Bücher mit dem Tag "entwicklungshilfe"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "entwicklungshilfe" gekennzeichnet haben.

48 Bücher

  1. Cover des Buches Erwartung DER MARCO-EFFEKT (ISBN: 9783423216203)
    Jussi Adler-Olsen

    Erwartung DER MARCO-EFFEKT

     (618)
    Aktuelle Rezension von: Langeweile

    Der fünfzehnjährige Marco ist in Hand seines Onkels,dem mächtigen Clanchefs Zola. Als er ihm und seinen Machenschaften entkommen will, stolpert er , er auf der Flucht quasi über eine Leiche. Anhand von einem Amulett, erkennt er, um wen es sich handelt und dieses Wissen, macht ihn für Zola gefährlich.Auch die Polizei ist auf der Suche nach dem Toten ,bzw. seinem Mörder und so wird Marco von mehreren Seiten gejagt.

    Das Dezernat Q ,mit Carl Mørck ,seinem Assistenten Assad und Rose ,ist mir schon aus anderen Fällen bekannt,diesmal ist auch Gordon als neues Teammitglied dabei und  mir gefällt die unkonventionelle Art der Ermittlungen sehr.Speziell Assad mit seinen Sprüchen und den oft zielführenden Anregungen ,lockert die Geschichte immer auf,auch wenn es mir diesmal ein paar „Kamele“zuviel waren.
    Marco hat mir sehr leidgetan,er ist der Beweis dafür,was schlechter Umgang für ein Kind bedeutet.

    Selbst wenn es zwischendurch etwas zähflüssig war ,habe ich das Buch gerne gelesen,von mir vier Sterne.

  2. Cover des Buches Mord am Waterberg (ISBN: 9783939990406)
    Almut Hielscher

    Mord am Waterberg

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Lese_gerne

    Katrin möchte nur ihre ermordete Schwester Anna aus Namibia zurückholen. Der Kurzaufenthalt nimmt eine unerwartete Wendung. Sie kann nicht glauben, dass der erst 17jährige Täter Anna ermordet haben soll. Katrin ermittelt eigenständig, als sie von der Polizei keine Hilfe erhält. Dabei stößt sie auf Misstrauen der Namibier, die immer noch unter den Folgen des Völkermordes an ihren Ahnen leiden. Katrin ist im Zwiespalt. Soll sie die gefährliche Spur weiterverfolgen oder soll sie lieber nachhause fliegen und alles ruhen lassen. Vieles deutet auf einen Rachemord hin, der mit der Kolonialherrschaft Anfang des 20.

    **********************************
     
    „Mord am Waterberg“ war für mich weniger ein Krimi. Das Buch ist natürlich spannend aufgebaut. Allerdings sehe ich das Buch eher als Familiendrama und geschichtliche Lehrstunde für die Schlacht am Waterberg, die 1904 unter General Lothar von Trotha gegen die namibische Bevölkerung geführt und so zum Völkermord wurde. Ab da ist auch klar, warum das Buch im Jahr 2004 handelt. Hier jährt sich dieses Massaker zum 100. Mal. Außerdem ist das Thema gerade auch sehr aktuell, da der deutsche Staat sich eigentlich bis zur Bundestagswahl bei den Hereros entschuldigen wollte. Das Buch hat mir gut gefallen. Ziemlich am Schluß ist mir ein Logikfehler mit einem Datum aufgefallen. Außerdem habe ich einige Rechtschreibfehler bemerkt und kann so sagen, dass das Buch schlecht lektoriert ist. Mir selbst hat es nichts ausgemacht, dass das Buch weniger ein Krimi ist, da ich an Geschichte immer interessiert bin und bis dahin von den Hereros fast nichts wusste. Aber wer jetzt einen typischen Krimi erwartet könnte enttäuscht sein. Da mir im Buch eben ein Logikfehler und die Rechtschreibfehler aufgefallen sind, das Genre nicht ganz Krimi entspricht gebe ich dem Buch eine Bewertung von *** Sterne.

  3. Cover des Buches Die Schock-Strategie (ISBN: 9783455010770)
    Naomi Klein

    Die Schock-Strategie

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Naomi Klein legt mit diesem Werk wirklich eine eindrückliche Recherchearbeit vor. Eindrücklich beschreibt sie anhand internationaler Vorgänge, wie die Jünger Milton Friedmans, die sog. Chigago Boys, überall auf der Welt Katastrophen nutzen, um ihren Einfluss auszuweiten. Die Schock Strategie sieht vor, den Staatsführern nach Krisen die Privatisierung wichtiger öffentlicher Bereiche anzupreisen. Damit wächst die Macht der Unternehnehmer, während wir Menschen immer weniger von Bedeutung sind. Das Buch beweist auch, dass der Turbokapitalismus nicht ohne Folter auskommt und zeigt unmissverständlich, dass der Kapitalismus der Feind allen friedlichen Lebens ist.

    Der Mittelteil ist leider sehr lang geworden und wiederholt die immer selben Vorgänge in verschiedenen Ländern. Für die Vollständigkeit ist das sehr wichtig und es macht das Buch unanfechtbar. Für die Lesbarkeit gibt es dabei jedoch leider Abzüge, denn im Grunde liest man immer wieder die selbe Geschichte in anderen Ländern mit anderen Akteuren. Man kann ab etwa der Mitte getrost zum letzten Kapitel springen, möchte ich meinen, wenn man nicht jede Zahl ganz genau abspeichern möchte.

    Dieses Buch ist sehr wichtig! Es sollte viele LeserInnen finden und wir sollten nach der Lektüre mindestens eine Haltung entwickeln, wenn nicht gar aktiv werden.
  4. Cover des Buches Poor Economics (ISBN: 9783570554302)
    Abhijit V. Banerjee

    Poor Economics

     (5)
    Aktuelle Rezension von: belanahermine

    Inhalt

    Ganz neu ist das Buch nicht mehr. Die Originalausgabe stammt aus dem Jahr 2011. Diese zweite Ausgabe zeugt aber davon, dass das Interesse am Inhalt nach wie vor besteht.

    Wie funktioniert Armut? Gibt es die vielzitierte Armutsfalle? Regen Angebote zur Nutzung an oder sollte man nur auf bestehenden Bedarf reagieren? Wie funktionieren für Arme Sparen und Risikovorsorge? Welche Maßnahmen sind wirklich hilfreich?

    Diesen Fragen sind die Autoren in einer 18 Länder umfassenden Studie nachgegangen. Die Ergebnisse dieser Studie sowie entsprechende Interpretationen werden in diesem Buch vorgestellt, ergänzt durch weitere Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung.

    Die Erläuterungen sind unterteilt in das private Leben und das gesellschaftliche bzw. institutionelle Umfeld.

    Am Ende des Buches sind Anmerkungen zu finden, die auch auf weiterführende Literatur hinweisen.

    Subjektive Eindrücke

    Viele Projekte der Entwicklungshilfe scheitern. Oft scheint das Geld nicht dort anzukommen, wo es hin soll. Vielmals werden aber auch die Angebote, die geschaffen wurden, nicht genutzt. Woran das liegen kann, wird in diesem Buch anhand unterschiedlichster Aspekte des Lebens von armen Menschen dargestellt. Das war für mich sehr interessant. Man geht so oft von seinen eigenen Denkstrukturen aus, von den eigenen Erwartungen und Erfahrungen und geht dann davon aus, dass es den meisten anderen Menschen ebenso gehen müsste. Dieses Buch zeigt anhand vieler Facetten des Lebens der armen Menschen und gescheiterer aber auch erfolgreicher Entwicklungshilfeprogramme, warum was funktionieren kann bzw. eben nicht funktioniert. Oft sind es Kleinigkeiten, die sich unterscheiden, die aber große Unterschiede in der Wirkung von Angeboten ausmachen.

    Jedem, der sich für das Wohl seiner Mitmenschen einsetzen möchte - egal in welchem Land -, sei dieses Buch empfohlen. Es öffnet die Augen für die Notwendigkeit, die konkreten Lebensbedingungen dieser Menschen stärker in den Blick zu nehmen.

    Fazit

    Ich habe viel Neues und Interessantes über das Leben und die Lebenssituationen armer Menschen erfahren.

    Weitere Rezensionen von mir gibt es unter https://belanahermine.wordpress.com/category/rezension/

  5. Cover des Buches Swing Time (ISBN: 9783462052831)
    Zadie Smith

    Swing Time

     (117)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    Nach langer Zeit habe ich mal wieder ein Buch abgebrochen. Ich wollte es so gerne mögen, aber ich hatte mich schon drauf gewappnet, dass das ein schwieriger Ritt werden könnte. Und so ist es auch gewesen.


    Sarah ist das Kind einer schwarzen Mutter und eines weißen Vaters und sie wächst in London auf. Ihre Freundin Tracy und sie widmen sich schon als kleine Mädchen dem Tanzen. Dabei dominiert Tracy, die aus vermeintlich sozialschwächeren Verhältnissen kommt, Sarah. Sie ist hübscher, besser angezogen, hat die schöneren Spielsachen und kann besser tanzen und vor allem ist sie selbstbewusster. 


    Über diese Freundschaft wollte ich lesen, doch nach 120 Seiten schwingt das Buch zur Erwachsenen Sarah, die mittlerweile in London haben. Musikgeschäft tätig ist. Dort wird sie die Assistentin der bekannten Musikgröße Aimee. 


    Und ab hier wurde es für mich uninteressant. Der Erzählstil geht so sehr in die Tiefe, dass ich ständig den Faden verloren hab. Anstatt einer Freundschafts Geschichte aller „meine geniale Freundin“ zu erhalten, bekomme ich einen unkoordiniert den Text, der mich andauernd verliert. Vielleicht ist es auch nur das falsche Buch zur falschen Zeit! 

    Dieses Meisterwerk muss ohne mich auskommen. Ich hab mich entschieden abzubrechen und mich anderer Lektüre zu widmen. Also trötet Floppy sein Wehklagen in die Atmosphäre und das Buch wird aussortiert. Wie immer mit großem Bedauern

  6. Cover des Buches Hundert Tage (ISBN: 9783835323261)
    Lukas Bärfuss

    Hundert Tage

     (46)
    Aktuelle Rezension von: BM2TE22a

    "100 Tage" von Lukas Bärfuss ist ein packendes und erschütterndes Buch. Es basiert auf den wahren Ereignissen des Völkermordes in Ruanda und gibt dem Leser*in einen tiefen und ungefilterten Einblick in die damaligen Geschehnisse. Was das Buch besonders lesenswert macht, ist die Art und Weise, wie Bärfuss die Figuren zum Leben erweckt. David Hohl und die anderen Charaktere werden in ihrer aufkommenden Verzweiflung so gut beschrieben, dass der Leser*in fast das Gefühl hat, mit ihnen durch die sandigen Straßen von Kigali zu gehen.

    Das Buch zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie schnell eine Gesellschaft in Chaos und Gewalt versinken kann. Man kann sich beim Lesen gut in die Angst der Bevölkerung einfühlen und verstehen, wie es erst zu den Gewalttaten kommen konnte. 

    Insgesamt ist "100 Tage" ein sehr lesenswertes Buch, das den Leser*in tief berührt, ihm einen Einblick in die Schrecken des Völkerbordes in Ruanda gibt und den Leser*in zum Nachdenken über Schuld und Gerechtigkeit bringt.


    R.E.

  7. Cover des Buches Der große Ausbruch (ISBN: 9783608949117)
    Angus Deaton

    Der große Ausbruch

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Tallianna
    Heute sind die Menschen gesünder, wohlhabender und sie leben länger als früher. Einem Teil der Menschheit ist »Der Große Ausbruch« aus Armut, Not, Krankheit und Entbehrung in Freiheit, Bildung, Demokratie und eine freie globale Weltwirtschaft gelungen. Dennoch nimmt die Ungleichheit zwischen Nationen und Menschen unaufhaltsam zu. Das Opus Magnum des Nobelpreisträgers beschreibt, wie Lebens- und Gesundheitsstandards sich weltweit erhöhen ließen, wenn Aufrichtigkeit und neue Fairness Einzug in die globale Weltwirtschaft hielten. (Klappentext)

    Angus Deaton geht auf viele wichtige Themen ein, die die Ungleichheit in der Welt betreffen. Leider tut er es so langatmig und langweilig, dass ich die meiste Zeit kurz vorm Tiefschlaf bin. Außerdem wiederholt er sich ständig. Ohne diese Wiederholungen wäre das Buch wohl nur halb so lang, aber deutlich flüssiger lesbar. Diese Technik habe ich in der Uni immer dann angewandt, wenn ich 90 min reden musste, aber nicht soviel zu sagen hatte.

    Auch sind die Kapitel sehr unverständlich aufgebaut. Die Diagramme müssten am Anfang der Beschreibung stehen, zumindest in der E-Book Version, denn so hat man nie vor Augen, von was der Autor eigentlich genau redet. Die Darstellungen in den Diagrammen sind nicht immer gut lesbar und die einzelnen „Farb“unterschiede können nicht gut gesehen werden. Dadurch wird über die Hälfte des Buches schlecht verständlich.

    Ich muss ehrlich gestehen, dass mir am Ende des Buches immer noch nicht so ganz klar war, wodurch die Ungleichheit in der Welt jetzt eigentlich entsteht. Zusätzlich kann ich auch nicht sagen, ob der Autor diese Frage jemals zufriedenstellend beantwortet. Die Teile, die sich mir erschlossen haben, waren mir zudem auch schon so bekannt.

    In einer Sache stimme ich mit dem Autor überein: Wir wissen überhaupt nicht genau, ob die Menschen in den sogenannten „Entwicklungsländern“ auch so leben wollen wie die Menschen in den westlichen Ländern. Die Entscheidung über ihre Lebensweise sollte auch ihnen überlassen werden. Niemand kann wirklich sagen, ob eine Lebensweise als Nomade besser oder schlechter ist, denn wenn die Menschen damit zufrieden sind, sollten sie nicht gezwungen werden, in Häuser umzuziehen, die den Namen nicht einmal verdienen, und eine Lebensweise anzunehmen, die sie nicht wollen.

    Von mir gibt es für dieses Buch leider keine Leseempfehlung. Obwohl es um wichtige Themen geht, ist das Buch besser für eine wissenschaftliche Vorlesung geeignet als für den interessierten Laien. Das Thema ist so langatmig aufgebaut, dass man kaum Nutzen aus dem Buch ziehen kann.
  8. Cover des Buches Weiße Nana (ISBN: 9783426784266)
    Bettina Landgrafe

    Weiße Nana

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Xirxe
    Bettina Landgrafe ist eine beeindruckende Person. Nachdem sie in ihrem Urlaub mit einer Organisation in Gambia war, um die Menschen dort mit medizinischer Hilfe zu unterstützen (sie ist Krankenschwester), war sie so begeistert von diesem Land, dass sie fortan regelmäßig wiederkehrte, allerdings auf eigene Faust. Zudem begann sie Spenden zu sammeln, um in 'ihrem' Dorf eine Toilettenanlage zu installieren - der grösste Wunsch der BewohnerInnen. Tatsächlich gelang es ihr - und nicht nur das. Auch ein Brunnen konnte gebaut werden und mit jedem weiteren Erfolg stieg ihre Bekanntheit und damit auch das Spendenaufkommen, sodass ihre Projekte sich mittlerweile beinahe über ganz Gambia erstrecken. In 'ihrem' Dorf wurde sie sogar zur Königin ernannt, eine größere Ehre ist kaum vorstellbar.
    Mittlerweile hat sie ihr Leben praktisch Gambia verschrieben und fühlt sich dort mehr zuhause als in Deutschland. Wie es dazu kam und was sie dort Alles bewegt und erreicht hat, davon erzählt sie in diesem Buch. Es ist eine fast unglaubliche Geschichte und wäre ihr Tun durch die Medien nicht so gut dokumentiert, könnte es man auch für bloße Übertreibung halten. Daher wäre allein der Inhalt ohne jede Frage sofort fünf Sterne wert, doch leider ist die Umsetzung nicht so gelungen. Bestimmte Dinge, die ihr offenbar sehr wichtig sind, werden so häufig wiederholt, dass ich sie nur noch quer gelesen habe. Beispielsweise, dass man den Menschen auf Augenhöhe begegnen, sie in Entscheidungen einbeziehen und ihre Erfahrungen berücksichtigen muss. Natürlich ist dies wichtig, sogar sehr wichtig (und wird dennoch noch immer nicht ständig berücksichtigt). Und keine Frage, es muss auch immer wieder in Erinnerung gebracht werden. Doch in der Häufigkeit, wie es in diesem Buch geschieht, ist es einfach des Guten zuviel, weshalb es 'nur' für vier Sterne reicht.
  9. Cover des Buches Wo bist du? (ISBN: 9783442381661)
    Marc Levy

    Wo bist du?

     (201)
    Aktuelle Rezension von: Miii

    Susan und Philipp haben sich ewige Liebe geschworen, doch das Leben meint es anders mit ihnen. Denn während Susan das Fernweh und Abwechslungsbedürfnis packt, wünscht sich Philipp Beständigkeit, was letzten Endes dazu führt, dass sich ihre Wege trennen. Jahre später steht auf einmal Susans Tochter vor der Tür. Von ihrer Mutter keine Spur. Und obwohl Philipp mittlerweile eine eigene Familie hat, ist es nun an ihm, sein Versprechen von früher einzuhalten, immer da zu sein.


    Das Buch hat mich im Zwiespalt gelassen.

    Die Geschichte an sich hat mir unglaublich gefallen. Sie war sehr berührend, sowohl die Erzählungen der persönlichen Ebene (die Entwicklung von Susans und Philipps Liebesgeschichte, die Trennung, Philipp der weitermacht und eine eigene Familie gründet und letzten Endes auch Lisa darin aufnimmt) als auch die der sachlichen Ebene (die ganzen Informationen über Dritte Welt Länder, den Naturkatastrophen und den grausamen Lebensumständen). Was den Inhalt anging, war das Buch fantastisch.


    Dennoch kann ich der Story nicht mehr als drei Sterne geben, denn ich hab es einfach nicht fertig gebracht, den Figuren auch nur das kleinste bisschen Sympathie entgegenzubringen.

    Es war im Grunde genommen nichts anderes, als Philipp, der sein Leben lang Susan hinterher rennt (auch als er schon verheiratet war) und von alles und jedem Verständnis für diese Besessenheit (anders kann ich sie nicht beschreiben) fordert ohne jede Rücksicht auf Gefühle der anderen. Und Susan ist - trotz ihrer wohltätigen Taten - einfach nur stur und egoistisch. immer darauf bedacht das zu bekommen was sie will, unabhängig davon, wessen Herz sie grade bricht.

    Mir hat in dem Buch Mary sehr leid getan, denn aus meiner Sicht hatte sie es am Schwierigsten.  Von ihr wurde erwartet, alles hinzunehmen. Philipps fortwährende Gefühle für Susan, Susans Tochter die plötzlich in ihrem Haus aufgenommen wurde, die Veränderungen im Leben und Karriere. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass man auch nur einmal nach ihrer Meinung gefragt hat.


    Insgesamt lässt mich das Buch wie gesagt so mittig zurück. Ich kann weder sagen, dass ich es gut fand, noch dass es schlecht war. Da muss man sich einfach ein eigenes BIld machen.

  10. Cover des Buches Unter Taliban, Warlords und Drogenbaronen (ISBN: 9783455500745)
    Reinhard Erös

    Unter Taliban, Warlords und Drogenbaronen

     (3)
    Aktuelle Rezension von: serror
    Dieses Buch erklärt zusammen mit dem Vorgänger "Tee mit dem Teufel" Zusammenhänge und Probleme Afghanistans und teilweise Pakistans - sehr lehrreich und spannend! Man erfährt einiges über die Geschichte Afganistans. Das hier habe ich für den Vorgänger "Tee mit dem Teufel" geschrieben, gilt aber auch für dieses Buch: Der ehemalige Bundeswehrarzt Dr. Reinhard Erös kennt Afghanistan schon seit den 80er Jahren und lebt abwechselnd dort und in Bayern. Er hat dort eine große Hilfsorganisation, die "Kinderhilfe Afghanistan" aufgebaut und kennt sich bestens im Land aus. Er beschreibt die dortigen Zustände in Zusammenhang mit der geschichtlichen Entwicklung - so dass man versteht, wie die Menschen dort denken. OK, ich bin kein guter Rezensent aber das Buch ist 100% lesenswert, bei Amazon gibt es gute Rezensionen. :) Und hier etwas zu seinem Projekt, wenn jemand diesen Monat ein Buch weniger kauft, kann er das Geld, das er damit spart, hier loswerden: http://www.kinderhilfe-afghanistan.de/
  11. Cover des Buches Die Mitleidsindustrie (ISBN: 9783451064340)
    Linda Polman

    Die Mitleidsindustrie

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Wahrscheinlich wird so mancher zunächst gutgläubige Leser dieses aufschlussreichen Buches seine Spendenpraxis im Anschluss überprüfen. Und er wird nach dem Lesen des Textes die in den Konflikten dieser Welt agierenden Kräfte, zu denen auch eine riesige Zahl verschiedener selbsternannter Hilfsorganisationen gehört, mit anderen Augen betrachten als vielleicht vorher. Denn in diesem Buch bekommt man in drastischer Form mitgeteilt, dass Spendengelder nur in sehr bescheidenem Maße bei den Hilfsbedürftigen ankommen und stattdessen die das Elend auslösenden Kriege mitfinanzieren, Korruption und Misswirtschaft fördern, Selbsthilfe verhindern und die vorgeblichen Helfer miternähren.

    Nun könnte man hoffen, dass die Autorin stark übertreibt oder gar böswillig verleumden will. Aber diese Hoffnung ist gegenstandslos, denn hier schreibt sich jemand das selbst Erlebte mit einer gehörigen Portion aus tiefem Frust geborenen Sarkasmus von der Seele. Das kann man nicht vortäuschen. Und darüber hinaus leuchten die von Frau Polman beschriebenen Vorgänge leider in ihrer bösen Logik mehr ein als die heile Welt, die man zwar schöner finden würde, die aber nun mal nicht das normale menschliche Verhalten widerspiegelt.

    Allerdings gilt eine wesentliche Einschränkung: Die Autorin bezieht sich vor allem auf so genannte humanitäre Katastrophen, die aus gewaltsamen Konflikten resultieren, also aus aller Art von Kriegen, "ethnischen Säuberungen" oder "Umsiedlungen". Bei Naturkatastrophen werden die oft selbsternannten Helfer zwar nicht zum Spielball oder Ernährer von Konfliktparteien, doch auch hier versickert ein wesentlicher Teil der Hilfsgelder in dubiosen Kanälen.

    Im Grunde beschreibt uns die Autorin an zahlreichen Beispielen immer wieder die zwei prinzipiellen Probleme der so genannten humanitären Hilfe: (1) die faktische Einbeziehung einer angeblich neutralen Hilfe in einen laufenden kriegerischen Konflikt und (2) die Kapitalisierung dieser Hilfe mit all ihren absonderlichen Folgen.

    Mit dem ersten Problem wurden schon Florence Nightingale und Henri Dunant, der Gründer des Roten Kreuzes, im 19. Jahrhundert konfrontiert. Während die berühmte britische Krankenschwester jede einen Konflikt verlängernde humanitäre Hilfe ablehnte, weil sie nur zu noch mehr Opfern führen würde, sprach sich Dunant kategorisch für jeden Einsatz aus, der Leben rettet, unabhängig davon, welche Folgen dies hat. Inzwischen hat sich dieses Dilemma noch wesentlich verschärft, denn in afrikanischen Milizenkriegen ist es inzwischen üblich geworden, dass man humanitäre Hilfe nur zulässt, wenn dafür von den jeweiligen Organisationen auf vielfältige Weise bezahlt wird. Die Helfer sind also auch noch direkt an der Finanzierung des Konflikts beteiligt, deren Opfern sie helfen wollen. Eine völlig absurde Situation, die jedoch mittlerweile von den Kriegstreibern schon so geplant wird. Wenn sie sich auf etwas verlassen können, dann sind es die herbeieilenden humanitären Helfer und deren massenmedialer Vorausteams.

    Und als ob dies nicht bereits genug wäre, schlägt dann auch noch die Kapitalisierung der Hilfe zu. Inzwischen gibt es so viele verschiedene nichtstaatliche und teilweise auch obskure, aber betriebswirtschaftlich aufgebaute und miteinander scharf konkurrierende Hilfsorganisationen, dass ethische Gesichtspunkte der Hilfeleistungen eigentlich völlig aus dem Gesichtsfeld verschwunden sind. Wenn eine Organisation es moralisch nicht mehr für tragbar hält, sich Mördern unterzuordnen, dann tritt an ihre Stelle eben eine andere. Schließlich muss man seine Daseinsberechtigung nachweisen.

    Der Autorin gelingt es, diese strukturellen und moralischen Probleme der Hilfsorganisationen sehr eindringlich an verschiedenen Beispielen vorzuführen. Ihr Buch ist hervorragend geschrieben, aber es überträgt auch den Frust der Autorin auf den Leser. Denn obwohl sie am Ende ihres Werkes versucht, uns Auswege aufzuzeigen, so zeigen sich diese bei näherem Betrachten als wenig fruchtbar. Natürlich kann man fragen, was mit Spendengeldern passiert ist. Aber letztlich wird das kaum ein Kleinspender tun. Und selbst wenn er es nicht lassen kann, so wird er den Antworten vertrauen müssen, die ihm gegeben werden.

    Das grundsätzliche Dilemma humanitärer Hilfe in kriegerischen Konflikten ist nicht lösbar, sonst wäre es keins. Und eine strukturierte und zentral organisierte und an den tatsächlichen Notwendigkeiten orientierte Hilfe, die auch die Konkurrenzsituation unter den Helfenden mindern würde, scheitert an einer fehlenden allgemein anerkannten politischen Autorität. Denn wenn es eine solche Kraft geben würde, gäbe es wohl auch die ursächlichen Konflikte nicht.

    Fazit.
    Ein sehr gut geschriebenes Buch, das seinen Lesern die Augen für die tatsächlichen Zustände hinter den Kulissen von Hilfsorganisationen öffnet, aber sie auch frustriert und ratlos zurück lässt, weil es keine Lösungen präsentieren kann. Doch dafür kann die Autorin wohl am wenigsten.
  12. Cover des Buches Gleichheit? Welche Gleichheit? (ISBN: 9783150113172)
    Amartya Sen

    Gleichheit? Welche Gleichheit?

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Seralina1989

    Der Text insgesamt ist sehr wirtschaftswissenschaftlich geschrieben. Deswegen wären mE Vorkenntnisse im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich – Gleichheits-/ Gerechtigkeitstheorien (Utilitarismus, Gleichheit des Gesamtnutzens, Rawls’sche Gleichheit) durchaus von Vorteil. Hatte hier den Vorteil meines Studiums, sodass mir alle drei schon mal was gesagt haben.

    In diesem Essay versucht der Autor zu begründen, warum keine der drei genannten Theorien einen positiven Effekt hat – woran sie kränkeln. Warum sie auch vermischt nicht zwangsläufig alle Kritik beseitigen. Sen gibt außerdem eine Erweiterung für eine dieser Gleichheiten, um die Probleme dieser einen Theorie zumindest etwas mehr einzugrenzen. Sagt aber selbst, dass dies noch nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann. Einen echten Lösungsansatz hat er aber aufgrund der sehr vielschichtigen Thematik auch nicht zu bieten.

  13. Cover des Buches Nefertiti, Tochter der Sonne (ISBN: 9783764501204)
    Maggie McCune

    Nefertiti, Tochter der Sonne

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Littletree
    Ein schönes Buch über eine Frau in Afrika und ihre Gefahren.
  14. Cover des Buches Liberty (ISBN: 9783442713356)
    Jakob Ejersbo

    Liberty

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Wolkenatlas
    "Liberty" ist der erste Roman aus der posthum veröffentlichten Afrika-Trilogie des dänischen Schriftstellers Jakob Ejersbo, der 2008 viel zu früh im Alter von 40 Jahren an Krebs verstorben ist. Der fast 900 Seiten lange Roman beginnt mit der Ankunft des 12-jährigen Christian in Tansania. Abwechselnd wird die Geschichte von Christian und Marcus, dem um ein Jahr älteren schwarzen Hausdiener der Larssens erzählt. Zwei Erzählungen, die aus unterschiedlichen Perspektiven das großteils unmoralische und unethische Treiben der in Tansania tätigen Geschäftsleute und Entwicklungshelfer schildern. Gleichzeitig sind es zwei ebenso unterschiedlich verlaufende Entwicklungen, die Jakob Ejersbo hier zeichnet. Auf der einen Seite Marcus, der sich bemüht, der Familie eine treue und starke Hilfe zu sein, was zwar von Katriina gewürdigt wird, in den Augen ihres immer mehr im Sumpf von Sex, Akohol, Drogen und Korruption versinkenden Ehemanns immer stärker zu Verstimmung und Aggression führt. Marcus träumt davon, nach Schweden zu gehen und hofft darauf, durch die Anstellung in der Familie und harter Arbeit irgendwann das Ticket nach Schwedern zu erhalten. Christians Familie zerbricht nach einem schrecklichen Unglücksfall und Christians Entwicklung nimmt dadurch eine unvorhergesehene Wendung. Christians Eltern sind unfähig, mit ihrer Tragödie angemessen umzugehen und zwingen Christian dadurch unbewusst, früh einen eigenen Weg zu gehen. Jakob Ejersbos Prosa ist einfach, am Anfang dem Alter der beiden Erzähler angepasst und entwickelt sich im Verlauf des Romans mit dem Alter der beiden Erzähler. Nichstdestotrotz ist sie oft zu einfach, zu flapsig und auch mitunter plump, was möglicherweise ein Manko der Übersetzung ist, möglicherweise aber auch am Original liegt. Jakob Ejersbo hat die drei Bände "Liberty", "Exil" und "Revolution" ein paar Wochen vor seinem Tod als ca. 1600 Seiten Manuskript seinem Lektor übergeben, der nur leichte Retuschen daran vorgenommen hat und keine Möglichkeit mehr hatte, Änderungen oder Kürzungen mit dem Autor zu besprechen. Möglicherweise wäre nach einer Zusammenarbeit ein etwas kürzerer, strafferer Roman dabei herausgekommen. "Liberty" ist eine Geschichte, die definitiv spannend ist. So spannend und mit so ausgezeichnten Charakterzeichnungen, dass man lange über gewisse Mängel der Prosa hinwegsieht. Etwas störend sind allerdings die immer häufiger und intensiver werdenden Sexszenen, die mit zunehmenden Alter der beiden Protagonisten immer pornographischer werden. Durch diese Überreizung verliert dieser Roman leider an Intensität und Tiefe. Diese zu heftige Konzentration auf die Triebe nimmt dem Roman dann doch den Wind aus den Segeln, vor allem, da durch die Häufigkeit der auftretenden sexuell inspirierten Gedanken und Taten diese dann schon zu einem Klischee verkommen. Weniger wäre hier definitiv besser gewesen, noch dazu, wo einige der Szenen äußerst gut geschrieben sind. "Liberty" ist ein fast 900 Seiten langes, teilweise schockierendes, teilweise spannendes Leseerlebis, das von großartigen afrikanischen Stimmungsbildern lebt. Man spürt immer, dass der Autor selbst lange in Tansania gelebt hat. Ein Roman, der jedoch, wie bereits geschildert, neben großartigen Momenten einige wirkliche Schwächen hat. Wollte man diesen Roman in wenigen Worten einer Gattung zuordnen, so würde ich ihn als "gehobene Unterhaltungsliteratur mit ausgeprägtem Afrikakolorit und immer häufiger auftretenden, teilweise sehr expliziten Sexszenen" beschreiben.
  15. Cover des Buches Schwarze Frau, weißes Land (ISBN: 9783426783641)
    Waris Dirie

    Schwarze Frau, weißes Land

     (24)
    Aktuelle Rezension von: ErleseneBuecher
    Es ist das fünfte Buch, welches ich von Frau Dirie lese, und ich muss sagen, es reicht mir langsam. Ich habe nichts Neues erfahren und muss lieber aufpassen, dass mir dieses wirklich wichtige Thema der weiblichen Genitalverstümmelung, für welches Sie ohne Zweifel zu Recht und großartig kämpft, nicht langsam auf den Zeiger geht. Man merkt diesem Buch nur allzu sehr an, dass es nur geschrieben wurde, um Geld einzubringen und natürlich –  wie sie auf fast jeder Seite betont – auf das Thema aufmerksam zu machen. Klar ist die Frage, die mir auch bewusst ist, was soll sie denn machen. Sie merkt die Bücher bringen Geld und Publicity, also warum damit aufhören. Dafür gibt es ja keinen Grund. Aber ich muss damit aufhören, ihre Bücher zu lesen.

    Ich fand das erste Buch “Wüstenblume” noch wirklich faszinierend, aufrüttelnd und erschreckend. Und auch die drei weiteren Bücher fand ich gut und jedes Mal dachte ich, welch starke Frau. Allerdings war es in diesem Buch eher so, und das von Anfang an, dass sie mir unsympathisch und fast ein wenig fanatisch rüberkam. Ihr ist ja auch schon alles passiert und jeder will ihr was Böses. Natürlich ist das schlimm, wenn man andauernd bedroht, entführt oder gestalkt wird, nur sie erwähnt es jedes Mal so nebenbei, dass es eher merkwürdig und nicht nachvollziehbar rüberkommt.

    Aber am Schlimmsten an diesem Buch fand ich ihre ewige Rummeckerei. Es wurde ohne Ende über Europa geschimpft, was die Europäer Afrika in der Kolonialzeit angetan haben und dass sie dem Land jetzt falsch helfen usw. Auch an der Umweltkatastrophe in Afrika ist Europa Schuld und und und. Na klar, versteht mich nicht falsch, sie hat mit vielen wirklich Recht, aber ich habe das Gefühl, dass das Buch eine einzige Anklage ist. Dabei lebt sie in Europa und sie versucht auch immer wieder zu erwähnen, was sie toll findet, aber nichts geht über Afrika. Vor allem trifft sie etliche Pauschalurteile. Z.B. in Europa zählt die Familie nichts und alles ist so einsam und kalt. Na klar, so ist es in Europa. Ich fand es fast eine Frechheit das zu lesen. Ein paar Kapitel weiter, sagt sie, sie bekommt ein Kind, aber dem Vater des Kindes sagt sie es nicht, da sie nicht mit ihm zusammenleben möchte. Ja, aber wo ist denn der so hochgelobte Familiensinn? Der Vater hat doch auch ein Recht auf sein Kind und das Kind auf seinen Vater! Klar treffe ich da jetzt ein Urteil über sie, was ich mir gar nicht anmaßen darf und kann. Das ist richtig. Aber sie macht das über die Europäer auf fast jeder Seite!

    Immerhin ganz unterhaltsam waren die Szenen über den Dreh des Filmes “Wüstenblume”, wobei es natürlich auch da nur um Werbung für den Film ging. Schade, ich bin enttäuscht über dieses Buch und Waris Dirie. Aber nichtsdestotrotz bleibt ihr Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung bewunderns- und unterstützenswert, weshalb ich das Buch auch nicht abbrechen wollte.

    Bewertung: 1 von 5 Punkten

  16. Cover des Buches Am Tropf von Big Food (ISBN: 9783837639650)
  17. Cover des Buches Swing Time (ISBN: 9780141036601)
    Zadie Smith

    Swing Time

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Darcy

    „I met Tracey at ten a.m. on that Saturday, walking through the sandy gravel of a churchyard, each holding our mother’s hand. There were many other girls present but for obvious reasons we noticed each other, the similarities and the differences, as girls will. Our shades of brown were exactly the same – as if once piece of tan material had been cut to make us both – and our freckles gathered in the same areas, we were of the same height.“

     

    Tracey und die Ich-Erzählerin der Geschichte, deren Name nicht genannt wird, wachsen in den 80er-Jahren in Willesden im Norden Londons auf. Sie lernen sich beim Tanzunterricht kennen und freunden sich an. Die Mutter der Erzählerin ist schwarz, ihr Vater weiß – bei Tracey ist es anders herum. Die Liebe zum Tanzen verbindet sie, doch nur Tracey hat echtes Talent. Nach der Grundschule wird sie an einer Tanzschule angenommen, die Wege der beiden Freundinnen trennen sich und sie verlieren einander fast vollständig aus den Augen.

    Die Erzählerin besucht nach ihrem Schulabschluss das College und beginnt anschließend für einen Musiksender zu arbeiten. Dort trifft sie eines Tages auf die australische Sängerin und Tänzerin Aimee, den Star ihrer Kindheit. Obwohl aus Sicht der Erzählerin während ihrer ersten Begegnung so einiges schiefgeht, findet Aimee offenbar Gefallen an ihr und engagiert sie kurzerhand als persönliche Assistentin.

    Der Großteil der Geschichte besteht dann aus der Arbeit der Erzählerin für Aimee, unterbrochen durch Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend. Jahrelang reist sie mit Aimee um die Welt, von einem Wohnsitz zum anderen. Dafür gibt sie sämtliche persönliche Beziehungen auf, mit Ausnahme der zu ihrer Mutter, mit der sie sich noch ab und an trifft. Irgendwann entscheidet Aimee sich, durch den Bau einer Mädchenschule in die Entwicklungshilfe für Afrika einzusteigen. Von da an reist die Erzählerin immer wieder in ein kleines Dorf in Westafrika. Dort knüpft sie einige persönliche Kontakte unter den Dorfbewohnern und den anderen am Projekt Beteiligten.


    "Swing Time" ist der fünfte Roman der englischen Autorin Zadie Smith (geboren 1975), die bereits mehrere Preise gewonnen hat.


    Irgendwie wurde ich mit der Erzählerin und Protagonistin nicht so recht warm. Ich konnte nicht verstehen, warum sie gewissermaßen die besten Jahre ihres Lebens als Aimees „Mädchen für alles“ verschwendet. Es ist offensichtlich, dass der Job sie nicht erfüllt und ihr Leben sie nicht glücklich macht. Aber nie unternimmt sie etwas, um diese Situation zu ändern.

    Ihre Beziehung zu ihren Eltern ist unterdessen problematisch. Als sie noch in die Grundschule geht eröffnet ihre Mutter ihr eines Tages, dass sie und der Vater sich nicht mehr lieben und deshalb fortan „wie Geschwister“ zusammenleben werden; es ist offensichtlich und auch verständlich, dass sie damit nicht gut klarkommt. Einige Zeit später trennen die beiden  sich doch. Ihr Vater war es, der sich stets um die Erzählerin gekümmert hatte. Ihre Mutter strebt nach Bildung und danach etwas aus sich zu machen. Sie ist wenig liebevoll und zeigt kein Verständnis dafür, dass die Ziele ihrer Tochter womöglich nicht mit ihren übereinstimmen. Beim Lesen des Buchs wird deutlich, wie sich die Erzählerin besonders als Jugendliche verloren und äußerst unsicher fühlte. Mit ihrer einstigen Freundin Tracey hat sie, seit sie beide verschiedene weiterführende Schulen besuchen, eigentlich nichts mehr zu tun, dennoch spielt diese immer wieder eine Rolle in ihrem Leben und sie hört nicht auf an sie zu denken. Von dieser Beziehung ging zumindest eine gewisse Faszination für mich aus.

     

    „First dignified and righteous, then sarcastic, then angry, then hysterical, until I realized she was having more effect on me with silence than I could manage with all these words. The power she has over me is the same as it has always been, judgement, and it goes beyond words. There is no case I can make that can change the fact that I was her only witness, the only person who knows all that she has in her, all that’s been ignored and wasted, and yet still I left her back there, in the ranks of the unwitnessed, where you have to scream to get heard. […] whatever she was doing, I knew it was a form of judgement upon me. I was her sister: I had a sacred duty towards her.“

     

    Auch Aimee fand ich nicht sehr sympathisch. Sie erschien mir ziemlich egozentrisch; besonders bezeichnend fand ich, wie sie einmal den Geburtstag der Erzählerin vollkommen vergaß, nachdem sie ihr zuvor zugesichert hatte, dass sie den Tag besonders feiern würden.

    Sprachlich hat mir das Buch aber gut gefallen. Die Erzählerin analysiert ihre Umwelt sehr genau und macht sich viele Gedanken. Auch fand ich einige Äußerungen der Erzählerin bzw. Autorin zu den im Buch behandelten Themen, wie zum Beispiel den Nachteilen schwarzer oder armer Menschen in der Gesellschaft sehr interessant.

     

    Insgesamt konnte mich „Swing Time“ leider nicht ganz überzeugen, vor allem da ich keinen rechten Zugang zu der Erzählerin und Protagonistin (oder einer anderen Figur) fand. Ich hatte wohl wegen der vielen positiven Kritiken auch sehr hohe Erwartungen an das Buch gehabt. Da mir die Sprache aber gut gefallen hat, würde ich durchaus noch ein anderes Werkt von Smith ausprobieren.

  18. Cover des Buches Das Ende der Armut (ISBN: 9783570550120)
    Jeffrey D. Sachs

    Das Ende der Armut

     (12)
    Aktuelle Rezension von: MRKariOS
    Als junger aufsteigender Ökonom bereist Jeffrey D. Schachs die Welt, in der Hoffnung das, im Studium, Gelernte anwenden zu können, um der Armut entschlossen entgegenzutreten. Doch schon wenig später kommt er zu der Erkenntnis, dass sein Wissen nur rudimentär ist. Der stätige Optimist gibt sich nicht zufrieden mit Gegebenheiten, die von den Geberländern als elementar gelten und er entdeckt, dass nichts so ist, wie es scheint. In seiner zwanzigjährigen Arbeit „Das Ende der Armut“ offenbart Sachs dem Leser eine Welt voll Elend und Tod, aber er schenkt auch Hoffnung, dass sich diese Situation in naher Zukunft ändern lässt, wenn wir es nur zulassen. Ich selbst hatte und habe kein fundiertes Wissen über die Länder der Dritten Welt, Ökonomie oder Entwicklungshilfe, aber dieses Wissen benötigt man nicht um Sachs Ausführungen zu folgen. Er schafft es den Leser zu fesseln und zu sensibilisieren für die Belange der Ärmsten der Armen auf unserem Planeten. Sachs beweist, dass die sogenannt „Erste Welt“, allen vornan die USA, durchaus in der Lage ist, die Armut zu bekämpfen und diese nicht erst in 50 Jahren, sondern schon in naher Zukunft. Er straft alle Kritiker mit tief greifendem Wissen und Statistiken ab, die er nicht etwas von seinem Schreibtisch aus recherchierte, sondern indem er inmitten der Armut war, und half Länder auf die Leitersprosse der Entwicklung zu heben. Meiner Meinung nach ist dieses Buch eine Pflichtlektüre für jedermann, aber dass muss natürlich jeder für sich entscheiden. Ein sehr gelungenes und nachvollziehbares Werk.
  19. Cover des Buches Ursachen der Unterentwicklung. Erklärungsmodelle und Entwicklungspläne. (ISBN: 9783406084690)
  20. Cover des Buches Afrika wird armregiert oder Wie man Afrika wirklich helfen kann (ISBN: 9783423262941)
    Volker Seitz

    Afrika wird armregiert oder Wie man Afrika wirklich helfen kann

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Rose75

    Volker Seitz (geboren 1943) hat einige Jahre  als Diplomat und Botschafter für die BRD in Afrika gearbeitet.  Hier in diesem Buch zeigt er auf, dass die westliche Entwicklungshilfe an manchen Stellen in Afrika, die Armut noch verstärkt, weil sich u.a. politische Eliten damit bereichern ohne Rücksicht auf ihre Bevölkerung. 

    Herr Seitz kritisiert die teils überhebliche Haltung der 'westlichen' Gesellschaft gegenüber Afrika und beschreibt anhand vielen Beispielen, wie die Entwicklungshilfe in den eigenen Organisationen (NGO,...) versickert und dass relativ selten von den Nehmerländern ernsthafte Reformen verlangt werden. 

    Der Autor wünscht sich mehr Wille und Anstrengung für dringende Reformen (z.B.  Bildung, Gesundheitsversorgung, Handel mit afrikanischen Nachbarstaaten,... )  aus den afrikanischen Staaten heraus und entsprechende Unterstützung von Außen falls nötig.   

    Hier ein paar Beispiele, die laut Herrn Seitz dringend angegangen werden sollen/müssen:

    -  Entwicklungs- und Außenpolitik sollten in den Geberländern zusammengeführt werden

    - Landwirtschaft, traditionell wie modern, muss unterstützt werden, weil viele afrikanischen Staaten von Nahrungsmittelimporten abhängig sind.

    -  Kleinkredite nach dem Modell der Grameen Bank, bevorzugt an Frauen, vergeben.  Damit wird eine wirtschaftliche Basis geschaffen

    -  Förderung der afrikanischen Kultur ( Film, Literatur, Kunst,..) 

    Durch dieses Buch werde ich Presse- und TV-Meldungen über Afrika in Zukunft mit anderen Augen betrachten. 

  21. Cover des Buches Sonnentau (ISBN: 9783627002053)
    Kai Hensel

    Sonnentau

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ein sehr lesenswerter Politthriller mit vernachlässigbaren Schwächen, der ein tropisches Land nicht im Blütenduft, sondern Verwesungsgestank zeigt. Spannende Unterhaltung mit besonderem Flair.

    Inhalt

    Maria Brecht, eine Spätaussiedlerin Mitte 20, Studienabbrecherin, Barmixerin und einer Schlägerei nicht abgeneigt, sucht in Haiti nach den Spuren ihrer tödlich verunglückten Schulfreundin. Ihr Vater, finanziell abgesichert und seelisch abgestürzt, der den Verlust der Tochter nicht verwinden kann, überredet sie dazu und bezahlt sie.

    Dann wechselt die Perspektive. Die schwarze deutsche Politikerin Michelle, nach eigenen Angaben in Port-au-Prince geboren, ist nach Haiti gereist, um den Präsidenten zu treffen und ihre politische Karriere zu stützen. Haiti ist nach dem Erdbeben vom 12. Jänner 2010 auch ein paar Jahre später noch eine schwärende Wunde. Aber das mediale Interesse an der Katastrophe ist abgeklungen, die Spendengelder tröpfeln nur mehr. An Michelles Seite der attraktive Fotograf Rafael, der bald seiner eigenen Agenda folgt.

    Ein weiterer Perspektivenwechsel: Chester Rhodes, ein amerikanischer Reisfarmer, hat sein gesamtes Vermögen in ein Erdbebenmuseum in Port-au-Prince investiert.

    Und schließlich ist da der Geistliche Boisseau, der das Land auf seine ganz besondere Art retten will. Er ist einem dänischen Arzt eng verbunden, der rücksichtslos den Kampf gegen seine eigene Schuld aufgenommen hat. Und ein prekäres sexuelles Verhältnis pflegt.

    Nach und nach entfaltet sich dem Leser die komplexe Handlung und nimmt ihn gefangen.

     

    Frankfurter Verlagsanstalt:

    Sie war Maria Brechts engste Freundin, nun bleibt von Juliane nichts zurück außer dem Bericht über einen Wagen, der auf Haiti in einen tödlichen Abgrund stürzte. Der Körper der jungen Frau ist spurlos verschwunden. Julianes Vater findet Maria in einer Bar, wo sie seit Abbruch ihres Studiums kellnert, und bittet sie, den mysteriösen Unfall seiner Tochter aufzuklären. Maria fliegt in die Karibik und stößt dort auf Rafael Velasco, einen Fotografen, der eine deutsche Politikerin begleitet. Mit ihm durchkämmt Maria die Insel, bis sie auf den Salzfeldern im Norden eine schreckliche Entdeckung machen ...

    Auch vier Jahre nach der großen Erdbebenkatastrophe leben die Einwohner Haitis unter desaströsen Umständen. Unzählige Hilfsorganisationen arbeiten vor Ort, darunter Einzelkämpfer, die Gutes tun wollen, obwohl die Millionen an Spendengeldern in dunklen Kanälen versickern. Mit großen Idealen ist auch Juliane damals von zu Hause weg, doch Maria ahnt es bald: Ihre Freundin, die Weltverbesserin, hat sich in ein aus der Not geborenes Gefüge aus Weißen und Schwarzen, Armen und Reichen, Wohltätern und Opfern verstrickt. Nach und nach entlarven Maria und Rafael eine machtpolitische Verschwörung. Dabei begeben sie sich in immer größere Gefahr – wem können sie vertrauen?

    Sonnentau ist ein atemloser Polit-Thriller, in dem die kompromisslose Heldin Maria Brecht in das undurchschaubare Milieu der Entwicklungshelfer gerät und entscheiden muss, ob die Wahrheit es wert ist, das eigene Leben für ein korrumpiertes System aufs Spiel zu setzen, das wie der Sonnentau mit Schönheit lockt und zersetzt, was an ihm haften bleibt.“

     

    Meine Meinung:

    Ein gut recherchierter Thriller, der aufzeichnet, was wirklich sein könnte, und damit wohl ziemlich nahe an manch düstere Wirklichkeit kommt. Er hat mir gut gefallen und mich wirklich gut unterhalten.

    Deswegen 4 Sterne: Für meinen Geschmack bleiben die Charaktere dann zweidimensional, wenn ihre Emotionen ins Spiel kommen. Der Thriller ist an einigen Stellen sehr emotional, schon aufgrund der Thematik. Dann gibt es m.E. ein paar Lektoratsausrutscher, so S. 29 und 119 die schwarze deutsche Politikerin betreffend, die daher erst allmählich greifbar wird. Oder die Schweinepfote auf S. 146. Auch fehlt den Schlussfolgerungen der handelnden Figuren teilweise die Nachvollziehbarkeit, so auf S. 413 bzw. 416 im Vergleich zu S. 285 oder S. 79 in Verbindung mit S. 421.

  22. Cover des Buches Karlheinz Böhm (ISBN: 9783453057609)
    Friedemann Beyer

    Karlheinz Böhm

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  23. Cover des Buches Tage in Asmara (ISBN: 9783546002325)
  24. Cover des Buches Matomora Matomora (ISBN: 9783862560332)
    Hanna Schott

    Matomora Matomora

     (2)
    Aktuelle Rezension von: cho-ice
    Auf der Suche nach einer faszinierenden Biografie? Lust auf eine spannende afrikanische Lebensgeschichte, die ohne Klischees auskommt? Dann wird „Matomora Matomora“ Dich begeistern!

    Zugegeben, wäre Matomora als Junge nicht weißen Missionaren begegnet, würden wir hier in Europa wahrscheinlich nie von ihm gehört haben. Aber sein Lebensweg ist nach dieser Begegnung doch alles andere als typisch verlaufen, in so ziemlich jeder Hinsicht. Aufgewachsen als Sohn des islamischen „Dorf-Geistlichen“ wendet der junge Matomora sich bewusst dem christlichen Glauben zu. Da seine Familie recht gut gestellt ist, kommt er in den Genuss einer verhältnismäßig guten Ausbildung und über die Kontakte der Missionare erhält er schließlich die Möglichkeit, nach Deutschland zu gehen. Ein Jahr verbringt er im „Wiedenest“, bevor er an einer deutschen Universität Medizin zu studieren beginnt. Es sind die wilden 1960er Jahre und auch an Matomora gehen die Protestbewegungen und neuen Ideen nicht spurlos vorbei. Schon bald kommt es zum Bruch mit seinen Förderern und Richtungsgebern. Doch Gott ist mit Matomora Matomora noch längst nicht am Ende …

    Die bekennende Afrika-Liebhaberin und begnadete Autorin Hanna Schott hat diese Biografie mit so viel Wärme und zarter Selbstironie geschrieben, dass sie sich beim Lesen anfühlt wie ein warmer Sonnenstrahl oder Sommerregen. Erfrischend, warmherzig, und dabei nicht beschönigend, denn Matomoras Niederlagen und Kämpfe werden ebenso beschrieben wie seine Erfolge und Siege.

    Dabei geht Schott liebevoll auf Kurioses und bezeichnende Kleinigkeiten ein, die einem westeuropäischen Leser den Blick für die Weltsicht eines Afrikaners öffnen, mit genau der richtigen Mischung aus Information, Witz und Taktgefühl. „Nebenbei“ erfährt man auch viel über die Geschichte Tansanias und das Engagement von Heinz-Horst Deichmanns Organisation wordundtat in diesem Land.

    Ich empfehle dieses Buch wärmstens allen, die auf exzellent geschriebene Biografien und Geschichten stehen! „Matomora Matomora“ ist eine bewegende Lebensgeschichte, die Hoffnung macht und bewirkt, dass man das Buch mit einem Lächeln auf den Lippen schließt.

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