Bücher mit dem Tag "epubli"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "epubli" gekennzeichnet haben.

16 Bücher

  1. Cover des Buches Eiskalte Energie (ISBN: 9783738028942)
    Liv-Malin Winter

    Eiskalte Energie

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Estrelas
    Isabella findet heraus, dass der Abbau von Methanhydrat als Energiequelle umweltschädlich ist und gerät dadurch ins Visier der Befürworter, zu denen insbesondere ihr Vorgesetzter am Institut für Umweltforschung zählt. „Eiskalte Energie“ spielt im Jahr 2027 nach einer Ölkrise, die die Lebenshaltung stark verteuert hat. An sich klingt das als Setting für eine Dystopie vielversprechend. Auch die wissenschaftlichen Aspekte gepaart mit einer Verfolgungsjagd quer durch Europa bieten Potenzial. Allerdings wirken das Auftreten der Figuren und der Handlungsverlauf meist wenig glaubwürdig. Das geht schon damit los, dass die gekündigte Protagonistin mehrfach über ihre Kollegin anfragt, ob ihr Chef sie nicht wieder einstellen würde. An der Stelle war ich nah dran, die Lektüre abzubrechen. Und, um mit dem wohl am häufigsten gebrauchten Adjektiv zu sprechen, auch sprachlich ist dieses Buch in erster Linie „ärgerlich“ aufgrund der auf engem Raum versammelten Wortwiederholungen. Obwohl am Ende einiges offenbleibt, habe ich nicht das Bedürfnis, die Fortsetzung zu lesen.
  2. Cover des Buches Bullshit Bingo (ISBN: 9783746705217)
    Catharina Graf

    Bullshit Bingo

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Leseratte61
    Marie täuscht eine Schwangerschaft vor, um ihren Job zu behalten.

    Elisa tauscht ihr Baby und ihren Mann gegen ein Leben im Strandstuhl.

    Moritz verliert seinen Job und wird Nanny wider Willen.

    Der Göttergatte Johannes muss im Laufe der Handlung sein Weltbild geraderücken.

    Die Geschichte erzählt von den Schwierigkeiten und Irrungen des täglichen Lebens, wie wir sie selbst in ähnlicher Form kennen oder gehört haben.

    Fazit:

    Mir gefiel der angenehme leicht zu lesende Schreibstil, der dafür sorgte, dass ich das Buch sehr schnell gelesen habe.

    Die Protagonisten handelten in manchen Momenten nicht so, wie ich es dachte, ihre Handlungsweise erschloss sich mir jedoch beim weiteren Lesen. Die Autorin hat alle Protagonisten genau genug beschrieben, um sich in ihre Handlungen und Gefühle hineindenken und hineinversetzen zu können.

    Die Geschichte hat mich sehr gut unterhalten und viele Emotionen von Traurigkeit über Wut, hin zu Liebe und Fröhlichkeit vermittelt. Für mich war sie sehr kurzweilig.

    Der Kurzroman eignet sich als schöne Lektüre für nebenbei, um abzuschalten und herunterzukommen.
  3. Cover des Buches Das Haus (ISBN: 9783752992243)
    Olivia Monti

    Das Haus

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Lo_Roja

    In Olivia Montis Kriminalroman "Das Haus" geht es um eine Mordserie, die innerhalb eines Mehrfamilienhauses stattfindet. Das Setting wird von der Autorin nicht näher beschrieben, es ist nur klar, dass es sich um mehrere Parteien handelt, die durch das Zusammenleben in einem Haus verbunden sind. Sonst hält die Mitbewohner jedoch kein besonders enges Band der Freundschaft zusammen. 

    Die Erzählerin beschreibt das zum Teil gruselige Vorgehen im Haus aus ihrer Perspektive. Dadurch ist dem Leser nicht klar, ob man ihrer Version der Geschichte trauen kann, oder ob sie vielleicht selbst etwas verschweigt. Diese diskrepante Informiertheit erzeugt Spannung und gleichzeitig Skepsis bei der Ermittlung nach dem Mörder. Die Erzählerin ist in eine Gruppe von Frauen verstrickt, die alle zusammen die verschiedenen Hausbewohner als Mörder in Betracht ziehen und das jeweilige Für und Wider diskutieren und abwägen. Durch diese dialogischen Situationen kommt Witz und Humor. Gleichzeitig stellt man sich die Frage, ob nicht eine der Damen ihre eigenen Taten eventuell vertuschen möchte. Der Leser wird dadurch von einer Spur auf die nächste gejagt. Das macht den Kriminalroman besonders ansprechend. 

    Dadurch, dass die unterschiedlichen Bewohner des Hauses aus Sicht der Erzählerin vorgestellt und deren Hintergrund erläutert wird, erhält der Leser ausschließlich deren Innensicht auf die anderen Charaktere. Diese Präsentation ist sehr subjektiv geprägt und macht Spaß zu lesen. Jeder, der in einem Mehrparteienhaus lebt, kann sich hier mit einem der Bewohner identifizieren oder kennt diese protatischen Figuren aus dem eigenen Leben. Durch diesen starken Realitätsbezug wird die Handlung noch greifbarer. 

    Schade ist jedoch, dass am Ende das Spannungspotenzial nicht ausgeschöpft wurde. Der Mörder war doch sehr vorhersehbar und so wurde kein besonders gewiefter Plot-Twist eingebaut, der den Leser am Schluss nochmal umhaut. Hier wäre mehr Raum für Wirrungen und Unvorhersehbarkeiten gewesen. 

    Alles in allem ist "Das Haus" ein sehr aufregender und kurzer Kriminalroman, der mit Humor gelesen werden kann! Sehr gelungen!

  4. Cover des Buches Niemand wird vergeben (ISBN: 9783753105888)
    Martin Krist

    Niemand wird vergeben

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Benni91

    "Niemand wird vergeben" ist ein wirklich sehr spannender Psychothriller aus der Feder von Martin Krist. 

    Protagonistin dieses ist Anna.... Sie hat einen perfekten Ehemann, hat vor kurzem ihren alten Job gekündigt, um als Bloggerin groß durchzustarten, und eine bezaubernde Tochter.... Als sie aber auf einem Sommerfest einen alten Schulfreund wieder trifft, der kurz darauf auch noch ermordet wird, ändert sich das Geschehen.... Plötzlich waren sie und ihr Mann Arthur, einige der letzten beiden Personen, die den Toten gesehen haben, was die Polizei auf den Plan ruft... ... Zudem fällt Anna auf, dass ihr Mann Geheimnisse vor ihr zu haben scheint und seltsame Dinge verschwinden aus ihrem Haus.... Anna ist der Verzweiflung nahe, doch einige Freunde versuchen sie emotional zu unterstützen.

    "Niemand wird vergeben" hat wirklich ein hohes Spannungsniveau, die kurzen Kapitel lesen sich rasant aus, was mir richtig gut gefallen hat! Auch, wenn man Anfang des letzten Viertels erahnen kann, wer der Täter sein könnte, so schmälert das nicht das Niveau dieses Buches meiner Ansicht nach... Die Geschichte, die hinter den Ereignissen steckt, ist nachvollziehbar und bietet gegen Ende hin die ein oder andere Überraschung zusätzlich! 

    Gerne vergebe ich diesem Werk von Martin Krist die volle Punktzahl und freue mich auf weitere Bücher von ihm! 

  5. Cover des Buches Durch den Nimbus (ISBN: 9783757882822)
    Madeleine Puljic

    Durch den Nimbus

     (103)
    Aktuelle Rezension von: WriteReadPassion

    Inhaltserzählung und Leseprobe:
    "Haben Sie Bücher in Ihrem Behandlungsraum?", fragte sie. "Oder Magazine?"
    "Nein, nur im Wartezimmer.
    "Und wie nennen Sie das?" Anklagend wies sie auf das Regal mit Fachliteratur (...)
    "Die sind nicht zum Lesen gedacht."
    "Bücher sind immer zum Lesen gedacht", belehrte sie ihn.

    (Seite 6/7)


    "Ich bin eine Gefangene der Geschichte. Etwas, das dort nicht hingehört. Ich habe versucht, Büchern aus dem Weg zu gehen, aber das hilft nichts. Schrift ist überall. Es gibt keine Möglichkeit, zu entkommen."

    (Seite 11)


    Autorin:
    Die 1986 geborene österreichische Autorin Madeleine Puljic hat vor ihrer Karriere als Schriftstellerin eine Kunstschule in Wien besucht und als Grafikerin gearbeitet. Bereits in jungen Jahren entdeckte die Österreicherin ihre Vorliebe für das Verfassen von fantastischen, seltsamen und nachdenklichen Kurzgeschichten. 2013 erschien ihr Debütroman „Herz des Winters“. Der im Jahr 2017 erschienene Roman „Noras Welten“ wurde mit dem Deutschen Selfpublishing-Preis ausgezeichnet. Zwar hat sich die Selfpublishing-Autorin auf das Fantasy/Science-Ficiton-Genre spezialisiert, jedoch publiziert die Wahl-Hamburgerin auch Kurzgeschichten im Bereich Horror.


    Bewertung:
    Ich habe das Taschenbuch mit dem alten Cover und das passt nicht so gut wie das neue Cover der Neuauflage. Es gefällt mir gar nicht, zu künstlich aufgesetzt. Und eine Nora brauche ich auch nicht auf dem Cover in Übergröße. Die Kapitel sind recht lang, mal mehr, mal weniger. Und sie haben jeweils eine Zeichnung passend zum Inhalt. Originell. Ebenfalls schön finde ich die Angangsbuchstaben jeden Kapitelbeginns, das mit einem kleinen Drachen geschmückt ist. Man versteht es erst ein paar Kapitel später. 

    Das Grundthema ist sehr originell, auch wenn es mittlerweile einige Geschichten zu dieser Idee gibt, aber diese ist anders erzählt. Der Schreibstil liest sich flüssig, das Buch ist schnell ausgelesen. Allerdings gehören die Verlaufsfehler dazu und das schwächt den Erzählstil.

    Der Anfang ist sehr fesselnd aufgebaut. Nora geht zu Ben, einem Psychologen, um sich von ihrer Gabe, in Bücher einzutauchen, zu befreien. Ich wollte einfach mehr davon lesen, die Szene ist der Autorin hervorragend gelungen.

    Zwischen den ganzen Kapiteln hat die Autorin kleine Fehler eingebaut, wie Ben trägt eine Brille, die er in der Welt des 14. Jahrhunderts abnimmt, damit die beiden nicht als Hexen verurteilt werden. Brillen gab es ja zu dieser Zeit nicht. Irgendwann setzt er die Brille einfach wieder auf und trägt sie bis zum Ende der Geschichte weiter. Und keiner stört sich daran und fragt mal nach. Als ob es damals Alltag wäre, Brillen zu tragen.

    Leider baut sich der gesamte Verlauf auf zwei Grundfehlern auf: Ben hat das Buch, in dem Nora und er landen nur wenige Kapitel gelesen und kann die Geschichte in nur vier Sätzen wiedergeben, und das oberflächlich; wer wer ist, das wars. Aber beide sehen von da an, den Prinzen der Geschichte als Helden und den Onkel als Bösewicht an - ohne jeglichen Grund! Ben hat keine Ahnung, wer der Bösewicht und wer der Held in der Geschichte ist, soweit ist er beim Lesen nicht gekommen. Und das wird durch den ganzen Verlauf immer und immer wieder gesagt. Wenn es nur das wäre, das wäre nur ein sprachlicher Fehler der Geschichte. Aber die beiden beziehen aufgrund dessen alles darauf. Ihre Pläne, ihre Streitereien, ihre Gedanken, einfach alles. Die beiden krallen sich an einen bei den Haaren herbeigezogenen Verlauf, wie die Geschichte endet, obwohl sie das gar nicht wissen! Und setzen darauf ihre ganzen Entscheidungen. Ich musste also knapp 300 Seiten durchweg diesen Irrtum durchlesen, obwohl das total unlogisch und falsch ist!! Und mich hat das derart genervt, weil das auch im Laufe der Geschichte nicht korrigiert wird. Erst ganz am Ende kommen Nora Zweifel auf - ernsthaft?? Sowas ist wie ein Stachel, der einfach nicht von der Haut will ... Was nützt eine tolle Grundidee, wenn sie falsch umgesetzt wird?!

    Zusätzlich werden die letzten zwei Kapitel zu unausgeschrieben abgehandelt. Es bleibt einiges offen, und damit meine ich nicht Fragen für einen weiteren Band. Ich meine Szenen, die in diesem Band eine Rolle spielen und direkt gelöst werden müssen, weil die Szenen sonst unlogisch sind. Auf einmal weiß der Onkel, dass sie eine Weltenwanderin ist, angeblich nur durch ihre Sprache. Ist klar! Es gibt kein "Showdown" deswegen zwischen ihr und dem Onkel, das nötig wäre, da sich dieses Geheimnis durch den Ganzen verlauf stetig aufgebäumt hat. Und plötzlich heißt es: Ach ja, das wusste ich schon immer. Alles ok.

    Auch Ben, der mir bisher sympathisch war, verwandelt sich in ein Arschloch, aber so richtig! Was er zu Nora sagt und dann tut - ich möchte das nicht weiterführen, aber das ist wie Jakyll und  Hyde. Völlig überzogen, trotz des Stresses, den er hat. Völlig unreif als Psychologe. Jetzt im Nachhinein habe ich das Gefühl, er sollte als Psychologe dienen, damit der Anfang fesselnd zum Einstieg wird.

    Noras Gabe ist nicht ganz aufgeklärt, wahrscheinlich folgt das im zweiten Band. wenn nicht, ist das wieder fehlerhaft. Das Ende ist auch unzureichend. Der Sprung zurück in die eigene Welt wird auch nicht erklärt. Davor hat Ben sie erwischt, wie sie weiß, wie sie zurückkommen, aber als Leserin tappe ich im Dunkeln. Es wird auch am Schluss gar nicht erklärt und ich frage mich: wie ist sie also zurückgekommen? Die ursprüngliche Lösung schied ja die ganze Zeit aus und beide suchten nach einem anderen weg. Dieser wird aber nicht erklärt, ich bleibe dumm zurück. Dann folgt noch ein verwirrender Epilog, den ich gar nicht kapiere. Da taucht plötzlich ein ganz neuer Spieler auf, der aber so tut, als ob er Nora kennt und die ganze Zeit dabei war, quasi der Onkel des Prinzen ist. Hä? Auch das drumherum des Kapitels habe ich nicht verstanden.


    Fazit:
    Es ärgert mich, dass die Autorin so fahrlässig und unlogisch gehandelt hat. Die Geschichte könnte 4,5 Sterne sein, so muss ich aber einen Stern abziehen (3,5 Sterne). Ich war am Ende nur noch froh, das Buch beenden zu können. Das Ende hat mir dann den Rest gegeben. Band 2 muss ich mir also nicht antun. Enttäuschend! Das Buch hätte die Autorin auch einfach als Einzelband veröffentlichen können, die jeweiligen Szenen sind ja sowieso an einigen Stellen fehlerhaft geblieben.

    Und ein ganz normales Taschenbuch für 12,99 € finde ich wie immer bei solchen Fällen unverschämt.


    "Es gibt etwas, das ich vergessen muss", lautete ihre wenig hilfreiche Antwort.
    "Und was müssen Sie vergessen?"
    "Das Lesen."

    (Seite 7/8)

    Passt hier auf jeden Fall!


    COVER/TITEL/AUFMACHUNG/MATERIAL  ⭐

    AUSGABEN-FORMAT (REIHEN-/EINZEL-/HÖR-/LESEFORMAT) ⭐⭐⭐⭐

    GENRE (VOM VERLAG GESETZT) ⭐⭐⭐⭐⭐

    VERLAGSPREIS (ZU TEUER/ANGEMESSEN/GÜNSTIG) ⭐⭐⭐

    GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐⭐

    ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐⭐,🌠

    ERZÄHLSTIL ⭐⭐⭐⭐

    HANDLUNG/VERLAUF ⭐⭐⭐

    CHARAKTERE ⭐⭐⭐



  6. Cover des Buches Böses Kind (ISBN: 9783746766447)
    Martin Krist

    Böses Kind

     (178)
    Aktuelle Rezension von: Corrado

    Die Frau eines bekannten Fernsehpredigers wird tot in einem Hotelzimmer aufgefunden.

    Zur Stelle sind Kommissar Henry Frei und sein Team.

    Parallel dazu macht der Leser die Bekanntschaft von Suse, die mit ihren drei Kindern in einer winzigen Wohnung in einem trostlosen Berliner Viertel lebt. Sie ist von ihrem Mann geschieden, der soziale Abstieg war vorprogrammiert. Mehr schlecht als recht versucht sie, ihren Alltag zu bewältigen und dabei ihren Kindern und sich selbst gerecht zu werden.

    Als eines Tages die ältere Tochter spurlos verschwindet, beginnt für sie ein Albtraum, in den sie immer tiefer hineinrutscht.

    Da ereignet sich ein bizarrer Mord, der auf seltsame Weise mit Sue in Zusammenhang zu stehen scheint und mit dessen Aufklärung wiederum Kommissar Frei beauftragt wird.

    Währenddessen sucht Suse nach ihrer Tochter und ringt sich erst spät dazu durch, eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Doch zweifelt die Polizei an ihrer Darstellung, zumal sie, zunehmend verwirrt, sich in allerlei Widersprüche verstrickt.

    Immer wieder tauchen, während die Handlung voranschreitet, Szenen auf, in der sich eine Frau, deren Identität bis zum Schluss unbekannt bleibt, in einem Verlies befindet, gefangen von einem Mann, von dem man annehmen muss, dass er mit dem Mordfall, der Frei Kopfzerbrechen macht, in Zusammenhang steht.

    Als ein zweiter, ebenso bizarrer Mord geschieht, weiß das viel zu lange im Dunkeln tappende Ermittlerteam um Frei, dass die Zeit drängt, zumal Suse bereits ins Visier des Mörders geraten ist....

    Spannend war er schon, der Thriller mit den angenehm kurzen Abschnitten und den unterschiedlichen Handlungssträngen, die auf eine Zusammenführung warten!

    Martin Krist beginnt mit "Böses Kind" eine neue Reihe, bei dem ein ungewöhnlicher Kommissar mit zwanghafter Ordnungsliebe im Mittelpunkt steht. Seines permanentes Geraderücken von allem, was seinem Verlangen nach Symmetrie nicht entspricht, ist gewöhnungsbedürftig und nicht leicht mitanzusehen.

    Ebenso problematisch ist seine Partnerin Albers, deren Nachtruhe durch ihren Säugling empfindlich gestört ist und die daher dauerhaft müde ist und ebenso dauerhaft vernehmlich gähnt, was genauso schwer zu ertragen ist wie Freis Ordnungsfimmel. Zudem macht die Müdigkeit die Kommissarin anfällig für Fehler, die durchaus fatal sein können.

    Der Autor lässt die beiden Ermittler, gewiss keine Superdetektive und gerade deshalb recht realistisch, sich über den größten Teil der Handlung im Kreise drehen, lässt sie rätseln, falschen Spuren nachgehen und ratlos vor einem Mordfall stehen, der für sie keinen Sinn ergibt. Und für den Leser bis zum Schluss auch nicht! Es bleiben sowohl für die Kommissare als auch für den Leser mehr Fragen als Antworten.

    Das Milieu, in dem die Nachforschungen stattfinden und in dem Suse ihre Kinder aufzieht, könnte trostloser und deprimierender nicht sein. Hier leben die vom Staat Vergessenen, diejenigen, die an dem vielbeschworenen Reichtum des Landes nicht teilhaben und keine Chance haben, herauszukommen aus dem Elend. Der Lebensweg ihrer Kinder ist vorherbestimmt!

    Schonungslos legt der Autor seinen Daumen auf die Missstände, was für mich die Stärke des Thrillers ist, wiewohl er dadurch von Anfang bis Ende einen düsteren, freudlosen Anstrich bekommt.

    Das Verbrechen selbst klärt sich schließlich nach spannendem, doch auch zähem Ringen auf, bleibt aber am Schluss noch mit einigen Fragezeichen behaftet, die man gerne beseitigt hätte. Auch gibt es einige lose Enden, auf deren Verknüpfung ich gehofft habe. Darüber hinaus hätte ich mir gewünscht, tiefer hinter die Charaktere blicken zu können, hatte aber stattdessen, nachdem ich den Thriller gelesen hatte, das Gefühl, nicht mehr als nur eine Ahnung von ihnen zu haben. Da mich auch ihre Motivationen rätseln lassen, konnte ich ihre Handlungen nicht wirklich verstehen. Doch dies erscheint mir unerlässlich, um ein Buch mit einem Gefühl der Befriedigung, die daraus resultiert, dass alle Teilchen ihren Platz gefunden haben, zuschlagen zu können.

    Doch bleibt zu hoffen, dass in den angekündigten Folgebänden zumindest der Kommissar mit den autistischen Zügen und sein Team Konturen annehmen mögen, die sie aus dem Schatten herausholen, in dem ich sie im Moment noch sehe. Das Potential dazu haben sie.

  7. Cover des Buches Blutroter Frost: Ladythriller (ISBN: 9783981872224)
    Meredith Winter

    Blutroter Frost: Ladythriller

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Wurm200
    Meredith Winter
    Blutroter Frost
    epubli

    Autor: Wenn Meredith Winter (*1981 geb. in Lüneburg) nicht gerade Alleinunterhalter für Ihre drei Kinder spielt, schreibt sie keltische Songs, schaut nachts in die Sterne, frönt ihr Dasein als Cineast & Serienjunkie und liest selbst massenhaft Bücher. (Quelle: Amazon)

    Julie, die gerade aus ihrem zweiwöchigen Urlaub kommt, erwartet zu Hause ihr Alltag, allen voran ihr Exfreund Benjamin. Dieser war mit der Immobiliensuche für Julies neue Praxis beauftragt und wartet nun mit Angeboten auf sie. Außerdem erhofft sich Benjamin noch eine Fortsetzung ihrer Beziehung. Auf der Willkommensparty, welche für sie gegeben wird, lernt Julie jedoch Spencer kennen, der vor vielen Jahren bei einem Brand alles verloren hat.

    Das Buch besteht aus insgesamt 33 Kapiteln, welche lediglich mit der Kapitelziffer beginnen. Diese Kapitel bestehen dann immer aus mehreren Absätzen, die mit drei kleinen Sternchen voneinander getrennt werden (diese Absätze können den Lesefluss leicht stören). Sobald im Buch ein neuer Tag anbricht, gibt es noch die Angabe von Tag und Datum, dies ermöglicht das bessere Folgen der Geschichte, gerade weil es zu größeren Sprüngen in den Tagen kommen kann. Diese Angaben sind dick gedruckt und lassen sich deshalb auch kaum überlesen. Das Buch ist, wie es das Genre schon verrät, teils Liebesroman und teils Thriller, jedoch überwiegt der Teil des Liebesromans deutlich. Teilweise nervt der Thriller Teil sogar etwas, hier hätte man eventuell mehr herausarbeiten können oder aber sich für ein Genre entscheiden sollen. Kommen wir erst mal zum Teil mit dem Thriller. Spannung baut die Autorin anfangs auf, in dem es recht viele Geheimnisse um die Charaktere gibt, die auch alle im Laufe des Buches aufgeklärt werden. Außerdem gibt es in der Mitte des Buches auch einen Anflug von Action, dies ist jedoch recht schnell wieder abgehandelt. Die Szenen wirken leider etwas aufgesetzt und sind nicht recht gut in die Story integriert. Kommen wir nun zum Liebesroman in dem Buch. Dieser überwiegt deutlich und wurde auch sehr gut erzählt. Angefangen von der Wahl der Charaktere bis hin zur Entwicklung dieser im Laufe der Story passt dort einfach alles. Natürlich gibt es auch hier Passagen, an denen man sich am Kopf kratzt (z, B. beim schnellen verlieben der Charaktere ineinander, den Reaktionen von Spencer und Julie untereinander, …), jedoch hält sich das in Grenzen. Das, was dann auf Dauer jedoch etwas nervig wird, ist das ständige Auf und Ab in der Liebesgeschichte von Julie und Spencer. Hier hat man das Gefühl, dass selbst eine Kleinigkeit die beiden dazu bringt, ihre Liebe infrage zu stellen und das, obwohl beide sich beide ihre große Liebe eingestehen. Die Erotikszenen der beiden sind dann wieder etwas, das kann die Autorin. Gerade die Intimszenen der beiden sind sehr gut beschrieben, ohne dabei billig zu wirken. Am Ende des Buches bleibt also ein Buch, das weder Fisch noch Fleisch ist.


    Cover:
    Anmerkung: Da ich das eBook gelesen und rezensiert habe, bezieht sich meine Meinung zum Cover, allein auf die Covervorschau.

    Das Cover ist hauptsächlich in hellen Farben (rot, weiß) gehalten. Allein die Umrandung unten und links sind schwarz, sowie die Angabe der Autorin (diese Angabe kann wegen des Hintergrunds nicht direkt ins Auge fallen). Der Titel des Buches steht in der unteren Hälfte gedruckt. Jedes Wort ist dabei in einer neuen Zeile geschrieben und besteht aus einer anderen Farbe (rot, dunkelrot, weiß). Diese Farbgebung passt aber zum Titel des Buches und spiegelt diesen farblich wieder. Außerdem sehen wir in der oberen Hälfte des Covers Eisrosen, welche auch sehr gut den Titel wiedergeben.

    Fazit: Hier fällt man Urteil im Gegensatz zu “Blutpsalm” nicht so klar aus. Die Mischung aus Liebe und Thriller hat in diesem Buch leider nicht so gut geklappt. Die Liebesgeschichte allein ist jedoch sehr gut zu lesen. Am Ende komme ich hier dann auf solide 3/5 Sternen.

    Klappentext: Julie, 35, Anästhesistin, will sich mit einer eigenen Tageschirurgie selbstständig machen. Doch sie wird unwissend Mitglied einer Leichenteilmafia, welche beabsichtigt, ihren OP, als Sektionssaal zu nutzen. Zu verdanken hat sie dies ihrem Exfreund Benjamin, der sich als Makler ausgibt und durch sein erneutes Liebeswerben vorhat, sich Zugang zu ihrer Praxis zu verschaffen. In die Quere kommt ihm dabei Spencer, der neue Freund von Julie.
    Und er ist beizeiten nicht der Einzige, nach dessen Leben die Leichenteilmafia trachtet … (Quelle: Amazon)

    Autor: Meredith Winter
    Titel: Blutroter Frost
    Verlag: epubli
    Genre: Ladythriller
    Seiten: 366 (Print Ausgabe)
    Preis: 3,99 (eBook)
    ISBN: 978-3981872200
    ASIN: B0761JWNSF

    http://wurm200.blogspot.de
  8. Cover des Buches Tödliche Flügelschläge (ISBN: 9783746705712)
  9. Cover des Buches Stille Schwester (ISBN: 9783746743653)
    Martin Krist

    Stille Schwester

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Aurora

    Sobald das Buch erschienen war (ich fieberte nach dem ersten Band regelrecht darauf hin), habe ich mir das Buch direkt gekauft und sofort mit dem Lesen begonnen. Ich muss sagen, dass der zweite Band eher vor sich hin plätscherte und keine rechte Spannung aufkommen wollte. Bis es schließlich zum Showdown kam und die Auflösung der Mordserie ans Licht kam. Dort war die Spannung enorm und das Lesetempo steigerte sich ebenfalls.
    Wie schon im ersten Band bleiben aber auch hier wieder Fragen offen. Die Handlung wird auch wieder aus zwei Sichten geschrieben - plus einer sehr langen E-Mail, die zwischendurch immer eingestreut wurde. Diese fand ich am Ende jedoch auch merkwürdig und mir fehlt so ein bisschen der Zusammenhang zur E-Mail und zum Fall. Neben Henry Frei lesen wir aus Rebeccas Sicht - genau dort fehlt mir am Ende die eigentliche Auflösung der Fragen, die Rebecca beschäftigten. Ich kann diese hier nicht genau benennen, denn meine Rezension soll schließlich spoilerfrei bleiben.
    Nichtsdestotrotz hat mir auch der zweite Band gut gefallen und ich feue mich schon jetzt auf den dritten Band. Mal sehen, was uns diesmal erwartet, schließlich ist die Mordserie aus Band 1 und 2 nun abgeschlossen.

  10. Cover des Buches Wenn es kein Zurück mehr gibt (ISBN: 9783756533428)
    Pia Wunder

    Wenn es kein Zurück mehr gibt

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Nirvia

    Annie's Söhne wollen zum ersten Mal Weihnachten mit ihren Freundinnen feiern; ihr Mann hat sie verlassen. Das erstemal Weihnachten ganz allein verbringen ist eine furchtbare Vorstellung für sie. Also nimmt Annie überstürzt ein Jobangebot an. Sie soll einer älteren Dame Gesellschaft leisten - allerdings in Amerika.

    Von Anfang an hat der lockere Schreibstil mich total mitgerissen. Pia Wunder schreibt so bildstark das ich mich mittendrin gefühlt habe und die Charaktere ganz authentisch rüberkommen. Ich konnte Annies Gefühlslage so gut nachvollziehen und habe mich sowohl mit ihr gefreut, als auch tiefe Traurigkeit in diesem Buch empfinden können.

    Die Beziehung die Annie zu der Amerikanerin Mary Anne aufbaut ist sehr emotional und man fiebert  richtig mit ob sich da später noch eine Liebesgeschichte zu Mary's Sohn anbahnt.

    Von Anfang bis Ende bleibt es spannend! 

    Ganz klare Leseempfehlung.

  11. Cover des Buches Blutpsalm (ISBN: 9783981872217)
    Meredith Winter

    Blutpsalm

     (69)
    Aktuelle Rezension von: Corrado

    Eigentlich wollte der geachtete Dorfpfarrer Jonathan nur einen Computerservice kontaktieren, - wer aber an Stelle des erwarteten Technikers erscheint, ist Marlene, eine verführerische junge Frau, die allerdings Dienste ganz anderer Art anbietet! Die der züchtige Pastor aber nicht annehmen kann. Dennoch ist er fasziniert von der schönen Marlene, die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht. Weitere Begegnungen zwischen den beiden sind vorprogrammiert und bald ist Jonathan rettungslos verliebt in die Prostituierte, die diese Gefühle erwidert. Doch geht ein brutaler Mörder um, der es offensichtlich auf die Freier der jungen Frau abgesehen hat und in dessen Visier nun auch Jonathan gerät....

    Als "Liebeskrimi" ist der vorliegende Roman ausgewiesen - und was darunter zu verstehen ist, hat sich mir sehr bald erschlossen! Der durchaus spannende Krimi, in dem die Identität des Mörders nach etwa der Hälfte der Handlung zu meiner anfänglichen Überraschung bereits aufgedeckt wird, ist in der Tat gleichzeitig eine Liebesgeschichte, die sich mit Wucht zwischen Jonathan und Marlene, den beiden Protagonisten, entfaltet. Diese präsentiert sich nicht nur mit völlig banalen Dialogen, sondern nach meinem Empfinden auch noch mit einem Übermaß an detaillierten Sexszenen.

    Weniger wäre hier mehr gewesen und hätte dem Krimi, dessen Grundidee originell ist, gewiss nicht geschadet. Im Gegenteil, möchte ich meinen, denn besagte Szenen sind so raumgreifend, dass sie auf Kosten der eigentlichen Handlung, der Morde und deren nicht vorhandenen, jedenfalls nicht erwähnten Ermittlungen, des Blickes hinter die Fassaden des Dorfes, das der Hauptschauplatz des Geschehens ist, und in dem der Mörder zu Hause ist, gehen.

    Die Detailtreue, die die Autorin ihren Sexszenen widmete, hätte ich mir überdies für eine tiefer gehende Charakterisierung aller in dem Roman auftauchenden Personen, inklusive der Protagonisten gewünscht. Denn außer ihnen, die von ständigen Stimmungswechseln und zickigem Verhalten heimgesucht werden, das verwunderlich und nun wirklich nicht nachzuvollziehen ist, gibt es noch weitere ausbaufähige Akteure, von denen einige mir näher gekommen sind, als es Jonathan und Marlene gelang, und die für erfrischende Abwechslung und sogar Amüsement sorgten, wenn sie auch arg klischeebehaftet dahergekommen sind. Ihnen hätte man jedenfalls längere und häufigere Auftritte gewünscht, als die Autorin ihnen zubilligte.

    Tiefere Einblicke hingegen gewährt Meredith Winter in das kranke, besessene Hirn des Mörders. Dass seine Identität so schnell enthüllt wurde, empfand ich, wie bereits erwähnt, nach erstem Staunen beim Weiterlesen als gut durchdachte Dramaturgie, die ein wenig ablenkte von den immerwährenden erotischen Begegnungen der beiden Hauptpersonen, zumal die Spannung nicht nur erhalten blieb, sondern sich sogar noch steigern konnte, da man nie wusste, was der zu allem entschlossene, brandgefährliche Mörder wohl als nächstes vorhatte. Und in der Tat, bis zum Schluss hätte alles geschehen können, nichts war voraussehbar. Und so war das Ende der glaubwürdigste, befriedigendste Teil des mit zu viel Erotik gespickten "Liebeskrimis"!

  12. Cover des Buches Two Birds never sing the same Song (ISBN: 9783745085594)
    Amelie Lachmann

    Two Birds never sing the same Song

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Jazz1708
    Dies ist das erste Buch von Amelie Lachmann. Die Idee für die Geschichte ist eigentlich ganz gut , aber leider zu kurz gehalten. Es gibt wenig Erklärungen und zu schnelle Entwicklungen. Zeitliche Abläufe sind nicht genau erfasst worden und einige vorhaben der Charaktere werden in den nächsten Kapiteln schon wieder verändert. Die 72 Seiten hätte noch bis min. 200 Seiten erweitert werden können.  Trotzdem süße Geschichte und süßes Cover. 
  13. Cover des Buches Weihnachtsglanz - Ein Sack voll Geschichten (ISBN: B005PNOU0I)
    Andreas Eschbach

    Weihnachtsglanz - Ein Sack voll Geschichten

     (1)
    Aktuelle Rezension von: SinjeB
    Zum Buch: Weihnachtsglanz - Ein Sack voll Geschichten ist ein Anthologieprojekt, das von der Literaturagentur Thomas Schlück in Kooperation mit epubli als E-Book realisiert wurde. 21 Bestsellerautoren, die von der Agentur vertreten werden, haben für dieses karitative Projekt Beiträge (Kurzgeschichten und Gedichte) beigesteuert. Um ganz im Sinne von Weihnachten etwas Gutes zu tun, werden sämtliche Erlöse aus dem E-Book-Verkauf zu je 50 % an Writers in Prison und an den Trauer-Fuchsbau gespendet. Weitere Informationen zu Autoren und Beiträgen gibt es auf epubli.de. Meine Meinung: Obwohl wir alle mit kurzen Geschichten und Märchen groß geworden sind, sagen viele, sie mögen keine Kurzgeschichten, weil Kurzgeschichten a) zu kurz seien und man nicht richtig in die geschriebene Welt eintauchen könne und b) die hohe Schule der Erzählkunst seien, die eben nicht jeder beherrsche. Während Anthologien in Kleinverlagen häufig dem Hobbyautor ein gern gesehenes Werkszuhause (und dem Verlag eine Einnahmquelle) bieten, halten sich die großen Verlage mit gedruckten Kurzgeschichtensammlungen zurück, weil schließlich auch der Buchhandel behauptet, so etwas lese keiner. Deshalb scheint das E-Book ein echter Segen zu sein, denn hier lässt sich die Kurzgeschichte preisgünstig an den Leser bringen, ohne dass man auf ausufernden Auflagen sitzenbleibt. Ich lese schon immer gerne kurze Geschichten. Sie eignen sich einfach wunderbar für angenehme Lektüreminuten vor dem Einschlafen. Sie sind kurz, in sich geschlossen, und man ärgert sich nicht schwarz, weil man gerne wüsste, wie es weitergeht, aber nicht weiterlesen kann, weil man ja früh um 6 wieder am Schulbus stehen muss. Selbstverständlich sind Anthologien immer ein buntes Gemisch von Ideen und Stilen, und es ist vorprogrammiert, dass dem Leser nicht alle gleichgut gefallen. Das trifft auch auf die E-Book-Anthologie "Weihnachtsglanz" zu, die in der Tat ein bunter Sack voll Geschichten ist, der sich prima gleich mit dem E-Reader zu Weihnachten verschenken lässt. Wie erwähnt, finden hier 21 Autoren der Agentur Schlück zusammen und bieten ihre Interpretation von Weihnachten. Nicht alle Geschichten sind neu, manche bereits im Internet oder früheren Anthologien erschienen (zudem ist einer der Autoren leider bereits verstorben), aber dennoch bieten sie alle zusammen Lesevergnügen, das vielleicht etwas krimilastig ist, dem es aber keineswegs an schwarzem Humor, Kritik, Fantasie und guter Laune fehlt. Selbst wenn der Gedanke von Weihnachten - das Miteinander, die Hilfsbereitschaft - und auch der festliche Glanz nicht unter den Tisch gekehrt werden, ist "Weihnachtsglanz" erfreulicherweise eben eines nicht: kitschig verschmust. Zum Glück, denn der Gedanke an Friede, Freude, Eierkuchen, lalala, lässt mich nämlich oft von spezieller Weihnachtsliteratur Abstand nehmen. Während die Autoren eher knapp und mit viel Augenzwinkern erzählen, sind die Autorinnen weicher und weihnachtlicher, aber trotzdem nicht weniger mitreißend. Die Auswahl ist gut und bietet eine ordentliche Bandbreite weihnachtlicher Ideen. Insgesamt gibt es von mir zwei Daumen hoch für dieses E-Book, das nicht nur ein tolles Geschenk ist, sondern auch noch Gutes tut. Eine prima Gelegenheit, Autoren kennenzulernen, die man sonst nicht auf der Leseliste hat! Da ich jede Geschichte einzeln bewertet habe und mich nicht jede in gleichem Maße begeistern konnte, komme ich auf einen Gesamteindruck von 4 von 5 Punkten Definitiv eine Weihnachtsleseempfehlung! Näheres zu den einzelnen Geschichten folgt jetzt. Bei 21 Kurzgeschichten ist eine gewisse Länge nicht zu vermeiden, weshalb der geneigte Leser hiermit ausdrücklich gewarnt sei. Ich habe versucht, Spoiler zu vermeiden, sodass die Inhaltsangaben besonders knapp ausfallen. Trotzdem interessiert? Dann hier weiterlesen! Andreas Eschbach "Das schönste Fest" Die Geschichte eines einsamen Mannes mit drögem Job, der sich an Weihnachten selbst Geschenke macht und akribisch seine eingefahrenen Traditionen pflegt. Weihnachten in neuer, alltäglicher Dimension, die den Leser unterhaltsam an der Nase herumführt. 5 Punkte Carla Federico "Weihnachten auf Feuerland" Die Geschichte von Benedict und seiner Frau Rachel, die die Goldsuche von England nach Feuerland verschlägt und die an Weihnachten erkennen müssen, dass es eben nicht Gold ist, das im Leben zählt. Viel fernländisches Flair, in dem die verzweifelten Emotionen zu ertrinken drohen. Eigentlich schade, denn die Geschichte geht wirklich ans Herz. 3 Punkte Marcel Feige "Rettender Engel" Die Geschichte von Alex Brandner, der durch eine feuchtkalte Winternacht auf der Flucht ist und verletzt endlich eine Mitfahrgelegenheit findet. Friede, Freude, Eierkuchen an Weihnachten? Pustekuchen! 5 Punkte Katia Fox "Eine mondlose Weihnachtsnacht" England 1183: Die Geschichte der Schmiedin Ellen, die in der Nacht von Heiligabend lieber ein besonderes Schwert schmieden möchte, anstatt die allseitige Ruhezeit zu nutzen und mit Mann und Kindern zur Messe zu gehen. Aber dann kommt alles anders … Historisches Weihnachtsambiente, in dem der Geist der Weihnacht ganz groß geschrieben wird und der Frauencharakter mir aber einen Tacken zu modern wirkt. 4 Punkte Robert Gernhardt "Weihnachten" 9 Zeilen Gedicht. Unbeschreiblich, aber effektiv! Kurz, aber rund! LESEN! 5 Punkte Anke Greifeneder „O du Fröööhliche …!“ Die Geschichte eines Paares, das Weihnachten mal für sich sein will und keine Lust auf das große Familiendrama hat. Auf geht's also mit dem Flugzeug in die Sonne ... Das hat man nun davon, wenn man mit den Traditionen brechen will. Realistisches, Überspitztes, unweihnachtlich Weihnachtliches zum Mitleiden, Schmunzeln und Seufzen. 5 Punkte Thomas Gsella "Jesus kommt zu früh, macht alles nass und braucht keinHandtuch" oder: Duschen mit Jesus. Ohne Worte. Lesen! 5 Punkte Caroline Hartge "dieser stern lehrt beugen II" Gedicht. Fein kritisch. 5 Punkte Tanja Heitmann "Weihnachtsglanz" Eine weihnachtliche Geschichte um Morgenrot-Protagonist Adam, der zwischen dem Durst seines Dämons und der New Yorker friedlichen Weihnachtsstimmung hin- und hergerissen ist. Sprachlich schön, genretechnisch und thematisch zur Farbigkeit der Anthologie beitragend, aber konnte es nicht eine eigenständige Geschichte ohne Bezug auf ein anderes Werk der Autorin sein? Schade. 3 Punkte Dora Heldt "Weil Weihnachten ist …" Eine Geschichte über fünf Geschwister, die an Weihnachten pflichtbewusst zu den Eltern auf Sylt fahren. Alle Jahre wieder … Eine Geschichte voller Missverständnisse, in der man sich rasch wiedererkennt und die zum Schmunzeln bringt. Allerdings etwas länglich und mit ganz schön viel Personal. 4 Punkte Gunnar Homann "Blutgrauen in den Massakerbergen" Die Geschichte, vom ersten „Weihnachten, das der Marschall, der Bestattungsunternehmer und die Madame miteinander feierten“. In der einsamen Kälte, ohne wirklich was zum Schenken zu haben. Männlich-sarkastisch, augenzwinkernd-satirisch, trotzdem "nicht ganz so meins". 4 Punkte Vincent Kliesch "Der Fremde" Die Geschichte von Paul Krüger, der an Weihnachten von einem Fremden in seiner eigenen Wohnung gefangen gehalten wird. Nichts ist, wie es scheint. Köstlich kritisch. 5 Punkte Gisa Klönne "Frohe Botschaft" Eine Krimigeschichte um Arnd Ruprecht, dem vermeintlichen Aussteiger auf Karpathos, bis ein Schokoladenweihnachtsmann ihn mit einem tödlichen Auftrag aus der ägäischen Ruhe holt. Unerwartete Wendung ganz in weihnachtlichem Sinne, die aber einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt. 5 Punkte Sarah Lark "Friede auf Erden" Wenn der Deutsche bei einer Deutschen auf Mallorca Urlaub und der mallorquinische Nachbar Ärger macht. Andere Länder, andere Sitten. Sehr amüsant, aber etwas lang. 4 Punkte Christoph Lode "Nach Jahr und Tag" Geschichte aus dem 12. Jh. um das Sehnen nach Freiheit. Geschenke müssen nicht immer materiell sein. Stimmt nachdenklich. 5 Punkte Laila El Omari "Schwefelhölzer" Eine weihnachtliche Interpretation des Märchens vom kleinen Mädchen mit den Schwefelhölzern im alten, starr-kalten London. Etwas süßliche Geschichte über das Gute im Menschen, das man manchmal gar nicht erst vermuten möchte. 4 Punkte Fran Ray "Copy Checker" Eine Geschichte, die die Psyche der Mörderin Lalita Sager auseinandernimmt. Mir zu undurchsichtig. 3 Punkte Michaela Schwarz "Slow Christmas oder ein Heiligabend mit Kerzenschein" Vierzig, betrogen, verlassen - da will man Weihnachten und seine Neuigkeiten doch mal ganz ruhig angehen. Aber dann steht nicht nur Mutter, sondern auch der Ex vor der Tür ... Brenzlig, amüsant, weihnachtlich großmütig. 5 Punkte Jana Seidel "Zimtsternschnuppen" Die Geschichte von Tanja und dem alten Turban, der im Altersheim partout nichts zu sich nehmen will. Einfühlsam, ohne rührselig zu werden. 5 Punkte Ines Thorn "Der Weihnachtshasser" Die Geschichte von Statistiker Arthur, der Weihnachten ganz und gar mathematisch zu betrachten pflegt, bis der Statistik ein Schnippchen geschlagen wird. Flott-amüsant, mit einem Hauch Romantik. 5 Punkte Claudia Toman "Hering mit Heiligenschein" Ein Tag vor Heiligabend, Verlagsweihnachtsfeier, der Baum brennt … wenn das nur die einzige Bescherung wäre … Feerige, beschwipste Verkupplungsgeschichte, mit galantem Witz erzählt. 5 Punkte
  14. Cover des Buches Das Leuchten am Rande des Abgrunds (ISBN: 9783746775890)
    Stella Delaney

    Das Leuchten am Rande des Abgrunds

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Nachtkerzenschwaermer

    Sieben Tage bis zum Untergang, eine von Umweltkatastrophen heimgesuchte Welt in der Zukunft, ein Konzern der alles verschweigt und die Liebe zu einer rätselhaften Fremden. 

    Eine Geschichte, welche so intensiv wie kurz ist und die Spannung, Tiefgang und Poesie in sich vereint. Jeder Satz und jedes Wort sind wohl überlegt und lassen dem ungesagten Dazwischen sehr viel Raum. Nur mittels Andeutungen wird eine zukünftige Welt abgebildet, dessen ganzer Schrecken sich erst Stück für Stück offenbart.

    Besonders liebe ich die Passagen der Sinnsuche, der Einsamkeit sowie der Melancholie und der tiefe Abgrund, welcher sich dahinter verbirgt. Dabei bleibt die Geschichte nicht dort stecken, sondern schreitet stetig voran. Die Hinweise werden kunstvoll zu einem Ende verwoben, das mich zu Tränen gerührt hat. Denn aus der gesellschaftskritischen Dystopie erhebt sich ein altes Märchen.

    Fazit: Poetisch, düster, melancholisch und mit einer Liebesgeschichte, die jenseits ihrer Schwere sehr leicht ums Herz werden lässt. Eines meiner absoluten Lesehighlights, welches meine stillen Stunden immer wieder aufs Neue bereichert!

  15. Cover des Buches Geschichten zum Vorlesen - Gutenachtgeschichten (ISBN: 9783844239072)
    Epubli GmbH

    Geschichten zum Vorlesen - Gutenachtgeschichten

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Sanni
    Sehr schöne Geschichten zum vorlesen. Hat mir sehr gefallen! 
  16. Cover des Buches NOCH ZWEIFEL, HERR VERTEIDIGER? - EIN FALL FÜR ABEL (ISBN: 9783752935028)
    Fred Breinersdorfer

    NOCH ZWEIFEL, HERR VERTEIDIGER? - EIN FALL FÜR ABEL

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Wurm200

    Andreas Böhm arbeitet in einer Kfz-Werkstatt. Er steht vor Gericht, weil er vergessen haben soll, bei einer Reparatur die Bremsleitung wieder fachgerecht angeschlossen zu haben. Durch diesen Fehler hat Frau Weiß einen Unfall gebaut, da sie nicht in der Lage war zu bremsen. Allerdings soll sich die Situation noch weiter verschlechtern, denn Frau Weiß stirbt noch im Krankenhaus und kann sich deshalb nicht zu ihrem Unfall vor Gericht äußern. 

    Der Krimi “Noch Zweifel, Herr Verteidiger?” umfasst die Zeit von 27 Tagen, die in 17 Kapitel aufgeteilt sind. Als Überschrift des jeweiligen Kapitels, bekommt man die Information über Tag und Datum. Hier wird dann auch schnell klar, dass das Buch nicht jeden Tag abhandelt, sondern manchmal einige Tage überspringt, was jedoch nicht problematisch ist. Gleich zu Beginn des Buches bekommt der Leser allerhand an Informationen über die juristische Situation. Dabei greift der Autor nicht gerade zu positiven Worten (ob die Beschreibung der juristischen Situation auch so der Wahrheit entspricht, kann ich dabei nicht beurteilen). Dabei hebt sich der Protagonist besonders von allen anderen Charakteren ab, da er sein Beruf als Jurist sehr ernst nimmt und ihm das Wohl seines Mandanten am Herz liegt. Dabei verbeißt er sich richtig in den Fall und die Findung der Wahrheit. In diesem Punkt hat mich der Protagonist überzeugen können. Was mir dann allerdings nicht so gefallen hat, ist die Tatsache, dass alle Charaktere recht oberflächlich bleiben. Man bekommt leider kaum Informationen über die jeweiligen Charaktere, wodurch die Charaktere zumindest für mich recht dünn geblieben sind.  Dabei wird die Handlung zwar an manchen Punkten recht spannend, allerdings ist sie auch recht vorhersehbar und so überrascht einen das Ende kaum. Die Fakten werden dort zwar alle gut zusammengeführt, halten aber auch keinerlei Überraschungen bereit.

    Cover: Das Cover von “Noch Fragen, Herr Verteidiger?” wirkt auf den ersten Blick recht düster. Wir sehen einen kaum beleuchteten Gang, der allerdings am Ende recht beleuchtet ist. Hier könnte man annehmen, es soll uns sagen “es ist immer Licht am Ende des Tunnels”. Beim Lesen des Buches erkennt man das Muster auch in der Handlung des Buches wieder.  Über diesen Gang sehen wir schemenhaft einen Mann im schwarzen Anzug. Hier könnte man eventuell den Protagonisten des Buches sehen. Insgesamt gefällt mir das Cover recht gut. Es passt zum Buch und hat einige Bezüge zur Handlung.

    Fazit: Anfangs habe ich nicht viel von “Noch Fragen, Herr Verteidiger?” erwartet. Mit fortschreitender Seitenzahl allerdings habe ich immer besser ins Buch gefunden und es hat mir immer besser gefallen. Besonders der Protagonist gefällt mir dabei wirklich gut. Leider bleibt jeder Charakter recht dünn und wird wenig mit Informationen gefüllt. Ich kann das Buch von Autor Fred Breinersdorfer trotzdem empfehlen und komme am Ende auf 4/5 Sterne für “Noch Fragen, Herr Verteidiger?”.

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