Bücher mit dem Tag "erblindung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "erblindung" gekennzeichnet haben.

30 Bücher

  1. Cover des Buches Das Schicksal ist ein mieser Verräter (ISBN: 9783423086417)
    John Green

    Das Schicksal ist ein mieser Verräter

     (12.770)
    Aktuelle Rezension von: Julia-Bronsema

    Das Schicksal ist ein mieser Verräter ist ein absolut fantastisches Buch! Es ist eine ergreifende Geschichte über Liebe, Verlust und die Kraft des Lebens. Die Charaktere sind so authentisch und die Dialoge sind einfach genial. John Green hat einen unglaublichen Schreibstil, der einen wirklich mitreißt. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen und habe mit den Charakteren mitgelacht und mitgeweint. Es ist definitiv ein Buch, das man gelesen haben muss!

  2. Cover des Buches Die Bibel nach Biff (ISBN: 9783442312948)
    Christopher Moore

    Die Bibel nach Biff

     (796)
    Aktuelle Rezension von: PaulSteinmetz

    Die Geschichte behandelt ein spannendes und vor allem wenig betrachtetes Kapitel der christlichen Mythologie: Die Kindheit von Jesus und seine Jugend. Ja wir wissen er wurde in einem Stall geboren und ist später mit seinen Aposteln durch die Gegen gezogen. Aber was ist dazwischen passiert? Wie wurde er zu dem der Wunder verbracht hat?

    Dabei begleiten wir das ganze aus der Sicht seines Jugendfreunds Biff. Der hat eigentlich einen längeren Namen, aber das ist eben seine Abkürzung. Die beiden reisen durch die Welt ihrer Zeit und erleben so einige spannende Abeuter und wir erleben wie sich Jesus entwickelt. Und die Sicht von Biff auf das Geschehene ist urkomisch.

    Dabei wird sehr viel historischer Bezug genommen. Wer also grob in Geschichte und Religion bewandert ist, für den wird das hier ein Augenschmaus.

    Ich bin kein gläubiger Mensch, aber als Jesus am Ende stirbt habe ich geheult wie ein Schloßhund.

  3. Cover des Buches Die Stadt der Blinden (ISBN: 9783442745296)
    José Saramago

    Die Stadt der Blinden

     (554)
    Aktuelle Rezension von: Fee04

    Ein Mann steht an einer Ampel. Von einer Sekunde auf die nächste, ohne erklärbaren Grund, erblindet er. Wie ihm ergeht es immer mehr Menschen in seiner Heimatstadt. Wie eine Seuche greift die Blindheit um sich. Die Regierenden wissen sich nicht anders zu helfen, als die Betroffenen in einer verlassenen Irrenanstalt einzuquartieren – unter der Bewachung von Soldaten, die auf jeden schießen, der fliehen will. Je mehr Blinde dort zusammengepfercht werden, desto schlimmer, desto unmenschlicher wird die Situation. Inmitten dieses grausamen Chaos befindet sich ein Augenarzt mit seiner Frau – die als Einzige noch sehen kann …


    Ein unglaublich erschreckendes  Buch; eine Epidemie schlimmer als jede bisher da gewesene Epidemie oder Pandemie. 


    Der ungewöhnliche Schreibstil ist anfangs schwer zu lesen, jedoch gewöhnt man sich schnell daran. Der fesselnde Roman ist flüssig und anspruchsvoll geschrieben. Der Autor hat mit diesem Werk ein sehr erschreckendes und düsteres Szenario dargestellt. 


    Außergewöhnlich ist in dem Buch, dass die Protagonisten nicht mit Namen genannt, dafür mit Eigenschaften beschrieben werden. 


    Sehr detailreich, emotional und erschreckend wird ausgeführt, wie es den Blinden in einer abgeriegelten Irrenanstalt ergeht! Die erblindeten Menschen werden komplett von der Außenwelt isoliert. Sie sind alleine, verängstigt und hilflos, angewiesen auf gestellte Nahrung durch die Sehenden. 

    Wie jedoch immer wieder die Gier und Macht selbst  in größter Not bei  einigen Menschen durchschlägt ist verabscheuungswürdig. In der Anstalt kommt es zu Übergriffen, Missbrauch und Erpressung. 

    Eine schier unbeschreibliche Epidemie in der Stadt lässt den Ausnahmezustand, das Chaos, die Verwüstung erahnen. Es wird ein authentisches Szenario beschrieben, in welchem die Welt nur noch aus Sodom und Gomorra bestehen würde. 


    Ein literarisches Meisterwerk, welches inhaltlich so außergewöhnlich und tiefgründig ist und in seiner -  teilweise philosophischen - Sprache begeistert. Sehr empfehlenswert!

  4. Cover des Buches Das Herzenhören (ISBN: 9783453442276)
    Jan-Philipp Sendker

    Das Herzenhören

     (459)
    Aktuelle Rezension von: Bookart

    Ich bin gerade dabei mein Bücherregal bei Lovelybooks zu aktualisieren. Da es schon eine Zeit lang her ist, dass ich dieses Buch gelesen habe, habe ich mich von anderen Rezensionen inspirieren lassen. Dabei bin ich auf eine Rezension gestoßen, die meine Gedanken zu dem Buch ziemlich gut zusammenfasst: https://www.lovelybooks.de/autor/Jan--Philipp-Sendker-/Das-Herzenh%C3%B6ren-143442480-w/rezension/2187270231/

    Ich weiß noch, dass mir die Geschichte insgesamt ganz gut gefallen hat, mir aber die Entwicklung, dass am Ende kein Wiedersehen zwischen Vater und Tochter möglich ist, nicht so gut gefallen hat. 

    Julia erfährt die Geschichte ihres Vaters, und diese habe ich auch sehr gerne gehört. Doch eine Aussprache zwischen ihnen gibt es nicht...Vielleicht wollte der Autor genau das thematisieren - dass Julia sich mit ihrem Vater aussöhnen konnte trotz seines Todes. Das hat für mich aber leider die Spannung und Emotionalität der Gegenwartszenen genommen. Ich hatte lange gehofft, dass ihr Vater doch noch lebt und wurde enttäuscht.

    Vielleicht, wäre die Figur Julia anders/persönlicher geschrieben, vielleicht hätte ich mich mit ihr identifizieren können...

    Die einzigen Figuren, die mir gefallen haben, waren die der Geschichte ihres Vaters...alles drum herum war mir zu flach. 


  5. Cover des Buches Rock Tango (ISBN: 9783961730933)
    Monika Wurm

    Rock Tango

     (17)
    Aktuelle Rezension von: NiWa
    Krankenschwester Sunshine gewinnt ein Meet-and-Greet mit ihrem Schwarm: Damien Shane, der Lead-Sänger einer Rockband. Vom unerreichbaren Traum wird das Treffen zum fürchterlichen Albtraum, den Sunshine so schnell wie möglich vergessen will. Doch das Leben hat ein weiteres Treffen parat: Als Sunshine einen verunfallten Mann pflegen soll.

    Mit "Rock Tango" habe ich mir zur Abwechslung einen Liebesroman geschnappt, der mich aufgrund der Konstellation - Krankenschwester pflegt erblindeten Rockstar - sofort interessiert hat. Leider erfüllt die Autorin nicht ganz meine Erwartungen.

    Sunshine ist mir mit ihren 26 Jahren zu naiv geraten. Sie ist ein großer Fan dieser Rockband und ihrem Lead-Sänger: Damien Shane. Diese Fan-Allüren gehen so weit, dass sie teeniemäßig Poster über ihrem Bett hängen hat, nur mit ihren Lieblingsliedern in den Ohren einschläft und den Sänger derart vergöttert, dass sie wegen eines Blicks auf ihn sogar mehrere Stunden im strömenden Regen steht.

    Ehrlich gesagt, dieser Fanatismus ist für mich bei einer erwachsenen Frau nicht nachvollziehbar. Meiner Meinung nach degradiert sich Sunshine dadurch selbst zum letzten Dreck. Dann wundert sie sich, wenn sie dementsprechend behandelt wird. Damit meine ich keinesfalls, dass respektloses Verhalten ihr gegenüber gerechtfertigt ist! Allerdings ist sie für mich damit als Leserin in die "Unschuldig-naive-Mädchen-Schublade" gerutscht, was für mich weder zu ihrem Alter noch zur Lebenserfahrung passt.

    Im Gegensatz dazu ist Damien, alias Yassine unter bürgerlichen Namen, der Bad Boy der Story. Er versprüht nicht nur dunklen Charme, sondern ist eingangs richtig bösartig. Im Verlauf der Handlung werden sein Charakter, sein Antrieb und sein Wesen facettenreich sowie nachvollziehbar dargestellt, was aber nicht über das schockierende Szenario am Beginn der Geschichte hinweg tröstet. Dennoch ist Monika Wurm diese Figur exzellent gelungen. Sie führt ihn der Leserschaft glaubwürdig vor Augen, und sie zeigt, warum Yassine zum handfesten A*** mutiert ist.

    Nach dem Schock-Szenario eingangs entwickelt sich die Annäherung zwischen Patient und Pflegerin, die durch freche Dialoge und Funken sprühende Gesten glänzt. Dieser Part - wie sich Sunshine gegen Yassines Übergriffe wehrt, ihm flott Paroli bietet und ihn sogar manches Mal sprachlos zurücklässt - hat mir sehr gut gefallen. Leider hat es nicht zum Gutmensch-Wesen von Sunshine gepasst, weil sie eigentlich ein graues Mäuschen ist, das plötzlich ihre Schlagfertigkeit entdeckt.

    Die Handlung wird von Autorin Monika Wurm sehr konstruiert am Leben gehalten, indem Sunshine regelrecht vom Pech verfolgt ist. Das war für mich zu viel des Guten. Es geschehen dermaßen viele Schicksalsschläge, die sie in Yassines bzw. Damiens Arme treiben, dass der eigentliche Charme der Story in diesem Zwang untergeht.

    Es gäbe weitere Kritikpunkte, die ich jetzt nicht im Detail besprechen will: Zu viele Themen werden gestreift und der Schreibstil ist gerade bei Szenenübergangen gestelzt. Hinzu kommen noch Unachtsamkeiten - zum Beispiel werden Fragen durch Nicken beantwortet, obwohl das Gegenüber nicht sehen kann.

    Nachdem ich so viel kritisiere, muss ich trotzdem sagen, dass ich „Rock Tango“ gern gelesen habe. Für zwischendurch hat es mir gefallen. Ich mochte die Grundidee, den Handlungsverlauf und den flotten Schreibstil, der zwar nicht durchgängig, dennoch vorhanden ist.

    Die Rock-Tango-Reihe:
    1) Rock Tango
    2) Rock Tango. Im Licht ihrer Farben
  6. Cover des Buches Wir müssen über Kevin reden (ISBN: 9783492310512)
    Lionel Shriver

    Wir müssen über Kevin reden

     (189)
    Aktuelle Rezension von: Helenaliebt

    Wenn ich mit einem Begriff den Roman "Wir müssen über Kevin reden" beschreiben müsste so wäre es einfach „fesselnd“!

    Die Handlung ist brisant: Evas Sohn Kevin hat mit sechzehn ein Massaker in der Schule angerichtet. Er ist also Amok gelaufen. Sie schreibt Briefe an ihren Mann Franklin um das Geschehene zu verarbeiten. Immer wieder stellen sich Fragen wie "Wie konnte es soweit kommen?", sowie die Frage der Schuld.

    "Wir müssen über Kevin reden" Gibt Einblicke in das Seelenleben der Mutter eines Amokläufers. Den Aspekt, dass die Mutter die tragende Rolle trägt und somit auch die Eltern von Amokläufern ins Blickfeld rücken, finde ich sehr interessant. Gibt man die Schuld an den Taten nicht irgendwie den Eltern? Wie leben sie damit, dass ihr Kind getötet hat?

    Eva ist eine resolute Frau vor der Tat gewesen. Sie wirkte oft egoistisch, snobistisch und distanziert, aber sie war auch reiselustig, kämpferisch und pflichtbewusst. Vor Kevins Geburt. Danach hat sie sich in eine an sich selbst zweifelnde Mutter verwandelt, die nicht versteht warum ihr Sohn ihr so seltsam fremd und fern erscheint.
     

    Ein Kind hatte Eva nie gewollt und doch kommt Kevin und sie muss sich mit ihm irgendwie arrangieren. Sie gibt sich alle Mühe, wenn auch nicht immer mit ganzem Herzen. Doch gegen die Ablehnung ihres Sohnes kommt sie einfach nicht an. Später wird sie sich selbst Fragen, ob seine Ablehnung zu ihr nicht ein Resultat ihrer ist. Sie wäscht sich keineswegs frei von Schuld.

    Meiner Meinung nach ist Eva einfach Eva. Sie trägt keine Schuld an der Entwicklung ihres Sohnes. 

    Kevin wird dargestellt als ein fast schon seelenloses Wesen. Alles was er tut, tut er weil er es tun muss. Er schwimmt mit der Masse um nicht aufzufallen, doch verurteilt er seine Umgebung aufs Schärfste. In der Schule bleibt er unauffällig. Die größte Freude für ihn scheint es zu sein seine Mutter von klein auf zu ärgern. Offenbar ist es nicht nur Verabscheung, sondern auch sein Kampf um Liebe, die er sehr wohl seiner Mutter entgegen bringt. Deutlich wird dies nach der Geburt der Schwester. Zu der Eva ein ganz liebevolles Verhältnis hegt. Kevin ist auf diese innige Beziehung  spürbar eifersüchtig. Die Tragödie nimmt ihren Lauf. Kevins ganze Entwicklung führt  nur dazu, dass er ein Amokläufer wird und das aus tiefstem Hass. Oder doch nur weil ihm alles gleich ist?


    Nach seiner schrecklichen Tat muss Eva damit leben alles verloren zu haben.

     Letztlich merkt sie das sie ihren Sohn doch liebt, wie er auch sie irgendwie auf seine Art zu lieben scheint.

    Zumindest habe ich sein Verhalten am Ende so interpretiert. Es bleibt fraglich, ob er überhaupt irgendein echtes Gefühl empfinden kann.  Oder ob er sich einfach nur manipulativ verhält, was typisch für einen Psychopathen wäre . Fakt ist, dass er von seiner Mutter nicht los kommt und eine geradezu krankhafte Fixierung auf sie hat.  


    Ein sehr spannender Roman, bedrückend und authentisch. Mich hat "Wir müssen über Kevin reden" gefesselt. Ich habe tagelang über das Buch nachgedacht und mich mit dem Thema "Amoklauf" auseinandergesetzt. Dabei war für mich auch die Frage wichtig, die auch in diesem Roman nachgegangen wird: "Wie wird ein Mensch zum Amokläufer?

    Ich denke, dass Kevin eine Art Sonderfall bildet, da er sich durch einen Mangel an Empathie kennzeichnet und die Täter meiner Meinung nach vorrangig keine Psychopathen sind.

    Amokläufe wie Columbine sind Lionel Shriver ein klares Vorbild. Es ist erschreckend wie häufig solche Geschehen Kettenreaktionen auslösen. Auch das wird zum Teil im Roman thematisiert.

  7. Cover des Buches Ich und Kaminski (ISBN: 9783518737309)
    Daniel Kehlmann

    Ich und Kaminski

     (254)
    Aktuelle Rezension von: GeoGeo

    Dieses Buch ist sehr kompakt und liest sich schnell. Die Sprache ist lebendig und oft ziemlich lustig. Allerdings hat mich die komplette Story nicht gepackt. 

    Das Ende kommt ziemlich schnell und nimmt eine Wendung ein, die man nicht erwartet. Ich bin dennoch froh, es gelesen zu haben. Allerdings wenn ich die Story allgemein betrachte ist sie nichts besonderes - daher nur 3 Sterne.

  8. Cover des Buches Julischatten (ISBN: 9783401509075)
    Antje Babendererde

    Julischatten

     (204)
    Aktuelle Rezension von: Hannah_S_

    Ich weiß gar nicht mehr, wann ich dieses Buch zum ersten Mal gelesen habe. Seitdem waren es jedoch mindestens schon drei weitere Male... "Julischatten" schafft es immer wieder, mich in seinen Bann zu ziehen und mich ins ferne Amerika zu träumen. Ich kann gar nicht genau sagen, was mich an diesem Buch so fasziniert - vielleicht ist es die Mischung von Szenen aus Tagträumen und brutaler Realität, die einen immer wieder unvorhergesehen trifft. Im einen Moment reitet man auf dem Pferderücken durch die Prärie, im nächsten ist man mit der trostlosen Realität in den Reservaten konfrontiert. 

    Die drei Hauptcharaktere Sim, Lukas und Jimi sind detailreich beschrieben und ihre ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten kann ich mir lebendig vorstellen. Auch die Handlung erwacht vor meinem inneren Auge zum Leben und packt mich jedes Mal aufs Neue. Und auch wenn ich die entscheidenden Wendepunkte nach dreimaligem Lesen schon kenne, schaffen sie es doch jedes Mal, mich zu Tränen zu rühren. Das will etwas heißen, denn das schaffen schon beim ersten Mal lesen nicht viele Bücher. Von mir eine definitive Leseempfehlung!

  9. Cover des Buches Teufelszeug (ISBN: 9783453406032)
    Joe Hill

    Teufelszeug

     (89)
    Aktuelle Rezension von: Aglaya
    Nachdem Igs Freundin Merrin ermordet wurde, gerät er erst selbst unter Verdacht. Als die Polizei ihm nichts nachweisen kann, normalisiert sich sein Leben wieder – bis er eines Morgens, ein Jahr nach dem Mord, mit Hörnern erwacht und von allen Leuten erfährt, was sie wirklich denken…

    Die Rahmengeschichte wird in der 3. Person aus der Sicht des Protagonisten Ig erzählt. Innerhalb dieser Rahmengeschichte nimmt Ig immer wieder Einblick in die Gedanken und Erinnerungen anderer, was dann natürlich in deren Perspektive geschildert wird. Wer hinter dem Mord an Igs Freundin steckt, wird schon nach weniger als einem Fünftel des Buches klar, und auch der genaue Ablauf der Tat lässt nicht lange auf sich warten. Durch die Erinnerungen der Beteiligten erlebt Ig wie auch die Leser genau mit, was damals geschehen ist. So hält sich die Spannung in Grenzen, bald schon geht es nur noch darum, wie Ig mit seinem Wissen umgeht. Was eigentlich mit Ig genau passiert ist, wird übrigens nicht aufgeklärt.

    Der Schreibstil des Autors Joe Hill, der übrigens der Sohn von Stephen King ist, lässt sich flüssig lesen, sodass ich das Buch, das mit über 500 Seiten für den nicht sehr üppigen Inhalt etwas gar lang geraten ist, in wenigen Tagen ausgelesen hatte.

    Mein Fazit
    Die Auflösung kommt zu früh
  10. Cover des Buches Das Kartell (ISBN: 9783426308547)
    Don Winslow

    Das Kartell

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Die amerikanische Originalausgabe dieses Romans erschien 2015 unter dem Titel „The Cartel“. Es ist der zweite Band der berühmten Kartell-Saga des Autors. Erzählt wird der jahrzehntelange Kampf des amerikanischen Drogenfahnders Art Keller gegen die mexikanische Drogenmafia, der für Keller zu einer persönlichen Obsession wird, insbesondere wenn es um das Kartell seines ehemaligen Freundes Adán Barrera geht. Gegenüber dem Vorgängerband sind die Kartelle noch mächtiger geworden. Verbunden damit ist eine Zunahme der Brutalität, qualitativ und quantitativ. Die Bosse halten sich nicht mehr nur ein paar Schläger- und Mördertrupps, sondern regelrechte Armeen, nicht selten zusammengesetzt aus ausgebildeten Ex-Soldaten, die der höheren Bezahlung wegen die Seiten gewechselt haben. Alle bekämpfen irgendwie alle, Bündnisse werden geschmiedet, um sie bald zu brechen und die Polizeibehörden des Landes stehen jeweils auch in Lohn und Brot eines der Konkurrenten. Das alles ist möglich, weil der Drogenhandel so unglaublich hohe Gewinne abwirft, dass er alle anderen Geschäfte, selbst die Prostitution, in den Schatten stellt.

    Zu Beginn enthält der Roman einige Ungereimtheiten. So heißt Adáns im ersten Band verstorbener Bruder plötzlich Ramón statt Raúl. Außerdem wartet Adán zu Beginn dieses Bandes noch auf seinen Prozess, obwohl er doch im letzten Band schon verurteilt wurde: 12 Mal lebenslänglich. In diesem Band ist er kurz nach seinen Aussagen plötzlich auch zu 22 Jahren verurteilt, offenbar ohne Prozess. Zudem taucht plötzlich eine Schwester Elena von Adán Barrera auf, die im ersten Band überhaupt nicht erwähnt wird. Diese Schlampereien ziehen sich leider ein bisschen durch. So heißt ein Konkurrent Barreras, der im ersten Band noch Güero Méndez hießt plötzlich Güero Palma (Droemer Tb, November 2021, S. 275)

    Die Machtverhältnisse zwischen den Akteuren ändern sich öfters mal ein bisschen zu schnell und unmotiviert, um noch logisch zu sein. Das ist schade, weil es Winslow ansonsten sehr gekonnt versteht, raffinierte Intrigen fehlerfrei und spannend zu inszenieren. Zwischendurch geht jedoch auch immer wieder ein Teil der Spannung verloren, wenn sich die Geschichte in der Aufzählung von Morden erschöpft. Das ist zwar schockierend, aber irgendwann nicht mehr spannend. Es kam mir manchmal so vor, als wollte Winslow die Anzahl der Morde und die Brutalität in der Sprache auf einen Höhepunkt treiben. Ein Beispielsatz: „Köpfe und Gliedmaßen vermischen sich in seiner Stadt mit allem dem anderen Unrat, und in den Slums laufen die Straßenköter mit blutigen Lefzen und schuldbewussten Blicken umher.“ (ebd., S. 620)

    Vielleicht tue ich dem Autor aber auch insofern unrecht, als die Brutalität schlicht und einfach der Wirklichkeitsnähe geschuldet ist, denn dass Winslow einen erheblichen Rechercheaufwand betrieben hat, ist dem Werk anzumerken. Das betrifft nicht nur die Namen der Kartelle, die allesamt der Realität entnommen sind, sondern zeigt sich auch in einzelnen Kapiteln, denen öfters kaum veränderte reale Geschehnisse zugrunde liegen.

    Dieser Roman ist bestimmt kein schlechter, die Freunde bluttriefender Seiten werden ihn vielleicht sogar lieben, aber aus meinem Blickwinkel kommt er nicht an die Raffinesse und Spannung des Vorgängers heran. Drei Sterne.

  11. Cover des Buches Alles, was ich sehe (ISBN: 9783551560223)
    Marci Lyn Curtis

    Alles, was ich sehe

     (179)
    Aktuelle Rezension von: silversparklingpages

    Manchmal finden sich wirklich Schätze in einem Haufen voll Bücher. Und wo findet man Haufen von Büchern? Richtig, wenn eine Bibliothek ihre ausgeschiedenen Bücher hergibt.

    Bis vor ein paar Jahren, wusste ich nicht, dass Bibliotheken soetwas machen, aber ich konnte bei meinem ersten Mal nicht widerstehen und musste einfach was mitnehmen. Beim zweiten Mal ist es dann eskaliert, aber das ist eine andere Geschichte haha.

    Unteranderem habe ich dieses Buch gefunden, das mich durch den interessanten aber ein wenig schrägen Klappentext gecatched hat. Einige Jahre später habe ich es dann jetzt endlich gelesen.

    Inhalt

    Maggie ist blind geworden und hat wie jede Jugendliche ihre Schwierigkeiten mit der Umstellung. Bei einer Sitzung bei ihrem Psychiater, der sie bei der Umstellung unterstützen soll, lernt sie Ben kennen, den sie als einzigen Mensch seit ihrer Erblindung sehen kann. Auf der Suche nach einer Erklärung warum, währt die Freude über ihr zurückgewonnenes Augenlicht nicht lange. 

    Meine Leseerfahrung

    Aus irgendeinem Grund interessiert es mich immer und immer wieder, wie Protagonisten mit einer körperlichen Beeinträchtigung dargestellt werden. Der Klappentext hat mich also sehr gespannt zurückgelassen, vor allem mit der Implikation, dass Maggie Ben ja sehen kann. Ich war aber nicht auf diesen leichten Hauch Paranormalität vorbereitet. 

    Sehr schnell ist mir aufgefallen, dass ich lange schon nicht mehr zur Zielgruppe dieses Buches gehöre. Die Charaktere sind alle mitten in der Pubertät und Maggies Einstellung, dass sie alles hasst und mit nichts zufrieden ist, hat wirklich genervt. 

    Als sie dann herausfand, dass sie Ben sehen kann, kommt es so rüber, als ob sie ihn ausnutzen würde um ihr altes Leben ein wenig zurückzuhaben. Bens Bruder Mason ist ja generell der Meinung, dass Maggie nur vorspielt blind zu sein, um über Ben an Mason heranzukommen, weil Mason der Sänger einer bekannten Band ist. 

    Schön dargestellt wird, wie sich mit der Zeit eine enge Verbindung zwischen Maggie und Ben entwickelt. Mit der Zeit lernt sie auch mit allem neu umzugehen und knüpft durch gemeinsame Interessen Freundschaften, mit denen sie nie gerechnet hat. 

    Der paranormale Twist in der Geschichte ist ganz interessant und gibt dem Ganzen etwas düsteres, jedoch habe ich die Botschaft dahinter nicht ganz verstanden. 

    SPOILER! (zur Argumentation)

    Es ist ja schon ganz interessant, dass Maggie nur die Menschen sehen kann, die nicht mehr viel Zeit zu leben haben. Aber ich verstehe nicht, welche Botschaft es gleichaltrigen vermitteln soll, außer, dass es einen enormen psychischen Druck auf Maggie ausübt. Es wird dann auch nicht weiter eingegangen, wie sie ihr Leben leben wird. Was zwar eine coole Idee ist, scheint bei weiterem Nachdenken doch nicht mehr so toll zu sein.

    Die Charaktere

    Neben Maggie spielt auch Ben und sein Bruder Mason eine große Rolle. Meine Ansicht zu Maggie habe ich schon erzählt, weshalb ich euch jetzt ein bisschen mehr über Ben und Mason erzählen werde.

    Ben soll, soweit ich mich erinnern kann, um die 10 Jahre alt sein und ist für sein Alter ein sehr eigener Mensch mit einer sehr besonderen Faszination: Lexika. Er kennt unglaublich viele Fakten und teilt diese auch gerne. Er hat auch eine Krankheit, sodass er Krücken braucht, lässt sich davon aber nicht unterkriegen und ist ein sehr positiver Junge.

    Mason ist Bens älterer Bruder und hat auch einen ausgesprochen gut entwickelten Beschützerinstinkt. Anfangs ist er überzeugt, dass Maggie Ben nur ausnutzt, aber mit der Zeit wird auch er zu Maggies Freund. Ob die beiden im Endeffekt ein Paar werden, weiß ich nicht mehr. Mason ist noch bedrückt vom Tod ihres Vaters und ist zerrissen zwischen der Verantwortung und seinem eigenen Leben.

    Fazit

    Für jüngeres Publikum definitiv eine sehr gute Geschichte mit einer guten Message, aber für mich jetzt nicht unbedingt ein Buch, das ich nochmal lesen würde.

  12. Cover des Buches Blinder König (ISBN: 9783453533509)
    J.R.Ward

    Blinder König

     (607)
    Aktuelle Rezension von: Schuby233

    "Black Dagger 14" von J.R. Ward bietet den Lesern erneut eine fesselnde und vielschichtige Geschichte, die die Welt der BLACK DAGGER um weitere facettenreiche Charaktere bereichert.

    In diesem Teil stehen Rehvenge und Ehlena im Mittelpunkt, ein ungewöhnliches Paar mit unterschiedlichen Hintergründen und Herausforderungen. Ihre Beziehung wird auf eine harte Probe gestellt, als Rehvenge's dunkles Geheimnis droht, ans Licht zu kommen und tödliche Feinde auf den Plan ruft. Ehlena wird vor die schwierige Entscheidung gestellt, zwischen Loyalität und Liebe zu wählen, was ihre Tapferkeit und Entschlossenheit auf die Probe stellt.

    J.R. Ward zeigt erneut ihr Talent, Charaktere mit Tiefe und inneren Konflikten zu erschaffen. Rehvenge's komplizierte Persönlichkeit und Ehlena's Mut und Stärke verleihen der Geschichte eine emotionale Intensität.

    Die düstere und erotische Atmosphäre der Black Dagger-Reihe bleibt auch in diesem Buch erhalten und trägt zur Spannung und Leidenschaft der Geschichte bei. Die Leser werden erneut in eine Welt voller Intrigen, Gefahren und unerwarteter Wendungen entführt.

    Es ist erfrischend zu hören, dass Sie sich auf die neuen Charaktere und ihre Geschichten einlassen können. Dies zeigt, dass die Serie auch nach so vielen Bänden noch immer in der Lage ist, die Leser zu fesseln und zu überraschen.

    Insgesamt verdient "Black Dagger 14" aufgrund seiner fesselnden Charaktere und der weiterhin spannenden Handlung eine Bewertung von 4 von 5 Sternen. Es ist ein weiterer gelungener Beitrag zur Serie, der die Leser weiterhin in die faszinierende Welt der BLACK DAGGER entführt.

  13. Cover des Buches Frisch geküsst, ist halb gewonnen (ISBN: 9783899418309)
    Susan Mallery

    Frisch geküsst, ist halb gewonnen

     (102)
    Aktuelle Rezension von: Sarah_99
    Eigentlich habe ich schon zahlreiche Bücher von Susan Mallery gelesen und sie alle sehr gemocht, aber dieses Buch fand ich besonders, das ich unbedingt eine Rezension schreiben musste. Die Serie der Titan-Schwestern hat mich auf andere Weise fasziniert.
    Die Liebesgeschichte zwischen Izzy Titan und Nick ist nicht 08/15, denn hinter ihr verbirgen sich einige Dinge, die ich als Leser zu Beginn nicht erwartet hätte.
    Izzy ist fast blind, als sie auf einer Bohrinsel von einer Explosion erwischt wird. Ihre Schwestern Lexi und Syke wissen nicht mehr weiter mit Izzy, die den ganzen Tag nur vor dem Fenster sitzt und vor sich hinstarrt. Sie engagieren Nick, der sich auf seiner Ranch im Nirgendwo von Texas normalerweise um traumatisierte Kinder kümmert. Seine Aufgabe ist es, Izzy an ein anderes Leben zu gewöhnen, als ihr es zuvor vergönnt war, und sie von der Operation zu überzeugen, die ihr ihr Augenlicht wiederbringen würde - bislang verweigert sie es.
    Izzy durchlebt Albträume, ist sturr und versucht allen aus dem Weg zu gehen. Aaron, ein Mitarbeiter, findet als erster Zugang zu ihr und von nun an kümmerte sich Izzy um die Pferde, bei denen sie Halt findet. Izzy ist ein stark Ich-bezogener-Mensch, der sich durch die Blindheit stark verändert. Aus diesem Grund beginnt sie auch hinter die Facette von Nicks harter Schale zu schauen, der eine düstere Vergangenheit birgt, die auch mit Izzys Familie verbunden ist.

    Diese Geschichte von Susan Mallery hat mich wortwörtlich gepackt und ich freue mich schon darauf, den nächsten Teil zu lesen. Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet, bis auf die Bösewichte, und man kann als Leser direkt mit ihnen mitfühlen. Daher kann ich das Buch nur weiterempfehlen und gebe hierfür 5 Sterne
  14. Cover des Buches Feuerspringer (ISBN: 9783442458240)
    Nicholas Evans

    Feuerspringer

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Armillee

    Das war mal ein ganz anderes Thema für mich. Mutige Menschen, die über einem brennenden Gebiet mit dem Fallschirm abspringen um Schneisen zum stoppen des Feuers zu schlagen. 

    Ich fand den Beruf von Amy interessant, die mit straffällig gewordenen Jugendlichen in einer Gruppe durch die Walachai stapft, um sie auf den rechten Weg zurück zu führen. Mit viel Herz, Einfühlungsvermögen und Verstand nimmt sie sich den Problemen der Kids an. Keine einfache Aufgabe. Da gab es jede Menge Konflikte in der Gruppe.

    Connor gefiel mir durch seine zurück haltende Art, seine Freundschaft zu Ed und der heimlichen Liebe zu Amy. Das so verborgen zu halten, über lange Jahre...ich habe mit ihm gefühlt. Durch seinen Beruf mit der Fotografie in Krisen.- und Kriegsgebieten und mit den Treffen einiger Diktatoren inkl. den ganzen Kriegern / Soldaten / leidende Bevölkerung bekam ich einen guten Einblick, was so schlimmes passieren kann in diesen Zeiten vom Chaos und Blutvergießen. Hier schafft es dieser Autor, mich als Leser mit ins Geschehen zu nehmen.

    Und nun zu Ed : der ging mir mit seiner großspurigen Art und seinen ewigen Späßen und Scherzen, (die fast immer über den erträglichen Punkt gingen), furchtbar auf die Nerven. Auch im echten Leben kann ich diese Possenreißer nicht ausstehen. Wer will schon ständig etwas zu lachen haben.

    Daher habe ich die Romanfigur Amy auch sehr bewundert. Bis zum Ende von Ed hat sie an seiner Seite ausgehalten, war ihm eine wunderbare Ehefrau. Ich hätte es nicht gekonnt.

    Und weil diese Geschichte noch lange in mir nachhängen wird, vergebe ich hier 5 Sterne. Denn genau darum liebe ich das Lesen. Geschichten, die einem im Gedächtnis bleiben.


  15. Cover des Buches Mein Blind Date mit dem Leben (ISBN: 9783404608416)
    Saliya Kahawatte

    Mein Blind Date mit dem Leben

     (14)
    Aktuelle Rezension von: ZwergPinguin
    Das Buch ist interessant, aber trotzdem erfüllte es leider nicht meine Erwartungen. Ich weiß gar nicht genau, woran ich das fest machen kann, aber ich versuche es trotzdem mal.
    Zum einen störte mich die Sprache: sie wirkte auch mich ein bisschen flach und bleibt auf eher niedrigem Niveau. Vielleicht liegt es auch daran, dass die recht sachlich geschilderten Emotionen oberflächlich blieben. Ich konnte während des Lesens nicht mitfiebern und viele Handlungen waren kaum nachvollziehbar.
    Die Sympathien für den "Helden" des Buches (also den Autor) verloren sich immer mehr, mich stieß so vieles ab: sein Umgang mit Frauen vor allem, ebenso Drogenkonsum und Alkoholsucht. Vielleicht wäre es mir leichter gefallen, Drogen und Alkohol nachzuvollziehen, wenn es emotionaler geschildert worden wäre... Gefühle, Elend, Einsamkeit vielleicht.... 
    Auch die Selbstbeweihräucherung ging mir gegen den Strich: ja sicher, er hat viel durchgemacht, hatte kein leichtes Leben und hat anscheinend das Beste daraus gemacht und kann stolz darauf sein, aber der Tonfall erscheint mir selbstherrlich und von oben herab und das Eigenlob nimmt kein Ende.
    Mir hat das Lesen wenig Freude bereitet, obwohl es eine interessante Geschichte ist.
  16. Cover des Buches So wüst und schön sah ich noch keinen Tag (ISBN: 9783446250826)
    Elizabeth LaBan

    So wüst und schön sah ich noch keinen Tag

     (193)
    Aktuelle Rezension von: MaggieCanda

    Ich habe lange kein Jugendbuch mehr gelesen, das so toll geschrieben wurde. Man taucht so einfach in die Geschichte ein, die für mich das Gefühl vom letzten Schuljahr und die Schritte zum Erwachsen werden wunderbar widerspiegeln. Viele Passagen des Buches erinnern mich an die Erzählungen von John Greene, in denen auch gerade die Protagonisten glänzen.  Die Geschichte ist nicht sonderlich rasant oder springt von einem Ereignis zum Nächsten. Aber gerade dadurch entfalten sich die Charaktere und ihre Gedanken und Erfahrungen meiner Meinung nach am besten. Durch die verschiedenen Erlebnisse von Duncan und Tim lernt man die Unberechenbarkeit des Lebens, die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens und die schönen Momente in diesen Phasen zu schätzen. Ich würde mir eine Fortsetzung, gerade von Tims Geschichte, unheimlich wünschen!

  17. Cover des Buches Behalt das Leben lieb (ISBN: 9783423419444)
    Jaap ter Haar

    Behalt das Leben lieb

     (66)
    Aktuelle Rezension von: KleineHexe

    Der 13-jährige Beer wird durch einen Unfall blind. Der Unfall verändert auf einen Schlag sein gesamtes Leben, aber Beer lernt nach und nach damit umzugehen. Und lernt von anderen für das, was ihm bleibt, dankbar zu sein

    Das Buch ist unglaublich berührend und man fragt sich beim Lesen unwillkürlich, wie man selbst an Beers Stelle reagieren würde. Dieses Buch hat meine Sicht auf das, was "selbstverständlich" ist, nachhaltig verändert. Da ich Farben sehr liebe, bin ich nun bewusst dankbar dafür, dass ich sie sehen kann.

    Ich denke, dass dieses Buch - obwohl schon älter - nach wie vor nichts von seiner Aussagekraft verloren hat. Ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.


  18. Cover des Buches Blindfisch (ISBN: 9783499234354)
    Jim Knipfel

    Blindfisch

     (48)
    Aktuelle Rezension von: parden

    AUTOBIOGRAFISCHES AUS DEM LEBEN EINES LANGSAM ERBLINDENDEN...

    Jim Knipfel ist der blinde Seher im modernen Gewand. Konfrontiert mit der unausweichlichen Wahrheit einer unheilbaren Krankheit, die ihm langsam das Augenlicht raubt, sieht er überall die Lüge. Die Lüge der einem blinden Gesundheitswahn verfallenden Gesellschaft, die der überforderten Eltern und Freunde, die der eloquenten, aber teilnahmslosen Therapeuten. Anstatt still zu leiden, reagiert Knipfel auf seine Weise. Er lacht über alles, schmeißt Ehe und Studium, zieht vom kleinbürgerlichen Wisconsin in einen Großstadtslum, treibt sich mit "Versagern" herum, stiehlt, säuft, schluckt Tabletten - ein junger Mann aus gutem Hause, auf der Überholspur ins Vergessen.

    Irgendwann erntdeckt er das Schreiben. Das Papier erträgt seine Wahrheiten; endlich kann er sie teilen. Mit schwarzem Humor, der von tiefster Sensibilität und Verletztlichkeit zeugt, aber keine Tabus respektiert, beschreibt er sein Leben, seine Angst, seine Hoffnung. "Blindfisch" ist das Gegenteil einer therapeutischen Krankengeschichte - es ist ein grotesker Aufschrei dessen, der hinter dem Schein, den er immer weniger zu sehen vermag, das wahre Sein erkennt...


    Erster Satz: "Meine Oma Myrt starb, als ich zwölf war." (S. 9)


    Ich kaufte das Buch seinerzeit, weil es in einer ihrer Literatursendungen von Elke Heidenreich empfohlen wurde. Und seitdem versauerte es bei mir sträflicherweise im Regal der ungelesenen Bücher, bis ein spontaner Entschluss mich nun endlich dazu greifen ließ. Elke Heidenreichs Tipps habe ich immer respektiert, jedoch oftmals auch festgestellt, dass ich die Begeisterung der bekannten Literaturkennerin nicht immer teilen konnte.

    Anfangs war ich auch bei diesem Buch skeptisch, denn autobiografische Selbsterfahrungsberichte von Menschen, die eine schwere Krankheit / ein hartes Schicksal zu meistern haben, können durchaus interessant sein, zeichnen sich oftmals aber auch durch ein gewisses Maß an Betroffenheitsäußerungen aus. Sicherlich verständlicherweise, aber mich schreckt das ehrlich gesagt oft eher ab.

    Doch Jim Knipfel ist anders. Seine langsame Erblindung (die unheilbare Erkrankung dahinter lautet Retinitis Pigmentosa und bewirkt eine zunehmende Zerstörung der Netzhautzellen) spielt im Laufe seines Lebens gezwungermaßen eine immer größere Rolle, ist aber nicht der alleinige Grund für seinen Hang zum Außenseitertum und Enfant Terrible. 

    Episodenhaft und meist chronologisch schildert der Autor hier in Auszügen sein Leben von der Kindheit bis etwa zum 35. Lebensjahr, und rasch wird klar, dass neben regelmäßigen Augenarztbesuchen auch Aufenthalte in der Psychiatrie, Termine beim Neurologen, häufig wechselnde Aushilfsjobs, Alkohol und Zigaretten zu seinem Alltag gehören - Suizidversuche inklusive. Wer hier jetzt aber einen depressiven Sermon erwartet, der irrt.

    Schwarzer Humor, Situationskomik, Selbstironie, schonungslose Offenheit sich selbst gegenüber - aber auch gesellschaftskritische Anmerkungen (gerade im Hinblick auf die amerikanische Gesundheitspolitik) bilden hier das Grundgerüst für lesenswerte und durchaus auch unterhaltsame Einblicke in das Leben eines langsam Erblindenden, der sich eben nicht nur auf diese Erkrankung reduzieren lassen will.

    Jim Knipfel tut nicht viel dafür, von seiner Leserschaft gemocht zu werden. Hier ist vieles abstoßend und verstörend - seine Lebensweise, seine zeitweise Paranoia, die teilweisen grotesken Erlebnisse, sein Leben am Rande. Und doch blitzt immer wieder auch seine Sensibilität auf, hinter Sprüchen versteckt, seine Ängste lauern unter der Oberfläche, so dass der Mensch dahinter sichtbar wird, wenn auch oft nur angedeutet.  

    Mit seinem ganz eigenen Humor lotst der Autor den Leser / die Leserin durch oftmals skurrile Episoden, die neben Sarkasmus auch auf Einsamkeit und Verzweiflung blicken lassen, dabei aber auch schwierige Ereignisse und Empfindungen meist recht stoisch schildern. Man muss nicht alles mögen, was man hier zu lesen bekommt - aber man lernt, den Menschen dahinter zu begreifen und letztlich auch zu respektieren. 

    Ein überraschend anderes Buch mit einem liebenswert schrägen Sinn für Humor und einem scharfen Blick auf das eigene Schicksal wie auch auf die Gesellschaft. Fei von Sentimentalität und tiefschürfend zugleich...


    © Parden

  19. Cover des Buches Masserberg (ISBN: 9783746625874)
    Else Buschheuer

    Masserberg

     (24)
    Aktuelle Rezension von: gaby2707

    Die 17-jährige Mel Tauber kommt wegen ihrer Erblindung in die Augenheilstätte Masserberg in Thüringen. Ihr geht es hier nicht wirklich gut, bis ein junger neuer Arzt in der Klinik anfängt und Farbe in Mels Leben bringt.


    Ich habe mich anfangs etwas schwer getan. Vor allem mit Mel – frech, unangepasst, schrill, aber auch künstlerisch sehr begabt und vor allem sehr verletzlich und manchmal auch ängstlich. Als ich mich aber mit Mel, die den Altersschnitt der Augenheilklinik am Masserberg drastisch senkt, arangiert hatte und sie richtig sympatisch fand, war es für mich nur noch ein Lesegenuss.

    Ich tauche ein in die ehemalige DDR. Manches ist für mich Westling nicht zu greifen, nicht zu verstehen. Aber durch den immer wieder einfließenden sarkastischen Humor und kleine Seitenhiebe auf das system hatte ich immer beste Unterhaltung.

    Fasziniert hat mich die exzellent sich ausdrückenden deutsche Sprache, die Else Buschheuer so gekonnt einsetzt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Sie hat mich auf eine ganz besondere Art und Weise beeindruckt, berührt und mit ihren tollen Bildern, die sie mit Worten zeichnet, meinen Blick auf Masserberg zu fesseln vermocht.

    Wer hier einen alltäglichen Arztroman mit einer kleinen Romanze vermutet, der liegt absolut falsch. Obwohl gerade die Freundschaft eine große beeindruckende Rolle spielt. Und auch die Liebe, mag sie noch so kurz sein.


    Ich bin mit Mel durch Höhen und Tiefen gegangen, habe über sie geschmunzelt und auch den Kopf geschüttelt. Schlussendlich aber hatte ich drei wunderbare, mich fesselnde Lesetage.

  20. Cover des Buches BLINDING LIGHT (ISBN: 9780141015736)
    Paul Theroux

    BLINDING LIGHT

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Alais
    Long ago, Slade Steadman wrote his bestselling travel book "Trespassing" that made him a rich man. However, he does not know how to follow up on his success and his relationship with his girlfriend Ava is coming to an end. Together, they go for a trip to Ecuador where he discovers a mysterious drug that unlocks his creativity, apparently providing him astonishing insights into himself and other people, their innermost feelings and even their past... with the side effect of making him blind.
    Thus an astonishing inward journey starts that inspires Steadman to write another book - but is far more dangerous and leaves him with more blind spots than he thought...
    A spellbinding read, beautifully composed, though I was a bit disappointed by the main character. Slade Steadman seems to be only interested in himself and does not use his new talent for anything good other than living out his own erotic fantasies and writing a new book. However, he soon discovers that there are more than one form of blindness and not all are as glorious...
  21. Cover des Buches In der Nacht hör' ich die Sterne (ISBN: 9783423218139)
    Paola Peretti

    In der Nacht hör' ich die Sterne

     (38)
    Aktuelle Rezension von: buchverzueckt

    Mein Leseeindruck:
    Fehler im Titel?! Müsste es nicht eigentlich heißen: "In der Nacht seh' ich die Sterne" ?!

    Nein! Das gehört so, denn die kleine Mafalda ist zarte neun Jahre alt, als sie erfährt, dass sie in nur wenigen Monaten blind sein wird. Sehr beängstigend, findet ihr nicht? Ja, Mafalda hat große Angst vor der Dunkelheit.

    Die Geschichte erzählt Mafalda aus ihrer (kindlichen) Sicht. Grundsätzlich mag ich solche Erzählweisen ganz gerne, weil sie ja durchaus Augenöffner sein können. Hier habe ich allerdings schon das erste ABER: Mafalda besucht die vierte Klasse der Grundschule und ist neun Jahre alt. Für ein neunjähriges Mädchen fand ich manche Aussagen "zu" erwachsen, was dann wiederum mit ihrem kindhaften Handeln für mich nicht ganz zusammenpasste.

    Gerade mit dem Thema Liebe und Beziehung kamen mir die Aussagen überhaupt nicht verhältnismäßig vor, wenn man das beschriebene Alter beachtet.

    Die Erzählungen basieren allerdings auf den wahren Erlebnissen der Autorin und ist trotz der Schwere des Themas angenehm zu lesen. Der Handlung konnte man zu jeder Zeit folgen, wenn auch manchmal mit nur einem Absatz ziemliche Zeitsprünge vorkamen.

    Leider konnte die Geschichte mich emotional nicht ganz so erreichen, wie sie wohl hätte sollen. Mir fehlte es an Intensität, mehr Tiefe, die ihre Ängste mehr beschreiben. Zu schnell löste sich alles in Wohlgefallen auf.

    Traurig machte es mich, dass Mafaldas Eltern nie wirklich mit ihr über die Krankheit gesprochen haben, dabei ist es so so wichtig, Kinder ernst zu nehmen und sie einzubeziehen. Selbst wenn Mafalda bei ärztlichen Kontrollen beim Gespräch dabei saß - es wurde nur über sie gesprochen, nie wirklich mit ihr. Das tat mir sehr leid und hat mich emotional berührt.

    Alles in allem ein kurzweiliger Roman, der mir wahrscheinlich nicht lange in Erinnerung bleiben wird.

  22. Cover des Buches Augenzeuge - Die Geschichte meiner Erblindung (ISBN: 9783499624315)
    Ryan Knighton

    Augenzeuge - Die Geschichte meiner Erblindung

     (8)
    Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-
    Ein wirklich tolles Buch! Kann ich nur sehr empfehlen. Es klingt wirklich hart und schwer, aber das Buch ist so leicht mit viel Witz und Humor geschrieben. Dabei aber wahnsinnig interessant. Es hat genau die richtige Mischung zwischen "zum Nachdenken anregen" und "humorvolles Schmunzeln". Ein toller Typ!
    Mein Lieblingskapitel ist, als er erzählt wie er an einer Freizeitfahrt über mehrere Tage teilnimmt an der alle Teilnehmer eine Sehstörung/Erblindung haben. Das macht einem die Vielfältigkeit der Krankheitsbilder und den Menschen und wie sei damit umgehen bewusst. Das wiederum führt aber auch zu komischen Situationen. Und meine Lieblingszene ist, wie sie während dieser Freizeit den Feueralarm üben. *schmunzel* Herrlich!

    Eines der sehr wenigen Bücher die ich mehrmals (sogar mehr wie zweimal) gelesen habe. Also von mir eine ganz klare Leseempfehlung!
  23. Cover des Buches Nur mit deinen Augen (ISBN: 9783746630823)
    Valerie Bielen

    Nur mit deinen Augen

     (68)
    Aktuelle Rezension von: NiWa
    Alice Breuer ergreift die Chance und wandert als Au-pair-Mädchen nach Venedig aus. Schon immer hat sie von der Lagunenstadt geträumt. Doch die Familie Scarpa zeigt kein Pardon. Von früh bis spät ist sie im Dienst. Nur nachts kann sie sich auf Erkundungstour durch die Stadt bewegen, wo sie auf den mysteriösen Tobia trifft.

    Normalerweise bin ich eher in der Thriller- und Horror-Ecke daheim. Jedoch brauche ich ab und zu etwas für's Herz, und hatte mal wieder Lust auf einen Liebesroman. An "Nur mit deinen Augen" hat mich die venezianische Kulisse gereizt, und die blinde Figur Tobia Manin hat mein Interesse geweckt.

    Alice Breuer ist eine junge Frau, die auf sich allein gestellt ist. Ihr fehlt es am familiären Rückhalt und sie will sich einen Traum erfüllen, indem sie nach Venedig geht.

    In der Lagunenstadt tritt sie den Dienst als Au-pair-Mädchen bei Familie Scarpa an. Die Scarpas sind furchtbar oberflächliche Personen, denen der schöne Schein über alles geht. Sie hetzen von einem gesellschaftlichen Anlass zum nächsten, dabei lassen sie kein Fest aus. Kein Wunder, dass sie für die Kinder Unterstützung brauchen!

    Daher befindet sich Alice buchstäblich in der Cinderella-Situation: Sie schuftet von morgens bis abends, wobei das Ehepaar Scarpa stellvertretend für die bösen Stiefschwestern steht.

    Nachts schleicht sich Alice aus dem Haus, um wenigstens etwas von der Stadt ihrer Träume zu haben. Auf diesen Spaziergängen trifft sie auf den schönen Tobia Manin, der als geheimnisvoller, blinder Amerikaner die Neugier der venezianischen Gesellschaft entfacht.

    Die Parallelen zur Märchenwelt sind nicht nur auf die berühmte Geschichte von Aschenputtel beschränkt. Sondern mir fällt dazu genauso "Das hässliche Entlein" ein, und die Beziehung zwischen Alice und Tobia lässt sich als "Die Schöne und das Biest" beschreiben. Denn genau wie für die schöne Belle, ist es charakteristisch für Alice, dass sie sich in ihre Bücherwelt verkriecht, und mit ihrem freundlichen Wesen, zum weichen Kern des abweisenden Biests vordringt.

    Einerseits habe ich die Geschichte ganz gern gelesen, da Valerie Bielen insgesamt einen guten, flüssigen Schreibstil hat. Andrerseits habe ich Authentizität und Realität vermisst, weil die märchenhaften Elemente regelrecht aus der Handlung geflossen sind. Viele Aspekte haben mich an Cinderella oder - die moderne Version - Pretty Woman - erinnert: armes Mädchen trifft den Prinzen, der sie zur Prinzessin macht. Damit ist die Geschichte schon erzählt, was ich sehr schade gefunden habe.

    Dazu kommen gestelzte Dialoge, die wahrscheinlich schon zu Shakespeares Zeiten altmodisch gewesen sind! Vielleicht liegt es aber daran, dass im Buch eigentlich Italienisch gesprochen wird, und diese Reden der italienischen Gesprächskultur entsprechen. Daher mag ich mir hier kein Urteil bilden, möchte aber unbedingt darauf hinweisen.

    Die Beschreibungen von Venedig sind dafür wunderschön. Ich habe die Gondeln, kleinen Gassen und glitschigen Stege vor mir gesehen, und bin gerade nachts gerne mit Alice durch die Stadt flaniert.

    Trotz all dieser Kritikpunkte ist die Handlung für zwischendurch okay, gerade wenn einem der Sinn nach einem kitschigen Liebesroman steht. Ich finde es schade, dass das Gesamtpaket an der Oberfläche geblieben ist, und bin wohl mit den falschen Erwartungen an Alices Geschichte gegangen.

    "Nur mit deinen Augen" ist ein märchenhafter Liebesroman, dem der Kitsch aus den Seiten fließt, und vielleicht gerade deshalb - trotz meines Gemeckers - angenehm zu lesen ist.
  24. Cover des Buches Der verlorene Blick (ISBN: 9783732009879)
    Jana Frey

    Der verlorene Blick

     (189)
    Aktuelle Rezension von: Hoerbuch_20

    Ich finde das Buch der verlorene Blick gut weil es nach einer wahren Geschichte ist.

    Man kann gut mit der Person mitfühlen  die erblindet und mit ihrer Behinderung lernt umzugehen.

    Es werden auch Hürden von Hilfsmitteln Beantragungen gut beschrieben


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