Bücher mit dem Tag "eleonore"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "eleonore" gekennzeichnet haben.

17 Bücher

  1. Cover des Buches Hiobs Brüder (ISBN: 9783404178704)
    Rebecca Gablé

    Hiobs Brüder

     (568)
    Aktuelle Rezension von: Reisebaeren

    Der Roman spielt im Mittelalter und beginnt auf einer Insel, auf der eine Handvoll Männer und Jungen eingesperrt werden. Sie sind dort aufgrund schwerer Verbrechen oder körperlicher Gebrechen. Ein Sturm lässt den Großteil der Herde schrumpfen, eröffnet den übrig gebliebenen 8 Gefährten aber die Flucht. Sie finden sich in England wieder und machen sich auf die Suche nach einer neuen Heimat. Im Mittelpunkt stehen Losian, ein Mann der sein Gedächtnis verloren hat, und der junge Simon, der an der Fallsucht leidet. Gemeinsam gehen sie durch Höhen und Tiefen, finden ein neues Zuhause und die  große Liebe. Um sie herum tobt der Krieg um die Krone, an dem die Gefährten sich auch so manches Mal beteiligen. 

    Der Roman ist großartig geschrieben, die Charakter, die Landschaft, die Geschichte, es passt einfach und macht jede Menge Spaß zu lesen. Ich mochte die Charaktere sehr und auch ihre Entwicklung war spannend. Ich hätte mir noch ein wenig mehr Bühne für die ebenfalls spannenden Frauenfiguren gewünscht. Und einen weiteren großen Haken hat das Buch für mich: über den Charakteren scheint ein unfassbar großer Schwarm Schutzengel zu fliegen. Aus jeder absolut ausweglosen Situation, egal wie nah das Schwert an ihrem Hals liegt, in aller allerletzter Sekunde kommt die Rettung. Den Hauptpersonen passiert fast nichts, während ihre Gegner reihenweise krepieren. Diese werden nie gerettet, sondern das Gute gewinnt immer. Das war mir ehrlich gesagt zu viel Happy End. 

    Ansonsten aber klare Leseempfehlung

  2. Cover des Buches Hector und die Entdeckung der Zeit (ISBN: 9783492953344)
    François Lelord

    Hector und die Entdeckung der Zeit

     (233)
    Aktuelle Rezension von: RadikaleResignation

    Hector und seine wunderbar schöne Sicht der Dinge begeistern mich immer wieder. Seine wie nebenher entdeckten philosophischen Gedanken bringen den Leser zum Schmunzeln und zum Denken. Lelord hat eine wunderbare Art, mit dem Sinn des Lebens umzugehen. Immer wieder gerne, auch wenn der Erstlingsroman mit Der Suche nach dem Glück unerreicht bleibt :-)

  3. Cover des Buches Das Café der kleinen Wunder (ISBN: 9783492310536)
    Nicolas Barreau

    Das Café der kleinen Wunder

     (147)
    Aktuelle Rezension von: leseHuhn

    Das Café der kleinen Wunder, von Nicolas Barreau, erschienen im Piper Verlag im Oktober 2017
    Taschenbuch 368 Seiten  

    Inhalt 
    Die junge französische Studentin Nelly hat sich ein wenig in ihren Professor verliebt, doch der hat nur Augen für eine andere Frau. Doch in dem Nachlass ihrer Oma findet sie ein Buch mit einer mysteriösen Botschaft. Sie macht sich mit dem Zug auf nach Venedig, und diese Stadt verändert alles in ihrem Leben.

    Meine Meinung
    Venedig im kalten Januar ist relativ frei von Touristen, aber charmante Italiener gibt es trotzdem dort. Und genau auf Valentino trifft das zu, dem Nelly in die Arme stolpert. Ihre Wege kreuzen sich immer öfters durch mehr oder wenige Zufälle. Valentino möchte Nellys Herz erobern, strauchelt aber immer wieder an ihre liebenswerte Zurückhaltung. Nicolas Barreau beschreibt das geschichtsträchtige Venedig mit ausführlicher Begeisterung, dabei kommen Nelly und Valentino aber nicht zu kurz. Und so langsam entwickelt sich eine zarte Liebesromanze zwischen den beiden. Auch kleinere Störfeuer haben keine Chance, das zu durchkreuzen. Und ein venezianisches Café wird zu einem besonderen Treffpunkt.

    Fazit
    Der Schreibstil vom Autor ist einfach wunderschön. Hier kann man tief abtauchen und dabei durch wunderschöne Städte wandern. In diesem Fall ist es Venedig, das sich von seiner schönsten Seite zeigt. Eine süße Liebesgeschichte mit ein wenig Witz und mit Tauben, die im Bauch flattern und einem Minister für schöne Gedanken. Ich vergebe sehr gerne 4 🐥🐥🐥🐥 und eine Leseempfehlung.

  4. Cover des Buches Estelle - Dein Blut so rot (ISBN: 9783800095247)
    Bianka Minte-König

    Estelle - Dein Blut so rot

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Bücherfuchs_Zeilenmagie

    Die Familie Vanderborg besteht aus dem Vater, Tochter Estelle und dem Sohn Friedrich. In den Karpaten versuchen sie einen Vampir zu fangen. Diese ergreift besitz von Estelle und fristet fortan ihr Dasein in einem menschlichen Körper.

    Die Autorin bedient sich hier einem etwas älteren Erzählstil und das macht leider die Geschichte etwas fahde. Der herzliche Charme und das Gefühl von Familie fehlt dabei erheblich. Gefühle kommen dabei nicht wirklich auf. Als Leser kann man sich nicht wirklich hineinversetzen. Es wirkt alles recht kühl und distanziert.

    Als Leser erfährt man nicht, wieso die Vampirin von Estelle Besitz ergreift und wieso sie sich nicht wehrt. Man spürt keinen Zwiespalt oder inneren Kampf der Charaktere.

    Die Familie ist auch etwas merkwürdig zusammengeschustert. Der Vater ist immer auf der Suche nach Gönnern und die Beziehung zu den Kindern und dem Vater ist ziemlich komisch. Obwohl Estelle sein Schatz ist, verhökert er sie an den nächstbesten Mann. Familiärer Zusammenhalt sucht man hier vergeblich. Wärme und Liebe kommt nicht auf.

    Estelle als Vampirin hat natürlich auch Bedürfnisse, aber Spannung hierzu kommt leider gar nicht auf und verläuft sich.

    Leider war der erste Band nur mittelmäßig und die Autorin hätte viel mehr aus dem Teil heraus holen können, als sie es getan hat.

  5. Cover des Buches Steamtown - Die Fabrik (ISBN: 9783944544342)
    Papierverzierer Verlag

    Steamtown - Die Fabrik

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Aleshanee
    Auf das Buch war ich richtig neugierig, weil ich schon die Fantasyreihe der Autorenbrüder T. S. Orgel über die Blausteinkriege kennen- und lieben gelernt habe. Der Ausflug ins Steampunk Genre war ein großer Anreiz, den in dem Bereich hab ich noch viel zu wenig gelesen.

    Den Anfang empfand ich ehrlich gesagt etwas schleppend - aber vielleicht war ich auch zu ungeduldig. Die Vorstellung zwei der Protagonisten zog sich irgendwie, obwohl ich dann festgestellt hatte, dass es gar nicht so viele Seiten waren, aber es war auch nötig, um ihr Verhalten im Verlauf zu verstehen.
    Die große Schrift im Buch ist super - dafür waren die Zeilenabstände sehr eng, das erste Mal, das mir sowas auffällt. Das war zuerst etwas anstrengend, aber ich hab mich sehr schnell dran gewöhnt.

    So, jetzt hab ich ein bisschen gemeckert, aber ich fand das Buch wirklich toll! Als ich nach dem etwas plätschernden Einstieg in die Geschichte reingekommen bin, konnte ich gar nicht mehr aufhören! Die drei Hauptcharaktere sind in ihrer eigenwilligen Art so toll beschrieben und mir auch ans Herz gewachsen, auch wenn sie jetzt keine wirklichen Sympathieträger sind.

    Agent Eric von Valen ist noch am "nettesten". Ein junger Agent des Ministeriums, der seinen ersten Mordfall zu klären hat. Natürlich ist er noch unerfahren und unsicher in seinem Tun, aber entschlossen, dem Täter auf die Spur zu kommen. Er gibt sich immer korrekt, aber er hat tief in seiner Erinnerung ein Geheimnis vergraben, das

    Pater Siberius Grand - ein Mann der Kirche, aber ein gefallener Mann. Warum - darauf möchte ich hier nicht eingehen, das müsst ihr selbst herausfinden! Aber ich fand ihn einfach herrlich! Entgegen der Vorstellung eines "Gottesmannes" wirkt er vom Aussehen her eher wie ein Schläger und ist auch mit seinen knapp über 50 Jahren noch top in Form. Er sagt was er denkt und ist dabei auch mit seiner Wortwahl nicht zimperlich und handelt sich damit regelmäßig Ärger ein. Mit seinem Auftreten schafft er sich seinen "Platz" und seinen Respekt, hat aber auch eine vortreffliche sarkastische Ader.

    Der dritte im Bunde, der den Mordfall aufklären soll ist der Forensiker Mister Ferret. Er kommt sehr unscheinbar und unauffällig daher, ist aber auch nicht auf den Mund gefallen und glänzt mit einem gleichgültigen, trockenen Humor, der im Zusammenspiel mit Siberius Grand äußerst amüsant ist! Mister Ferret hat einige verborgene Talente, die das Team aus einigen bösen Überraschungen retten wird.

    Man merkt recht schnell, dass der Mord prekäre, politische Bedeutung hat und es hier einiges zu vertuschen gilt. Doch die drei lassen sich nicht unterkriegen und jeder auf seine Art

    Der Schreibstil ist erfrischend locker, teilweise flapsig gerade in den Dialogen und beim wörtlichen Schlagabtausch, was die doch recht düstere Atmosphäre zu einem unterhaltsamen Schauspiel macht; aber dabei nicht den Ernst der Lage außer Acht lässt. Bei den Männern geht es nunmal in einem etwas raueren Ton zu und Handgreiflichkeiten und Brutalität sind öfters vonnöten. Denn es ist gefährlich im fiktiven Steamtown und der viktorianische Einschlag wird sehr schön mit den typischen Elementen aus dem Genre verbunden: Plasmalichter, Ikonographen, Aetheromanten und viele kleine Details - dazu Ausflüge in die von Unrat überschwemmte Kanalisation und das düstere Sanatorium.
    Und! Die Geschichte kommt wunderbar ohne den unnötigen Zusatz einer Romanze aus!

    Die Handlung entwickelt sich dabei mit einem guten Tempo und die Spannung wird auch immer wieder angetrieben. Die Zusammenhänge formen sich langsam zu einem Bild, lassen aber noch genug Spielraum zum Rätselraten - vor allem auch durch überraschende Wendungen.
    Der Epilog hält dann auch noch einen bösen Zug bereit, wodurch sich noch Stoff für eine Fortsetzung ergeben würde. Ich würd mich jedenfalls darüber freuen!

    Fazit: 4.5 Sterne gerne aufgerundet!

    © Aleshanee
    Weltenwanderer
  6. Cover des Buches Der Löwe und die Königin (ISBN: 9783426635339)
    Susanne Stein

    Der Löwe und die Königin

     (9)
    Aktuelle Rezension von: SitataTirulala
    "Er schmeichelt mir", gab Berenguela zu, "aber er schmeichelt allen Frauen." - "Mag sein, aber du bist eine Herausforderung für ihn. Eine Frau, die ihm nicht gleich zu Füßen sinkt, trifft er selten." ---------- Berenguela ist Prinzessin von Navarra und mit 25 immer noch unverheiratet. Für ihre Eltern ein Desaster, für sie die Freiheit, sich ihrer Leidenschaft zu widmen: Der Heilkunde. Gerade als sie ihren Vater durch eine kleine, geschickte List dazu gebracht hat, ein Hospital bauen zu dürfen, hält niemand geringerer als Richard Löwenherz, König von England, um ihre Hand an. Zunächst sieht sie sich in dieser überraschenden Ehe gefangen, doch als sie Richard gemeinsam mit dessen Schwester Jeanne auf seinen Kreuzzug ins Heilige Land begleitet, lernt sie allmählich, dass Richard mehr sein kann als der leichtsinnige Draufgänger und Weiberheld, als der er bekannt ist. Doch nicht nur der Kreuzzug gegen Sultan Saladin legt den beiden immer wieder Steine in den Weg, auch in der Heimat, in der eigenen Familie wird gegen Richard intrigiert. Als Richard schließlich in Gefangenschaft gerät, wird der jungen Ehe die wohl schwerste Prüfung auferlegt... Ich bin nicht sicher, ob ich froh sein soll, dieses Buch zur Seite legen zu können oder nicht. Die Geschichte an sich ist durchaus fesselnd und bietet durch verschiedene Handlungsstränge immer wieder Abwechslung. Allerdings war ich bereits nach wenigen Kapiteln die Handlung um die Protagonistin - Berenguela - leid. Ich kann nicht genau festmachen, was mir ein Dorn im Auge war, sie war mir anfangs nicht einmal grundlegend unsympathisch, aber irgendwie fehlte mir absolut die Beziehung zu ihr. Dafür haben mich die Nebencharaktere umso mehr gefesselt, insbesondere Prinz John und Prinzessin Adelaide, Richards verschmähte Verlobte. Die beiden waren das ganze Buch über "ein Gemisch, zur Sensation prädestiniert", wie ASP es ausdrücken würden. Während mich also Berenguela und ihre edelmütigen Heldentaten, die stellenweise sehr konstruiert und undynamisch wirkten, irgendwie eher gelangweilt haben, war ich John und Adelaide regelrecht verfallen. Alles in allem ist es wohl auch den beiden zu verdanken, dass ich für dieses Buch 3 1/2 Sterne vergeben würde, wenn ich denn könnte, da mich Richard und seine Kräuterprinzessin nicht wirklich zu fesseln vermochten. Dafür, dass zwischendurch so detailliert jeder Schritt der Charaktere beschrieben wurde, war mir das Ende dann doch ein bisschen zu holprig und überstürzt, auch dafür gibt es Punktabzug. Alles in allem ließ es sich aber recht gut und flüssig lesen, sodass es eine angenehme Lektüre für zwischendurch ist - leider aber auch nicht mehr.
  7. Cover des Buches Der scharlachrote Löwe (ISBN: 9783641162351)
    Elizabeth Chadwick

    Der scharlachrote Löwe

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Bellexr

    Als König Richard stirbt, tritt sein Bruder John die Nachfolge auf dem englischen Thron an. Auch ihm schwört William Marshal seine Treue, die im Verlauf seines weiteren Lebens mehrmals auf eine harte Probe gestellt wird. König Johann ist zwar auf die Unterstützung des Earls angewiesen, doch hat ihm William Marshal zu viel Macht, die er mit allen Mitteln stutzen will. Als William auch König Philipp von Frankreich die Treue schwört, um seine Ländereien in Frankreich nicht zu verlieren, scheint die Situation zu eskalieren. Zusammen mit seiner Familie zieht sich William nach Irland zurück, sicher ist er hier jedoch nicht vor der machtgierigen wie skrupellosen Hand des Königs.

     

    Mit „Der Ritter der Königin“ begann Elisabeth Chadwick ihre Geschichte um den englischen Ritter William Marshall (1144 – 1219), der im Verlauf seines Lebens mehreren Königen diente und selbst die Regentschaft über England erhielt. Der vorliegende zweite Teil steigt kurz vor dem Tod von König Richard – auch bekannt als Richard Löwenherz – im Frühjahr 1197 in die Geschichte ein und beginnt genauso opulent, farbenprächtig und hervorragend recherchiert wie der erste Teil endete.

     

    Es ist ein ereignisreiches wie schwieriges Leben, welches William Marshall bis zu seinem Tod im Jahre 1219 führt, durchsetzt mit Intrigen und Machtkämpfen. Der ehrbare, geradlinige Earl hat im Verlauf seines Lebens viele Anhänger gefunden und wird als edler Ritter verehrt. Doch der intrigante König John sieht in dem mächtigen Earl eine Bedrohung. Um sich dessen Treue zu sichern, verlangt er zuerst Williams ältesten Sohn Will, schließlich auch dessen zweiten Sohn Richard als Geisel. William hat keine Wahl als seine beiden Söhne dem König zu überlassen.

     

    Was die Autorin im ersten Band begonnen hat, führt sie genauso kraftvoll und lebendig im vorliegenden Roman weiter. Von der ersten Seite an ist man gefesselt von dem prallen wie packenden Schreibstil der Autorin und fühlt sich sofort in das England des 12. Jahrhunderts zurückversetzt. Natürlich geht die Autorin auch ausführlich auf die politischen Verhältnisse ein, zwangsläufig durch Williams starke Mitwirkung daran. Dies erzählt Elisabeth Chadwick jedoch immer sehr kurzweilig und verständlich.

     

    Aber auch das Privatleben von William kommt während des Romans bei weitem nicht zu kurz. In jungen Jahren eher rastlos, von einem Turnier zum anderen reisend, ist er mit zunehmenden Alter zwar nicht unbedingt ruhiger geworden, genießt es aber jedes Mal aufs Neue einige Zeit bei seiner Familie zu verbringen. Bei seiner selbstbewussten, energischen Ehefrau Isabelle de Clark, welche ihm die Stellung eines Earls einbrachte, findet William die nötige Ruhe. Ihre Ehe verläuft sehr liebevoll und ist geprägt von beiderseitigem Respekt.

    Fazit: Opulent erzählter Roman über das aufregende Leben von William Marshal, dem besten Ritter seiner Zeit, der fünf Königen Englands loyal diente.

  8. Cover des Buches Die Löwin von Aquitanien (ISBN: 9783442481385)
    Tanja Kinkel

    Die Löwin von Aquitanien

     (184)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Eleonore von Aquitanien war eine starke Frau und vor allem eine Frau, die ihrer Zeit längst und weit voraus war. Ihre Geschichte ist spannend und besonders und ist auch ein Zeugnis der damaligen Zeit. Dieser Geschichte hat sich Tanja Kinkel angenommen und scheitert. Es ist so langweilig geschrieben und so steif, dass man den Lexikoneintrag über Eleonore von Aquitanien tausend mal lieber liest. Tanja Kinkel habe ich dann auch bei einer Lesung erlebt und leider muss ich auch sagen, sie war auch extrem langweilig. Lieber kein Buch mehr von dieser Autorin .-

  9. Cover des Buches The Perfect Fit (ISBN: 9783736319868)
    Kara Atkin

    The Perfect Fit

     (124)
    Aktuelle Rezension von: Maura99

    "Ich bin ein selbstgerechter Mistkerl, Ellie. Ich bin ein selbstgerechter Mistkerl, der nur an die Arbeit denkt und der am Tag mehr lügt, als gesund für ihn ist, und das alles dann damit rechtfertigt, dass er das ja nur zum Wohle anderer macht, als würde das irgendwas ändern. [...]" - S.351 Caleb

    Ein Buch, auf das ich mich sehr gefreut habe und das bei mir einfach für Herzflattern gesorgt hat.
    Ellie ist witzig, quirlig und lebendig. Sie ist eine Träumerin, aber auch genau dafür eine Kämpferin. Ellie ist ehrlich, offen und warmherzig.
    Caden ist ein verschlossener Typ, der sich irgendwo in sich selbst verwirrt hat. Für seine Familie tut er alles und ist dabei äußerst ambitioniert. Er kann super fürsorglich sein. Ist loyal und ein kluger Kämpfer.
    Ich hatte unheimlich viel kribbeln beim Lesen des Buches. Ich hatte auch unheimlich viel Spaß beim lesen des Buches.
    Es waren found family vibes und ein Haufen von toller Träume. Die Jagd nach der Erfüllung dieser, aber auch die Frage was man bereit ist für sie zu opfern. Deswegen konnte ich mich so gut in Caleb und Ellie hineinversetzten.
    Irgendwie war es das Leben bei den Beiden. Es gab neben den witzigen und sehr süßen Momenten auch ein zwei traurige Momente, die dem Ganzen das gewisse etwas und die Tiefgründigkeit gegeben hat.
    Also was will ich euch sagen? Ich liebe diese Geschichte und freue mich auf Band zwei.

  10. Cover des Buches Die Gesandte der Löwin (ISBN: 9783442371402)
    Judith Healey

    Die Gesandte der Löwin

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Raubrittertorsti
    Das Jahr 1200: Prinzessin Alais Capet ist auf der Suche nach ihren totgeglaubten Sohn. In Canterbury soll sie ein paar Briefe an sich nehmen, die ihre Stiefmutter Eleonore von Aquitanien einst an Thomas Beckett geschrieben hat und aus denen sie näheres über ihren Sohn erfahren würde. Natürlich waren die Briefe nicht mehr dort und William von Caen tritt auf die Bühne. Jener William von Caen wird Alais bis ans Buchende in viele spannende Situationen bringen...
  11. Cover des Buches Die Nightingale Schwestern (ISBN: 9783404183777)
    Donna Douglas

    Die Nightingale Schwestern

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Vanessa92

    Wieder ein toller Band der diesesmal im frühen 20. Jahrhundert spielt, sehr fesselnd 

  12. Cover des Buches Rosengift (ISBN: 9783401507408)
    Susanne Mischke

    Rosengift

     (98)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Ich kenne Susanne Mischke als Autorin von Kriminalromanen rund um Hauptkommissar Völxen und war auf den als Thriller bezeichneten Jugendroman gespannt. Das Thema Stalking ist ja vor allem durch die sozialen Medien, die sich zunehmend als unsozial gestalten, bekannt. 

    Worum geht’s? 

    Mathilda lebt nach dem Unfalltod ihrer Eltern bei ihrer Tante Helen. Helen ist als Musikerin auf Tournee und hat ihren Sohn Miguel gebeten, auf seine Cousine aufzupassen.Bei der Party zu ihrem 16. Geburtstag schenkt Patrick Mathilda besondere Aufmerksamkeit. Zunächst fühlt sie sich von den netten SMS, kleinen Geschenken zwar geschmeichelt, aber seine Freundin möchte sie nicht werden. Sie hat sich in Christopher verschaut. Nachdem dem ersten Treffen mit Christopher, fühlt sich Mathilda plötzlich beobachtet. Ein Stalker scheint es auf sie abgesehen zu haben. Könnte das der abgewiesene Patrick sein? 

    Meine Meinung: 

    Dieses Buch hat mich ein wenig enttäuscht. Wenn man andere Romane von Susanne Mischke gelesen hat, erwartet man viel mehr Spannung, als es diese Geschichte zu bieten vermag. Ich finde die typischen Probleme der Pubertierenden eher langatmig als spannende beschrieben. Mir fehlt für so manches Problem der Jugend das Verständnis. Die meisten wachsen im Überfluss auf und wissen es kaum zu schätzen. Aber, vielleicht bin ich ja die falsche Zielgruppe. 

    Fazit:

    Leichte Unterhaltung mit wenig Tiefgang, für Jugendliche vermutlich passend. 3 Sterne.

     

  13. Cover des Buches Die Zuckerbäckerin (Die Zarentöchter-Saga 1) (ISBN: 9783548065427)
    Petra Durst-Benning

    Die Zuckerbäckerin (Die Zarentöchter-Saga 1)

     (135)
    Aktuelle Rezension von: Mazeixx

    Das Buch handelt u.a. von Katharina Pawlowna, die in Stuttgart in zahlreichen wohltätigen Einrichtungen Württembergs ihre Spuren hinterlassen hat. Ihr kurzes aber schaffensreiches Leben als Königin von Württemberg wird in diesem Roman auf sehr gefühlvolle Weise erzählt, so dass man gleich Lust bekommt auf die Fortsetzung der Zarentochter Trilogie.

  14. Cover des Buches Die Herzogin (ISBN: 9783596320981)
    Pamela Kaufman

    Die Herzogin

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Fanje
    Im Zentrum dieses historischen Romans steht die Herzogin Eleonore, die Königin von Frankreich und England wurde. Der Roman spielt im 12. Jahrhundert und zeigt alle wichtigen Lebensabschnitte der Herzogin, die gegen ihren Willen erst mit Ludwig, dem König von Frankreich, verheiratet wurde und später, nachdem sie für eine Aufhebung der Ehe gekämpft hatte, von Heinrich (Herrscher der Normandie und späterer König Englands) zur Heirat gezwungen wurde. Der Roman unterteilt sich in die Lebensabschnitte der Herzogin und ist aus ihrer Perspektive geschrieben. Er zeichnet ein deutliches Bild von den Intrigen und Machtkämpfen, die alle Parteien führten, um sich ihre Macht zu sichern oder diese auszuweiten. Natürlich ist in diesen Roman auch eine Liebesgeschichte integriert, die jedoch die Handlung nicht überschattet. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, er ist spannend geschrieben, doch waren die Zeitsprünge an manchen Stellen recht ad hoc. Doch trotzdem konnte man der Handlung gut folgen und der Roman ließ sich gut lesen.
  15. Cover des Buches Königin der Troubadoure. Eleonore von Aquitanien. (7008 554) (ISBN: 9783423014618)
    Regine Pernoud

    Königin der Troubadoure. Eleonore von Aquitanien. (7008 554)

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Arbutus
    Es ist sonderbar, dass die Nachwelt von dieser Frau, die zweimal Königin und die Mutter zweier Könige war, die den Kaiser herausgefordert, den Papst bedroht und ihr Reich mit überlegenem Weitblick regiert hat, nur die Erinnerung an ein Abenteuer ihrer Jugendzeit bewahrt hat. (Regine Pernoud)

    Nicht nur junge adlige Frauen wurden seit eh und je verheiratet, ohne nach ihrem Einverständnis zu fragen. Auch der 16-jährige Ludwig VII., König von Frankreich, wäre lieber bei seinen Büchern in der Abtei St. Denis geblieben, um mit seinem Studium fortzufahren, anstatt plötzlich mit der attraktiven und weltgewandten Eleonore (15) verheiratet zu werden. Aber dann war er wohl doch schnell in sie verliebt. "Die Schönheit, ein Familienerbe der Aquitanier, hatte sie bestimmt von [ihrem Großvater Wilhelm, dem ersten Troubadour der Literaturgeschichte], ebenso wie den Hang zur Poesie, den Frohsinn und eine gewisse Respektlosigkeit." Eleonore bringt sich von Anfang an in die Politik ein, berät ihren Gatten, spinnt Fäden. Und sie ist lernfähig. Leider wird man ihr dies später nicht zugestehen. Ihr Gatte wird sie nach dem 1147 beginnenden zweiten Kreuzzug an ihren politischen Jugendsünden messen und sie aus der Politik verbannen. Was eine große Dummheit ist, denn sie ist inzwischen aus ihren Fehlern klug geworden und eindeutig die politisch Weitsichtigere von beiden.

    Langweilig war das Leben der Eleonore von Aquitanien wahrhaftig nicht. Erstaunt liest man, dass die adligen Kreuzfahrer selbstverständlich ihre Ehefrauen mit in den Krieg nahmen - bei näherer Betrachtung versteht man dies auch - kann so ein Unternehmen doch Monate, ja Jahre dauern, und so wird es den edlen Rittern mit der Treue ein bisschen einfacher gemacht. Dennoch - was für ein Wahnsinnsunternehmen! Denn mit der Ehefrau fährt die Kammerfrau, sprich der ganze Hofstaat... Zuvor hat Eleonore in ihren Landen fleißig Anhänger und Spender geworben. Der Kreuzzug läuft dann aber alles andere als rund. Das liegt nicht nur am Verrat des byzantinischen Kaisers, der zuvor schon den deutschen Kaiser Konrad in einen Hinterhalt gelockt hatte, sondern auch an der Sturheit des durchaus heldenhaft kämpfenden Ludwig, der leider genau im falschen Moment seiner klugen Gattin gegenüber beratungsresistent wird.

    Der Kreuzzug wird ein grandioser Misserfolg. Auf dem Rückweg wird Eleonores Schiff von byzantinischen Piraten gekapert und anschließend von sizilianischen Normannen zurückerobert.  Wieder vereint, werden die Eheleute vom Papst empfangen, der sich redlich bemüht, ihre Ehe zu kitten - denn diese hat Risse bekommen. Es ist tatsächlich Eleonore gewesen, die ihren Gatten bereits in Antiochia auf den Gedanken brachte, dass ihre Ehe auf Grund zu enger Verwandtschaft kirchenrechtlich keinen Bestand habe. Zurück in der Heimat dauert es denn auch nicht mehr lange, bis die Ehe des Königspaares vom Erzbischof für nichtig erklärt wird; und nur wenig später überrascht Eleonore mit ihrer Wiederheirat mit dem jungen Vasallen Heinrich Plantagenet, für den sie im Vorfeld während eines Streits mit dem König möglicherweise vermittelnd tätig war. Dass Eleonore sich mit der Hochzeit so beeilte, wird verständlich, wenn man bedenkt, dass die soeben von der Ehe erlöste Herzogin auf dem Rückweg in ihre Residenz in Poitiers zwei mutmaßliche Entführer austricksen musste, die beide dieselbe Absicht hatten, nämlich die Herzogin mit Gewalt zur Ehe zu zwingen. "Was sollte das geben, wenn sie, um ihre Länder zu verwalten, ihren traditionsgemäß recht unruhigen Vasallen entgegentreten und gegen die Widerspenstigen notfalls zu Felde ziehen musste?" Wenn auch alles darauf hindeutet, dass Eleonore diesen Ehe-Schelmenstreich schon länger vorbereitet hat. Eleonore hat ihren Gatten nun selber gewählt, und es war nicht nur eine politische Heirat, sondern auch eine Liebesheirat, und welche adlige Dame konnte sich in jener Zeit schon dieses Privilegs rühmen? An der Seite Heinrich Plantagenets wird sie nun viele Jahre als erfolgreiche politische Partnerin verbringen.

    Heinrich, der geschickte Kriegsherr, zieht gegen den englischen König in den Krieg, der schließlich kapituliert. 1154 werden Heinrich und Eleonore in London zum englischen Königspaar gekrönt. König Heinrich regiert sich schnell in die Herzen des englischen Volkes ("Ich bin nicht hergekommen, um Raubzüge zu veranstalten, sondern um das Gut der Armen vor der Raublust der Großen zu schützen.") Für ein erfolgreiches Regieren ist ständige Präsenz durch Reisen erforderlich, und dieser Lebensstil liegt beiden Eheleuten offensichtlich. Gleichzeitig wird Heinrich als machtbesessener Workoholic geschildert. Eleonore kann sich in sein starkes Machtgefüge gut einfügen; ihr wird die Selbständigkeit zugestanden, die sie verdient, und eigenständig und selbstbewußt macht sie sich in der Verwaltung und in der Rechtsprechung nützlich. Eleonore fühlt sich sichtlich wohl an der Themse. Jetzt muss sie nur noch das "fin amor", den Troubadour-Gesang und die guten südfranzösischen Sitten der Frauenverherrlichung einführen, wie sie es aus ihrer Heimat kennt. In diese Zeit fällt auch die Verbreitung der Artus-Legende, bei welcher es sich tatsächlich um eine Art historischen Roman des Mittelalters handelt. Es ist sehr erhellend, wie präzise die Autorin hier das Entstehen der Artusmythe und den Anteil von Eleonores Hofstaat an deren Verbreitung offenlegt.

    Aber auch in der Ehe Eleonores mit Heinrich wird es einen Bruch geben. Einen Bruch namens Rosamunde. Eleonore rächt sich an ihrem Gatten für die Seitensprünge mit der schönen Mätresse, indem sie sich nach Aquitanien zurückzieht  und anfängt, sich für die Rechte ihrer Söhne gegenüber dem Vater einzusetzen. Einer von ihnen ist Richard Löwenherz. Es wird einsam um den König, und er wird immer tyrannischer. Dennoch ist er immer noch ein geschickter Feldherr, und es gelingt ihm, seine Gattin gefangen zu nehmen und sie für mehr als zehn Jahre in verschiedenen englischen Burgen zu internieren. Merkwürdigerweise wird sie aus der jahrelangen Festungshaft nicht gebrochen hervorgehen, im Gegenteil, sie ist im Laufe dieser Jahre würdevoller, weiser geworden, und gelehrte Schreiber sprechen mit Hochachtung von ihr. Heinrich Plantagenet hingegen führt ein immer unsteteres Leben; sein Sohn Richard zieht mit dem französischen König Philipp August gegen seinen Vater in den Krieg, nachdem dieser ihm die Krönung verweigert hat. Nicht lange danach stirbt Heinrich Plantagenet vereinsamt und gebrochen (1189).

    Richard sendet einen Getreuen nach England, um Königin Eleonore aus der Gefangenenschaft zu befreien. Dies hat sie allerdings schon selber erledigt und beginnt umgehend, durch das Reich zu reisen und ihre Aufgabe als Königin gewissenhaft wieder wahrzunehmen - sie spricht Recht, befreit Gefangene, führt in ganz England einheitliche Maße ein, kurz, es "weht ein befreiender Wind; ... Verschiedene Entscheidungen, die die Königin trifft ... , zeigen, wie sehr sie sich während ihrer langen Abgeschlossenheit mit den Problemen ihrer Zeit beschäftigt hat, anstatt sich einem egoistischen Schmerz hinzugeben." Sie ist nun 67 Jahre alt und offensichtlich eine würdevolle, bewundernswerte Erscheinung mit einer unbändigen Energie, und die wird sie auch weiterhin brauchen. Sei es, um die Krönung ihres Sohnes Richard Löwenherz voranzutreiben, um die Ländereien ihres später im Heiligen Land weilenden Sohnes gegen den frühzeitig taktisch aus dem Kreuzzug zurückgekehrten Philipp August zu verteidigen oder um das Lösegeld für Richards Befreiung zusammenzusammeln, der, nachdem er den Nahen Osten so gut es ging befriedet hatte, auf dem Rückweg von dem Österreicher Leopold aus niederen Motiven festgesetzt wurde. Und nach dem Tod Richards gibt sie hochbetagt noch einmal ihre selbstgewählte Klosterbeschaulichkeit auf, um dem letzten verbliebenen ihrer Söhne, dem charakterschwachen Johann ohne Land, so gut es geht, das Reich zu sichern; mit 80 Jahren reist sie über die Pyrenäen, um eine Enkelin für die Frieden sichernde Verbindung mit dem französischen Thronerben auszuwählen.

    Chapeau vor dieser Frau! Eigentlich hatte ich vor ein paar Jahren nur etwas über Richard Löwenherz erfahren wollen, da ich seinem Namen auf dem französischen Jakobsweg immer wieder begegnete, und stieß nun auf seine bewundernswerte Mutter.

    Starke Frauen sind schon immer gerne von den Historikern heruntergemacht und dämonisiert worden. Dieses Schicksal ereilte auch, völlig zu Unrecht, Eleonore. Das große Verdienst dieser Biographie ist, dass sie dieses Bild gründlich zurechtrückt. Die abschließende kurze Analyse der Autorin rundet das Bild wunderbar ab.

    Nich immer indes überzeugt mich die Biographie von Régine Pernoud zu hundert Prozent. Biographische Werke, die den Anspruch auf Authentizität erheben und dabei gänzlich ohne Fußnoten auskommen, machen mich immer ein wenig nervös, oder sollte ich sagen, misstrauisch? Immerhin weist die Autorin im Vorwort darauf hin, "dass kein Wort und kein Satz der Dialoge und Reden der Phantasie entsprungen ist...". Für einen vielleicht beabsichtigten dichten Erzählfluss ist mir aber leider der Erzählfluss nicht immer dicht genug, da helfen die fehlenden Fußnoten auch nicht. Diese würden für mich den Hang zur ausholenden Weitschweifigkeit mit einem wissenschaftlichen Anspruch rechtfertigen. Insgesamt muss man der Autorin aber schon zugestehen, dass die Berichte sich flüssig und spannend lesen. Sie schreibt mit guter Beobachtungsgabe und zieht kluge Schlüsse. Hin und wieder finde ich allerdings die Berichterstattung wirr. Da wird chronologisch begonnen, einen wichtigen Ablauf von Ereignissen zu schildern, und dann plötzlich, um den Charakter des Beschriebenen zu bebildern, werden Ereignisse aus Vergangenheit und Zukunft berichtet, und man weiß bald nicht mehr, was ist Gegenwart, was Zukunft. Ich finde das etwas irritierend.

    Jedem Kapitel ist ein französischer Vers Minnedichtung vorangestellt. Leider gibt es keine Übersetzung, und für diese altfranzösischen Schreib-und Lesarten reicht mein Pilgerfranzösisch nun wirklich nicht aus. Das ist etwas schade.

    Insgesamt aber war das Buch eine sehr ertragreiche und informative Lektüre! Eleonore hat mich nachhaltig beeindruckt. Sie ist ein großes Vorbild durch ihre Weiterentwicklung, ihre Lernfähigkeit, und vor allem ihren Mut, nie aufzugeben.
  16. Cover des Buches Die Dichterin von Aquitanien (ISBN: 9783961483563)
    Tereza Vanek

    Die Dichterin von Aquitanien

     (24)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    Marie wächst bei ihrem Ziehvater Guillaume auf, ihre Mutter hat sie schon sehr früh verloren, wer ihr Vater ist, weiß sie nicht. Von Guillaume übernimmt sie die Freude an Geschichten, auch am Selbsterzählen, er lehrt sie Lesen und Schreiben. Im Dorf sind die beiden Außenseiter, Marie hat nur einen Freund: Pierre. Als Guillaume stirbt, versucht Pierre zwar, sie zu unterstützen, doch seine Familie mag sie nicht. In dieser Situation erscheint der Ritter Guy de Osteilli, um Marie an den Hof König Henris II zu holen, denn sie ist, wie sich herausstellt, Henris Nichte. Durch ihr erzählerisches Talent fällt Marie Henris Gattin, Aliénor von Aquitanien auf, fortan begleitet sie das Leben der Herrscherin durch Höhen und Tiefen, und auch ihr eigenes Leben ist nicht immer einfach.

    Marie de France und ihre Werke gab es wirklich. Ihre Werke sind überliefert, über ihr Leben weiß man jedoch so gut wie nichts, nur die ungefähre Zeit und dass sie aus Frankreich stammte („de France“). So hatte die Autorin, neben den historischen Fakten, viel dichterische Freiheit, der Dichterin ein Leben zu ersinnen. Dass das Resultat durchaus möglich sein könnte, kann man u. a. dem Nachwort der Autorin entnehmen, in dem sie auf Forschungsergebnisse, Maries Identität betreffend, eingeht. Dass die Dichterin an Aliénors Hof gelebt haben könnte, kann man sich gut vorstellen, hat Aliénor (oder Elenonore – Tereza Vazek erklärt im Nachwort auch, warum sie die jeweilige Namensvariante gewählt hat) doch die Dicht- und Gesangskunst gefördert.

    Tereza Vaneks Charaktere sind alle vielschichtig dargestellt, reine Schwarz-Weiß-Zeichnung gibt es nicht. Neben Aliénor treten eine ganze Reihe weiterer historischer Persönlichkeiten auf, natürlich Henri und die Kinder des Paares, unter ihnen Richard Löwenherz, aber auch historisch verbürgte Personen, die weniger bekannt sind, wie z. B. Denis Piramus, der Marie zeitweise das Leben schwer macht. Mir haben die Darstellungen der Charaktere gut gefallen – auch dazu hat die Autorin etwas im Nachwort zu sagen – sie kommen meiner Vorstellung der Herrscherfamilie recht nahe. Marie, die Protagonistin, aus deren Perspektive erzählt wird, ist ebenfalls gut gelungen, vom Ziehvater wurde sie zu selbständigem Denken erzogen, was ihr Leben nicht immer leichter macht, sie aber auch voran bringt, in Geschichten kann sie regelrecht versinken, was ihr eine große Hilfe in dunklen Stunden ist.

    Marie Leben wird ausführlich und detailliert geschildert, mit Zeitsprüngen an passenden Stellen. Hin und wieder gibt es kleine Längen, die aber nicht wirklich stören, denn ähnlich wie Marie in ihre Geschichten, versinkt man schnell in Maries Leben. Die Autorin erzählt sehr anschaulich, man fühlt sich mit allen Sinnen hineinversetzt in die Zeit des 12. Jahrhunderts und an die jeweiligen Schauplätze der Geschichte.

    Durch Maries Beziehung vor allem zu Aliénor, aber auch zu Henri, ist ihr Leben auch mit den historischen Ereignissen verbunden, so kann die Autorin neben Alltäglichkeiten und Maries persönlicher Geschichte auch das politische Geschehen in die Erzählung miteinbinden. Zu Beginn des Romans findet man, neben einer Karte und einem Stammbaum, auch eine Zeittafel. Wer die geschichtlichen Ereignisse noch nicht kennt, sollte sie besser nicht vor dem Roman lesen, um Spoiler zu vermeiden. Schön wäre noch ein Personenregister gewesen, nicht nur wegen der Fülle der Personen, sondern auch um historische und fiktive Personen besser trennen zu können. Das schon erwähnte Nachwort ist interessant und aufschlussreich.

    Alienor von Aquitanien ist eine meiner historischen Lieblingsgestalten, es war schön, sie wieder zu treffen. Der Roman ist prall gefüllt mit Geschichte, gut ausgearbeiteten Charakteren, seien sie historisch oder fiktiv, und viel Flair der damaligen Zeit. Er unterhält nicht nur, sondern versetzt den Leser mit allen Sinnen in das Geschehen. Leider fehlt ein Personenregister, dafür gibt es ein interessantes Nachwort der Autorin. Ich freue mich auf weitere Romane der Autorin und vergebe 4,5 Sterne, die ich gerne aufrunde. Wer umfangreiche und gut recherchierte historische Romane mag, sollte zugreifen.

  17. Cover des Buches Der Spielmann (ISBN: 9783940855169)
    Ingrid Ganß

    Der Spielmann

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Ati

    Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich Märchen liebe? Die lese ich allerdings meist in Form von Märchensammlungen. Deshalb wäre ich auch beinahe an dem ursprünglich bereits im Jahr 2000 und auch unter dem Titel Die Braut des Spielmanns erschienenen und 2009 neu von DRYAS aufgelegten Debütroman von Ingrid Ganß vorbeigelaufen. Zu unscheinbar und trist erschien mir ehrlich gesagt dessen Aufmachung. Weder die Covergestaltung noch die Dicke des Buches deutete auf das hin, was ich letztlich darin fand. Die 1959 geborene Autorin, Fremdsprachenkorrespondentin und Industriekauffrau schreibt seit frühester Kindheit Geschichten und Märchen. Ihr Debütroman erzählt das Märchen von König Drosselbart der Brüder Grimm auf tiefgründige und nicht durchgehend märchenhafte Weise nach.

    Während bei den bekannten Märchenerzählern die Prinzessin anfangs nur wankelmütig, stolz und hämisch-übermütig dargestellt wird, erfährt man durch Ganß, was hinter deren Verhalten steckt. Ihre weibliche Hauptfigur Elisabeth von Messelstein, die behütet und verwöhnt aufgewachsen ist, offenbart sich als gebildete und moderne Fürstentochter. Das geht so weit, dass sie sich weigert, den Heiratsplänen zuzustimmen, die ihr Vater für sie schmiedet. Sie schüttet genau wie ihre Grimm-Vorgängerin Spott und Häme über mögliche Kandidaten aus, um diese abzuschrecken. Und genau wie diese muss sie mit den Folgen leben. Denn ihr Vater schwört angesichts ihrer Aufmüpfigkeit, sie mit dem erstbesten Mann zu verbinden, der um ihre Hand anhält. Bei einer Verfilmung von König Drosselbart mit Ken Duken trug der einen unansehnlichen Zottelbart im Gesicht und lebte augenscheinlich mehr schlecht als recht von seinen Tonwaren. Ganß lässt ihren Spielmann Jakob, besagter Erstbester, gleich von Anfang an gut aussehen. Ein Bruch zu Elisabeths bisherigen Leben ist das an der Seite ihres Mannes auf staubigen Landstraßen, in einer schäbigen Hütte und einer Welt voller Gaukler, Zigeuner und einfachem Volk jedoch allemal. Bald schon droht sie am Kampf ums Überleben zu verzweifeln. Doch als sie erkennt, dass sie die wahren Schönheiten des Lebens in ihrem goldenen Käfig bislang nicht erkannt hat, versucht sie, an Jakobs Seite eine Existenz aufzubauen.

    Während die Brüder Grimm sich auf einige Aspekte beschränkten (immerhin haben ihre Märchen selten allzu viele Seiten), kann Ganß wesentlich tiefer gehen und tut dies auch. Sie siedelt ihre Geschichte im von Armut und Not gebeutelten Deutschland Mitte des 17. Jahrhunderts kurz nach dem 30jährigen Krieg an. Die von ihr heraufbeschworenen Orte sind erdacht, wirken jedoch real. Bauern versuchen sich gegen die nach wie vor im Luxus lebenden Adligen bzw. deren stete Forderungen in Form von Steuern und Abgaben aufzulehnen, was tödliche Folgen für sie haben kann. Elisabeth zeigt sich bezüglich ihrer Rolle als Frau emanzipiert. Die gleichermaßen nachdenkliche wie zunehmend sympathische weibliche Hauptfigur steht einem männlichen Part gegenüber, der an der Welt zu verzweifeln droht. Seine Gedanken werden selten explizit ausgesprochen. Doch obwohl die Geschichte größtenteils aus Elisabeths Sicht erzählt wird, kann man als LeserIn Jakobs Überlegungen, seine Zweifel und Hoffnungen allzeit klar nachvollziehen. Er scheint ein recht bewegtes, aufrührerisches Leben geführt zu haben. Während er Elisabeth mehrfach auflaufen und sie ihre Vorurteile und ihr Unwissen auf die harte Tour erkennen lässt, muss er feststellen, dass er selbst nicht von Voreingenommenheit, Intoleranz und Engstirnigkeit frei ist. Wer oder was er wirklich ist, beschäftigt LeserInnen den ganzen Roman hindurch, das Geheimnis wird erst gegen Ende etwas gelüftet.

    Empathisch und sorgfältig beschreibt die Autorin die Wandlung, die Elisabeth durchmacht. Das Gefühl der inneren Zerrissenheit, dass das neue Leben (welches durchaus Platz für eigene Wünsche und Träume bietet), im Zusammenhang mit dem damaligen Sinn für Sitte und Anstand und ihrer Erziehung auslöst. Und so modern die junge Frau in gewisser Weise denken mag, so unsicher ist sie bei allem, was die körperliche Seite ihrer Ehe mit Jakob angeht. Wobei man hier eindeutig sagen kann: Ein Glück, dass es Jakob ist und niemand, der sie einfach derb an ihre ehelichen Pflichten erinnert und sich über ihre Bedürfnisse hinwegsetzt. Doch einfach ist das Leben an seiner Seite wie gesagt nicht.

    Schlüssig und stringent verwebt Ganß einen bildhaft-detaillierten Erzählfaden mit dem anderen. So entsteht sukzessive eine dichte und stimmige Hintergrundatmosphäre, vor der die komplex herausgearbeiteten Figuren agieren. Doch birgt das Schaffen einer dichten Hintergrundatmosphäre die Gefahr von Längen; Ganß konnte sich ihr denn auch prompt nicht völlig entziehen.

    Ein weiterer Schwachpunkt ist, dass die Autorin in dem Versuch, ihre Figuren so authentisch wie möglich darzustellen, eingangs Dialoge durch Verwendung einzelner Begriffe so hochtrabend-gekünstelt und salbungsvoll-gespreizt gestaltet, dass manche vielleicht das Buch verfrüht aus der Hand legen. Doch ist das wirklich ein Schwachpunkt? Die Dialoge mögen aus heutiger Sicht betrachtet zu gestellt wirken. Gleichzeitig zeigt sich durch diese gekünstelte Hofsprache jedoch sehr gut die vermeintliche Überlegenheit des Adels über das einfache Volk. Zumal diejenigen, die sich daran stören, bald feststellen werden, dass die Dialoge lebendiger werden, sobald Elisabeth an Jakobs Seite Messelstein verlässt. Spätestens ab da liest sich der Roman sehr flüssig.

    Doch während die Brüder Grimm ihre Figuren glücklich bis an ihr Ende leben ließen, steuert die Geschichte von Jakob und Elisabeth auf ein offenes Ende zu. Es vereint Hoffnung und die harte, reale Existenz auf subtile Weise miteinander. Es passt auch auf die beiden Hauptfiguren und überhaupt sehr gut, weil es aus der Geschichte heraus und in sich die einzig konsequente Lösung ist. Doch spätestens hier unterscheidet sich der Roman von der Märchenvorlage.

    Fazit:

    Ein trotz kleinerer Längen lebendig erzählter, mitreißender Mix aus Märchen, Liebesgeschichte und historischem Roman, der sich irgendwie allen Genrezuordnungen zu entziehen scheint. Ein Roman von Schuld und Sühne, Stolz und Vorurteil, Liebe und Vergebung; der zeigt, wie sehr ein erster Eindruck täuschen kann. Und einer, der glücklicherweise eine Fortsetzung gefunden hat. 2010 erschien Der König, den ich nach Der Spielmann mit Sicherheit ebenfalls lesen werde. Für das Debüt von Ingrid Ganß möchte ich sehr starke vier von fünf Punkten vergeben.

    Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

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