Bücher mit dem Tag "emons verlag"
51 Bücher
- Ralf Nestmeyer
Die Toten vom Mont Ventoux
(19)Aktuelle Rezension von: BauernfreundEin Provence Krimi, in dem vor allem das Radfahren eine wichtige Rolle spielt. Für Menschen, die nicht so interessiert an der Tour de France sind, sicher etwas langatmig in den Beschreibungen zu dem Thema: wer hat wann gewonnen, wichtige Ereignisse.
Der Kriminalfall fängt sehr spannend an. Auf dem Mont Ventoux werden mehrere Tote gefunden. Auch die Ermittlung beginnt gut. Dann aber verliert der Krimi an Fahrt, als der Malbec von dem Fall abgezogen wird. Genau wie er verliert auch der Leser die Lust daran. Die Auflösung wirkt am Ende nebensächlich, mehr "Kommissar Zufall" und etwas schnell.
Gut als Reiseführer gerade für die Tour de France Begeisterten, als Krimi eher weniger. Hier fehlt es noch an ein paar Elementen, die einen guten Krimi ausmachen.
Daher leider nur 3 Sterne. - Alexa Rudolph
Der letzte Spargel
(8)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisWährend eines Besuchs bei seinem Freund Andor Móricz in Wien, erfährt KHK Hans-Josef Poensgen, dass seine ehemalige Vermieterin, die 85-jährige Henriette von Schubert, brutal erschlagen in ihrer Wohnung aufgefunden wurde. Poensgen, der nach einer nicht näher bezeichneten Attacke von Hooligans auf einen Rollstuhl angewiesen ist, fährt sofort nach Freiburg zurück.
Als er den Tatort besichtigt, begegnet er seinem „Nachfolger“ bei Frau von Schubert, dem Schauspieler Romillo Renato Wolf, der als eine Art „Blockwart“ in der ganzen Straße fungiert. Bei der Ermordeten findet sich ein Papagei, den der eigenbrötlerische Poensgen in die Dienststelle mitnimmt.
Während Poensgen und seine Kollegen noch mit dem Mord an Henriette von Schubert beschäftigt sind, gibt es einen zweiten Toten.
Meine Meinung:
Irgendwie habe ich übersehen, dass dieser Krimi einen Vorgänger hat, den ich mir vielleicht besorgen werde. Ich habe von Beginn an das Gefühl, dass mir einige Informationen fehlen. Wie war das mit der Hooligan-Attacke, wegen der Poensgen im Rollstuhl sitzt? Warum ist er von Köln nach Freiburg gewechselt?
Mit diesem Krimi habe ich mir ein wenig schwergetan. Die Autorin schweift von den eigentlichen Morden immer wieder ab. Der Sidestep zu einem Mord in Wien, bringt die Handlung in Freiburg nicht weiter. Die Figur von Andor Móricz passt für mich auch nicht ganz ins Geschehen. Obwohl, er ist der einzige, den der eigenbrötlerische KHK, der weitab von Nachbarn und Infrastruktur, in einer alten Industriehalle lebt, neben dem Taxi-Fahrer Mohammad an sich heranlässt.
Seine Kollegen, nun als „SoKo Spargelesserin“ zusammengefasst, wirken alle ein wenig seltsam. Die Kommissare Kramer, Kieling, Berthold und vor allem Miriam Müller „MM“, kann ich einfach nicht ernst nehmen. Sie benehmen sich albern, dümmlich und stechen durch Dummheit hervor. Die in der MM meint Donald Duck zu sein, finde ich nicht lustig, sondern deplatziert. Bei der Szene, in der sich der Papagei der Ermordeten den Hals bricht, weil er in der Dienststelle frei fliegen darf und dabei im Mistkübel landet, und die Kommissare darüber lachen, war ich nahe dran, das Buch abzubrechen.
Und nebenbei erwähnt: Von ordentlicher Ermittlungsarbeit ist wenig zu sehen.
Die Geschichte könnte interessant und spannend sein, wenn die Charaktere ein wenig ernsthafter angelegt sein würden. Lediglich Poensgen und Sandor erwecken meine Sympathie, die anderen finde ich nicht sehr gelungen. Wenn das humorvoll gedacht gewesen sein sollte, so ist das in meinen Augen gründlich misslungen.
Fazit:
Dieser Krimi hat mich leider enttäuscht, daher nur 2 Sterne.
- Sylvie Gühmann
Hamburg. Unterwegs mit deinen Lieblingsmenschen
(13)Aktuelle Rezension von: Corneliapoetsch"Hamburg. Unterwegs mit deinen Lieblingsmenschen" ist ein außergewöhnlicher, wunderschön Reiseführer.
Sylvie Gühmann nimmt uns mit Hamburg nicht nur zu entdecken, sondern auch zu erleben. Egal ob für Kurztrips oder Urlaube , dass Buch stellt viele abwechslungsreiche Ausflugsideen vor. Selbst Hamburger finden in diesem Reiseführer sicher viele Inspirationen um ihre Stadt besser kennenzulernen. Über 100 Aktivitäten/Ausflugsziele werden vorgestellt. Der Schreibstil ist authentisch, flüssig und locker. Die Autorin gibt immer die genaue Adresse und die Haltestelle (ÖPNV) an. Ein besonders Highlight ist, dass alle Ziele mit tollen Fotos präsentiert werden. Ich hätte ich mir noch eine Karte gewünscht.
Fazit: "Hamburg. Unterwegs mit deinen Lieblingsmenschen" ist ein authentischer und wunderschön illustrierter Stadtführer. Ich kann das Buch zu 100% weiterempfehlen und vergebe 5 Sterne.
- Tim Frühling
Der Kommissar mit Sonnenbrand
(5)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisAls der Hund Poppy ein Autowrack, das aus einem See in Hessen ragt, verbellt, weiß noch niemand, dass sich hier ein komplizierter Kriminalfall verbirgt, der die Kommissare Daniel Rohde und Brigitte Schilling nach Cran Canaria führen wird. Denn der Autobesitzer und eine weitere Person wurden auf der kanarischen Insel erschossen aufgefunden.
Wie hängt das alles zusammen?
Meine Meinung:
Das ist mein erster Krimi von Tim Frühling, der sowohl auf Cran Canaria als auch in Deutschland spielt. So wirklich warm geworden bin ich weder mit dem Autor noch mit den beiden Ermittlern.
Der Schreibstil ist locker, manchmal flapsig und leider bedient sich der Autor einiger Klischees. So beschreibt er die kanarischen Ermittler als faul und inkompetent, während die Deutschen alles im Griff zu haben scheinen.
Allerdings spricht Tim Frühling auch eher ernste Themen an: die zahlreichen deutschen Pensionisten und Aussteiger, die hier leben, ohne sich für die Sprache und Kultur zu interessieren, die Verdrängung lokaler Geschäfte durch internationale Konzern oder den Aufkauf von Immobilien für touristische Zwecke.
Die Charaktere sind teilweise gut gelungen. Skurrile Figuren wie der selbst ernannte Heiler wechseln sich mit bodenständigem Personal ab. Der Spannungsbogen ist nicht sehr hoch. Erst gegen Ende spitzt sich die Lage zu.
Fazit:
Ein leichter Sommerkrimi, der Urlaubsgefühle hervorruft und dem ich 3 Sterne gebe.
- Robert Preis
Gottes Plagen
(17)Aktuelle Rezension von: peedee1463. Stjepan Tomašević, der letzte König von Bosnien, wird enthauptet. Vor seinem Tod hat er seine hochschwangere Frau Helena verraten, der es aber gelingt, mit einem kleinen Gefolge zu fliehen. Auf der Flucht kommen mehrere Begleiter ums Leben. Johannes, ein Pilger, steht ihr zur Seite; er will nach Graz des Heiligen Römischen Reichs, um die Menschen vor der Gefahr zu warnen. Nicht nur die Osmanen folgen ihnen, sondern auch Krankheiten und Plagen...
Erster Eindruck: Das Cover ist sehr ausdrucksstark und wirkt dreidimensional – gefällt mir sehr gut.
Für mich war es das erste Buch des Autors, insofern habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Die Recherchearbeiten für einen historischen Krimi stelle ich mir sehr aufwändig vor – hierfür meinen besten Dank. Ich war sehr gespannt auf diese Geschichte, die auch die Entstehung des Grazer Gottesplagenbildes thematisieren soll.
Wem kann man überhaupt trauen? Einer ist im Moment dein Freund, aber im nächsten Moment steckt sein Schwert in dir! Wer ist Johannes wirklich? Ist er ein Mönch, Pilger, Ritter? Was hat es mit diesem geheimnisumwobenen Buch auf sich?
Haris kam mir vor wie Hulk: selbstverständlich nicht grün, aber riesig, stark und furchtlos – und mit einem weichen Herzen, trotz allem. Er will Johannes wiederfinden, um ihn zu töten (als „Dank“ dafür, dass Johannes ihn trotz Armverlust hat überleben lassen), aber ihm ist bewusst, dass Johannes nicht sein Feind ist, sondern zu einem Gefährten geworden ist.
Die Beschreibungen waren (leider) sehr plastisch und ich empfand nur schon die ersten 80 Seiten als sehr brutal – für mich an der Grenze des Erträglichen. Nach dem ersten Viertel des Buches, in dem Helena, Johannes und Haris auf der Flucht sind, habe ich mich gefragt, wie lange diese sich stets wiederholende Präsentation von brutaler Gewalt weitergehen würde. Das Gelesene hatte einige Längen, die mir in Kombination mit den grausamen Szenen zunehmend Mühe bereiteten – ich war nahe dran, aufzugeben. Aber da ich begeisterte Stimmen zu diesem Buch gehört hatte, wollte ich dranbleiben. Aber nach 234 von 576 Seiten war meine Schmerzgrenze erreicht und ich habe das Buch abgebrochen. Mir ist bewusst, dass das Mittelalter keine Zeit von Friede, Freude, Eierkuchen war, aber die Zurschaustellung der Gewalt (bis Seite 234) war mir zu brutal. Schade. - Kai Bliesener
Hotel Silber – neue Zeit, alte Schuld
(36)Aktuelle Rezension von: engineerwifeDer Roman „Hotel Silber“ von dem mir bis dato unbekannten Autor Kai Bliesener konnte mich wirklich restlos überzeugen. Er behandelt ein delikates Thema: wie lief es in Deutschland, nachdem der Zweite Weltkrieg verloren war? Um einen kleinen Einblick zu bekommen, begebe ich mich lesender Weise nach Stuttgart. Hier lerne ich den jungen Polizeibeamten Paul Kramer kennen, der selbst in den letzten Kriegstagen, als sich viele schon längst ergeben hatten, noch in die Mühlen der Gestapo gelangt und in den heiligen Hallen deren Hauptquartiers „Hotel Silber“ gequält und gefoltert wird. Er hat Glück, überlebt die Tortur und findet sich schließlich Wochen später bei der neu gegründeten deutschen Polizeigruppe wieder. Während die Polizeilandschaft noch überwiegend von den Alliierten Streitkräften geprägt ist, versucht man auch mit deutschen Polizisten wieder für Recht und Ordnung zu sorgen. Schnell kristallisiert sich heraus, wer aus dem schrecklichen Krieg gelernt hat und wer am liebsten weitermachen würde wie zuvor. Während Paul an der ehrlichen Aufklärung vorliegender Verbrechen interessiert ist, gibt es genug Kollegen, denen das gar nicht schmeckt. Schnell gerät Paul selbst wieder in das Visier der Unverbesserlichen und muss um sein aber auch um das Leben seiner Freundin Hilde fürchten …
Kai Bliesener schildert das Leben im Jahr 1945 auf sehr anschauliche Weise. Er schafft es eine lebendige Atmosphäre zu kreieren, die den Leser mitreißt und mehr als einmal mit dem Kopf schütteln lässt. Hier würde ich mir wünschen, dass ich mit Paul Kramer noch viele weitere Fälle lösen darf. Wird es wohl eine Fortsetzung geben? Ich vergebe für den vorliegenden Band sehr gerne mit fünf Sternen die volle Punktzahl und spreche auch eine uneingeschränkte Empfehlung aus. Toll, dass ich auf diesem Ausflug nach Stuttgart mit von der Partie sein durfte.
- Antonia Michaelis
Friedhofskind
(67)Aktuelle Rezension von: AleshaneeDas war wieder einfach nur WOW!
Die Autorin hat schon sehr viele Bücher geschrieben - und natürlich sind welche dabei, die jetzt nicht so ganz meinen Nerv treffen oder "einfach nur gut" sind - aber das hier hat mich schon wieder ganz schön an meinen Nerven gepackt - denn neben ihrem gewohnt genialen Schreibstil waren auch die Charaktere wieder großartig inszeniert, so dass man sie einerseits zu verstehen und mit ihnen mitzufühlen glaubt und andererseits zu undurchsichtig, als würde das Bild, dass man sich von ihnen macht, immer wieder wie Nebel zerfasern. Dazu die Geschichte um das ertrunkene Mädchen, die plötzlichen Todesfälle - und ein eingeschworenes Dorf auf einer Insel im Norden Deutschlands, die ihren Sündenbock gerne im Außenseiter suchen.
Siri Pechton ist 32 und reist in dieses namenlose Dorf, um die Fenster einer alten Kirche zu restaurieren bzw. neu zu entwerfen. Die erste Szene auf dem Friedhof, bei dem sie auf den Totengräber Lenz trifft, die Gerüchte im Dorf, das flüchtige Mädchen im blauen Kleid... die Autorin versteht es wunderbar, direkt die Atmosphäre aufzugreifen und sie immer tiefer wirken zu lassen. Eine surreale Atmosphäre, wie sie sehr oft in ihren Büchern vorkommt und mir vorgaukelt, wie alles sein soll und doch nicht ist.
Während Siri also die Fenster entwirft und währenddessen versucht, hinter die Geheimnisse zu kommen, die überall lauern, fühlt sich Lenz in seiner Einsamkeit bedrängt. Er ist ein Kind im Körper eines Erwachsenen, er ist der Totengräber und er spricht mit ihnen, heißt es. Dabei flüchtet er sich nur in die Vergangenheit, an etwas, das ihn lebendig fühlen lässt zwischen all den Gräbern, all den Vorurteilen und ängstlichen Blicken.
Anfangs scheint keine Annäherung möglich zu sein, doch Siri spürt die dunklen Schatten, die Lenz umgeben und möchte das Licht der Wahrheit ergründen, die dahinter lauern.
Sein Gesicht war nicht mehr so ... unschön. Nicht mehr so grob. Es war nicht schön, aber es war auch nicht mehr hässlich. Es war etwas, das man mögen konnte.
Zitat Seite 140
Ein wunderschönes Zitat, das für mich so viel aussagt! "Schönheit" liegt im Auge des Betrachters, wie auch viele andere Dinge. Aus welchem Blickwinkel man die Ereignisse betrachtet.
Einen Menschen, den man mag, findet man immer schön, denn man spürt seine Ausstrahlung, seine Gutmütigkeit, seine Freude, seine vielen positiven Eigenschaften - da verschwimmt das optische, denn es ist bedeutungslos.
Das gleiche spiegelt sich in in diesen Sätzen wider:
"Ich finde die Wahrheit heraus." Sie lauschte dem Satz nach. Er hörte sich gut an, wie aus einem Film, aber er stimmte gar nicht. Ich verwickle mich, wäre richtiger gewesen. Ich verstricke mich in Sichtweisen, denn die Wahrheit gibt es vielleicht gar nicht. Es ist eine Frage des Betrachters."
Zitat Seite 301
Ich denke, jeder kennt das Szenario, dass 10 Zeugen befragt werden, die alle das gleiche gesehen haben - und jeder erzählt es anders. Hier erzählen die Geschichte Siri und Lenz - und beide halten vieles zurück, ob aus Absicht, Unsicherheit oder versunkenen Erinnerungen... es ist ein gefährliches Spiel und beide wissen nicht, was sie dabei gewinnen können, oder verlieren.
Die beiden Protagonisten sind der Mittelpunkt der Geschichte und ihre Gefühle und Gedanken haben mich sehr berührt, manchmal auch erschreckt - aber vor allem hat mich fasziniert, wie Antonia Michaelis diese beiden in Szene setzt und mich beim Lesen immer wieder Zweifeln lässt.
Dazu die typischen Dorfbewohner, die viel Tratschen, aber wenn es darauf ankommt nicht wirklich den Mund aufbekommen. Schuldzuweisungen, Ängste, Isolation sind hier Themen und die immerwährende Suche nach Nähe, nach einem Menschen, der einen sieht, versteht und annimmt.
Die seltsamen Todesfälle spielen aber auch eine große Rolle, bei denen nie so recht klar wird, wie das alles zusammenhängen könnte bzw. wer nun tatsächlich dahintersteckt.
Der Schreibstil war für mich jedenfalls wieder ein absoluter Genuss, denn wie hier mit den Wörtern gespielt wird, wie sie eingesetzt werden, wie sie die Momente beschreiben, darin kann ich mich jedesmal bei ihr verlieren. Ich bin so gefangen in der Geschichte, dass ich alles um mich herum vergesse und das Buch nicht aus der Hand legen möchte. Meine Begeisterung hat man jetzt hoffentlich heraus gelesen, denn ich hab hier wieder eine äußerst berührende und höchst spannende Geschichte nahezu inhaliert. - Margrit Cantieni
1941. Liebe in herzlosen Zeiten
(24)Aktuelle Rezension von: ErikHuyoffVor kurzem habe ich auch "1941. Liebe in herzlosen Zeiten" von Margrit Cantieni gelesen. Das Buch ist 2023 in der Emons Verlag GmbH erschienen und als historischer Liebesroman einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.
Sommer 1941. Tausende polnische Soldaten werden auf der Flucht vor der deutschen Wehrmacht in der Schweiz interniert und von den Einheimischen als Helden gefeiert. Doch bald schon kippt die Stimmung, und die zuvor willkommenen Flüchtlinge werden zur vermeintlichen Bedrohung. So auch Marek, der im Arbeitslager auf die junge Sofia trifft. Es ist Liebe auf den ersten Blick, aber je länger der Krieg dauert, desto unerwünschter wird ihre Beziehung. Schaffen sie es, sich den Regeln der Gesellschaft zu widersetzen und ihr gemeinsames Glück zu finden?
"1941. Liebe in herzlosen Zeiten" ist mein erstes Buch der schweizerischen Autorin Margrit Cantieni - und diese Herkunft merkt man dem Buch auch an, das schweizerische Lektorat hat hier sicherlich auch dazu beigetragen. Denn das Buch ist gespickt mit schweizerischen Begriffen, auch außerhalb von Dialogen, und ignoriert teils die gängige deutsche Rechtschreibung, was bei mir als Leser durchaus für Irritationen sorgt.
Die Handlung ist durchaus abwechslungsreich und kurzweilig, allerdings auch etwas spannungsarm - was bei einem Buch, das größtenteils zur Zeit des zweiten Weltkriegs spielt, doch etwas verwundert. Teils gravierende Zeitsprünge und ein sehr antiklimaktisches Ende sorgen für ein doch sehr angenehmes aber auch etwas eintöniges Leseerlebnis. Dabei werden neben der Liebesgeschichte jedoch spannende historische Fakten über die Schweiz zu dieser Zeit vermittelt, die gerade hier doch eher unbekannt sind.
Das Setting ist gelungen. So entführt die Autorin den Leser nach Graubünden zur Zeit des zweiten Weltkrieges, insbesondere in das kleine Dorf Rodels, das seit 2015 keine eigene Gemeinde mehr ist, im Buch aber deutlich größer vorkommt als die weniger als 200 Einwohner, die das Dorf wohl zu dieser Zeit hatte - die Internierten nicht mitgezählt. Dabei gelingt es der Autorin gut, die damalige Stimmung und die Spannungen innerhalb der Gesellschaft einzufangen - und atmosphärisch für den Leser greifbar zu machen.
Die einzelnen Figuren sind im Wesentlichen vielschichtig angelegt, haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Hierbei überzeugen vor allem (wichtige) Nebenfiguren wie Leonora und der Lehrer Lorenz, während gerade Marek teils nicht wirklich nachvollziehbar handelt. Margrit Cantienis Schreibstil lässt sich dabei, trotz der Authentizität, leicht und flüssig lesen und das Kopfkino sofort anspringen.
Die Buchgestaltung ist ebenfalls solide. Lektorat und Korrektorat haben - im Wesentlichen - sauber gearbeitet, der Buchsatz ist simpel, aber fehlerfrei, auch wenn ich mir eine Karte von Graubünden zur Unterstützung noch gut hätte vorstellen können. Das Covermotiv ist etwas beliebig, aber schön anzusehen - und zieht sich toll über Buchrücken und Coverrückseite, sodass ein tolles Gesamtbild entsteht.
Mein Fazit? "1941. Liebe in herzlosen Zeiten" ist ein unterhaltsamer historischer Liebesroman, der eher unbekannte Aspekte des zweiten Weltkrieges in den Mittelpunkt rückt, dabei teils aber etwas ereignisarm daherkommt. Für Leser des Genres bedenkenlos zu empfehlen - ab einem Lesealter von 14 Jahren.
- Peter Beck
Die Spur des Geldes
(51)Aktuelle Rezension von: trollchenSpur des Geldes
Herausgeber ist Emons Verlag; 1. Auflage (21. März 2019) und hat 432 Seiten.
Kurzinhalt: In einem Schacht beim Tegeler See wird ein grausam gefolterter Mitarbeiter der Berliner Wasserwerke gefunden. Schnell zeigt sich: Er war in dubiose Bankgeschäfte verwickelt. Tom Winter, wortkarger Sicherheitschef einer Schweizer Privatbank, folgt der Spur des Geldes und hört sich in den Wasserwerkenvon London, München und Zürich um. Der Fall führt ihn bis ins russische Krasnodar und ein gnadenloserWettlauf gegen die Zeit beginnt.
Meine Meinung: Es war nicht schlecht zu lesen, nur leider manchmal etwas langatmig und ohne roten Faden. Irgendwie kam es mir vor, als wenn der Autor nicht wusste, was Tom Winter nun finden soll. Er konnte sich nicht entscheiden. Und manchmal fand ich es komisch, dass er manchmal total taff war und dann wieder wie ein Anfänger gehandelt hat. Irgendwie unglaubwürdig. Das Ende war irgendwie vorhersehbar und relativ fade, so wie eigentlich das ganze Buch, es passierte selten etwas neues und es wurde sehr langatmig geschrieben. Es hätte ein tolles Buch werden können, wenn es zwischendurch mal etwas Spannung gehabt hätte. Aber ich wollte doch wissen, wie es weitergeht, deswegen habe ich es zu Ende gelesen. Es war aber auf alle Fälle spannend, was alles passieren kann, wenn man ins Trinkwasser etwas mischt, was leider heutzutage doch nicht mehr so abwegig ist.
Mein Fazit: Man kann es lesen, zwischendurch wäre etwas Spannung gut gewesen und leider manchmal etwas langatmig zu lesen. Ich vergebe 4 gute Sterne und kann es trotzdem weiter empfehlen. Die Idee vom Buch ist gut.
- Monika Mansour
Der Himmel über den Alpen
(25)Aktuelle Rezension von: Maja_BlumAls Berner Oberländerin war ich sehr auf die Darstellung der Region gespannt und wurde gefesselt. War sehr schön so detailiert zu lesen.
Sunshin ist manchmal etwas anstrengend, aber perfekt wie sie ist.
Tony überraschte mich. Ich hatte Ihn anders eingeschätzt.
Durch die Hochs und Tiefs, sowie meiner Heimat liebe ich das Buch. Die Liebesgeschichte ist sehr spannent geschrieben.
Wirklich ein tolles Werk von Monika Mansour.
- Kerstin Fielstedde
Kamikatze
(44)Aktuelle Rezension von: Jessica-LangIch habe mir viel von der aktuellen Story erwartet die mich begleitet, aber ich werde nicht warm damit. Absolut gar nicht.
Kamikatze von Kerstin Fielstedde steht seit Jahren in meinem Regal...es war damals aufgrund des Covers ein Spontankauf.
Das Cover hat mich echt begeistert, der Klappentext wirkt interessant und einladend und nun knabbere ich bereits seit Wochen daran..ich bin auf Seite 41.
Jaaa.
Inhaltlich folgen wir unterschiedlichen Handlungspunkten. Wir lernen Indy kennen die sich in einer Kampfszene mitten in einem Gebäude befindet, umzingelt von dutzenden von Ratten. Sie kämpft gut, doch leider nicht gut genug und wird von den Ratten in den Untergrund gezerrt.
Ian ihr Bruder, der eigentlich sein Leben als Stubenkater lebt, muss nun handeln, sein Bauchgefühl sagt ihm etwas mit seiner Schwester stimmt nicht und er hat recht.
Er sucht Maxim auf ein norwegischer Waldkater der leicht in Indy verknallt ist und versucht so einen Trupp zusammenzubekommen um eine Rettungsaktion zu starten.
Der Sprachaufbau, der Schreibtsil sagt mir überhaupt nicht zu. Das Buch spielt in Deutschland, teilweise finden sich darin Sätze in sächsischem Dialekt, dann springen wir in den Gedankengang des anderen, finden uns wieder in einem weiteren Dialekt und so weiter und so fort.
Ich spreche auch einen Dialekt, daran liegts nicht, aber es stört den Lesefluss immens, immerwieder Zeilen wiederholen weil ich sie akustisch nicht verstanden habe ist demotivierend.
Was mich auch stört ist das es extrem, wirklich extrem unrealistisch ist. Ja klar, ich lese ein Buch in welchem es um Tiere geht die ermitteln und kämpfen, aber ab und an verstehe ich das warum und wieso nicht.
Ein Beispiel:
Ein Hund und ein Vogel sitzen bei Tisch und beratschlagen sich über Ermittlungen usw. dann läutet er ein Glöckchen woraufhin ein Mensch erscheint und Anhand der Abfolge des läutens erkennt der Mensch was der Hund zum Essen bestellen will (habe den Teil als Bild angefügt, ist kein Spoiler)
Irgendwie habe ich ganz was anderes erwartet, etwas spannenderes oder etwas das flüssiger zum lesen ist.
Für mich leider nur 3 von 5 Sternen
- Ingo Bartsch
Ein Mord – drei Tote
(17)Aktuelle Rezension von: ErikHuyoffVor kurzem habe ich "Ein Mord - drei Tote" von Ingo Bartsch gelesen. Das Buch ist 2023 bei GRAFIT in der Emons Verlag GmbH erschienen und als (regionaler) Kriminalroman einzuordnen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.de.
Adam Götzki vom BKA in Berlin ist psychisch am Ende. Um beruflich wieder auf die Beine zu kommen, soll er für eine Weile beim LKA im beschaulichen Mainz arbeiten, wo ihn gleich der erste Fall erwartet: Eine Influencerin liegt erschlagen in ihrer Wohnung. Die Staatsanwaltschaft klagt den erstbesten Verdächtigen an, doch Götzki sucht weiter nach Antworten. Schnell wird ihm klar, dass die schillernde Influencerin ein Doppelleben geführt hat. Als er der Spur folgen will, wird er von seinem Vorgesetzten zurückgepfiffen. Aber die unheilvollen Ereignisse, die sich in Gang gesetzt haben, sind nicht mehr aufzuhalten.
"Ein Mord - drei Tote" ist der erste Roman um Adam Götzki - vielleicht der Beginn einer Reihe? Dabei lässt sich das Buch - obwohl als psychologischer Kriminalroman betitelt - gar nicht so einfach einem Genre zuordnen. Aufgrund des sehr starken regionalen Bezugs - Wein, Hand- und Spundekäs spielen eine zentrale Rolle - würde ich das Buch durchaus als Regionalkrimi einordnen. Allerdings ist die Bandbreite der behandelten Themen nahezu endlos, sodass man hier durchaus auch Elemente eines (Polit-)Thrillers findet - um nur noch eine der Möglichkeiten zu benennen.
Die Handlung ist vielschichtig, abwechslungsreich und durchaus spannend, hat aber an einigen Stellen auch kleinere Längen. Gerade das Ende vermag mich jedoch nicht ganz zu überzeugen, wird der Fall doch zwar spannend, aber sehr rasch und unerwartet aufgelöst - unnötiger Cliffhanger inklusive. Auch die immer stärker und abstruser eskalierenden Handlungsspiralen sind nicht in jedem Fall nachvollziehbar - manchmal wäre etwas weniger dann doch mehr gewesen.
Das regionale Setting kann hingegen gänzlich überzeugen. So entführt der Autor den Leser nach Mainz in eine Stadt voll lokalem Flair, das einiges zum Gelingen des Romans beiträgt. Weitreichender als der geografische Ausflug nach Mainz sind jedoch die thematischen Streifzüge durch die Bereiche politischer Extremismus und Terrorismus, organisierte Kriminalität, Korruption und Vetternwirtschaft, psychische Erkrankungen, Migration und Clanstrukturen - eine Bandbreite, die fast zu groß für einen doch eher kurzen Roman ist.
Die einzelnen Figuren sind im Wesentlichen vielschichtig angelegt haben Stärken und Schwächen, eigene Ziele und Motive. Hierbei überzeugen insbesondere Nebenfiguren wie Maja, Sam und Ali, während gerade Adam jedoch etwas eindimensional verbleibt und dafür sorgt, dass man als Leser sich viel mehr um ihn sorgt, als mit ihm mitzufiebern - die Lösung des Falles habe ich ihm zumindest nicht gegönnt. Der Schreibstil von Ingo Bartsch hingegen ist durchaus leicht und flüssig zu lesen und lässt das Kopfkino sofort anspringen.
Die Buchgestaltung ist solide. Lektorat, Korrektorat und Buchsatz haben ordentlich gearbeitet, insgesamt ist das Buch aber eher schlicht und unauffällig - Highlights in der Ausstattung sucht man hier vergebens. Auch das Cover ist zwar durchaus gelungen und bietet Assoziationsmöglichkeiten, im Zusammenspiel mit Coverrückseite und Buchrücken ist das Gesamtprodukt dennoch sehr eintönig und eher kein Eyecatcher.
Mein Fazit? "Ein Mord - drei Tote" ist ein Kriminalroman mit tollem Setting und spannender Handlung, die jedoch teils etwas eskaliert und einen Ermittler hat, mit dem man schwerlich warm wird. Für Leser des Genres dennoch bedenkenlos zu empfehlen - ab einem Lesealter von 16 Jahren.
- Richard Brandes
Tod in der Schorfheide
(65)Aktuelle Rezension von: SatoIn der Schorfheide brennt ein abgelegenes Forsthaus ab. In den Trümmern finden die Ermittler die verkohlten Überreste des Besitzers und stellen fest, dass dieser bei lebendigem Leib verbrannt wurde. Warum musste der Mann, der sehr zurückgezogen lebte, so qualvoll sterben?
Kurz darauf wird eine Schülerin vermisst, das Mädchen sollte eigentlich auf Klassenfahrt sein, hatte sich jedoch mit einer gefälschten Entschuldigung abgemeldet und ist seitdem verschwunden.
Besteht zwischen beiden Fällen ein Zusammenhang? Das Ermittlerteam um KHK Carla Stach findet früh Hinweise, die den Toten in einem dunkleren Licht darstellen – offenbar ist er ein Serienvergewaltiger und auch die vermisste Schülerin könnte zu seinen Opfern gehören. Doch wo ist das Mädchen? Die Zeit arbeitet gegen die Ermittler, Zeugen hüllen sich in Schweigen und zunächst vielversprechende Spuren verlaufen im Sand.
Richard Brandes verlegt die Handlung in die Schorfheide, einen der schönsten Flecken Brandenburgs, bildhaft verwebt er die urige Natur mit dem Fall und beschreibt facettenreich die Umgebung. Seine Protagonisten sind interessant aufgebaut, keine Null Acht Fuffzehn Charaktere, aber auch nicht übertrieben verdreht – es macht Spaß sie sowohl als Ermittler, aber auch als Privatperson kennen zu lernen – wobei der Fall eindeutig im Vordergrund steht!
Der Schreibstil ist flüssig, die Spannung lässt in keiner Phase nach und die Geschichte hält bis zum Ende einige Überraschungen parat. Gute Krimiunterhaltung ohne Längen – ein perfekter Start einer neuen Reihe aus einer Gegend, die eine großartige Kulisse für weitere Teile abgibt.
- Heike Denzau
Das Haus am Moor
(20)Aktuelle Rezension von: clematisBereits der siebente Fall beschäftigt Hauptkommissarin Lyn Harms: der elfjährige Theo verschwindet spurlos, Lösegeldforderung gibt es (noch) nicht. Außerdem reißen zwei junge Mädchen aus dem Heim aus. Irgendetwas braut sich da zusammen im Moor nahe Itzehoe.
Gleich die erste Szene im Buch lässt einen hochschrecken, ohne jegliches Vorgeplänkel schickt Autorin Heike Denzau den Leser mitten ins Geschehen. Auch wenn zu Beginn die unterschiedlichen Schauplätzen mit ihren vielen Figuren ein wenig unübersichtlich erscheinen, so findet man sich doch recht schnell zurecht. Manche einer entpuppt sich rasch als Bösewicht, andere scheinen zu den „Guten“ zu gehören, aber bei etlichen Personen bleibt man bis zum Ende unsicher, wie sie einzuordnen sind. Hinweise werden gesammelt, kaum glaubt man, eine konkrete Fährte zu verfolgen, so kommt schon wieder eine andere Richtung infrage. Stets gibt es Verdächtige, stets sind es andere, die zum Täterkreis gehören könnten. Das Verwirrspiel ist grandios angelegt und nimmt kaum ein Ende.
Durch den häufigen Wechsel an Perspektiven bleibt dieser Krimi durchwegs auf hohem Spannungsniveau, wodurch die Seiten nur so dahinfliegen. Sämtliche Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, sodass sich ein stimmiges Bild ergibt, das gut durchdacht und glaubwürdig ist. Die Stimmung und die Gefühlsebene der einzelnen Akteure sind treffend beschrieben und gehen einem beim Lesen nahe. Besonders gut gelungen ist auch die Einflechtung von Lyns Privatleben in den Kriminalfall, nicht zu viel und doch genug, um als interessanter Nebenschauplatz in die Handlung zu passen. Selbst wenn man noch keinen Lyn Harms – Krimi gelesen hat, bleibt keine Frage offen.
Einzig das viel zu häufige „Aufweinen“ verschiedenster Personen hat mich bei diesem Buch gestört, obwohl der Schreibstil sonst sehr flüssig und mitreißend ist. Als eindrucksvolle Krimiautorin kann man sich Heike Denzau also auf alle Fälle merken.
- Bettina Lausen
Das Geheimnis der Reformatorin
(20)Aktuelle Rezension von: NadyMeine Meinung:
Ich habe mich sehr auf den 2. Band der Reihe gefreut, da mich schon der 1. Band völlig eingenommen hat und von mir 5 Sterne erhielt.
Auch „Das Geheimnis der Reformatorin“ war genial. Ich war sofort wieder in der Geschichte um Jonata drin und habe die 366 Seiten mehr als genossen.
Über den Inhalt möchte ich gar nicht so viel schreiben, da es sich ja um den 2. Band der Reihe handelt.
Wir begleiten Jonata auf ihrem weiteren Weg, der sie wieder zurück in ihre Heimat führt. Durch einen Überbringer erfährt Jonata, dass ihr Vater umgebracht wurde. Natürlich möchte sie den Mörder finden, auch wenn sie Angst hat, von ihrem Bruder, der dort in einem Kloster lebt und nach Jonatas Leben trachtet, entdeckt zu werden.
Der Schreibstil war locker und leicht zu lesen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Inzwischen bin ich von Bettina Lausen so begeistert und freue mich auf viele weitere Romane aus ihrer Feder.
Von mir erhält auch dieser historische Roman 5/5 Sternen und ich kann diese Reihe wärmstens empfehlen.
Text © nadys-buecherwelt.de
- Lucie Flebbe
Bad Business. Deal mit dem Tod
(33)Aktuelle Rezension von: schillerbuchDiesen Krimi las ist für meine Jurytätigkeit bei den Stuttgarter Kriminächten und bedanke mich beim Grafit Verlag, der mir ein Leseexemplar zur Verfügung gestellt hat. Laut Verlag zeigt die Autorin in diesem Buch schonungslos die Auswüchse von Privatisierungs- und Effizienzwahn im Gesundheitssektor auf. Das fand ich ein interessantes Thema und ich war gespannt, was mich erwartet.
De Verlag beschreibt den Inhalt so: „Mieke Jentsch macht ihren Job als stellvertretende Klinikverantwortliche schon deutlich zu lange. Als ihr Vorgesetzter unerwartet Suizid begeht, rückt sie in die Chefposition auf und wird beauftragt, Kliniken an einen Medizinkonzern zu verkaufen. Ist der Milliardendeal die Chance, ihre Fähigkeiten endlich unter Beweis zu stellen? Doch je tiefer Mieke in die Materie vordringt, desto größer werden ihre Zweifel daran, dass ihr Vorgänger freiwillig aus dem Leben gegangen ist. Als sie das Opfer mehrerer Anschläge wird, beginnt sie zu ahnen, dass sie längst zur Schachfigur in einem tödlichen Spiel geworden ist . . .“ (© Grafit Verlag)
Das Buch ist wirklich spannend, obwohl ich mir schwer tat mit dem Aufbau: Lucie Flebbe erzählt aus mehreren Perspektiven und es dauerte relativ lange, bis ich in die Geschichte reingekommen bin, zumal die einzelnen Abschnitte oft sehr kurz waren. Vor allem das hat mich auch nicht so ganz überzeugen können, es hat bei mir nicht für Spannung gesorgt, sonder eher für eine gewisse Mühsal beim Lesen. Im Laufe des Romans setzte sich langsam ein Bild zusammen und auch die beiden Hauptpersonen Mieke und der eigenwillige Coach Mo gewinnen immer mehr an Tiefe. Das ist es, was mich letztendlich dann auch bei der Stange gehalten hat.
Mieke ist eine ehrgeizige junge Frau, die unbedingt Karriere machen möchte, die aber auch merkt, dass ihr die dafür notwendige Skrupellosigkeit fehlt. Als sie vom Abteilungsleiter für unfähig erklärt und in ein Coaching geschickt wird, bringt sie das an ihre Grenzen. Denn es handelt sich hier keineswegs um eine normales Coching, sondern Mo arbeitet mit Pferden, die sofort spüren, ob ein Mensch die natürliche Autoritärt ausstrahlt, die eine Führungskraft, die nach oben will, haben sollte. Als sie dann unerwartet doch in die Chefposition vorrückt, stellt Mieke das nicht nur als Führungskraft, vor eine große Herausforderung, sondern sie sieht auch ihre Werte in Frage gestellt. Hat der Abteilungsleiter sie nicht nur deshalb befördert, weil sie ihrem Vorgänger inhaltlich zugearbeitet hat, sondern auch gerade deshalb, weil er glaubt, dass sie widerstandslos dem Verkauf der Reha-Klinken der Rentenversicherung an einen privaten Klinikkonzern vorbereiten und durchführen wird? Als sie Sanna aus dem Betriebsrat kennenlernt, sieht sie den Verkauf immer kritischer. Und als sie mehrfach in lebensgefährliche Situationen gerät, aus denen Mo ihr heraushelfen kann, beginnen beide, nachzuforschen, wer hinter den Anschlägen stecken könnte.
Dazu gibt es eine ganze Reihe von Nebenfiguren, deren Rolle zu Beginn völlig unklar ist, die aber im Laufe der Handlung an Kontur gewinnen bis sich am Ende des Buches ein Gesamtbild ergibt.
Man merkt dem Buch an, dass sich Lucie Flebbe intensiv mit dem Thema beschäftigt ist – ein Thema, das ihr als ausgebildeter Physiotherapeutin sicher auch nahe liegt. Über die Privatisierung der Kliniken, die alle unter einem enormen Kostendruck stehen und deshalb zu fragwürdigen Mitteln greifen, kann man zu Zeit regelmäßig in der Zeitung lesen und in diesem Thriller zeigt die Autorin tatsächlich die Auswüchse von Privatierungs- und Effizienzwahn auf, unter dem Personal und Patient:innen zu leiden haben. Durch die vielen Handlungsfäden jedoch hatte ich das Gefühl, dass sie insgesamt etwas zu viel hineingepackt hat. Dass eine der Pflegerinnen aus Afghanistan stammt und verzweifelt versucht, ihre kleine Tochter und Schwester nachzuholen, war mir dann einfach zu viel, denn auch das ist ein hoch komplexes Thema, das es wert wäre, in einem eigenen Roman gewürdigt zu werden. Trotzdem gewann der Thriller nach dem ersten Drittel immer mehr an Fahrt und es gibt am Schluss einige wirklich überraschende Wendungen.
Mein Fazit: Spannende Krimikost mit einem interessenten Thema, allerdings mit kleinen Einschränkungen was den Aufbau und die thematische Überfrachtung anbelangt. Trotzdem lesenswert!
- Leon Sachs
Mein ist die Macht
(27)Aktuelle Rezension von: reading_bumble_bee>>Darüber das alles zeigen sollte, wie weltoffen der Islam ist. Ulbricht wurde schlecht bei dem Gedanken. Noch schlechter wurde ihm aber bei dem Gedanken, dass das ach so tolerante Deutschland dieses Märchen schluckte<<
KÖLN. Während der Rat der Religionen an einem Friedensvertrag arbeitet wird die Zentralmoschee in Köln bei einem Anschlag komplett zerstört. Gefährdet der Terroranschlag die Verhandlungen? Die Tochter des US-Präsidenten möchte bei der Unterzeichnung des Vertrages dabei sein. Dazu kommt es jedoch nicht, da es Hinweise auf ein Attentat auf die First-Daughter gibt. Verdächtigt wird der französische Rabbiner Fabrice. Seine Frau Esther, Nichte Natalie Villeneuve und ihr Mann Alexander Kauffmann versuchen verzweifelt seine Unschuld zu beweisen.
Zu Begin habe ich das Buch mehrmals weggelegt, da ich den Anfang ziemlich langweilig fand. Wenn man sich jedoch vorarbeitet gewinnt der Thriller etwas mehr an Spannung.
Brillant fand ich die Hauptcharaktere. Man konnte sie sich gut vorstellen. Ebenso intelligent werden die Ursachen der Gewalt zwischen den Religionen beschrieben. Ich ziehe nur einen Stern ab, wegen der Spannung.
- Gerald Polzer
111 Orte in Graz, die man gesehen haben muss
(2)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisDas Autoren-Duo Gerald Polzer und Stefan Spath nimmt seine Leser mit in eine kleine, aber feine Stadt - nach Graz.
Die sonnenverwöhnte Stadt liegt an der Mur und gilt als Geheimtipp unter Österreichs Landeshauptstädten. Das mediterrane Graz ist vielen als Universitäts- und Festivalstadt bekannt. Graz vereint Tradition und Moderne. Die Stadt ist nicht umsonst 2003 zur Kulturhauptstadt geworden.
Das Autoren-Duo hat in bekannt bewährter Weise 111 Orte in Graz ausgesucht, die es lohnt, sie zu besuchen. Besonders liebenswert an Graz ist das Nebeneinander von Altem und Neuen. Ein für mich beeindruckendes Bauwerk ist das Hotel Daniel (16), das den Gast direkt am Hauptbahnhof mit seinem Flair aus den den 1950er Jahren empfängt. Es ist behutsam restauriert worden, nachdem die unmittelbare Nähe des Bahnhofs ihm im Zweiten Weltkrieg beinahe zum Verhängnis geworden ist.
Einige Bauten wie die Kasematten (56) oder das Landeszeughaus (58) sind Zeitzeugen kriegerischer Auseinandersetzungen.
Natürlich wird auch großer Söhne der Stadt gedacht: Jochen Rindt (48), Franz Hackher (39) oder Arnold Schwarzenegger (33). Allein, wo bleiben die berühmten Töchter der Stadt?
Nicht vergessen soll die neuerrichtete Grazer Synagoge (34) sein, die durch ihre klare Architektur besticht.
Es gibt noch viel zu sehen hier in Graz, das Füllfeder-Haus (27) oder das Tramway-Museum (100). Kommt vorbei! Schaut euch Graz an!
Fazit:
Wer es wagt, abseits von den üblichen Touristenpfaden mit Uhrturm und Schloss Eggenberg die Stadt zu erkunden, wird an diesem Buch seine Freude haben. Daher 5 Sterne.
- Andreas J. Schulte
Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs
(32)Aktuelle Rezension von: -sabine-Mir ist das Buch aufgefallen, weil es auf der Shortlist für den Litertaturpreis „Goldener HOMER“ stand und mich der Klappentext neugierig gemacht hat - leider hat das Buch den Preis nciht gewonnen; mich aber hat es überzeugt!
Die Geschichte spielt Mitte des 12. Jahrhunderts – Hildegard von Bingen steht dem Kloster in Rupertsberg vor. Die junge Elisabeth von Greich wird von ihrem Bruder in das Kloster gebracht – schnell ist klar, dass Elisabeth klug und gebildet ist, so dass Hildegard ihr besondere Aufgaben zukommen lässt. Als sie ins Kloster Disibodenberg eingeladen wird, um den Verhandlungen zur Thronfolge beizuwohnen, nimmt sie Elisabeth mit – und wird dort zu einer großen Hilfe, als sich ein Unfall als Mord entpuppt und der Mörder frei im Kloster herumläuft.
Das Buch wird als historischer Kriminalroman gehandelt, man sollt aber wissen, dass der Krimi-Aspekt erst spät dazukommt und es lange Zeit um Elisabeth und ihr Einleben im Kloster geht. Ich fand das sehr interessant, und war daher nicht enttäuscht – und interessant ist auch, dass nicht Hildegard von Bingen im Mittelpunkt steht, sondern die junge Elisabeth. Aus ihrer Sicht wird die Geschichte erzählt, erst ihre Ankunft im neu gegründeten Kloster, dann das Leben dort, ihre Sicht der Dinge, aber auch ihr Empfinden den Mitschwestern gegenüber und ihr Zusammenwirken mit Hildegard. Dabei sind die einzelnen Figuren sehr schön gezeichnet – selbst die Nebenfiguren haben eine eigene Geschichte und sind so sehr nahbar. Elisabeth ist eine gewitzte junge Frau, die nicht nur blitzgescheit ist, sondern auch verschiedene Sprache spricht, im politischen Geschehen informiert war und sich sogar körperlich zu verteidigen weiß. Sie ist sehr sympathisch, und ich habe sie gerne begleitet – auch wenn mir die genannten Punkte ein wenig zu viel des Guten waren. Auch Hildegard ist eine sympathische Frau, die auch hier im Buch eine unglaubliche Würde ausstrahlt und Präsenz zeigt – einfach nur, weil sie da ist. Am Rande werden auch ihre Heilkünste eingeflochten, im Mittelpunkt stehen aber ihr Wirken als Vorsteherin des Klosters und im letzten Drittel dann die Vorkommnisse und Todesfälle im Kloster Disibodenberg.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und hat mich direkt in die Zeit hineingezogen – es sind so tolle Beschreibungen, dass ich alles genau vor Augen hatte, ohne dass es aber langatmig war oder zu ausführlich. Spannend wird es dann in der zweiten Hälfte – hier spitzt sich die Situation langsam zu, und ich war mit Elisabeth ganz hibbelig, wie sich alles auflösen wird.
Andreas J. Schulte hat schon viele, vor allem regionale, Krimis geschrieben – von mir aus kann er gerne noch weitere historische Romane schreiben, denn ich habe das Buch sehr gerne gelesen und fand die Mischung aus Fiktion und wahren Gegebenheiten sehr gelungen. Auch für Einsteiger ins historische Genre empfehle ich das Buch gerne weiter! - Elke Pistor
Makrönchen, Mord & Mandelduft
(26)Aktuelle Rezension von: LesezeichenfeeAnnemie Engels Bruder wird schwer verletzt und er liegt auf der Intensivstation. Sie hatte in den letzten Jahren per Zettel mit ihm kommuniziert. Sie muss ja ihren Lebensunterhalt mit ihren Backsachen, die er verkauft bestreiten. Dabei ging sie kaum mehr außer Haus und hat ihr Leben mit ihrem Kater, mit Backen und Schlager singen verbracht. Backen und Singen ist ein gutes Team findet sie.
Mir gefällt das Buchcover total. Es ist das schönste Weihnachtsbuch, das ich dieses Jahr gelesen habe. Der Einband ist so liebevoll gestaltet und lässt sich schön greifen. Eine 1 mit Sternchen.
Der Schreibstil ist super, dann ich habe das Buch sehr schnell ausgelesen. Ich mag die 24 Rezepte im Buch. Ein paar werde ich – nächstes Jahr – nachbacken. Der Krimi ist spannend und ich kam erst spät auf den Täter. Dabei ist er herzerweichend, mit schöner Liebesgeschichte, witzig und tollen Charakteren.
Gerburg Manderscheidt-Ziesemann hat zwar einen furchtbaren Namen, ist aber meine Lieblingsprota, neben den Katzen und Annemie. Manche Namen waren eh sehr seltsam, aber der war Hammer!
Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Ein lustiger, spannender, schöner Weihnachtskrimi, so wie ich ihn mag. 10 Feensternchen dafür.
- Mathias Berg
Die Kriminalistinnen. Der Tod des Blumenmädchens
(58)Aktuelle Rezension von: Vera86Tauche ein, in eine Zeit in der das Leben für Frauen noch viel schwieriger war, als wir uns das heute vorstellen können. Erlebe wie 6 Frauen eine Ausbildung bei der Polizei starten, die nicht jeder dort haben möchte.
In der Hauptrolle begleiten wir Lucia bei ihrem ersten Fall und erleben mit, was privat wie beruflich auf sie zukommt.
Das Buch ist spannend und teilweise sehr emotional bewegend.
Für mich das erste Buch der Reihe, sodass mir ein wenig Vorgeschichte fehlt. Am Ende sind auch noch ein paar offene Fäden, die sich wohl im nächsten Buch weiter spinnen.
Aber auch einzeln ein spannender Lesestoff.
- Inès Keerl
Die Löwin vom Tafelberg. Catharina Ustings' kühner Weg in die Freiheit
(38)Aktuelle Rezension von: gaby2707Um der Heirat mit einem stadtbekannten Säufer zu entgehen, die ihre Stiefmutter Magda arrangiert hat, beschließt Catharina ihr erbärmliches Leben in Lübeck zu beenden. Auf einem Ochsenkarren flieht sie nach Hamburg, wo sie sich ihre Haare abschneidet und als Junge verkleidet als blinder Passagier auf dem Dreimaster Hoff van Zealand der Niederländischen Ostindien-Kompanie auf dem Weg nach Batavia versteckt. Hier soll man die leckersten Früchte direkt von den Bäumen pflücken können, erzählt ihr Simon, ein junger Mann, der auf dem Schiff als hopelooper (Schiffsjunge) anheuert. Bedingt durch eine Seuche an Bord, geht sie in Südafrika am Kap Good Hope von Bord. Hier nimmt sie ihr Schicksal in die Hand um als freie Frau ihr eigenes Leben zu leben.
Was für ein wunderbares an historische Fakten angelehntes Buch legt hier Autorin Ines Keerl vor. Sie hat mich mit ihrer Geschichte ab der ersten Seite in ihren Bann gezogen und bis zur letzten nicht mehr losgelassen. Sie beschreibt die Lebensumstände der damaligen Zeit so lebendig, schonungslos offen und bildhaft, dass ich mich selbst schon auf der Hoff van Zealand und dann am Kap der Guten Hoffnung gesehen habe. Ich habe mit Catharina, die es wahrlich nicht leicht hat in ihrem Leben, gebangt und gehofft, mich mit ihr immer wieder auf neue Lebensumstände eingestellt und mich schlussendlich mit ihr auf ihr neues Leben gefreut.
Egal ob noch in Lübeck oder dann in ihrem neuen Lebensbereich – überall konnte ich mich dank der Beschreibungen gut zurechtfinden. Ich habe gerade die Flora und Fauna in Catharinas neuem Lebensbereich beim lesen direkt vor Augen gehabt.
Aber auch die vielen anderen Menschen, die mir hier begegnen, habe ich sehr gut in mein Kopfkino, das wahrlich sehr viel zu tun hatte, einfügen können. Neben der starken, taffen und mutigen Catharina, die durch ihre Hochzeit mit dem Vrijburgher Hans Ras mit ihrer Vergangenheit endgültig abschließt und doch nicht glücklich zu werden scheint, hat mich hier Eva/Krotoa genau so beeindruckt. Mehr wird aber nun nicht verraten.
Diese dramatische, absolut lesenswerte Lebensgeschichte einer beeindruckenden Frau, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt, hat mich fasziniert und mir abenteuerliche Lesestunden geschenkt. Ein wundervolles Buch für alle, die gerne in die Vergangenheit eintauchen, auch wenn es manchmal schwer zu ertragen ist.
- Uli Aechtner
Mein Lover, mein Ex und der Andere
(42)Aktuelle Rezension von: biadiaBei Henni läuft das Leben gerade ziemlich unrund. Erst verliert sie ihre Arbeitsstelle in einer Boutique am Frankfurter Flughafen und dann ihre Wohnung in Frankfurt. Aus der Not heraus zieht sie in das kleine Bauernhaus ihrer Tante Alma in Dortlweiler, bei Bad Vilbel. Sie brauch dringend einen Job und wird, durch eine Verwechselung, Regieassistentin bei den Burgfestspielen in Bas Vilbel. Das ist der Beginn einer turbulenten, wilden Zeit. Hanni verliebt sich in ihren neunen Job, das Theater und den Regisseur . Doch das ist noch ihr Ex Nico, der bei Tante alma ein Stein im Brett hat und der hilfsbereite Leo…
Uli Aechtner entführt uns nach Hessen in die Umgebung von Frankfurt und Bad Vilbel. Ich habe sehr schnell in die Geschichte hinein gefunden, der Schreibstiel des Autors machte es mir leicht. Hanni habe ich von der ersten Zeile an gemocht, ihr Leben ist gerade etwas chaotisch und unkoventionell, doch sie stellt sich der Herausforderung. Immer wieder erhält man Informationen zu den Theaterstücken, die im Roman erwähnt werden. Ich habe mit Henni gefiebert und gehofft, dass sie am Ende die richtige Entscheidung treffen wird,
Mir hat dieser Roman gut gefallen, er lässt sich gut lesen und verschaffte mir einige frische Lesestunden.
- Josef Rauch
Heiliger Bastard
(18)Aktuelle Rezension von: SmbergeInhalt:
Hobbydetektiv Emil Bär und Privatermittler Phillipp Marlein besuchen gemeinsam eine Buße-Seminar im Kloster Andechs. Doch in der ersten Nach im Kloster wird in das Kloster eingebrochen und bedeutende Reliquien werden gestohlen.
Kurze Zeit später wird ein Pfarren tot aufgefunden und Bär bekommt den Auftrag in diesem Fall zu ermitteln. Marlein bekommt den Auftrag, die Reliquien wieder zu beschaffen.
Meine Meinung:
Marlein und Bär sind ein sehr ungewöhnliches Ermittlerpaar, ergeben aber zusammen ein unschlagbares Team. Das Buch ist immer im Wechsel geschrieben, mal aus der Sicht Marleins mal aus der Sicht von Bär. Mich hat dieser Wechsel anfangs etwas irritiert, da ich immer wieder den Überblick verloren habe, wer jetzt grade die handelnde Person ist. Nachdem ich die beiden Protagonisten aber besser kennengelernt haben, war immer klar wer grade dran ist.
Der Krimi ist spannend und gut aufgebaut. Bis zum überraschenden und dramatischen Ende hatte ich keine Idee, was hier wohl die Hintergründe der Tat sind und wer der Schuldige ist.
Bär und Marlein sind sehr unkonventionelle Persönlichkeiten, die einen gewissen Spaß in die ansonsten doch sehr ernste Handlung bringen.
Mutig finde ich die Hintergrundgeschichte hinter dem Krimi. Die Rolle Josefs als Vater von Jesus wird hier aufgenommen und die Frage, in welcher Beziehung er zu Jesus steht. Mir hat das Thema gut gefallen, aber ich könnte mir vorstellen das es für gläubige Menschen schwer ist, dieses Thema in einem Krimi wiederzufinden. Ich kann mir schon vorstellen, dass einige Leser den Umgang mit diesem Thema schwierig, wenn nicht sogar unpassend finden.
Mir hat dieser Hintergrund der Handlung aber sehr gut gefallen, lässt sich doch hieran sehr gut den Konflikt zwischen Glauben und Wissenschaft darstellen und genau das passiert in diesem spannenden Buch.
Dieses Buch ist eine Leseempfehlung, ein spannender Krimi, interessante Charaktere und eine gute Story, aber man muss eine gewisse Toleranz in Glaubensdingen mitbringen.























