Bücher mit dem Tag "empire"

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48 Bücher

  1. Cover des Buches Queen Victoria (ISBN: 9783806237849)
    Julia Baird

    Queen Victoria

     (65)
    Aktuelle Rezension von: Jollymare

    Queen Victoria – Julia Baird

    Biographie, wbg Theiss, 598 Seiten

    Inhalt:
    Sie wächst als zukünftige Königin in absoluter Abgeschiedenheit auf. Ihr Onkel sitzt auf den englischen Thron und hat keine Nachfolger. Daher ist es ihr Schicksal die nächste Königin von England zu werden.
    Das einsame Kind träumt sich durch die Kindheit und entwickelt einen sehr ausgeprägten Eigensinn, der ihr auch im vorgeschrittenen Alter nicht abhandenkommt. Als sie früh den Thron besteigen muss sind viele anscheinend Wohlmeinende Personen in ihrer Nähe. Doch erst durch die Heirat mit Albert von Sachsen-Coburg und Gotha kann sie sich von ihrer Übermutter und den politischen Ratgebern distanzieren. Die Ehe der jungen Königin mit Albert steht unter einem guten Stern. Sie bekommen viele Kinder und bis zum frühen Tod ihres Mannes kann sie das Eheleben genießen. Obwohl die die Königin über das halbe Weltreich ist, bestimmt in der Familie Albert das Geschehen und sie ordnet sich freiwillig unter.
    Nach dem frühen Tod ihres Mannes betreibt sie eine zukunftweisende Heiratspolitik bei der sie die führenden Königshäuser zusammenführt. Deutschland, Russland, Dänemark. In vielen Beispielen werden die politischen und familiären Ränkespiele der Herrscherin verdeutlicht.
    Eine große Frau ihrer Zeit und ein Vorbild bis heute.

    Cover:
    Nicht besonders Originell aber trotzdem sachdienlich. Die Verarbeitung ist wie immer gut. Ein Lesebändchen wäre bei einem solch umfangreichen Buch noch von großem Vorteil gewesen.

    Fazit:
    Eine Biographie nach meinem Geschmack. Keine Königin hat ihrer Zeit mehr den Stempel aufgedrückt als diese imposante Frau. Diese Biographie erfüllt alle Ansprüche. Historisch Detailliert hat Julia Baird das Leben, die politischen und historischen Personen sowie der Kontext in der Geschichte zusammengeführt. Nur an wenigen Stellen wird der Erzählfaden nicht spannend genug gehalten. Dokumentiert durch die Bilder entsteht beim Leser ein Roter Faden, dem man gerne durch die Epoche folgt. Damit gehört diese Queen Victoria Biographie für mich zu den besten der letzten Jahre.

  2. Cover des Buches Reise um die Erde in 80 Tagen (ISBN: 9783401068688)
    Jules Verne

    Reise um die Erde in 80 Tagen

     (544)
    Aktuelle Rezension von: meineweltauspapier

    𝐈𝐧 𝟖𝟎 𝐓𝐚𝐠𝐞𝐧 𝐮𝐦 𝐝𝐢𝐞 𝐖𝐞𝐥𝐭 𝐯𝐨𝐧 𝐉𝐮𝐥𝐞𝐬 𝐕𝐞𝐫𝐧𝐞


    Übersetzung: Gisela Geisler | Erschienen am: 27.08.2021 | Verlag: Reclam Verlag | Werbung, selbstgekauft 


    Eben erst hat Jean Passepartout seinen Dienst bei seinem extrentrischen Herrn angetreten, als dieser ihn mit einer waghalsigen Unternehmung überrumpelt.


    Im Reform Club hat Phileas Fogg bei einer leidenschaftlichen Partie Whist gewettet, er könne die Welt in 80 oder weniger Tagen umreisen. Der Wetteinsatz: 20.000 Pfund, das halbe Vermögen von Mister Fogg.


    Und so bricht der englische Gentleman mit seinem französischer Diener und den restlichen 20.000 Pfund im Gepäck von London aus in östliche Richtung auf in ein Rennen gegen die Zeit.


    ▶︎Am Anfang läuft alles noch nach Plan für die zwei Reisegefährten, kein Wunder bei einem Mann wie Fogg, der die Pünktlichkeit liebt. Nach und nach aber stolpern die Zwei von einem Abenteuer in das nächste und werden sogar heimlich von Mister Fix, von der englischen Polizei verfolgt.


    Die Charaktere sind mir während ihrer abenteuerlichen, temporeichen Geschichte ans Herz gewachsen. Wer vor Klassikern nicht zurückschreckt, sollte zupacken.

    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

  3. Cover des Buches Die Landkarte der Zeit (ISBN: 9783499253195)
    Félix J. Palma

    Die Landkarte der Zeit

     (635)
    Aktuelle Rezension von: Bemyberlinbaby

    Wir befinden uns im Jahre 1896 und begleiten Andrew, welcher acht Jahre nach dem Tod seiner Geliebten immer noch am Boden zerstört ist. Ihre Liebe hätte allerdings keine Zukunft gehabt, da sie eine Prostituierte aus Whitechapel war und er ein Sohn guten Hauses. Sie fiel dem Mörder Jack the Ripper zum Opfer und seither ist Andrew kaum noch er selbst. Als sein Cousin ihm von einem Geschäft erzählt, wo es die Möglichkeit gibt, Zeitreisen zu unternehmen, bekommt er neue Hoffnung. Doch der Veranstalter erzählt ihm, dass es nur möglich ist an genau einen Zeitpunkt zu reisen, nämlich ins Jahr 2000 zum Tag des Entscheidungskampfs im Krieg zwischen Mensch und Maschine. 

    Claire ist von ihrem Leben gelangweilt und findet die Zeit, in der sie lebt zu eintönig. Als sie von der Zeitreise ins Jahr 2000 erfährt, begibt sie sich mit ihrer Freundin Lucy auf eben jene. Sie findet eine ungeahnte Liebe fernab der Zeitlinien. 

    Scotland-Yard-Inspektor Garrett will ins Jahr 2000 reisen, um dort Hauptmann Shakleton zu verhaften. Er ist davon überzeugt, dass dieser sich in ihre Zeit geschlichen hat, um dort jemanden umzubringen. Diese Tat will er rückgängig machen, indem er ihn zuvor ergreift. Dieses Unternehmen führt den Rezipient zu einem sonderbaren Bibliothekar. 

    Das Buch hat eine hohe Ausdrucksweise und schöne, lange Sätze. Ungewöhnlich ist, dass der narrative Autor häufig eigene Kommentare und Beschreibungen einbringt und gänzlich von den Figuren losgelöst ist. Die veraltete Wortwahl passt hervorragend zu der Zeit, in der der Roman spielt. Gekrönt wurde das Werk mit einem überraschenden Ende. 

  4. Cover des Buches Northanger Abbey (ISBN: 9783328106753)
    Jane Austen

    Northanger Abbey

     (503)
    Aktuelle Rezension von: KarenAydin

    Worum geht es? 

    Catherine Morland ist eines von zehn Kindern eines Geistlichen. Sie ist weder arm noch reich, sie ist weder schön noch hässlich, weder klug noch ungebildet. Von einem so durchschnittlichen Mädchen aus einer durchschnittlichen Familie hätte wohl niemand erwartet, dass sie einmal zur Heldin eines Romans wird. Als die junge Liebhaberin von Gothic Novels (Schauerromanen) von den Tilneys auf den imposanten Familiensitz Northanger Abbey eingeladen wird, meint sie, einem düsteren Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen.

     

    Kritik

    Catherine Morland ist ein junges, naives, aber absolut liebenswürdiges Mädchen, das mit jeder Menge Fantasie ausgestattet ist. Sie hat alle Romane gelesen, die zu dieser Zeit „in“ waren, vor allem die der Ann Radcliffe (zum Beispiel die „Mysteries of Udolpho“, 1794). Eingeladen nach Northanger Abbey, verteilt sie alle Rollen, die in einem solchen Roman anfallen. Sie ist die junge, strahlende Heldin, Henry Tilney ihr zukünftiger Ehemann, dessen Vater General Tilney der Schurke. Begeistert (ein wenig ängstlich, aber gerade genug, um richtig mutig zu sein) versucht sie, ein schreckliches Verbrechen aufzudecken. Doch dabei schlägt sie ziemlich über die Stränge. Ein Plädoyer für den Realismus, mit dem Jane Austen sich in ihren Romanen von anderen der Zeit absetzt? Vielleicht auch, aber nicht nur.

    Mit ihrem feinsinnigen Humor, aber einem Augenzwinkern ohne jede Bitterkeit, spottet Jane Austen über die naive Begeisterung für Gothic Novels. Ihre Heldin Catherine muss erwachsen werden. Sie setzt dadurch, dass sie Fakt und Fiktion nicht sauber voneinander trennen kann, ihre ganze Zukunft aufs Spiel. So wird der Roman auch durchaus (wie eben die Gothic Novels auch) spannend. Natürlich gibt es auch einen Rivalen, und natürlich gibt es auch ein anderes junges Mädchen, von dem sie sich deutlich abgrenzt, und natürlich gibt es auch eine bezaubernde Liebesgeschichte.

    Der Roman ist voller cleverer Dialoge und liebevoll und detailliert gezeichneter Charaktere. Auch wenn für mich immer „Persuasion“ von der Liebesgeschichte her unter den Jane Austen Romanen an erster Stelle stehen wird, Northanger Abbey folgt direkt danach, weil er einfach so witzig ist und weil ich mich auch ein bisschen mit Catherine identifizieren kann. Auch ich suche immer noch ein bisschen nach dem Aufregenden, Mysteriösen und Ungewöhnlichen in der Welt.

    Gesamt

    Für mich ist dieser Roman für Austen-Fans absolut ein Buch, das man gelesen haben sollte, weil es in Qualität bekannten Werken wie „Stolz und Vorurteil“ in Nichts nachsteht. Für alle Fans von Gothic Novels (und ich liebe den in diesem Roman erwähnten schockierenden „Monk“) natürlich auch, aber es ist auch insgesamt eine heitere und leicht zu lesende Lektüre für düstere Winterabende (an denen ja auch das eine oder andere passieren kann).

     

     

     

     

  5. Cover des Buches Flavia de Luce 3 - Halunken, Tod und Teufel (ISBN: 9783442379507)
    Alan Bradley

    Flavia de Luce 3 - Halunken, Tod und Teufel

     (422)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    „Flavia de Luce – Halunken, Tod & Teufel“ habe ich mit in den Sommerurlaub genommen, weil es sich als kleines Taschenbuch perfekt geeignet hat. Ich habe also am See gelegen und mir die Sonne auf den Rücken scheinen lassen, während es bei Flavia in Bishop’s Lacey deutlich düsterer zuging. Der dritte Band der Flavia de Luce-Reihe erschien 2011. Inzwischen hat sich die Reihe in mein Herz geschlichen und ich freue mich, jeden Monat einen neuen Band zu lesen. Ob ich jedoch wirklich die gesamte Reihe verfolgen werde, weiß ich noch nicht. Im November erscheint der elfte Band der Reihe. Bisher habe ich die Bücher aber nur bis einschließlich Band 6 zuhause. Ob ich mir die restlichen Bücher also noch zulegen werde, kann ich nicht mit Gewissheit sagen, zumal ich kein Fan von ellenlangen Reihen bin. 

    Egal, wo die elfjährige Flavia Sabina de Luce mit ihrem Fahrrad Gladys hin radelt, es scheint fast so, als sei der nächste Todesfall nicht weit. Es ist Spätsommer im Jahr 1950 in Bishop’s Lacey und der Jahrmarkt hält Einzug. Eigentlich wollte sich Flavia bei der Wahrsagerin Fenella nur die Zukunft vorhersagen lassen, da fackelt sie aus Versehen das Zelt der Frau ab. Um ihr Missgeschick wiedergutzumachen, lädt Flavia Fenella ein, mit ihrem Wohnwagen im sogenannten Gehölz zu kampieren. Das verwahrloste Fleckchen liegt am Rande des Herrenhauses Buckshaw und gehört der Familie de Luce. Doch mitten in der Nacht bricht ein Unbekannter in den Wohnwagen ein und schlägt Fenella nieder. Dank Flavias schneller Hilfe überlebt die Wahrsagerin zwar, aber dass jemand einen Gast auf ihrem Anwesen so brutal attackiert, schockiert die Hobbydetektivin. Schnell macht sie sich auf die Suche nach dem Täter und bringt dabei noch mehr dunkle Geheimnisse des Dorfes ans Tageslicht. 

    „‚Du machst mir Angst‘, murmelte die Wahrsagerin.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Es ist nicht das erste Mal, dass Flavia ihren Mitmenschen unheimlich ist, ist sie doch eine außergewöhnliche Protagonistin mit morbider Faszination für den Tod, Chemikalien und vor allem Gifte. Die Handlung spielt nur wenige Wochen nach dem zweiten Band, etwa Ende August bis Anfang September 1950. Flavia besucht auf dem Jahrmarkt das Zelt der Wahrsagerin Fenella, wobei sie dort eine Kerze umstößt und es versehentlich in Brand steckt. Mit nicht einmal 350 Seiten und 30 Kapiteln ist „Halunken, Tod & Teufel“ eines der kürzeren Abenteuer von Flavia. Wie gewohnt erzählt Flavia aus der Ich-Perspektive im Präteritum.

    Eine der wohl wichtigsten Figuren neben Flavia ist ihre älteste Schwester Ophelia, kurz Feely. Sie ist 15 Jahre alt, hat langes blondes Haar und dieselben blauen Augen wie Flavia. Sie wird als sehr hübsch beschrieben, aber auch als eitel. Es ist ihr wichtig, schön auszusehen, gut gekleidet zu sein und Make Up zu tragen. Sie könnte also nicht konträrer zu Flavia sein, die in ihre Kleidung gerne mal Löcher ätzt, wenn wieder ein chemisches Experiment missglückt ist. Außerdem behaupten Flavias Schwestern, sie sei ein wasserscheuer Schmutzfink. Feelys adrettes Auftreten und ihr herausragendes Talent fürs Klavier spielen nutzt sie gerne einmal, um ihre Mitmenschen zu manipulieren. Das ärgert Flavia zwar, aber auch sie kann manipulativ sein und hat damit mehr mit Ophelia gemeinsam, als sie zugeben würde. Das Verhältnis zwischen Flavia und ihren beiden älteren Schwestern ist angespannt. Beide spielen sich fiese Streiche, allerdings läuft es dabei immer Zwei gegen Eine. Auch deshalb fühlt sich Flavia oft isoliert und einsam. Für Flavia ist Ophelia eine eitle Zicke, die mit ihrem hübschen Gesicht ihr Umfeld täuschen kann, wobei sie hinter der Fassade aber eine fiese Schlange ist. Tatsächlich ist Ophelia aber nicht so dumm, wie Flavia behauptet. Sie weiß genau, wie sie Menschen für sich einnimmt und zeigt beim Klavier spielen Disziplin und Hingabe. Auch wenn sich Opheila und Flavia nicht gut verstehen, trägt die Dynamik ihrer Beziehung doch viel zum Charme der Buchreihe bei.

    Ich bin ein großer Fan von Bradleys Schreibstil. Auch der dritte Band ist stilistisch gut gelungen und baut einen tollen Spannungsbogen auf, sodass man förmlich durch die Seiten fliegt. Die Ereignisse überschlagen sich und Flavia sucht nicht nur nach Fenellas Angreifer, sondern versucht nebenbei noch drei andere Rätsel zu lösen. Die Atmosphäre wechselt langsam in eine spätsommerliche, in der die heißen Tage nachlassen und sich der Herbst ankündigt. Auch der Humor ist wieder geistreich und unterschwellig. Allerdings gibt es hier erstmals einen sprachlichen Aspekt, den ich unbedingt ansprechen möchte. Es geht um die recht unkritische Verwendung des Begriffs „Zigeuner“. Schon zu Beginn des Buches wird Fenella als „Zigeunerin“ (S. 29) bezeichnet, und das nicht nur von unsympathischen Nebenfiguren, sondern auch von Flavia selbst. Das Z-Wort ist heute ein umstrittene Bezeichnung für Angehörige der Sinti und Roma, da es eine Fremdbezeichnung ist, die heutzutage veraltet und negativ konnotiert ist. Auch wenn nicht alle Angehörigen der Sinti und Roma diesen Begriff für diskriminierend halten, gilt er heute als politisch inkorrekt. Andererseits spielt Flavias Geschichte 1950, also in einer Zeit, in der der Begriff nun einmal geläufig war, weshalb die Verwendung im Rahmen des Settings realistisch ist. Zudem wird in der Geschichte mit Klischees gegenüber dieser Gruppe aufgeräumt und Figuren wie Fenella erfüllen keine rassistischen Klischees, wie bspw. kriminell zu sein. Ich denke nicht, das hinter der Verwendung des Z-Wortes von Bradley diskriminierende Absichten liegen, dennoch ist die Bezeichnung diskussionswürdig.

    Zum ersten Mal sind mir in diesem Band auch zwei fachliche Fehler aufgefallen. Erstens nennt Flavia Erythrozyten „ein Gemisch aus Wasser, Natrium, Kalium, Chlorid und Phosphor“ (S. 69). Das ist aber mindestens ungenau, da hier einige wichtige Bestandteile fehlen. Rote Blutkörperchen bestehen zu etwa 90% aus Hämoglobin, dessen wichtigstes Atom das Eisen ist, das im Zentrum steht. Andere Atome im Hämoglobin, die Flavia nicht aufzählt, sind Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und natürlich Kohlenstoff, der als Gerüst des Moleküls dient. Auch die Glykoproteine, die die Zellmembran bilden, erwähnt Flavia nicht. Wasser, Natrium, Kalium, Chlorid und Phosphor spielen eine so untergeordnete Rolle, das sie eigentlich nicht erwähnenswert sind. Hier hat sich also eindeutig der Fehlerteufel eingeschlichen.

    Der zweite Fehler unterläuft Flavia, als sie Mrs. Pettibones Hände als „leicht bläulich“ bzw. „zyanotisch“ (S. 192) beschreibt und daraus schließt, „die Frau leide an einer Kohlenmonoxid-[…]vergiftung“ (S. 192). Tatsächlich ist für eine CO-Intoxikation aber eine kirschrote Färbung der Zunge bzw. der Haut üblich. Diese entsteht dadurch, dass das Kohlenmonoxid, wenn es eingeatmet wird, eine 200 bis 300-fach stärkere Bindung mit Hämoglobin eingeht, wodurch es den lebenswichtigen Sauerstoff verdrängt. Dadurch haben die roten Blutkörperchen eine unnatürlich starke kirschrote Färbung, welche somit sehr weit weg von dem Blau ist, das Menschen mit einem hohen CO2-Gehalt haben. Von den beiden Fehlern bin ich ein wenig enttäuscht, da Flavias Leidenschaft für Chemie ein wichtiger Faktor in der Buchreihe ist. Bisher hatte ich stets das Gefühl, dass gut recherchiert wurde und die Bücher nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich sind. Nun habe ich eher das Gefühl, dass die naturwissenschaftlichen Aussagen hier eher mit Vorsicht zu genießen sind.

    Das Ende ist wieder sehr spannend und größtenteils unvorhersehbar. Mit meiner Vermutung, wer Fenella niedergeschlagen hat, lag ich z.B. falsch. Auch bei den anderen Fällen, in denen es bspw. um Diebstahl und Mord ging, hatte ich nur zum Teil recht. Ich mag es, wenn die Auflösung des Rätsels zu überraschen weiß, allerdings hatte ich hier den Eindruck, dass die Leserschaft kaum eine Chance hatte, die Geheimnisse zu lüften, da einige wichtige Informationen erst bei der finalen Auflösung erklärt werden. Als Beispiel wäre der Fischgeruch zu nennen, den Flavia nach dem Angriff auf Fenella in ihrem Wohnwagen wahrnimmt. Hier werden gezielt falsche Fährten gestreut, wobei die eigentliche Ursache bis zuletzt verschwiegen wird, sodass es für den Leser wirklich unmöglich ist, darauf zu kommen. Dennoch hat mir auch das dritte Abenteuer mit Flavia Spaß gemacht.

    Eigentlich gibt es an „Flavia de Luce – Halunken, Tod & Teufel“ aus dem Jahr 2011 nicht sonderlich viel auszusetzen. Es ist wieder eine spannende Geschichte mit einer unvergleichlich schlauen Protagonistin, die den Detektivroman zu einem richtigen Pageturner macht. Ich bin dem Charme dieser Buchreihe einfach erlegen. Allerdings ist die unkritische Verwendung des Z-Wortes diskussionswürdig, auch wenn darin vermutlich keine böse Absicht liegt. Zudem haben mich die beiden Fachfehler, die sich eingeschlichen haben, enttäuscht, da ich den wissenschaftlichen Part an Flavia de Luce besonders geschätzt habe. Dass die Leserschaft im dritten Band kaum eine Chance hat, die Täter zu erraten, da zu viele Informationen hinterm Berg gehalten werden, ist sicherlich auch Geschmackssache, obwohl es mich persönlich wenig gestört hat. Deswegen möchte ich „Halunken, Tod & Teufel“ von Alan Bradley gerade noch vier von fünf Federn geben. Trotz gewisser Kritikpunkte mag ich die Reihe zu sehr, um sie nicht fortzuführen. Deswegen nehme ich mir im September den vierten Band „Vorhang auf für eine Leiche“ vor.

  6. Cover des Buches Das Mädchen mit dem Stahlkorsett (ISBN: 9783453314641)
    Kady Cross

    Das Mädchen mit dem Stahlkorsett

     (277)
    Aktuelle Rezension von: Walking_in_the_Clouds

    Auf ihrer Flucht vor dem zudringlichen Sohn ihres Dienstherrn wird die sechzehnjährige Finley Jayne, der seit ihrer Pubertät eine dunkle Seite innewohnt, 1897 in London von Griffin King, dem Duke of Greythorne, aufgelesen. Obwohl erst achtzehn, fühlt der Herzog sich verpflichtet, in die Fußstapfen seiner Eltern zu treten und das Empire zu beschützen, derzeit vor dem skrupellosen Maschinisten. Dabei hilft ihm sein gleichsam übernatürlich begabter Trupp. Griffin selbst kann mit Toten kommunizieren. Sein Freund Sam ist übermenschlich stark, wurde aber trotzdem beinahe von einem Automaten besiegt und hadert nun damit, nur dank mechanischer Implantate überlebt zu haben. Emily kann jede Maschine reparieren, seine Tante Cordelia ist Telepathin und der Amerikaner Jasper pfeilschnell. Fin, die versucht das Biest in sich zu beherrschen, wird immer mehr in den Fall hineingezogen und lernt dabei den mysteriösen Jack Dandy kennen.

    Steampunk hatte sich hierzulande Anfang der 2010er Jahre zu einem kleinen Trend entwickelt, fristet seitdem aber eher ein Nischendasein. Während manche Autoren an dem ungewohnten Thema scheitern, landen andere damit einen Volltreffer. Letzteres ist der Fall beim ersten Band der „Steampunk Chronicles“ von Kady Cross, die deutschsprachigen Lesern auch als Kathryn Smith mit ihren historischen und paranormalen Liebesromanen bekannt ist und die inzwischen in verschiedenen Genres als Kate Kessler, Kate McLaughlin und Kate Locke unterwegs ist und auch als Kate Cross veröffentlicht hat. Ihr retro-futuristisches Setting – erstmals vorgestellt im leider nicht übersetzten Prequel „The Strange Case of Finley Jayne“ und ganz klassisch eine alternative Version des viktorianischen Zeitalters mit dampfbetriebenen Apparaturen und Stilmix-Outfits – zeugt von großem Einfallsreichtum und viel Liebe zum Detail. Die besonderen Fähigkeiten der überwiegend jugendlichen Charaktere werden durch eine allmählich aufgedeckte Vorgeschichte, die auch die Verbindung aller Beteiligten herstellt, schlüssig erklärt. Die Handlung ist komplex, ohne zu verwirren, und durchgängig fesselnd. Hinzu kommen faszinierende Figuren mit entzückenden Marotten und niedliche romantische Untertöne inklusive komplizierter Beziehungsgeflechte. Ein kleiner Cliffhanger macht sehr neugierig auf die Fortsetzung. (TD)

  7. Cover des Buches Sherlock Holmes (ISBN: 9783958701571)
    Arthur Conan Doyle

    Sherlock Holmes

     (92)
    Aktuelle Rezension von: Lena0297
    Sherlock Holmes gehört zu den Büchern, die jeder mal gelesen haben sollte...nun in diesem Fall sollte jeder zumindest mal eine Geschichte gelesen haben und sich nicht nur auf die ganzen neuen Verfilmungen berufen. So ein Sammelband bietet sich daher immer an, auch wenn ich eher einen mit allen Geschichten empfehlen würde.
  8. Cover des Buches Eine Insel (ISBN: 9783442474622)
    Terry Pratchett

    Eine Insel

     (109)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    Durch eine riesige Welle werden sämtliche Bewohner von Maus Heimatinsel getötet, Mau selbst überlebt nur, weil er sich auf einer anderen Insel aufhielt. Durch die selbe Welle wird das Schiff „Sweet Judy“ auf der Insel angespült, auch auf ihr gibt es nur eine Überlebende: Ermintrude Fanshaw, eine junge englische Adelige. Nach und nach landen Überlebende auf der Insel, alle müssen versuchen, mit der Katastrophe fertig zu werden und ihr Leben weiter zu leben.

    Ein ungewohnt ernster Roman Terry Pratchetts, dem selbst eine persönliche Katastrophe wiederfuhr, als bei ihm 2007 Alzheimer diagnostiziert wurde. „Eine Insel“ wurde im Original 2008 veröffentlicht, ich habe mich beim Lesen mehrmals gefragt, ob der Autor hier auch seine eigene Trauer verarbeitet.

    Vor allem Mau, der alles verloren hat, muss neben dem Überleben auch viel Trauerarbeit leisten. Der Roman nimmt das sehr ernst, bietet aber auch Hoffnung und macht Mut. Mau meistert sein Leben mit Einfallsreichtum, Nichtaufgeben, Mut, Verantwortungsbewusstsein (auch für andere), gleichzeitig stellt er auch manche überkommene Traditionen in Frage. Hier hat mich der Roman auch immer wieder an die Tiffany-Weh-Romane erinnert, die immer ernster wurden und vor allem auch zunehmend schwierigere Themen anpackten.

    Trotz all der ernsten Töne gibt es auch humorvolle Passagen, vor allem rund um Ermintrude, die sich nun Daphne nennt, denn dieser Name hat ihr schon immer besser gefallen und auf der Insel kennt niemand ihren richtigen Namen. Sie, die viktorianisch erzogen wurde, muss auf der Insel ihre ganze Erziehung in Frage stellen. Allerdings war sie schon immer sehr wissensdurstig, was in ihrer Kindheit von ihrem Vater unterstützt wurde, so dass es ihr letztlich nicht wirklich schwer fällt. Trotzdem gibt es zwischen ihr und Mau einige kulturelle Missverständnisse, die einen schmunzeln lassen.

    Viktorianische Erziehung? Spielt der Roman etwa in der realen Welt? Ein kurzer Blick auf die abgedruckte Weltkarte lässt das zunächst vermuten, ein zweiter dann nicht mehr: „Wiedervereinigte Staaten“? „Großer Südlicher Peleagischer Ozean“? „Hinter- und Vorderaustralien“? Ganz offensichtlich befinden wir uns in einem Paralleluniversum, das aber dem unseren sehr ähnlich ist, Vieles kommt einem sehr bekannt vor.

    Pratchett findet sich ausgesprochen gut in die Gefühlswelt seiner jungen Protagonisten ein, aus deren Perspektive der Roman fast durchgehend erzählt wird. Besonders gut gelungen sind ihm Maus Gefühle, als er nach Hause kommt und das Ausmaß der Katastrophe erkennt, sich aber (noch) nicht seiner Trauer hingeben kann, da er sich erst noch um die Toten kümmern muss.

    Das Buch ist äußerst liebevoll gestaltet, neben der schon erwähnten Weltkarte (die übrigens hinten auf dem Kopf steht, was erst durch die Lektüre des Romans verständlich wird …), und einer Karte der Insel, gibt es zu jedem Kapitel eine passende Illustration, und auch das Cover passt sehr gut zum Roman. Terry Pratchett liefert ein Nachwort und natürlich gibt es auch (wenn auch nicht ganz im üblichen Maß) seine typischen Fußnoten. Das letzte Kapitel blickt, von der Erzählung aus gesehen, in die Zukunft und beantwortet letzte offene Fragen.

    Ein sehr gelungener Roman für Jugendliche und Erwachsene, der zum Nachdenken anregt und Mut macht. Ich wünsche dem Roman viele Leser und empfehle ihn uneingeschränkt. Für Terry-Pratchett-Fans, die vorwiegend seine Scheibenwelt-Romane lesen, dürfte der Roman zunächst etwas ungewohnt sein, doch, wer dranbleibt, wird auch hier den Autor wiederfinden.

  9. Cover des Buches Ein untadeliger Mann (ISBN: 9783423254045)
    Jane Gardam

    Ein untadeliger Mann

     (187)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    Edward Feathers, genannt Old Filth, ist ein sehr bescheidener Mann mit guten Manieren und einem gewissen Lifestyle. Er ist als so genannter Raj-Waise aus Malaysia von seinem Vater nach Großbritannien geschickt und dort von einer brutalen Pflegemutter großgezogen worden. Das hat Spuren hinterlassen. Er stotterte lange und hat Zeit seines Lebens das Gefühl Einsamkeit verdient zu haben. Als seine Frau Betty stirbt, zieht er Bilanz. Er sucht Kontakt zu Personen seines Lebens, die ein ähnliches Schicksal wie er erlitten haben, und macht sich auf zu einer Reise, sie zu besuchen. Im Großen und Ganzen handelt das Buch von dieser Reise und den Gesprächen, die sich um die Auffrischung der Erinnerung drehen. 

    Dabei stehen die Auswirkungen kolonialen Lebens auf die Herrschenden, hier insbesondere um die Kinder im Zentrum.


    Um dem Missverständnis vorzubeugen, dem ich erlegen bin: Wir reisen nicht nach Malaysia zurück, sondern halten uns fast ausschließlich im Mutterland England auf. Dabei wechselt die Erzählung in den Zeiten. Die Sprünge in die Gegenwart beziehen sich auf die Vergangenheit doch war mir das oft zu schnell. Kaum hatte mich ein Dialog oder ein Ereignis gepackt, hüpfte man schon wieder in die andere Zeit. Ich hatte ständig das Gefühl, dass noch irgendetwas offen ist. Das Buch konnte mich in den ersten 2 Dritteln nicht packen, obwohl es leicht zu lesen ist. Auf den letzten 100 Seiten klärten sich aber viele Dinge auf und auf einmal wurde es interessant. Es fanden Begegnungen statt, die mich fesselten, Horizonte wurden erhellt und der dicke Stein, der auf Eddies Seele liegt, wurde auf einmal benannt. Und schwupp war das Buch fertig.

    Sprachlich gab es ein paar Hürden für mich zu überwinden. Vieles stand in Klammern, manche Sätze wurden nicht zu Ende gebracht, und einige Episoden waren sehr hektisch, während andere sehr langsam aus erzählt wurden. Es wurde aber immer der distanzierte und etwas altbackene Ton gewahrt, der für die feine Gesellschaft Großbritanniens typisch erscheint. Leicht zu lesen aber ist dirigistisch irgendwie nicht so mein Ding.


    Ob ich mit den beiden weiteren Teilen der Trilogie fortfahre, steht noch in den Sternen. Für Menschen, die gerne in diese Gesellschaftsschicht hinein lesen, ist das Buch vielleicht was

  10. Cover des Buches Palast der Winde (ISBN: 9783104903255)
    M. M. Kaye

    Palast der Winde

     (130)
    Aktuelle Rezension von: Elisabeth_Rettelbach

    Viele Leser bezeichnen "Palast der Winde" als Liebesgeschichte mit ein wenig hübscher Historie drum herum. Für mich ist es das Gegenteil. Die Liebesgeschichte zwischen Ash und Anjuli stellt nur einen kleinen, eher unwichtigen Teil dieses riesigen Epos da. Allein schon daran ersichtlich, dass Anjuli im letzten Teil quasi kaum noch erwähnt wird. Ich verstehe irgendwie diesen Drang nicht, alles aus der Perspektive einer Liebe zu lesen. Das sehe ich nicht nur in diesem Roman so, sondern z. B. auch bei "Rebecca" (von du Maurier, für mich ebenfalls keine Lovestory). Für mich handelt es sich um einen geschichtlich dichten Abenteuerroman mit vielen politischen und soziologischen Details. 

    Die Autorin ist selbst in Indien aufgewachsen (wenn auch später) und hat extrem viel Recherche und Liebe zum Detail aufgewandt, die dramatische Geschichte Indiens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert aufzuarbeiten. Man erfährt einiges über die Geschichte der indischen Rebellion 1857, über das soziale und politische Leben an indischen Herrscherhöfen sowie über die Ereignisses im zweiten anglo-afghanischen Krieg. Für mich sehr spannend zu lesen, war der kulturelle Konflikt, in dem Ash, die Hauptfigur, sich befindet: Der Sohn von Engländern wächst als Inder auf, erfährt erst nach längerer Zeit seine wahre Herkunft und fühlt sich zeitlebens immer weit mehr als Inder. Was für die kolonial-arroganten Engländer in seinem Leben nur schwer verständlich oder akzeptabel ist, aber auch für viele standesbewusste Inder. Es war spannend zu lesen, wie stolze Inder damals auf ihrer Besatzer herabsahen und sich beispielsweise weigerten, mit ihnen zu essen, weil das gemeinsame Mahl mit den kastenlosen Engländern sie beschmutzt hätte. 

    Es ist ein ziemlicher Schinken, man muss schon ein Historienfan sein, und im letzten Teil zieht sich die Story ein wenig. Für mich jedoch ein Roman, den ich im Abstand von ein paar Jahren regelmäßig immer wieder lese. Und dies ganz klar nicht wegen der "Liebesgeschichte". Der zugehörige Film aus den 1980er-Jahren ist übrigens grauenhaft und kitschig. Wer dieses Buch liebt, sollte ihn auf keinen Fall ansehen. ;-)

  11. Cover des Buches Eine treue Frau (ISBN: 9783423254144)
    Jane Gardam

    Eine treue Frau

     (115)
    Aktuelle Rezension von: Stefan_G_Wolf

    Zweiter Teil einer Romantrilogie (1. "Ein untadeliger Mann"; 3. "Letzte Freunde"), die die Auswirkungen der britischen Kolonialpolitik auf das Familienleben, die Karrieren und das Seelenleben der gehobenen Mittelschicht des Empire schildert. "Eine treue Frau" setzt den Fokus auf Betty, die Ehefrau des inzwischen 80jährigen Rechtsanwalt Edward Feathers, die ihre Jugend (und Liebe) in Hongkong nicht vergessen kann. Gardam zeichnet ihre Figuren und deren Handlungen und Gedanken mit feiner Ironie und distanzierter Freundlichkeit. Das Leben der Protagonisten in Wohlstand und Behaglichkeit steht in starkem Kontrast zu den zuweilen aufblitzenden Scheußlichkeiten, Verletzungen und persönlichen Tragödien. Zurecht zählt die Trilogie zu den wichtigsten Beiträgen zur englischen Literatur des 20. Jahrhunderts.

  12. Cover des Buches Tage in Burma (ISBN: 9783038200802)
    George Orwell

    Tage in Burma

     (27)
    Aktuelle Rezension von: PoeEA1809

    ‚Tage in Burma‘ hätte ein guter Roman sein können. Der Autor, der jahrelang selbst im damals britischen Burma gelebt und gearbeitet hatte, wusste das Land, die Einheimischen, und auch seine eigenen Landsleute treffend zu schildern. Auch die großangelegte Intrige des korrupten einheimischen Distriktrichters U Po Kyin, die der Geschichte zugrunde liegt, ist beeindruckend dargestellt. Leider hat Orwell mit der Hauptfigur des John Flory jemanden ins Zentrum dieser Geschichte gesetzt, der in seiner Handlungsweise, speziell in seinem Werben um eine (für jeden halbwegs vernunftbegabten Leser unverkennbar) vollkommen unpassende Frau, zu oft dermaßen dumm agiert, dass mir das Vergnügen an diesem Buch allmählich vollständig vergangen ist. Wer sich gerne an Szenen ergötzt, in denen ein Mann sich zum kompletten Trottel macht und die sich wunderbar zum Fremdschämen eignen, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Meins war es leider nicht.

  13. Cover des Buches Das Britische Empire (ISBN: 9783406788178)
    Peter Wende

    Das Britische Empire

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Peter Wende beschreibt ihr auf engstem Raume die Geschichte des englischen Kolonien und sonstigen exinsularen Besitzungen, ausgenommen Irlands. Er gliedert die Geschichte des Empires ganz klar in 3 Abschnitte. das ältere Empire, mit dem Schwerpunkt auf den 13 Kolonien, dem klassische Empire, mit dem Schwerpunkt auf Afrika und Indien, und zu guter Letzt auf das Ende und Erbe, das durch mehrere Aspekte gekennzeichnet ist. Dem Umgang mit den Kriesen, die die Weltkriege darstellen, dem Ende des indischen und afrikanischen Einflusses, der Commonwealthbildung und dem Rückzug aus allen anderen Einflusszonen. Großbritannien ist, wie Wende es darstellt, immer und in allem ein ganz klarer Nachzügler und Außenseiter. Spanier und Portugiesen haben bereits 100 Jahre Vorsprung, als die Engländer erst beginnen Kolonien aufzubauen und eine deutlich höhere Emigation. Das Warum ist eine der Fragen, die Wende stellt. Denn die ganze Zeit vorher benutzte England die Zeit um Kaperfahrten zu finanzieren und sich an das europäische Festland binden zu lassen. Ein weiterer wichtiger Punkt, den Wende immer öfter hervorhebt, ist die Konzentration auf dne Handel. Der Handel war Triebfeder und Motivation zu dem Ganzen. Schon früh besaß England vielleicht nicht so quantitativ viel, aber die für den Handel essentiellen Punkte waren in seiner Einflusssphäre. Als 1784 die 13 Kolonien dem Griff Englands entglitten war das Ende des Empires noch nicht gekommen, obwohl sie das Herzstück und den Schwerpunkt des Empires gebildet hatten. Das Gegenteil war der Fall ! Denn das Empire erlebte mit Indien einen weiteren Hochpunkt, genauso wie mit der Ausweitung der südafrikanischen Besitzungen. Doch nach den Weltkriegen entglitten nun auch zunehmend alle anderen Einflusssphären den Engländern. Denn die Unabhängigkeit kam immer mehr groß in Mode und da störte nur England, das sich immer als Vorsitzender des Commonwelth sehen wollte und immer ein gewisses Maß an Einfluss besitzen wollte. Alles in allem ein guter und informativer Überblick. Doch leider setzt Wende oftmals sehr viel Vorwissen voraus, das vielleicht noch auf ein paar wenigen Seiten hätte Erwähnung finden sollen. Doch positiv ist anzumerken ist, dass es nicht den Charakter eines Unterhaltungsuches mit vielen schönen Formulierungen angenommen hat. Sondern auch zum Nachdenken und genauen Lesen auffordert. Durch Verweise und Literaturangaben erhält es auch den Status eines wissenschaftlichen Buches. Gut gelungen.
  14. Cover des Buches Around the World in 80 Days (ISBN: 9780141330150)
    Jules Verne

    Around the World in 80 Days

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Inhalt: Phileas Fogg hat eine Wette abgeschlossen: Er will es schaffen, in 80 Tagen um die Welt zu reisen. Als Wetteinsatz setzt er die Hälfte seines Vermögens. Jean Passepartout, erst in den Dienst von Phileas Fogg getreten, ist nicht unbedingt begeistert: Bereits an seinem ersten Arbeitstag geht die Reise um die Welt los. Doch dabei warten so manche Aufgaben auf die beiden, denn nicht alles läuft so glatt, wie gewünscht. Und schließlich droht den beiden die Zeit auszugehen… Meinung: Phileas Fogg gehört sicherlich mit zu den doch etwas skurrilen Hauptcharakteren der Literaturgeschichte: Da macht er eine Weltreise, die er n 80 Tagen absolvieren möchte und schaut sich kein einziges Mal die Umgebung an, in der er sich befindet. Auch wenn wahrscheinlich so gut wie jeder andere eine Weltreise anders gestalten bzw. genießen würde als Mr. Fogg, so hat das jedoch keine Auswirkungen auf die Buchqualität. Jules Verne beschreibt ohne große Details, aber doch herzhaft die Geschichte rund um den britischen Gentleman und seinen französischen Helfer und Diener Passepartout. In diesem Bereich liegt einerseits die Stärke, aber doch auch eine kleine Schwäche des Buches. So erfrischend es auch ist, dass ein Autor es schafft, sich kurz zu fassen und doch alles zu erzählen, so sehr kommt es einem doch vor, dass das Geschehen rennt. Vielleicht wären ein oder zwei Details mehr doch schön für die Erzählung gewesen. Jules Verne schreibt einfach und leicht verständlich. Das Buch strotzt zwar nicht vor Spannung, trotz allem weckt es im Leser stetig die Neugierde auf mehr. Auch die Kapitellängen sind gut gesetzt und halten sich nach dem Prinzip nicht zu lange und nicht zu kurz. Mein absolutes Highlight der Geschichte war jedoch Passepartout, den der Autor besonders liebevoll als kleinen Pechvogel darstellt. Alles in allem ist dies ein Klassiker der Literaturgeschichte, den man gut und gerne mehrfach lesen kann. Fazit: Die Würze dieses Romans liegt in der Kürze - Eine Reise um die Welt mal etwas anders.
  15. Cover des Buches Désirée (ISBN: 9783462301564)
    Annemarie Selinko

    Désirée

     (159)
    Aktuelle Rezension von: Die-Glimmerfeen
    Dies ist die Geschichte der Desirée Clary, Tochter eines Seidenhändlers aus Marseille. Erzogen im Glauben an die Menschenrechte und die Republik Frankreichs, erzählt sie ihrem Tagebuch die Geschichte ihres Lebens.

    Desirée Clary ist eine historische Person, von der das heutige schwedische Königshaus abstammt. Sie war die erste Liebe von Napoleon Bonaparte und die Ehefrau Jean-Baptiste Bernadottes. Durch Desirées Augen erlebt der Leser die Geschichte vom Aufstieg und Fall Napoleons. Man lernt so Napoleon als jungen General kennen, der abends mit Desirée an einer Hecke um die Wette läuft, sie wegen der schönen Joséphine sitzen lässt und zum Kaiser der Franzosen gekrönt wird - Immer in seiner Nähe Desirée. Ihre Schwester ist verheiratet mit Joseph, dem Bruder Napoleons und ihr Ehemann, Jean-Baptiste Bernadotte ist einer der Marschälle Frankreichs. Zwei Männer die Weltgeschichte geschrieben haben, waren in diese eher ungebildete Frau verliebt.

    Ich habe das Buch mit vierzehn Jahren das erste Mal gelesen und habe es alle Jahre wieder zur Hand genommen. Für mich begann mit diesem Buch die Faszination für Napoleon und die Liebe zur Geschichte. Meine Tochter hat das Buch auch gelesen und es wiederum ihren Freundinnen ans Herz gelegt. Ein zeitlos wundervolles Buch, das ganz nebenbei Geschichte erklärt und lebendig werden lässt. Dieses Buch verströmt einen ganz eigenen Zauber und nimmt den Leser gefangen.
  16. Cover des Buches Empire of Ink 2: Die Macht der Tinte (ISBN: 9783646603446)
    Jennifer Alice Jager

    Empire of Ink 2: Die Macht der Tinte

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Minchen1987

    Mit „Empire of Ink 2: Die Macht der Tinte“ ist dieser Zweiteiler leider auch schon wieder zu Ende.
    Doch bis zum finalen Happy End passiert noch so einiges.

    Zunächst befinden wir uns mit Scar und Finn in der Tintenwelt, dem so genannten Empire.
    Die beiden mussten vor den Soldaten der Gutenberg Organisation fliehen und einzige Weg führte ins Empire. Dank Scars Vater Lance hat das ganze auch funktioniert.
    Nun können Finn und Scar mit eigenen Augen festellen, was das Handeln der Organisation für Auswirkungen auf die Tintenwelt hat.
    Wie sich herausstellt, waren die Befürchtungen der Freunde nicht unbegründet. Das Empire schrumpft in sich zusammen und die Hexe Morgain, die Verkörperung des Bösen im Tintenreich, erlangt immer mehr Macht.
    Doch was kann man noch dagegen tun?
    Gibt es überhaupt noch eine Möglichkeit das Empire zu retten?

    Auf der Suche nach einer Lösung, kommen ein paar Überraschungen auf Scar, aber auch auf Finn zu. Denn dieser ist nicht einfach nur Finn. Er ist das Gute des Tintenreiches, der König des Empire. Somit ist er ein Teil dieser Welt und muss in ihr zurückbleiben. Auch als sich schließlich ein Lösungsansatz bietet, schickt er Scar mit der Aufgabe das Empire zu retten in ihre Welt zurück. Ein schwerer Abschied für beide.

    Und so geht das Abenteuer in einer völlig veränderten Welt weiter. Scar, und zu ihrer großen Verwunderung auch Lance, können ihren Augen kaum glauben. Es ist nichts mehr wie es war. Der Untergang des Empires hat fürchterliche Auswirkungen auf die Menschheit. Niemand kann mehr träumen, die Fantasie ist tot. Keiner kümmert sich um den anderen, es sei denn, es gibt eine Schlägerei, einen Unfall oder ähnliches. Dann mutieren plötzlich alle in der Umgebung zu Schaulustigen. Aber das war es auch schon wieder.
    Scar sieht sofort, dass es so nicht bleiben darf und macht sich auf die Suche nach ihren Freunden, den anderen Madheads. Zusammen muss es doch möglich sein, eine Lösung für das Problem zu finden und das Reich der Tinte zu retten.
    Aber das ist alles andere als leicht.
    Außerdem gibt es immer noch die Gutenberg Organisation, die alles daran setzt, die Madheads von ihrem Vorhaben abzubringen und ihre eigenen Pläne weiter zu verfolgen, nämlich die komplette Fantasie der Menschen, sprich das Empire, für immer zu vernichten.

    Was alles passiert, ob das Empire gerettet werden kann, wie es zu dem versprochenen Happy End kommt, wie dieses aussieht und für wen es überhaupt ein Happy End ist, verrate ich nicht weiter.

    Wer es also wissen möchte, muss „Empire of Ink: Die Macht der Tinte“ schon selbst lesen, was ich aber nur empfehlen kann.

    Mir hat bereits der erste Teil sehr gut gefallen, die Idee, dass durch die Fantasie der Menschen eine eigene Welt entsteht. Mit all den verschiedenen Kreaturen und Orten.
    Und jetzt im zweiten Teil lernt man diese Welt etwas besser kennen. Einfach toll, wenn auch leider etwas zu kurz nach meinem Geschmack.
    Hier hätte ich mir gerne noch einen dritten Teil gewünscht, der ausschließlich im Tintenreich spielen würde.
    Aber so ist es auch in Ordnung.
    Der perfekte Abschluss und gleichzeitig ein Neuanfang. Schön.

    Vom Schreibstil her hat sich nichts verändert. Frau Jager schreibt einfach spannend und unterhaltsam. Man möchte gar nicht aufhören zu lesen und ich kann einfach nur sagen: Bitte weiter so, Frau Jager! Ich freue mich schon auf Ihr nächstes Werk.

    Für den zweiten „Empire of Ink“-Teil „Die Macht der Tinte“ vergebe ich volle 5 von 5 Sternen.

  17. Cover des Buches Die neue Nachbarin (ISBN: B0CW183PZL)
    Gillian Hobbs

    Die neue Nachbarin

     (96)
    Aktuelle Rezension von: ineszappen

    Wie weit würdest du für deine Rache gehen? Ein Zuzug ist für die Gemeinde des Küstenstädtchens St. Pit immer eine Sensation. Entsprechend überschwänglich und voller Neugier begrüßen die Bewohner das frisch hinzugezogene junge Pärchen aus der Großstadt und helfen sogleich, die Umzugskartons im Haus zu verstauen. Scarlett und Jacob Dyer scheinen sich wunderbar in die Idylle einzufügen, doch die Bewohner ahnen nicht, dass Scarlett in Wahrheit nur ein Ziel verfolgt: ihre Rache. Scarlett Dyer hieß früher Olivia Lewis und war in ihrer Kindheit ein Teil der Gemeinde. Mehrere schreckliche Ereignisse führten dazu, dass sie in das Harrison-Hill-Hospital, eine psychiatrische Klinik, eingewiesen wurde. Nun, zwölf Jahre später, ist sie zurück und bereit, die Schuldigen büßen zu lassen. Ein chirurgischer Eingriff verhindert, dass man sie erkennt. Scarlett gibt sich charmant, hilfsbereit und humorvoll, doch hinter dem Rücken der ahnungslosen Gemeinde zieht sie Fäden, die St. Pit schon bald ins Chaos stürzen werden. Hierbei handelt es sich um eine Neuauflage von »Ich lüge bis du stirbst«. 

    ✎ 👉 Wie weit würdest du für deine Rache gehen? Teil 1. Rote Rache 1 Das Cover passt gut zur Reihe. Die Autorin beschreibt die tiefen Abgründe von St. Pit und seinen Bewohnern sehr gut. Mit Scarlett bin ich durch die schottischen Highlands gewandert und habe mich mit ihr den Schatten der Vergangenheit gestellt. Das Buch entwickelt von Anfang an einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann, bis man nicht auch das letzte Geheimnis enträtselt hat. Sehr spannend mit vielen Verwicklungen und unerwarteten Wendungen. Erzählt wird der Thriller aus verschiedenen Perspektiven, die einen tief in das Kleinstadt-Milieu eintauchen lassen. Ein raffinierter Thriller, der zeigt, dass Rache nicht vergänglich ist. Was ein Kindertrauma so alles auslösen kann. Scarlrtts Mission: Rache an allen Beteiligten, auch an ihren Eltern. Ihr Plan: Verwirrung stiften, Anstacheln, Intrigieren, bloß nicht selbst die Hände schmutzig machen. Erschreckend, was Mobbing alles auslösen kann! Ein schwarzhumoriger fesselnder Psychothriller voller Twists und Wendungen.




  18. Cover des Buches Empire of Ink 1: Die Kraft der Fantasie (ISBN: 9783646603439)
    Jennifer Alice Jager

    Empire of Ink 1: Die Kraft der Fantasie

     (72)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Auf den ersten Blick wirkt "Empire of Ink - Die Kraft der Fantasie" von Jennifer Alice Jager wie das typische Buch, dass jeder Lesefreund kennen muss, schließlich erzählt es von einer Parallelwelt, die nur allein durch das geschriebene Wort mit Tinte entstanden ist und Menschen, die Fantasiewesen und deren Welt sehen können, als Verrückt abgestempelt werden und oft in einer Irrenanstalt landen. Doch nur zehn Prozent der Weltbevölkerung haben das Talent diese Welt zu sehen, sie werden Madheads genannt und sind für eine geheime, militärische Organisation, die sich durch Verlage gegründet hat, von großem Nutzen. Eine von ihnen ist die siebzehnjährige Scarlett, die plötzlich unfreiwillig in eine Verfolgungsjagd verwickelt, und kurz darauf von einem der Soldaten aufgespürt wird, der ihrer Mutter weismachen will, dass sie ein Stipendium an der Gutenberg Universität bekommen hat. Cooper erklärt ihr, dass sie nicht verrückt ist und all das, was sie sieht einer sehr realen Fantasie entsprungen ist, die dafür sorgt, dass zwei Welten aufeinander prallen und sie ihnen helfen kann, wenn sie sich der Organisation anschließt...

    Scar ist eine starke Persönlichkeit, die gelernt hat, ihre Fantasien lieber für sich zu behalten. Ihr Vater sitzt bereits in einer Irrenanstalt und ihre Mutter hat sie ebenso aufgegeben, während sie sich selbst von den Männern ausnutzen lässt. Für Scar ist das, was sie sehen kann - Urwälder, die aus dem Efeu zwischen Autos und an Häusern wachsen, Bäume, die aus Fenstern eines Wolkenkratzers herausragen und an denen sich Affen von Ast zu Ast schwingen, goldene Phönixe statt Tauben, Schlaglöcher, die Tore zur Hölle sind und Hydranten, die sich in gigantische Würmer verwandeln - nicht beängstigend, sondern tröstlich. Sie selbst hat ihre Träume längst aufgegeben, ist keine gute Schülerin und fühlt sich fehl am Platz. 

    Als Cooper, ein Soldat mit einem viel zu großen Selbstvertrauen und dem Wissen, dass er gut aussieht, sie in das Geheimnis der Welt einweiht, weiß Scar, dass sie endlich angekommen ist. 

    Jennifer Alice Jagers Schreibstil macht es so ungemein leicht sich in "Empire of Ink" zu verlieren und das Buch recht zügig zu lesen. Die fantastischen Elemente, die geheime Organisation auf der Jagd nach entflohenen Geschichten und eine starke Hauptprotagonistin, die sich nichts gefallen lässt, bilden genau die richtige Mischung, dass man als Leser gespannt bleibt auf das, was noch enthüllt wird. 

    Es ist eine vertraute Geschichte, wo sich zwei Menschen treffen und die eine Person in der anderen etwas besonderes sieht, sie ausbildet, antreibt besser zu werden und man spürt, dass sich etwas zwischen ihnen entwickelt. Doch ganz so einfach ist es zwischen Scar und Cooper nicht, denn er ist Soldat, der Befehlen folgt, während Scar verstehen will wer diese Befehle gibt. Und dann gibt es noch einen anderen Jungen, Finn, auch ein Madhead, den die anderen Madheads als irre und krank bezeichnen, der ständig versucht zu fliehen und Scar schließlich einen Floh ins Ohr setzt, der die gesamte Organisation in ein anderes Licht stellt und ihre Neugier weckt

    Das Gebäude der Gutenberg Universität, die wirklich wie eine Mischung zwischen Uni und Militärstützpunkt aufgebaut ist, grenzt genau an die Fantasiewelt und die wenigen Berührungspunkte, die die Charaktere erleben, wecken die Lust mehr darüber zu erfahren. Doch irgendwie dringt man nicht so ganz vor. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes direkt vor der Nase, verlockend, und doch nicht greifbar. Die Autorin behält einiges für den zweiten Band zurück, was auch in Ordnung ist, doch irgendwie hat sich der Funke nicht so richtig breit gemacht, dass ich sofort nach der Fortsetzung greifen möchte. 

    Zunächst ist das Buch ein Versprechen für ein mysteriöses Abenteuer und Scar ist fetzig, sympathisch und nachvollziehbar. Auch die anderen Charaktere, besonders die Madheads Alfie, der Nerd und Jane, ihre neue Mitbewohnerin, drücken der Geschichte ihren besonderen Stempel auf, während man Cooper eigentlich nur durch Scars Augen kennen lernt und seine Persönlichkeit etwas auf der Strecke bleibt. Zwischen den Zeilen lässt sich aber erkennen, dass Cooper ein guter, zuverlässiger Mensch ist. Von den anderen Madheads erfährt man zunächst nur die Namen und sie kommen erst zum Ende des Buches wirklich vor. Wie sich die Geheimnisse offenbaren, war mir allerdings zu ungenau und das Drama, das die Geschichte antreibt, ist etwas zu übertrieben und hemmt die Charakterentwicklung eher, statt sie voran zu bringen. Die Autorin setzt auf ein Szenario, in dem sich die Hauptprotagonistin für eine Seite entscheiden muss. 

    FAZIT:

    Trotz Jennifer Alice Jagers mitreißendem Schreibstil hinkt "Empire of Ink" den Versprechungen des aufregenden Buchbeginns nach und verfängt sich in einer Verschwörung, die sich nur auf Mutmaßungen aufbaut, während die Fantasie - so nah greifbar - nicht komplett ausgenutzt wird. Eine starke, trotzige Hauptprotagonistin, die sich nichts gefallen lässt, erlebt eine Entwicklung, die sie kurz  zurückwirft und das ganze wird mit einer Portion übertriebenem Drama und typischen Liebesdreieck gewürzt. Es stellt sich eine wichtige Frage: Auf welcher Seite der Geschichte möchte man stehen?

    "Die Kraft der Fantasie" ist der Auftakt einer Dilogie und wird hoffentlich klarer im zweiten Band, denn man kann so viel aus dieser Geschichte rausholen und ich bin sicher, dass die Autorin einen Weg finden wird, alles zu einem Ganzen zusammen zu fügen. Nach diesem ersten Band weiß ich einfach nicht, wie sehr ich an die Fantasiewelt glauben soll, weiß aber auch, dass die reale Welt viel zu viele Geheimnisse hat. 

    Meine Abneigung gegen Liebesdreiecke ist einfach zu groß, deshalb wurde mir ein Teil des Buches unnötig madig gemacht, was stark in meine Gesamtbewertung einfließt. Davon sollten sich potenzielle Leser allerdings nicht abschrecken lassen, wenn der Klappentext überzeugend war. 

  19. Cover des Buches Heimkehren (ISBN: 9783742402370)
    Yaa Gyasi

    Heimkehren

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Gwhynwhyfar

    Der Anfang: «In der Nacht, als Effia Otcher in der nach Moschus riechenden Hitze von Fante-Land geboren wurde, wütete ein Feuer durch den Wald direkt vor dem Compound ihres Vaters. Es breitete sich rasch aus, zog tagelang eine Schneise. Es speiste sich von Luft; es schlief in Höhlen und versteckte sich in Bäumen; es brannte, loderte auf und schlug sich durch ohne Rücksicht auf die Verwüstungen, die es hinterließ, bis es zu einem Asante-Dorf kam. Dort verschwand es, wurde eins mit der Nacht.»


    Dieser berührende Roman ist episodenhaft geschrieben, fügt das Schicksal einer schwarzen Familie über Generationen zusammen. Die Geschichte zieht den Leser sofort hinein, bildgewaltig. Effia und Esi sind Halbschwestern, lernen sie sich jedoch nie kennen, denn ihre Lebenswege verlaufen von Anfang an getrennt. Im Ghana des 18. Jahrhunderts wird Effia mit einem Engländer verheiratet, der im Sklavenhandel zu Reichtum und Macht gelangt. Esi dagegen wird als Sklavin nach Amerika verkauft. Während Effias Nachkommen über Jahrhunderte sowohl als Opfer als auch Profiteure des Sklavenhandels werden, fristen Esis Kinder und Kindeskinder ihr Leben zunächst auf den Baumwoll-Plantagen der Südstaaten. 


    «Ja, mein Mann hat meiner Mutter zehn Pfund gezahlt, und das vor fünfzehn Jahren! Stimmt schon, Schwester, es ist gutes Geld, aber ich für meinen Teil bin froh, dass meine Tochter einen Fante geheiratet hat. Selbst wenn mir ein Soldat zwanzig Pfund bieten würde, wäre sie doch nicht die Frau eines Häuptlings. Und schlimmer noch, sie müsste in der Festung leben, weit weg von mir. Nein, nein, es ist besser, einen Mann aus dem Dorf zu heiraten, damit deine Tochter in deiner Nähe bleibt.»


    Effias Stiefmutter behandelt sie hart, und sie verwendet einen Trick, um sie loszuwerden: Sie redet ihr ein, dass sie zu ihrem Vorteil nur ihr verraten soll, wenn ihre Monatsblutung einsetzt, ansonsten darüber schweigen muss. Effia die Schöne, ist Abeeku versprochen, den sie liebt. Doch weil ihr die Mutter verbietet, zu verkünden, dass sie zur Frau gereift ist, hält man sie für unfruchtbar. Eines Tages erscheint James Collins, der neu ernannte Gouverneur der Festung von Cape Coast – der weiße Häuptling – hält bei Baaba um Effias Hand an. Die Stiefmutter rät ihrem Mann, sie den Weißen zu verkaufen, denn das Mädchen sei verflucht und der weiße Häuptling wisse ja nicht, dass sie unfruchtbar ist. Aus dem Dorf wird sie sowieso niemand nehmen. Ein prächtiges Brautgeld wird ausgehandelt, eins dass Abeeku nicht zahlen kann ... Zum Abschied erhält Effias «einen schwarzen Stein, der schimmerte, als wäre er mit Goldstaub überzogen.» In der Festung von Cape Coast, an der Goldküste, werden im Keller unter bestialischen Verhältnissen die Sklaven eingesperrt, bevor sie weitertransportiert werden. Der Auftakt der Erzählung.


    «Esi war seit zwei Wochen in einem Frauenverlies der Festung von Cape Coast. ... An ihrem vierzehnten Geburtstag war sie noch im Herzen von Asante-Land gewesen, im Compound ihres Vaters, des Großen Mannes. Er war der beste Krieger des Dorfes, und alle waren gekommen, um der Tochter, die mit jedem Tag schöner wurde, ihre Aufwartung zu machen.»


    Drei Jahrhunderte, sieben Generationen und zwei Kontinente: der Aschanti-Fante-Krieg, Sklaverei, der Amerikanische Bürgerkrieg, die sogenannte «Große Migration», die Kohleminen Alabamas, bis ins 20. Jahrhundert, zu den Jazzclubs und Drogenhäusern Harlems führt uns der Roman durch die Epochen. Schwarze als Menschen zweiter Klasse ... Sklaverei, brutale Ausnutzung von Arbeitskraft, Willkür, ungerechte Behandlung durch die Justiz; das Buch fasst alles Leid zusammen, das die weiße Welt beschert. Macht und Gier im Kolonialismus, Ketten und Peitschen, immer wieder unerträgliche Gewalt. Auf der anderen Seite die Sklavenfänger in Afrika, die Sklavenhändler, die Mithilfe der verfeindeten Stämme, die lieber andere auslieferten, als selbst gefangen zu werden, beteiligt waren – etwas, das gern unter den Tisch gekehrt wird. Das Aschantireich streckte sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts über nahezu das gesamte Staatsgebiet des heutigen Ghanas mit Ausnahme eines schmalen Küstenstreifens, der von den Fante-Staaten gebildet wurde.


    «Weil sein Körper bereits wusste, was seine Gedanken noch nicht ganz zusammengesetzt hatten: dass du in Amerika nichts Schlimmeres sein konntest als ein schwarzer Mann. Das war schlimmer als tot, du warst ein lebender Toter.»


    Trotz aller Brutalität ist der Roman unterhaltsam, gibt Einblick in die Familien, in deren Leben, das in großartigen Bildern. Yaa Gyasi hat gut recherchiert und schreibt eine Familiengeschichte entlang von historisch korrekten Ereignissen, gibt berührend authentisch die jeweilige Epoche wieder. Selbst als nach dem Bürgerkrieg die Slaverei aufgelöst wird, ist Freiheit nur ein Traum: «So was wie einen freien Nig... gibt es nicht.» Traumata, die sich durch die Generationen ziehen, eine Kette mit einem schwarzen Stein, die weitergereicht wird, eine Verknüpfung zur nächsten Generation. Zwei parallele Erzählstränge. Yaa Gyasi sagt in einem Interview, sie habe sich gezwungen, jeder Figur nur 20 bis 30 Seiten zu geben. Nicht das ganze Leben einer Person wird auserzählt, lediglich wichtige Stationen werden episodenhaft eingeschoben. Nach je einem Kapitel zu jedem Strang beginnt eine neue Generation. Das Feuer spielt eine wichtige Rolle. Effia wurde während eines Feuers geboren, dass Unglücks ihrer Geburt. Ebenso sind ihre Kinder und Kindeskinder vom Feuer geprägt; Brandmale, Narben der Peitschenhiebe, Hautfarbe, alles brennt sich in die Seele. Innere Narben der Identität. Trotz der kurzen Kapitel blättern sich im Kopf mit allen Sinnen die Szenerien breit aus und auch die Charaktere sind klar und mitreißend geschildert. Eine vielschichtige Erzählung, ein historischer Abriss der Afroamerikaner, eine berührende Familiengeschichte. Meine Empfehlung! 


    «Warum sollte ein Schwarzer schwimmen wollen? Der Boden des Ozeans sei übersät mit schwarzen Leichen»


    Yaa Gyasi wurde 1989 in Ghana geboren. 1991 zog sie mit ihrer Familie in die USA und lebte zunächst in Illionois und Tennessee. Von ihrem zehnten Lebensjahr an wuchs sie in Alabama auf. Sie hat Englische Literatur an der Stanford University studiert und einen Abschluss des Iowa Writers’ Workshop. Ihr Roman wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Pen/Hemingway Award for Debut Fiction und dem «5 under 30» Award 2016 der National Book Foundation. Heimkehren ist ihr erster Roman. Die Autorin lebt in den USA.

    https://literaturblog-sabine-ibing.blogspot.com/p/heimkehren-von-yaa-gyasi-rezension.html


  20. Cover des Buches Sinful Prince (ISBN: 9783736309906)
    Meghan March

    Sinful Prince

     (132)
    Aktuelle Rezension von: nine_liest

    In diesem Buch geht es um Temperance, die mit sich ringt, ob sie ihrem großen Traum folgen soll oder nicht. Durch einen schicksalhaften Zufall kommt sie ihrer wahren Berufung einen Schritt näher und entdeckt gleichzeitig eine völlig neue Welt, die ihre Sinne und ihr Herz zum Rasen bringt. Und Schuld daran ist ein unbekannter Mann, der ihr so unnahbar und fern erscheint. Oder doch nicht? 🤫🤔

    Pure Erotik ist das erste, was mir zu diesem Buch einfällt. Schon die Eingangsszene ist heiß und prickelnd und das zieht sich durch das ganze Buch. Das Buch hat knackige 260 Seiten und ist der erste Teil dieser Reihe. Die Geschichte hat mich gefesselt, ich wollte wissen, wer sich hinter dem unbekannten Mann verbirgt, denn er ist wirklich heiß. An manchen Stellen hat mir die Tiefe der Geschichte und der Charaktere gefehlt, aber ich werde auf jeden Fall den zweiten Teil lesen. 🔥💗


    - Mein Fazit -
    Story: erotisch und prickelnd
    Charaktere: sympathisch und geheimnisvoll
    Dialoge: amüsant und derb
    Schreibstil: leicht zu lesen


    Gesamtbewertung: 4/5 ⭐️
    Dieses Buch ist Erotik pur, also meiner Meinung nach ein Muss für alle Erotik-Leser! 🔥
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, allerdings hat mir an der einen oder anderen Stelle die Tiefe in der Geschichte und bei den Charakteren gefehlt. 😅

  21. Cover des Buches Der Graf von Sainte-Hermine (ISBN: 9783442378302)
    Alexandre Dumas

    Der Graf von Sainte-Hermine

     (8)
    Aktuelle Rezension von: karatekadd
    Das Buch habe ich im Dezember aus regelmäßigem Anlass geschenkt bekommen und mir auch gewünscht.

    Nun quäle ich mich etwas durch die über 1000 Seiten. Vielleicht hätte ich DIE DREI MUSKETIERE noch mal lesen sollen, um mich an den ständig abschweifenden Stil Alexandre Dumas wieder zu gewöhnen?

    Auf jedenfall les ich es zu Ende, denn gewohnt spannende Abenteuerliteratur ist es auf jeden Fall.

    Ich glaube, wenn man alle 300 Romane des Klassikers lesen würde, wäre man ein Aspirant für einen Lehrstuhl für französische Geschichte ;o))
    ----------------------------------
    Fortsetzung:

    Schwierig, schwierig: Hätte ich nicht gedacht.
    Eine unglaublich komplexe Geschichte, die Alexandre Dumas d.Ä. hier vorgelegt hat. Unvollendet und erst vor einigen Jahren als Manuskript wieder gefunden. Erzählt wird die Geschichte des Grafen Hector de Sainte-Hermine und seinen Abenteuern zur Zeit Napoleons. Es scheint, Monte - Christo ist wieder auferstanden, wenn man diese Abenteuer als junger Adliger im Bürgerkrieg, seine Verbannung, seinen Dienst als Korsar unter Surcourf, die Jagd auf Tiger und Panther in Birma, die Seeschlacht von Trafalgar und den Kampf in Italien gegen Banditen liest. Allerdings ist Endmond Dantes auf einem Rachefeldzug, während Hector alias Graf René die todessehnsucht plagt.

    Dumas braucht geschlagen 400 Seiten um nach dem Anfang wieder auf Hector zurückzukommen. Er übernimmt, laut Nachwort, viele Kapitel aus früheren Romanen und beschreibt den französischen Bürgerkrieg zur Zeit der ersten Republik ausführlich hoch drei.
    Napoleon, Josephine, Moreau, Nelson, Surcourf und viele andere historische Gestalten kommen nicht zu kurz.

    Im Nachwort wird auch erklärt, dass es Dumas Ansinnen war, mit Romanen eine riesige Geschichte Frankreichs zu verfassen und daher auf viele vermeintlich Nebensächlichkeiten einzugehen. Vorteil der Veröffentlichung ist es, dass viele Kapitel am Ende auch gut erklärt sind. Es muss eine schier unglaubliche Recherchearbeit gewesen sein, die der Sohn eines Generals unter Napoleon geleistet hat.

    Große Abenteuer, Heldentum und Heldenmut, Liebe, Krieg, Seefahrt, exotische Plätze, exzentrische Gestalten, wer das alles gern mag, soll es probieren. Aber ich warne schon mal vor: Zeit mitbringen. Und Wikipedia mitlaufen lassen.
  22. Cover des Buches The Girl in the Library - Historischer Liebesroman: An almost historical Romance (ISBN: B087MZL2J6)
    Kathi Unterberg

    The Girl in the Library - Historischer Liebesroman: An almost historical Romance

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Die junge Lady Harriet wäre eigentlich im perfekten Alter, um zu heiraten. Noch dazu ist sie adelig, hübsch, und kommt aus einer reichen Familie. Doch sie hat für sich beschlossen, keine Ehe einzugehen, da sie ein aufregendes Leben und keines als Hausfrau führen möchte. Schließlich stimmen ihre Eltern zu, dass Harriet zu ihrer Tante Lydia nach Oxford ziehen darf. Um sich die Zeit zu vertreiben, sucht Harriet nach einer Arbeit, doch die üblichen Dinge für Frauen interessieren sie nicht. Sie würde viel lieber in der Bibliothek arbeiten, die sowieso jemanden als Unterstützung sucht. Nur blöd, dass für diesen Beruf keine Frauen erlaubt sind. Und dann beginnt es zwischen ihr und dem mürrischen Bibliothekar Geoffrey Holmes auch noch ordentlich zu knistern…

     

    Die Figuren

    Harriet mochte ich sehr, sie ist unglaublich taff und lässt sich nichts anschaffen. Das hat mir imponiert. Trotzdem hat auch sie ihre sensible und empfindliche Seite, vor allem, wenn sie sich um andere sorgt. Durch diese Kombination empfand ich sie als besonders authentisch und sympathisch.

    Holmes ist wie der typische Bad Boy, nur in einem historischen Roman. Er ist verschlossen, mürrisch und lässt kein weibliches Wesen an sich heran, für unverbindliche Liebeleien ist er aber durchaus offen. Bitte nicht falsch verstehen, er gibt den perfekten männlichen Protagonisten für diese Geschichte ab, da er ähnlich stur wie Harriet ist. Trotzdem erinnerte er mich in seinen Verhaltensweisen sehr an die typischen Bad Boys aus New Adult-Büchern, nur eben im Jahrhundert davor.

    Die Geschichte

    Mir hat gut gefallen, wie sich die Lovestory zwischen Harriet und Holmes entwickelt. Ohne jetzt spoilern zu wollen, hat sie sich ganz anders entwickelt, als ich es erwartet hätte und das hat mir besonders gut gefallen. Klar war es jetzt keine hochspannende Geschichte mit absolut unvorhersehbaren Wendungen und vielen dramatischen Passagen, aber das habe ich von Anfang an gar nicht erst erwartet. Denn es ist einfach kein Fantasy, Krimi, Thriller, oder sonst was Actionreiches, sondern ein leichter historischer Liebesroman für Zwischendurch.

    Der Schreibstil

    Er passt einfach perfekt zur Geschichte: locker, leicht, humorvoll und einfach nur unterhaltsam für Zwischendurch.

    Das Cover

    Es gefällt mir, haut mich aber ebenfalls nicht so richtig vom Hocker. Mich persönlich spricht es jetzt nicht so hundertprozentig an, ich finde es aber trotzdem schön. Besonders gefällt mir die „Teilung“ in der Mitte, weil es mich an ein auseinandergerissenes Blatt Papier und somit an die Bibliothek erinnert. Auch die filigranen Details in Gold finde ich sehr schön.

     

    Fazit

    „The Girl in the Library“ ist ein sehr lockerer und unterhaltsamer historischer Roman, der perfekt für Zwischendurch ist. Obwohl mich die Geschichte nicht so wirklich vom Hocker hauen konnte, habe ich mit dem Buch einige tolle Stunden gemeinsam mit Harriet im Oxford des 20. Jahrhunderts verbracht.

  23. Cover des Buches Wenn Märchen sterben (ISBN: 9783985956166)
    Frank Esser

    Wenn Märchen sterben

     (74)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    4,5 Sterne

    Der zweite Band dieser Thriller-Reihe hat mich sehr fesseln können. Zwei Frauenleichen werden kurz nacheinander entdeckt. Beide Tote hat der Mörder wie Figuren aus einem Märchen hergerichtet, nachdem er sie äußerst gewaltsam getötet hat. 

    Ich mochte die Ermittlungsarbeit der Kommissare und das Rätselhafte an dieser ganzen Geschichte. So blieb die Spannung immer hoch. Das Motiv des Täters liegt in der Vergangenheit, und diese Spurensuche, die bis weit in die Vergangenheit hineinreicht, mag ich grundsätzlich immer gerne. 

    Für mich ein sehr gelungener, spannender und rätselhafter Thriller, der auch unter die Haut geht. 

    30.07.2024

  24. Cover des Buches Methoden der empirischen Sozialforschung (ISBN: 9783503126187)
    Peter Atteslander

    Methoden der empirischen Sozialforschung

     (5)
    Aktuelle Rezension von: variety
    Da dieses Buch schon in der 12. Auflage erschienen ist (2008), kann man sicher von einem Standardwerk sprechen (der Autor behauptet im Vorwort, dass für sein Werk "offensichtlich nachhaltiger Bedarf" bestehe). Das kann ich weder bestätigen noch widerlegen. Für mich als Einsteiger ins Thema fehlen mehr konkrete Beispiele (auch wenn der Exkurs zur Storchen-Theorie ganz amüsant ist). Auch ist das Layout nicht bestens geeignet, um aus diesem Buch für eine Prüfung zu lernen. Gut finde ich hingegen die Fragen, die er am Schluss von jedem Kapitel stellt ("Anregung zur Selbstkontrolle" nennt er diese). Hilfreich wären da aber Lösungen (z. B. im Internet).

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