Bücher mit dem Tag "else ury"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "else ury" gekennzeichnet haben.

19 Bücher

  1. Cover des Buches Nesthäkchens Backfischzeit (ISBN: 9783958221055)
    Else Ury

    Nesthäkchens Backfischzeit

     (43)
    Aktuelle Rezension von: kellermaeuse
    Dies ist nicht der Orginal vierte Band. Dieser hieß Nesthäkchen und der Weltkrieg. Nach 1945 viel der Orginalband der Zensur der alliierten Kontrollbehörden zum Opfer. Man war der Meinung das Ury den Krieg verherrlichte. Da der dritte Band mit dem Beginn des ersten Weltkrieges endet gibt es dort eine grobe Zusammenfassung des Krieges und mehr nicht. Danach gibt es einen 6 jährigen Zeitsprung. Annemarie ist inzwischen 16 Jahre alt und ihre beste Freundin ist nicht nur Margot Thielen sondern auch Vera Burkard. Wie es zu dieser Freundschaft kam wird nicht erzählt. Im Orginalband wird Vera als polinischer Spion betitelt und von älteren Mädchen geärgert. Was Annemarie natürlich nicht mit ansehen kann. Es sind leider viele Dinge durch diesen Zeitsprung verloren gegangen, Trotzdem ist es ein sehr schönes Buch. Und die Sorgen und Nöte eines Teenies oder damals noch Backfisch waren doch damals wie heute die gleichen. Dieses Buch ist erst ab 10 Jahren empfehlenswert.
  2. Cover des Buches Nesthäkchens Jüngste (ISBN: 9783522170963)
    Else Ury

    Nesthäkchens Jüngste

     (31)
    Aktuelle Rezension von: kellermaeuse
    Alles wiederholt sich Lebenskreislauf. Nur ist es diesemal Ursel, Annemaries Tochter die im Mittelpunkt steht. Es ist doch schön mit anzusehen das Probleme des Lebens immer die selben bleiben.
  3. Cover des Buches Nesthäkchen im Kinderheim (ISBN: 9783958221031)
    Else Ury

    Nesthäkchen im Kinderheim

     (47)
    Aktuelle Rezension von: kellermaeuse
    Der dritte Band ist der erste Band den ich auch noch den unter 10 jährigen zuordnen würde. Ein Jahr lang muss Annemarie nach einer langen schweren Krankheit in ein Kinder(erholungs)heim. Diese Buch spielt in der Zeit als der erste Weltkrieg ausbricht. Zum Ende des Buche wird auf dieses Thema in einer Zusammenfassung eingegangen. Und mehr nicht. Das hängt damit zusammen das Ury zu diesem Thema ein eigenes Buch geschrieben hat, das aber nach 1945 der Zensur der alliierten Kontrollbehörde zum Opfer viel. Trotzalledem ein sehr schönes Buch von Heimweh, Sorgen, Nöten und vielen kleinen Streichen.
  4. Cover des Buches Nesthäkchen und ihre Puppen (ISBN: 9783744810159)
    Else Ury

    Nesthäkchen und ihre Puppen

     (66)
    Aktuelle Rezension von: Lumi
    Heute möchte ich einmal einen Klassiker der deutschen Kinderliteratur vorstellen, nämlich den ersten Band von Else Urys zehnbändiger "Nästhäkchen"-Reihe. Das Buch ist im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts erschienen und heute wohl wie die gesamte Reihe nur noch in stark editierter Ausgabe erhältlich, bei der unter anderem die Sprache an eine modernere Leserschaft angepasst wurde. Bei dieser Rezension hier beziehe ich mich aber nicht auf diese überarbeitete Ausgabe, da meine Version des Buchs aus dem 1920er Jahren stammt.

    In "Nästhäkchen und ihre Puppen" lernt der Leser die kleine Annemarie Braun, von ihren Eltern liebevoll Lotte gerufen, kennen. Sie lebt zusammen mit ihren Eltern, den zwei großen Brüdern Klaus und Hans, Kindermädchen und anderem Hauspersonal in Berlin in der Nähe des Tiergartens.

    Zu Beginn der Geschichte ist das kleine Mädchen sechs Jahre alt und hält ihr Umfeld ganz schön auf Trab mit ihrer quirligen Art und ihren drolligen Einfällen. Ihre Tage verbringt sie meist damit, mit ihrem Fräulein im Tiergarten Spazieren zu gehen und eine treusorgende Puppenmutter zu sein. Erst später kommt sie auch ab und zu mal raus, als sie mit ihrem Bruder Klaus zu Verwandten in die Ferien fährt oder als sie in den Kindergarten kommt, weil man sie zu Hause so gar nicht mehr zu beschäftigen weiß.

    Es handelt sich bei "Nästhäkchen und ihre Puppen" um ein klassiches Kinderbuch für kleine Mädchen mit vielen kleinen Episoden aus dem normalen Leben. Große Abenteuer sucht man hier (wie im normalen Leben) eher vergebens. Trotzdem fängt man schnell an, das kleine Nästhäkchen mit seiner manchmal ungewollt frechen Art liebzugewinnen und freut sich darauf, ihren eher idyllischen Alltag weiterzuverfolgen.

    Obwohl das Buch nun schon hundert Jahre "auf dem Buckel" hat, habe ich die Sprache an keiner Stelle als schwer verständlich empfunden. Vielmehr vertrete ich die Ansicht, dass eine sprachliche Überarbeitung dem Buch nur an Charme rauben kann. - Die "Nästhäkchen"-Reihe lässt sich schon rein inhaltlich nicht in die heutige Zeit übertragen (welches kleine Mädchen lebt schon heute noch dauerhaft mit seinem Kindermädchen in einem Zimmer?), warum sollte man es da also bei der Sprache versuchen? In der ursprünglichen Version wirkt das Buch herrlich nostalgisch und macht das Lesen so zu einer Freude für alle, die wie ich Kinderbuchklassiker gerade deswegen lieben, weil sie in Zeiten längst vergangener Kindheiten entführen.

    Ich jedenfalls hatte große Freude an "Nästhäkchen und ihre Puppen" und habe sofort im Anschluss mit großer Vorfreude den zweiten Band der Reihe, "Nästhäkchens erstes Schuljahr" hervorgeholt, weil ich so gerne wissen wollte, wie es in Lottes Leben weitergeht. Wer also irgendwo eine alte Ausgabe eines der Nesthäkchen-Bücher in die Finger kriegt und nostalgische Kinderbücher mag, sollte unbedingt einmal einen Blick riskieren. Es lohnt sich.
  5. Cover des Buches Nesthäkchens erstes Schuljahr (ISBN: 9783735751515)
    Else Ury

    Nesthäkchens erstes Schuljahr

     (48)
    Aktuelle Rezension von: andrea_strauss

    Den ersten Nesthäkchen-Band fand ich recht nett, wenn auch zu kindlich, vor allem hinsichtlich des empfohlenen Lesealters. Der zweite Band hat mich teilweise ernsthaft entsetzt.
    Da wird ein kleines Kind geschimpft, bis es in Tränen ausbricht, weil in seinem Zeugnis voller Einsen eine Bemerkung steht, dass es noch zu unordentlich ist. Da wird dem Bruder mit dem Heim gedroht, wenn sich die Noten nicht verbessern. Annemarie darf sich, als Mitschülerinnen zu Besuch sind, nicht gegen diese wehren, weil sie ja Gastgeberin ist. Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass aus kleinen Kindern seelenlose und willenlose Mitläufer gemacht werden sollen. Das war mir beim Lesen zutiefst zuwider!
    Ich selbst habe keine Kinder, aber hätte ich welche, würde ich ihnen speziell dieses Buch nicht vorlesen wollen bzw. zum Lesen geben wollen. Manche Passagen waren recht nett und manchmal auch witzig, aber einige haben in mir wirklich die Galle aufsteigen lassen. Mir ist klar, dass die Erziehungsmethoden damals anders waren als heute. Ich bin auch mit vielem heute nicht einverstanden. Aber das hier geht gar nicht.
    Ich weiß noch nicht, ob ich die anderen Bände lesen werde. Falls ja, hoffe ich nur, dass diese besser sind.

  6. Cover des Buches Nesthäkchen im weißen Haar (ISBN: 9783522170987)
    Else Ury

    Nesthäkchen im weißen Haar

     (33)
    Aktuelle Rezension von: kellermaeuse
    Und natürlich auch die große Liebe. Denn was ihre Mutter und Großmutter vorher erlebt muss nun auch Jetta erleben. Ein ganze Jahr hat mich nun die Nesthäcken Reihe in meinem Job begleitet. Und gestern flossen auch zum Abschied ein paar Tränen. Nicht nur bei meinen "Schäfchen" auch bei mir, weil die letzten Seiten sehr rührend geschrieben sind. Eigentlich wünscht man sich, wenn man soweit gekommen ist noch ein Buch. Doch zwangsläufig würden in dem Buch dann Annemie und Rudi wohl sterben. Denn auch wenn sie in den letzten drei Büchern eher eine untergeordnete Rolle gespielt haben gehörten sie immer noch dazu. Aber irgendwie will man ja doch wissen wie es mit Jetta weiter geht.
  7. Cover des Buches Nesthäkchen fliegt aus dem Nest (ISBN: 9783522170949)
    Else Ury

    Nesthäkchen fliegt aus dem Nest

     (39)
    Aktuelle Rezension von: kellermaeuse
    Oder man hätte das Buch auch als Nesthäkchens Studienjahr bezeichnen können. Denn darum dreht es sich ja im großen und ganzen in dem Buch. Auch wie Annemarie ihren Mann Rudolf kennenlernt. Natürlich geht das ganze nicht ohne Dummheiten und Streiche von Seiten Annemaries ab. Ich habe dieses Buch in meiner Betreuungsgruppe meinen alten Herrschaften vorgelesen. Einige von ihnen kennen die Geschichten ja. Da wurde geschmunzelt und auch so manches Tränchen vergossen, weil alte Erinnerungen an die eigene Jugend erwachten. Ein wirklich schönes Buch.
  8. Cover des Buches Nesthäkchen und ihre Enkel (ISBN: 9783958221093)
    Else Ury

    Nesthäkchen und ihre Enkel

     (29)
    Aktuelle Rezension von: kellermaeuse
    Auch dieses Buch ist einfach lesenswert. Für große und kleine Kinder.
  9. Cover des Buches Wiedersehen mit Nesthäkchen (ISBN: 9783938414460)
    Barbara Asper

    Wiedersehen mit Nesthäkchen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: sabisteb
    Nesthäkchen, man liebt die Bücher oder man hasst sie, aber man kennt sie, zumindest dem Namen nach und hat mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann einmal die Filme gesehen. Weniger bekannt ist über die Autorin selber. Die wenigsten wissen, dass sie mit 65 Jahren am 12.1.1943 in Auschwitz-Birkenau vergast wurde. 1992 veröffentlichte Marianne Brentzel eine erste literarische Annäherung an die Autorin, Pionierarbeit, zumal wenn man bedenkt, dass es damals noch nicht so einfach war online Informationen zu erlangen. Anfang 2000 bildete sich eine Else Ury Sammlergemeinde aus, obwohl Gemeinde wohl das falsche Wort ist. Anders als andere Sammler, die ihr Hobby eint, entzweite die Autorin die Sammler ihrer Werke, die dazu neigten sich gegenseitig anzugiften und anzugreifen. Jeder neue Versuch mehr über die Autorin herauszufinden und zu veröffentlichen wurde dadurch auch zu einen Spießrutenlaufen. Dieses Buch ist einerseits eine Sammlung neuer Erkenntnisse, andererseits jedoch vor allem eine persönliche Abrechnung der drei Autorinnen mit allen vorherigen Autoren, die es wagten nicht ihrer Meinung zu sein, denn nur Apser, Kempin und Münchmeyer-Schöneberg haben die Wahrheit enthüllt, nur sie haben das einzig wahre Bild der Else Ury gepachtet, nur ihre Interpretation des Werkes ist die einzig richtige, und das lassen sie in diesem Buch mehrfach deutlich durchblicken. Ja, es gibt in dieser Biografie durchaus neues zu entdecken, wie Verlagsexemplare von "Das Kränzchen", anhand derer anonymer Veröffentlichungen zweifelsfrei Else Ury zugeschrieben werden können. Auch die Auflistung der Übersetzungen in andere Sprachen ist für viele durchaus neu. Dennoch hat diese Biographie einige deutliche Schwächen, so dass sie fast schon nicht als Biografie zu bezeichnen ist. Wer sich für Else Ury interessiert ist sicherlich nicht an einer minutiösen Untersuchung und Gegenüberstellung der verschiedenen Übersetzungen interessiert, die in diesem Buch S. 87-109 einnehmen, zumal man dafür auch die seit 1933 nicht mehr erhältlichen Ury Bücher kennen muss, um den Ausführungen der Autorin folgen zu können. Die Vorraussetzung von Detaillierten Kenntnissen auch der seltenen Ury Werke ist somit das Hauptproblem, das sich durch das ganze Buch zieht. Das Kapitel Reisen bei Else Ury (S. 77-86), wird damit ebenfalls für nicht Spezialisten einfach nur langweilig. Im Prinzip ist nur Teil I des Buches (S. 19-62) die tatsächliche Biografie, in den Restlichen Seiten protzt man mit seinem Spezialwissen und wie groß die eigenen Sammlung doch ist. Wirklich interessantes Neues, wie das Theaterstück "Der Sandmann kommt" werden erwähnt, aber nicht im Anhang angefügt, denn das ginge gegen den Sammlerstolz, es im Gegensatz zu anderen, zu besitzen. Das Buch weist erheblich stilistische Mängel auf. Unangenehm fallen vor allem Bandwurmsätze z. Bsp über 16 Zeilen auf S. 11 auf, die durch viele Nebensätze und Einschübe noch aufgebläht werden. Die Wortwahl, was Veröffentlichungen von andersdenkenden Ury Interessierten angeht ist diffamierend, unsachlich und unpassend. So "versteigt" sich Marianne Brentzel mit einer Aussage auf S. 15 und ihr wird generell Unkenntnis der Übersetzungen vorgeworfen (S. 102) und Brentzels Ansichten werden als verleumderisch (S. 105) angesehen. Verleumderisch ist aber die generelle Wortwahl der drei Autorinnen, wenn es um ihre Intimfeindin Brentzel geht. Diese Biografie könnte auch den Titel "Brentzel hatte unrecht", oder "Brentzel ist doof" tragen, zumindest drängt sich der Gedanke nach der Lektüre sehr auf. Man sucht bei jedem gutgemeinten Versuch anderer, sich Urys Werk zu nähern nach Fehlern und listet diese minutiös (und für nicht Ury Kenner unglaublich eintönig und langweilig) auf, so wird die Änderung des Kosenamens Herzle in Herzchen in einer Südafrikanischen Schulausgabe des 6. Nesthäkchenbandes als dümmlich wirkend bezeichnet und die gutgemeinte Übersetzung des Weltkriegsbandes ins Englische bekommt auch massiv Kritik ab. In Fußnoten wird dann immer mal wieder nachgetreten besonders im Anhang "Nachkriegszeit". Das ist unprofessionell und peinlich, denn auch dieses Werk ist sicherlich mitnichten vollständig und über jeden Verdacht erhaben.
  10. Cover des Buches Professors Zwillinge in Italien : Eine Geschichte f. kleine Jungen u. Mädchen. (ISBN: B0039X93QW)
    Else Ury

    Professors Zwillinge in Italien : Eine Geschichte f. kleine Jungen u. Mädchen.

     (1)
    Aktuelle Rezension von: himmelspirat
    Die Zwillinge Herbert und Suse folgen mit Ihrer Mutter dem Vater nach Italien. Dort verbringen Sie Ihr 10. Lebensjahr.

    In dem 3. Band der Reihe verlegt die Autorin den Ort nach Italien, genauer gesagt nach Neapel. Dort hat schon der Vater in Band 2 ein Jahr beruflich verbracht und holt nun den Rest der Familie nach.

    Wie auch schon die ersten Bände ist dieses Buch leicht zu lesen und trotz seines Alters noch inhaltlich recht aktuell. Die Aktualität liegt eher daran, dass Frau Ury Italien so beschreibt, wie jeder es sich auch heute noch vorstellt: Sonne, Palmen, Pompeji, Vesuv, lebhafte Italiener, Zitronen- und Orangenbäume....
    Störend war für mich, dass das Buch keine richtige Handlung hat, sondern eher Episoden, die das Buch ein wenig wie einen kleinen Reiseführer anmuten, in denen die Zwillinge die verschiedensten Sehenswürdigkeiten und Orte besuchen. Dem Lesevergnügen tut es keinen Abruch.
  11. Cover des Buches Professors Zwillinge 04. Professors Zwillinge im Sternenhaus (ISBN: B001C0EDGY)
    Else Ury

    Professors Zwillinge 04. Professors Zwillinge im Sternenhaus

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Alinchen

    Familie Winter ist zurück in Deutschland: Der Professor fängt an der Sternwarte in Göttingen an und zieht mit seiner Familie in das neu errichtete ‚Sternenhaus‘. Auch für die Zwillinge Suse und Herbert beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Vor allem müssen sie sich in ihren neuen Schulen einleben und den Schulstoff aufholen, den sie während ihres Aufenthalts in Italien verpasst haben. Vor allem die ängstliche Suse hat hier Schwierigkeiten, während Herbert nie um eine Antwort verlegen ist. Doch schnell leben sie sich ein und erleben so manches Abenteuer in Göttingen.

    Ich mag das Buch sehr, das mich schon seit über 15 Jahren begleitet. Man muss allerdings beim Lesen beachten, dass das Buch schon viele Jahrzehnte alt ist und manche Ansichten nicht mehr zeitgemäß sind. Kann man damit leben, ist es einfach ein wunderschönes Kinderbuch.

  12. Cover des Buches Professors Zwillinge 01. Bubi und Mädi - Die ersten Jahre (ISBN: 9783850010665)
    Else Ury

    Professors Zwillinge 01. Bubi und Mädi - Die ersten Jahre

     (12)
    Aktuelle Rezension von: sabisteb
    Alles, was Spaß macht, ist verboten Bubi und Mädi sind Zwillinge, darum haben auch beide am gleichen Tag Geburtstag, nur Bubi ist zwei Stunden älter als Mädi und viel klüger (glaubt er) in seiner vierjährigen Weisheit. Die beiden kleinen Hosenmätze, die eigentlich Herbert und Suse heißen, leben mit ihren Eltern in Berlin in Treptow, wo ihr Vater Paul Winter auf der Sternenwarte als Professor arbeitet. In diesem Buch erzählt Else Ury die alltäglichen Erlebnisse dieser beiden kleinen Kinder. Sie schildert dabei sowohl die kindliche Sichtweise und vor allem die kindliche Logik, die hinter einigen der Streiche steckt, die diese beiden Rabauken aushecken, als auch die Reaktion der Erwachsenen („Es ist wirklich bedauerlich, daß die großen Leute oft die guten Absichten der kleinen Leute gar nicht verstehen.“ (S. 143)). Gelungen verschwimmen dabei auch für den Leser, der mit den Kindern mit lebt teilweise Realität und Kindertraum. Bubi und Mädi sind zunächst sehr modern charakterisiert. Mädi findet Puppen langweilig, sie spielt lieber mit Bubis Schaukelpferd, während Bubi auch gerne mal mit Puppen spielt, bis sich auch Bubi und Mädi nach einem Besuch bei der Oma im konservativen Freiburg den Normen beugen („Ein Junge gehört zu seinem Pferdchen und ein Mädchen zu den Puppen“ (S. 188 ) bzw. „ Schaukelpferde sind für kleine Jungs da und nicht für Mädels“ (S. 194)). Die Geschichte ist in Else Urys typischen Stil geschrieben. Teilweise beschreiben die Spielsachen die Szene und kommentieren die Handlung der Kinder, wie lebendige Wesen. Teilweise nimmt sie auch Rücksicht auf die armen Erwachsenen, die ihren Kindern diese Bücher vorlesen mussten und flicht Witze für Erwachsene ein („Bubi, wenn du erst eine Braut hast, darfst du nicht mehr aus der Flasche trinken.“ (S. 44). Es gib im Text immer mal Szenen und Verweise auf andere bekannte Geschichten der Autorin, wie „die Rute hinter dem Spiegel“ (S. 40), die die kleinen Zuhörer aus „Babys erstem Geschichtenbuch“, kannten. Immer wieder zeigt sich, dass saubere Recherche so gar nicht Urys Stärke war. Auch diesmal ist einiges zu bemängeln. Professor Winter ist gerade mal knapp 30, da ist er sicherlich kein Professor in dem Sinne, wie man sich das heute vorstellt, sondern wohl eher Postdoc oder wissenschaftlicher Angestellter, aber damals wurden auch Lehrer schon mal als Professor bezeichnet. Für Else Ury beginnt der Schwarzwalt mitten in Freiburg. Frau Winters Eltern leben an einem Hang in Freiburg, den man vom Bahnhof aus bequem zu Fuß erreichen kann, das kann nur der Schlossberg sein oder Herdern, da ist aber definitiv noch weit und breit kein Schwarzwald. Das Buch ist aus mehreren Gründen etwas anstrengend zu lesen. Ury schreibt gerne Dialekt und wie die handelnden Personen eben sprechen. Die Hauptpersonen dieses Buches sind vier Jahre alt, der Grammatik und Aussprache nicht mächtig und dementsprechend anstrengend zu lesen. Auch den Badischen Dialekt hat die Autorin nicht genau recherchiert, alles was sie weiß ist, dass es da viel sch statt s gibt, Badisch spricht aber keiner wirklich, es klingt teils eher nach Bayrisch. Das Buch erschien 1923, wurde 1951 vom Hochverlag neu aufgelegt und 1980 von Tosa. Jede dieser neuen Auflagen wurde überarbeitet und was jeweils geändert wurde ist sehr interessant. Die Änderungen fallen grob in drei Kategorien: 1. Streichungen: „Ja, das waren noch andere Zeiten, damals in Westpreußen. Aber jetzt sind die Polen drin, und darum sei die alte Frau Winter, Bubis und Mädis kleine Omama, wie die Kinder sie immer nennen, weil sie kleiner ist als die andere Omamam, mit ihr nach Berlin gezogen (S. 8 ).“ – Verständlich, dass man nach dem zweiten verlorenen Krieg nicht auch noch an den ersten verlorenen Krieg des Jahrhunderts erinnert werden wollte. Die Episode mit der Schnurrbartbinde, als Bubi und Mädi sich mit Rasierschaum einschmieren wurde ab 1951 gestrichen, weil keiner mehr Schnurrbartbinden trug. Das Eierhäuschen liegt 1920 und 1951 noch an der Spree, 1980 nur noch an einem Fluss, genauso wird 1980 die Treptower Sternenwarte nur noch zu einer Sternenwarte und der Treptower Park zu einem Park. Auch Oma wohnt ab 1980 nicht mehr Station „großer Stern“ (S. 103). Schon 1951 hat Oma kein Dienstmädchen namens Luise mehr und auch die Episode, dass Annchen sich nicht an den Tisch der Herrschaft setzen mag ist gestrichen worden. 1920 und 51 wohnt der Fotograf in Berlin, danach nur noch in der Stadt und nicht mehr unter sondern auf dem Dach. Während von 1923 und 51 noch darüber nachnachte Knie- oder Bruststück zu fotografieren, fiel dieses Wortspiel 1980 komplett aus, aber immerhin fixiert man ab 1980 Bubis Kopf nicht mehr für das Foto mit einem Gestell. Und ab 1980 trägt Oma auch keine Morgenhaube mehr. 2. Sprachliche und rechtschreibbedingte Anpassungen, die teils durchaus sinnvoll sind, teilweise unnötige Umformulierungen. 1920: mein sein Mädi (S. 26) – 1951/1981 Mädi und ich (S. 19) 1920: Zeck spielen (S. 24) - 1951/1981 Fangen spielen (S. 23) 1920: szad nich (S. 27) - 1951/1981 Sad nich (S. 27) 1920: szon mollig (S. 30) - 1951/1981 Sön heiß (S. 30) 1920/1951: Gallerie (S. 34) - 1981 Balkon (S. 33) 1920: aufwarten (S. 37) - 1951/1981 schenken (S. 34/36) 1920: Triefe (S. 58 ) - 1951/1981 Kreisel 1920/51: ins Bett spediert (S. 66/62) – 1980 in Bett gebracht (S. 66) 1920/51: Ein Ende weitergeblasen (S. 76/72) – Ein Stück weitergeblasen (S. 70). 1920: angeputzt (S. 99) - 1951/1981 angezogen 1920: Elektrische (S. 100) - 1951/1981 Straßenbahn 1920/51: appetitlich (S. 104/99) – 1980 nett 1920/51: schreckliche Teuerung (S. 105/100) – 1980 hohe Preise (S. 103) 1920/51: Ja, Kuchen! (S. 110/105) – 1980 Das könnte euch so passen (S. 109) 1920: Baubau - 1951/1981 Hündchen 1920: ßreie - 1951/1981 sreie (generell ß am Anfang wird durch s ersetzt) 1920: Geheimrat (S. 131) - 1951/1981 Doktor (S. 126/128 ) 1920: angelegentlich (S. 141) – 1951: eingehend (S. 135) – 1980: genau (S. 138 ) 1920/51: Fliejenstöcker und die sprachliche Verortung in Berlin gehen 1951 mit Fliegenfänger (S. 141) verloren. 1920: Photograf (S. 153) - 1951/1981 Fotograf 1920/51: anfachtsvoll (159/153) – 1980: ausdrucksvoll (S. 154) 1920: Billett werden geknipst (S. 164) - 1951/1981: Fahrkarte werden gelocht (S. 161/160) 1920: Puffbahn (S. 168 ) – 1951/1981: Eisenbahn (S. 161/162) 1920/51: Kapitalskerl (S. 176/170) – großartiger Kerl (S. 170) 3. Technische und Gesellschaftliche Anpassungen 1920 zieht Bubi die Manschetten (S. 42), 1951 den Kragen (S. 39) und 1980 die Krawatte (S. 42) des Vaters hinter sich her. 1920: Gummiarabicum (S. 47) - 1951/1981: Klebstoff (S. 46) Bubi und Mädi sollten 1920 100 Mark beim Würfeln an der Bude zahlen (S. 59) - 1951/1981 sind es nur noch 50 Pfennige. 1920 Schlächterwagen (S. 102) – 1951 Metzgerwagen (S. 98 ) – 1980 Wagen (S. 101) Teilweise ist es gut nachvollziehbar, warum geändert wurde, einige Umformulierungen 1980 sind aber so gar nicht einsichtig. 1920/51: So keck er sonst ist, heute hält er die Hand seiner guten alten Kinderfrau fest umklammert. Mädi kriecht vor Angst beinahe in Muttis Mantel hinein. 1980: Die kleinen Sind etwas verängstigt. So viele Menschen haben sie noch nie gesehen. 1920: Was Bubi kann, muß Mädi sein Zwilling doch auch versuchen. Auch die kleine, große Omama nimmt ein Prischen. 1980: Was Bubi kann, muß Mädi auch versuchen, weil sie doch sein Zwilling ist. Auch die verkleidete Omama nimmt sich vom Schnupftabak.
  13. Cover des Buches Nesthäkchen und ihre Küken (ISBN: 9783958221079)
    Else Ury

    Nesthäkchen und ihre Küken

     (58)
    Aktuelle Rezension von: kellermaeuse
    Auch dieses Buch ist unglaublich gut geschrieben und trifft auch heute noch zu. Sei es um der verschämten Liebe willen (Klaus und Ilse), die Sorgen einer Mutter oder auch so ernste Themen wie der Tod oder Geldsorgen.
  14. Cover des Buches Professors Zwillinge - Von der Schulbank ins Leben (ISBN: B003RTMNLU)

    Professors Zwillinge - Von der Schulbank ins Leben

     (4)
    Aktuelle Rezension von: himmelspirat

    Der fünfte Band der Serie bildet den Abschluss der Serie und beinhaltet, wie der Name schon sagt, den Lebensabschnitt "von der Schulbank ins Leben".

    Ursprünglich wurden die Serie in den 1920ern geschrieben. Hier liegt eine Überarbeitete Version vor, bei der manches nicht mehr stimmig ist (der Weg von Herbert führt bei einer Reise von Göttigen über Stuttgart nach Berlin).

    Dennoch ist auch der Abschlussband lesenwert. Und weckte bei mir schöne Kindheitserinnerungen.

     

  15. Cover des Buches Professors Zwillinge 02. Professors Zwillinge in der Waldschule (ISBN: B001ZAKJLE)
    Else Ury

    Professors Zwillinge 02. Professors Zwillinge in der Waldschule

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Alinchen

    Professors Zwillinge Herbert und Suse Winter sind in heller Aufregung! Ihr Vater soll ein Jahr Forschungen an der Sternwarte in Neapel (Italien) durchführen. Doch sie sollen nicht mitkommen, da er zunächst für ein Jahr alleine reisen wird. Aber auch sie und ihre Mutter ziehen um, in einen anderen Teil von Berlin. Dort gehen sie fortan in die Waldschule, wo die Kinder nicht nur im Klassenraum, sondern so gut es geht auch im Freien unterrichtet werden. Sie leben sich schnell ein, nur mit ihre Mitschülerin Alma ist unfreundlich. So erleben sie einige Abenteuer.

    Ich habe das Buch erstmals Anfang der 2000er-Jahre in der Grundschule gelesen. Mir hat es damals schon sehr gut gefallen und ich finde es bis heute unterhaltsam, aber immer wieder auch erklärend geschrieben. Für mich ist es einfach ein wunderschönes Kinderbuch, das ich zumindest jedem in meinem Alter (um die 30) empfehlen würde. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob es für die heutigen Grundschulkinder nicht zu antiquiriert klingt.

  16. Cover des Buches Professors Zwillinge 05. Von der Schulbank ins Leben (ISBN: B00254RA7U)
    Else Ury

    Professors Zwillinge 05. Von der Schulbank ins Leben

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Alinchen

    Herbert und Suse Winter leben gerne in Göttingen. Auch Paul, ihr Freund aus der Berliner Waldschule, lebt inzwischen in der Stadt und ist jeden Sonntag zu Gast im ‚Sternenhaus‘. Zusammen mit ihren Freundinnen und Freunden erleben sie so manches Abenteuer und werden dabei langsam erwachsen.

    Immer wenn ich das Buch lese, fühle ich mich in meine Kindheit zurück versetzt. Auch mit 30 lese ich das Buch gerne und kann mich gut in die Figuren hinein versetzen, auch wenn das Buch schon älter ist. Ich möchte das Buch und auch die ganze Reihe jedem empfehlen!

  17. Cover des Buches Nesthäkchen 01. Nesthäkchen und ihre Puppen (ISBN: 9783898137102)
    Else Ury

    Nesthäkchen 01. Nesthäkchen und ihre Puppen

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Tinker88
    Erinnerung an dei Kindheit :o)
  18. Cover des Buches Professors Zwillinge in der Waldschule. Erzählung für die Jugend. Illustriert von R. Sedlacek (ISBN: B0030DEGHM)
    Else Ury

    Professors Zwillinge in der Waldschule. Erzählung für die Jugend. Illustriert von R. Sedlacek

     (1)
    Aktuelle Rezension von: sabisteb
    Es ist März in Berlin. Suse Winter und ihr Zwilling Herbert sind nun neun Jahre alt, als sie erfahren, dass ihr Vater für mehrere Jahre beruflich nach Italien muss. Da ihre Wohnung der Sternenwarte gehört, heißt es erst einmal umziehen in eine neue, modernere Wohnung, in der Nähe der kleinen Omama, also von Treptow nach Westend. Dieser Umzug bedeutet für die beiden Kinder auch neue Freunde und vor allem eine neue Schule, denn Suse und Herbert kommen auf die Waldschule. Eine ganz besondere Ganztagsschule mitten im Wald. Seit dem ersten Band sind etwa 5 Jahre vergangen. Ich hatte da schon vermutet, dass der Vater der Kinder kein Professor, sondern nur ein Postdoc ist, wäre er Professor, wäre er verbeamtet und hätte eine Lebensstelle, dazu ist er aber noch zu jung. Wahrscheinlich lief sein Vertrag aus, und nun hat er eine andere Postdocstelle im Ausland, in Italien, um sich von da um eine echte Professur in Deutschland zu bewerben. Da scheint sich seit fast 100 Jahren nicht viel geändert zu haben, außer, dass er genug zu verdienen scheint, dass er seine Familie in Berlin weiterhin gut versorgen kann, was doch eher unrealistisch ist. Ury nutzt gerne Akademische Titel und Stellen, ohne die Struktur wirklich zu verstehen. Das Buch handelt letztendlich fast nur von den Erlebnissen der beiden Kinder in der Waldschule, einer gemischten (!!) Ganztagsschule, die sich auch zum Ziel gesetzt hat, für die Gesundheit der Kinder zu sorgen. Bei schönem Wetter wird draußen unterrichtet, es gibt Beete, die die Kinder bepflanzen können und mehrere Mahlzeiten täglich, damit die diese ausgefüttert werden. Für Kinder alleinerziehender Mütter mit geringer Qualifikation, wie Paul, die damals wie heute oft an der Armutsgrenze leben, absolut überlebenswichtig. Nach dem ersten Weltkrieg litten viele Kinder an Unterernährung, in der Zeit, in der das Buch spielt, sind auch die ersten Folgen der Wirtschaftskrise bereits deutlich spürbar. Staatliche und Schulische Initiativen, die Kinder auszufüttern waren damals weit verbreitet. Es ist bedauerlich, dass dieses Konzept der ganztägigen Waldschule fast 100 Jahre später immer noch als innovativ gilt und sich nicht durchgesetzt hat und wir immer noch das wilhelminische Schulsystem haben. Ury ist hier sehr fortschrittlich, auch in Formulierungen wie „Und gut ist es, daß die Mädel ebensoviel lernen wir die Jungen.“ Ein Buch voller Schulerlebnisse Neunjähriger, vor allem, wenn sich Episoden aus anderen Ury Büchern wiederholen (Auch Suse und Peter laden am Waschtag Schulfreunde ein, das kennt man schon aus Flüchtlingskinder, nur müssen die beiden die Freunde wieder wegschicken, während das alte Fräulein in Flüchtlingskinder die Party todesmutig durchzieht), ist nett, unterhaltsam aber zieht sich über weite Strecken auch. Es gibt wenig Höhepunkte, das Leben der Kinder plätschert in ruhigen, sicheren Bahnen vor sich hin. Immerhin, Ihre Mutter, die eine Ausbildung in der Sozialfürsorge hat, geht (leider nur aus Langeweile) wieder Arbeiten. Als Professorengattin kann sie sich natürlich nur karitativen und sozialen Tätigkeiten widmen und zwar der Säuglingsfürsorge (1980: Mutterversorgungstätte (S. 177)), sie ist immerhin jedoch kein Heimchen am Herde. Erneut auch hier Beispiele für Urys teils schlechte Recherche. So war sie der Meinung, in Italien würden Kakteen wachsen (S. 197), diese Stelle wurde zu Recht ab 1950 ersatzlos gestrichen bzw. deutlichumformuliert. Für Ury Kenner gibt es S. 202 noch den Hinweis auf eine (Kurz-)geschichte, in der Kinder mit Knecht Ruprecht telefonieren, die mir gerade nicht einfällt. Interessanter ist da schon was und warum die Bücher in späteren Auflagen bearbeitet wurden. Dieses Buch wurde 1951 von Maria Schlatterer und 1980 von Trude Wilhelmy überarbeitet. Teilweise sind die Änderungen sinnverändernde, nicht nachvollziehbare, nutzlose Umformulierungen. Die Änderungen von 1951 sind meist nachvollziehbarer als jene von 1980. Diese Änderungen zeigen neben technischen Neuerungen auch Veränderungen in der heutigen Gesellschaft. Spiele und Basteltechniken, die in Vergessenheit geraten sind. Auch ist eine Sprachliche Entwicklung von 1926 bis 1980 gut erkennbar, auch unter diesem Aspekt sind die Änderungen sehr spannend. Damals war der 1. November wohl kein Feiertag, OK ist er in Berlin immer noch nicht, für Süddeutsche eine seltsame Stelle, dass die Kinder an ihrem Geburtstag am 1. November in die Schule müssen. Die Änderungen fallen in folgende Bereiche: 1. Streichungen: Der spannendste Aspekt. Wann wurde was, warum gestrichen? 1926/1950: Treptow (S. 14/13) 1980: - 1926 kommt noch der Tapezierer und montiert die Gardinen und der Monteur die Lampen (S. 36) – 1950: Kommt der Dekorateur und Elektriker (S. 34) – 1980 muss man das alles selber machen, diese Stelle wurde ersatzlos gestrichen. 1926/1950 schließt Herbert noch sein Radio an (S. 42/39) – 1980 wurde diese Stelle gestrichen, dabei hatte ich in den 80er Jahren auch ein Radio. 1926/50: In der Waldschule gibt es noch Öfen, alles ist bunt bemalt – 1980: Viele Beschreibungen der Schulbaracken wurden gestrichen, Öfen gibt es nicht mehr, die Baracken werden zu Pavillonen. 1926: Die Kinder gehen in die Sexta. Statt dass das mit Fünfte Klasse angepasst wurde, wurde es einfach gestrichen, so wie alle Klassenbezeichnungen. 1926/1950: Oma trägt einen Kompotthut/Kapotthut – 1980: gestrichen 1926/1950: man spielte „Dritten abschlagen“, „Verwechsle, verwechsle das Bäumchen“ und „Fraules Ei“. (S. 145/139). – 1980: gestrichen. Solche einfachen Spiele kannte man da schon nicht mehr, leider, und die Entwicklung ist noch weiter in diese traurige Richtung vorangeschritten. Vor allem die Stelle mit den Konfettiarbeiten aus Papier (S. 114) ist für Bastler interessant. Ich habe mich gefragt, wie Quilling früher wohl hieß. In Museen gibt es Quilling Stücke auch in Deutschland. Diese Stücke wurden wohl in einen Lack namens Glaswasser getaucht. 1950 ist diese Stelle noch enthalten (S. 108), 1980 war diese Basteltechnik in Vergessenheit geraten, da wird was von Bast geschwafelt, aber Recherche betrieb keiner, lieber hat man diese Stelle gestrichen. Seit zwei Jahren gibt es wieder Quilling Anleitungen in Deutschland zu kaufen und auch erste Papierstreifen tauchen auf. Was es mit Glaswasser auf sich hatte, ist mir bisher noch nicht klar. Weitere Beispiele für Streichungen: 1926: Herr Fürst zeigte den Kindern, wo die Havel den Wannsee bildete. Er machte sie auf den Kaiser-Wilhelms-Turm aufmerksam und auf die Insel Schwanenwerder. (S. 148) 1926: Jetzt wird der Zug auf einen Trajekt gesetzt, Das ist eine Art Fähre, die über das Meer führt und das Festland mit der Insel Rügen verbindet (S. 166) 1926: Sie bewunderten gemeinsam die herrlichen weißen Kreidefelsen, welche jäh ins Meer abstürzten, auf die der Großpapa sie aufmerksam machte. Sie kletterten in Saßnitz von der Kurterrasse zu dem bergig gelegenen Ort auf Entdeckungsreisen empor, freundeten sich mit weißblonden Fischerkindern an und beobachteten ein Wasserflugzeug, das gerade wie ein Wassermöwe sich aus dem Meer in die Lüfte schwang (S. 269) 1926: Die Kinder lernten den Generalnenner von mehreren Brüchen kennen (S. 172) – 1980 wusste die Bearbeiterin wohl nicht, wie sich das heute korrekt mathematisch nennt und hat die Stelle lieber gestrichen. 2. Die Verortung wurde 1980 nach dem Bau der Mauer (1961) von Ost nach West verlegt, in der Ausgabe von 1950 sind noch die alten Ortsbezeichnungen verblieben, es gibt nur einige kriegsbedingte Umbenennungen. Es fällt auf, dass man bei der Streichung von Berlin nicht immer konsequent war. Mal bleibt Berlin als Stadt im Text von 1980 erhalten, mal ist es nur die Stadt. Wurde da was übersehen? Treptow wurde jedenfalls 1980 konsequent entfernt, ebenso wie typisch berlinerische Ausdrücke. 1926/1950: Ostsee, Stettin, Oder, Breslau, Köln, Elbquelle, Riesengebirge, Schneekoppe, Horst, Riesengebirge, Mecklenburg – 1980: Nordsee, Bremen, Weser, Hannover, Donauquelle, Schwarzwald, Zugspitze, Italien, Algäu, - 1926/1950: Berlin Westend (S. 19/17) – 1980: In einen anderen Stadtteil von Berlin (S. 18) 1926/1950: Anhalter Bahnhof (S. 48/45) – 1980: Bahnhof (S. 43) 1926: Grünau, Müggelsee (S. 199/115) – 1980: Jungfernheide, Tegeler See (S. 109) 1926: Anhöhe der Havelberge (S. 143/137) – 1980: Anhöhe (S. 130) Schlimm verhunzt wurde durch diese Ost-West Verschiebung der Sommerurlaub auf Rügen. Da wurden ganze Passagen gestrichen, umformuliert und neu erfunden. Dies hier wiederzugeben würde den Rahmen endgültig sprengen. Grob zusammengefasst: 1926/50: Rügen, Ostsee, Sellin, Stettiner Bahnhof, Stralsund, Schweden, Gören, Lübeck, Rostock, Binz, Saßnitz. 1980: Sylt, Nordsee, Westerland, Bahnhof, - , Holland, Kampen, Hamburg, Bremen, - , Amrum und Föhr. 3. Technische Anpassungen und gesellschaftliche Aktualisierungen: 1926/1950: Anker Baukästen (S. 24/22) – 1980: + Lego- und Matadorbaukästen (S. 22) 1926/1950: Kutschbock vom Möbelwagen (S. 25/23) – 1980: nur noch Möbelwagen (S. 23) 1926: Köchin, Bureau, Arbeitspulte (S. 33) – 1950/1980: Frau, Büro, Schreibtische (S. 31/30) 1926/1950: Luftschiffe, Flieger (S. 40/38) – 1980: Flugzeuge 1926: Reichskanzlerplatz (S. 51) – 1950/1980: Grunewaldplatz (S. 49/47) 1926/1950 kostet eine Murmle 5 Pfennige (S. 80/78) -1980 schon 10 Pfennige (S. 78) 1926: Turnhosen + Sweater (S. 99) – 1950: Turnhosen + Pullover (S. 92) – 1980: Turnanzug (S. 89) 1926/1950: Vampir (S. 135/128) – 1980: Staubsauger (S. 123) 1926/1950: Spülen und Blauen (S. 190/183) – 1980: Wäsche aufhängen (S. 167) 1926/1950: Wringmaschine (S. 190/183) – 1980: Waschmaschine (S. 167). Hier führte die Änderung zu einer kompletten Verhunzung der Szene. Während 1926 der Junge noch mithilft und Hand anlegt (sehr modern), schaut er 1980 nur noch der Waschmaschine beim Schleudern zu und schwatzt dumm, das wäre Männersache. 1926/1950: 20 Lire (S. 185/168) – 1980: 1000 Lire (S. 174) 4. Sprachliche Anpassungen aufgrund veralteter Ausdrücke, die teilweise jedoch nicht einsichtig sind. Entweder habe ich ein Gespür dafür entwickelt, was geändert wurde, oder Band 2 ist tatsächlich deutlich stärker sprachlich angepasst worden als der erste Band. 1926: Geographiestunde (S. 5) - 1950/1980 Erdkundestunde (S. 5) 1926: Schreibe ich unter Tadel (S. 5) - 1950/1980 Schreibe ich ins Klassenbuch (S. 5) 1926/1950: Osterzensuren (S. 6) – 1980 Klassenarbeit (S. 6) 1926: angelegentlich (S. 18) – 1950/80: eifrig (S. 16) 1926: kolossal viel (S. 19) – 1950/80: sehr viel (S. 17/18) 1926/50: Der Tausend (S. 20/18) – 1980: Das ist aber fein (S. 19) / Was ihr nicht sagt (S. 33) 1926: elektrische Kronen (S. 27) – 1950: Lampen (S. 25) – 1980: gestrichen 1926: Betteppich (S. 28) – 1950/1980: Bettvorleger (S. 16/25) 1926: ganz vom Bändel (S. 29) – 1950/1980: ganz ausgelassen (S. 27) 1926/1950: Logia, Hinterbalkone (S. 32) – 1980: Veranda, Balkon (S. 31) 1926/1950: Untermieter (S. 34/32) – 1980: Die Leute unter uns (S. 31) 1926: Funkhaus, Züge abnehmen (S. 35) – 1950/1980: Funkturm, beobachten (S. 32/31) 1926: Portier (S. 35) – 1950: Hausmeister (S. 33) – 1980: Hausbesorger (1932) 1926/1950: Volksgesundheit, elende Kinder (S. 38/35) – 1980: Großstadtjugend, Kinder (S. 34) 1926/1950: liederlich (S. 42/39) - 1980: unordentlich (S. 38) 1926: in Erwägung gezogen, entbehren (S. 46) – 1950/1980: überlegt, vermissen (S. 43/41) 1926: Haulemännchen (S. 51) – 1950/1980: Heinzelmännchen (S. 49/47) 1926: Regengossen (S. 55) – 1950: Regenrinnen (S. 52) – 1980: - 1926: Studienassessor (S. 55/53) – 1980: Lehrer (S. 50) 1926: vor dem Hunde (S. 61) – 1950/1980: vom Hund (S. 58/55) 1926/1950: Rührkartoffeln (S. 78/74) – 1980: Kartoffeln 1926: Bucker spielen (S. 79) – 1950: Murmel spielen (S. 75) – 1980: gestrichen, was seltsam ist, denn der Begriff Bucker wird im Text trotzdem erklärt. Warum bitte wurde da umformuliert und gestrichen?! 1926/1950: besahen sich innwändig (S. 79/74) – 1980: schienen zu schlafen 1926: Luftschiff, Flieger, Doppeldecker (S. 81) – 1950: Luftschiff, Flieger (S. 76) – 1980: Düsenklipper (S. 74). 1926: Schrippen (S. 84) – 1950/1980: Brötchen (S. 80/78) 1926: einer Antwort überhob (S. 90) – 1950/1980: enthob (S. 85/82) 1926/1950: trug die Kosten der Unterhaltung (S. 93/88) – 1980: der die Unterhaltung führte (S. 86) 1926/1950: flink abgestreift (S. 95/89) – 1980: flink wusch sie sich (S. 87) 1926: erschaut (S. 96) – 1950: gesehen hatte (S. 91) – 1980: beobachtet hatte (S. 88) 1926: verfertigt (S. 112) – 1950: wurden gemacht (S. 106) – 1980: entstanden (S. 102) 1926/1950: miefte (S. 129/124) – 1980: winselte (S. 118) 1926: Stullen (S. 135) – 1950/1980: Brote (S. 129/122) 1926: Tollhaube (S. 137) – 1950/1980: Haube (S. 131/124) 1926/1950: Ferienkolonie Berlin (S: 161/155) – 1980: Kinderferienheim, Stadt (S. 139) 1926/1950: Verstauchung des Fußes (S. 180/172) – 1980: Zerrung des Gelenks (S. 155) 1926/1950: Mamsell (S. 185/179) – 1980: Köchin (S. 162) 1926/1950: antun (S. 188/181) – 1980: sorgten ganz besonders (S. 166) 1926: Die Kinder singen die letzte Strophe des Deutschlandliedes zum Laternenzug. – ab 1950 nur noch Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne (S. 182/186) 1926: Tischcrocket (S. 193) – 1950/1980: Tischtennis (S. 185/168) 1926: gewöhnt (S. 201) – 1950/1980: erzogen (S. 193/177) 1926: Handfertigkeitsstunde (S. 202) – 1950/1980: Werkstunde (S. 178/194) 1926: Album für photographische Aufnahmen (S. 202) – 1950/1980: Fotoalbum (S. 194/178) 1926/1950: Schneeschuhe (S. 204/195) – 1980: Schier 1926/1950: mittelländisches Meer – 1980: Mittelmeer 5. Umformulierungen (eine Auswahl) 1926/1950: Wie dürft ihr denn an das Essen gehen (S. 135/140) 1980: Was ist euch da eingefallen (S. 128) 1926/1950: Durch eine wohlgelungene Eierspeise erquickt (S. 141/135) 1980: sättigte die hungrigen Mäuler noch mit einer Eierspeise (S. 128) 1926/1950: Auf den kleinen Wagen, auf dem sie großen Kübel mit Speisen von der Küche zum Eßsaal gefahren wurden, bettete man Paul auf Decken. So transportierte man das arme Kerlchen bis zum Bahnhof Heerstraße, wo Autos zu bekommen waren. Her Fürst brachte ihn selbst heim zur Mutter. 1980: Herr Fürst nahm ihn auf die Arme und reichte ihn durch das Fenster zu Herrn Körner. Miteinander trugen sie den Jungen dann zum Auto des Herrn Direktors. So kam Paul an diesem Tag noch zu einer Autorfahrt. 1926/1950: Wie hast du auf den Spaziergängen stets ihr Wissen bereichert und ihren geistigen Gesichtskreis erweitert. (S. 46) 1980: Sie konnten so viel von dir lernen. Immer wußtest du auf jede Frage eine Antwort (S. 41) 1926/1950: Jede Klasse war eine Holzbaracke. Lichtgrün waren sie angestrichen und mit leuchtend blauen Regengossen und braunroten Türen. […] Ebenso freundlich wie von außen sahen die Holzhäuschen von innen aus. Die Wände unten blau, oben leuchtend gelb gestrichen. Ein gemütlicher brauner Kachelofen in der Ecke. 1980: Ebenso freundlich wie von außen sahen die Pavillons auch von innen aus. Der helle Raum mit seinen leuchtenden, fröhlichen Farben machte einen sehr gemütlichen Eindruck. (S. 50) Fazit: Die Ausgabe von 1980 ist teils wirklich (Sinn) entstellend bearbeitet, die sollte man lieber meiden. Die Ausgabe von 1950 ist soweit sinnvoll angepasst worden, nur leider ist das Papier aus dieser Zeit unglaublich schlecht und stark nachgedunkelt. Für Kinder jedoch wohl die bessere Variante. Das einzig Wahre ist und bleibt das Original von 1926.
  19. Cover des Buches Else Ury - Die Nesthäkchen Gesamtausgabe (Band 1 bis 10 in ungekürzter Fassung) [Illustriert] (ISBN: B00JV9N8I2)
    Else Ury

    Else Ury - Die Nesthäkchen Gesamtausgabe (Band 1 bis 10 in ungekürzter Fassung) [Illustriert]

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    Aktuelle Rezension von: Sonnenwind
    Nesthäkchen kennt wohl jeder: Ein Klassiker der Kinderliteratur. Die Autorin war Jüdin und wurde 1943 in Auschwitz ermordet. Deshalb ist im vergangenen Jahr das Copyright abgelaufen und man kann die Bücher sehr günstig finden. Ich habe eine Gesamtausgabe aller zehn Bücher als ePub-Ausgabe erwischt und bin sehr glücklich damit.

    Das erste Buch, "Nesthäkchen und ihre Puppen" habe ich soeben abgeschlossen. Wie schön ist das geschrieben! Kindgerecht wird der Alltag erklärt und die Pflichten ganz selbstverständlich dargestellt. Nesthäkchen hat auch ihre Fehler, aber der humorvolle Blick auf das Vorschulkind ist mehr als reizend!

    Else Ury versteht es hervorragend, ihren kleinen Leserinnen deutlich zu machen, was von ihnen erwartet wird und warum - ganz ohne Dämonen und Hexen, und auch ohne Angst. So soll Kinderliteratur sein!

    Offenbar ist der Text aus einer älteren Ausgabe in Frakturschrift kopiert worden, anders lassen sich die Verwechslungen von F und S nicht erklären. Wen das nicht stört, der kann für wenig Geld zugreifen. Diese Bücher sollten in keinem Haushalt fehlen!
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