Bücher mit dem Tag "epiphanie"

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6 Bücher

  1. Cover des Buches Herr Mozart wacht auf (ISBN: 9783746626963)
    Eva Baronsky

    Herr Mozart wacht auf

     (151)
    Aktuelle Rezension von: Katjuschka

    Ich habe das Buch vor über 10 Jahren gelesen und mich dabei, bei allem Respekt vor dem Meister, sehr amüsiert.
    Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Begeisterung Mozarts über CDs: Die Möglichkeit (vor allem seine) Musik jederzeit auch zuhause hören zu können, hat ihm sehr gefallen.
    Was er wohl zu Streaming gesagt hätte?
    Generell wird Mozart aber nicht als eine Art "Catweazle" dargestellt, sondern als musikalisches Genie, der immer - auch in alltäglichen Geräuschen - Musik zu hören scheint.
    Er wird als ein lustiger und liebenswerter, oft sprunghafter und auch unzuverlässiger, machmal melancholischer Charakter beschrieben, der sich in dem ihm unbekannten Wien über so manches wundert.
    Es gibt im 21. Jahrhundert Tickets für ein Mozart-Konzert?
    Und man kann an fast jeder Ecke Mozart-Kugeln kaufen?
    Für Musikliebhaber (Mozart trennt übrigens nicht nach E und U) eine wirkliche liebenswerte Geschichte. Ich sollte sie mal wieder lesen.

  2. Cover des Buches James Joyce, Dubliner - 15 teils autobiographisch geprägte Erzählungen (ISBN: 9783730612545)
    James Joyce

    James Joyce, Dubliner - 15 teils autobiographisch geprägte Erzählungen

     (65)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    Joyce gibt hier ein buntes Panoptikum an Figuren wieder, die er in Ereignissen auftreten lässt, die manchmal alltäglicher nicht sein könnten - zumindest für das damalige Irland. Ein Priester stirbt und ein kleiner Junge beobachtet den Leichnam. Ein etwas verklemmter, junger Mann, sucht die Freundschaft zu einer älteren Frau und ist schockiert als er merkt, dass diese mehr fühlt. Eine Mutter setzt sich für den Lohn ihrer Tochter ein, vermasselt ihr so aber die Karriere. Und am Ende befinden wir uns in der längsten Geschichte, „Die Toten“, auf einem Familienfest, das mit allem zu versöhnen scheint. Besonders die sehr kurzen Geschichten haben es mir angetan, da sie wie durch ein Mikroskop auf kritische Situationen schauen lassen. Aber auch die längste Geschichte fand ich grandios. Ein fulminantes Ende, das mich an ein Orchester Stück erinnert.


    Joyce ist nicht nur ein feiner Beobachter, er legt auch den Finger in die Wunde der damaligen irischen und vor allem katholischen Gesellschaft. Dabei kritisiert er die Stagnation, das mangelnde Bewusstsein für Fortschritt auf gesellschaftlicher und intellektueller Ebene. Man schmort auf der Insel in seinem eigenen Saft, trinkt sehr viel Alkohol und schaut, patriotisch, aber auch mir lamoryanter Selbstzufriedenheit auf die Anderen, die Schuld am irischen Leid sind. Immer wieder kritisiert er versteckt, aber doch recht offensichtlich die katholische Kirche, die englische Regentschaft und den mangelnden Mut der irischen Bevölkerung, die sich oft hinter ihrem Nationalstolz versteckt. 

    Erstaunlich fand ich den Auftritt sehr vieler, sehr starker Frauen, die für sich eingestanden sind und trotz widriger Umstände ihren Weg fanden. Viele der Geschichten endeten abrupt, so dass man erst mal alleingelassen zum Grübeln aufgefordert wurde, wie es denn nun weitergeht. Glücklicherweise hatte ich eine tolle Lese Partnerin, mit der ich vieles zusammenfantasieren konnte.

    Selbstverständlich eckte Joyce damit an. Beliebt waren seine Geschichten in keinster Weise, und es hat auch über ein Jahrzehnt gedauert, bis er sie gesammelt veröffentlichen konnte. Einmal waren sogar die Druckblätter schon fertig und wurden aus Sorge vor der Reaktion der Leser vernichtet.

    James Joyce war ein unbequemer Schriftsteller, der mit seiner fortschrittlichen Denkweise seinem Volk weit voraus war. Das Ganze hat er mit Erfolglosigkeit und einem unsteten Lebenswandel bezahlt. Das kann man in dem tollen Nachwort, verfasst vom Übersetzer, noch einmal kurzweilig nachlesen. Erfreulich finde ich, dass er seine große Liebe gefunden hat, die man in vielen seiner Geschichten wieder findet. Mich haben die Episode. näher an Irland heran gebracht und mein Projekt „Ulysses“ steht somit jetzt auf einem wunderbaren Fundament. 

  3. Cover des Buches Blumenberg (ISBN: 9783518463994)
    Sibylle Lewitscharoff

    Blumenberg

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Provinzpoet
    Die Schreibsprache Sibylle Lewitscharoffs hat mich hingerissen. Dieser Spagat von Poesie und nüchterner Prosa -- gewagt und beeindruckend gelungen. Der Plot: Dem alternden Philosophieprofessor erscheint ein alternder Löwe, den nur er und eine ältere Nonne sehen können. Metapher hin, Metapher her - gnädig sein fällt gar nicht schwer. Der Professor interessiert sich nur fürs Philosophieren an sich, nicht für Menschen. (Man kennt das irgendwoher) Vier seiner Studenten, die ihn sehr verehren, sterben recht frühzeitig nacheinander weg. Ganz zuletzt der alte Denker.
    Die Empathielosigkeit der Figuren gibt uns zu denken (auch dafür sollte Literatur da sein). Auch wenn man das nicht in Lewitscharoffs Sprache erreicht.
  4. Cover des Buches Ghost Runner (ISBN: 9783950384925)
  5. Cover des Buches Morgenrot (ISBN: 9783903166066)
  6. Cover des Buches Flächenland (ISBN: 9783902625304)
    Edwin A Abbot

    Flächenland

     (23)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Können wir über unsere beschränkten Sinne hinaus Dinge erkennen? Könnte es Dimensionen geben, die wir nicht sehen? – Um solche Fragen dreht sich der Lebensbericht eines Quadrats, das auf sein Leben in einer zweidimensionalen Welt zurück blickt.


    Die weiblichen Protagonisten in diesem Flächenland sind Strecken, die männlichen sind Vielecke, wobei die Intelligenz mit der Anzahl der Ecken steigt. Dass die Frauen keine, bzw. nur zwei Ecken besitzen, sagt einiges über das Frauenbild des Autors aus, das aber im England des 20. Jahrhunderts üblich war. Die geometrischen Figuren leben in einer zweidimensionalen Welt, und es ist offensichtlich das Ziel des Buches aufzuzeigen, wie so ein Leben in einer Welt mit nur zwei Raumdimensionen aussehen würde.

    Zunächst einmal erklärt das Quadrat, was denn Lebewesen in einer zweidimensionalen Welt sehen würden. Von einem Fünfeck sind ja z. B. immer höchstens drei Ecken sichtbar. Um zu erkennen, dass es sich um ein Fünfeck handelt, muss man das Gegenüber daher bitten, sich zu drehen.

    Danach lernt das Quadrat fremde Welten mit anderen Dimensionszahlen kennen. Als erstes träumt es von einer Linienwelt, wo es erfolglos versucht, den Bewohnern zu erklären, dass es mehr als nur die eine, für sie sichtbare Dimension gibt. Danach, in einem wunderbaren Moment, taucht eine Kugel in die 2D Welt ein: Das Quadrat sieht davon zuerst nur einen kleinen Punkt, der aber schnell anwächst, wieder schrumpft und schliesslich ganz verschwindet. All diese geometrischen Überlegungen werden mit geeigneten Abbildungen veranschaulicht, so dass auch Kinder sie verstehen können.

    Die Kugel erklärt dem Quadrat von der 3D Raumwelt. Aber als das Quadrat seinen Flächenländlern von diesem wunderbaren Erlebnis erzählt, wird es als Ketzer abgestempelt. Ganz am Schluss macht sich das Quadrat Gedanken darüber, ob es nicht auch Welten geben könnte, die noch mehr Dimensionen haben. Solche Überlegungen sind bemerkenswert, da sie doch Jahrzehnte vor Einsteins Relativitätstheorie aufgeschrieben wurden, durch welche zusätzliche Raumdimensionen erst die heutige Popularität erreichten.

    Als Jugendbuch kommt die Erzählung natürlich nicht an andere Jugendbücher heran. Jugendliche identifizieren sich nun einmal eher mit Typen wie Tom Sawyer, Pippi Langstrumpf oder Harry Potter, als mit einem betagten Quadrat, das sich sein Leben lang mit geometrischen Überlegungen beschäftigt hatte.

    Wer sich von diesem Buch Erkenntnisse zur modernen Physik erhofft, wird wohl auch enttäuscht. Das wirklich Neue und Schwierige an der allgemeinen Relativitätstheorie ist nicht, dass sie in vier Dimensionen spielt, sondern dass die Dimensionen gekrümmt sind. In der Stringtheorie, in der man von 10, 11 oder noch mehr Dimensionen ausgeht, sind diese Krümmungen der Grund, weshalb wir die Dimensionen nicht sehen. Wer darüber mehr erfahren möchte, ist mit Brian Greene, ‚Das elegante Universum’ oder mit Michio Kaku, ‚Im Hyperraum – Eine Reise durch Zeittunnel und Paralleluniversen’ besser bedient. Nichtsdestotrotz hat Abbott uns ein hübsches und lesenswertes Büchlein geschenkt.

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