Bücher mit dem Tag "eltern sein"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "eltern sein" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Erziehen ohne auszurasten (ISBN: 9783432112909)
    Sheila McCraith

    Erziehen ohne auszurasten

    (33)
    Aktuelle Rezension von: MamaSandra
    Natürlich wollen wir weniger schreien und ausgeglichener werden, aber wie stellt man das an?!
    Dieses Buch habe ich bei einer Verlosung gewonnen und war sehr neugierig. Bisher habe ich mir keine Sammlung von Elternratgebern zugelegt, weil in jedem etwas anderes steht und man für sich selbst einen Weg finden muss. Doch ist wollte es mal versuchen, gerade da mein Großer (6 Jahre alt) mich manchmal zur Weißglut treibt.

    Angefangen bei der Anzahl der Kinder der Autorin wurde mir ganz mitleidig zumute. Ich habe schon 2 Jungs, würde mit mehr von der Sorte wohl ein Fall für den Psychiater werden :-D  Und dann noch die geringen Altersabstände, aber das scheint sie sich ja so ausgesucht zu haben...
    Auf jeden Fall hat die Autorin gute Ansätze, das Buch ist wirklich klasse gegliedert und sehr übersichtlich.

    Aber mir gefiel schon das Rinozeros nicht. Dieses Tier ist mir einfach zu gewaltig, um als beruhigend zu wirken. Dann die Farbe orange: die ist für mich eher eine Signalfarbe, die ACHTUNG ausstrahlt und eher aggressiv macht, da auch rot drin steckt. Gelb fände ich fröhlicher, blau entspannter, grün natürlicher....  Aber ich dachte mir einfach: Die Farbe kann ich mir ja selbst aussuchen, muss ja nicht organge sein und statt dem Rino könnte ich einen Hasen nehmen. Aber dennoch ließ sich das Konzept für mich nicht umsetzen. Und meinen Kindern dann Kleidung speziell in dieser Farbe zu kaufen, Gegenstände zu Hause anzupassen, um mich bei dessen Anblick zu beruhigen ... All das wäre mir einfach zu umständlich, zu viel Aufwand und wahrscheinlich nicht effizient.

    Ich konnte das Buch bisher auch nicht zu Ende lesen und zudem kann ich mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen mehr als 1 Jahr lang nicht mal kurz zu schreien oder einfach wütend zu werden. Das finde ich eigentlich ganz normal und manchmal merkt man es kaum... Das wäre wirklich wie im Bilderbuch, wenn jede Mama dieses Buch umsetzen könnte. Irgendwann wird die Autorin wahrscheinlich platzen, weil in Handtasche und Kleiderschrank auch kein Gebrüll mehr Platz findet.

    Als "Rosinchen" habe ich mir dennoch etwas heraus gepickt: Neulich habe ich eine Art Schild mit meinem Sohn gebastelt. Ein roter Kreis zusammengeklebt an einem Holzspieß. Wir haben uns ausgemacht, dass er sein Schild hochhält, wenn Mama und/oder Papa für ihn zu laut werden und beginnen dolle zu schimpfen. Und wir im Gegenzug halten unser Schild hoch, wenn er anfängt zu frech zu werden oder kurz davor ist auszuflippen und rum zu nölen. Die Schilder hat er sogar zu einem Wochenende bei Oma und Opa mit genommen und benutzt. Ich selbst beginne meist zu lächeln, wenn ich sein Schild sehe und werde gleich ruhiger und rede in einem normaleren Ton weiter. Er schmunzelt dann auch oft los. Rot ist zwar in diesem Fall auch eine Warnfarbe, aber es soll bei uns ja auch eine Warnung sein: "Achtung, du schreist gleich, bitte lass das!"   Und mit dem Schild geben wir uns gegenseitig eine kurze Pause, um Luft zu holen, bevor sich eine Situation hoch schaukelt.

    Also als Inspiration war das Buch ok, aber mehr auch nicht. Ich bin wohl auch nicht der Ratgeber-Typ. Man muss eben seine eigenen Methoden finden, weil jede Mama, jeder Papa und jedes Kind individuell sind. Und vielleicht klappt es mit den Schildern bei unserem kleinen Sohn (2,5 J.) nicht so gut, dann findet sich etwas anderes.
  2. Cover des Buches Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen (ISBN: 9783548064598)
    Philippa Perry

    Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen

    (47)
    Aktuelle Rezension von: Jacky1

    Wirklich ein tolles Buch! Ich habe es von meiner Therapeutin empfohlen bekommen. Diese meinte zwar sie stimmt nicht allen voll und ganz zu, aber es wäre ein guter Anfang zum hinterfragen und die Perspektive zu ändern. Dem stimme ich zu. Dieses Buch wird definitiv noch häufiger durchgeblättert, um das Wissen wieder aufzufrischen, und war mir bis jetzt schon eine tolle Stütze. Mich selbst und meine Kindheit besser zu verstehen und somit auch eine bessere Mutter zu sein. 

  3. Cover des Buches Dein kompetentes Kind (ISBN: 9783644015715)
    Jesper Juul

    Dein kompetentes Kind

    (44)
    Aktuelle Rezension von: Aprilscherz90
    Jesper Juul hat eine wunderbare Sicht auf Familie und vor allem Kinder, dass es ansteckend ist.

    Mit diesem Buch hilft er zu erkennen, dass Kinder bereits mit einer Persönlichkeit und damit mit verschiedenen Kompetenzen auf die Welt kommen - nichts muss ihnen anerzogen werden. Er plädiert dafür, dass Kinder beobachten und experimentieren müssen, um sich letztlich durch Nachahmung in die Kultur einfügen zu können. Er erklärt, welche Botschaften hinter störendem Verhalten stecken können bzw wie man diese herausfindet. Ebenso erklärt er, was kindliche Kooperation bedeutet und geht auf sein Verständnis von Gleichwürdigkeit ein.

    Ich habe dieses Buch im Rahmen meiner Weiterbildung im Bereich Familienberatung gelesen und gleichzeitig unheimlich viel für mein Mama-Dasein mitnehmen können. Jesper Juuls Gedanken und Erklärungen öffnen einem die Augen für die Tatsache, dass Kinder nicht geformt werden müssen, sondern angenommen werden sollten wie sie sind. 

    Dieses Buch sollten wirklich alle Eltern lesen, da es einem vor Augen führt, wie wichtig die Reflexion des eigenen Verhaltens gegenüber den Kindern ist und dass die Elternrolle einer ständigen Entwicklung unterliegt. 
  4. Cover des Buches Mein Gebet macht mein Kind stark: Was geschieht, wenn Eltern beten (ISBN: 9783417266290)
    Stormie Omartian

    Mein Gebet macht mein Kind stark: Was geschieht, wenn Eltern beten

    (5)
    Aktuelle Rezension von: JDaizy
    „Es ist die schönste Aufgabe der Welt. Es ist die schwierigste Aufgabe der Welt. Sie kann riesige Freude machen und großen Schmerz bringen. Nichts anderes ist so erfüllend und aufregend. Nichts anderes ist so auszehrend und ermüdend. In keinem anderen Bereich des Lebens kann man sich erfolgreicher fühlen, wenn alles gut läuft. In keinem anderen Bereich des Lebens kann man größere Niederlagen erleben, wenn etwas schief geht. Eltern sein!“


    Wie kann ich für mein Kind beten? Was geschieht, wenn Eltern beten? Worauf kommt es beim Beten für die noch kleinen (und später großen) Kinder wirklich an?
    Diese Fragen beantwortet die Autorin in ihrem neuen Buch „Mein Gebet macht mein Kind stark“. Es ist eine Fortsetzung der Gebetsbuch-Reihe von Stromie Omartian. Für mich ist es jedoch das erste Buch der Autorin. Ich kann deshalb leider nicht sagen, ob und inwiefern es Bezug auf die anderen Bücher nimmt.

    Das Buch ist praxisbezogen und so wundert es nicht, dass zuerst ihre eigenen (mittlerweile erwachsenen) Kinder Amanda und Christopher zu Wort kommen. Sie erzählen, wie viel die Gebete ihrer Eltern ihnen bedeuten und was sie in ihrem Leben bewirkt haben. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz. Zum Beispiel erzählt Christopher, dass sein Vater oft ganz anders betet als seine Mutter und das eine väterliche Priorität beim Gebet auch der Erfolg seiner geliebten Footballmannschaft sein konnten.

    Warum sollte man überhaupt für sein Kind beten?
    Der Glaube muss mit Kindern ganz neuen Belastungsproben Stand halten. Eltern fühlen sich in dem ein oder anderen Moment vielleicht überfordert. Das Eltern sein wird von Ängsten, Sorgen und Bedenken begleitet, denn die Zukunft und der Schutz ihrer Kinder liegen Eltern am Herzen. Für die Autorin ist es außerdem eine „nie endende Herzensgewohnheit“. Es ist eine Möglichkeit als Eltern positiven Einfluss auf das Leben der eigenen Kinder zu nehmen und stärkt die gemeinsame Beziehung.

    Auf 255 Seiten greift die Autorin in 32 Kapiteln einzelne Gebets-Schwerpunkte heraus, wie zum Beispiel die Bitte um Bewahrung, um Liebe, um Gesundheit und Heilung. Ebenso wie die Wünsche nach einem gesunden Geist, das Finden des richtigen Ehepartners oder die Bitte nach Einsicht und Weisheit.
    Zu jedem Kapitel findet sich ein einführender Text, ein anschließendes Gebet und zugehörige Bibelstellen, die dieses Gebet untermauern.
    Das Buch ist also ein sehr hilfreicher Gebetsleitfaden.

    Sehr schön, finde ich auch, dass die Autorin anspricht, dass Gebet nicht heißen soll, dem Kind den eigenen Willen aufzudrängen. Das es auch nicht immer sofort eine Antwort geben wird. Und das Beten nicht heißt, dass unseren Kindern nie etwas Schlimmes passieren wird oder sie nie etwas Schmerzhaftes erleben. Sie untermauert ihre Ausführungen mit eigenen Erlebnissen und in vielen Erzählungen findet sich der Leser sicher wieder.
    An einigen (wenigen) Stellen war mir persönlich der Ton der Autorin zu rigoros. Vor allem wenn sie von Korrektur, Zurechtweisung, Gehorsam und Kontrolle spricht. Wenn man das Buch im Ganzen gelesen hat und etwas mehr über das Leben der Autorin erfährt, erklärt sich ihre Einstellung jedoch und man kann sie besser verstehen.

    Das Buch ist als Hardcover im SCM-Verlag erschienen. Wie ich es von Verlag gewohnt bin, überzeugt es mit griffigen Seiten und eine angenehm große Schrift. Es ist hochwertig verarbeitet und stabil, auch wenn man es immer wieder zur Hand nimmt. Denn das wird man dieses Buch bestimmt … Zu Hause, in Gebetsgruppen usw. Die Autorin regt den Leser auch an eine Gebetsliste zu erstellen und sich Gebetspartner zu suchen.
    „Das Gebet eines gerechten Menschen hat große Macht und kann viel bewirken.“ (Jakobus 5,16)
    Mir gefällt auch das bunte Cover. Auf mich wirkt es wie ein Regenbogen bzw. wie die farbenfrohen Fingerabdrücke von Kindern und damit lebendig, optimistisch und zuversichtlich.


    Fazit:
    Die Kultur und die Zeit hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Besonders für unsere Kinder. Sie sind oft viel größeren und anderen Herausforderungen ausgesetzt als wir es früher waren und in sehr viel jüngeren Jahren.
    Deshalb ist es wichtig, dass Eltern für ihre Kinder sorgen, sie schützen, stärken und anleiten - auch im täglichen Gebet.
    Eines sollten wir dabei jedoch nie vergessen: „Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei bleiben. Aber am Größten ist die Liebe.“ Es spielt also keine Rolle was wir tun oder wieviel wir geben, wenn es nicht aus Liebe geschieht.

    Super, für alle, die Anregungen und (praktische) Unterstützung im Gebet für ihre Kinder suchen.


  5. Cover des Buches Lea (ISBN: 9783442743278)
    Pascal Mercier

    Lea

    (185)
    Aktuelle Rezension von: JessisBuchwelt

    Stell dir vor, du bist ein Vater, der alles verloren hat. Deine Frau ist gestorben und deine Tochter, Lea, hat sich in eine eigene Welt zurückgezogen, in die selbst du keinen Zutritt hast. Genau das ist die Ausgangslage in „Lea“ von Pascal Mercier, und ich sage dir, diese Geschichte hat mich echt mitgerissen.

    Lea, gerade mal acht Jahre alt, hat nach dem Tod ihrer Mutter jeglichen Lebenswillen verloren. Sie lebt in einer düsteren Blase, bis der Klang einer Geige sie wieder zum Leben erweckt. Plötzlich zeigt sich, dass sie eine außerordentliche musikalische Begabung hat. Und das bleibt nicht unbemerkt – schnell liegt ihr die Musikwelt zu Füßen. Klingt erstmal wie ein Märchen, oder?

    Aber Moment, das hier ist Pascal Mercier, und der hat ein Talent dafür, dass aus einem vermeintlichen Märchen eine tieftraurige Tragödie wird. Während Lea von Erfolg zu Erfolg eilt, driftet ihr Vater Martijn immer tiefer in die Einsamkeit ab. Der arme Kerl kämpft verzweifelt um die Liebe und Nähe seiner Tochter, und seine Versuche, sie zurückzugewinnen, verstricken ihn in ein Verbrechen, das sein ganzes Leben auf den Kopf stellt.

    Die Geschichte wird aus der Perspektive von Adrian Herzog erzählt, einem ehemaligen Chirurgen, der auf einer Zugreise zufällig Martijn kennenlernt und sich dessen Geschichte anhört. Und was für eine Geschichte das ist! Adrian wird schnell zum Spiegel für Martijns verzweifelte Versuche, seine Tochter zu verstehen und zu retten. Beide Männer kämpfen mit ihrer eigenen Art von Verlust und Missverständnissen, was die Erzählung noch packender macht.

    Mercier zieht einen sofort in die Geschichte hinein. Die Art, wie er die Tragik und Verzweiflung von Martijn und die stumme Abkapselung von Lea schildert, ist einfach herzzerreißend. Man spürt förmlich die Last, die auf Martijns Schultern liegt, während er hilflos mitansehen muss, wie Lea sich immer weiter von ihm entfernt.

    Der Schreibstil ist, wie man es von Mercier erwartet, poetisch und tiefgründig. Manchmal vielleicht ein bisschen zu schwermütig, aber hey, wir sind hier schließlich in der Welt von Pascal Mercier, wo die Sonne nur selten scheint. Die sprachlichen Bilder sind so dicht und intensiv, dass man sich oft fühlt, als würde man selbst in diesem melancholischen Regen stehen, der die gesamte Geschichte durchzieht.

    Humor? Ja, es gibt ein paar lichte Momente, die einem ein Schmunzeln entlocken, aber hauptsächlich zeigt sich hier Mercier von seiner tragischsten Seite. Und das ist gut so, denn diese Geschichte braucht diese Schwere, um ihre volle Wirkung zu entfalten.

    Fazit: „Lea“ ist eine tragische, aber wunderschöne Geschichte über die unerschütterliche Liebe eines Vaters zu seiner Tochter und die schmerzhaften Grenzen dieser Liebe. Es ist kein leichtes Buch, aber es ist eines, das dich tief berühren wird. Also, schnapp dir eine Tasse Tee, mach es dir gemütlich und lass dich von dieser bewegenden Erzählung in die Welt von Lea und Martijn entführen.

  6. Cover des Buches Geht ab wie Schmitz’ Katze (ISBN: 9783943833218)
    Frauke Angel

    Geht ab wie Schmitz’ Katze

    (5)
    Aktuelle Rezension von: Kinderbuchkiste

    Eine Familiengeschichte

    Eine nachdenkliche Geschichte

    Eine sehr witzige Geschichte

    tragisch-komisch, lebensnah mit großem Augenzwinkern

    Wenn Mama streikt

    für Kinder ab 5 Jahren zum Vorlesen

    für Kinder ab 8 Jahren zum selber lesen

    für alle Erwachsenen

    für alle, die sich immer alles gefallen lassen

    und alle die alles für selbstverständlich erachten und gedankenlos durch die Welt gehen

    für.......

    das kann jeder nach dem Genuss dieses Buches selbst ergänzen

    Dieses Buch muss die Welt kennenlernen!


    Wieso ich das so groß und plakativ festhalte?

    Weil es uns allen viel zu sagen hat. Weil es uns viel zu sagen hat über den Umgang miteinander, wie wir miteinander leben sollten, damit niemand auf der Strecke bleibt.

    Es ist eine Art Lebensschule, die jeder durch laufen sollte, Kinder wie Erwachsene.

    Doch bevor ich hier noch mehr erzähle von dem ihr den Sinn noch nicht erkennt, erzähl ich erst einmal etwas zu der Geschichte, die kurz zusammenzufassen gar nicht so leicht ist.

    Noch eins, ich kann hier soviel erzählen, soviel wie ich will. Das Buch, die Geschichte und ihre Botschaft/en werdet ihr erst erkennen, entdecken und erleben wenn  ihr das Buch selber gelesen habt!!!

    Es ist die Geschichte einer, das wage ich zu behaupten, ganz normalen Familie. Vater, Mutter, ein Zwillingspärchen das noch Windeln trägt und der Ich Erzähler, der schon zur Schule geht. Ja, und dann ist da noch die Katze der Familie Schmitz, doch wer jetzt glaubt es geht um die Katze, der täuscht sich. Sie ist lediglich der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt, der Funke der das Feuer entfacht. Beide Beschreibungen kommen nicht ansatzweise an das ran, was geschieht als eines Morgens -ein Morgen wie jeder andere, die Mutter kümmert sich um alles während der Vater unbeteiligt am Esstisch sitz und schlecht gelaunt seinen Kaffee schlürft -, die Katze unter den Tisch kotzt. Ich hätte nie gedacht das ich dieses Wort ein mal schreiben würde, wo ich es sonst auch nicht in den Mund nehmen mag. Nun ja, die Geschichte gibt es so vor und passt in dieses Szenario auch wunderbar hinein. Denn was dann geschieht wir einem Tornado gleichen. Die Mutter putzt zunächst die Bescherung weg, noch ahnt keiner was sich da in den nächsten Sekunden anbahnen wird. Zuerst wird der Vater mit dem Katzenkosttuch beworfen dann, was vergleichbar harmlos ist denn  kurz darauf fliegt das gute Geschirr durch die Luft . Ich muss gestehen, das ist die abgeschwächte kurze Erklärung eines Szenarios von dem der Ich-Erzähler uns berichtet und dabei immer noch seine Gedanken mit einfließen lässt. Nach dem Tornado ist die Mutter verschwunden, der Vater muss die Zwillinge in den Kindergarten bringen, aber ohne Auto, denn mit dem ist die Mutter weg, obwohl sie das Auto sonst nie nimmt weil der Vater meint sie sei keine gute Autofahrerin und es wäre nicht nötig das sie mit dem Wagen fährt. Wie nötig das ist wird ihm jetzt jedoch bewusst.

    Und das soll nur der Anfang sein, denn die Mutter geht in den Streik. Wie sie das macht, was sie an Forderungen an die Familie stellt, wie sie ihre Auszeit im Vorgarten vor allen Leuten zelebriert, was für ein Aufsehen das mit der Zeit macht, wie die Nachbarn reagieren, wer sich solidarisch erklärt oder erklären möchte, was die Oma in der Familie für eine Rolle spielt und wie der Rest der Familie mit der neuen Situation versucht umzugehen, all das ist Teil der Handlung, die äußerst turbulent, tragisch-komisch und sehr nah an der Realität vieler Familien ist. Durch die Schilderung des Ich-Erzählers und dessen eigenen Erlebnissen und Gedanken dazu kommen wir Leser in den Genuss eines perspektivreichen Handlungsverlaufes, in dem alle Beteiligten, auch die Mutter, einen langen Denkprozess durchleben und gleichzeitig das Leben mit allen Widrigkeiten weiter läuft nur eben ganz anders als sonst. Die Mutter bleibt viele, viele Tage sehr konsequent, nimmt sich diese Auszeit im Vorgarten. Schlägt sogar ihr Zelt dort auf. Macht Yoga vor den Nachbarn, ein Schild das den Streik plakatiert ist aufgestellt. Während die Familie, die von der Mutter eingekauften Tütensuppen und Konserven konsumiert lässt es sie sich Pizza vom Pizzataxi liefern.  In einem langen Brief an die Familie hat sie ihre Forderungen zu Papier gebracht und im Grunde .

    Wenn ihr wissen wollt wie genau das Leben mit einer streikenden Mutter in der Realität aussieht, wenn ihr wissen wollt sie die Geschichte weiter geht und ob die Mutter irgendwann ihren Streik beendet und auf welcher Basis dann müsst ihr diese Geschichte live miterleben. Und wenn ich sage live, dann meine ich auch live, denn durch die wunderbare Erzählweise des Ich- Erzählers, die mehr als bildlich ist und die sehr besonderen Zeichnungen hat man wirklich das Gefühl unmittelbar Zaunzeuge zu sein. 

    Ich könnte jetzt dies oder das über die Ignoranz der Familienmitglieder im allgemeinen, über die Rolle der Mutter in einer Familie, über die Mehrverantwortung, die Mehrarbeit, die Mehr...... philosophieren doch das spare ich mir hier bewusst. Jeder sollte die Geschichte lesen um dann sein eigenes Verhalten innerhalb seiner Familie reflektiert zu betrachten. So reflektiert wie der Ich- Erzähler dieser Geschichte, so reflektiert wie ein Freund des Erzählers , so reflektiert wie.... . 

    Das die Mütter viel zu viel machen, das ihre Arbeit selbstverständlich zu sein scheint, das wissen wir, das ist nichts Neues. Es einmal so zu erleben, einmal zu erleben, das eine Mutter sagt so nicht mehr, mit mir nicht mehr, das gibt es auch nur viel zu selten. Vielleicht trägt diese Geschichte ja dazu bei, dass sich mehr Familien an den runden Tisch setzten um miteinander zu reden, dass wertgeschätzt wird was Mutter ( oder auch Vater- es gibt ja auch Hausmänner) leistet und das es selbstverständlich sein sollte, das jeder in einer Familie dazu beiträgt das der Laden läuft und wenn ich sage jeder, dann meine ich auch jeden. Ob klein oder groß, jeder kann helfen, kann Verantwortung für etwas übernehmen.

    Also, lest das Buch, verschenkt es an Freunde bei denen ihr meint das es nötig sein könnte ( der sprichwörtliche Wink mit dem Zaunpfahl) oder an Menschen, die gerne gute Bücher lesen und dabei schmunzeln möchten.

    Und wer jetzt denkt es ist vielleicht doch mehr ein Buch für Erwachsene, dem kann ich sagen, sowohl meine Lesekinder im Alter zwischen 8 und 15 Jahren, die es selbst gelesen haben als auch die Kinder zwischen 5 und 9 denen wir es vorgelesen haben, haben sich sehr amüsiert und es war für alle ein kurzweiliges Lesevergnügen. Ja, es ist ein Buch mit viel Text und die Kinder sollten schon über Leseerfahrung verfügen aber dank der großen Zeilenabstände und der klaren Druckschrift und nicht zu Letzt durch die zahlreichen Zeichnungen wird es den Kindern leicht gemacht die Geschichte zu lesen und der Handlung zu folgen.

    Da es sehr turbulent zu geht und man ständig in der Erwartungshaltung ist, was gleich verrücktes oder interessantes passieren wird vergeht die Lesezeit wie im Flug.

    Wer es vorlesen möchte, der sollte allerdings nicht alles am Stück lesen, das ist zu viel und die Kleinen werden irgendwann gedanklich überfordert.

    Ach, übrigens es gibt Familien, die haben das Buch gemeinsam gelesen. Gemütlich auf dem Sofa im Wohnzimmer, getreu dem Motte erst ich ein Stück dann du ein Stück. Das ist ein Riesenspaß und wird auch der streikbereiten Mutti gefallen.

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