Bücher mit dem Tag "entsagung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "entsagung" gekennzeichnet haben.

17 Bücher

  1. Cover des Buches Jane Eyre (ISBN: 9783966375146)
    Charlotte Brontë

    Jane Eyre

     (1.397)
    Aktuelle Rezension von: Eleonora

    Nachdem die kleine Jane Eyre ihre Eltern verloren hat, wächst sie bei ihrer kaltherzigen Tante auf Gateshead Hall auf. Ihre Cousins und Cousinen lassen sie genau wie ihre Tante immerzu spüren, dass sie doch eigentlich nicht willkommen ist. Als sich für sie die Chance ergibt auf das Lowood Internat geschickt zu werden, hofft sie darauf, dass sich ihr Leben dort endlich ein wenig bessern wird. Jedoch ist die Schule kein Zuckerschlecken. Wenig Essen, strenge Regeln, Bestrafungen und Krankheiten, die sich durch die mangelnden hygienischen Umstände ausbreiten, stellen Jane Eyre auf eine harte Probe. Doch sie steht es durch und schließt dort zum allerersten Mal in ihrem Leben Freundschaften. Nach entbehrungsreichen zehn Jahren entschließt sie sich auf eigenen Beinen zu stehen und eine freie Stelle bei einem Mr. Rochester anzunehmen, um dort sein Mündel, eine kleines französisches Mädchen namens Adèle zu unterrichten. Jane kommt dort gut zurecht und findet schnell Gefallen an ihrer neuen Tätigkeit. Auch dem Hausherren kommt sie unerwarteterweise bald näher. Sie kann ihr Glück kaum fassen, dass sich dieser gehobener Herr doch tatsächlich für sie interessiert und sie sogar heiraten möchte. Doch Jane kennt nicht die ganze Wahrheit über ihn. Seltsame Ereignisse geschehen bald in seinem riesigen Haus: Feuer bricht aus, unheimliche Stimmen durchhallen in der Nacht die Flure, ihr Brautschleier wird zerrissen. Als sie an ihrem Hochzeitstag die ganze Wahrheit über Mr. Rochester erfährt, sieht sie keinen anderen Ausweg mehr als davonzulaufen. Halb verhungert und in erbärmlichen Zustand findet sie bald Unterschlupf bei einem Pfarrer und seinen Schwestern. Auch sie stellen sich aber bald als etwas völlig anderes heraus als Jane erwartet hatte. Und Mr. Rochester kann sie trotz allem Vorgefallenen einfach nicht vergessen...📖


    Schon einige Male hab ich die 2006er und 2011er Verfilmungen dieses Klassikers angeschaut und fand sie immer wieder sehenswert. Jedoch war das wohl auch der Grund, warum das Buch all die Jahre noch ungelesen im Regal stand. Ich erwartete nicht, dass es mir noch etwas Neues vermitteln könnte. Als ich dann doch schließlich neulich zu meiner leicht angestaubten dtv Ausgabe griff, wollte ich einfach mal wieder einen schönen Klassiker lesen und mich ins England des 19. Jahrhunderts transportieren lassen. Vermutlich lag es auch an der sehr guten Übersetzung, jedenfalls ließ es sich für ein 176 Jahre altes Buch sehr gut lesen und die Seiten flogen nur so dahin. 

    Charlotte Brontë hat mit Jane Eyre eine bewundernswerte, ausdauernde und charakterstarke Figur geschaffen, mit der man die ganze Geschichte hindurch mitfieberte.

    Nach einem etwas ruhigeren Mittelteil, wurde es zum Ende hin immer spannender und es fiel mir schwer es aus der Hand zu legen. Ich wurde tatsächlich in diese Geschichte förmlich hineingesaugt, obwohl ich sie doch eigentlich schon in und auswendig kannte. Etwas Neues konnte sie mir also nicht wirklich vermitteln, jedoch fühlte ich mich sehr gut unterhalten und es ist wirklich ein wunderbarer, sehr lesenswerter Klassiker. Ich werde wohl auch gleich nochmal zu einer Verfilmung greifen☺️(5/5)⭐️


  2. Cover des Buches Ich bin dann mal weg (ISBN: 9783890296005)
    Hape Kerkeling

    Ich bin dann mal weg

     (4.095)
    Aktuelle Rezension von: leseHuhn

    Ich bin dann mal weg - Meine Reise auf dem Jakobsweg, von Hape Kerkeling, erschienen im Malik-Piper Verlag am 14. Oktober 2021
    Jubiläumsausgabe 368 Seiten 

    Klappentext 
    Juni 2001: Es ist ein nebelverhangener Morgen, als Hape Kerkeling, Deutschlands vielseitigster Entertainer und bekennende Couch potato, endgültig seinen inneren Schweinehund besiegt und in Saint-Jean-Pied-de-Port zur Wanderung seines Lebens aufbricht. Sechs Wochen liegen vor ihm, allein mit sich und seinem elf Kilo schweren Rucksack: über die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen, durch das Baskenland, Navarra und Rioja bis nach Galicien zum Grab des heiligen Jakob, seit über 1000 Jahren Ziel für Gläubige aus der ganzen Welt. 

    Meine Meinung 
    Ich traue mich und gehe mit Hape Kerkeling den Jakobsweg, und direkt von Anfang an stimme ich Hape zu. Die Übernachtung im Refugium ist nichts, wer möchte da bitte schlafen? Also eine einigermaßen gut geführte Jugendherberge hat weitaus mehr Charme. Mehrbettzimmer, wo Männlein und Weiblein zusammen übernachten, vollkommen Fremde! Nein, das wäre nicht mein Fall. Aber zum Glück gibt es genügend andere Varianten zum Übernachten. Und zum 11 kg schweren Rucksack sei gesagt, man überdenke bitte mehrmals, ob man das wirklich auf seinen Weg braucht!
    Nun zum interessanten Teil .... der Jakobsweg. Mit vielen ausführlichen Beschreibungen wandert man ihn mal mehr, mal weniger schwungvoll. Es gibt teilweise wunderschöne Landschaften, aber auch genauso monotone Landschaften. Der Weg ist mitunter sehr beschwerlich, es gilt einige hohe Berge zu besteigen und auch wieder runter zu kraxeln. Hier und da nutzt Hape Kerkeling aus Gründen der Erschöpfung auch mal den Bus, das auch erlaubt ist. Lediglich die letzten 100 km müssen gewandert werden.
    Das am Ende jeder Tagesetappe ein Stempel ins Pilgerbuch kommt und am Ziel eine Urkunde, sollte jeder wissen.
    Doch wie hat sich Hape Kerkeling auf dem Jakobsweg geschlagen? Ich würde sagen, sehr gut. Die ersten Etappen hat er still und alleine genossen, mit sich ins Reine kommen, seinen Gedanken freien Lauf lassen. Und das war wirklich unterhaltsam, was wir als Leser hier erfahren. Einen sehr privaten und persönlichen Hape.
    Nach einigen Etappen hat er dann doch etwas Unterhaltung gesucht und gefunden. Manche haben ihn nur sehr kurz begleitet, und man war froh, sie wieder abgehangen zu haben. Aber zwei Frauen haben sich in Hapes Wanderherz geschlichen, das Trio war so toll miteinander, sie haben sich ergänzt. Irgendwie ohne große Worte verstanden, teils ging man gemeinsam, weil das Tempo gerade harmonierte und streckenweise ging auch jeder mal in seinem Tempo. Aber abends hat man immer wieder zusammengefunden. Ich bin fest davon überzeugt, das einige Pilger etwas neidisch auf dieses Trio waren.

    Fazit 
    Für Fans von Hape Kerkeling ein must read, und auch für alle, die den Film darüber gesehen haben, sollten das Buch lesen. Für mich war das ein natürlicher und persönlicher Hape Kerkeling. Authentische Beschreibungen, ernste Gespräche, lustige Zufälle und ganz viel Hape. Ich vergebe 5 🐥🐥🐥🐥🐥 und eine Leseempfehlung.

  3. Cover des Buches Die Bibel nach Biff (ISBN: 9783442312948)
    Christopher Moore

    Die Bibel nach Biff

     (796)
    Aktuelle Rezension von: PaulSteinmetz

    Die Geschichte behandelt ein spannendes und vor allem wenig betrachtetes Kapitel der christlichen Mythologie: Die Kindheit von Jesus und seine Jugend. Ja wir wissen er wurde in einem Stall geboren und ist später mit seinen Aposteln durch die Gegen gezogen. Aber was ist dazwischen passiert? Wie wurde er zu dem der Wunder verbracht hat?

    Dabei begleiten wir das ganze aus der Sicht seines Jugendfreunds Biff. Der hat eigentlich einen längeren Namen, aber das ist eben seine Abkürzung. Die beiden reisen durch die Welt ihrer Zeit und erleben so einige spannende Abeuter und wir erleben wie sich Jesus entwickelt. Und die Sicht von Biff auf das Geschehene ist urkomisch.

    Dabei wird sehr viel historischer Bezug genommen. Wer also grob in Geschichte und Religion bewandert ist, für den wird das hier ein Augenschmaus.

    Ich bin kein gläubiger Mensch, aber als Jesus am Ende stirbt habe ich geheult wie ein Schloßhund.

  4. Cover des Buches Das geheime Spiel (ISBN: 9783453427891)
    Kate Morton

    Das geheime Spiel

     (494)
    Aktuelle Rezension von: Mary2

    England zu Beginn des 20. Jahrhunderts

    Grace entstammt einem ärmlichen Elternhaus und nimmt als 14-jährige eine Dienstbotenstelle im herrschaftlichen Haushalt Riverton Manor an. Dort lernt sie Emmeline und Hannah, die Töchter des Hauses Hartford kennen. Über Jahrzehnte hinweg begleitet Grace die Familie in verschiedenen Funktionen und erlebt dabei eine Familientragödie von ungeahntem Ausmaß.

    Eingebettet ist die Familiengeschichte in eine Rahmenhandlung. Darin ist die 99-jährige Grace Bewohnerin einer Seniorenresidenz und erinnert sich an die turbulente Zeit als Dienstmädchen und Zofe.

    Kate Morton hat einen wunderbaren Erzählstil, der die Vergangenheit auferstehen lässt. Häuser, Gärten und Personen entstehen vor dem inneren Auge und lassen die Leser tief in das Geschehen eintauchen. Durch die gründliche Recherche wird neben der Familiengeschichte auch ein Zeitporträt gezeichnet. Politische Vorkommnisse werden wie auch gesellschaftliche Fragestellungen authentisch mit eingearbeitet wie zum Beispiel das erwachende Selbstbewusstsein der Dienstboten.

    Leider ist das Buch über weite Strecken sehr langatmig und entwickelt erst im letzten Viertel eine größere Spannung, bis das Familiengeheimnis endlich gelüftet ist.

    Ich bewerte daher lediglich mit vier Sternen für ein ansonsten makelloses Buch.

    Eine Leseempfehlung für Freunde des historischen Romans!

  5. Cover des Buches Der abenteuerliche Simplicissimus Deutsch (ISBN: 9783847720195)
    Johann Jacob Christoph von Grimmelshausen

    Der abenteuerliche Simplicissimus Deutsch

     (128)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Der große, deutsche Historische Roman. Grimmelshausen schildert ebenso beeindruckend wie bedrückend die Realität des Dreißigjährigen Krieges für die Bevölkerung: Plünderungen, Morde und Vergewaltigungen sind an der Tagesordnung. Die Religion, die diesen Krieg doch ursprünglich ausgelöst hat, spielt keine Rolle mehr, denn jeder ist einzig und allein auf sich selbst bedacht und versucht entweder, sich das bloße Leben zu erhalten, oder aus dem Krieg seinen Vorteil zu ziehen.

    Grimmelshausen zeigt uns nicht die großen Herren. Das hier ist kein Buch über Wallenstein, Tilly oder Gustav Adolf. Nein, das hier ist ein Buch über die einfachen Leute, deren ganzes Leben der Hölle gleichkommt: jeder Tag könnte der sein, an dem ein Trupp Marodeure ihren Hof überfällt und sie und ihre Familie gnadenlos auslöscht. Jeder Tag könnte der letzte sein. Simplicissimus selbst schließlich ist ein Kind dieses Krieges: als kleiner Junge eins seiner Opfer, als Mann einer der Täter, die nur noch auf sich selbst schauen. Für Simplicissimus spielt es überhaupt keine Rolle, auf welcher Seite er momentan kämpft, der einfache, leicht beschränkte Protagonist hat überhaupt keine Religion, seine Religion heißt 'Überleben' und sein Gott heißt 'Geld'.

  6. Cover des Buches Willkommen in Wellville (ISBN: 9783446245273)
    T. C. Boyle

    Willkommen in Wellville

     (107)
    Aktuelle Rezension von: literat

    Das Buch ist absolut gut, ich finde die Sprache sehr ausdrucksstark, der Autor hat total den Sound der Jahre Anfang 20. Jh. in den USA eingefangen. Zumindest ist das für mich total glaubwürdig. Und auch der Betrüger, Charlie wird eigentlich liebenswert dargestellt, er ist nicht sooooo berechnend, sondern er ist halt so, er wurstelt sich lieber durch bzw. ist ein kleiner Schlaumeier, der lieber die Dummheit der Leute ausnutzt als für seinen Lebensunterhalt zu arbeiten. Andererseits wird der viel geehrte und hoch geschätzte Arzt, Dr. Kellogg als absolut missionarisch unterwegs mit seiner natürlich und vegetarischen Lebensweise in seinem San, bloß gestellt. Mit seinem Riesen-Ego und vordergründig humanstischen und sozialen Beweggründen, aber im Grunde absolut totalitär und autoritär unterwegs, scheitert er schlussendlich. Ich finde das Buch echt besser, als Thomas Manns Zauberberg. Ich glaub, ich lese jetzt anschließend den Zauberberg.

  7. Cover des Buches Der heilige Schein (ISBN: 9783548376813)
    David Berger

    Der heilige Schein

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Interessant mal hinter den Kulissen der Katholischen Kirche zu blicken
  8. Cover des Buches Wonne (ISBN: 9783499241291)
    Susan Minot

    Wonne

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Lena.Lu
    Habe es nach 24 Seiten schon aufgegeben. Ich hatte mir das alles etwas spannender vorgestellt, stattdessen nur Infos über die Vergangenheit. Leider gar nicht mein Fall.
  9. Cover des Buches Die Kameliendame (ISBN: 9783746625683)
    Alexandre (Sohn) Dumas

    Die Kameliendame

     (133)
    Aktuelle Rezension von: belli4charlotte

    Wer die Oper La Traviata kennt, der weiß sofort, dass dieses Buch die Vorlage dazu war.

    Dabei muss man durchaus sagen, dass dieses Buch mittlerweile wohl zu den Klassikern gehört und dennoch kein bisschen Staub angesetzt hat.

     

    Handlung:

    Das Buch spielt in den 40iger Jahren des 19.Jahrhunderts und dort gehörten Mätressen zum Luxusleben dazu. Je exquisiter und eleganter, umso besser. Statt Autos und Co., war eben die Edelhure das Statussymbol.

    Berühmteste war hier Marguerite Gautier, welche an der Schwindsucht gestorben war und ihren Besitz in ihrer luxuriösen Wohnung versteigert hat lassen.

    Der Erzähler dieses Buches erwirbt dabei Prévosts «Manon Lescaut» mit einer Widmung von einem gewissen Armand Duval. Dieser Mann sucht den Erzähler auf und bittet um dieses Buch als Andenken an die Verstorbene. Es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden Männern und so erfährt Armand die ganze Geschichte um seine Liebe zu der berühmten Edelprostituierten Marguerite Gautier.

     

    Meinung:

    Die Kameliendame handelt von Leidenschaft, Eifersucht, Rache, Krankheit, Tod und das unter sehr starren gesellschaftlichen Konventionen.

    Richtig zum Zug kommt die Mätresse allerdings erst etwa ab der Mitte des Buches und so wird man erst Teil dieser Kameliendame.

    Entsprechend lang und zäh wirkt der Einstieg, aber man darf hier nicht verzweifeln, denn es wird wirklich besser. Der Schreibstil ist angemessen an die zeit und dabei nicht zu geflügelt, so dass man leicht durch die Seiten blättern kann.

    Marguerite gewinnt zudem an Tiefe, und ihr Charakter kommt gut rüber.

    Armand dagegen wirkt sehr naiv, eifersüchtig, sogar einfältig. Er scheint eben nicht würdig zu sein. So bekommt man als Leser eben gleich 2 Aspekt und 2 unterschiedliche Charaktere aufgezeigt, was es eben sehr interessant macht.

     

    Fazit:

    Auch wenn es durchaus ein klassischer Roman ist, so kann man ihn dennoch weiterhin empfehlen.

  10. Cover des Buches Alles über Lulu (ISBN: 9783462044911)
    Jonathan Evison

    Alles über Lulu

     (62)
    Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerin

    Als Will sieben Jahre alt ist, stirbt seine Mutter an Krebs. Sein Vater stürzt sich danach noch intensiver in sein Training als Bodybuilder und auch seine drei Jahre jüngeren Zwillingsbrüder gehen schon früh ins Fitnessstudio und eifern dem Vater nach. Will dagegen hört auf zu wachsen und verliert seine Stimme. Das ändert sich erst wieder, als Wills Vater "Big Bill" eine neue Frau kennenlernt, die zusammen mit ihrer Tochter Lulu bei den Millers einzieht. Durch die quirlige Lulu blüht Will auf und schafft es, sich von seinen unterbelichteten Brüdern abzugrenzen. Als Lulu nach den Ferien in einem Cheerleadingcamp völlig verändert nach Hause zurückkehrt, zieht sie sich zurück und möchte auch von Will nichts mehr wissen. Dieser versteht die Welt nicht mehr. Er hat gleichzeitig seine Stiefschwester, beste Freundin und große Liebe verloren.

    Auch als Lulu zum Studium auszieht, kann Will sie nicht loslassen. All die Jahre hängt er weiter an ihr und versucht auch nur bei kleinsten Annäherungsversuchen ihrerseits, sie wieder an sich zu binden.

    "Alles über Lulu" ist ein Coming-of-Age-Roman über einen Jungen, der sich unsterblich verliebt und dessen gesamter Lebensinhalt seine Stiefschwester wird. Er ist regelrecht besessen von ihr, hat keine Blicke für andere Mädchen oder Frauen übrig und geht ziellos durchs Leben.

    Gerade zu Beginn ist der Roman melancholisch-anrührend, aber auch frivol-witzig und unterhaltsam geschrieben. Nach Lulus Rückkehr aus dem Camp versteift sich die Hauptfigur Will jedoch so sehr auf diese für ihn unerreichbare Liebe, dass er wie betäubt ist. Er führt ein Leben mit angezogener Handbremse, hat einen Aushilfsjob in einem Burgerladen und kein klares Ziel vor Augen. Auch als es beruflich für Will als Radiomoderator oder Selbstständiger voran geht, ist es nicht sein eigener Erfolg, sondern auf Zufällen beruhend oder dass anderen ihn mitziehen.

    Der Roman enthält zwar stellenweise ganz amüsante Episoden, in Wills Leben passiert jedoch lange Zeit relativ wenig. Das Geheimnis, das Lulu belastet, bleibt durchgehend unausgesprochen, wobei zu erahnen ist, was ihr passiert ist. Ein klärendes Gespräch innerhalb der Familie oder zwischen Lulu und Will findet nicht statt. Wills philosophische Anwandlungen empfand ich als langweilig und überflüssig, denn sie brachten ihm auch keine Erkenntnisse in Bezug auf Lulu. Während Lulus fast schon aggressives Verhalten nervte, störte mich vor allem auch Wills Passivität und dass er keine Versuche unternommen hat, ihr zu helfen, sondern sie stattdessen sexuell bedrängte.

    "Alles über Lulu" dümpelte zu sehr auf der Stelle, zog sich deshalb sehr für mich in die Länge und enttäuschte mit einer schwachen Hauptfigur, die einer Obsession nachhing, aber nicht dafür kämpfte. Am Ende fand ich sogar den Titel irritierend, denn über Lulu erfährt man doch recht wenig.

  11. Cover des Buches Helianth (ISBN: 9783931135140)
    Albrecht Schaeffer

    Helianth

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  12. Cover des Buches The Affair of the Devil 01: Sins of a fateful Night (Devil-Reihe) (ISBN: B01C8Z8VZ0)
    Lucy Stern

    The Affair of the Devil 01: Sins of a fateful Night (Devil-Reihe)

     (12)
    Aktuelle Rezension von: BeaRa
    Cover:

    Das Cover ist sehr sinnlich-erotisch. Unter einem Strahlenkranz, der an ein göttliches Licht erinnert, liegt eine spärlich in Schwarz gehüllte Frau in einer sinnlichen Pose. Schlicht, aber dennoch Aufmerksamkeit erregend und packend. Mir gefällt das Cover sehr gut.

    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist faszinierend, sinnlich, dunkel, rätselhaft und schwer einzuschätzen. Letzteres insbesondere, da es mich aus meiner Lese-Komfortzone gerissen hat.

    Maxine ist eine junge Frau, die ihr Leben umgekrempelt hat und es nun eisern in festgefügten Bahnen hält. Von ihrem Chef – Michael – erhält sie den Auftrag dem Besitzer des Clubs Hellfire einen USB-Stick zu übergeben. Eine Aufgabe die Maxine nervös macht, weil sie sich mit ihrem alten Leben konfrontiert sieht.

    Hier beginnt Lucy Stern einen bereits in die Geschichte hineinzuziehen. Es werden nach und nach Fragen aufgeworfen, deren Lösungen man unbedingt erfahren möchte. Was ist Maxine geschehen? Wer ist der ominöse Besitzer des Hellfire? Was hat es mit dem USB-Stick auf sich? Und noch viele weitere Fragen, deren Lösungen sich nur zum Teil in diesem Band finden. Meine Neugier hat mich immer weiter in die Geschichte gezogen und ehe ich mich versah war ich gebannt von Maxine und dem ominösen Besitzer, der dunkel, dominant, undurchsichtig, geheimnisvoll und auf seine Art sehr faszinierend ist und Maxine immer wieder an ihre Grenzen führt.

    Bei der Autorenbeschreibung schreibt Amazon Lucy Stern „liebt es, Liebesgeschichten zu schreiben, die ein wenig 'anders' sind“, was auf diese erotische Geschichte definitiv auch zutrifft. Sie ist anders als alles was ich bisher gelesen habe. Ich habe zuvor schon erotische Bücher gelesen, doch hat Lucy Stern eine absolut eigene Art die Erotik in die Geschichte einfließen zu lassen. Ich war fasziniert und mein detektivischer Sinn wurde angesprochen und auch die Personenkonstellationen waren ungewöhnlich. Insgesamt wurde ich durch „Sins of a fateful Night“ auf eine ganz eigene Art in den Bann geschlagen, die mich wirklich auch nach Ende der Lektüre beschäftigt hat.

    Leseempfehlung:

    Ich durfte „Sins of a fateful Night“ bereits vor Veröffentlichung lesen und direkt nach der Lektüre der Geschichte wusste ich sie noch nicht wirklich für mich einzuordnen. Das gebe ich ehrlich zu. Aber sie spukte mir beständig im Kopf herum, ich machte mir über gewisse Aspekte Gedanken und stellte fest, dass sie mich aus meinem gewohnten Lesebereich herausholte. Und das gefiel mir. Das Lesen selbst hatte mir sowieso gefallen, ein toller, flüssiger Schreibstil mit der Fähigkeit Erotik ansprechend zu schreiben.

    Also im Fazit: Ein sehr guter Auftakt, der ungewöhnlich ist und es schafft jemanden im positivsten Sinn aus seiner Komfortzone zu reißen. Was bleibt da anderes als 5 Sterne zu geben? Nichts! Volle Sternenzahl von mir für „The Affair of the Devil: Sins of a fateful Night“.

  13. Cover des Buches Raquels Töchter (ISBN: 9783894702175)
    Helena Marques

    Raquels Töchter

     (4)
    Noch keine Rezension vorhanden
  14. Cover des Buches Zeit der Unschuld (ISBN: 9783328102489)
    Edith Wharton

    Zeit der Unschuld

     (23)
    Aktuelle Rezension von: otegami

    Die Schriftstellerin Edith Wharton (24.1.1862  - 11.8.1937) war/ist für ihre sozialkritischen Romane bekannt und bekam für den vorliegenden Roman als erste Frau einen Pulitzer-Preis für Literatur. 

    Sie entführt uns in das New York ab dem Jahr 1870, wo strenge Regeln das Zusammenleben der führenden Familien bestimmte. Es war z.B. üblich, französische Kleider für eine Saison beiseitezulegen – in Boston sogar zwei Jahre. 

    Gräfin Ellen Olenska, die Cousine von May Welland (Verlobte von Newland Archer) wirkt da wie eine Exotin: hat sie doch ihren Mann verlassen, der sie schändlich behandelt hatte. Nun kehrte sie aus Europa zurück in ihre Heimat und Newland Archer übernimmt als Anwalt die Aufgabe, sie davon zu überzeugen, sich nicht scheiden zu lassen, da sie damit ihrer Familie schaden würde.

    Die Zerrissenheit zwischen den Gefühlen von Newland Archer und Ellen füreinander und ihren Befürchtungen, sich unredlich gegenüber seiner Verlobten, bzw. ihrer Cousine zu verhalten, ist offenkundig. Die Charaktere sind wunderbar und sehr überzeugend ausgearbeitet. (Meine Lieblingsfigur war übrigens die alte Mrs. Manson Mingott, die sich von den allgemeinen Regeln am wenigsten beeindrucken ließ!) 

    Sehr berührt hat mich das Resümee von Newland Archer nach 26 Jahren, in dem wir erfahren, was sich alles inzwischen ereignet hat und seine Erkenntnis: „Das Schlimmste an der Pflichterfüllung war, dass man dabei offenbar die Fähigkeit verlor, etwas anderes zu tun. (…) Die scharfe Trennung zwischen richtig und falsch, ehrlich und unehrlich, ehrbar und schändlich hatte wenig Spielraum für das Unerwartete gelassen.“ 

    Mich begeisterte jeder Satz dieses hintergründigen Romans! Lesenden, die nicht zwischen den Zeilen lesen können, rate ich allerdings davon ab  -  sie werden sich wahrscheinlich langweilen! Von mir bekommt er 5 Sterne und eine große Leseempfehlung!

  15. Cover des Buches Drei Frauen aus Haiti - 3 Geschichten (ISBN: B002AES0RE)
    Anna Seghers

    Drei Frauen aus Haiti - 3 Geschichten

     (0)
    Aktuelle Rezension von: Anna-S
    Drei „Heldinnen“, drei Erzählungen, drei Zeiten. Die erste: ein Indiomädchen, das Kolumbus als besonderen Schmuck für den spanischen Hof mitzunehmen beabsichtigte. Ihr gelingt im Gegensatz zu ihren Gefährtinnen die Flucht. Als sie sich in einer Höhle verbirgt, ahnt sie noch nicht, dass es eine Flucht für immer sein würde. Haiti wird fremde Kolonie. Die zweite: eine Negerin, der der Sklavenaufstand des Toussaint die Freiheit gibt und die mit ihrem persönlichen Retter in der Nähe des Idols sein möchte, als dieser in Frankreich tot ist. Die dritte ist die ungewöhnlichste. Viel Geschichte muss man sich dazu denken. Haiti ist private „Kolonie“. Die Duvalier-Schergen jagen überall. Luisas Schicksal heißt praktisch Entsagung. Der Mann, nein, die Männer, die sie liebt, entkommt den Schergen, sie nicht. Als der Tod des Herrschers die Kerker öffnet, ist die Frau entstellt. Ihr Geliebter ist wieder da – und heiratet eine junge Schöne. Sie aber nimmt als Glück, den geliebten Menschen glücklich zu sehen. Besonders die erste und die letzte Geschichte rühren mich an. Mit ganz einfachen Bildern zeigt die Seghers, dass richtig Glücklichsein nicht möglich ist, wenn die Zeiten es nicht erlauben. Keine der Frauen „kämpft“, mach Revolution oder so.Aber sie tragen Verantwortung in einer Weise, wie es eben geht – mit Entsagung. Und man wünscht sich nach so vielen Jahrhunderten Entsagung endlich den Moment, in dem die Frauen von Haiti frei und aufrecht glücklich sein dürfen.
  16. Cover des Buches Vialla und Romaro (ISBN: 9783473583485)
    Lilli Thal

    Vialla und Romaro

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Angelsammy

    Die sehr junge Vialla ist eigenwillig, stur und resilient. Sie soll eigentlich jemand anderen heiraten. Aber sie denkt gar nicht daran. Denn ihr Herz gehört Jäger und Fährtenleser Romaro. 

    Er ist es. Sonst keiner. Man will ihr untersagen, ihn zu ehelichen, also hauen sie ab. In den nicht ungefährlichen Westen, darauf hoffend, sich dort ein gemeinsames Leben aufbauen zu können. 

    Im Wilden Wald jedoch kommt Romaro im doppelten Sinne vom Pfade ab und wird Gefangener eines Dämons. Jener hat ihn mit schwarzer Magie belegt. Des Dämons Heimat, ein hohler Weidenbaum, scheint, weil eine komplex gewobene Illusion für Romaro ihn wunschlos glücklich zu machen. 

    Speisen ohne Ende, die hervorragend munden und eine blonde, lockige Schöne, Apate bereitet ihm immerzu nächtens grenzenlose Lust. 

    Romaro merkt nicht, daß er in einem versifften Loch gefangen und Apate ein gräßliches Wesen ist. Außerdem bekommt er in seiner "Verwirrung" nicht mit, daß er Schnecken und Gewürm verzehrt. 

    "Verblendet", sitzt Romaro direkt vor Vialla, doch sieht er sie nicht. Sie ihn aber umso mehr. Sie ist elend und desperat, harrt aber bei ihm aus, gibt nicht auf. 

    Sein verstörend anmutendes Verhalten, der vermeintliche Sex nachts, sein unfreiwilliges sie ignorieren, weil sie für ihn im Zuge des Fluches "unsichtbar" ist, Unbilden und alles Aufwühlende erträgt sie. 

    Sie hält hartnäckig daran fest, die Barriere zu ihm aufzubrechen. Und erste Omen der Hoffnung scheinen auf. Aber der Dämon raubt nach und nach Romaros Lebensenergie ... Kann Vialla ihren Liebsten noch retten? 

    Das Buch enthält phantastische Elemente und schimmert im magischen Realismus wie Symbolismus. Es ist von erhabener, poetischer Schönheit. Emotional tief ergreifend und schlägt eine beeindruckende Kerbe in die Reminiszenz. 

    Dramatisch, psychologisch stimmig, märchenhaft im Wirklichen fußend, romantisch und zart. Das Fesselnde entspinnt sich aus dem Konflikt, ob Vialla die Rettung gelingen wird. Lilli Thal hat ein Meisterwerk erschaffen! Unbedingt lesen! 


  17. Cover des Buches Die Wahlverwandtschaften (ISBN: 9783862318636)
    Johann Wolfgang von Goethe

    Die Wahlverwandtschaften

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Schelmuffsky
    Während des Germanistikstudiums machte ich meist einen großen Bogen um den ollen Goethe. Zu Schulzeiten geplagt und geschädigt durch das unsägliche Reimgeklapper von Faust (Vier Fäuste für eine Halleluja ist ja soviel besser!!), suchte und fand ich radikalere Autoren und Texte wie z. B. Karl Philipp Moritz, Heinrich von Kleist, Georg Büchner... Einzig die Lektüre von Die Wahlverwandtschaften erschütterte schon damals meine Goethe-Phobie. Die Geschichte ist bekannt und muss hier nicht nacherzählt werden. In einem großen Experiment, tabufrei wie kaum ein Autor heutzutage, spielt Goethe in diesem Roman alle Gefühls- und Liebeslagen durch, stellt Fragen, die bis heute aktuell sind, alles in einer Sprache, die mich jetzt beim Hören von Wachtveitels ruhiger Lesung wieder überraschte und manchmal einfach sprachlos machte. Was ein großartiger Text! Eingestreut oft Dutzende von Aphorismen, jeder für sich ein kleines Erkenntnisinstrument, alleine dafür müsste man schon dankbar sein, wie viel mehr aber für diese feinsinnige Beschreibung der Liebe in all ihren Facetten, wie man sie so allenfalls in Roland Barthes' Fragmente einer Sprache der Liebe findet, dort allerdings als Wörterbuch, während sie hier in sehr unterschiedlichen Charakteren personifiziert wird, aber keines von Barthes' Stichworten auslässt. Leidenschaft, Sehnsucht, Übereilung, Liebeswahn, Vernunft, Treue ...: in den Wahlverwandschaften findet man alles. Und ich bin sehr versucht, Goethe noch einmal eine Chance zu geben. Wer so großartig schreibt, bei dem muss noch mehr zu finden sein.
  18. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks