Bücher mit dem Tag "elsass"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "elsass" gekennzeichnet haben.

67 Bücher

  1. Cover des Buches Der Teufel von Eguisheim (ISBN: 9783499273254)
    Jules Vitrac

    Der Teufel von Eguisheim

     (10)
    Aktuelle Rezension von: talisha
    Seit dem Fass-Mordfall geht es in Eguisheim wieder gewohnt ruhig zu und her.  Doch dann geschehen einige komische Dinge: ein Eguisheimer stürzt aus dem Fenster, im Wald wird ein Paar von einem Reh angegriffen, man findet Fallen im Wald und der nackte Hippie und Waldbewohner Jérome gibt sich geheimnisvoll. Kommissar Wolfsberger interessiert sich nicht dafür und lässt Céleste Kreydenweiss und Luc Bato in Ruhe - die beiden haben Blut geleckt, das alles kann doch kein Zufall sein. Sie halten sich bedeckt und haben es in der Folge mit einigen unliebsamen Einwohnern zu tun. Doch alle sind beschäftigt mit Vorbereitungen für das grosse Weinfest. Nun stellt sich aber der neue Pfarrer Schwarzweiler quer, er will nicht, dass der Kirchenchor daran teilnimmt, zumindest nicht, wenn nur Lieder aus der Carmina Burana gesungen werden. Es kommt zum Streit.

    In diesem zweiten Band der Kreydenweiss & Bato-Serie werden Eguisheim und einige der Dorfbewohner vorgestellt: Francine führt den Lebensmittelladen, in dem die 60jährige Rosalie oft einkauft und klaut. Die Greniers haben einen kleinen Zeitschriftenladen, Henri ist Wirt vom Bistro, Julien der Besitzer der Weinstube,  Albert Epfacher leitet das Stadtmuseum und macht Ziegenkäse, die ehrenamtliche Kirchenmitarbeiterin Valerie Crummenacker, Gärtnerin Hortense und Nicolette Pelletier aus der Bäckerei singen im Chor, und Brigitte von der Verkehrsüberwachung lässt auch die Polizei nicht nur die Einbahnstrasse fahren. Sie alle tragen zum Dorfleben aktiv dazu. Céleste muss einige davon befragen, einige werden sogar verdächtigt. Hortense zum Beispiel, sehr zum Leidwesen von Luc Bato, der sich verliebt hat. 

    Auch dieser Fall ist wieder sehr gekonnt geschrieben. Der Leser weiss genau so viel oder wenig wie die Polizei und muss mit den vorhandenen Puzzlesteinen versuchen, das Gesamtbild zu legen, was sehr schwierig und verzwickt ist und auch erst zum Ende gelöst wird.  Unterhaltsam blickt man hinter die Fassaden der Eguisheimer. Ja, und einer davon ist schlussendlich "Der Teufel von Eguisheim". Spannend erzählt, ein s ympathisches Ermittlerteam mit Ecken und Kanten - bitte mehr davon. 

    Fazit: Solide Ermittlungsarbeit mit unerwarteten Wendungen und ein spannendes Thema machen den Krimi sehr lesenswert. 
    4 Punkte. 
  2. Cover des Buches Licht über den Reben - Ein Sommer im Elsass (ISBN: 9783426215944)
    Laura Albers

    Licht über den Reben - Ein Sommer im Elsass

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    Beworben wird dieser Roman mit den Worten: "Ein stimmungsvoller Liebesroman mit prickelnder Spannung vor der Kulisse der romantischen Weinberge des Elsass in Frankreich von Laura Albers". Und das trifft es genau, eine romantische Lektüre, die zum Träumen einlädt. Beim Kauf weiss man auf was man sich hier einlässt - auf einen Liebesroman der zwar nach dem üblichen Schema abläuft, der aber einen angenehmen Schreibstil hat und leicht wie eine Sommerbrise ist, aber auch genügend Dramatik aufweisst. Man fühlt und leidet mit der Protagonistin mit und das macht doch wiederum einen guten LiRo aus. Also ich kann diesen Roman absolut weiterempfehlen und vergebe gern volle 5 Sterne.

  3. Cover des Buches Mörderische Idylle: Ein Elsass-Krimi (ISBN: B0933MDGSF)
    Eduard-Florian Reisigl

    Mörderische Idylle: Ein Elsass-Krimi

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Sarini21

    Der Protagonist Christof Weinkeiler lebt und kocht im Elsass. Als auf seinem Hof ein Gast, der sich unbedingt nach Wunsch bekochen lassen wollte, tot in den Teller fällt wendet sich die Idylle zu einer mal mehr mal weniger aufregenden Ermittlungsgeschichte. Gute Freunde zweifeln an ihm und seiner Unschuld, ein mal mehr mal weniger engagierter Monsieur le Commissaire verdächtigt ihn mehrfach des Mordes an diesem Gast. Nebenher versucht Christof seine Alltagsroutine zu erhalten und seine Kochroutine weiter zu zelebrieren.

     

    Mich, als Elsass-Liebhaberin, hat das Buch recht gut unterhalten. Christof und seine Nachbarin fand ich sehr sympathisch, den wankelmütigen Commissaire eher nervig. Die Geschichte mit ihrer Aufklärung recht unspektakulär, aber passend für die Kulisse. Ich hätte mir gewünscht, dass der Autor, der Kochkunst mächtig, ein paar Rezepte anhängt. Vielleicht passiert das ja in Teil 2 den ich auf jeden Fall lesen werde.

  4. Cover des Buches Elsässer Verfehlungen (ISBN: 9783492232081)
    Jean Jacques Laurent

    Elsässer Verfehlungen

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Es geht weiter rund für Jules Gabin im beschaulichen Elsässer Örtchen Rebenheim. 7 Monate lebt er inzwischen hier und seine Beziehung zu Joanna entwickelt sich prächtig. Doch dann steht plötzlich Ex Freundin Lilou vor der Tür mit einer unübersehbaren, weit fortgeschrittenen Schwangerschaft. Auch Joanna ist über diese Entwicklung nicht sehr begeistert. Aber Jules hat keine Zeit sich um seine privaten Probleme zu kümmern, ein dringender Fall ruft.

    In einer Höhle ist der erfahrene Höhlenkletterer Richard tödlich verunglückt, die Höhlenretter vermuten eine Manipulation an der Ausrüstung. Wie sich herausstellt, hatte Richard sich einige Feinde gemacht, auch eine kürzlich abgeschlossene Lebensversicherung in großer Höhe zu Gunsten seiner Ehefrau bringt Jules ins Grübeln.

    Die Fälle die Jules in den Vorgängerbänden bearbeitet hat, schließen nahtlos an den neuen Band an. So haben auch altbekannte Figuren wieder einen Auftritt. Elsässer Lebensart und natürlich auch die kulinarischen Besonderheit der Gegend dürfen ebenfalls nicht fehlen. Dieses Mal darf sich Jules an den Flammkuchen erfreuen, ein Wettbewerb um das beste Rezept nimmt einen wichtigen Part ein. Savoir Vivre, Kulinarik und der Kriminalfall stehen fast im Wettstreit dieses eher gemütlichen Urlaubskrimis.

    Mir fehlten ein wenig neue Einfälle, der Autor hat ein Muster gefunden, das er in seinen Krimis wiederholt. Das ist durchaus vergnüglich und gut gemacht, aber eben nicht mehr besonders originell. Die Beziehungsprobleme haben mich dabei eher etwas genervt, als amüsiert. Wobei der Kriminalfall sehr gut ausgedacht ist und durchaus Potential hat. Deshalb gibt es auch drei Sterne von mir, aber ob ich Jules Gabin weiter treu bleibe, bin ich nicht sicher, denn ich hatte mir von diesem Buch mehr versprochen.




  5. Cover des Buches Das geheime Lächeln (ISBN: 9783453428324)
    Bettina Storks

    Das geheime Lächeln

     (88)
    Aktuelle Rezension von: Undine_Sittel

    ,,Das geheime Lächeln,, von Bettina Storks.


    Dieser Roman ist 2018 im Diana Verlag erschienen. 


    Auf 476 Seiten nimmt uns die Autorin mit auf eine Geheimnissvolle Suche. 


    Die Journalistin Emilia Lukin entdeckt auf einer Auktion ein Gemälde das ihr wie ein Zwilling ähnelt. Sie ist verwirrt und weiß nicht was sie davon halten soll.

    Ist es Zufall oder könnte es sich vielleicht sogar um ihre Großmutter Sophie handeln?

    Von ihrer Mutter Pauline bekommt sie diesbezüglich keine Information,sie hüllt sich in Schweigen. Weiß sie nichts oder will sie ihr nichts sagen?

    Emilia bekommt das traurig wirkendende Lächeln auf dem Bild nicht aus dem Kopf, sie will mehr darüber in Erfahrung bringen. 

    Sie versucht eine Spur zu finden und wird diese bis in die Provence und nach Paris verfolgen. 

    Für Wochen zieht sie sich nach Frankreich zurück um dort vor Ort zu recherchieren. 

    Es gelingt ihr tatsächlich Licht in diese Geschichte zu bringen und lernt das Leben der Sophie Langenberg kennen,ihren Großmutter. 

    Es ist das Leben einer großen aber unerfüllten Liebe. 


    Bettina Storks hat auch in diesem Buch wieder viel Gefühl für das Detail einfließen lassen, es war ein Leseerlebnis wie man es sich von jedem Buch wünscht. 

    Es spielt in verschiedenen Zeitzonen was aber sehr gut verständlich zu lesen war. Es gab keine Ungereimtheiten und jede Zeitzone war interessant geschrieben. 


    Vor kurzem hab ich ihr neuestes Buch ,,die Kinder von Beauvallon,, gelesen und nun hab ich einige Protagonisten aus dem Buch in diesem wiedergetroffen. Das finde ich persönlich immer sehr interessant. Hat mir sehr gut gefallen wie diese beiden Geschichten zusammengehören obwohl es eben keine Fortsetzung ist. 

    Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und wohlverdiente 5 Sterne. 


    Danke für dieses großartige Buch

  6. Cover des Buches Das Weingut. In stürmischen Zeiten (ISBN: 9783442488032)
    Marie Lacrosse

    Das Weingut. In stürmischen Zeiten

     (95)
    Aktuelle Rezension von: Daniela_Franzelin

    Ich liebe diesen Roman. Er ist extrem spannend und voller Emotionen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut und flüssig. 

    Insbesondere die Beschreibung des Kriegs hat mich als Leserin sehr mitgenommen. Man kann sich alles ziemlich genau vorstellen: wie die Verwundeten auf den Feldern liegen und Franz ihnen hilft. Aber auch wie sehr alle leiden. 

    Ich würde immer wieder wütend auf Franz' Vater und Schwester. Ihr Benehmen ist einfach unentschuldbar. Sie bringen regelrecht Leiden über Franz, Irene und Franz' Mutter. Dabei ist der Rest der Roman Figuren so sympathisch und liebenswert. 

    Man schließt die Hauptfigur en sehr schnell ins Herz und lebt mit ihnen zahlreiche Tiefs durch. Ein Unglück (oder böse Tat) folgt dem anderen. Das macht das Buch aber gerade so spannend. Ich werde den zweiten Teil auf jeden Fall schon bald lesen. 

    Den Roman kann ich nur weiterempfehlen. Und zwar mit 6 von 5 Sternen! 

  7. Cover des Buches Der Sommer der Freiheit (ISBN: 9783426512166)
    Heidi Rehn

    Der Sommer der Freiheit

     (93)
    Aktuelle Rezension von: Akantha
    In „Der Sommer der Freiheit“ von Heidi Rehn begleitet der Leser Selma, die Tochter eines Bonner Zeitungsverlegers, zur Sommerfrische 1913 nach Baden-Baden. Während sie auf die Ankunft ihres Verlobten wartet, genießt sie das gesellschaftliche Leben in vollen Zügen. Dabei lernt sie auch den französischen Fotografen Robert Beck kennen und sie verlieben sich auf den ersten Blick. Mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges stehen sie allerdings fortan auf unterschiedlichen Seiten.

    Inhaltlich ist das Buch in drei Abschnitte unterteilt. Es beginnt mit dem „Aufbruch“ vom Sommer 1913 bis zum Sommer 1914. In der Nachbemerkung erläutert Heidi Rehn, dass es „weniger ein Roman über den Krieg als ein Roman über die gewaltigen Umwälzungen“ ist und sie aus diesem Grund schon vor dem Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger mit ihrer Erzählung einsetzt. Hier lernt der Leser alle Charaktere kennen, was wichtig und notwendig ist. Darüber hinaus passiert leider gar nichts Interessantes oder Spannendes in diesem Abschnitt. Die Protagonisten machen viele Ausflüge, nehmen an gesellschaftlichen Veranstaltungen teil und die Politik wird zwischendurch am Rande erwähnt. Gepaart mit einem sehr anstrengenden, künstlichen Schreibstil und vor allem auch unnatürlichen Dialogen, wollte ich das Buch in Abschnitt eins bereits mehrfach abbrechen (das erste Mal auf Seite 10, da ich mir nicht vorstellen konnte, mit diesem Schreibstil warm zu werden).
    Es mag grausam klingen, aber ich hoffte, mit dem Kriegsausbruch in Abschnitt zwei würde zumindest die Spannung der Handlung steigen, darum hielt ich durch. „Ausbruch“ behandelt die Ereignisse vom Sommer 1915 bis zum Spätsommer 1917, trifft also den Kern des Krieges und müsste viele mitreißende Ereignisse zu bieten habe. Hier wurde ich allerdings enttäuscht. Die Protagonisten kommen dem Krieg zwar wortwörtlich näher, aber von Spannung nach wie vor keine Spur. Einem kleinen Handlungsstrang ist anzumerken, dass die Autorin sich hier um etwas Abwechslung bemüht hat, allerdings ist diese Geschichte sehr schnell abgehandelt und kann den Leser zudem emotional nicht abholen. Trotz Fliegeralarm und Kriegstragödien transportieren die Charaktere keinerlei Emotionen, die diesen Ereignissen gerecht werden. Sie führen weiter ein privilegiertes Leben ohne außergewöhnliche Ängste oder Entbehrungen.
    Einmal so weit durchgekämpft, beschloss ich mit „Umbruch“ dann auch noch den dritten Abschnitt von Sommer 1918 bis zum Frühjahr 1919 zu lesen. Wie Abschnitt eins eine sanfte Einleitung darstellt, lässt der letzte Teil die Geschichte ausklingen – genauso unaufgeregt. Wenn es Heidi Rehn wirklich um die großen Umwälzungen der Zeit ging, hätte ich mir gerade am Ende noch wesentlich mehr erhofft.

    Mit der Protagonistin Selma bin ich leider nicht warm geworden. Sie kam mir vor als würde sie die ganze Zeit schauspielern und niemandem ihre wahre Persönlichkeit zeigen. Gut gefiel mit, dass sie ein wenig als Rebellin und fortschrittliche Frau angelegt war (fährt selbst und gerne Auto, trägt Hosen u.ä.), aber ihre Art war einfach nur anstrengend und übertrieben. Im Verlauf der weiteren Geschichte wird sie zwar ein wenig ernster und vernünftiger, aber das hat nicht mehr ausgereicht, um mich noch für sie zu begeistern. Besonders störend waren für mich aber auch die Vielzahl von Dreiecksbeziehungen, die in der Geschichte durchlebt werden. Es lag ein viel zu großer Fokus auf den Fragen, wer für wen was empfindet und wie man diese Probleme löst. Auch bei mehr Spannung in der sonstigen Handlung hätte mich dieses Thema gestört.

    Für den Lesefluss anstrengend waren auch einige französische Sätze. Obwohl ich französisch spreche (und diese sonst auch im Anhang übersetzt wurden) ist der Leser hier auf die eine oder andere Art gestolpert. Die Autorin hatte sicherlich beste Absichten, die Dialoge authentischer zu gestalten. Das ist aber leider danebengegangen.
    Neben den Übersetzungen findet sich im Anhang noch ein hilfreiches Glossar und die Nachbemerkungen der Autorin, die mir bei jedem historischen Roman wichtig sind. Dass leider erst dort zur Sprache kommt, dass Rehn mehr über Umwälzungen, statt über den Krieg schreiben wollte (wäre vielleicht auf dem Klappentext angebracht gewesen), war schade und hätte mir andernfalls eine andere Erwartungshaltung beschert.

    Zusammenfassend passiert auf über 600 Seiten einfach viel zu wenig, als dass mich das Buch hätte fesseln können. Der Schreibstil war anstrengend und die Protagonistin unsympathisch, sowie viel zu sehr in komplizierte Beziehungsgeflechte verstrickt. Jetzt zur Überraschung: Trotz meiner Bewertung von 2 von 5 Sternen, werde ich es nochmal mit „Gold und Stein“ und/oder der Wundärztin-Trilogie versuchen, denn ich habe das Gefühl, dass Heidi Rehn vielleicht auch anders kann und eine zweite Chance von mir verdient hat.
  8. Cover des Buches Wie uns die Liebe fand (ISBN: 9783426307380)
    Claire Stihlé

    Wie uns die Liebe fand

     (145)
    Aktuelle Rezension von: Maryliest


    Ein sehr berührender Roman über die Liebe, Familie und das alt werden.

    Madame Nan hat ihr ganzes Leben in Bois de Val verbracht und viel erlebt. Sie hat vier unterschiedliche Töchter groß gezogen.
    Madame Nans Tochter Marie und ihr Freund Malou haben mit Ihren Liebesbomben reichlich leben in das kleine Dorf gebracht.
    Nachdem Monsieur Boberschramm ihnen seinen kleinen Lebensmittel Laden übergeben hat, hat die Familie einen Ort voller Magie gezaubert.
    Madame Nan und Monsieur Boberschramm verbringen viel Zeit miteinander und verlieben sich.
    Doch diese Liebe ist nicht einfach, denn es gibt etwas, dass Madame Nan nicht über Monsieur Boberschramm weiß.

    Dieser Roman verdient Vergangenheit und Gegenwart zu einer wundervollen Liebesgeschichte.

  9. Cover des Buches Hunkelers Geheimnis (ISBN: 9783257243680)
    Hansjörg Schneider

    Hunkelers Geheimnis

     (6)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick


    Der pensionierte Basler Kommissär Peter Hunkeler liegt im Krankenhaus. Er ist an der Prostata operiert worden, und es hat sich herausgestellt, dass es kein Krebs war. Hunkeler fühlt sich verschont und spürt, wie schon in den früheren Jahren so etwas wie Dankbarkeit für sein Leben, auch wenn seine Erinnerungen mit steigendem Alter immer intensiver werden.
    Hansjörg Schneider, der in einem Interview bestätigt hat, das Hunkeler, seine Lebensgeschichte und seine Gedanken sehr mit seiner eigenen Biographie und seinen Gedanken zu tun haben.

    Hunkeler liegt also im Krankenhaus und neben ihm im gleichen Zimmer ein alter Bekannter: Stephan Fankhauser, einst wie Hunkeler bei den Achtundsechzigern, ist er durch die Institutionen marschiert und Leiter der Balser Volkssparkasse geworden. Nun ist er schwerkrank. Eines Nachts beobachtet Hunkeler, wie eine Krankenschwester mit einen Rubinring an der Hand, Fankhauser eine Spritze setzt. Der wehrt sich heftig und ist am nächsten Morgen tot. Hunkeler weiß nicht recht, ob er einer Täuschung durch die eigenen Medikamente aufgesessen ist, doch es wird sich später herausstellen, dass er richtig beobachtet hat.

    Später, während einer Handlung, in der Schneider wieder in die Schweizer Geschichte zurückgeht und sie parallel setzt zu zeitgenössischen Ereignissen, hier die Finanzkrise.
    Und während der er Hunkeler seien eigenen Gedanken denken lässt:
    „In seiner Jugend, dachte Hunkeler, waren die Schweizer stolz gewesen auf ihr Land. Man sprach vom freien Schweizer und meinte sich selbst. Man war stolz darauf, dass man den Flüchtlingen Asyl gewährte. Man war auch stolz auf die Banken. Denn in ihnen lag das Geld unschuldig Verfolgter in sicherer Verwahrung. Ein Stück vom Freiheitskämpfer Wilhelm Tell steckte in jedem Eidgenossen und  jeder Eidgenossin.“

    Doch die Flüchtlingspolitik im Zweiten Weltkrieg hat sich als rassistisch herausgestellt und die einst angesehenen Banken sind in unglaubliche Skandale verwickelt. Und was zunächst aussieht wie eine Sinnestäuschung hat Zusammenhänge bis in die ferne Vergangenheit.

    Seit 1993, als der Basler Schriftsteller Hansjörg Schneider seinen ersten Kriminalroman um den Kommissär Peter Hunkeler veröffentlichte, ist er als Krimiautor ein Geheimtipp geworden. Obwohl seine Bücher keine hohen Auflagen erreichen, wie etwa die seiner modern gewordenen schwedischen Kollegen, sind die Romane auf höchstem Niveau, mit viel politischer Analyse, gesellschaftlich-hintergründigem Witz und immer auch angereichert mit einer subtilen Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen, besonders denen in Basel und in der Schweiz.

    Peter Hunkeler war früher verheiratet, hat aus dieser Ehe auch eine erwachsene Tochter, mit der sein Kontakt aber spärlich ist. Seit vielen Jahren ist er zusammen mit Hedwig, einer engagierten Erzieherin, die es trotz allem Stress versteht, ihr Leben zu genießen und auf diese Weise Peter Hunkeler immer wieder einen guten Ruhepol bietet, auch wenn ihre Streitgespräche ein wahrer Lesegenuss sind. Besonders wenn sie Wochenenden oder andere freie Tage in ihrem Häuschen im Elsass direkt hinter der französisch-schweizerischen Grenze verbringen.

    Hunkeler hat eine bewegte Lebensgeschichte hinter sich. In der Studentenbewegung engagiert, hat er sich eine libertär-liberal-linke Position bewahrt, die nie dogmatisch war oder wird. Vielleicht ist er darin das treue Abbild seines genialen Schöpfers. Er kennt in Basel Gott und die Welt und seine sozialen Kontakte machen vor Klassenschranken und sozialen Milieus nicht Halt. Er verkehrt mit Schriftstellern, Künstlern und Theaterleuten, Lebenskünstlern, halbseidenen Figuren an der Grenze zur Unterwelt. Er trifft sie auf der Straße, in Cafes, vor allem aber abends und nachts in den alten Basler Beizen, die vom Aussterben bedroht sind, und denen Hansjörg Schneider in seinen Büchern nebenbei ein Denkmal setzt.
    Er liebt Menschen und die Geschichten, die mit ihnen verbunden sind. Und weil er sich so gut in Menschen hinein versetzen kann, löst er alle seine Fälle mit diesem "Gspüri". Auch diesen Fall, er ihm nach seiner Entlassung aus dem Krankhaus keine Ruhe lässt. Und wie schon zu seiner aktiven Zeit meiden ihn die Kollegen, mit denen er wieder zu tun bekommt. Seine Eigenständigkeit und innere Ruhe machen ihnen Angst, erst recht, wo er nun keine Verpflichtungen mehr hat. Und wie schon damals erweist sich der Staatsanwalt Suter als heimlicher Unterstützer.

    Das vorliegende Buch Schneiders ist vielleicht der Beste aller neun Hunkelerbände. Seine Altersweisheit und sein unideologischer Blick auch auf seine eigene Vergangenheit lassen ihn erkennen, was trotz allem sein Basel für ihn liebenswert macht, auch als politische Heimat.




  10. Cover des Buches Töchter des Aufbruchs. Das Pensionat an der Mosel (ISBN: 9783453428553)
    Marie Pierre

    Töchter des Aufbruchs. Das Pensionat an der Mosel

     (88)
    Aktuelle Rezension von: AmberStClair

    Klappentext:

    Das Pensionat an der Mosel öffnet seine Türen

    Reichsland Elsaß-Lothringen 1910: Im mittelalterlichen Moselstädtchen Diedenhofen führt die junge Lehrerin Pauline Martin inmitten einer bunt gemischten Bevölkerung aus Deutschen und Franzosen ein Pensionat für höhere Töchter, die sie zu eigenständigen und selbstbewussten Frauen erziehen will. Als ihr neuester Schützling Suzette sich heimlich mit einem Soldaten trifft und kurz darauf spurlos verschwindet, bittet Pauline den preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz um Hilfe. Ihre enge Zusammenarbeit droht, die strengen Konventionen der Kaiserzeit zu sprengen. Und dann ist da noch Paulines neuer Gärtner Vincent, der ein dunkles Geheimnis hütet. Kann Pauline Suzette finden und den guten Ruf ihres Pensionats bewahren?


    Meine Meinung:

    Die Autorin hat wieder eine sehr gute Recherche für dieses Buch gemacht und deswegen kommt die Geschichte authentisch an. Die Charaktere sind gut beschrieben und kommen gut herüber, daß man sich als Leser die Personen gut vorstellen kann.

    Dieser spannende Auftakt der dreiteiligen Romanserie läßt sich gut lesen, da der Schreibstil sehr flüssig ist. In dem Mädchenpensionat von Pauline Martin geht es nicht immer gemäßigt zu. Es passieren einige unvorhergesehene Ereignisse die Pauline aber gut meistern kann.

    Am Anfang des Buches ist eine Karte von der Stadt Diedenhofen abgebildet, so das man sich genau das ganze anschauen und sich das bildlich vorstellen kann. Im Text sind einige französische Worte und das Diedenhofer Platt mit eingebaut, was einen gewissenen Charme ergibt.

    In allem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die interessanten Schauplätze die erwähnt werden und das  Geschichtliche des Deutschen Kaiserreiches.

    Ich kann das Buch sehr sogar empfehlen, für Leser die gerne Historische Romane lesen! Einfach ein Buch zum wohl fühlen!

  11. Cover des Buches Das Verschwinden der Adèle Bedeau (ISBN: 9783958901704)
    Graeme Macrae Burnet

    Das Verschwinden der Adèle Bedeau

     (2)
    Aktuelle Rezension von: MissNorge
    Klappentext
    (lt.Verlagsseite)
    Keine Frage: Manfred Baumann ist ein Sonderling. Obwohl als Bankdirektor der elsässischen Gemeinde Saint-Louis in guter Stellung, tut sich der 36-Jährige schwer im Umgang mit Menschen. Umso wichtiger sind für den eigenbrötlerischen Junggesellen seine gewohnten Routinen: ein penibel geplanter Tagesablauf, die regelmäßigen Ausflüge nach Straßburg zu den leichten Mädchen von Madame Simone und die Besuche in seinem Stammlokal. Tag für Tag beobachtet er dort, meist schweigend, die blutjunge Kellnerin Adèle Bedeau. Bis sie eines Abends spurlos verschwindet. Manfreds Welt gerät ins Wanken, als Kommissar Georges Gorski die Ermittlungen im Fall Adèle Bedeau aufnimmt…
    Wird Gorski, der noch immer schwer an einem lang zurückliegenden Ermittlungsfehler zu tragen hat, diesmal den richtigen Riecher haben und das plötzliche Verschwinden von Adèle aufklären, die wie vom Erdboden verschluckt zu sein scheint? Und was hat Manfred mit dem Fall zu tun, der auf einmal mit vergessen geglaubten Geistern seiner Vergangenheit kämpft?

    Meine Meinung

    Da ich auf der ersten Seite, bevor die Story überhaupt anfängt, gelesen habe das als Autor des Buches Raymond Brunet genannt wird und Graeme Macrae Burnet als Übersetzer, stand ich erstmal kurz auf dem Schlauch. Also habe ich zackig zum Nachwort geblättert und habe mich aufklären lassen.
    Raymond Brunet hat *Das Verschwinden der Adéle Bedeau* im Jahr 1982 veröffentlicht. Er starb mit nur 38 Jahren, im Jahre 1992, als er sich vor einen Zug warf. Seine Lebensgeschichte, die im Nachwort ausführlicher beschrieben wird, weist viele Parallelen zur eigentlichen Story des Buches auf, doch er widersprach diesen Hinweisen seiner Leser immer entrüstet.
    Die Geschichte des Buches beschreibt im Grunde das Leben zweier Männer, die sich vor einigen Jahrzehnten schon einmal begegnet waren, im Zuge einer Mordermittlung und die sich nun erstmals wieder begegnen, ohne sich direkt zu erkennen. Es geht um den Bankangestellten Manfred Baumann, der sein Leben am liebsten so lebt das sein routinierter Tagesablauf niemals durch etwas unvorhergesehenes aus dem Tritt gebracht werden darf. Sollte es doch einmal so sein, analysiert er alles haarklein und am liebsten wäre ihm, er würde unsichtbar und unscheinbar sein Leben leben. Das war auch schon in der Kindheit so.
    Dann kommt Georges Gorski hinzu, ein Kommissar der als Vorzeigeobjekt seiner Frau herhalten muss, denn sie ist Besitzerin einer Boutique und kann es sich nicht leisten, das die Bewohner von Saint-Louis ihren Mann schludderig herum laufen sehen. Er hat vor über 20 Jahren an dem Mord von Juliette, einem jungen Mädchen, ermittelt. Es wurde zwar ein Obdachloser für diese Tat verurteilt, aber Gorski war sich immer sicher, das dieser die Tat niemals begangen hat. Auch heute noch, nach diesen vielen Jahren, zieht es ihn oft an den Tatort zurück, mit der Hoffnung irgendetwas damals zu übersehen haben.
    Durch das Verschwinden von der Kellnerin Adéle Bedeau kreuzen sich die Wege von Baumann und Gorski und die Vergangenheit holt beide ein. Die Männer haben verletzte Seele und ich als Leserin hatte wirklich Mitleid. Beide haben kein einfaches Leben, nicht in der Jugend und im späteren Erwachsenenleben auch nicht. Doch einer von beiden wird sein Leben beenden, um allem zu entkommen. Doch ist das die richtige und beste Lösung?

    Fazit
    Ein eindringliches und sehr intensiv beschriebenes Psychogramm von zwei Männern, die ihr Leben lang in sich selbst gefangen waren bzw. sind.
  12. Cover des Buches Ein allzu schönes Mädchen (ISBN: 9783499332784)
    Jan Seghers

    Ein allzu schönes Mädchen

     (169)
    Aktuelle Rezension von: Igno

    In einem Bergdorf im Elsass entdeckt die Madame Fouchard auf ihrem kleinen Bauernhof ein verwahrlostes Mädchen und nimmt sich ihrer an. Sie ist außergewöhnlich schön, benimmt sich aber eigenartig. Als die Bäuerin stirbt, verschwindet auch das Mädchen aus dem Dorf.
    Im Frankfurter Stadtpark wird die übel zugerichtete Leiche eines jungen Mannes entdeckt. Wenig später taucht sein Wagen mit einer zweiten Leiche im Kofferraum auf. Kommissar Marthaler und seine Kollegen tappen im Dunklen. Doch je weiter die Ermittlungen kommen, desto öfter berichten Zeugen von einem allzu schönen Mädchen.

    Ein allzu schönes Mädchen erschien 2010 bei Rowohlt. Der 736 Seiten starke Krimi ist der erste von aktuell sechs Bänden in Seghers Reihe Kommissar Marthaler ermittelt.

    Die Geschichte spielt im Jahr 2000 in Frankfurt am Main. Als Rahmen hat Seghers einen (fiktiven?) Besuch des US-Präsidenten gewählt, so dass die Polizei äußerst ausgelastet und das innerstädtische Leben immer wieder gestört ist. Einzelne Schauplätze liegen auch im Elsass und in Saarbrücken.

    Segher beginnt die Geschichte mit einer ausführlichen Einführung im Elsass. Bis zum Auffinden der ersten Leiche und damit Kommissar Marthalers erstem Auftritt vergeht eine ganze Reihe von Seiten. Auch als die Geschichte Fahrt aufnimmt, bleiben die Umstände des Falles lange unklar. Seghers steigert die stressige Stimmung während der ersten Ermittlungsphase geschickt durch die erhöhte Medienpräsenz wegen des Besuchs des US-Präsidenten.

    Wie auch der fünfte Band, den ich ja unglücklicherweise zuerst gelesen habe, lebt Ein allzu schönes Mädchen einerseits von den Charakteren und andererseits von viel Lokalkolorit. Zu Ersterem muss ich im Vergleich aber sagen, dass da definitiv eine Steigerung stattfindet. Marthaler bleibt zwar kauzig, hat im ersten Band aber noch deutlich unsympathischere Wesenszüge. So reagiert er nicht nur ein Mal übertrieben aufbrausend. Seine Kollegen bleiben teilweise noch etwas blass – wie wichtig und sympathisch Carlos mal werden wird, kann man schon erkennen, besonders gut gefiel mir aber auch Manfred. Ein wenig amüsant fand ich, dass Tereza im ersten Band noch deutlich weniger gebrochen Deutsch spricht, als sie das im fünften Band tun wird.

    Sehr gefallen hat mir, dass die genauen Hintergründe der Taten lange unklar blieben. Seghers forciert geschickt einen Hergang samt Tatverdächtigem nach dem anderen. Am Ende wirft er alles nochmal um, um ganz am Ende schließlich die tatsächliche Auflösung der Fantasie der Lesenden zu überlassen. Die Geschichte selbst ist für einen Krimi schön. Ich weiß nicht genau, wie ich das ausdrücken soll, aber ich erwarte bei Krimis eigentlich keine Geschichten, die sich schön anfühlen. Krimis sind üblicherweise blutig, leichig und von Abgründen dominiert. All das trifft auf Ein allzu schönes Mädchen zwar auch zu, trotzdem hatte ich immer das Gefühl, mich in einer schönen Geschichte zu bewegen. Das hat mir sehr gefallen.

    Alles in allem ist Ein allzu schönes Mädchen ein schöner Einstieg, der Lust auf mehr macht. Die Charaktere haben noch Potential, machen aber schon neugierig. Gepaart mit viel Lokalkolorit und einer soliden Story ergibt sich ein spannender Krimi.

  13. Cover des Buches Die Patisserie am Münsterplatz – Zeitenwandel (ISBN: 9783492316484)
    Charlotte Jacobi

    Die Patisserie am Münsterplatz – Zeitenwandel

     (25)
    Aktuelle Rezension von: RoRezepte

    Auf 464 Seiten gelingt dem Autorenduo, bekannt unter dem Pseudonym Charlotte Jacobi, der Auftakt einer bewegenden Familiensage zu schreiben. Zeitenwandel ist der erste Roman der Trilogie um “Die Kuchenkönigin von Straßburg”. 

    Der deutsch-französische Krieg hatte 1870/71 seine Spuren nicht nur durch die zerstörte Stadt am Elsaß hinterlassen, sondern auch viele junge Männer für das Leben geprägt. Nachdem der alte Bäcker Franz Tritschler bereits in der Schlacht um Straßburg Munster an der Front gekämpft hatte, lässt er es sich nicht nehmen, noch einmal zu versuchen eine Patisserie in seinem geliebten Straßburg zu eröffnen. Doch nicht jeder heißt die Familie Tritschler willkommen – Konkurrenz und Hass schwingt Ida und ihrer Familie von der alteingesessenen Familie Picard entgegen.

    “»Liebe ist wie das Wasser. Weich, aber unaufhaltsam.«”

    Ganz nach Shakespeare’s “Romeo und Julia” versuchen Ida Tritschler und Lucien Picard gegen den Familienhass anzuhalten, doch das Familiengeheimnis sitzt tiefer als gedacht – ihre junge Liebe scheint keine Zukunft zu finden. Spannend und abwechslungsreich bis zur letzten Seite gestaltet sich der Spannungsbogen von Die Patisserie am Münsterplatz – Zeitenwandel. Ergänzt wird der Roman durch einige, fließend eingearbeitete, historische Fakten und vielen vielen kulinarischen Backergüsse.

    Sympathische Charaktere, mitreisende Einzelschicksale, eine vertrackte, tiefsitzende Familienfehde und ein flüssiger Schreibstil runden die Geschichte ab. Schon auf den letzten Seiten der Geschichte entwickelte sich Vorfreude auf den nächsten Band der Trilogie: Schicksalsjahre.

    Die Rezepte aus "Die Patisserie am Münsterplatz – Zeitenwandel" findet ihr unter www.RoRezepte.com & https://rorezepte.com/die-patisserie-am-muensterplatz-zeitenwandel-charlotte-jacobi/.

  14. Cover des Buches Zeiten der Hoffnung (ISBN: 9783458358466)
    Karsten Flohr

    Zeiten der Hoffnung

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Leela
    Deutschland im Vorfeld des Ersten Weltkrieges: Wilhelms Liebe zur Französin Adèle ist nur eines der Probleme, denen sich die Charaktere in diesem Buch stellen müssen. Die Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich werden außerdem immer stärker, weshalb Wilhelm eingezogen wird und an der Front kämpfen muss. Im Reich selbst beginnt die Frauenbewegung zu dieser Zeit, sich zu etablieren, tut sich aber nicht leicht damit, gegen alte Zausel wie die gängigen Rollenbilder anzukommen. Diese und noch einige weitere Geschichten werden in Flohrs Buch erzählt, so dass sie letztendlich ein gut gezeichnetes Bild vom wilhelminischen Deutschland zeichnen. Puh, daran, wie man die Inhaltsangabe eines Buches gestaltet, sollte der Verlag noch einmal arbeiten, denn eine Liebesgeschichte enthält dieses Buch wirklich nur am Rande. Mir war es ganz recht, weil ich eher auf den historischen Inhalt aus war (die Rezensionen hier haben mich sogar darin bestätigt, das Buch zu lesen), ich kann es aber nachvollziehen, wenn sich jemand ärgert, weil er etwas ganz anderes bekommen hat, als das, was hinten auf dem Buchrücken steht. Für mich war dieses Buch aber sehr interessant, denn die Art, wie der Autor versucht, allerlei Themen anzuschneiden, die die damalige Gesellschaft berührten, gefiel mir sehr gut - endlich wird mal nicht nur ein Thema behandelt und dabei alles andere außen vor gelassen. Leider wirkt alles ob der begrenzten Seitenzahl jedoch etwas gehetzt und schnell abgehandelt, weshalb ich nicht die volle Punktzahl geben kann. Mit einigen Seiten mehr hätte das hier jedoch ein sehr guter Roman werden können, der zeigt, wie man es machen sollte.
  15. Cover des Buches Der Hexenjäger (ISBN: 9783499274671)
    Astrid Fritz

    Der Hexenjäger

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Angela_Michel
    Klappentext
    Schlettstadt im Elsass 1448: Die Mutter der Krämerstochter Susanna liegt tot in der Stube aufgebahrt. Bruder Heinrich, päpstlicher Inquisitor und Prior des hiesigen Predigerklosters, erscheint, um Trost zu spenden. Fast väterlich sorgt er sich um die junge Frau.
    Doch bald schlägt die Fürsorge in Wahn um. Er lässt Susanna nicht mehr aus den Augen. Was sie nicht weiß: Seit einiger Zeit verfolgt Bruder Heinrich als Inquisitor die Vernichtung der <>. Viel zu spät erkennt Susanna, dass auch sie sich vor Heinrich in Acht nehmen muss.

    "Der Hexenjäger" ist mein erster Roman der Autorin Astrid Fritz.
    Der Einstieg ins Buch ist mir recht leicht gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich gewählt, so dass man das Buch nur schwer wieder aus der Hand legen kann.
    Ich finde mich schnell in dieser traurigen und brutalen Zeit zurecht, in welcher der Stellenwert der Frau nur wenig vorhanden ist, dafür aber der Wahn um ihre Personen umso größer, sobald sie Weisheit und Wissen besitzen.

    In dieser Zeit findet sich Prior und Inquisitor Heinrich Kramer, Verfasser des Hexenhammers, dessen Figur weitestgehend auf historisch belegten Fakten basiert.
    Die eingefügten Rückblicke auf die Kindheit Kramers lassen erahnen, dass der junge Heinrich in einem recht zwiespältigen Verhältnis zur Weiblichkeit aufwachsen muss.
    Die Protagonistin Susanna Mittnacht, ein fiktiver Charakter,  erzählt aus der Ich- Position über ihr Leben, die Einengungen und Bedrängungen des Bruder Heinrich. 
    Wohl auf Grund der unerwiderten Liebe zu Susannas Mutter,und später Susanna selbst, setzt Kramer alles daran, Susanna zu "besitzen".
    Susanna gewährt Einblicke in den niederen Charakter des Henricus Institoris und erzählt, wie er ihr immer wieder auflauert, sie versucht zu unterdrücken und schließlich entführen lässt, um sie als Hexe auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen.

    Zitat S. 423
    "Ein Aufschneider, Täuscher und Fälscher, der sich in einer Welt voller Feinde sieht"

    Mein Fazit
    Mir hat der Roman gut gefallen und es wird sicherlich nicht das letzte  Buch sein, welches ich mir von Astrid Fritz holen   werde.

  16. Cover des Buches Eine Liebe zwischen den Fronten (ISBN: 9783404179893)
    Maria W. Peter

    Eine Liebe zwischen den Fronten

     (135)
    Aktuelle Rezension von: binchen79

    Man merkt, dass die Autorin sehr ausführlich recherchiert hat und so lernt man beim Lesen des Romans noch einiges über den deutsch-französischen Krieg. Mir hat der Schreibstil der Autorin gefallen, so kann man sich alles sehr gut bildlich vorstellen. Zudem lässt sich der Roman sehr flüssig lesen.

    Die Verbindung von fiktiver Liebesgeschichte und Historie ist sehr gelungen. 

    Mir hat das Buch sehr gefallen.

  17. Cover des Buches Kaiserstuhl (ISBN: 9783548067872)
    Brigitte Glaser

    Kaiserstuhl

     (82)
    Aktuelle Rezension von: Firieth

    Das Cover gefällt mir sehr gut. Es lässt zwar kaum auf die Geschichte schließen, aber dadurch, das es eher in matten Farben gehalten ist, spiegelt es die Stimmung des Buches sehr gut wieder. Ein Hochglanzcover oder eines mit satten Farben hätte hier tatsächlich weniger gepasst.

    Alles dreht sich erst allgemein und dann um eine ganz bestimmte Flasche des 37er Vossinger Champagner. Immer mehr lichtet sich das Geheimnis, was es mit der Flasche auf sich hat. Auch lichtet sich immer mehr, was die Hintergrundgeschichte von Henny Köpfer, die Hauptfigur, die zu Teilen mit dem Champagner und vor allem mit dem Hause Vossinger verknüpft ist. Nach und nach erfährt man ihre Geschiche während des Krieges und auch danach.
    Zwar sind (fast) alle in dem Buch genannten Personen nur erfunden, aber das Buch zeigt gut, dass im Krieg nicht alles schwarz und weiß war (auf die normale Bevölkerung bezogen). Viele haben Schuld auf sich geladen und dennoch auch Gutes getan. Dieses Buch erzählt eine solche Geschichte und wie die Person nach dem Krieg damit leben muss.
    Neben der Hintergründe zu dem, was im Krieg geschehen ist und mit dem Champagner zusammenhängt, erzählt das Buch auch die Liebesgeschichte von Henny Köpfer vor, während, unmittelbar nach dem Krieg und aktuell (1962).
    Die Hauptfigur ist für mich sehr authentisch, sie ist greifbar und man kann ihre Gefühle verstehen. Man denkt sich, wie naiv kann man sein und gleichzeitig, tut sie einem leid, da eben ein „gut gemeint“ schnell nach hinten losgehen kann. Das ist bestimmt jedem schon einmal passiert, wenn auch nicht mit so weitreichenden Folgen. Und mit jedem Bisschen aus der Vergangenheit, das man als Leser erfährt, versteht man sie besser und fragt sich, was wird am Ende des Buches im Jahre 1962 passieren?
    Das Ende lässt ein wenig offen, dass man seine eigene Fantasie spielen lassen kann, aber nicht alle Geschichten dieser Art müssen mit einem Knall zu Ende gehen. Ich finde das Ende gelungen, auch, wenn es die eine oder andere Frage offen lässt.

    Der Schreibstiel gefällt mir sehr gut. Er ist sehr fließend und lebendig, gut zu lesen. Vor allem gefällt mir, dass manche Wörter wie „Buebl“, das macht das ganze noch lebendiger und vor allem liebenswert. Auch gefallen hat mir, das man die Geschichte aus mehreren Blickwinkeln kennen lernt. Die zentrale Figur ist zwar Henny Köpfer, aber die Geschichte springt zwischen den Perspektiven von Henny, Paul, Kaspar und Kätte hin und her, immer wieder kleine Ausschnitte, bevor es wieder zum nächsten geht und so setzt sich langsam das Bild zusammen.

    Fazit: Ein sehr gelungener historischer Roman, auch, wenn die meisten historischen Romane eher in Zeiten ohne noch lebende Zeitzeugen spielen. Die Geschichte ist ergreifend, spannend, aufrüttelnd und herzerwärmend. Auch, wenn diese Geschichte ausgedacht ist, wäre es durchaus möglich, dass ähnliche Dinge tatsächlich gesehen sind und geschehen. Ich fand das Buch spannend bis zur letzten Seite und kann es jedem, der historische Romane und speziell welche aus der Nachkriegszeit vom 2. Weltkrieg mag, empfehlen. Allerdings sollte man auch Liebesgeschichten mögen, da diese auch einen großen Raum einnimmt. Ich fand die Mischung aus Krimi und Liebesroman sehr gelungen.

  18. Cover des Buches MARCO POLO Reiseführer Elsass (ISBN: 9783829719124)
  19. Cover des Buches Modehaus Haynbach – Tage voller Hoffnung (ISBN: 9783404183722)
    Elaine Winter

    Modehaus Haynbach – Tage voller Hoffnung

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Bluelillie87

    Super gefühlsvoller Schreibstil der einen sofort das Kopfkino anspringen lassen hat und ich konnte das Buch nicht beiseite legen. Und die Geschichte von Claire ist so spannend erzählt, wie sie als Näherin zu der Famiie Haynbach kommt und sich dann in Helmut verliebt und die ganze Familie dagegen ist. Liebe kann so weh tun.

  20. Cover des Buches Die schwarzen Ränder der Glut (ISBN: 9783641104764)
    Ulrich Ritzel

    Die schwarzen Ränder der Glut

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Ritja
    Berndorf kann es nicht lassen. Obwohl er in den Rentenstand entlassen werden soll, kann er das "schnüffeln" nicht lassen. Ein 28 Jahre alter Fall beschäftigt ihn. Er will herausfinden, wer der unbekannte Anrufer war, der den Tod eines Unschuldigen mit zu verantworten hat. In seinen Ermittlungen trifft er auf fanatische "Volkstum"-Schützer, Frauen mit einer besonderen Vergangenheit und vielen anderen Unklarheiten. Wieder schafft es Ritzel seine Geschichte spannend bis zum Schluss aufzubauen. Die vielen einzelnen Handlungsstränge fügen sich immer mehr zusammen, so dass am Ende ein klares Bild entsteht.
  21. Cover des Buches Das Weingut. Aufbruch in ein neues Leben (ISBN: 9783442490745)
    Marie Lacrosse

    Das Weingut. Aufbruch in ein neues Leben

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Daniela_Franzelin

    Ich finde, dieser zweite Teil ist sogar noch um einiges besser als der erste. Die Reihe gehört auf jeden Fall jetzt schon zu meinem absoltuntem Favorit.


    Was ich an dem Buch so mag, ist die Realitätsnähe, die die Autorin in die Geschichte hineinfließen lässt. Es geht um so vieles - von der Kinderarbeit zu den schrecklichen Arbeitsverhältnisen zur damaligen Zeit, um die Verhältnisse in damalige Irrenanstalten, um Streiks und nich so so viel mehr.

    Wie so viel auf einmal in ein Buch passt, wundert mich im Nachhinein fast. Man hat aber nie das Gefühl, dass die Geschichte zu überladen ist. Im Gegenteil: sie bleibt von Seite zu Seite spannend und man fiebert und leidet permanent mit den Hauptdarstellern mit. Zudem muss man noch erwähnen, dass die Figuren im Buch einfach sehr authentisch und lebendig wirken. Mam will das Buch einfach nicht mehr weglegen.


    Somit empfehle ich den zweiten Teil sogar noch etwas mehr als den ersten Teil der Buchreihe. Unbedingt lesen sollte man ihn, wenn man historische Romane auch schon nur ein bisschem mag. Wer mehr an historik interessiert ist, der wird das Buch lieben!

  22. Cover des Buches Die Senfblütensaga - Wege des Schicksals (ISBN: 9783596700844)
    Clara Langenbach

    Die Senfblütensaga - Wege des Schicksals

     (29)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    In diesem zweiten Teil der Senfblütensaga treffen wir wieder auf Emma, Carl, Luise, Antoine, Emil und natürlich all die vielen anderen bekannten Gesichter aus dem ersten Teil der Saga. Emma hat es trotz vieler Hindernisse geschafft, ihr Studium abzuschließen und ist bereit für die Arbeitswelt da draußen, besonders natürlich in Carls Senffabrik, die er sehr erfolgreich betreibt. Doch der erste Weltkrieg macht ihnen schnell einen Schnitt durch die Rechnung und so sind nicht nur die Karriere, sondern auch die Hochzeit erstmal auf Eis gelegt. Das Leben in Metz unter deutscher Besatzung ist kein Zuckerschlecken, fordert so manches Opfer und hinterlässt jede Menge Kollateralschäden …

    Wie schon für Band eins, habe ich mich auch diesmal wieder für die wunderbar eingelesene Hörbuchfassung entschieden. Drei Sprecher teilen sich die Aufgabe der Interpretation des Romans und besonders Vanida Karun tut dies mit einer unglaublichen Hingabe. Überhaupt ist das Hörbuch so unwahrscheinlich lebendig, dass ich mir einbildete das Klappern der Töpfe in der Villa, das Stampfen der Maschinen in der Fabrik und das Donnerhallen der Kanonen rund um Metz hören zu können. Durch die ausgiebige Recherchearbeit – nähere Ausführungen dazu im Nachwort – die Clara Langenbach betrieben hat, wirkt das Buch sehr authentisch und lebensnah. Neben den historischen Ereignissen musste ich aber auch immer wieder mit dem Kopf schütteln über den scheinbaren Unwillen der Protagonisten miteinander zu kommunizieren. Lediglich Wilhelmine Seidel scheint das Konzept verstanden zu haben und glättet zwischendurch immer mal wieder die Wogen. Jeder der Charaktere hat sein Päckchen zu tragen und so fieberte ich ständig mit, wem seines zuerst zu schwer werden würde. Dieses Hörbuch war für mich an keiner Stelle langatmig und bekommt die absolut verdiente Bestnote mit fünf Sternen. Ich freue mich riesig, dass Teil drei schon auf mich wartet und werden diesen nahtlos anhängen. Ich spreche eine absolute Empfehlung für die Senfblütensaga und somit natürlich die Autorin Clara Langenbach aus!

  23. Cover des Buches Aus meinem Leben. Wahrheit und Dichtung. Dritter und vierter Teil (ISBN: 9780543893079)
  24. Cover des Buches Marthe und Mathilde (ISBN: 9783499629839)
    Pascale Hugues

    Marthe und Mathilde

     (17)
    Aktuelle Rezension von: AnjaFrieda
    Ich habe durch Zufall dieses Buch gefunden und finde, ebenso wie meine Vorschreiber, dass es viel zu wenig bekannt ist. Denn es beinhaltet eine ganz wunderbare Geschichte über eine ganz besondere Freundschaft.

    Marthe und Mathilde lernen sich als Kinder kennen, weil ihre Eltern gemeinsam in einem Haus wohnen, in der elsässischen Kleinstadt Colmar. Beide sind 1902 geboren. Mathilde am 20. Februar, Marthe am 20. September. Beide sind im Jahr 2001 gestorben, mit nur 9 Wochen Abstand. So ähnlich sich die beiden sind, so unterschiedlich sind sie. Und als der Krieg Einzug hält und sie getrennt werden, halten sie doch zusammen, schreiben sich Briefe, brauchen einander. Sobald der Krieg vorbei ist, sind sie auch schon wieder vereint, beide verwitwet. Marthe mit einem Sohn, Mathilde mit einer Tochter, beide im selben Jahr geboren, mit 16 Tagen Abstand. Dass diese beiden Kinder tatsächlich heiraten und Eltern der Autorin sind, ist ja schon beinahe vorprogrammiert bei dieser Anhäufung von Zufällen.
    Es ist schon fast kurios, wie sich alles derart gleicht. Beide Frauen haben die selbe Geschichte, die sie miteinander teilen und die sie verbindet. Die Autorin schreibt klar und schnörkellos. Stellt ihre beiden Großmütter mit ihren Eigenheiten liebevoll dar.

    Zitat: "Ich bin Elsässerin, und man lasse mich in Ruhe mit diesen ganzen Grenzgeschichten!" hatte sie verkündet, als ich herauszufinden versuchte, ob sie sich eher als Deutsche oder Französin fühlte. Marthe stellte sich keine unnützen Fragen. War sie traurig, hörte sie sich auf ihrem riesigen Pathé-Marconi-Plattenspieler hintereinander Maurice Chevalier und Tiroler Jodler an."

    Die Autorin beschreibt die Freundschaft der beiden Frauen, sowie das Leben durch das gesamte 20. Jahrhundert hindurch. Dadurch beleuchtet außerdem die geschichtlichen Hintergründe und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung - besonders der Elsässischen.

    Zitat: "Als ich ihm (dem Pfarrer) meine Berliner Adresse diktiere, zuckte der Pfarrer der Pfarrei Saint Joseph zusammen: "Sie leben bei den Roten, meine Tochter!" Er schaute mich merkwürdig an. Er nahm mich bei der Hand, und wir sagten im stillen Pfarrhaus gemeinsam das Vaterunser auf."

    Sie zitiert dabei aus Briefen und Posesiealben, erzählt Anekdötchen, Reime und Verse. Außerdem finden sich in dem Buch Fotografien der beiden Freundinnen. Das ganze Buch ist durchweg positiv und unterschwellig witzig. Teilweise musste ich laut über den Wortwitz der Großmütter lachen.
    Eine wirklich ganz zauberhafte Geschichte. 

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