Bücher mit dem Tag "enteignung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "enteignung" gekennzeichnet haben.

48 Bücher

  1. Cover des Buches Das Geisterhaus (ISBN: 9783518472668)
    Isabel Allende

    Das Geisterhaus

    (841)
    Aktuelle Rezension von: ratherbehappythandignified

    Was für ein grandioser Familienepos!

    Ich muss durchaus gestehen, dass ich schon seit Jahren um dieses Buch schleiche und mich nie dazu durchringen konnte, dieses umfassende Buch zu lesen. Als Kind war ich enttäuscht, da die Inhaltsangabe nicht wirklich eine Geistergeschichte vorgab. Der Buchtitel hatte mich hier geblendet. 

    Nun endlich, Jahre später, war ich reif für diese Geschichte und konnte sie nach dem ersten Drittel einfach nur genießen. Der Anfang war etwas schwieriger, da wir eine Fülle an Informationen erhalten und man sich auf den Inhalt wirklich einlassen muss. Dieser Roman ist aber so unglaublich vielschichtig. 

    Wir erfahren die Familiengeschichte von Clara de Valle und ebenso die Geschichte ihres späteren Mannes Esteban Truebas. Clara ist hellsichtig und hat auch Zugang zu sonstigem Okkultem. So sieht sie auch die Geburt ihrer beiden Söhne sowie der Tochter voraus. Wir begleiten die Familienmitglieder in ihren Leben. Wir erleben die Gewalt, aber auch die Liebe. Die politischen Machtstrenge von Esteban, aber auch die Gemeinnützigkeit der restlichen Familienmitglieder. Es geht um Tod und Unterdrückung, aber auch um den Zugang zu den verstorbenen Seelen. 

    Das Buch nimmt immer wieder historische Gebenheiten in Chile auf und so ist das Buch nicht nur tiefgründig sondern auch fesselnd. Auf jeden Fall ein must read für jede Leseliste.

  2. Cover des Buches Wer Wind sät (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 5) (ISBN: 9783548284675)
    Nele Neuhaus

    Wer Wind sät (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 5)

    (787)
    Aktuelle Rezension von: Julie.and.the.books

    An sich ein guter Kriminalfall, mir fehlt in dem Teil allerdings ein bisschen das Tempo und die Spannung. 

    Abgesehen davon finde ich die aufgedeckt Verschwörung irgendwie zu verschwörungstheorethisch. Bei den Personen muss ich auch sagen dass ich weder Nikka noch Rikki leiden kann und am allerwenigsten mag ich die Perspektive des Teenagers. Der hat mich nur konstant mit den Augen rollen lassen. 

    Aber wie schon gesagt, ist auch das ein richtig guter und schön recherchierter Kriminalfall den ich gerne gehört habe!

  3. Cover des Buches Das Gutshaus - Glanzvolle Zeiten (ISBN: 9783837140293)
    Anne Jacobs

    Das Gutshaus - Glanzvolle Zeiten

    (15)
    Aktuelle Rezension von: Claudia107

    Inhaltsangabe: "Seit Jahrhunderten in Familienhand, verloren und wiedergefunden – ein Gutshaus, eine Familie und ein dramatisches Schicksal …
    Franziska kann es nicht glauben: Endlich ist sie wieder in ihrer Heimat auf Gut Dranitz. In den Wirren des Zweiten Weltkriegs musste sie das herrschaftliche Anwesen im Osten verlassen. Lange gab es keinen Weg zurück. Trotzdem ließ sie die Sehnsucht nicht mehr los. Nie konnte sie die glanzvollen Zeiten vor dem Krieg vergessen, ihre Träume und Wünsche von einem Leben an der Seite ihrer großen Liebe Walter Iversen. Alles schien möglich. Doch der Krieg trennte die Liebenden und machte ihre Träume zunichte. Aber Franziska gab die Hoffnung nie auf ..."

    Dieses Hörbuch besteht aus 2 MP3-CD`s, hat eine Laufzeit von 14 Stunden, 23 Minuten und wird von Daniela Hoffmann sehr gut vorgelesen.

    Auch wenn ich anfangs nicht ganz so begeistert war, vermutlich lag es daran, dass die Geschichte ständig in der Zeit vor und zurück sprang, konnte sie mich doch irgendwann absolut fesseln. Am Anfang war das ganze auch etwas überspitzt erzählt, teilweise kamen die Protagonisten sogar etwas hochnäsig rüber, aber je weiter ich lauschte konnte mich die Story mit ihren spannenden Wendungen packen. 

    Fazit: Tolles historisches Hörbuch, das über 4 Generationen geht und mit einem wirklich überraschenden Verlauf punktete und das mich dann in seinen Bann zog.



  4. Cover des Buches Enteignung (ISBN: 9783596703838)
    Reinhard Kaiser-Mühlecker

    Enteignung

    (12)
    Aktuelle Rezension von: yellowdog

    Reinhard Kaiser-Mühlecker macht es den Leser nicht leicht mit seinem passiven, emotionslos wirkenden Protagonisten. Als Icherzähler prägt er den Roman stark. Hinzu kommt eine leichte Melancholie, welche die trägemachende, alles niederdrückende Hitze beim Erzähler ausgelöst hat.

    Andererseits macht diese Form den Roman auch reizvoll. Als Leser hat man auch gedanklich mitzuarbeiten.

    Als Journalist einer Provinzzeitung ist unser Held nicht besonders motiviert.
    Abwechslung bringt ihm die Begegnung mit einer provozierenden Frau. Sie heißt Ines und ist alleinerziehende Mutter, und sie hat ein Verhältnis zum verheirateten Landwirt Flor. Um ihr näherzukommen beginnt er sogar als Praktikant in der Landwirtschaft bei Flor. Komplizierter wird es, als er mit Flors Frau Hemma etwas anfängt.
    Das dieses Beziehungsgeflecht keinen guten Ausgang nehmen wird, kann man sich denken.

    Kein schlechtes Buch, aber richtig begeistert hat es mich aufgrund der verhaltenen Erzählweise auch nicht.

  5. Cover des Buches Jasmunder Geheimnisse (ISBN: 9783740807719)
    Anja Behn

    Jasmunder Geheimnisse

    (10)
    Aktuelle Rezension von: Buchwurm05

    Inhalt:

    Kunsthistoriker Richard Gruben besucht seine Freundin Jette auf Rügen. Diese ist in dem kleinen Dorf Hollvitz mit der Restaurierung einer Kirche beauftragt. Auch Susanne Ortlepp von der Landesdenkmalpflege hat sich wegen einer Besprechung angesagt. Auf Jettes Bitte hin nimmt Richard sie im Auto mit. Umso größer ist sein Schock, als er Susanne am nächsten Tag tot auffindet. Verblutet in einer Tierfalle. In der Werkssiedlung. Genau dort wo er sie abends abgesetzt hat. Was ist Geschehen? Ein Unfall? Richard glaubt nicht recht daran und beginnt eigene Recherchen anzustellen......

    Leseeindruck:

    "Jasmunder Geheimnisse" ist Band 4 einer Reihe um Kunsthistoriker Richard Gruben. Ich kenne die Vorgänger. Aber auch ohne Vorkenntnisse kann man den Krimi gut lesen. Anja Behn hat einen besonderen Schreibstil. Er ist unaufgeregt und flüssig. Ohne es zu merken war ich plötzlich mittendrin in der Geschichte. Von Anfang an wird eine unterschwellige Spannung aufgebaut. Diese bewirkt die Autorin durch geschickte Szenenwechsel und kleinen Cliffhangern am Ende der Kapitel. Immer wieder habe ich gespürt, dass einige Dorfbewohner etwas verbergen. Doch erst ganz am Schluss erfährt man das ganze Ausmaß. Denn Verdächtige gibt es mehr als genug. Das Setting ist bildlich beschrieben. Gut integriert. Ohne dabei den Spannungsbogen zu vernachlässigen. Die Figuren sind gut ausgearbeitet. Ich konnte mich problemlos in sie hineinversetzen. Vor allem Richard hat es mir angetan. Er hat eine hartnäckige Art, die jedoch zu keiner Zeit aufdringlich wirkt. 

    Fazit:

    Mit "Jasmunder Geheimnisse" knüpft Anja Behn wieder problemlos an die Vorgänger an. Ich wurde - wie ich es auch nicht anders erwartet habe - gut unterhalten. Richard hat sich schon seit Band 1 in mein Herz geschlichen. Ich mag die Krimis der Autorin sehr gerne. Gerade weil sie nicht mit Effekthascherei hervorstechen, sondern die Geschichte eher leise daher kommt. Atmosphärisch. Der Spannungsbogen dabei jedoch konstant gehalten wird. Gerne empfehle ich den Krimi weiter. Besser noch die ganze Reihe.

  6. Cover des Buches Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid (ISBN: 9783423250290)
    Alena Schröder

    Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid

    (378)
    Aktuelle Rezension von: JulianeH

    Dieses Buch ist nicht nur sehr gut geschrieben, es ist sehr lesenswert. Mich hat es mitgenommen auf eine spannende Reise. In die Zeit meiner Großeltern und Eltern. In eine Zeit voller dunkler Schatten die aber auch immer Raum für neues Licht geben. Die Geschichte von mehreren Generationen starker Frauen spannend mit sehr vielen Emotionen erzählt. 

  7. Cover des Buches Mauerriss (ISBN: 9783839216217)
    Dieter Bührig

    Mauerriss

    (15)
    Aktuelle Rezension von: britta70
    "Mauerriss" ist kein gewöhnlicher Krimi. Wer mit der Erwartung das Buch liest, einen 'klassischen' Kriminalfall pràsentiert zu bekommen, wird vermutlich etwas enttäuscht sein. Lässt man sich dagegen auf die Geschichte ein, wird man um einen tiefen Einblick in die letzten Jahre der DDR Geschichte bereichert. Es geht um staatlich organisierten Kunstraub und Enteignungen, Westfluchten, zweifelhafte Wahlpraktiken, Verhaftungen und die Stimmung des Umbruchs kurz vor der Wende. Zum Personal gehören unter anderen ein Leuchtturmwärter, ein Pastor, eine Malerin, ein Zeitungsverleger, ein Parteifunktionär und diverse Schmuggler. 

    Dieter Bührig überzeugt in diesem Krimi mit einem brilliant recherchierten und authentisch gezeichneten Bild deutsch-deutscher Zeitgeschichte. Die Stimmung ist gut greifbar und man bekommt das Gefühl, nah am Geschehen dran zu sein. Die Charaktere mit ihren jeweiligen Beziehungen untereinander sind wie gewohnt plastisch dargestellt. Was dieses Mal für meinen Geschmack etwas zu kurz kommt ist die typisch Bührigsche Kompositionsweise des Romans. Sie wird kompensiert durch die musische Gabe einer Protagonistin. In jedem Fall ein höchst lesenswerter Krimi. Ich freue mich schon jetzt auf den Nachfolger, der sicher - wie jeder Bührig - wieder einen ganz eigenen Ton haben wird. 
  8. Cover des Buches Das Erbe (ISBN: 9783328106357)
    Ellen Sandberg

    Das Erbe

    (174)
    Aktuelle Rezension von: EmmaWinter

    Mona, die in Berlin als Bauzeichnerin arbeitet, ist eigentlich mit ihrem Leben ganz zufrieden, wenn nicht die ewigen Querelen mit ihrer Familie in München wären. Unverhofft wird sie Alleinerbin ihrer Großtante, die eigentlich von Monas Mutter beerbt werden sollten. Nun gehen die Streitereien erst richtig los. Allerdings hat Mona wesentlich mehr geerbt, als es zunächst den Anschein hat und die Probleme mit ihrer Mutter sind nur die geringsten.

    Wieder ein Roman, der ewig auf meinem SUB lag und den ich dann ganz schnell gelesen habe. Ein leichter Schmöker, genau richtig für die Sommerferien. Hier findet sich eine spannende und interessante Geschichte über eine Erbschaft, die ihre Wurzeln in der NS-Zeit hat und deswegen moralisch höchst fragwürdig ist. Es geht um Zwangsverkauf, gutgläubigen Erwerb und Rückerstattung.

    Mehr als ein Ferienbuch darf man jedoch nicht erwarten, die Charaktere sind sehr klischeehaft und wer gut ist, ist richtig gut und wer böse ist, der … naja. Auch weiß man schnell, was das große Geheimnis der Geschichte ist. Aber wenn man weiß, auf was man sich einläßt, kann man diese, sich aus verschiedenen Perspektiven und Zeiträumen langsam zusammensetzende Geschichte wirklich gut lesen.

    Am Ende findet sich als Anhang eine Zeittafel zur Judenverfolgung und Anmerkungen zur Rückerstattung von Vermögen.

    Was mich besonders gereizt hat, diesen Roman zu lesen, war zu erfahren, wie die Autorin letztlich das moralische Dilemma der Erbin lösen wird.

  9. Cover des Buches Marschlande (ISBN: 9783596708499)
    Jarka Kubsova

    Marschlande

    (158)
    Aktuelle Rezension von: eight_butterflies

    Jarka Kubsovas Roman „Marschlande“ ist eine fesselnde Erzählung, die Vergangenheit und Gegenwart auf eindrucksvolle Weise miteinander verbindet. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen: Im 16. Jahrhundert steht die Hufnerbäuerin Abelke Bleken im Mittelpunkt, die als unverheiratete Frau und erfolgreiche Landwirtin gegen die gesellschaftlichen Normen ihrer Zeit ankämpft. In der Gegenwart begegnen wir Britta Stoever, die mit ihrer Familie in die Marschlande zieht und durch ihre Recherchen Abelkes bewegendes Schicksal entdeckt.

    Die historische Ebene ist geprägt von einer intensiven Darstellung der Hexenverfolgung und den Herausforderungen, denen Frauen in einer patriarchalen Gesellschaft ausgesetzt waren. Abelkes Geschichte ist inspirierend und zeigt, wie Mut und Klugheit auch in schwierigen Zeiten Wege finden können. Ihr Leben wird durch die lebendige Sprache der Autorin greifbar, und man fühlt mit ihr, während sie ihren Weg geht.

    Britta Stoever, die Protagonistin der Gegenwart, entdeckt bei ihrer Ankunft in den Marschlanden Hinweise auf Abelke Bleken. Ihre Nachforschungen verbinden sich mit ihrem eigenen Leben, und sie erkennt Parallelen zwischen sich und der mutigen Bäuerin. Die Gegenwartsebene macht deutlich, wie sehr die Themen von damals auch heute noch relevant sind und wie die Vergangenheit uns immer wieder beeinflusst.

    „Marschlande“ ist ein Roman, der tiefgründige Einblicke in die gesellschaftlichen Strukturen und das Leben von Frauen in verschiedenen Epochen gibt. Die Verknüpfung von Abelkes und Brittas Geschichten lässt die Leser:innen in eine Welt eintauchen, die ebenso faszinierend wie nachdenklich stimmend ist. Die sprachliche Gestaltung ist bildhaft und eindringlich, sodass man sich schnell in der Atmosphäre der Marschlande verliert.

    Ein beeindruckender Roman, der die Kraft und Stärke von Frauen in den Mittelpunkt stellt und dabei Vergangenheit und Gegenwart meisterhaft vereint. Eine klare Empfehlung für alle, die sich für historische Erzählungen mit aktuellem Bezug interessieren.

  10. Cover des Buches Kinderklinik Weißensee – Geteilte Träume (Die Kinderärztin 4) (ISBN: 9783548067964)
    Antonia Blum

    Kinderklinik Weißensee – Geteilte Träume (Die Kinderärztin 4)

    (92)
    Aktuelle Rezension von: LadyIceTea

    Berlin-Weißensee, 1948: Elisabeth „Lissi“ Vogel kann es kaum erwarten, als Assistenzärztin an der Kinderklinik Weißensee endlich in die Fußstapfen ihrer Tante Marlene zu treten. Doch der Klinikdirektor schätzt die begabte, junge Frau wegen ihres verformten Beines, das von einer überstandenen Kinderlähmung herrührt, gering. Außerdem legt er ihr immer neue Steine in den Weg. Aber Lissi lässt sich so schnell nicht einschüchtern, genauso wie ihre Tante Marlene. Die musste in einer Nacht-und-Nebel-Aktion nach Westberlin fliehen und dort bei null anfangen. Als sich in Berlin Fälle von Kinderlähmung häufen, wird die frisch verliebte Lissi plötzlich mit ihrer größten Angst konfrontiert und verliert den Mut, für ihre kleinen Patienten und für den Mann ihres Herzens zu kämpfen.

     

    „Kinderklinik Weißensee – Geteilte Träume“ ist der letzte Band der Kinderklinik-Reihe von Antonia Blum. Die Bücher können unabhängig gelesen werden, machen aber in der richtigen Reihenfolge mehr Spaß, da man so die Figuren besser kennt und sich nicht selbst spoilert.

    Wir begleiten in diesem Band vor allem Lissi. Sie muss sich als Assistenzärztin beweisen und wird nicht nur als Frau besonders unter die Lupe genommen, sondern auch aufgrund ihrer Einschränkungen, die sie durch Kinderlähmung zurückbehalten hat.

    Wir erleben mit, wie sie sich durchbeißt, die Liebe findet und dann plötzlich vor einem großen Abgrund steht und überlegen muss, ob sie springt oder aufgibt.

    Natürlich begleiten wir auch Marlene, die in den Westen fliehen muss und auch Emma, die in der Klinik nicht nur alle Hände voll zu tun hat, sondern auch mit einer alten Angst konfrontiert wird.

    Die Klinik erlebt eine Polio-Epidemie, einen Stromausfall und spürt die Materialknappheit ganz besonders.

    Die Autorin nimmt den Leser wieder mit durch die spannenden Jahre der Nachkriegszeit und baut in ihre Erzählstränge wichtige und spannende Ereignisse der damaligen Zeit ein. Teilweise reale Ereignisse und teilweise Ereignisse, wie sie hätten sein können.

    Ich finde diese Thematiken unglaublich fesselnd und bin von Anfang bis Ende dabeigeblieben. Leider muss ich, wie in Band drei sagen, dass auch Band vier nicht ganz so eingeschlagen hat wie die ersten beiden Bände. Es fehlte im Vergleich der letzte Funke. 

    Dennoch habe ich die Reihe sehr gerne gelesen und mich auf jeden weiteren Band gefreut und bin sehr traurig, dass es nun zuende ist.

    Aber, da ich den Schreibstil der Autorin ins Herz geschlossen habe, werde ich defintiv auch weitere Bücher der Autorin lesen.

    Eine klare Empfehlung meinerseits für alle, die historische Romane mögen und besonders in die Zeit der beiden Weltkriege eintauchen wollen.

  11. Cover des Buches Warum die Deutschen? Warum die Juden? (ISBN: 9783596189977)
    Götz Aly

    Warum die Deutschen? Warum die Juden?

    (8)
    Aktuelle Rezension von: ChiefC
    Juden und Antisemitismus gab’s von 1933 bis 1945 – dieser Eindruck könnte angesichts des üblichen Schulunterrichts entstehen. Wer mehr erfahren wollte, musste (und muss wohl noch immer) sich weiterführende Informationen außerhalb des Lehrplans zusammenklauben. Das Wort „warum“ kommt gleich zweimal vor in Alys Buchtitel und das Fragenzeichen hinter dem „Warum“ der Judenverfolgung wird sich für den Einzelnen vielleicht nie ganz auflösen lassen, weil sie in ihrer Heimtücke und Brutalität für jeden fühlenden und denkenden Menschen letztlich unfassbar bleibt. Doch Aly leistet mit seinem Buch einen großen Beitrag zu den Hintergründen des deutschen Antisemitismus mit wichtigen Ansätzen: Die Deutschen als verspätete Nation, die sich gegen das vermeintlich Fremde abschotten, um die eigene, unsichere Identität zu stärken. Die – meist von „oben“ initiierten – Umbrüche zu Anfang des 19. Jahrhunderts, etwa die Gewerbefreiheit, die sich im Zuge der industriellen Entwicklung sowieso nicht mehr aufhalten lässt. Vielen etablierten Bürgern, Handwerkern, Händlern macht die neue Freizügigkeit Angst, sie befürchten den Abstieg. Für die Juden hingegen bedeuten die neuen Rechte Chancen, die sie zuvor nicht hatten und diese nutzen sie – was wiederum den Antisemitismus verstärkt, der, wie Aly plausibel anhand vieler Quellen belegt, größtenteils durch Neid hervorgerufen wird. Und, so schreibt Aly, der Neidhammel braucht einen Sündenbock.
    Hoch interessant und nachvollziehbar ist auch, wie Aly mit dem Vorurteil aufräumt, die Nazis hätten vor allem in bestimmtem Milieus Erfolg gehabt, zuvorderst bei den von Abstiegsängsten gepeinigten Kleinbürgern. Er macht deutlich, dass die Nazis bei allen gesellschaftlichen Gruppen Stimmen fangen konnte. Wie sonst wäre ihre Erfolge erklärbar und die Tatsache, dass sie auch den Linksparteien massiv Wähler abjagten? Das Phänomen, dass Tausende von ganz links nahtlos nach ganz rechts umschwenkten, ist zwar seit langem bekannt. Aly unterstreicht aber die Parallelen der Gleichheits(und Gleichmacher-)ideologien so gegnerischer Parteien wie der Nazis, der Kommunisten und der Sozialdemokraten.
    Alys brillant geschriebenes Buch gibt tiefe Einblicke in die Geschichte des deutschen Antisemitismus. Doch sein Werk ist, auf einer zweiten Ebene gelesen, auch ein Manifest für den Liberalismus im besten Sinne, das soll heißen, nicht die schnöde Freiheit VON irgendetwas, etwa von jedweden wirtschaftlichen Einschränkungen, wie sie der Neoliberalismus (wieder) predigt, sondern die Freiheit des Menschen, sich im Rahmen seiner Individualrechte zu verwirklichen. Die Freiheit habe in Deutschland stets hinter der Gleichheit zurückstehen müssen. Aly: „Die Todsünde des Neides, kollektivistisches Glücksstreben, moderne Wissenschaft und Herrschaftstechnik ermöglichten den systematischen Massenmord an den europäischen Juden.“ Als pessimistisches Fazit bietet sich ein zutreffender Satz Brechts an (auch wenn Letzterer ideologisch ebenfalls verblendet war): Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.
  12. Cover des Buches Rote Sonne, schwarzes Land (ISBN: 9783596700974)
    Barbara Wood

    Rote Sonne, schwarzes Land

    (359)
    Aktuelle Rezension von: MelLila

    Es hat mich sehr gefesselt und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Habe mir auch sofort den zweiten Band bestellt. Es fängt schon mega spannend an, mit der Größenverteilung dunkelhäutiger, ortsansässig geborener Menschen und hellhäutiger, hinzugezogener Menschen und dass die "Weißen" meinen, weil sie zivilisierter sind, sie könnten die Macht über die "Schwarzen" übernehmen und sehen sich auch noch im Recht, wie sie da die Eingeborenen unterdrücken und übervorteilen. Es treffen wirklich zwei völlig unterschiedliche Kulturen aufeinander. Aber anstatt sich aufeinander einzustellen und offen für die andere Kultur zu sein (gegenseitig, meine ich jetzt) gibt es beiderseits nur den Gedanken, den anderen schon zu zeigen, was "richtig" ist. Das ist ja leider auch heutzutage noch so, und nicht nur in Afrika.

    Zur Hervorhebung und Verdeutlichung zeichnet die Autorin sozusagen Stellvertreter beider Seiten, also Hauptfiguren, und um die geht es auch im Folgeband noch weiterhin. Bin gespannt auf Band 2!

    In diesem Band geht es übrigens erstmal um Deborahs Vorfahren, von ihr selbst erfährt man nur am Anfang ein wenig und dann eigentlich nichts mehr. Ich meine aber, dass es in Band 2 dann um Deborah, ihre Geschichte und ihre Generation geht.

  13. Cover des Buches Das Haus am Himmelsrand (ISBN: 9783492502245)
    Bettina Storks

    Das Haus am Himmelsrand

    (82)
    Aktuelle Rezension von: ChristineE

    Durch Zufall aus der Bücherein mitgenommen - und ich bin begeistert! Ich habe langen icht mehr ein so gut geschriebenes Buch gelesen, dass Freude beim Lesen macht, das die Geschichte näher bringt und miterleben lässt, das spannend ist. Ich habe mich jeden Abend gefreut und mitgefiebert, was sich aus dem Geheimnis entwickelt und was unsere Heldin herausfindet, was ihre Ehe macht und ob sie hält, was die Familie zu all dem sagt ... Ein ganz dickes Lob an die Autorin!!! und ein Danke!

  14. Cover des Buches Das Kindermädchen (ISBN: 9783442475452)
    Elisabeth Herrmann

    Das Kindermädchen

    (175)
    Aktuelle Rezension von: UlrikeBode

    Ich habe das Buch mit einem anderen Cover gelesen, welches mir besser gefiel, obwohl auch dieses sehr gut einen Teil der Geschichte wiedergibt.

    Die Protagonisten sind sehr detailliert beschrieben und in ihren Charakteren toll ausgearbeitet, was in diesem Buch sehr wichtig ist denn es ging um Verdrängung von tragischen und kriminellen Taten während des Krieges und die Lüge, in der die Täter leben.

    Die Autorin versteht es, einen Teil der deutschen Kriegsgeschichte  sehr faszinierend in diesem Krimi darzustellen.Neben anderen Zwangsarbeiten gab es auch Haushaltshilfen und Kindermädchen, die aber, obwohl sie Beziehungen zu ihren Schützlingen aufbauten, nicht von Strafverfolgung verschont blieben.

    Ich war erschüttert, vor allem über den aalglatten und herablassenden Umgang der oberen Gesellschaft mit diesem Teil der Geschichte.

    Auch das Ende, bei dem es um enteignete Kunst geht war sehr spannend aufgebaut, leider ist dadurch das Thema der Zwangsarbeit sehr in den Hintergrund getreten.

    Ich gebe hier auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung, denn  es ist ein packender Krimi, ein großes Stück deutscher Kriegs- und Nachkriegswahrheit zum Ausdruck bringt.


  15. Cover des Buches Die Tochter des Münzmeisters (ISBN: 9783548921105)
    Marion Henneberg

    Die Tochter des Münzmeisters

    (37)
    Aktuelle Rezension von: katja78
    Klappentext Goslar im 11. Jahrhundert: Die junge Hemma, Tochter des Vogts, muss nach der Enteignung der Familie und dem Tod des Vaters durch die Hand eines adligen Verehrers aus Not den Sohn des örtlichen Münzmeisters heiraten. Gleich bei der Geburt ihres ersten Kindes stirbt Hemma. Ihre Tochter Henrika wächst ohne Mutter bei dem sie liebevoll umsorgenden Vater auf. Als Henrika sich in einen Gefolgsmann des Königs verliebt, erlangt sie Zugang zu gesellschaftlichen Kreisen, in denen sich auch der Mörder ihres Großvaters bewegt … Zum Buch Wir sind im Jahre 1156, ein blutiger Überfall auf das Gut des Vogts der Goslarer Pfalz, soll noch Jahre später in Tragik weitergehen. Damals starb der Vogt bei dem grausamen Überfall, Henrikas Großvater. Als nun ihre Heirat zwischen Intrigen und Missgunst zur Sprache kommt, erfährt Henrika nun nach und nach von den schrecklichen Ereignissen von vor 16 Jahren, aber nur langsam fügen sich die Bruchstücke zusammen. Ob Ritter Randolf ihr in der Zeit beistehen kann? Spannung, Schreibstil, Charaktere Dies ist mein erster Roman von der Autorin Marion Hennenberg und was mich wirklich überrascht hatte, waren die vielen politischen Geschehnisse, gespickt mit schrecklichen Ereignissen rund um die Kaiserpfalz. Geschichte um König Heinrich, und es ist wirklich wahr! Recherche rund ums Buch ist wichtig und macht es, wenn es richtig mit einer eigenen Geschichte verbunden wird, zu einer absoluten Zeitreise. Bei dem Schreibstil der Autorin fühlte ich mich total zeitversetzt beim lesen und auch nach einer Lesepause, ist man gleich wieder mitten im Geschehen. Ich fand den Roman auf seine Weise richtig spannend, man muss Historische Romane aber mögen, auf jeden Fall aber sehr unterhaltsam und informativ. Es gibt einige Charaktere in diesem Roman, aber diese sind doch recht facettenreich beschrieben, so das man nicht durcheinander kommt, das hab ich schon anders erlebt und bin immer froh, wenn durch verschiedene Charaktereigenschaften Unterschiede geschaffen werden das jeder einzelne wirklich ein Individuum ist. Mein Fazit Ein rundrum gelungenes Regionales Historisches Buch das durch die gute Recherche der Autorin besticht. Absolut empfehlenswert!
  16. Cover des Buches Das gefrorene Herz (ISBN: 9783499247675)
    Almudena Grandes

    Das gefrorene Herz

    (8)
    Aktuelle Rezension von: emeraldeye
    Der Verlag: "Almudena Grandes hat mit "Das gefrorene Herz" ihr Opus Magnum geschrieben, den großen Spanien-Roman -tiefsinnig und leidenschaftlich, ein unvergessliches Porträt einer bis heute zerissenen Gesellschaft." Ob es sich bei diesem Roman um DEN Spanien-Roman handelt, kann ich nicht beurteilen. Dazu habe ich mich bisher zu wenig mit Literatur aus Spanien befasst. Aber ein Opus Magnum ist "Das gefrorene Herz" auf jeden Fall. Auf fast 1000 Seiten werden die Schicksale der Mitglieder zweier spanischer Familien erzählt, die durch eine Reihe von Geschehnissen untrennbar miteinander verknüpft sind. Vom Vorabend des spanischen Bürgerkriegs/ des 2. Weltkriegs bis in Jahr 2000 lebt und leidet die Leserin/der Leser mit den Carrions und den Fernandez mit. Es sind Leben, die von gewaltigen Umbrüchen betroffen sind, aus der Bahn geworfen werden, völlig andere Richtungen einschlagen und auch abrupt und brutal beendet werden. Mit Alvaro Carrion und Raquel Fernandez, die sich unsterblich ineinander verlieben und erst nach und nach herausfinden, dass ihre Familien schon seit Generationen auf geheimnisvolle Weise verbunden sind, läßt Almudena Grandes die jüngere Geschichte Spaniens wiederauferstehen. Natürlich weiß ich, dass es in Spanien einen blutigen Bürgerkrieg gegeben hat, dem eine jahrzehntelange faschistisch geprägte Diktatur unter Francisco Franco gefolgt ist, die erst mit dem Tod des Diktators im Jahre 1975 beendet war. Und die Spuren dieser Diktatur sind noch überall in Spanien zu finden. Aber ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht. Für mich war Spanien bisher immer nur ein wunderbares Urlaubsland mit temperamentvollen gastfreundlichen Menschen, das von Juan Carlos und der Sonne regiert wird. Umso mehr hat mich Almudena Grandes literarische Aufarbeitung des traumatischen Bruderkrieges in ihren Bann gezogen. Anhand der Lebenswege zweier sehr verschiedener Familien und ihrer tragischen und furchtbaren Erfahrungen wird diese Zeit lebendig und detalliert geschildert. Die Liebesgeschichte zwischen Alvaro und Raquel wird da schnell zur Nebensache, so aufschlussreich und spannend sind die in diese Rahmenhandlung eingebetteten historischen Tatsachen. Ich habe lange gebraucht, den Roman durchzulesen, nicht nur wegen der 1000 Seiten, sondern auch wegen der rasanten Zeitsprünge, der vielen Protagonisten und -last but not least- der in jeder Generation sich wiederholenden Vornamen. Leider tragen die im Buch abgedruckten "Stammbäume" der Carrions und der Fernandez nur wenig zur Orientierung bei, da fast alle Geburtsjahre fehlen und auch im Text selbst nur wenige Datierungen auftauchen. Davon einmal abgesehen ist "Das gefrorene Herz" ein grandioser Geschichts-und Familienroman.
  17. Cover des Buches Der Fluch / Menschenjagd / Sprengstoff (ISBN: 9783453075672)
    Stephen King

    Der Fluch / Menschenjagd / Sprengstoff

    (31)
    Aktuelle Rezension von: TatjanaH
    Menschenjagd, so lautet der Titel einer grausamen Gameshow.

    Das Buch spielt im Jahr 2025, nichts ist mehr so wie wir es kennen. Es herrscht Armut überall. Ben Richards ist arm, arm aber glücklich verheiratet und Vater einer Tochter. Als diese jedoch erkrankt entschließt er sich zu einem drastischen Schritt, er bewirbt sich bei der Gameshow "Menschenjagd". Die größte Regel ist einfach und ziemlich simpel, überleben.
    Ziel ist es ganze 30 Tage zu überleben und den Jägern immer eine Schritt voraus zu sein.
    Man kann das Buch kaum aus der Hand legen dafür ist es einfach zu spannend. King weiß wie man seine Leser packt. Man begleitet Ben gerne und fiebert immer mit ihm . Er findet Leute die ihm helfen gerät aber auch an Menschen die ihm nichts gutes wollen.

    Die Geschichte zeigt gut wieviel ein Mensch bereit ist zu geben ,alles aus Liebe. Wieviel Mut man aufbringt wenn es an das Wohl des eigenen Kindes geht selbst wenn man dafür mit seinem Leben bezahlen könnte.
    Wie schnell man zur Marionette in einem kranken Spiel, dessen einzige Sorge die Einschaltqoten sind, wird.

    Menschenjagd ist ein absoluter "Muss" Titel für jeden Fan eines guten Thrillers und ein spannender Blick auf eine Zukunft von der wir hoffentlich verschont bleiben!
  18. Cover des Buches Das Lied der Pferde (ISBN: 9783751775083)
    Ricarda Jordan

    Das Lied der Pferde

    (32)
    Aktuelle Rezension von: Julia_Scharlie

    Ob es wirklich so im Harem zugegangen ist? Ich bezweifel das. Aber trotzdem gefällt mir die Geschichte über die Liebe zu El Cid, dem Nationalheld von Spanien und einer großen Liebe zu einem Pferd.

  19. Cover des Buches Die Seebadvilla (ISBN: 9783959673921)
    Kathleen Freitag

    Die Seebadvilla

    (36)
    Aktuelle Rezension von: MissNorge

    🤎 Zur Geschichte 🤎

    Ahlbeck, 1952: Gemeinsam mit ihren Töchtern Henni und Lisbeth führt Grete eine kleine Pension auf Usedom. Das Leben in der DDR ist nicht einfach für die drei Frauen. Dass sie ein eigenes Unternehmen führen, ist der Regierung ein Dorn im Auge.

    München, 1992: Zwischen den Sachen ihrer Mutter Henni findet Caroline einen Brief, in dem es um die Rückeignung einer Villa auf Usedom geht. Noch nie hat Caroline von dem Anwesen gehört. Sie stellt ihre Mutter zur Rede, doch Henni will nicht über damals sprechen, und so beschließt Caroline, auf eigene Faust an die Ostsee zu fahren.

    (Klappentext lt. Verlagsseite)

    ❤️ Meine Meinung ❤️

    Das Debüt von Kathleen Freitag konnte mich nicht so recht überzeugen, deswegen bin ich froh, die beiden Romane die danach erschienen sind, zuerst gelesen zu haben. Nach "Die Seebadvilla" hätte ich mir die anderen Bücher vielleicht nicht gleich gekauft. In diesem Buch begleiten wir die Schwestern Henni und Lisbeth und ihre Mutter Grete in den 50er Jahren. Man bekommt gut geschilderte Einblicke in den Alltag der DDR und das Betreiben der Pension, sowie auch in das Privatleben der drei Frauen, die stark sein müssen, denn selbst in jungen Jahren müssen alle mit anpacken. Bis ein Verrat alles auf den Kopf stellt und ich als Leserin mitgebangt habe, ob alles gut ausgehen wird. Im zweiten Erzählstrang begleitet man Caroline in den 90er Jahren in München. Ihre Mutter Henni hat einen Mantel des Schweigens über ihr Leben als Jugendliche ausgebreitet und möchte am liebsten mit der Vergangenheit nicht mehr konfrontiert werden. Doch ein Anwaltsbrief lässt Caroline tief in alten Wunden stochern. Mir wurde leider zu wenig über das Vorgehen der Enteignung zur damaligen Zeit berichtet, da hätte ich sehr gerne mehr drüber erfahren, da es die Familie Faber ja eigentlich alles gekostet hat, was ihnen damals wichtig war. Dieses Vorgehen wurde mir leider zu schnell abgehandelt. 


  20. Cover des Buches Verlorene Bilder, verlorene Leben (ISBN: 9783938045305)
    Melissa Müller

    Verlorene Bilder, verlorene Leben

    (22)
    Aktuelle Rezension von: Armillee
    Ich habe schon viel über diese unsägliche Kriegszeit gelesen, über Unrecht, Herrschaft, Kriegskinder.- und Enkel etc.
    In diesem Buch hat sich mir eine ganz neue Welt eröffnet. Von dieser Seite hatte ich - bis jetzt - noch keinen Gedanken verschwendet. Wie kann es sein, dass nachweislich Eigentum nicht zurück gegeben wird, obwohl jede Menge Beweise vorliegen..? Schämen sich diese Leute nicht...?
    Ein Buch, das wirklich bis ins kleinste Detail recherchiert wurde. Wer sich für dieses Thema interessiert, für den ist dieses Werk ein "Muss"
  21. Cover des Buches Heimsuchung (ISBN: 9783328102519)
    Jenny Erpenbeck

    Heimsuchung

    (56)
    Aktuelle Rezension von: Cleo15

    Eigentlich ist dies die Geschichte eines Hauses. Es lernt so viele Menschen kennen, so viele Schicksale haben sich in seinen Mauern gekreuzt. 

    Jenny Erpenbeck beleuchtet das Leben vieler verschiedener Menschen, die alle eins gemeinsam haben: ein Haus am See, in welchem sie einmal waren. Dabei geht sie sehr sorgfältig und reduziert vor. Zu Beginn des Buches hat mir ihr Schreibstil nicht besonders gefallen, doch dann habe ich mich immer mehr daran gewöhnt und wurde immer begeisterter, bzw. hat mich die Geschichte immer mehr mitgerissen. Dabei konnte ich mir bei manchem Schicksal die Tränen auch nicht mehr verkneifen. 

    "Heimsuchung" ist kein besonders dickes Buch, doch es ist mächtig was den Inhalt und vor allem auch die Stille zwischen den Zeilen angeht.

    Fazit:

    Jenny Erpenbeck hat in meinen Augen ein kleines Meisterwerk geschaffen, was ich sicherlich noch einmal lesen werde.

  22. Cover des Buches Kernfrage (ISBN: 9783839217641)
    Andrea Weisbrod

    Kernfrage

    (22)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
    Teresa Kern, den Lesern noch aus „Tote Väter“ gut in Erinnerung, muss sich mit dem, nach Amerika ausgewanderten Teil ihrer mütterlichen Familie auseinandersetzen.
    Was als nette Einladung zu einem Familientreffen gedacht ist, entpuppt sich zu einem handfesten Intrigenspiel, das Teresa in Lebensgefahr bringt.

    Andrea Weisbrod schickt Teresa gemeinsam mit den Lesern auf die Reise in die Vergangenheit. Der historische Bogen spannt sich vom Ersten Weltkrieg bis in das Jahr 2004.

    In mehreren Handlungssträngen wird die Geschichte Teresas Familie dargestellt. Immer wieder kreuzen sich die verschiedenen Erzählstränge. Neid, Missgunst, unerfüllte Erwartungen und wirtschaftliche Not prägen die Familienmitglieder, lassen ihre guten und bösen Wesenszüge heranreifen.

    Das Buch ist spannend, dramatisch, vielschichtig – eine fesselnde Familiengeschichte, die durch die Taten und Untaten Einzelner zur Kriminalgeschichte wird.

    Das Wortspiel mit dem Titel „Kernfrage“ und dem Familiennamen „Kern“ finde ich sehr reizvoll. Um es mit Geheimrat Goethe zu sagen „das also ist des Pudels Kern!“.
  23. Cover des Buches Was uns erinnern lässt (ISBN: 9783959675703)
    Kati Naumann

    Was uns erinnern lässt

    (152)
    Aktuelle Rezension von: graphida

    Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen: 1977 und 2017.

    Die 14-jährige Christine lebt in den 70er Jahren im Grenzgebiet des Thüringer Waldes und sie lernt sich zu arrangieren mit der Einsamkeit, den Einschränkungen und dem Leben im ehemaligen Hotel, das schon lange keine Gäste mehr empfangen kann. Ein Leben im Sperrgebiet, jeder Ausflug muss beantragt werden, ein Übertreten der Grenze ist auch in Notfällen nur mit Passierschein möglich. Sie kennt es nicht anders, wächst gut behütet mit ihren Geschwister am Rennsteig auf bis sich von einem auf den anderen Tag alles verändert. Soldaten räumen das Haus, die Familie wird abtransportiert und es bleibt die Frage, die Christine auch Jahrzehnte später noch beschäftigt: wer war der Denunziant ?


    Zeitsprung ins Jahr 2017: Eine junge Frau namens Milla entdeckt auf ihrer Suche nach sogenannten Lost Places auf eine Falltür mitten im Wald. Darunter verbirgt sich nicht nur ein Keller, sondern ein Stück Geschichte. Familiengeschichte. Grenzgebiete. Erinnerungen. Der bisher unentdeckte Platz übt auf die junge Frau eine magische Anziehungskraft aus. Wer hat hier gelebt und warum ist der Keller gut erhalten, inklusive der Marmeladengläser und das Haus darüber verschwunden. Milla begibt sich auf die Suche und findet die ehemaligen Bewohner des Hauses, die ihr mit Skepsis und Ablehnung begegnen…


    Der Roman macht die Angst, die Willkür, die ständige Bedrohung in der DDR deutlich.

    Erinnern oder Vergessen, Geschichte ruhen lassen oder auch 40 Jahre später noch den Denunzianten finden und ihn zur Verantwortung ziehen ? Vom Loslassen und neu anfangen.


    Das Buch hatte einige unnötige Längen, war aber insgesamt gut geschrieben, gut recherchiert, berührend und interessant.

    Wer wie ich in den alten Bundesländern aufgewachsen ist, mit allen selbstverständlichen Freiheiten und der uneingeschränkten Bewegungs- und Meinungsfreiheit, kann durch das Buch ein Stück besser nachvollziehen, welche Ängste und Vorsicht auch viele Jahre später noch verinnerlicht sind.

    Lesenswert.

  24. Cover des Buches Die Plünderung der Welt (ISBN: 9783898798532)
    Dr. Michael Maier

    Die Plünderung der Welt

    (2)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Dieses Zitat stammt aus dem 10. Kapitel dieses Buches. Dort untersucht der Autor, was passieren würde, wenn jeder in seinem Keller eine legale Gelddruckmaschine hätte. Und dabei kommt er mit der gnadenlosen Logik menschlichen Verhaltens zu dem eindeutigen Schluss, dass die Gesellschaft in kurzer Zeit zerfallen und ein fürchterliches Chaos ausbrechen würde. In den bedeutenden Industriestaaten wird derzeit aber Geld in Massen in Umlauf gebracht, zwar nicht illegal von den Bewohnern, sondern völlig legal von den Zentralbanken. Leider spricht einiges dafür, dass dieser Irrsinn zu ähnlichen Resultaten führen wird. Nun könnte man glauben, dass dies im Buch ebenso plastisch erklärt wird, wie das am Beispiel privater Geldherstellung geschehen ist. Aber das passiert leider nicht.

    Mein Eindruck von diesem Text ist recht zwiespältig. Auf der einen Seite spricht der Autor viel Wahres aus. Aber andererseits bleibt er dabei fast immer merkwürdig unpräzise, obwohl er doch eigentlich über die theoretischen Hintergründe bestens Bescheid weiß. Unpräzise ist leider auch seine Sprache. So nennt Maier das durch die Zentralbanken neu erzeugte Geld "Falschgeld". Doch dieser Begriff ist eindeutig besetzt und trifft hier nicht zu. Er erzählt seinen Lesern auch, dass die Staaten Geld drucken. Das stimmt so nicht, wie er später selbst erklärt. Dann wieder wird der Inhalt wenigstens eines Buches so wiedergegeben, dass man einen völlig falschen Eindruck von seinem Inhalt bekommen muss ("Des Bankers neue Kleider"). Es gibt noch zahlreiche andere Stellen, an denen man sich fragen kann, ob hier die Sachlage wirklich adäquat beschrieben wurde.

    Wie soll man einen Text rezensieren, dessen Inhalt man weitestgehend für richtig hält, von dem man aber den Eindruck hat, dass der rote Faden oft fehlt, die Gedankenführung sprunghaft und diffus ist und dass ökonomisches Argumentieren zu oft durch Beispiele und Polemik verdrängt wird, man aber dennoch Sympathie für den Autor und sein Buch empfindet, weil er in seiner Grundaussage völlig recht hat?

    Der ökonomische Inhalt dieses Werkes lässt sich ganz kurz beschreiben. Wenn ohne Warendeckung die Papiergeldmenge erhöht wird, haben immer diejenigen den größten Vorteil, die dieses Geld zuerst in die Hände bekommen. Denn sie können mit neuem Geld noch zu alten Preisen kaufen. Je weiter dieses Geld in die Gesellschaft vordringt, desto nachteiliger wird seine Wirkung für die Empfänger. Am Ende kann bei exzessiver Geldmengenerweiterung eine Hyperinflation der Preise stehen, die die Letzten in der Kette völlig verarmen lässt. Da das neue Geld im Augenblick im Finanzsektor kreiselt, wird der extrem geringe Anteil der Superreichen an der Weltbevölkerung noch reicher, während der Rest immer ärmer wird. Da Geld in diesem System immer aus Schuld entsteht, werden am Ende die Schulden eingelöst werden müssen, wenn das Schneeballsystem zusammenbricht. Das Geld wird von den Konten derjenigen verschwinden, die es haben und sich nicht wehren können. Das war schon immer in der Vergangenheit so. Und das wird auch diesmal nicht anders sein. Zypern lieferte bereits die Blaupause.

    Der Autor versucht nun dieses ökonomische Gerüst mit den verschiedensten Geschichten, Sachverhalten und mit reichlich Emotionen aufzufüllen. Wer sich gerne aufregt, wird seine helle Freude an diesem Buch haben. Bereits die Sprache gibt darauf Hinweise. Maier liebt es, einen ganzen Absatz mit nur einem Satz zu füllen. Dann folgt ein weiterer solcher Absatz. Das bringt Theatralik, giert nach Aufmerksamkeit und heizt die Stimmung auf.

    Ein Physiker soll in seiner Doktorarbeit an der ETH Zürich ausgerechnet haben, dass 0,123 Prozent der Weltbevölkerung 80 Prozent vom Reichtum dieser Welt besitzen, berichtet Maier. Wie genau das nun gemeint ist, ist mir ehrlich gesagt nicht ganz deutlich geworden. Ich vermute auch mal, dass die ETH keine Doktortitel für Rechenaufgaben vergibt. Vielmehr wird der Doktorand wohl eine Methode entwickelt haben, wie man so etwas aus Netzwerkverbindungen der verschiedensten Arten schätzen (!) kann. Aber Genaues teilt Maier leider nicht mit. Das hält ihn jedoch auch nicht davon ab, eine für Kenner triviale mathematische Formel aus dieser Dissertation riesig vergrößert und ohne Erklärungen in sein Buch aufzunehmen. Seht her wie genial! Das ist genau so albern wie seine gelegentlichen Kurzabsätze.

    Jedenfalls reitet Maier anschließend auf diesen 0,123 und den 80 Prozent herum, um uns immer wieder zu zeigen, wie ungerecht es in der Welt zu geht. Dabei hat er ohne Zweifel recht, und er wird sicher ein Publikum finden, dass sich mit ihm aufregt. Ändern wird das alles jedoch nichts. Da er Baader gelesen hat und auch offenbar die Grundlagen der Österreichischen Schule der Nationalökonomie kennt und mit deren Sichtweise ständig arbeitet, verwundert dann am Ende seine seltsame Inkonsequenz. Er hätte doch wissen müssen, dass jedes staatliche Zwangsgeldsystem immer wieder zu diesen Exzessen, die er so anprangert, führen wird. Er selbst bringt auch historische Vergleiche, etwa denn von Griechenland jetzt und Deutschland nach 1918.

    Nur wenn man dem Staat das Monopol über unser Geld wegnimmt, besteht eine Hoffnung, aus dem ewigen Blasen- und Crash-Kreislauf auszubrechen. Doch so weit vermag Maier dann doch nicht zu gehen.

    Alles in allem ist dieses Buch ein echter Aufreger, wenn man dazu Lust hat. Sein eigentlicher Inhalt ist allerdings recht schmal, auch wenn es äußerlich ganz anders aussieht. Mit der Bewertung tue ich mich schwer. Ein Stern davon ist ein Sympathie-Bonus.

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