Bücher mit dem Tag "elfriede jelinek"

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8 Bücher

  1. Cover des Buches Die Klavierspielerin (ISBN: 9783644018716)
    Elfriede Jelinek

    Die Klavierspielerin

     (234)
    Aktuelle Rezension von: Catastrophia

    Die mittdreißigjährige Klavierlehrerin Erika Kohut sollte eigentlich ein anderes Leben haben: Akribisch hatte ihre Mutter das Leben ihrer Tochter bis zur gefeierten Konzertpianistin vorgeplant. Nun erhofft sie sich, mithilfe des Einkommens ihrer Tochter bald die erwünschte gemeinsame Eigentumswohnung zu kaufen. Ihre Tochter Erika hält sie von allen Einflüssen fern, die schädlich sein könnten, seien es Männer, Freundschaften, auch nur irgendeine Situation, in der sich Erika selbstständig machen könnte. Denn die Mutter wacht eifersüchtig über ihren Besitz, der ihr nun zu entgleiten droht. Erika, die durch diese schädliche Beziehung - sie und ihre Mutter schlafen noch gemeinsam in einem Bett - nie eine eigene Form der Sexualität oder Selbstbestimmung entwickeln konnte, vertreibt sich die Zeit mit Voyeurismus, belauscht heimlich Paare beim Sex im Wiener Stadtpark und ist völlig überfordert, als ihr jüngerer Schüler versucht, sie zu verführen. Sie findet bei der Annäherung zu ihm das Maß nicht, ist entweder bösartig und abweisend oder verlangt von ihm, sie stundenlang zu quälen - freilich nur in der Fantasie und nicht in der Realität, denn dort erhofft sie sich umfassende Liebesgeständnisse, die er wiederum nicht bereit ist zu geben.

    Man merkt dem Buch und seiner Sprache das Alter an. Ich hatte es einmal weggelegt und jetzt, nach ein paar Monaten Pause, zu Ende gelesen. Mich erschlägt die teilweise schwer verständliche Sprache trotz ihrer Kunstfertigkeit und gerade die sehr verallgemeinernden bis rassistischen Beschreibungen sogenannter Gastarbeiter empfand ich als problematisch. Ich verstehe, dass es zur Zeit seines Erscheinens - insbesondere wegen der expliziten Schilderungen sadomasochistischer Sexualität, noch dazu durch eine weibliche Autorin - ein wichtiges Werk war und in diesem historischen Kontext immer noch ist. Gerade die Darstellung sadomasochistischer Neigungen ist aber aus heutiger Sicht aufgrund der vorgenommenen Pathologisierung sehr schwierig. Es gibt zwar viele Menschen, die BDSM aufgrund individueller Erlebnisse als Mechanismus nutzen, das ist aber keine zwingende Kausalität. Die Beziehung zwischen Mutter und Tochter ist mitunter schwer zu verdauen und führte bei mir zu Fremdscham bis Abscheu. Vermutlich sollte man dieses Buch gelesen haben, weil es trotz der Kritikpunkte sehr eindrücklich eine toxische Mutter-Kind-Beziehung schildert und diesem mit scharfem Blick begleitet, und weil die Sprache tatsächlich sehr bildhaft und außergewöhnlich ist. Mich hat aber beides in diesem Fall teilweise abgestoßen.

  2. Cover des Buches Die Liebhaberinnen (ISBN: 9783644464612)
    Elfriede Jelinek

    Die Liebhaberinnen

     (84)
    Aktuelle Rezension von: brividolibro
    INTERPRETATION In diesem Buch, geschrieben von Elfriede Jelinek, wird die Thematik der Frau bearbeitet. Liest man die ersten Kapitel der Geschichte, wird einem sofort bewusst, warum Jelinek den Titel „die Liebhaberin“ ausgewählt hat. Paula und Brigitte haben beide Jobs, mit denen sie ihren Unterhalt selbst finanzieren und selbstständig sein könnten. Jedoch wurde ihnen von ihrer Gesellschaft eingeimpft, dass eine Frau ohne Mann nichts wert ist und es essentiell ist, dass eine Frau eine intakte Familie aufbaut. Dabei stellt sich die Frage, ob eine erzwungene Ehe mit ungeliebten Kindern eine intakte Familie darstellt, bzw. dieses Bild einer intakten Familie vermittelt werden sollte. Meiner Meinung nach, war es ihr Ziel aufzuzeigen, wie schnell Frauen bereit sind, sich zu „verkaufen“, nur um ihrem Ruf und ihrer, fälschlicherweise angenommen, Bestimmung gerecht zu werden. Die beiden Frauen lassen sich von ihren Männer aushalten und als Lustobjekt benutzen und genau deshalb ist jede Frau, die in dieser Situation, wohl gemerkt freiwillig, ist eine Liebhaberin. Da in jedem Kapitel abwechselnd von Paula und Brigitte erzählt wird, ist es uns möglich, sehr gute Vergleiche zu ziehen. Da Elfriede bei ihrem Werk alles konsequent klein schreibt und auch ihre Sätze oftmals sehr kurz gehalten sind, entsteht oft ein monotones Lesegefühl und man muss sehr aufpassen, wenn man der Handlung folgen will. Auch die vulgäre Ausdrucksweise, finden wir in ihrer Geschichte. Die Schilderung der Art, wie die beiden Frauen ihr Leben durchschreiten, wird dadurch sehr kaltherzig aufgefasst. Ich habe das Ende der Geschichte so aufgefasst, dass man vermuten könnte, dass Paula ein ähnliches Schicksal, wie Brigitte haben wird. Nur wird es schwierig sein, da Paula eher hässlich ist, aber dafür überaus reinlich. Daher wird ihr wohl nicht Brigittes Schicksal blühen, aber es kann angenommen werden, dass Brigitte irgendwann genug davon hat, als Lustobjekt verwendet zu werden, sich von ihrem Mann trennt und auch ein eigenes Leben beginnt, wie Paula. PERSÖNLICHER EINDRUCK Das Werk von Elfriede Jelinek fand ich überaus interessant und auch die Handlung ging flüssig voran. Jedoch gibt es sehr viele ethische Kritikpunkte, die ich zu bemängeln habe. Einerseits die auf ihr Aussehen fixierte Brigitte, die praktisch ihre Körper an ihren Ehemann verkauft. Sie achtet nur auf ihr Äußeres, weil sie ihren Altersgenossinnen in Nichts hinten nach sein will. Diese Tatsache empfinde ich, als ziemlich erschreckend. Viele Jahrhunderte haben die Frauen dafür gekämpft ernstgenommen zu werden, auch in der Zeit, in der Jelineks Buch spielt. Brigitte ist eine typische Frau, die dieses Werk ihrer Vorgängerinnen in den Dreck zieht und missachtet. Meiner Meinung nach, ist auch sie einer der Frauen, die es heutzutage immer gibt, die Schuld daran sind, dass Frauen noch immer weniger geschätzt werden. Dann gibt es noch Paula, die ebenfalls, wie auch Brigitte, zu Beginn ihrer Geschichte, sich unter ihrem Wert verkauft und sich selbst nicht ernst nimmt. Des Weiteren denke ich, dass es unmöglich ist, einen Partner zu finden, der einen ernst nimmt und schätzt, wenn man sich selbst nicht ernst nimmt. Denn wie kann man geliebt werden, wenn man es selbst nicht schafft sich zu lieben? Um wieder auf Paula zurückzukommen, möchte ich einwenden, dass es unnötig ist jemanden nur wegen seines Aussehens zu begehren. Im Endeffekt hat sie selbst bemerkt, wie dumm es von ihr war. Im Gegensatz zu Brigitte, hat sie ihr Leben geändert, hat ihren Mann verlassen und eingesehen, dass sie eine Person ist, die es wert ist, geliebt zu werden. Auch wenn die Geschichte der beiden Frauen zunächst identisch erscheint, so gibt es doch einen wesentlichen Punkt, der die beiden unterscheidet. Brigitte ist damit zufrieden, ein Objekt ihres Mannes zu sein, der seine Sexfantasien an ihr ausleben will, aber Paula will das nicht mehr und entscheidet sich letztendlich dazu, ein neues Leben zu beginnen. Abschließend bin ich dazu gezwungen ein positives Resümee zu ziehen, da mich das Buch wirklich gefesselt hat.
  3. Cover des Buches Lust (ISBN: 9783644020214)
    Elfriede Jelinek

    Lust

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Wolf-Macbeth

    Elfriede Jelineks “Lust” entfaltet eine verstörende Erzählung über die Verstrickungen männlicher Begierde und weiblicher Unterwerfung. Im Fokus steht der Fabrikdirektor als Symbol männlicher Lust, während Gerti, seine Frau, in ihrer Passivität zum Objekt der Begierde degradiert wird. Die repetitiven Erzählstrukturen, obwohl herausfordernd, verstärken die quälende Natur der dargestellten Machtverhältnisse und betonen die Dynamik von Lust und Unterwerfung.

    Was mich am meisten irritiert hat, ist Gertis Passivität. Sie stellt die Machtverhältnisse zwischen Mann und Frau nicht in Frage und erlebt Sex ausnahmslos als Demütigung. Lustlos erduldet sie brutale sexuelle Gewalt, wehrt sich nicht und hat sich voll der männlichen Macht ausgeliefert. Durch Alkohol betäubt, bleibt sie handlungsunfähig und spielt das Spiel als Opfer mit.

    Jelineks Sprachgebrauch, geprägt von Vulgarität und präzisen, kühlen Ausdrücken, sowie zahlreichen Wortspielen, verleiht dem Werk eine besondere Intensität. Die immer wiederkehrenden Wiederholungen empfand ich als Tortur, jedoch stärken sie die Darstellung von sexueller Gewalt und Unterwerfung. Hierbei geht es um die männliche Lust, während die weibliche Seite durch Gertis Passivität und Unterwerfung hervorgehoben wird.

    Insgesamt liefert “Lust” eine provokante, tiefgründige Auseinandersetzung mit den Facetten menschlicher Beziehungen und der damit verbundenen Thematik von männlicher Macht, deren Lust und weiblicher Unterwerfung. Diese literarische Arbeit provoziert und will schockieren, indem sie eine eindringliche Reflexion über die Herausforderungen der zwischenmenschlichen Machtverhältnisse bietet.

  4. Cover des Buches Gier (ISBN: 9783499231315)
    Elfriede Jelinek

    Gier

     (18)
    Aktuelle Rezension von: ReinhardP
    Nach ca. 100 Seiten war Schluss - es ging nicht mehr. Nachdem ich die Klavierspielerin gelesen hatte und dort vom Einsatz der Sprache fasziniert war, bin ich von diesem Buch umsomehr abgestossen. Das ist eine bis ins ekelige überzeichnete Beschreibung menschlicher Verhaltensweisen/Abgründe. Was wollte Sie damit erreichen - wollte sie etwas erreichen? Oder ist das nur ein Auswurf ihrer Vorstellung vom Leben?
  5. Cover des Buches Michael (ISBN: 9783499158803)
    Elfriede Jelinek

    Michael

     (10)
    Noch keine Rezension vorhanden
  6. Cover des Buches Jahrhundertfrauen (ISBN: 9783406421013)
  7. Cover des Buches Wen liebte Goethes "Faust"? (ISBN: 9783462051315)
    Martin Doerry

    Wen liebte Goethes "Faust"?

     (3)
    Aktuelle Rezension von: seschat
    Martin Doerrys neuester SPIEGEL-Wissenstest zum Thema "Literatur" wartet mit einem bunten Fragenpotpourri auf. Darunter findet man u.a. die Kategorien Bestseller, Klassiker, verfilmte Literatur oder Science Fiction. Und die Fragen haben es derart in sich, dass selbst der belesenste Quizzer an der ein oder anderen Stelle kapitulieren muss. Kurzum, für die insgesamt 150 Fragen ist oftmals literarisches Spezial- statt Allgemeinwissen gefragt. Hinzu kommt, dass der Lösungsteil nicht leserfreundlich konzipiert wurde. Denn statt der standardisierten Lösung, wie z. B. 1c oder 2b, wird lediglich die richtige Lösung in Worten ausgeschrieben, so dass man immer wieder zur jeweiligen Frage zurückblättern muss. Das ist mühsam. Vielleicht wäre es hier sinnvoller gewesen, man hätte nach jedem Fragenkapitel sofort die richtigen Lösungen angeschlossen. 

    Mein Highlight waren die Interviews im Anschluss ans Quiz. Hier kamen namenhafte Literaturkritiker (Volker Hage und Volker Weidermann) und Autoren (Eva und Robert Menasse) zu Wort und fachsimpelten über deren Tätigkeit und Wirkmacht. 

    FAZIT
    Ein solides Quizbuch, das aber nicht an Doerrys Quiz-Erstling heranreicht.
  8. Cover des Buches Medien der Sorge, Techniken des Selbst: Praktiken des Über-sich-selbst-Schreibens bei Schlingensief und Jelinek (ISBN: 9783963172380)

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