mit 15 Jahren Königin von Frankreich. Die lebensfrohe junge Frau, die sich mit Dichtern und Sänger umgab, begleitete ihren Gatten auf den zweiten Kreuzzug, was den kirchlichen Beratern ihres Mannes gar nicht passte. Deswegen und weil sie Ludwig nur zwei Mädchen gebar, wurde die Ehe unter einem Vorwand kurz darauf annuliert. Schon im Jahr darauf heiratete sie erneut, diesmal Heinrich Plantagenet, Graf von Anjou, Herzog der Normandie und künftiger König von England, dem sie acht Kinder gebar. Als ihr Heinrich jedoch zunehmend untreu wurde, stiftete sie ihre ältesten Söhne zur Rebellion gegen den Vater an. Diese mislang und Eleonore verbrachte die nächsten 16 Jahre bis zum Tod Heinrichs als Gefangene in einem Schloss in England. Als daraufhin ihr Sohn Richard (Löwenherz) erneut zu einem Kreuzzug aufbrach, übernahm sie bis zu dessen Rückkehr die Regentschaft und starb schließlich im hohen Alter von 82 Jahren. Ein derart wendungsreiches Leben ist für jeden Verfasser einer Biografie eigentlich ein Traum. Allerdings gibt die blosse Schilderung all dieser vielen Ereignisse allein noch kein gutes Buch. Und dass der Autor deshalb auf die Idee gekommen ist, Eleonore kurz vor ihrem Tod ihre Geschichte einem fiktiven Zuhörer selbst erzählen zu lassen, macht es leider auch nicht viel besser. Der schnoddrige Ton, den Linder der alten Königin in den Mund legt, wirkt zwar zu Beginn erfrischend, weil er zu dem jungen lebhaften Mädchen passt, das sich plötzlich mit einem streng klösterlich erzogenen Mann verheiratet sieht. Mit der Zeit allerdings wirkt dieser krampfhaft locker wirkende Tonfall einfach nur ermüdend. Es passiert zwar immer etwas, aber die Ereignisse wirken in ihrer Masse eher erschlagend als spannend...
  11. Cover des Buches Die Herzogin (ISBN: 9783596320981)
    Pamela Kaufman

    Die Herzogin

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Fanje
    Im Zentrum dieses historischen Romans steht die Herzogin Eleonore, die Königin von Frankreich und England wurde. Der Roman spielt im 12. Jahrhundert und zeigt alle wichtigen Lebensabschnitte der Herzogin, die gegen ihren Willen erst mit Ludwig, dem König von Frankreich, verheiratet wurde und später, nachdem sie für eine Aufhebung der Ehe gekämpft hatte, von Heinrich (Herrscher der Normandie und späterer König Englands) zur Heirat gezwungen wurde. Der Roman unterteilt sich in die Lebensabschnitte der Herzogin und ist aus ihrer Perspektive geschrieben. Er zeichnet ein deutliches Bild von den Intrigen und Machtkämpfen, die alle Parteien führten, um sich ihre Macht zu sichern oder diese auszuweiten. Natürlich ist in diesen Roman auch eine Liebesgeschichte integriert, die jedoch die Handlung nicht überschattet. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, er ist spannend geschrieben, doch waren die Zeitsprünge an manchen Stellen recht ad hoc. Doch trotzdem konnte man der Handlung gut folgen und der Roman ließ sich gut lesen.
  12. Cover des Buches Ich, Eleonore, Königin zweier Reiche (ISBN: 9783596031849)
    Sabine Weigand

    Ich, Eleonore, Königin zweier Reiche

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Wortverzauberte
    Inhalt  
    Elonore von Aquitanien stammt aus einer der reichsten Herzogtümer in Frankreich, nicht einmal der französische König konnte über so einen Besitz verfügen. Deswegen war es nicht verwunderlich, dass der König mit dem Herzogtum eine Allianz eingehen wollte. Eleonore kam mit ihrer geliebten Schwester an den französischen Hof in Paris und wurde mit dem zukünftigen König Ludwig verheiratet. Doch obwohl diese Ehe anfangs sehr glücklich schien, bekam diese nach und nach immer mehr Risse. Am Ende wurde die Ehe geschieden und Eleonore war keine Königin von Frankreich mehr. 

    Das Schicksal meinte es aber weiterhin gut mit ihr. Denn sie entbrannte in voller Liebe zu dem jungen Herzog von Anjou, Heinrich. Dieser war dank seiner Mutter Mathilda ein Anwärter auf den englischen Thron. Nachdem er diesen im Kampf errungen hatte, nahm er Eleonore zur Frau und machte sie zur Königin von England. Aber auch diese Ehe blieb nicht ohne Brüche. 

    Eleonore wurde für Jahre eingesperrt auf einer Burg und hatte keinen Kontakt zur Außenwelt. Erst als ihr Gatte starb und ihr Sohn Richard Löwenherz den Thron bestieg, war sie keine Gefangene mehr und sie stand ihrem Sohn mit Rat und Tat zur Seite...

    Meine Eindrücke 
    Wie ihr oben schon lesen konntet, bin ich fasziniert von der englischen Geschichte und ich wurde mit dieser Lebensgeschichte nicht enttäuscht. Ich fand es wunderbar, dass Eleonore ihre Geschichte selbst erzählt hat und sich dabei nicht nur auf die positiven Ereignisse beschränkte, sondern auch ihre eigenen Fehler kundtat. Auch hat es mir gut gefallen, dass man mehr über die damaligen politischen Begebenheiten und die Lebensumstände der Bevölkerung erfahren hat. Damit entstand ein lebendiges Bild vor den Augen und man hatte das Gefühl tatsächlich auch dabei gewesen zu sein. 

    Lohnt sich dieses Buch?
    Sabine Weigand nimmt den Leser in die Zeit des englischen Hochmittelalters mit. Dabei lässt sie die Gegebenheiten aus der Perspektive einer der herausragendensten Persönlichkeiten dieser Zeit erzählen, nämlich Eleonore von Auquitanien. Diese Frau muss sich in der damals durch Männer dominierenden Welt behaupten. Dies gelingt ihr aus eindrucksvolle Weise. Erst als Königin von Frankreich und dann als Königin von England ist sie an den politischen Geschicken des jeweiligen Landes beteiligt. 
    Ich bin der Meinung dieses Buch lohnt sich für alle - seien sie historisch interessiert oder nicht. Eleonore von Aquitanien ist auch heute noch ein Vorbild für alle starken und selbstbewusste Frauen, die sich in dieser Welt gegen alle Widerstände behaupten müssen. 
  13. Cover des Buches König Johann / Titus Andronicus (ISBN: 9783257608458)
    Friedrich Dürrenmatt

    König Johann / Titus Andronicus

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Moni
    Weil ich gerade bei V.I. Arnold - dem russischen Mathematiker - eine faszinierende Geschichte über Eleonore von Aquitanien aufgestöbert habe, passt diese Shakespeare Bearbeitung von König Johann (ihrem Sohn) sehr gut.
  14. Cover des Buches Der vierte König (ISBN: 9783426638620)
    Sylvie von Frankenberg

    Der vierte König

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Petra78

    Ich bin immer auf der Suche nach Büchern, die das Leben König John (Lackland) aufgreifen. Meist wird er als blutrünstiger, brutaler und vor allem willkürlicher Herrscher dargestellt. In diesem Buch soll man angeblich sein Leben aus einem anderen Blickwinkel erfahren.

    Schon die ersten Seiten lassen darauf schließen, dass John keine einfache Kindheit hatte. Seine Mutter, die berühmte Königin Alienor hatte sich wohl direkt nach seiner Geburt von ihm abgewandt. Kein Wunder, dass sie neben all den Intrigen gegen König Henry keine Zeit für ihren jüngsten Sprössling hatte. Aber Johns Streben nach der Aufmerksamkeit seiner Mutter und sein Leben im Schatten des strahlenden Richard Löwenherz, könnten für Johns Neid und Unzufriedenheit eine Erklärung sein.  

    Es war spannend, diese Einblicke zu erfahren. Leider waren es nur sehr kurze Einblicke in Johns Kindheit. Denn kaum hatte man sich in seine Lage hineinversetzt, wurde im nächsten Absatz aus Sicht eines anderen Erzählers an einem anderen Schauplatz ein völlig anderer Handlungsstrang aufgegriffen. Oftmals erfuhr man erst nach einigen Absätzen wer hier erzählte bzw. wo man sich befand. 

    Nach einigen dieser abrupten Wechsel verlor ich so allmählich die Geduld. Was ich in anderen Büchern toll fand, nervte mich hier nur noch. Irgendwann stellte sich bei mir die Vermutung ein, dass die beiden Autorinnen einzelne Handlungsstränge verfassten und diese dann willkürlich aneinanderreihten und hofften, damit die Spannung zu erhöhen. Für mich bewirkte es allerdings das genaue Gegenteil und ich hab nach ca. 100 Seiten abgebrochen. Da sie mit ihren Ansätzen meine Neugier geschürt hatten, wie Johns Leben vielleicht tatsächlich verlaufen ist, nahm ich das Buch erneut zur Hand. Aber bereits nach wenigen Seiten stellte sich der bekannte Frust über die Szenenwechsel ein und ich beschloss es nun endgültig sein zu lassen.

  15. Cover des Buches Die Teufelshaube (ISBN: 9783426416594)
    Ariana Franklin

    Die Teufelshaube

     (113)
    Aktuelle Rezension von: schaebelchen

    Wie bereits der erste Teil "Die Totenleserin hat mich auch dieses Buch begeistert. Adelia ist Ärztin und Pathologin, studiert in Salerno, weilt in England. Da sie offiziell dort nicht handeln darf, steht ihr in dem Fall Mansur, ein Sarazene zur Seite, wenn es nötig ist. Sie wird durch König Henry zu einem Fall abgerufen, dem sie widerwillig folgen muss. 

    Mir gefiel der Krimi sehr gut, inhaltsreich, historischem Hintergrund und auch mit einigem Wortwitz gespickt - ich fühlte mich sehr gut unterhalten.

  16. Cover des Buches Die Dichterin von Aquitanien (ISBN: 9783961483563)
    Tereza Vanek

    Die Dichterin von Aquitanien

     (24)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    Marie wächst bei ihrem Ziehvater Guillaume auf, ihre Mutter hat sie schon sehr früh verloren, wer ihr Vater ist, weiß sie nicht. Von Guillaume übernimmt sie die Freude an Geschichten, auch am Selbsterzählen, er lehrt sie Lesen und Schreiben. Im Dorf sind die beiden Außenseiter, Marie hat nur einen Freund: Pierre. Als Guillaume stirbt, versucht Pierre zwar, sie zu unterstützen, doch seine Familie mag sie nicht. In dieser Situation erscheint der Ritter Guy de Osteilli, um Marie an den Hof König Henris II zu holen, denn sie ist, wie sich herausstellt, Henris Nichte. Durch ihr erzählerisches Talent fällt Marie Henris Gattin, Aliénor von Aquitanien auf, fortan begleitet sie das Leben der Herrscherin durch Höhen und Tiefen, und auch ihr eigenes Leben ist nicht immer einfach.

    Marie de France und ihre Werke gab es wirklich. Ihre Werke sind überliefert, über ihr Leben weiß man jedoch so gut wie nichts, nur die ungefähre Zeit und dass sie aus Frankreich stammte („de France“). So hatte die Autorin, neben den historischen Fakten, viel dichterische Freiheit, der Dichterin ein Leben zu ersinnen. Dass das Resultat durchaus möglich sein könnte, kann man u. a. dem Nachwort der Autorin entnehmen, in dem sie auf Forschungsergebnisse, Maries Identität betreffend, eingeht. Dass die Dichterin an Aliénors Hof gelebt haben könnte, kann man sich gut vorstellen, hat Aliénor (oder Elenonore – Tereza Vazek erklärt im Nachwort auch, warum sie die jeweilige Namensvariante gewählt hat) doch die Dicht- und Gesangskunst gefördert.

    Tereza Vaneks Charaktere sind alle vielschichtig dargestellt, reine Schwarz-Weiß-Zeichnung gibt es nicht. Neben Aliénor treten eine ganze Reihe weiterer historischer Persönlichkeiten auf, natürlich Henri und die Kinder des Paares, unter ihnen Richard Löwenherz, aber auch historisch verbürgte Personen, die weniger bekannt sind, wie z. B. Denis Piramus, der Marie zeitweise das Leben schwer macht. Mir haben die Darstellungen der Charaktere gut gefallen – auch dazu hat die Autorin etwas im Nachwort zu sagen – sie kommen meiner Vorstellung der Herrscherfamilie recht nahe. Marie, die Protagonistin, aus deren Perspektive erzählt wird, ist ebenfalls gut gelungen, vom Ziehvater wurde sie zu selbständigem Denken erzogen, was ihr Leben nicht immer leichter macht, sie aber auch voran bringt, in Geschichten kann sie regelrecht versinken, was ihr eine große Hilfe in dunklen Stunden ist.

    Marie Leben wird ausführlich und detailliert geschildert, mit Zeitsprüngen an passenden Stellen. Hin und wieder gibt es kleine Längen, die aber nicht wirklich stören, denn ähnlich wie Marie in ihre Geschichten, versinkt man schnell in Maries Leben. Die Autorin erzählt sehr anschaulich, man fühlt sich mit allen Sinnen hineinversetzt in die Zeit des 12. Jahrhunderts und an die jeweiligen Schauplätze der Geschichte.

    Durch Maries Beziehung vor allem zu Aliénor, aber auch zu Henri, ist ihr Leben auch mit den historischen Ereignissen verbunden, so kann die Autorin neben Alltäglichkeiten und Maries persönlicher Geschichte auch das politische Geschehen in die Erzählung miteinbinden. Zu Beginn des Romans findet man, neben einer Karte und einem Stammbaum, auch eine Zeittafel. Wer die geschichtlichen Ereignisse noch nicht kennt, sollte sie besser nicht vor dem Roman lesen, um Spoiler zu vermeiden. Schön wäre noch ein Personenregister gewesen, nicht nur wegen der Fülle der Personen, sondern auch um historische und fiktive Personen besser trennen zu können. Das schon erwähnte Nachwort ist interessant und aufschlussreich.

    Alienor von Aquitanien ist eine meiner historischen Lieblingsgestalten, es war schön, sie wieder zu treffen. Der Roman ist prall gefüllt mit Geschichte, gut ausgearbeiteten Charakteren, seien sie historisch oder fiktiv, und viel Flair der damaligen Zeit. Er unterhält nicht nur, sondern versetzt den Leser mit allen Sinnen in das Geschehen. Leider fehlt ein Personenregister, dafür gibt es ein interessantes Nachwort der Autorin. Ich freue mich auf weitere Romane der Autorin und vergebe 4,5 Sterne, die ich gerne aufrunde. Wer umfangreiche und gut recherchierte historische Romane mag, sollte zugreifen.

  17. Cover des Buches Der Ritter der Königin (ISBN: 9783641149826)
    Elizabeth Chadwick

    Der Ritter der Königin

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Tanja13

    In diesem historischen Roman geht es um die  Lebensgeschichte des William Marshal, der wirklich gelebt hat.

    Der Schreibstil von Elisabeth Chadwick gefällt mir sehr gut. Ich bin direkt in der Geschichte drin geweäsen und konnte fühlen, wie Marshal auf dem Strohsack schläft.

    Die Autorin schreibt für meine Begriff schön bildhaft und man sich gut vorstellen, wie es damals gewesen ist. Meines Erachtens nach baut sie sehr schön Informationen über die damalige Epoche ein und man lernt sehr viel über die Gegebenheiten damals, ohne dass es dabei überladen wirkt und man das Gefühl hat, es werden bloß Informationen aneinandergereiht.

    Alles in allem ist dieser Roman für mich absolut lesenswert und sicher nicht der letzte von Elizabeth Chadwick.

  18. Cover des Buches Die Königin und die Hure (ISBN: 9783453145948)
    Ellen Jones

    Die Königin und die Hure

     (18)
    Aktuelle Rezension von: MelLila

    Vom Klappentext her hatte ich eine andere Erwartung und die wurde erst ganz zum Ende abgedeckt. Insgesamt eine sehr spannende Geschichte auch wenn ich mich für Politik nicht so sehr interessiere. Aber die Darstellung der Figuren dieser Zeit bzw der Machtinhaber hat mir durchaus gefallen.

    Es gibt wohl noch einen Folgeband wo es dann um eins der Kinder geht aber den werde ich mir wohl nicht holen.

  19. Cover des Buches Im Schatten der Lilie (ISBN: B003VHN1G4)
    Patrice Leavold

    Im Schatten der Lilie

     (1)
    Aktuelle Rezension von: SydneyManson
    Klappentext: Mit fünfzehn wird sie Königin von Frankreich, nich ahnend, dass sie einst auch über England herrschen wird. Mit fünfundzwanzig zieht sie mit den Kreuzfahrern ins Heilige Land. Sie besiegt Hunger, Krankheit, Gefahren. Nur ihre Liebe zu Geoffroi, Graf von Anjou, besiegt sie nicht. Diese heimliche Liebe ist das eigentliche Abenteuer der Eleonore von Aquitanien, ein Abenteuer, das in der Geschichte des Mittelalters seinesgleichen sucht. Als ich das Buch begonnen habe war ich begeistert. Es ist interessant geschrieben und spannend. Am Ende war ich aber enttäuscht. Das Buch ist über 600 Seiten lang und geht dabei gerade mal über das 15 bis Anfang des 30. Lebensjahres der Eleonore von Aquitanien. Es zieht sich also sehr. Der Punkt der mich aber noch mehr stört ist, dass diese Frau über 80 Jahre alt geworden ist. Und das Buch hört einfach auf wo sie gerade mal 32, 33 Jahre alt ist. Das stört wirklich. Man denkt sich am Ende, ja schön und was kam danach? Sie wurde zur Königin von England und bekam noch 7 Kinder, eines davon war Richard Löwenherz. Und das wird einfach so weggelassen. Auch ist die Affäre mit Geoffroi nicht historisch belegt, was mich jetzt aber auch nicht weiter gestört hat. Wer es aber geschichtlich lieber genau hat, dem rate ich von diesem Buch ab. Drei Sterne bekommt das Buch von mir da es gut geschrieben ist und doch spannend bleibt. Fazit: Für Leute die gerne ins Mittelalter eintauchen ist es also interessant, wer dabei auf korrekte geschichtliche Daten Wert legt, lieber Finger weg
  20. Cover des Buches Königinnen (ISBN: 9783407810199)
    Maren Gottschalk

    Königinnen

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Windpferd
    Kurz und anschaulich erzählt die Autorin vom Leben von fünf Königinnen: Eleonore von Aquitanien, Isabella von Kastilien, Elisabeth I., Christina von Schweden, Katharina die Große. Für jemanden, der in der Geschichte der euopäischen Königshäuser nicht so bewandert ist, manchmal verwirrend, aber dennoch sehr informativ und als Einstieg in dieses Thema gut geeignet.
  21. Cover des Buches Königin der Troubadoure. Eleonore von Aquitanien. (7008 554) (ISBN: 9783423014618)
    Regine Pernoud

    Königin der Troubadoure. Eleonore von Aquitanien. (7008 554)

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Arbutus
    Es ist sonderbar, dass die Nachwelt von dieser Frau, die zweimal Königin und die Mutter zweier Könige war, die den Kaiser herausgefordert, den Papst bedroht und ihr Reich mit überlegenem Weitblick regiert hat, nur die Erinnerung an ein Abenteuer ihrer Jugendzeit bewahrt hat. (Regine Pernoud)

    Nicht nur junge adlige Frauen wurden seit eh und je verheiratet, ohne nach ihrem Einverständnis zu fragen. Auch der 16-jährige Ludwig VII., König von Frankreich, wäre lieber bei seinen Büchern in der Abtei St. Denis geblieben, um mit seinem Studium fortzufahren, anstatt plötzlich mit der attraktiven und weltgewandten Eleonore (15) verheiratet zu werden. Aber dann war er wohl doch schnell in sie verliebt. "Die Schönheit, ein Familienerbe der Aquitanier, hatte sie bestimmt von [ihrem Großvater Wilhelm, dem ersten Troubadour der Literaturgeschichte], ebenso wie den Hang zur Poesie, den Frohsinn und eine gewisse Respektlosigkeit." Eleonore bringt sich von Anfang an in die Politik ein, berät ihren Gatten, spinnt Fäden. Und sie ist lernfähig. Leider wird man ihr dies später nicht zugestehen. Ihr Gatte wird sie nach dem 1147 beginnenden zweiten Kreuzzug an ihren politischen Jugendsünden messen und sie aus der Politik verbannen. Was eine große Dummheit ist, denn sie ist inzwischen aus ihren Fehlern klug geworden und eindeutig die politisch Weitsichtigere von beiden.

    Langweilig war das Leben der Eleonore von Aquitanien wahrhaftig nicht. Erstaunt liest man, dass die adligen Kreuzfahrer selbstverständlich ihre Ehefrauen mit in den Krieg nahmen - bei näherer Betrachtung versteht man dies auch - kann so ein Unternehmen doch Monate, ja Jahre dauern, und so wird es den edlen Rittern mit der Treue ein bisschen einfacher gemacht. Dennoch - was für ein Wahnsinnsunternehmen! Denn mit der Ehefrau fährt die Kammerfrau, sprich der ganze Hofstaat... Zuvor hat Eleonore in ihren Landen fleißig Anhänger und Spender geworben. Der Kreuzzug läuft dann aber alles andere als rund. Das liegt nicht nur am Verrat des byzantinischen Kaisers, der zuvor schon den deutschen Kaiser Konrad in einen Hinterhalt gelockt hatte, sondern auch an der Sturheit des durchaus heldenhaft kämpfenden Ludwig, der leider genau im falschen Moment seiner klugen Gattin gegenüber beratungsresistent wird.

    Der Kreuzzug wird ein grandioser Misserfolg. Auf dem Rückweg wird Eleonores Schiff von byzantinischen Piraten gekapert und anschließend von sizilianischen Normannen zurückerobert.  Wieder vereint, werden die Eheleute vom Papst empfangen, der sich redlich bemüht, ihre Ehe zu kitten - denn diese hat Risse bekommen. Es ist tatsächlich Eleonore gewesen, die ihren Gatten bereits in Antiochia auf den Gedanken brachte, dass ihre Ehe auf Grund zu enger Verwandtschaft kirchenrechtlich keinen Bestand habe. Zurück in der Heimat dauert es denn auch nicht mehr lange, bis die Ehe des Königspaares vom Erzbischof für nichtig erklärt wird; und nur wenig später überrascht Eleonore mit ihrer Wiederheirat mit dem jungen Vasallen Heinrich Plantagenet, für den sie im Vorfeld während eines Streits mit dem König möglicherweise vermittelnd tätig war. Dass Eleonore sich mit der Hochzeit so beeilte, wird verständlich, wenn man bedenkt, dass die soeben von der Ehe erlöste Herzogin auf dem Rückweg in ihre Residenz in Poitiers zwei mutmaßliche Entführer austricksen musste, die beide dieselbe Absicht hatten, nämlich die Herzogin mit Gewalt zur Ehe zu zwingen. "Was sollte das geben, wenn sie, um ihre Länder zu verwalten, ihren traditionsgemäß recht unruhigen Vasallen entgegentreten und gegen die Widerspenstigen notfalls zu Felde ziehen musste?" Wenn auch alles darauf hindeutet, dass Eleonore diesen Ehe-Schelmenstreich schon länger vorbereitet hat. Eleonore hat ihren Gatten nun selber gewählt, und es war nicht nur eine politische Heirat, sondern auch eine Liebesheirat, und welche adlige Dame konnte sich in jener Zeit schon dieses Privilegs rühmen? An der Seite Heinrich Plantagenets wird sie nun viele Jahre als erfolgreiche politische Partnerin verbringen.

    Heinrich, der geschickte Kriegsherr, zieht gegen den englischen König in den Krieg, der schließlich kapituliert. 1154 werden Heinrich und Eleonore in London zum englischen Königspaar gekrönt. König Heinrich regiert sich schnell in die Herzen des englischen Volkes ("Ich bin nicht hergekommen, um Raubzüge zu veranstalten, sondern um das Gut der Armen vor der Raublust der Großen zu schützen.") Für ein erfolgreiches Regieren ist ständige Präsenz durch Reisen erforderlich, und dieser Lebensstil liegt beiden Eheleuten offensichtlich. Gleichzeitig wird Heinrich als machtbesessener Workoholic geschildert. Eleonore kann sich in sein starkes Machtgefüge gut einfügen; ihr wird die Selbständigkeit zugestanden, die sie verdient, und eigenständig und selbstbewußt macht sie sich in der Verwaltung und in der Rechtsprechung nützlich. Eleonore fühlt sich sichtlich wohl an der Themse. Jetzt muss sie nur noch das "fin amor", den Troubadour-Gesang und die guten südfranzösischen Sitten der Frauenverherrlichung einführen, wie sie es aus ihrer Heimat kennt. In diese Zeit fällt auch die Verbreitung der Artus-Legende, bei welcher es sich tatsächlich um eine Art historischen Roman des Mittelalters handelt. Es ist sehr erhellend, wie präzise die Autorin hier das Entstehen der Artusmythe und den Anteil von Eleonores Hofstaat an deren Verbreitung offenlegt.

    Aber auch in der Ehe Eleonores mit Heinrich wird es einen Bruch geben. Einen Bruch namens Rosamunde. Eleonore rächt sich an ihrem Gatten für die Seitensprünge mit der schönen Mätresse, indem sie sich nach Aquitanien zurückzieht  und anfängt, sich für die Rechte ihrer Söhne gegenüber dem Vater einzusetzen. Einer von ihnen ist Richard Löwenherz. Es wird einsam um den König, und er wird immer tyrannischer. Dennoch ist er immer noch ein geschickter Feldherr, und es gelingt ihm, seine Gattin gefangen zu nehmen und sie für mehr als zehn Jahre in verschiedenen englischen Burgen zu internieren. Merkwürdigerweise wird sie aus der jahrelangen Festungshaft nicht gebrochen hervorgehen, im Gegenteil, sie ist im Laufe dieser Jahre würdevoller, weiser geworden, und gelehrte Schreiber sprechen mit Hochachtung von ihr. Heinrich Plantagenet hingegen führt ein immer unsteteres Leben; sein Sohn Richard zieht mit dem französischen König Philipp August gegen seinen Vater in den Krieg, nachdem dieser ihm die Krönung verweigert hat. Nicht lange danach stirbt Heinrich Plantagenet vereinsamt und gebrochen (1189).

    Richard sendet einen Getreuen nach England, um Königin Eleonore aus der Gefangenenschaft zu befreien. Dies hat sie allerdings schon selber erledigt und beginnt umgehend, durch das Reich zu reisen und ihre Aufgabe als Königin gewissenhaft wieder wahrzunehmen - sie spricht Recht, befreit Gefangene, führt in ganz England einheitliche Maße ein, kurz, es "weht ein befreiender Wind; ... Verschiedene Entscheidungen, die die Königin trifft ... , zeigen, wie sehr sie sich während ihrer langen Abgeschlossenheit mit den Problemen ihrer Zeit beschäftigt hat, anstatt sich einem egoistischen Schmerz hinzugeben." Sie ist nun 67 Jahre alt und offensichtlich eine würdevolle, bewundernswerte Erscheinung mit einer unbändigen Energie, und die wird sie auch weiterhin brauchen. Sei es, um die Krönung ihres Sohnes Richard Löwenherz voranzutreiben, um die Ländereien ihres später im Heiligen Land weilenden Sohnes gegen den frühzeitig taktisch aus dem Kreuzzug zurückgekehrten Philipp August zu verteidigen oder um das Lösegeld für Richards Befreiung zusammenzusammeln, der, nachdem er den Nahen Osten so gut es ging befriedet hatte, auf dem Rückweg von dem Österreicher Leopold aus niederen Motiven festgesetzt wurde. Und nach dem Tod Richards gibt sie hochbetagt noch einmal ihre selbstgewählte Klosterbeschaulichkeit auf, um dem letzten verbliebenen ihrer Söhne, dem charakterschwachen Johann ohne Land, so gut es geht, das Reich zu sichern; mit 80 Jahren reist sie über die Pyrenäen, um eine Enkelin für die Frieden sichernde Verbindung mit dem französischen Thronerben auszuwählen.

    Chapeau vor dieser Frau! Eigentlich hatte ich vor ein paar Jahren nur etwas über Richard Löwenherz erfahren wollen, da ich seinem Namen auf dem französischen Jakobsweg immer wieder begegnete, und stieß nun auf seine bewundernswerte Mutter.

    Starke Frauen sind schon immer gerne von den Historikern heruntergemacht und dämonisiert worden. Dieses Schicksal ereilte auch, völlig zu Unrecht, Eleonore. Das große Verdienst dieser Biographie ist, dass sie dieses Bild gründlich zurechtrückt. Die abschließende kurze Analyse der Autorin rundet das Bild wunderbar ab.

    Nich immer indes überzeugt mich die Biographie von Régine Pernoud zu hundert Prozent. Biographische Werke, die den Anspruch auf Authentizität erheben und dabei gänzlich ohne Fußnoten auskommen, machen mich immer ein wenig nervös, oder sollte ich sagen, misstrauisch? Immerhin weist die Autorin im Vorwort darauf hin, "dass kein Wort und kein Satz der Dialoge und Reden der Phantasie entsprungen ist...". Für einen vielleicht beabsichtigten dichten Erzählfluss ist mir aber leider der Erzählfluss nicht immer dicht genug, da helfen die fehlenden Fußnoten auch nicht. Diese würden für mich den Hang zur ausholenden Weitschweifigkeit mit einem wissenschaftlichen Anspruch rechtfertigen. Insgesamt muss man der Autorin aber schon zugestehen, dass die Berichte sich flüssig und spannend lesen. Sie schreibt mit guter Beobachtungsgabe und zieht kluge Schlüsse. Hin und wieder finde ich allerdings die Berichterstattung wirr. Da wird chronologisch begonnen, einen wichtigen Ablauf von Ereignissen zu schildern, und dann plötzlich, um den Charakter des Beschriebenen zu bebildern, werden Ereignisse aus Vergangenheit und Zukunft berichtet, und man weiß bald nicht mehr, was ist Gegenwart, was Zukunft. Ich finde das etwas irritierend.

    Jedem Kapitel ist ein französischer Vers Minnedichtung vorangestellt. Leider gibt es keine Übersetzung, und für diese altfranzösischen Schreib-und Lesarten reicht mein Pilgerfranzösisch nun wirklich nicht aus. Das ist etwas schade.

    Insgesamt aber war das Buch eine sehr ertragreiche und informative Lektüre! Eleonore hat mich nachhaltig beeindruckt. Sie ist ein großes Vorbild durch ihre Weiterentwicklung, ihre Lernfähigkeit, und vor allem ihren Mut, nie aufzugeben.
  22. Cover des Buches Die 50 größten Lügen und Legenden der Weltgeschichte (ISBN: 9783838707136)
    Bernd Ingmar Gutberlet

    Die 50 größten Lügen und Legenden der Weltgeschichte

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Laudia89
    Das Buch ist sehr infromativ geschrieben und klärt so einige Mythen auf. Was mich persönlich sehr beeindruckt hat das man auf weniges Seiten alles kurz und schnell erklärt ohne langweilig zu wirken.  Es ist für jede Altersklasse geeignet.
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