Bücher mit dem Tag "ende 19. jahrhundert"
70 Bücher
- Sarah Lark
Das Lied der Maori
(288)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisDieser zweite Band aus der Neuseeland-Reihe „Im Land der weißen Wolke“ handelt hauptsächlich von Gwyneiras und Helens Enkelinnen Kura und Elaine. Kura ist Halbmaori und eine Schönheit. Das weiß sie zu nützen und spannt nicht nur ihrer Cousine Elaine den Verlobten aus, sondern will auch noch eine bekannte Sängerin werden. Die Stimme dazu hätte sie, mit der Disziplin hapert es ein wenig. Und so verlässt sie Mann und Kind, um mit einem halbseidenen Impresario, der vor allem an sich selbst denkt, durchzubrennen.
Die verlassene Elaine, die sich für Pferde, Hunde und Schafe interessiert, heiratet einen Farmer, der sich als gewalttätig entpuppt. Als sie auf ihn schießt, glaubt sie ihn tödlich verletzt zu haben und flieht.
Meine Meinung:
Der zweite Teil der Reihe hat sich gut lesen lassen. Die knapp 800 Seiten waren im Nu gelesen.
Die Geschichte selbst ist manchmal vorhersehbar. Hin und wieder musste ich schmunzeln. Und an anderer Stelle hätte ich der selbstsüchtigen Kura am liebsten die Pest an den Hals gewünscht.
Gut gelungen ist die Darstellung der Lebensweise der Menschen im Neuseeland des 19. Jahrhunderts. Träume, die nicht in Erfüllung gehen, Entbehrungen und dennoch Sehnsucht nach dem Land. Geschickt ist auch die Lebensart der Maori eingeflochten, die den europäischen, puritanischen Einwanderern mit ihren gänzlich anderen Moralvorstellungen, ziemlich barbarisch vorkommen müssen. Ein interessanter Fokus liegt auf der Musik der Maori.
Fazit:
Gerne gebe ich hier 4 Sterne und widme mich demnächst den anderen Bänden.
- Arthur Conan Doyle
Die Abenteuer des Sherlock Holmes
(204)Aktuelle Rezension von: AleshaneeEin Skandal in Böhmen
Eine delikate Angelegenheit wird an Sherlock Holmes herangetragen: ein kompromittierendes Foto befindet sich im Besitz von Irene Adler, die von Holmes immer nur als "die Frau" bezeichnet wird. Ein hochrangiger Adliger bitte ihn darum, das Foto wieder zu beschaffen, um einer Erpressung vorzubeugen. Watson (frisch verheiratet) ist zufällig zugegen und hilft seinem Freund, seinen ungewöhnlichen Plan auszuführen. Allerdings hat Holmes nicht mit der Raffinesse "der Frau" gerechnet... Ein schöner Clou am Ende und ein guter Einstieg, in dem man Holmes Maskeraden schon gut kennenlernt ★★★★
Der Bund der Rothaarigen
Mr. Wilson sucht Sherlock Holmes auf, der er plötzlich eine doch lukrative und einfache Stellung verloren hat - und sich die Hintergründe nicht erklären kann.
Eine humorvolle und kuriose Geschichte, die mich anfangs sehr merkwürdig vorkam, ich aber dann doch recht schnell auf die Lösung gekommen bin, weil es diese Art von Kriminalfall in Filmen gab. Wahrscheinlich mit dieser Geschichte als Vorlage :) ★★★★
Ein Fall geschickter Täuschung
Hier gibt ein verschwundener Bräutigam einige Rätsel auf. Kurz vor der Hochzeit verlassen ist die Braut todunglücklich und erhofft sich von Holmes, dass er ihn wieder findet. Keine aufregende Geschichte mit einer einfachen Erklärung, die mich aber doch überrascht hat. ★★★
Der Mord im Tale von Boscombe
Holmes und Watson machen sich auf den Weg ins Boscombe Tal. Der erste Mordfall in den Kurzgeschichten bisher und nach den Indizien steht für Scotland Yard fest, dass der Sohn seinen Vater umgebracht hat. Aber die Ermittlungen ergeben schnell, dass einiges daran nicht zusammenpasst. Interessant aufgezogen mit einer guten Auflösung. Ich bemerke, dass Holmes doch öfter mal spöttelt bzw. einen gewissen Humor hat, das war ich bisher in den Adaptionen gar nicht gewohnt! ★★★★
Fünf Apfelsinenkerne
Nach dem Erhalt von 5 Apfelsinenkernen sterben Onkel und Vater des jungen John Openshaw. Als er selbst ebenfalls solche Kerne per Post erhält, wendet er sich Hilfe suchend an Holmes. Die Lösung war etwas unbefriedigend und insgesamt eine etwas schwächere Geschichte. ★★
Der Mann mit der Schramme
Direkt zu Beginn wird man mit den berühmt / berüchtigten Opiumhöhlen in London zu dieser Zeit konfrontiert. Um einem Freund zu helfen begibt sich Dr. Watson in eines dieser schrecklichen Etablissements und steckt direkt schon in einem neuen Fall mit Sherlock Holmes. Das mysteriöse Verschwinden eines Mannes gibt einige Rätsel auf. Ich fands eine amüsante Geschichte, auch wenn ich schon etwas zu schnell auf die Lösung kam. ★★★★
Die Geschichte des blauen Karfunkel
In einer auf der Straße verlorenen Weihnachtsgans wird ein höchst seltener und teurer Edelstein gefunden. Für Holmes durch den bizarren Fundort ein höchst eigentümlicher Fall, den er natürlich aufzuklären versucht - vor allem, da dieser seltene blaue Stein vor einigen Tagen gestohlen worden ist. Eine amüsante Geschichte die wortwörtlich von einem zum anderen führt - und schließlich natürlich auch zum Täter. ★★★★
Das gesprenkelte Band
Diese Geschichte ist mir wohl bekannt - ich glaube, auch eine der bekannteren? Jedenfalls wusste ich alles schon im voraus, was aber der vergnügsamen Aufklärung keinen Abbruch getan hat.
Eine junge Lady bittet Holmes um Hilfe, da vor einiger Zeit ihre Zwillingsschwester kurz vor der Hochzeit ums Leben kam - und sie nun befürchtet, in die gleiche Situation und vielleicht zu Tode zu kommen. Der herrische Stiefvater scheint hier von Anfang an verdächtig...
Diese Geschichte mag ich sehr und hab sie wieder total genossen! ★★★★★
Der Daumen des Ingenieurs
Dr. Watson erzählt von seiner kürzlichen Heirat und dem Auszug aus der Baker Street im Sommer 1889. Als ein Patient bei ihm hereinschneit mit einer äußerst abstrusen Geschichte, bringt er ihn sogleich zu Holmes, der sich dieser natürlich annimmt. Irgendwie interessant, aber auch nicht so wirklich spannend. ★★★
Der adlige Junggeselle
Hier gibt eine verschwundene Braut Rätsel auf. Eine Heirat in den höchsten Kreisen, über die sogar in den Zeitungen berichtet wird, lässt den Bräutigam Lord Robert St Simon in der Baker Street aufschlagen. Denn seine frisch angetraute Frau ist unter ungewöhnlichen Umständen plötzlich verschwunden - und natürlich kann Holmes alsbald das Rätsel lösen. ★★★
Die Beryll-Krone
Ein Bankier ist in wahrer Not, denn die Beryll-Krone, die er zu hüten geschworen hat, wurde gestohlen - und auch noch sein Sohn scheint unter starkem Verdacht zu stehen. Sherlock Holmes allerdings ist wie immer nicht überzeugt, auf die offensichtlichen Details zu achten, sondern tiefer zu gehen und genauer hinzuschauen. Ein verzwickter Fall mit einer Auflösung, die mich dann doch nicht wirklich überrascht hat. Trotzdem unterhaltsam! ★★★★
Die Blutbuchen
Die Anstellung zur Gouvernante scheint eine junge Dame sehr zu befremden, weshalb sie Holmes um Hilfe zur Entscheidung bittet. Eine sehr seltsame Anfrage, die eigentlich nichts mit detektivischem Spürsinn zu tun hat - doch Holmes ahnt schnell, dass hier mehr dahintersteckt.
Der Fall war etwas verzwickt und für einen kurzen Moment auch leicht unheimlich. Mir hat er sehr gut gefallen und man konnte bei der Auflösung auch selber etwas mit rätseln! ★★★★★
Mein Fazit
Insgesamt war ich manchmal tatsächlich ein bisschen enttäuscht. Es ist natürlich schwierig, wenn man so viele verschiedene Übersetzungen liest, ich hab mir hier teilweise Bücher unterschiedlicher Ausgaben ausgeliehen - und ich glaube, dass hier auch viel verloren gehen kann wenn man nicht das Original liest.
Ich kenne viele der Geschichten als Hörspiele aus dem Maritim Verlag mit Christian Rode und Peter Groeger als Sprechern, die super gemacht sind, aber auch kleine Abweichungen zu den Originalen haben. Die aber auch oft noch die Spannung erhöhen und etwas ausbauen.
Vielleicht war ich hier deshalb manchmal etwas von der Kürze irritiert, aber ich freu mich trotzdem auf die weiteren Geschichten - sind auf jeden Fall immer wieder kleine Highlights dabei.
- Frank Wedekind
Frühlings Erwachen
(341)Aktuelle Rezension von: Ann-SophiliusScham und Engstirnigkeit. Wie dies im Zusammenhang mit den pubertären Veränderungen des Körpers und die diesbezügliche Offenheit der Bezugsperson (meist Eltern) eine besonders wichtige Rolle spielt, wird in diesem Werk von Frank Wedekind sehr eindrücklich erklärt. Hätte die Mutter der Tochter doch erklärt, wie Kinder gezeugt werden, anstelle mit blumigen Begriffen um sich zu werden, wäre der Sohn doch nicht an seinen Schulnoten zugrunde gegangen, hätten die Lehrer und Eltern ihn besser unterstützt, so hätte er vor lauter Versagensängsten sich nicht das Leben genommen und der paradoxe Kampf des Melchior mit den Lehrmeistern, welche einer wahren Argumentation völlig aus dem Weg gehen, ohne sich auch nur einmal auf die Sicht eines jungen Erwachsenen einzulassen, der auf der Suche nach sich Selbst ist und sich gerade völlig neu entdeckt. Zwischen diesen Seiten steckt unglaublich viel (traurige) Wahrheit.
- Carina Richter
Eine unbeugsame Lady
(27)Aktuelle Rezension von: Pretty91Eine kurzweilige, jedoch für mich eher weniger fesselnde Story. Die zentrale Figur, Mary Anne, finde ich als Charakter unsymphatisch dargestellt. Ihre Handlungen sind eher verwirrend, als das sie wirklich in die damalige Zeit passen. Die Protagonistin agiert häufig unüberlegt und erweckt den Anschein, das sie eher eine verwöhnte, junge Adelige ist und weniger für die damalige Frauenbewegung steht.
Ingesamt lässt sich das Buch flüssig lesen, jedoch hätte ich mir mehr Tiefgang im Inhalt gewünscht.
- Laura Baldini
Lehrerin einer neuen Zeit
(137)Aktuelle Rezension von: rose7474Da ich sehr gerne Romanbiografien lese freute ich mich als ich diese aus der Bücherei ausleihen konnte. Über Maria Montessori wusste ich nicht sehr viel.
Der Schreibstil der Autorin gefiel mir sehr gut und kam gleich gut in die Geschichte rein. Es war wirklich erschreckend wie früher mit behinderten und geistig behinderten Menschen umgegangen wurde.
Ich habe diese Romanbiografie gerne gelesen und hätte aber gerne noch gerne mehr über Maria Montessori erfahren. Es gab für mich kleinere Längen. Daher 4 Sterne und eine Leseempfehlung.
- Lisa Graf-Riemann
Dallmayr. Der Traum vom schönen Leben
(100)Aktuelle Rezension von: Feuerherzchen84Wir befinden uns im Jahr 1897 in München. Familie Randlkofer hat das Haus Dallmayr gekauft und macht es zu einem exotischen Feinkostgeschäft. Sohn Hermann der das Erbe antreten soll verliebt sich in Cousine Balbina. Elsa die Tochter des Hauses hat nur Flausen im Kopf. Der Hausherr erkrankt schwer und sein Bruder intrigiert gegen seine Schwägerin.
In dem Buch wird einiges geboten, es gibt, Drama, Liebe, Liebeskummer, Leid, Geldsorgen, tiefe Freundschaften und weit entfernte Reisen. Ich war von den ersten Seiten an gefesselt und man merkte gar nicht das es über 600 Seiten zu lesen sind. Ich freue mich auf Band 2.
- Theodor Fontane
Der Stechlin
(92)Aktuelle Rezension von: Monika_BrigitteStechlin, Brandenburg, 1890er Jahre: Der verwitwete Landadelsmann Dubslav von Stechlin wartet auf seinen Sohn Woldemar, welcher seinen und den Besuch zweier Kammeraden aus seinem Regiment durch Telegrafie ankündigte. In der Folge gibt es viele Unterhaltungen, Menschen lernen sich kennen, tauschen sich aus, vertreten ihre Meinungen. „Zum Schluss stirbt ein Alter und zwei Junge heiraten sich, - das ist so ziemlich alles, was auf 500 Seiten geschieht.“ Mit diesen Worten beschreibt Fontane selbst die Handlung seines Werks.
„>>Aber der Stechlin! Was ist der Stecklin?<<
>>Das ist ein See.<<
>>Ein See. Das besagt nicht viel. (…) Aber was hat der Stechlin?<<
>>Er hat Weltbeziehungen, vornehme, geheimnisvolle Beziehungen, und nur alles Gewöhnliche (…) hat er nicht. (…) Und wenn es in Java oder auf Island rumort oder der Geiser mal in Doppelhöhe dampft und springt, dann springt auch in unserm Stechlin ein Wasserstrahl auf, und einige (wenn es auch noch niemand gesehen hat) , einige behaupten sogar, in ganz schweren Fällen erscheine zwischen den Sprudeln ein roter Hahn und krähe hell und weckend in die Ruppiner Grafschaft hinein.“ (S.145)
Diese Sage vom Hahn im Stechlinsee ist ein brandenburgischer Mythos. Wen es heute an den Stechlinsee zieht, kann sich neben einem großen roten Hahn aus Holz fotografieren und die ohrenbetäubende Ruhe der Mecklenburgischen Seenplatte in sich aufnehmen. So ruhig wie der mit 70 Metern tiefste See Brandenburgs mit seinem beeindruckend klarem Wasser ist auch der von der Rezeptionsgeschichte als Fontanes erzählerisches Hauptwerk bezeichnete Gesellschaftsroman.
Die, in den Unterhaltungen, welche dem Roman seinen Grund und Boden geben, diskutierten Themen Konservativismus vs. Sozialdemokratie und preußischer traditionalistischer Landadel vs. Großstadtökonomie lassen sich auf den Grundkonflikt Alter vs. Jugend hinunterbrechen. Der alte Stechlin vertritt die traditionellen Werte, während sein Sohn als Vertreter der neuen Generation den Fortschritt und den Aufbruch in ein modernes, technologisiertes Jahrhundert repräsentiert. Der Roman versäumt es eine befriedigende Lösung für diesen Konflikt aufzuzeigen. Einerseits fasst Fontane den Entschluss: „Nicht so ganz unbedingt mit dem Neuen. Lieber mit dem Alten, soweit es geht, und mit dem neuen nur, soweit es muss.“( S.372), andererseits lässt er die Verkörperung der alten Generation zum Schluss sterben und das junge Glück triumphiert. Eine neue Generation der Stechline ist gesichert und „es lebe der Stechlin.“ (S.416)
Die Gediegenheit des Romans entschleunigt den Rezipienten und unterhält, aber meiner Meinung nach, muss man den Stechlin nicht gelesen haben. Einen Aktualitätsbezug kann man dem Roman schlecht abgewinnen. Er beeindruckt im Hinblick auf seine kulturhistorische Einordnung in die literarische Strömung des Realismus und seiner Kraft im gesellschaftlichen Diskurs des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Doch, wer weder Literaturwissenschaftler noch Historiker oder Stechliner ist, kann dem Roman keinen Erkenntnisgewinn entlocken.
So wie sein Protagonist Dubslav erlebte auch Fontane nicht den Übergang in ein neues Jahrhundert. Er starb wenige Monate bevor sein letzter Roman in Buchform erschien. In Anbetracht der historischen Ereignisse des frühen 20. Jahrhunderts vielleicht kein schlechtes Schicksal. Wer weiß, was Fontane dann geschrieben hätte.
DER STECHLIN| Theodor Fontane| Fischer Taschenbuch| Fischer Klassik| 2008| 429 Seiten| 8,50€
- Ana Veloso
Der Duft der Kaffeeblüte
(196)Aktuelle Rezension von: testethar"Der Duft der Kaffeeblüte" spielt in Brasilien des 19. Jahrhunderts.
Vita, die Tochter eines Kaffeebarons verliebt sich ausgerechnet in den Verfechter der Abschaffung der Sklaverei namens León Castro. Da die Kaffeeplantagen nur aufgrund von Sklaverei zum Wohlstand der Kaffeebarone führen, wäre die Abschaffung der Sklaverei natürlich ein Katastrophe.
Des Weiteren bekommt man auch sehr viel mit über das Leben der Sklaven und die Zeit während der Abschaffung der Sklaverei. Diese bringt anfangs nicht die erhoffte Freiheit. Die Lebensbedingungen sind meist immer noch katastrophal.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Sie hat das Brasilien des 19. Jahrhunderts sehr gut geschildert. Letztendlich waren mir alle Befürworter der Sklaverei recht unsympathisch. Damals kannten die Menschen es nicht anders, aber zur heutigen Zeit wäre man über einige Aussagen überrascht. Deswegen konnte ich mich leider gar nicht mit der Protagonistin Vita anfreunden. Sie ist zwar eine sehr starke und selbstbewusste Frau, jedoch war sie nie wirklich bereit anstatt Sklaven Menschen zu sehen. Mir hat ein wenig die Entwicklung bezüglich dieses Themas gefehlt.
Umso mehr war mir die Herzlichkeit und Offenheit aller Sklaven auf Anhieb sympathisch. Diese Menschen haben das heutige Brasilien so stark geprägt und dennoch sind die Unterschiede zwischen der weisen und schwarzen Bevölkerung immer noch so gravierend.
Kann das Buch allen empfehlen, die historische Romane mögen und eine Reise nach Brasilien machen möchten zur Zeit der Abschaffung der Sklaverei.
- Marie Lacrosse
Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre
(80)Aktuelle Rezension von: missbooknerdIch habe das erste Buch der Kaffeehaus-Trilogie gerne gelesen und wollte immer wissen, wie es weitergeht. Bisher habe ich wenige Bücher mit österreichischem Dialekt gelesen, das fand ich sehr sympathisch. Letztendlich zeigt der historische Bezug am Ende des Buches, dass die Autorin sehr umfangreich recherchiert hat, was ich bewundere, da bestimmt viel Arbeit dahinter steckt. Ich würde das Buch auf jeden Fall allen empfehlen, die gerne historische Romane lesen.
- Iny Lorentz
Aprilgewitter
(156)Aktuelle Rezension von: MuschelLeider konnte mch diese Reihe nicht fesseln.es war fuer mich nicht spannend so wie die anderen Romane des Autorenpaares. Schade.
- Thomas Willmann
Das finstere Tal
(173)Aktuelle Rezension von: kaelleEin beinahe unzugängliches Hochtal irgendwo in den Alpen, abgeschirmt vom Rest der Zivilisation, wird kurz vor Einbruch des Winters von einem Fremden aufgesucht. Zunächst will man ihn umgehend wieder fortschicken, doch dann entscheiden die, die etwas zu sagen haben, doch, dass er im Haus einer Witwe bleiben darf, vorausgesetzt er zahlt gut und geht ihr und ihrer Tochter zur Hand. Der Fremde verhält sich zurückhaltend und höflich und geht seiner Profession, der Malerei, nach. Obwohl bis dahin nichts Unheilvolles geschieht, liegt doch von Anfang an etwas Bedrohliches in der Luft. Nach einer Fehlgeburt einer Kuh sehen das auch die Bewohner des Tals so. Und tatsächlich ereignen sich kurz darauf zwei Unglücksfälle, die zu einem wahren Gemetzel führen. (Das wage ich als Triggerwarnung an dieser Stelle zu verraten.)
Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen so durchweg düsteren, atmosphärisch dichten Roman gelesen zu haben. Dadurch ist er auch von der ersten bis zur letzten Seite ungemein spannend. Dem Autor gelingt es darüber hinaus, eine zur Handlung und zum Setting perfekt passende Sprache zu finden, die leicht altmodisch anmutet, literarisch und detailverliebt ist. Diese Detailverliebtheit war mir teilweise aber auch etwas zu viel des Guten, vor allem im letzten Drittel, als ich begriffen habe, wie alles zusammenhängt.
Wer spannende, gut geschriebene Bücher und die Berge mag, sollte diesen Roman lesen. Wer mit Gewaltszenen nicht klar kommt, sollte jedoch die Finger davon lassen.
- Frances Hodgson Burnett
Sara, die kleine Prinzessin
(158)Aktuelle Rezension von: loasiIch bin auf dieses Buch gekommen, weil ich irgendwie herausgefunden habe, dass die Autorin dieses Romans auch den "Kleinen Lord" geschrieben hat, wovon ich ja größter Fan bin. Kaum herausgefunden, schon gekauft und so kam es dazu, dass ich dieses Prachtexemplar hier ziemlich schnell durchgelesen habe.
Es handelt von dem kleinen Mädchen Sara, welches von ihrem reichen Vater auf ein Mädchen-Internat geschickt wird. Dort nimmt alles seinen Lauf (eine nähere Beschreibung wär an dieser Stelle schon ein Spoiler) und so kam es, dass es mir während meiner Lesestunden weder an Tragik, Ärger und Wut, noch an Freude, Herzenswärme und Liebe fehlte (absolut poetisch ausgedrückt, ich weiß). Die Figur der Sara kann ich wohl zu einer meiner liebsten Romanfiguren ernennen, da sie so außergewöhnlich gutmütig und unschuldig ist. Ich könnte eine wahre Hymne über ihren Charakter und ihre Art schreiben, so besonders ist sie.
Nach kurzer Schwierigkeit beim Reinkommen lief alles wunderbar und die Geschichte hat mich mitgerissen. Mit dem alten Ausdruck kommt man ohne Probleme klar und das Lesen geht flüssig.
Ich tu mich schwer, muss dem Buch aber doch 4 statt 5 Sterne geben, da mir das Ende dann doch ein wenig zu schnell war. Ich glaube, Wendepunkt der Storyline und Ende haben zusammen 20 von 256 Seiten ergeben, das war ein bisschen schade, da hätte ich dann doch mehr erwartet.
Alles in allem aber ein total klasse Buch, fast genauso süß wie der kleine Lord, der hat bei mir allerdings eh einen unanstreitbaren Platz, da mit dem Weihnachtsfilm schon viele Erinnerungen verbunden sind :)
- Anna Jessen
Die Insel der Wünsche - Stürme des Lebens
(75)Aktuelle Rezension von: LesekerstinEin ganz bewegender Roman, der in Hamburg beginnt und dieser erste Teil in Helgoland endet. Ich habe das Buch sehr genossen und kann nur sagen er lässt sich in einem Rutsch wegschmökern, weil er so flüssig geschrieben ist. Die Geschichte ist sehr schön und trotzdem trauig. Der erste Teil, aber macht einen auch Neugierig auf Band zwei und drei! Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter!
- Carmen Lobato
Im Tal der träumenden Götter
(31)Aktuelle Rezension von: HelgaRDieser zweite Teil beginnt über 20 Jahre nach dem ersten Teil und erzählt die Geschichte von einem Jahr, von 1888 bis 1889.
Katharina und Benito Alvarez leben noch immer in Mexiko. Josefa die Tochter von Katharina feiert ihren 21. Geburtstag, fühlt sich aber immer gegenüber Anavera, der leiblichen Tochter Benitos, aufgrund ihres Aussehens zurückgesetzt und ungeliebt. Sie zieht sich von allem zurück und geht nach Mexiko-Stadt zu ihrem Stiefvater, um ein eigenständiges Leben zu beginnen.
Benito ist nun Gouverneur und lebt hauptsächlich in Mexiko-Stadt. Er setzt sich vor allem für die Armen ein, was aber einigen nicht besonders gefällt. Vor allem Jaime, der Sohn des Großgrundbesitzers Felipe Sanchez Torrija, hat es auf die Einheimischen abgesehen, die für ihn nur Wilde sind. Leider ist er noch dazu der Nachbar von Katharina auf El Manzanal. Und ausgerechnet Josefa lernt ihn kennen und verliebt sich in ihn. Benito hat nun einen sehr schweren politischen Stand, weil Jaime über Josefa versucht, in bloßzustellen und zu beleidigen.
Obwohl es nur ein Zeitraum von einem Jahr ist, ist die Geschichte vollgepackt mit Überraschungen und vielen Wendungen. Die Seiten, in sehr schöner Sprache geschrieben, fliegen nur so dahin, man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Die Personen sind einem bereits vertraut und mit viel Liebe und Intensität dargestellt, man lebt, leidet und freut sich mit ihnen. Sehr gut recherchiert und wieder wunderbar mit eingeflochten die Situation in Mexiko zu dieser Zeit. Abgerundet wird das Buch noch mit einem herrlichen Cover und am Ende findet man noch ein Glossar und ein Personenverzeichnis.
Ein würdevoller Nachfolger und von mir aus könnte es auch noch einen dritten Teil geben.
- Lothar Schmid
In den Schluchten des Balkan (Taschenbuch)
(41)Aktuelle Rezension von: rallus4.Teil eines der besten Abenteuerromane. Weiter geht es durch den Balkan und die Schilderung der Geographie und der dort lebenden Menschen ist wie immer sehr plastisch, man kann sich vorstellen warum dort das Pulverfass für den 1. Weltkrieg war. - Rudyard Kipling
Kim
(40)Aktuelle Rezension von: SchlehenfeeIndien um 1890: der Waisenjunge Kim, auch genannt „kleiner Freund aller Welt“, treibt sich auf den Straßen Lahores herum, als er auf einen tibetischen Lama trifft. Kim, eigentlich ein Weißer, hilft dem Lama bei seiner Suche nach einem Fluss, der ihm Erleuchtung verschaffen soll und wird sein „chela“ (Schüler). Aber auch der Junge ist ein Suchender: ein roter Stier auf grünem Grund soll ihm zu einer wohlhabenden Zukunft verhelfen. Als Kims Prophezeiung wahr wird, wird er Teilnehmer am „Großen Spiel“, dem „Spionagekrieg“ zwischen Großbritannien und Russland um die Vorherrschaft auf dem Subkontinent und im Himalaya.
„Kim“ ist neben dem Dschungelbuch Rudyard Kiplings bekanntester Roman und wurde oft als Jugendbuch bezeichnet. Das ist es meiner Meinung aber überhaupt nicht, auch wenn der Protagonist ein Teenager ist.
Durch die Wanderung mit dem Lama erhält der Roman eine starke religiös-philosophische Thematik, unter anderem das „Rad des Lebens“ und vieles anderes aus dem Buddhismus erwähnt, wo ich mich sehr oft hilfesuchend an das Glossar wenden musste.
Dann fließen natürlich auch die zahlreichen verschiedenen Kasten, Völker, Religionen und Gebräuche Indiens ein, auch hier musste ich sehr oft hinten nachschlagen. Kipling hat mir dadurch aber ein sehr lebendigen, wenn auch exotischen Eindruck vom kolonialen Indien und den Menschen dort geschaffen. Man sieht das Gewimmel auf den Straßen, die vielen Trachten und Dialekte förmlich vor sich. Hindus, Moslems, Buddhisten und Christen haben ihre eigenen Ansichten und Ausdrücke und Kim bedient sich bei allen gleichermaßen. Doch dies bedeutete für mich, dass mir das Lesen oft nicht leicht fiel und ich mich sehr konzentrieren musste. Die meisten der religiös-philosophischen Passagen zogen sich für mich im Laufe der Handlung dann auch. Eben kein Buch für zwischendurch.
Kurzweiliger und spannender wurde es dann bei Kims Aufenthalt in der Schule und schließlich beim „Großen Spiel“. Aber auch hier werden Zusammenhänge oder Personen manchmal nur angedeutet bzw. nicht klar genannt. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Verfilmungen des Buches sich auch mehr auf dieses Thema konzentrieren.
Kim als Protagonist hat mir sehr gut gefallen. Er ist gewitzt, schlagfertig und durch seinen direkten Kontakt mit den Einheimischen sein ganzes Leben lang so ganz anders als die anderen Weißen im Buch. Dies wird in einigen Abschnitten besonders deutlich. Wenn man bedenkt, dass das Buch am Ende des Viktorianischen Zeitalters erschien, als das Empire auf dem Höhepunkt war und der Nationalismus aufblühte, muss ich Rudyard Kipling meinen Respekt dafür zollen, dass er die Einheimischen nicht von oben herab beschreibt, sondern als gleichwertig mit ihren “Kolonialherren“ und somit sehr tolerant. - Lothar Schmid
Der Schut (Taschenbuch)
(58)Aktuelle Rezension von: Winslow-PeckWieder einmal zieht Kara Ben Nemsi, der Ich Erzähler, durch ferne Länder um Land und Leute zu studieren und so Stoff für seine Bücher zu sammeln. begleitet wird er wieder von Omar und Osko, die beide wegen der Blutrache mitreisen, und seinem treuen Freund und Helfer Hadschi Halef der mit seinem Übermut so einige Schmunzler auslöst. "Der Schut" schließt an die vorigen 5 Bände der Orienterzählungen an und ist das Finale auf der Suche nach dem Bandenanführer. Wieder einmal toll erzählt von Karl May, wobei er immer dezent aber dennoch pralerisch wiedergibt wie er zu allen genialen Einfällen kommt und allen anderen haushoch überlegen ist. Ein Typischer Karl May! - Susanne Goga
Der verbotene Fluss
(129)Aktuelle Rezension von: KatjuschkaDie Berlinerin Charlotte Pauly will 1890 als Hauslehrerin nach England gehen.
Deutsche Gouvernanten sind in England zu dieser Zeit hoch angesehen und daher findet sie recht schnell eine Stelle in Chalk Hill, wo sie für die Ausbildung der 8-jährigen Emily verantwortlich ist.
Der frühe Tod von Emilys Mutter ist für alle ein Tabu, Sir Andrew verbietet es dem gesamten Personal des Hauses, über seine verstorbene Frau zu sprechen.
Selbst Emily spricht zuerst nicht über sie, kann nicht einmal das Wort Mutter aussprechen.
Emily wird mit ihrer unverarbeiteten Trauer offensichtlich nicht fertig, sie hat Alpträume und Visionen von ihrer Mutter.
Charlotte beschließt mehr über die Hintergründe rund um den angeblichen Unfall zu erfahren. Sie will dem Mädchen unbedingt helfen.
Dabei stößt Charlotte auf Gerüchte, Lügen und Halbwahrheiten - und den in England gerade sehr verbreiteten Geisterglauben.
Gemeinsam mit dem Journalisten Tom ist Charlotte einem düsteren Geheimnis auf der Spur.
Der Erzählstil ist flüssig, man kann der Geschichte sehr schnell und gut folgen. Die Handlung ist atmosphärisch und der historischen Zeit perfekt angepasst.
Charlotte erinnert ein wenig an Jane Eyre, hat aber ein eigenes, selbstbewussteres Profil. Generell sind sämtliche Protagonist(inn)en zeitgemäß gut dargestellt.
Der mystisch/übersinnliche Aspekt wird mit gesunder Distanz in die Geschehnisse eingeflochten.
Zum Ende hin wird fast ein Krimi aus der Geschichte und manche Entwicklungen waren durchaus überraschend.
Wer den weiteren Weg von Charlotte und Tom verfolgen will, kann dies mit "Das Geheimnis der Themse" sehr gern tun. Ein weiteres mystisch angehauchtes Abenteuer wartet auf die beiden!
- Ellin Carsta
Der mutige Weg
(59)Aktuelle Rezension von: Renate19641895 bricht Therese mit den Kindern nach Kamerun auf, das Glück dort wird durch eine Spinnmilbenplage bedroht. Luise hat mit einem großen Betrug zu kämpfen ,Martha mit persönlichen Dämonen. Auch für Georg und Vera ändert sich einiges. Langweilig kann einem da nicht werden. Ich habe dieses Buch verschlungen und freue mich auf die Fortsetzung
- Lothar Schmid
Durch das Land der Skipetaren (Taschenbuch)
(47)Aktuelle Rezension von: rallus5.Teil der Abenteuerreise um Hadschi Halef und Kara ben nemsi in dem sie durch die Skipetaren (Kosovo, Albanien) risen und weiterhin die Spur der Schurken verfolgen. Karl May hatte sein Wissen um die Landschaften die er beschrieb auch nur aus Büchern, so daß seine Beschreibungen und Darstellungen um so mehr verwundern. - Claude Izner
Ruhe sanft, mein Herz
(21)Aktuelle Rezension von: BibliomaniaIch habe zwar den zweiten Fall zuerst gelesen und einige Andeutungen zum ersten Buch bekommen, aber ich denke, die Reihenfolge ist nicht von so großer Bedeutung.
Victor Legris ist Buchhändler in Paris im Jahre 1890. Offenbar gerät er zum zweiten Mal in die Aufklärung eines Mordes und wird als Detektiv tätig.
Die Geschichte beginnt in Kolumbien und mit einem Brief, in dem eine gewisse Odette de Valois einen Brief an Armand schreibt. Armand ist im Dschungel an Gelbfieber gestorben und seitdem versucht Odette mit seinem Geist in Kontakt zu kommen. Wichtig scheint dabei ein Bild von einer blauen Madonna. Eines Tages verschwindet Odette auf dem Friedhof spurlos. Ihr Dienstmädchen Denise weiß sich nicht anders zu helfen und geht zu Odettes ehemaligem Geliebten Victor. Doch plötzlich findet man Denise tot im Wasser auf. Victor beginnt zu ermitteln, denn seine neue Freundin ist Malerin und Denise hat eine zeitlang in deren Zimmer gewohnt. Es dauert nicht lange und er gerät selbst in die Kreise des Mörders.
Ein wirklich netter französischer Krimi mit typischem pariser Flair. Kein großer Wurf, aber schöne Unterhaltung mit sympathischen Charakteren, teilweise witzigen Gesprächen und ein bisschen Amour. Es fehlt natürlich ein wenig wirkliche Spannung, aber der Gehilfe Victors ist ein pfiffiges kleines Bürschchen, der es faustdick hinter den Ohren hat. Irgendwie sammeln beide ein paar Informationen, die ausreichen, um einen Kriminalfall zu lösen. Hübsch für Zwischendurch. - Pia Rosenberger
Die Bildhauerin
(82)Aktuelle Rezension von: AriadnaIn ihrem historischen Roman die "Die Bildhauerin" erzählt die Autorin Pia Rosenberger über eine junge Bildhauerin namens Camille Claudel.
Camille Claudiel darf, was in damaliger Zeit außergewöhnlich war, mit der Hilfe ihres Vaters das Studium der Bildhauerei beginnen. Doch es gibt viele Schwierigkeiten auf ihrem Weg zu einem Studium. Dennoch findet Camille Claudel Unterstützer und trifft dabei auf Auguste Rodin. Dieser hilft ihr, unterrichtet sie und unterstützt sei. Sie wird letztendlich zu seiner unentbehrlichen Mitarbeiterin und Geliebten.
In diesem Roman erhält mein Einblicke in die Bildhauerei und das Leben von Auguste Rodin. Ferner erfährt man auch, was es bedeutete eine Frau in der damaligen Zeit zu sein, die etwas konnte und etwas bewirken wollte.
Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen und es hat großen Spaß gemacht ihn zu lesen.
- Kari Köster-Lösche
Das Grab im Deich
(26)Aktuelle Rezension von: kassandra1010Sönke Hansens ermittelt wieder. Sein dritter Fall macht ihm ganz schön zu schaffen und er gerät natürlich mal wieder zwischen die Fronten.
Ausgerechnet ein toter Säugling stoppt den geplanten Bau des Deichs in Langeness.
Die Spur führt Sönke ins Reichenbad nach Föhr.
Ein spannendes Abenteuer über Sönke Hansens der 1896 für die Halligen und Inseln zuständig ist und feststellen muss, das Menschen zwar unterschiedlich sein können aber in jedem auch ein kleines Geheimnis steckt.
- Dianne Freeman
Tod in feiner Gesellschaft
(37)Aktuelle Rezension von: SandrasLesezeitINHALT:
London, 1899: Frances Wynn, Countess of Harleigh trifft nach dem Tod ihres Mannes eine skandalöse Entscheidung: Sie zieht alleine mit ihrer Tochter in ein Anwesen im Londoner Stadtteil Belgravia!
Gerade eingerichtet, erhält Frances einen Brief ihrer Mutter aus Amerika, der sie darüber aufklärt, dass ihre jüngere Schwester Lily samt Tante Hetty auf dem Weg nach London ist. Denn Lily soll in die Gesellschaft eingeführt werden und bestenfalls eine gute Partie machen.
Doch dann steht Frances wegen dem plötzlichen Tod ihres Mannes unter Verdacht. Immer wieder werden Frances Steine in den Weg gelegt oder Anschuldigen erhoben, sodass schon bald deutlich wird, die Saison mit ihren zahlreichen Festlichkeiten ist nicht mehr das aufregendste Ereignis im Leben der drei Damen, denn ein Mörder treibt im Umfeld sein Unwesen. Zeitgleich buhlen drei junge Männer um die Hand von Lily. Wer meint es ernst und wer spielt ein falschen, gar gefährliches Spiel? Frances ist überzeugt, dass sie den Mörder entlarven kann, zumal ihr dabei unverhofft Hilfe von zwei Männern zukommt: der ambitionierte, aber von weiblicher Einmischung wenig begeisterte Inspektor Delaney sowie ihr charmanter und gewiefter Nachbar George Hazelton. Können sie den Mörder in ihrer Mitte rechtzeitig ausfindig machen, bevor ein Unglück geschieht?
MEINUNG:
„Tod in feiner Gesellschaft“ ist der Auftaktband zu einer Cosy-Crime-Reihe rund um die intelligente, humorvolle und resolute Countess of Harleigh, die – wie häufig im Genre – ganz unverhofft in ihren ersten Ermittlungsfall hineinpurzelt. Doch schon bald entdeckt Frances trotz latenter Gefahr ihre Begeisterung für die Aufklärung von Verbrechen, die Jagd von einem Hinweis zum Anderen, die sie tief in die Londoner Gesellschaft und ihre Verwicklungen blicken lässt.
Die Autorin zeichnet mit Frances Wynn eine ungemein sympathische Protagonistin, welche den Leser sicher und elegant über das gesellschaftliche Parkett der Londoner High Society führt, aber auch menschlich mit Schwächen und Stärken auftritt. So hat sie verständlicherweise zuweilen Bedenken und auch Angst, wenn sie die Ereignisse wieder überschlagen, doch zugleich legt sie eine fast kindliche Freude bei jedem noch so kleinen neuen Puzzleteil an den Tag, sodass der Leser / die Leserin wahrlich mitgerissen wird.
Ebenfalls authentisch und greifbar sind auch die Nebencharaktere gestaltet, allen voran Tante Hetty, die mit ihrer erfrischend unverblümten wie fürsorglichen Art die gute Seele des Romans ist. Lily hingegen ist ein Ausbund an jugendlicher Begeisterung, aber auf erfrischende Weise nicht gänzlich in der Rolle der naiven Debütantin auftritt. George Hazelton wiederum ist einer dieser Charaktere, welche vielleicht zuerst durch ihre betont charmante Art täuschen bis ein Blick hinter die gesellschaftliche Fassade sie als überaus liebenswerte und loyale Personen offenbart. Man kann gespannt bleiben, was sich Dianne Freeman für Frances und George noch alles bereithält. Im Auftaktband sind jedenfalls nicht nur verbal die Funken geflogen, sondern auch der ein oder andere Schmetterling scheint aus seinem Schlaf erwacht zu sein…
Der Autorin gelingt es zudem einen anfänglich gefassten Verdacht durch die Einführung verschiedener Figuren als auch diverser Wendungen und Entwicklungen immer wieder in eine gänzlich andere Richtung zu lenken. Die Auflösung mag vielleicht nicht komplett zu überraschen, jedoch tut dies m.M.n. dem Roman durch die zahlreichen, unvorhergesehenen Verstrickungen und Verbindungen diverser Figuren keinen Abbruch.
Der historische Hintergrund der Jahrhundertwende mit seinen ausgelassenen Festlichkeiten, die wertende Oberflächlichkeit der höheren Gesellschaft, das immer weiter übertroffene, sich zu Dekadenz wandelnde Raffinement des Lebensstils, Kleidung und Einrichtung der Epoche wurden allesamt gut eingefangen. Für mich sind es eigentlich immer die kleinen Details, welche mir letztlich ein überzeugendes Bild der Vergangenheit zeichnen, wie z. B. die Erwähnung der zu dieser Zeit überaus populären Baccarat-Gläser.
Nicht ganz stimmig hierzu standen einige sprachliche Ausdrücke, welche mir entweder unpassend zu Herkunft und Charakter der Figuren schienen oder zu modern wirkten.
Hiervon abgesehen, besitzt der Roman einen guten flüssigen und anschaulichen Schreibstil, der die Szenerien vielfach vor dem geistigen Auge wie einen Film ablaufen lässt.
FAZIT: „Tod in feiner Gesellschaft“ ist der gelungene Auftakt einer Reihe, welche die Elemente des Cosy Crime – Ermittlungsarbeit und Spannung mit sympathisch-liebenswerten Charakteren und leichten Humor- und Romantikprisen – in einer erfrischend spritzigen Manier verbindet.
Frances Wynn und George Hazelton sind ein Ermittlerduo, welches ich gerne bei zukünftigen Mordfällen begleiten werde.