Bücher mit dem Tag "entschuldigung"
47 Bücher
- Stephenie Meyer
Biss zum Abendrot (Bella und Edward 3)
(7.107)Aktuelle Rezension von: EvieReadsEclipse, der dritte Teil der Twilight-Saga von Stephenie Meyer, führt uns erneut in das turbulente Leben von Bella. Diesmal steht sie vor der schwierigen Wahl zwischen ihrer Liebe zu Edward und ihrer Freundschaft mit Jacob. Die Handlung dreht sich stark um den Konflikt zwischen den Vampiren und den Werwölfen, was oft in hitzigen Auseinandersetzungen endet.
Während ich in den vorherigen Bänden ein Fan von Jacob war, hat mich sein Verhalten in diesem Buch enttäuscht. Jacob kämpft ständig darum, Bella zu überzeugen, dass sie in ihn verliebt ist, obwohl sie klarstellt, dass ihre Gefühle Edward gehören. Die Art und Weise, wie er versucht, Bella zu seiner Freundin zu machen, wirkt oft unangemessen und er drängt sie in eine Ecke, was das Lesen unangenehm macht.
Ein weiteres problematisches Element ist das Konzept des "Imprintings" bei den Werwölfen, das einige Fragen aufwirft und zu verstörenden Vorstellungen führen kann. Trotz dieser schwierigen Themen hat Eclipse auch seine Stärken. Die Erzählung bietet interessante Einblicke in die Vampirgeschichte und das native amerikanische Wolflore, und die Figur der Alice bleibt ein Highlight für mich.
Trotz der Herausforderungen, die die Geschichte bietet, bin ich fest entschlossen, die Saga bis zum Ende zu verfolgen. Ich habe gehört, dass der nächste Band, Breaking Dawn, noch chaotischer wird – und ich kann nicht widerstehen, mir das selbst anzusehen. Happy Reading! <3
- Paula Hawkins
Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.
(1.237)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraNach „Gone Girl“ ist „Girl on the Train“ der zweite erfolgreiche Psychothriller mit weiblichen Protagonistinnen, der in letzter Zeit von Hollywood-Produktionen verfilmt wurde und den ich gelesen habe. Der Roman von Paula Hawkins erschien 2015. 2016 kam der Film in die deutschen Kinos. Der Cast ist mit Emily Blunt und Justin Theroux stark besetzt und auch die Musik wurde vom preisgekrönten Danny Elfman komponiert. Die Kritiken waren eher mäßig, was ich persönlich nicht nachvollziehen kann, denn mir hat er recht gut gefallen. Das Buch landete unter anderem in den USA, England und Deutschland auf Platz eins der Bestsellerlisten. Ich war gespannt, ob ich auch das Buch besser finden würde als „Gone Girl“, das ich Anfang des Jahres gelesen habe.
Fast jeden Tag fährt die 33-jährige, alkoholkranke Rachel Watson mit dem Regionalzug vom englischen Städtchen Ashbury nach Euston und wieder zurück. Zwar ist sie seit Monaten arbeitslos, möchte aber nicht, dass ihre Mitbewohnerin Cathy das erfährt, weshalb sie ihre Alltagsroutine mit Pendeln beibehält. Mit dem Zug passiert sie jedes Mal die gleichen Vororte und kann einen Blick in andere Gärten, Häuser und deren Bewohner werfen. Ein Ehepaar fällt ihr dabei besonders ins Auge. Rachel gibt ihnen Spitznamen und malt sich eine passende Lebensgeschichte für sie aus, die sie Tag für Tag in ihrem Kopf weiterschreibt. Als Rachel aber eines Tages sieht, wie die Frau, die sie Jess getauft hat, einen anderen Mann küsst, bricht für sie eine Welt zusammen. Kurz darauf wird eine junge Frau namens Megan Hipwell als vermisst gemeldet und Rachel ist sich sicher: das ist ihre Jess.
„Sie liegt unter einer Silberbirke bei den alten Gleisen unter einem Steinhügel.“, ist der erste Satz des ersten Abschnittes, der offensichtlich aus der Sicht des Täters formuliert ist. Ganz offensichtlich spricht dieser von einer weiblichen Leiche. Nach einem weiteren Abschnitt aus Opferperspektive beginnen die eigentlichen Kapitel. Die Überschrift ist jeweils der Vorname der Erzählerin, wovon es insgesamt drei Stück gibt: Rachel, Megan und Anna. Alle drei berichten im Präsens und der Ich-Perspektive, wobei die Abschnitte in Tage und Tageszeit gegliedert sind. Rachel beginnt die Geschichte am Freitag, den 5. Juli 2013. Später folgt Megan, die aber bereits ab Mittwoch, dem 16. Mai 2012 erzählt, wodurch Zeitsprünge entstehen. Erst am Samstag, dem 20. Juli 2013 setzt Anna mit ihrem Part ein. Mit dem 18. August 2013 endet die Geschichte. Durch die Tageszeiten, die meistens grob in „Morgens“ und „Abends“ unterteilt werden, selten aber auch in „Nachmittags“, kommt es häufig dazu, dass die Charaktere retroperspektiv erzählen. Jedes zweite Kapitel ist aus der Perspektive von Rachel geschrieben, weshalb sie die wahre Protagonistin ist.
Rachel Watson kann man getrost als gescheiterte Existenz betrachten: geschieden, kinderlos, arbeitslos, alkoholabhängig und pleite. Sie teilt sich eine Wohnung mit einer Mitbewohnerin, zu der sie inzwischen aber auch kein gutes Verhältnis mehr hat. Ihr Tagesablauf besteht aus Zugfahren und Trinken. Ihr Exmann Tom hat sie vor zwei Jahren für eine andere Frau verlassen, ihren Job hat sie verloren, weil sie betrunken zur Arbeit kam. Der einzige Strohhalm, an den sie sich noch klammert ist das tägliche Beobachten des jungen Paares in Witney, das sein Haus an den Gleisen hat. Die Idylle der Beiden gibt Rachel die Hoffnung, dass es wahre Liebe wirklich gibt. Diese Hoffnung wird jedoch jäh zerstört. Ich hatte Mitleid mit Rachel, von der man nie so recht wusste, wie viel Mitschuld sie an ihrer eigenen Situation trägt. Durch den enormen Alkoholkonsum hat sie zudem regelmäßig Blackouts, weshalb sie sich an viele Momente ihres Lebens nicht mehr erinnern kann, was sie gewissermaßen unvorhersehbar und vielleicht sogar ein wenig verdächtig macht. Auch wenn sie eindeutig keine Sympathieträgerin ist, mochte ich sie auf ihre Art und Weise trotzdem.
Anna Watson ist Toms neue Ehefrau, mit dem sie inzwischen eine gemeinsame Tochter hat. Durch einen Zwischenfall mit Rachel sind die beiden überhaupt nicht gut aufeinander zu sprechen, was nicht nur mit Tom als Verbindungsglied zu tun hat. Anna blüht in ihrer Rolle als junge Mutter voll auf, selbst wenn sie sich gelegentlich ihr unabhängigeres Leben zurückwünscht. Rachel gegenüber ist sie gehässig und ungemein schadenfroh. Zudem ist sie regelrecht stolz die Geliebte gewesen zu sein, die einer anderen Frau den Mann wegnehmen konnte. Sie ist schlichtweg ein völlig abstoßender Charakter, der man als Leser nicht über den Weg traut.
Megan Hipwell ist die 29-jährige Frau, die am Samstag, dem 13. Juli 2013 spurlos verschwindet. Sie hat lange, blonde Haare und eine kleine, zierliche Figur. Sie ist die Ehefrau von Scott Hipwell und entfernte Nachbarin der Watsons, für die sie eine Zeit lang Babysitting betrieben hat. Doch der schöne Schein trügt, denn Megan leidet unter Panikattacken und Insomnie, weshalb sie sich in psychotherapeutische Therapie begibt. Auch hier wird schnell klar, dass sie so manch dunkles Geheimnis bewahrt. Auch wenn Hawkins es gelingt, facettenreiche Charaktere zu zeichnen, die allesamt erpicht darauf sind ihre Fassade zu bewahren, ist es kaum möglich, abgesehen von Rachel, Empathie aufzubringen. Selbst Megan steht man mit einer solchen Abscheu gegenüber, dass ihr Verschwinden einen weitestgehend kaltlässt. Sie ist schließlich nicht sonderlich liebenswürdig.
Nichtsdestotrotz ist „Girl on the Train“ ein klassischer Pageturner, den ich nur kurz beiseite legen konnte. Die Sprache ist präzise, kühl und sachlich, was wunderbar zur düsteren Atmosphäre passt. Zwar ist es wie „Gone Girl“ kein typischer Psychothriller, da Hawkins dafür zu detailliert auf die Biografien der Figuren eingeht, um noch den charakteristischen Spannungsbogen zu zeichnen, die Raffinesse daran konnte dennoch punkten. Vor allem der Zug als immerwährendes Motiv zeigt hier rhetorische Stärke. Die Strategie der Verwirrung, bei der in alle Richtungen Verdachtsmomente gestreut werden, ist ebenfalls geschickt umgesetzt. Im Verlauf der Geschichte hatte ich zwei verschiedene Theorien bezüglich des Täters, von denen sich die erste dann sogar bewahrheitet hat, was mich doch etwas enttäuscht hat, weil ich letztendlich bei der Auflösung nur halb überrascht wurde.
Zu guter Letzt möchte ich noch einmal die Romane „Gone Girl“ mit „Girl on the Train“ vergleichen. Gibt es ein Werk, das lesenswerter ist? Vorerst möchte ich betonen, dass es bei beiden Büchern viele Parallelen gibt: Eine junge, schöne Frau, die plötzlich verschwindet; ein Ehemann, der sofort unter Verdacht gerät und Spekulationen über Affären, Schwangerschaften oder psychische Erkrankungen. Je nachdem, was man also als zweites Werk liest, ist man zwangsläufig dem Déjà-vu ausgesetzt und tendiert dazu, den zweiten Psychothriller als unspektakulärer zu erachten. Gleichzeitig sind beide Werke auch unterschiedlich, wobei beide unterschiedliche Stärken haben, die sich wieder ausgleichen.
„Girl on the Train“ ist ein gelungener Psychothriller, auch wenn er eher leger diesem Genre zuzuordnen ist. Ich mochte die düstere Atmosphäre, die eine Mischung aus Spätsommer mit negativen Nuancen wie Schweiß und Hitze, Alkoholismus und Suchtdruck, sowie die Züge mit Menschenmengen zeigt. Das alles hat den Roman zu einem starken Pageturner gemacht. Die antipathischen Figuren wie Megan und Anna konnten in mir nur wenig Mitgefühl auslösen, was auch die Spannung gedämpft hat. Auch das Ende war dann doch zu vorhersehbar, der ultimative Plottwist fehlt hier eindeutig. Deswegen gebe ich „Girl on the Train“ von Paula Hawkins drei von fünf Federn.
- Fredrik Backman
Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid
(378)Aktuelle Rezension von: supersusiDie ersten Seiten haben mich etwas abgeschreckt, aber gut, dass ich weiter gelesen habe. Das Buch entwickelt sich zu einem wunderschönen Märchen a la Astrid Lindgren. Voller Geheimnisse, tapferer Helden, grausamen Schicksalen und verzauberten Länder im Reich der Phantasie.
Elsa ist fast 8 Jahre alt und ihre Oma ist ihr bester Freund. Oma erzählt ihr täglich Geschichten aus dem Land-Fast-Noch-Wach. Da gibt es Wolfsherz, Worsrudel, Häuser in denen die Traurigkeit aufbewahrt wird, den Jetzer, Meerengel und Schneeengel, Trolle und Prinzessinnen. Außerdem haben Oma und Elsa eine Geheimsprache. In dem Mietshaus, in dem Oma mit Elsa und Elsas Mutter lebt, leben noch andere Leute : Der Taxifahrer Alf, die Säuferin, das Monster, der Höllenhund, Lennart, der Kaffee über alles liebt und seine Frau, die immer Kekse bäckt, die Frau mit dem Sohn mit einem Syndrom und das Ehepaar Kent und Britt-Marie, die immer schimpfen und sich über alles beschweren, was wiederum Elsas Oma dazu anstachelt, Blödsinn zu machen und Britt-Marie dadurch zu ärgern.
Und dann schickt ihre Oma Elsa auf eine Mission, eine Art Schnitzeljagd, wie sie es nennt und Elsa muß Briefe verteilen. Briefe in denen ihre Oma sagt, es tue ihr leid. Nach und nach erfährt Elsa so einige Geheimnisse und Geschichten, aber je mehr sie erfährt, desto mehr Fragen tun sich auf.
Die Geschichte ist (vom Anfang, wo es heißt, die Oma habe mit Exkrementen geworfen (war dann doch nur Erde) abgesehen) einfach wunderschön, aber auch spannend, bezaubernd, aber auch erschütternd, witzig, aber auch geheimnisvoll, traurig, aber auch tröstlich. Wer die Märchen von Astrid Lindgren kennt, wird hier den gleichen Zauber finden. Mich hat schon lange kein Buch mehr so begeistert.
Ich liebe es wie treffend manche Menschen beschrieben werden. z.B. S. 35 , als Kent vorgestellt wird : "Kent ist fast nie zuhause, denn er ist Unternehmer. Oder Kentreprenör, wie er zu sagen pflegt und dabei laut lacht und das vor Leuten, die er gar nicht kennt. Wenn die Leute nicht gleich mitlachen, wiederholt er es, diesmal etwas lauter. Als ob es daran gelegen hätte. "
Überhaupt mag ich den Humor in dem Buch sehr. Elsas Vater soll für einen Schulflohmarkt Plakate malen, grübelt aber so lange über die optimale Schriftart, dass er sie erst nach paar Wochen abgibt. S.92 :"... Elsas Lehrer (wollten) sie nicht aufhängen, weil der Flohmarkt schon stattgefunden hatte. Elsas Papa zog ein Gesicht, als würde er gar nicht verstehen, was das denn mit der Sache zu tun habe. "
Da die Oma öfter aneckt oder sich nicht an Regeln hält, kommt es mit diversen Mitmenschen auch mal zu Streit. Ihre Lebensweisheit dazu (s.245) : " leg dich niemals mit jemandem an, der mehr Freizeit hat als du selbst."
Und Manches ist so gut beschrieben. Da, wo andere Autoren einfach nur von einem Gefühlschaos sprechen, heißt es hier (S. 261) : " Elsa weiß nicht recht, an welchem der vielen Gefühle, die in ihr herumwirbeln, sie sich festklammern soll."
Alles in allem ist dies Buch ein Genuß zu lesen. Es ist spannend und voller überraschender Wendungen. Nur Schade, dass es so ein doofes, nichtssagendes Cover hat. Bei dem Bild denkt man an einen heiteren Senioren -Roman. Innen ist es aber eine spannende und bezaubernde Geschichte voller Tiefe und Geheimnisse. Schuld, Trauer, Verantwortung sind wichtige Themen. Never judge a book by its cover.
- Cecelia Ahern
Hundert Namen
(792)Aktuelle Rezension von: MalibuWenn man sein Leben gründlich vermasselt und es einem noch mit einer Chance winkt, man aber nicht weiß, wie die Aufgabe gemeistert werden kann? Kitty steht genau davor und wirft sich einfach rein...
Kitty Logan steht vor ihrem Aus der Karriere als Journalistin. Ihre Chefin und Freundin Constance hinterlässt ihr nach ihrem Tod aber eine letzte Chance: eine Liste mit hundert Namen. Was verbindet diese nur für einen Artikel? Kitty begibt sich neugierig auf die Suche und lernt die unterschiedlichsten Menschen mit ihren Geschichten kennen und lernt hierzu auch noch sich selbst kennen.
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich zu dem Buch sagen soll - außer wow! Die Protagonistin war anfangs zwar ziemlich unsympathisch, mit der Zeit hat man sie aber doch lieb gewonnen. Man steigt richtig mit in ihre Geschichte, ihre Aufgabe und ist genau so neugierig, wo das ganze hinführt.
Die ganzen Leute und ihre Geschichten, die Emotionen dazu - das hat die Autorin wie gewohnt, wieder total authentisch geschrieben. Man versinkt darin, fühlt mit und hört den Menschen gerne zu.
Das Leben schreibt Geschichte und zwar jedes einzelne, bei jedem einzelnen von uns. Keiner ist langweilig, jeder hat eine Geschichte, die sich zu erzählen lohnt.
Wärmste Weiterempfehlung!
- Lori Nelson Spielman
Nur einen Horizont entfernt
(830)Aktuelle Rezension von: NellyMeliIn dem Buch geht es um die Geschichte der Fernsehmoderatorin Hannah Farr. Anfangs zeigt sich Hannah unsicher und ängstlich, stark abhängig von ihrem Job und Freund, während sie durch Tagträume von der Zukunft unrealistische Erwartungen hegt. Ihre Kindheitserlebnisse, die nie aufgearbeitet wurden, lassen sie zögern, ihrer ehemaligen Peinigerin und Mitschülerin zu vergeben, die ihr zur Versöhnung Steine schickt. Im Laufe des Buches lernt Hannah jedoch, Vergebung zu üben und selbst um Verzeihung zu bitten, was ihr ermöglicht, unabhängiger und mit mehr Leichtigkeit zu leben.
Das zentrale Thema des Romans ist das Erlernen von Vergebung und das Überwinden der Angst vor der Bitte um Verzeihung. Der Roman betont die Bedeutung, verschiedene Perspektiven zu erkennen und zu verstehen, was zur Empathie und letztendlich zur Versöhnung beiträgt.
Trotz des sensiblen Themas zeichnet sich der Roman durch emotional tiefe und fließende Schreibweise aus. Die Charaktere, insbesondere Hannahs blinde Freundin Dorothy, sind herzerwärmend und bereichern die Geschichte. Ein kleiner Kritikpunkt ist der abrupte, etwas kitschige Schluss, der jedoch aufgrund seiner Kürze den Gesamteindruck kaum trübt.
Insgesamt ist es ein emotional bewegender Roman, der die Leser fesselt und tief berührt.
- Gavin Extence
Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
(526)Aktuelle Rezension von: Buechervorhersage3,5 Sterne
In dem Buch erzählt uns der Protagonist Alex Woods von seinem zehnten bis zum siebzehnten Lebensjahr. Wir begleiten ihn durch seine Jugend, wo er ungewollt berühmt wird, mit einer neuen Krankheit zu kämpfen hat und versucht sich in der Schule zurechtzufinden, wo er gerne gemobbt wird. Bei dem Versuch vor seinen Schulkameraden zu fliehen, landet er beim grummeligen Mr. Peterson im Garten. Die beiden gewöhnen sich nach und nach aneinander und werden zu Freunden und als dann Mr. Peterson schwer erkrankt, beginnt für die beiden ein Leben voller Aufregung und kontroverser Entscheidungen.
Ich habe das Buch geschenkt bekommen und wusste nicht, was mich erwartet. Es ist auf jeden Fall sehr außergewöhnlich, voller Wissen und Fakten und die Geschichte ist speziell aber schön. Was mir Probleme bereitet hat ist der Erzählstil. Er ist sehr sachlich, trocken und vollgestopft mit Wissen, die Erzählung wirkt teilweise wirr, ohne roten Faden, zu ausführlich und langatmig und für meinen Geschmack fehlt mir die Gefühlsebene. Es scheint viele Lesende zu geben, die diesen Stil sehr gerne mögen, aber für mich war er leider nichts und ich habe mich leider etwas mühselig durch die ermüdende Geschichte gequält, sehr schade.
- Michael Robotham
Sag, es tut dir leid
(353)Aktuelle Rezension von: maggys_buecherweltDas Buch ist durch ein Wanderpaket bei mir eingezogen, und sowohl das Cover als auch der Klappentext haben direkt mein Interesse geweckt.
Der Schreibstil ist einfach gehalten, mit kurzen Sätzen und Kapiteln, die meist nur wenige Seiten umfassen. Das hat es mir leicht gemacht, das Buch schnell zu lesen. Allerdings hatte ich anfangs Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden.
Die Erzählperspektive wechselt zwischen Joe O´Laughlin, dem Psychologen, der bei der Aufklärung des Falls hilft, und Briefen von Piper, einem der entführten Mädchen. Diese Briefe gewähren Einblicke in Pipers Gedankenwelt und ihr Leben vor der Entführung. Zwar empfand ich sie zwischendurch als störend, da sie den Spannungsfluss unterbrachen, doch letzlich halfen sie, Piper als Charakter besser zu verstehen.
Joe O´Laughlin hat mir als Protagonist gut gefallen. Neben seinem beruflichen Engagement erfahren wir auch einiges über sein Privatleben, was ihn greifbar und authentisch macht. Es ist schön, dass der Fokus nicht nur auf der Lösung des Falls lag, sondern auch auf O´Laughlins Persönlichkeit und seiner Entwicklung.
Piper wird durch die Briefe lebendig. Ihre Gedanken und Erinnerungen erzeugen eine emotionale Bindung zur Figur, auch wenn man sich manchmal wünscht, die Haupthandlung würde schneller voranschreiten.
Die Auflösung war für mich absolut überraschend - ich wäre niemals darauf gekommen, wer der Täter ist. Das hat für einen gelungenen Abschluss gesorgt und mich bis zur letzten Seite gefesselt.
Was mich gestört hat, war das Layout des Buches. Oft wurden Sätze mitten in einer Zeile abgebrochen, obwohl noch Platz gewesen wäre, oder ein einzelnes Wort stand allein auf einer Zeile und der Rest des Satzes auf der nächsten. Das hat meinen Lesefluss beeinträchtigt.
Trotz kleinerer Schwächen überzeugt der Thriller mit einer spannenden Handlung, interessanten Figuren und einer unerwarteten Auflösung.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!
- Zoran Drvenkar
Sorry
(466)Aktuelle Rezension von: KaesekuchenWie steht ihr zu Zeitsprüngen und Perspektivenwechsel in Büchern?
Ich bin am Anfang schier bei Sorry verzweifelt. Ständig wechselnde Perspektiven, inklusive einer "du"-Erzählung und teilweise dann auch Erzähler, die allwissend waren, dann wieder nicht.... Zeitsprünge in die Zukunft und die Vergangenheit und einem komischen Schreibstil (reden ohne dazu schreiben, wer spricht...). Erst nach 100 Seiten war ich mehr oder weniger drin... Und die Geschichte wurde ziemlich intensiv und heftig. Schwarz und Weiß verschwanden und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Ich bin so froh, dass ich das Buch nicbt abgebrochen habe.
Fazit
Insgesamt ein interessantes Leseerlebnis, dass ich eigentlich allen Thriller Fans empfehlen kann. Ihr müsst allerdings ein bisschen durchhalten und euch an den Stil gewöhnen.
- Ann Brashares
Eine für vier
(350)Aktuelle Rezension von: FranziDieBuechertanteEine für vier von Ann Brashares habe ich vor über 15 Jahren schon mal gelesen. Da ich aber den letzten Band mit sehr viel Abstand zu den anderen Teil gelesen habe, wollte ich die gesamte Reihe rereaden (SPOILER).
Allgemeines:
Damals hab ich die Reihe sehr gemocht, kann mich aber noch daran erinnern, dass ich den vierten Band schwächer fand. Erst vor ein paar Jahren hab ich den fünften Band gelesen und war sehr irritiert darüber, wie düster er war. Nachdem ich den ersten Band gerereadet habe, musste ich feststellen, dass auch schon hier eine gewisse Düsternis und Schwere mitschwingt, was ich so nicht in Erinnerung hatte.
Im Fokus stehen die vier Freundinnen Carmen, Lena, Bridget und Tibby, auch "The Septembers" genannt, die das allererste Mal den Sommer nicht miteinander verbringen werden. Ihre Mütter haben die Schwangerschaften zusammen erlebt und waren noch lange nach den Geburten befreundet. Geboren sind alle in August und September, innerhalb von 17 Tagen.
Und genau jetzt, bevor sie den Sommer das erste Mal getrennt verbringen werden, finden sie eine Jeans, die ihnen allen wunderbar passt, obwohl sie alle unterschiedlich gebaut sind. Sie beschließen, die Jeans während des Sommers zwischen ihnen hin und her zu schicken und Regeln für den Umgang mit ihr festzulegen. So entsteht die "Jeans auf Reisen".
Das hat mir gut gefallen:
Vor jeden Kapitel gibt es einen passend Spruch bzw. Zitat, welche ich sehr mochte. Außerdem sind die Briefe abgedruckt, die sich die Mädchen gegenseitig während des Sommers schicken.
Ich mochte es, wenn die Vier zusammen aufgetreten sind.
Den Strang mit Bailey und Brian betreffend habe ich sehr gemocht.
Das fand ich nicht so gut:
Ich hatte die Schwere und Düsternis nicht mehr in Erinnerung, sie ist aber bei jedem Mädchen auf unterschiedliche Art und Weise vertreten. So sehr sich auch mögen, schwingen sehr viel Selbstzweifel und Vergleiche mit den anderen Mädchen mit.
Außerdem finde ich viele Klischees darin wieder, was das ganze sehr dünn erscheinen lässt mit vermeintlicher Tiefe. Es ist schade, dass alle Mädchen so sind und keins heraussticht.
Fazit:
Würde ich das Buch das erste Mal lesen, bräuchte ich keine Fortsetzung, denn am Ende war es doch ganz süß abgerundet. Es lies sich gut und leicht weglesen und ist für ein kurzes und schnelles Lesevergnügen sicherlich geeignet, vor allem für Teenies.
Bleiben oder Weg? Egal wie mein Urteil insgesamt für die Reihe ausfallen wird, ich werde die Reihe behalten.
- Joy Fielding
Träume süß, mein Mädchen
(589)Aktuelle Rezension von: Moidlvomberchich habe jetzt schon einige Joy Fieldings gelesen und bin eigentlich ein großer Fan ihrer Bücher.
nun hier war das leider nicht so ganz.
ich habe mich leider die meiste Zeit nur durch das Buch gequält, für mich waren die Protagonisten irgendwie sehr verwirrend so dass ich immer wieder den Faden verloren habe, vielleicht waren es auch einfach nur etwas zu viel für mich.ebenso fand ich die Geschichte etwas schwerfällig und langatmig, mir hat hier deutlich die krasse Spannung gefehlt, die hat sich bei mir nur in sehr wenigen Abschnitten kurz aufgebaut, so habe ich mich einfach nur etwas halbherzig und lustlos durch Buch gequält und war froh als ich es fertig gelesen hatte.
ich glaub da gibts bessere Bücher von der Autorin! :-)
- Lara Adrian
Gezeichnete des Schicksals
(584)Aktuelle Rezension von: DianaELara Adrian – Midnight Breed, 7, Gezeichnete des Schicksals
In einem kleinen Städtchen namens Harmony mitten in der Einöde von Alaska arbeitet die Piloten Alexandra Maguire und versorgt die Einwohner mit ihrem kleinen Flugzeug mit Lebensmitteln und anderen nötigen Dingen. Auf einem dieser Versorgungsflüge findet sie eine grausam ermordete Familie und sagt es ihrer besten Freundin und ehemaligen Polizistin Jenna. All die schrecklichen Details erinnern Alex an ein lang zurückliegendes Ereignis, doch kann das wirklich sein? Kann der Mörder ihrer Familie ihr bis nach Alaska gefolgt sein? Doch es kommt noch schlimmer, schon bald werden weitere Leichen gefunden und die Stadtältesten glauben “nur” an Tierangriffe.
Kade ist überhaupt nicht begeistert als er von Lucan beauftragt wird, in seine alte Heimat Alaska zu reisen um den Spuren eines Videos nachzugehen, das im Internet augetaucht ist. Er muss sich seiner größten Angst stellen, denn sein Zwillingsbruder, der ebenfalls die Gabe hat, mit Tieren zu kommunizieren, könnte etwas mit den grausamen Morden zu tun haben. Vor über einen Jahr hat Kade mit seiner Familie gebrochen und ist dem Orden beigetreten, in der Hoffnung nie wieder den Dunklen Hafen seiner Familie betreten zu müssen.
Auf einer Stadtversammlung sieht er Alex zum ersten Mal und er spürt, dass sie ein Geheimnis hat, ist es möglich das dieser Mensch vom Stamm weiß? Auch Jenna ist der große, verdächtigaussehende Mann aufgefallen. Als sie ein weiteres Mal auf ihn trifft, versucht sie ihre Gabe bei ihm anzuwenden, doch das ist nicht möglich. Gemeinsam machen sich die beiden auf Spurensuche und übersehen dabei, dass Jennas beste Freundin in großer Gefahr schwebt, genau wie Alex selbst, obwohl sie sich doch unter “Freunden” bewegt... oder geht die größte Gefahr von Kade selbst aus?
Wow, dieser Band ist ein wahres Lesefeuerwerk und hat mich von Anfang bis Ende überzeugt. Ich bin ehrlich, mit Kade oder Brock konnte ich bisher noch nicht so viel anfangen. Die Neulinge waren bereits in den letzten Büchern da, aber nicht wirklich präsent, doch Kade hat sich mit zu einem meiner Lieblingscharaktere gemausert.
Der Erzählstil von Lara Adrian ist wie immer flüssig und locker, die Kapitel sind relativ kurz und so macht es Spaß sich in die Story fallen zu lassen, die voll mit überraschenden Wendungen, Perspektivwechsel, Action und sinnlichen Momenten ist.
Die Spannung wird sehr schnell aufgebaut und durchgängig auf hohem Niveau gehalten. Selbst die etwas ruhigeren Passagen blieben spannend und ich wollte unbedingt “nur noch ein Kapitel” lesen, was natürlich dazu führte, dass ich das Buch ohne größere Pausen durchgelesen habe.
Die Charaktere wirken lebendig und realistisch ausgearbeitet, soweit es bei einer Fantasy-Romance-Story möglich ist. Ich konnte mir alle Figuren gut vorstellen.
Der Stammesvampir Kade stand immer in direkter Konkurrenz zu seinem Zwillingsbruder. Der Kampf wurde vom Vater gefördert, der hier als dominanter, unsympathischer Mistkerl auftritt. Kade lebt schon eine ganze Zeit mit dem Geheimnis seines Bruders und muss sich nun selbst davon überzeugen, dass er er der Mörder der getöteten Familie ist. Kade gefiel mir in seiner Rolle sehr gut, schweigsam, dominant, dem Orden loyal gegenüber und doch verschaut er sich sehr schnell in Jenna, die eine Stammesgefährtin ist.
Alex mochte ich sofort, sie und ihre Hündin konnten mein Herz im Sturm erobern, tough und mutig, aber auch zerbrechlich und liebevoll steht sie ihre Frau in der Eiseskälte von Alaska. Das Jennas Bruder mehr von der hübschen Alex möchte, war da abzusehen. Doch Alex muss mit allerhand Problemen fertig werden und da lässt sie sich von Kade schon mal gar nichts vorschreiben, was dazu führt, dass sie mitten in die Machenschaften des Ordens stolpert und ganz nebenbei einen Drogenschmuggelring platzen lässt.
Wir erleben auch die Sicht des “Alten”, der Vampirvater einer außerirdischen Rasse, der Dragos entkommen konnte. Unnötig zu sagen, dass er eine Spur der Verwüstung hinter sich herzieht und lieb gewonnenen Charakteren Schaden zufügt. Das Dragos davon nicht begeistert ist und sich auf der Suche nach seinem “Großvater” macht und dafür alle möglichen Hilfsmittel und Lakaien einsetzt ist auch nicht verwunderlich.
Das Finale hätte ruhig ein wenig turbulenter sein können, vielleicht gibt es ja doch noch Überlebende, aber dieser Band war explosiv, voller Spannung und hat der Story eine weitere Richtung gegeben, für den Kampf gegen Dragos.
Die erotischen Szenen waren sinnlich und detailliert beschrieben, wirkten nicht übertrieben oder vulgär, was mir gut gefiel.
Die Schauplätze der Story, egal ob Boston oder Alaska, waren hier detailliert und bildlich dargestellt, sodass ich mich noch besser in die Geschichte habe fallen lassen können.
Die Story hat mir einige sehr schöne Lesestunden beschert und ich auch wenn dieser Band eigenständig gelesen werden kann, empfehle ich die Reihe mit dem ersten Band zu beginnen, da die Hintergrundgeschichte einen Großteil, neben der Liebesgeschichte zwischen Kade und Alex, ausmacht. Von mir gibt es natürlich eine Leseempfehlung und da es detaillierte Beschreibung zu Morden, Gewalt und Erotik gibt, sollte hier auf das Empfehlungsalter geachtet werden.
Das Cover passt zwar sehr gut in die Reihe, mir persönlich gefällt es allerdings nicht, es wirkt mit seiner bläulichen Farbe irgendwie zu aufdringlich und aufgesetzt.
Fazit: Kade konnte mich mit seiner Art absolut überzeugen und der siebte Band der Midnight-Breed Reihe hält eine Menge Überraschungen parat. 5 Sterne.
- Hakan Nesser
Mensch ohne Hund
(230)Aktuelle Rezension von: SanghraiDas Hörbuch ist wunderbar von Dietmar Bär eingelesen, treffend düster, m. E. berechtigt ohne den von manchen Rezensenten beim Lesen so empfundenen Humor.
Der Roman selbst ist langatmig, langweilig. Morbide, z. T. ekelerregende Atmosphäre, unglaubwürdig sich häufende zerstörte und zerstörerische Existenzen. Plot früh durchschaubar. Völlig unverständlich, was mit dem ersten brutal-widerlichen Mord ausgesagt werden soll.
Pseudo-Psychologie, Pseudo-Gesellschaftsstudie. Sprachlich besserer Durchschnitt.
Wer auch nur einen einzigen "Maigret" gelesen oder gehört hat, weiß, was und wie wirklich Kriminalliteratur sein kann.
- Astrid Lindgren
Ronja Räubertochter
(1.154)Aktuelle Rezension von: Geschichtenzauber„Ronja Räubertochter“ ist ein zeitloses Meisterwerk von Astrid Lindgren, das nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene in seinen Bann zieht. Die Erzählweise ist lebendig und fesselnd, und die Charaktere sind so authentisch und vielschichtig, dass man sich sofort mit ihnen identifizieren kann. Lindgren schafft es, eine Welt zu erschaffen, die sowohl magisch als auch realistisch wirkt – ein Ort, an dem die Natur nicht nur Kulisse, sondern ein lebendiger Teil der Geschichte ist.
Die Themen Freiheit und Selbstfindung werden auf eine Weise behandelt, die zum Nachdenken anregt. Ronjas Reise ist inspirierend; sie zeigt uns, wie wichtig es ist, den eigenen Weg zu gehen und für seine Überzeugungen einzustehen. Die Botschaft von Toleranz und Freundschaft über gesellschaftliche Grenzen hinweg ist besonders relevant in unserer heutigen Zeit und regt dazu an, Vorurteile zu hinterfragen.
Die Sprache Lindgrens ist poetisch und voller Bilder, die die Fantasie anregen. Man kann förmlich den Duft des Waldes riechen und das Rascheln der Blätter hören. Ihre Fähigkeit, Emotionen einzufangen – sei es Freude, Trauer oder Mut – macht das Lesen zu einem tiefgreifenden Erlebnis.
Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt des Buches ist die starke weibliche Protagonistin. Ronja verkörpert Unabhängigkeit und Stärke, was sie zu einem großartigen Vorbild für junge Leserinnen macht. Sie lehrt uns, dass wahre Stärke nicht nur im Kämpfen liegt, sondern auch im Verständnis für andere.
Insgesamt ist „Ronja Räubertochter“ mehr als nur eine Abenteuergeschichte; es ist eine Einladung zur Reflexion über Freundschaft, Familie und die eigene Identität. Dieses Buch wird Generationen überdauern und bleibt ein wertvoller Schatz in der Kinderliteratur. Ich kann es jedem nur wärmstens empfehlen!
- Anna Koch
Du hast mich auf dem Balkon vergessen
(477)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderEine irre witzige Sammlung von SMS! Nachts schreibt man so allerhand und nicht selten wird die falsche Taste gedrückt oder der falsche Empfänger ausgewählt. Da bekommt die Mutter während des Vollrauschs ihres Sohnes eine Nachricht und schreibt trocken zurück. Es werden Beziehungen beendet oder angefangen und es werden auch oft die Örtlichkeiten verwechselt.
Es macht einfach spaß und ist auch sehr gut zum vorlesen bei Autofahrten, auf Feiern oder einfach nur für sich selbst zum Lachen.
- Fjodor M. Dostojewski
Aufzeichnungen aus dem Kellerloch. Textausgabe mit Anmerkungen und Nachwort
(118)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDostojewskij hat mit den „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“ ein Meisterwerk der literarischen psychologischen Studien geschaffen. Und das sicher nicht nur, weil Nietzsche sie als eben diese würdigte. Dostojewskij hat einen Protagonisten entworfen, der die Persönlichkeitsbeschreibungen Erich Fromms zum sadomasochistischen Charakter vorweggreift, besser bekannt als der autoritäre Charakter. Im Alltagssprachgebrauch ist die Radfahrermentalität eingegangen: nach oben buckeln nach unten treten.
Dostojewskij beschreibt die gesamte F-Skala, wie sie Adorno et al in den 50er Jahren, also etwa 90 Jahre später, entwarfen. Die Verabscheuung des Weiblichen, des Schwachen und die Verehrung alles Mächtigen, Starken, Kriegerischen. Und wie Diederich Heßling im Untertan, so bewundert auch Aufzeichnende im Keller, die Offiziere, das Militär, das Autoritäre. Und zugleich verachtet er seine Unterlegenheit, seine Minderwertigkeit.
Die Bedeutungs- und Sinnlosigkeit des eigenen Selbst bricht sich in Wut und Hass Bahn. Sie richtet sich gegen sich selbst und gegen die noch Schwächeren. Denn das eigen Schwache muss externalisiert werden. Selten wurde es so eindringlich beschrieben, wie im zweiten Teil der Aufzeichnungen. „Ohne Macht und Tyrannei über einen Anderen kann ich nicht leben.“ Der Vernichtungswille des autoritären Charakters, der die Gründe für das eigene Scheitern ausschließlich bei anderen sucht. Und diese anderen müssen leiden, mehr leiden, als er es selbst getan hat.
Es ist die literarische Vorwegnahme des Wutbürgers. Ein Lehrstück, das zur Pflichtlektüre gehört. - SUSAN MALLERY
Frisch verheiratet
(81)Aktuelle Rezension von: peedeeThe Bakery Sisters, Band 3: War es ein Fehler, nach Seattle zurückzukommen? Genau diese Frage hat sich Jesse Keyes schon mehrfach gestellt, denn ihre Schwestern reagieren eher abwehrend auf ihr verbessertes Ich und Matthew „Matt“ Fenner, der Vater ihres vierjährigen Sohnes, will sie nie wiedersehen. Obwohl die Leidenschaft noch da ist, weist er sie ab. Was soll sie jetzt tun? Einfach aufgeben war noch nie ihre Sache…
Erster Eindruck: Auf dem Cover meiner Ausgabe von 2010 ist Deko-Brautpaar auf einer Torte zu sehen – kitschig, aber passend.
Dies ist Band 3 der Reihe, kann aber unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden. Da ich erst vor ein paar Tagen Band 2 gelesen habe, war ich noch ganz in der Welt der Keyes-Schwestern drin.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt: Gegenwart sowie fünf Jahre früher. Die Wechsel sind jeweils gut angegeben. Jesse kommt nach fast fünf Jahren in Spokane mit ihrem vierjährigen Sohn Gabriel „Gabe“ zurück nach Seattle, um zu versuchen, ihre Fehler wiedergutzumachen. Ihre älteren Zwillingsschwestern Claire und Nicole haben in der Zeit, in der Jesse weg war, ebenfalls Kinder bekommen: Claire zwei, Nicole drei. Der Zweck von Jesses „Mission“ war, Gabe seinen Vater vorstellen zu können und das Verhältnis zu ihren Schwestern zu verbessern. Die Rückkehr ist alles andere als erfreulich, denn Jesse hat Nicole und Matt nicht vorgewarnt. So ist deren heftige Reaktion absolut nachvollziehbar. Wiederholt entschuldigt sich Jesse für die früheren Fehler, doch niemand will ihre Erklärungen hören. Sie will sich auch beruflich beweisen und in der Familienbäckerei, die von Nicole geführt wird, ihr aber auch zur Hälfte gehört, mitarbeiten. Ihre innovativen Pläne werden nicht gut aufgenommen. Als zudem ein Brand in der Bäckerei ausbricht, ist die Existenz bedroht. Doch von Seiten Matt geht noch eine viel grössere Bedrohung aus…
Am besten gefallen haben mir einerseits Diane, die Sekretärin von Matt, die den totalen Durchblick hat, sowie andererseits der kleine Gabe. Er hat es tatsächlich geschafft, mir Tränen in die Augen zu treiben (oder war es der Papierstaub vom Umblättern?). Nicht vergessen möchte ich Bill, Jesses väterlichen Freund aus Spokane.
Entscheidungen, Karriere, Fehler, Familie und Liebe sind ein paar der behandelten Stichworte. Das Buch hat sich wie gewohnt flüssig lesen lassen, doch die ständigen Wiederholungen, Entschuldigungen, Erklärungsversuche fand ich ermüdend (obwohl mir absolut bewusst ist, dass sich die Sache nicht mit einem kurzen „Sorry“ hätte aus der Welt schaffen lassen). Von mir gibt es 4 Sterne. - Fredrik Backman
Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid
(38)Aktuelle Rezension von: MissRichardParkerHalte ich durch, halte ich nicht durch, halte ich durch...? Diese Frage stellte ich mir einige male beim Hören dieses Hörbuches. Ich habe durchgehalten und bin froh darum. Aber es benötigte für mich doch schon einiges an Durchhaltevermögen.
Die Geschichte ist so anders, als alles was ich bisher gelesen oder gehört habe. Zwar kenne ich schon viele Bücher von Fredrik Backman, aber keines war so aufgebaut wie dieses. Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig, sehr abwechslungsreich und toll gesprochen. Der Autor hat die Realität in einem Märchen erzählt. Und genau das war mein Problem. Mir war das oft viel zu viel um das Wesentliche drum herum. Daher hatte ich teils grosse Schwierigkeiten mich auf die Geschichte zu konzentrieren. Ich war so nahe dran am Abbrechen und bin so froh habe ich es nicht getan. Denn: Die Geschichte ist einfach nur wundervoll. Ein Buch voller Liebe, Witz, Charme und Humor und vielen toll verpackten Weisheiten über das Leben die Oma ihrer Enkelin mit auf den Weg gibt.
Sicher nicht Fredrik Backmans bestes Buch (meine Ansicht...), aber immer noch wundervoll, herrlich erfrischend.
- Jean-Louis Fournier
Wo fahren wir hin, Papa?
(86)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderJean-Louis Fournier hat drei Kinder. Ein Mädchen und zwei behinderte Jungs. Er liebt sie, aber manchmal reist ihm die Geduld und in diesem Buch berichtet er ehrlich über die Gefühle und das Empfinden eins Vaters, dessen Jungs anderst sind wie die anderen. Direkt, schockierend ehrlich und mit viel schwarzem Humor erzählt Jean-Louis Fournier und mach doch Mut!
- Stefanie Ross
Rob - Tödliche Wildnis (DeGrasse 3) (Die Brüder DeGrasse (Navy SEALs, FBI und Co.))
(72)Aktuelle Rezension von: SanNitIch habe mich gleich zu Beginn gefühlt, als wenn man nach Hause kommt.
Es ist sehr schön, wenn Charaktere noch nachhallen.
Rob mochte ich schütteln, und mit den anderen abklatschen, weil sie so eine gute Idee hatten, damit Rob sich ein wenig den Kopf durchpusten lassen kann.
Da kommen wir auch schon zur Story rund um Cat und Rob und noch so vielem mehr.
Da es ja auch eine Romance ist und nicht nur Crime, war es eine Herausforderung, bei steter Verfolgung noch herzliche und gar leidenschaftliche Szenen einzubauen, die nicht ganz unrealistisch auf den Leser wirken. Für mich hat es nicht immer ganz geklappt aber irgendwie mussten die Beiden auch eine Bindung zueinander aufbauen. Es waren auf jeden Fall schöne Szenen.
Es gibt wieder viel Militär und andere Streitkräfte, die dem Ganzen die nötige Spannung aber auch den Grund boten, hier voll konzentriert bei der Sache zu bleiben. Und das war ich. Ich hing gebannt an den Zeilen.
Cat und Rob als Personen fand ich großartig. Beide bieten viel Zündstoff und sind trotzdem Herzensmenschen.
Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen. Aber auch die Nebendarsteller machen neugierig. Das heißt dann für mich, ich habe noch ganz viel Lesestoff vor mir. - Lynsay Sands
Wer will schon einen Vampir?
(220)Aktuelle Rezension von: Sarah31Vampire gibt es nicht... oder? Inez Urso kommen langsam gewisse Zweifel. Ihr Geschäftspartner, der gut aussehende Thomas Argeneau, leidet unter einer Sonnenallergie, kann wunderbar im Dunkeln sehen und scheint sich nicht viel aus fester Nahrung zu machen. Und seinem geradezu übermenschlichen Charme kann sie nur schwer widerstehen. Doch Inez hegt den festen Grundsatz, Berufliches nicht mit Privatem zu vermischen...
- Lisa Jackson
Der Lord und die Betrügerin
(7)Aktuelle Rezension von: Mimabanopluspunkte bekommt das buch sicher mal für die geschichte ( näheres dazu im anschliessenden klappentext) endlich wird mal keine " dame" aus welchen gründen auch immer,entführt, und verliebt sich dann in ihren entführer.langsam merke ich das es eintönig wird.ich liebe historische liebesromane über alles, aber es wird zeit für ein paar fantasy bücher zur abwechslung.was ich in diesem buch nicht so nachvollziehen konnte , war kelan.er nahm zwar an, dass man ihm schlafmittel in den wein gemischt hat, aber er trank munter weiter als ob nichts wäre.sein gefühl sagte ihm ,dass mit kiera irgendetwas nicht stimmte,aber er tat nichts dagegen.seine mutter lag im sterben und erwollte schnellstens zu ihr,aber er liess sich immer wieder von kiera überreden , noch zu warten."waschlappen"dachte ich nur. das buch trieft jetzt nicht vor spannung,aber man kann es lesen wenn man gerade nichts besseres zur hand hat. klappentext:wales 1238. die schöne kiera von lawenydd steht schon seit langem in der schuld ihrer unberechenbaren schwester elyn. und die fordert diese schuld nun unnachgiebig ein: kiera soll sich als elyn ausgeben - und zwar an dedren hochzeitstag! die charade soll eigentlich nur eine nacht dauern, doch am nächsten morgen ist elyn spurlos verschwunden - und kiera verheiratet mit dem umwerfend attraktiven lord kelan von penbrooke.der merkt natürlich schon bald ,dass mit seiner hinreißenden braut irgendetwas nicht stimmt... - Alexandra Fuchs
Lügen haben blaue Augen
(46)Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen"Lügen haben blaue Augen" von Alexandra Fuchs ist wieder eine bittersweet Kurzgeschichte voller süßer, romantischer, tollpatschiger und hormongesteuerter Momente, die mich sehr begeistern konnte.
Erzählt wird aus der Sicht von Lena, einem siebzehnjährigen ungeküssten Mädchen voller verrückter Gedanken, die als einzige in ihrem Freundeskreis noch keinen Freund hatte. Um das zu ändern und endlich mithalten zu können, erfindet sie Markus, der aber gar nicht so erfunden ist, schließlich wohnt er direkt nebenan und war einmal ihr bester Freund mit dem sie Comics verschlungen hat. Doch das Orangsaftmassaker vor ein paar Jahren, bei dem ihre Freundin Kim wichtiger war als Markus, beendete die gemeinsame Zeit.
Lena's Lügen beginnen ihr ganz eigenes Leben und zwingen sie zum handeln, bei der sie noch die ein oder andere Überrraschung erleben wird...
Ich liebe Geschichten, die kurz, aber überzeugend erzählt werden und durch einen humorvollen Erzählstil überzeugen. Alexandra Fuchs setzt ihre Geschichte genauso um, dass ich sie in einem Ruck auslesen konnte. Es gibt sehr viel Humor, einen richtigen Spritzer Romantik und ganz viele Fettnäpfchen.
Auch die Charakterwahl hat mich zum grinsen gebracht, denn was Lena verbockt, gleicht Markus durch seinen Charme und seine Schlagfertigkeit wieder aus. Man könnte sagen sie waren mal befreundet, dann passierte etwas dummes, worauf noch mehr dummes folgte, bis Markus die Chance bekam Lena an ihre Liebe zu Comics und insbesondere zu Iron Man zu erinnern. Fuchs streut ein paar sympathische Stellen ein, bei denen sich die Charaktere mit Tony Stark oder Pepper Potts ansprechen, was ich einfach nur süß fand. Ich mag Iron Man nämlich auch sehr. :D
"Lügen haben blaue Augen" nimmt direkt zu Beginn mit auf einen humorvollen Weg der Selbsterkenntnis. Fehler erlaubt, aber lernen erwünscht. Lena hatte zwar ein paar nervige Momente, aber Markus konnte mich voll und ganz überzeugen. Er ist deutlich mehr als der Junge von nebenan, der nur zufällig da war. Ihn nicht zu mögen ist ein absolutes Verbrechen!
Die Autorin schreibt fesselnd und als Leser fiebert man automatisch mit, dass die beiden Hauptpersonen zusammen kommen.
Wer also eine romantische Kurzgeschichte voller urkomischer Situationen und fettnäpfchentrampelnder Charaktere lesen möchte, macht mit diesem eBook absolut nichts falsch! - Shannon McKenna
Stunde der Vergeltung
(41)Aktuelle Rezension von: DianaEShannon Mc Kenna – Mc Cloud Brothers, 6, Stunde der Vergeltung
Die knallharte Tamara Steele, die tödliche Schmuckstücke designt und mittlerweile in den Mc Clouds und deren Frauen sowas wie ihre Familie gefunden hat, eine nervende und übervorsorgliche Familie zwar, aber immerhin..., hat eine kleine Tochter adoptiert, die nun zur Zielscheibe gleich zwei Verbrecherorganisationen wird. Aber sie steht auch im Mittelpunkt einiger Ermittlungen, und so wird sie schnell zur Gejagten.
Ausgerechnet der Auftragskiller Val Janos soll sie observieren, manipulieren und seinem Auftraggeber ausliefern, doch schon die Beschattung der kriminellen Schönheit stellt ihn vor einer Herausforderung. Das sie ein Kind hat, wurde ihm verschwiegen, dass sie ihn anturnt, darüber könnte er noch hinweg sehen, aber das er plötzlich damit konfrontiert wird, was der Auftraggeber tatsächlich mit ihr vor hat, das kann er nicht zu lassen.. aber er muss, denn ein ihm geliebter Mensch wird mit dem Leben bedroht und so geht er auf die Forderungen ein.
Als er sich in ihr Leben einschleicht und ihre harte Schale zum schmelzen bringt, ist Val absolut klar, dass er dabei sterben könnte. Denn Tamara macht keine Gefangenen, wer sie hintergeht stirbt!
Auf den sechsten Band der “Mc Cloud”-Reihe habe ich mich besonders gefreut. Wie immer kann jeder Band einzeln und unabhängig von den anderen gelesen werden, und auch wenn ein Vorwissen nicht nötig ist, empfehle ich die Storys in der Reihenfolge zu lesen. Ich persönlich bin immer noch kein Fan des allerersten Bandes, aber ich bin froh, damals die Reihe weiter gelesen zu haben.
Auch hier ist der Schreibstil von Shannon McKenna flüssig und temporeich, die Geschichte hat eine gute Balance zwischen Action, Erotik und Spannung, auch eine Portion Humor und Emotionen dürfen nicht fehlen. Ich mag den verbalen Schlagabtausch zwischen den Figuren, die immer noch eins drauf setzen.
Die Charaktere wirken gut ausgearbeitet, lebendig und facettenreich. Besonders gut hat mir hier Tamara gefallen, die wir in den letzten Bänden als eiskaltes Miststück kennenlernen durften, und die eine besondere Art hat, mit ihren Mitmenschen umzugehen. Wärme und Geborgenheit? Fehlanzeige. Sie wirkt immer beherrscht und auch irgendwie durchgängig distanziert, wütend, agressiv und angespannt. Doch in diesem Buch lernen wir ihre verletzliche Seite kennen, die Val Janos hervorbringt. Der Kontrast ist gut gelungen, absolut glaubhaft und nachvollziehbar.
Val Janos ist der eiskalte Killer, der seine Aufträge ernst nimmt, aber wenn es um Kinder geht hat er (zum Glück) Hemmungen, auch wenn es seine derzeitigen Auftraggeber nicht interessiert. Deswegen hatte er schon einen Auftrag platzen lassen und steht nun unter Beobachtung. Schwer zu erraten, dass er auf der Abschussliste steht und mit dem Auftrag um Tamara eine letzte Chance erhält. Er ist dominant und auch ein wenig aufdringlich, aber seine Zerissenheit ist spürbar, die Fragen die ihn beschäftigen wirken authentisch und ich mochte ihn trotz seiner brutalen, rauen Art gern.
Die beiden Bösewichte kennen wir bereits aus den Vorgängerbänden, und ich finde gut, wie die Autorin insgesamt die Parteien ausspielt. Dabei geht es natürlich um Leben und Tod, nicht zuletzt bringen sich die Hauptfiguren selbst in Lebensgefahr um an ihre Ziele zu kommen oder diejenigen zu schützen, die sie lieben.
Diese Story war kurzweilig und unterhaltsam, für mich war es der beste Band der Reihe, auch wenn ein paar Kleinigkeiten mich nicht überzeugen konnten.
Die erotischen Szenen wirken teilweise brutal, sind detailliert ausgearbeitet und das Buch ist sicherlich nichts für jüngere Leser.
Das Cover passt sehr gut in die Reihe und ist ein netter Blickfang.
Fazit: Für mich der beste Band der Reihe. Crime, Erotik, Spannung, Emotionen... Knappe 5 Sterne.
- Julianne MacLean
Im Liebesbann der schönen Hexe (Historical Gold 289)
(3)Aktuelle Rezension von: PitziLady Catherine Montgomery hat ein großes Problem- sie hat ihr Gedächtnis verloren! Obwohl ihre Familie, die sie in Italien verschreckt und verstört auffand, ihr stets versichert, dass sie tatsächlich Lady Catherine, die Erbin eines immensen Vermögens ist, nagt ihre Amnesie sehr an ihr. Vor allem aber will sie wissen, was in den vergangenen fünf Jahren geschah, als sie von zu Hause ausriss und nach Italien ging. Dazu plagen sie düstere Visionen, in denen sie sieht, wie jemand versucht einen Säugling zu töten.
Ausgerechnet der Highlander Lachlan MacDonald, der eigentlich ausgezogen ist die Hexe Raonaid zu stellen, die er glaubt in Catherine gefunden zu haben, entpuppt sich als Glücksfall. Allerdings macht er keinen Hehl daraus, dass er Catherine über alle Maßen verachtet- soll sie ihn doch vor einiger Zeit schon mit einem Fluch belegt haben, der besagt, dass jede Frau die mit ihm schläft, schwanger wird und dann im Kindbett stirbt. Ein Risiko, dass Lachlan keinesfalls eingehen will, da er bereits seine erste, geliebte Ehefrau und sein Kind so verlor. So ist Lachlan, der vor dem Fluch sexuell überaus aktiv war, nun zu einem enthaltsamen Leben verurteilt worden, was ihm sehr zu schaffen macht. Er ist daher ausgezogen, um Raonaid, wie Catherine angeblich wirklich heißen soll, zu zwingen, ihren Fluch wieder rückgängig zu machen.
Der Haken an der Sache jedoch ist, dass Catherine sich leider nicht daran erinnern kann, Lachlan jemals verflucht zu haben. So entführt er sie und bringt sie zur Burg ihres ehemaligen Liebhabers Angus, der mittlerweile mit Lady Gwendolen verheiratet ist, in der Hoffnung, dass Catherines Erinnerungen wiederkehren.
Auf ihrer Reise muss Lachlan seine bisherige, gefasste Meinung über „die Hexe“ langsam revidieren, denn Catherine ist so völlig anders in Gebaren und Charakter als Raonaid. Doch wie kann das sein? Und wieso fühlt er sich so sehr zu ihr hingezogen? Ein Gefühl, das auf Gegenseitigkeit beruht…Nach „Gefangen in den Highlands“ und „Dem Highlander ergeben“ erzählt die Autorin in „Im Liebesbann der schönen Hexe“ nun die Geschichte über den höllisch attraktiven und bislang sexuell sehr aktiven Lachlan, dem die Frauenwelt regelrecht zu Füßen liegt. Lachlans Versuche enthaltsam zu leben, sind der Angst und Verzweiflung ob des Fluches entsprungen, und diese Gefühle und Sorgen des Helden, wurden auch sehr glaubwürdig von Julianne MacLean in Szene gesetzt, so dass man sich sehr gut in Lachlans Gedankenwelt hineinfinden kann. Überhaupt ist Lachlan ein sympathischer und charismatischer Romanheld, der mir neben Duncan, vergleicht man die Helden aller drei Teile, am besten gefallen hat, weil hier die Mischung zwischen hartem Kämpfer und einfühlsamen Helden einfach stimmt.
Leider gibt es einige „aber“, die eine Bestbewertung meinerseits, trotz der unterhaltsamen Story verhindert haben.Zum einen fand ich auch hier den Schreibstil/ die Ausdrucksweise oftmals zu modern für meinen Geschmack, so dass mir das richtige historische Feeling abhandenkam beim Lesen. Und zum anderen wurde mir die Nebenhandlung ein wenig zu lieblos und seicht abgehandelt.
Sicher, man ahnt natürlich gleich, was es mit Catherines wahrer Identität auf sich hat, doch die Wandlung Raonaids war für meinen Geschmack nicht nachvollziehbar, in den Vorgängerbänden war sie noch ein Mensch ohne Gewissen und nun plötzlich doch zu Gefühlen fähig?Auch das Showdown kommt viel zu kurz und knapp daher und das, obwohl die Aufklärung des Ganzen doch durchaus genug Potential geboten hätte.
Lediglich für die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen Lachlan und Catherine möchte ich nicht weniger als 4 von 5 Punkten vergeben, denn hier wird ein Paar zusammengeführt das man schnell ins Leserherz schließen kann und auch die Liebesszenen sind wieder höllisch sexy geraten.Kurz gefasst: Der 3. Teil der „Highlander“- Trilogie: Eine süße, romantische Liebesgeschichte und knisternde Liebesszenen stehen einer diesmal leider etwas schwächelnden Nebenhandlung und einem für meinen Geschmack zu modern geratenen Schreibstil gegenüber.