Bücher mit dem Tag "erbstreitigkeiten"
15 Bücher
- Joy Fielding
Sag, dass du mich liebst
(236)Aktuelle Rezension von: my_littlebook_worldBailey ist eine gute Privatdetektivin und gerade an einem Fall dran. Als sie sich nachts in einem Gebüsch versteckt um Informationen zu sammeln, wird sie von einem Unbekannten überfallen und vergewaltigt. Dieses Erlebnis traumatisiert sie uns sie fühlt sich in der Gegenwart von Männern nicht mehr wohl und bekommt sogar Panikattacken.
Die Story hat mir wirklich gut gefallen. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und glaubwürdig. Ich kann mich gut in Bailey hineinversetzen und nachfühlen wie es ihr geht. Allerdings ging mir ihr Bruder echt total auf die Nerven, ich fand ihn sehr unsympathisch.
Die Spannung ist für mich auch nicht zu kurz gekommen. Ich hatte immer wieder dieses Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Das hat sich auch bis zum Ende gehalten.
Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, welches von Petra Schmidt-Schaller gelesen wurde. Am Anfang hatte ich zuerst das Gefühl, dass die Stimme nicht zu der Story passt. Das hat sich aber im Laufe der Story schnell gelegt und mir hat es dann doch gut gefallen.
Von mir gibt es daher eine Hör- bzw. Leseempfehlung.
🐑🐑🐑🐑 von 5🐑 - Iny Lorentz
Dezembersturm
(219)Aktuelle Rezension von: abuelita…als Krimis und Thriller wollte ich lesen und so habe ich zu diesem ersten Band einer Trilogie gegriffen.
Hat es mir gefallen? J-ein. Ich fand das Leben ins Ostpreußen im Jahr 1875 nicht schlecht geschildert, aber was der Protagonistin Lore nun so Schlag auf Schlag alles zustößt…doch etwas sehr übertrieben.
Die Personen sind entweder gut oder böse, Zwischentöne scheint es hier nicht zu geben. Eher lustig fand siebenjährige Nathalia…..Ihr werdet selbst sehen, warum….
Nun, ich habe die anderen beiden Bücher auch hier und werde sehen, wie es weitergeht und ob es mich doch noch zu fesseln vermag.
Bisher war es eher ein „les ich jetzt, hab ich morgen vergessen“…Buch…..
- Sibyl Quinke
Tödliche Nachfolge
(7)Aktuelle Rezension von: Dirk_OsygusIch lese sehr gerne Krimis, zum Teil auch, weil ich weiß, was ich erwarte und meistens auch bekomme. Ein Krimi hat eine relativ feste Struktur. Am Anfang gibt es einen Mord, dann folgt die Ermittlung und am Ende wird der Täter überführt und die Welt ist wieder in Ordnung.
So weit so gut.
Der Krimi „Tödliche Nachfolge“ hält sich nun leider gar nicht an dieses Schema und führt den Leser über 86 Seiten in die aktuellen Probleme der Familie Keller ein. Warum die Autorin das nicht nach dem Mord gemacht hat, ist mir nicht klar geworden. Die Ermittlungen der Polizei kommen so aber viel zu kurz. Ich wollte ja die Geschichte der Ermittlungen des Mordes lesen und keinen Familienroman. Und leider sind die Handlungen der Familie Keller auch nicht besonders spannend.
Manche Details, wie die Inbetriebnahme einer Sondermaschine bei einem Kunden in Frankreich, sind recht unrealistisch dargestellt und allzu oft wirken Motive und Figuren nicht richtig überzeugend.
Warum habe ich das Buch durchgelesen? Nun, das ist einfach zu beantworten.
Zum einen war ich bei einer Lesung der Autorin zu diesem Buch und Frau Quinke hat ihre Geschichte so überzeugend und lebhaft vorgetragen, dass ich beindruckt war. Dann hat sie eine sehr angenehme Art zu schreiben und die Art und Weise, wie sie ihren auktorialen Erzähler die Geschichte präsentieren lässt, hat mich bei der Stange gehalten. Ich lese eigentlich eher ungerne auktorial erzählte Geschichte, bei denen man die Gedankengänge von vier oder fünf Figuren in einer Szene gezeigt bekommt, aber Frau Quinke hat das überzeugend gemacht.
Wie waren die Ermittlungen? Nun, das Team besteht aus drei Polizisten, zwei erfahrenen Herren und einer jungen, engagierten Frau. Die bringt das Team zwar auf Trapp, aber so richtig eilig hat es bei der Polizei niemand, den Fall zu lösen. Da sind zeitliche Sprünge drin, die ich nicht nachvollziehen kann. Die Truppe hinterlässt den Eindruck von Dorfpolizisten und nicht der Mordkommission einer Großstadt. Einige Vernehmungsszenen sind recht lang und überaus detailliert beschrieben. Das ist selbst mir, der Realismus mag, zu viel. Und die Ermittlungen sind einfach zu kurz, so dass sich der Fall eher von selbst auflöst, denn mit Wille und Tatendrang gelöst wird.
Gar nicht gefallen hat mir das Ende. Warum? Weil es keins gibt. Dem Leser wird ein offenes Ende präsentiert, was sehr enttäuschend ist. Da fehlt mir ganz klar der Täter. Was zudem die vollkommen unnötige Erpressungsgeschichte auf den letzten Seiten sollte habe ich nicht verstanden.
Was mich auch noch gewundert hat, ist das unpassende Cover. Warum ist da eine Beerdigungsszene drauf? Die Szene spielt im Roman so gut wie gar keine Rolle.
Da ich den Roman aber immer noch gerne gelesen habe und mich die liebevolle Darstellung der Wuppertaler Umgebung erfreut hat, vergebe ich drei von fünf Sternen. Für mehr reicht es anhand der recht dünnen Figuren und der schleppenden Einleitung nicht.
- André Marx
Die drei ??? - Der geheime Schlüssel
(13)Aktuelle Rezension von: Buechergarten》INHALT:
Justus ist irritiert: Gleich drei Kunden fragen innerhalb kürzester Zeit beim Gebrauchtwarenhandel von Onkel Titus nach altem Blechspielzeug der Firma Kopperschmidt. Als dem ersten Detektiv durch Zufall auch noch ein verschlüsseltes Rätsel aus einem der Spielzeuge in die Hände fällt ist sein Spürsinn geweckt! Doch aus der Freude am Ermitteln wird schnell bitterer Ernst, als der geniale Spielzeugmacher spurlos verschwindet und Schüsse auf Peter fallen. Die drei Fragezeichen stecken mitten in einem neuen, gefährlichen Abenteuer und müssen all ihre Kombinationsfähigkeiten bündeln um die verstreuten Puzzleteile dieses Falles richtig zusammen zu setzen!
》EIGENE MEINUNG:
Das Cover von Folge 119 zeigt einen dunklen Raum, einzig erhellt durch eine Schreibtischlampe. Darum herum sieht man drei Personen die im Lichtkegel der Lampe auf ein mechanisch aufziehbares Männlein blicken.
Dieser Fall hat mir wieder sehr gut gefallen! Die Grundidee von altem Blechspielzeug, einer Menge an Rätseln und einer zerstrittenen Familie war eine tolle Mischung! Bei den Rätseln kann man auch wirklich selbst aktiv werden und die Stimmung im Hörspiel hat mich toll gefangen genommen. Hier sind es weniger die spektakulären Momente, als die ruhigen und gefühlsbetonten, die das Hörspiel für mich zur Freude haben werden lassen!
Tracks:
1. Wertvolle Sammlerstücke
2. Ein original Mobimec
3. Drei fanatische Sammler
4. Schlupfkrabbler
5. Erdbebensicher
6. Raus aus der Schusslinie
7. Was ist in der Kiste?
8. Der kreative Kopf der Firma
9. Roboter
10. Rohrpost der besonderen Art
11. Die Stadt der Engel
12. Im Dämmerlicht der Kirche
13. Zahlenrätsel
14. Kostenlose Werbung
Trivia:
· Felix Kopperschmidts Rätsel zum Nachlesen und Mitraten:
1.) Ein Krabbler ohne Arm und Bein und ohne Schlüssel - kann das sein?
Zudem fehlt auch zu sei´m Verduss das Loch, in das er schlüpfen muss.
Drum findet alles, was ihm fehlt, das ist das Einzige, was zählt.
Die Höhle, die der Krabbler braucht, das sei verraten, ist verraucht.
Im roten Turm, den lange Zeit kein Mensch erklommen weit und breit, ist sie verborgen, gut getarnt. Es ist gefährlich, seid gewarnt!
Denn damals, als kurz vor dem Ziel der ganze Rest zu Staub zerfiel,
blieb nur der Turm, ganz kahl und nackt. Seitdem ist er nicht mehr intakt.
Doch wer erklimmt den roten Stein, der wird der Antwort näher sein.
2.) Es liegt schon lange Zeit zurück, da schuf ich, fast durch pures Glück, ein Meisterwerk, so wunderbar und wertvoll, wie kein andres war.
Doch nun ziehn dunkle Wolken auf, die Dinge nehmen ihren Lauf:
Der größte Feind, den ich je kannt´, hat mich nun fest in seiner Hand.
Ich weiß, dass er, dies ist sein Ziel, mein Meisterwerk vernichten will.
Ihr könnt verhindern noch die Tat: Die Schwarze Dame fragt um Rat!
Sie wird euch helfen, denn sie hat, den Schlüssel zum verborgnen Pfad.
3.) Es ist schon ziemlich lange her, da fuhr ein junger Mann aufs Meer,
um von Karthargo fortzugehn, nach Rom und dort die Welt zu sehn.
Doch seine fromme Mutter war nicht glücklich, wie ein jeder sah.
Sie war vom Wunsche nur beseelt, dass ihrem Sohn es an nichts fehlt, dass er zum Glauben übertritt, sich taufen lässt und keinen Schritt mehr ohne Gottes Segen wagt und allem Laster schnell entsagt. So wie einst schon ihr Ehemann es auf ihr Drängen hin getan. Sie weinte jeden Tag um ihn, und betete auf wunden Knien.
Ihr Flehen wurde bald erhört, ihr Sohn getauft und auch bekehrt.
Und viele Jahre später dann wurde aus ihm ein heil´ger Mann.
Und auch die Mutter wurd´ernannt zur Heiligen und weltbekannt.
Benannt nach ihr ist eine Stadt, die Engel in der Nähe hat.
Fahrt nun an diesen Ort und geht zur Kirche, die am Wasser steht.
Sie wurd´benannt nach ihrem Sohn, steht mehr als hundert Jahre schon.
Gleich bei den Kerzen findet ihr das nächste kleine Stück Papier.
4.) Ihr sucht den Pfad, der dorthin führt, wo Schwarz gewinnt und Weiß verliert. Doch braucht´s den Schlüssel, braucht´s die Zahl, die richtet und verbiegt den Stahl.
Nehmt eins von zwei und zwei von drei und gleich danach die drei von zwei. Nehmt fünf von sechs und eins von neun, ihr werdet´s sicher nicht bereu´n.
Von fünfzehn nehmet nun die drei, oder von achtzehn - einerlei.
Die zwei von dreiundsechzig jetzt! Das Werk sich in Bewegung setzt,
wenn ihr noch nehmt von zwei die vier. Die sieben da oder auch hier,
einmal von zehn, das andre Mal von achtzehn, das ist ganz egal.
Nehmt zwei von vier und zwei von sieben, wo ist nur das Licht geblieben?
Fünf oder auch sechs von zehn. Hat jemand unsren Zug gesehn?
Vom Allerletzten nehmt die zwei, dann ist die Rätseljagd vorbei.
Ihr findet, das sei euch gesagt, ganz sicher den verborgnen Pfad.
(Quelle: https://www.3fragezeichen.net/?ziel=https://www.3fragezeichen.net/folgendb.php?nr=119)
》FAZIT:
Eine tolle Folge mit einer interessanten Geschichte, kniffligen Rätseln und einer tollen Stimmung! Daumen hoch! :)
- Eric Weißmann
Mord unterm Reetdach
(101)Aktuelle Rezension von: mimitati_555Der Immobilienmakler Kristian Dennermann erhält den Auftrag, das Anwesen des Sylter Urgesteins Hinnerk Petersen zu verkaufen. Am Tag der ersten Besichtigungen wird Petersen vermisst gemeldet und kurz darauf von Dennermann im Garten seines Anwesens ermordet aufgefunden. Einer der Söhne des Verstorbenen drängt auf sofortigen Verkauf, aber Dennermann wird misstrauisch. Wer ist Julia, für die im Tiefkühlschrank von Petersen ein wertvoller Ring versteckt wurde, und hat der Tote wirklich eine Prostituierte in seinem Haus empfangen? Je mehr Dennermann nachforscht, desto näher scheint er dem Täter zu kommen, der sich bald auf den Immobilienmakler selbst konzentriert.
Der erste Krimi des selbstständigen Immobilienmaklers Eric Weissmann hat mir unterhaltsame und stellenweise vergnügliche Lesestunden beschert. Seine Beschreibungen der Insel Sylt, der Immobilien und Bewohner entlockte mir des Öfteren ein Lächeln, auch wenn es zuweilen etwas skurril und übertrieben wurde, was die Geschehnisse anbelangt. Ein wenig fehlte mir insgesamt der Ernst und auch das Tempo hätte an vielen Stellen etwas angezogen werden können, denn durch die sehr langsame Herangehensweise konnte bei mir leider nicht so recht eine Spannung entstehen. Dennoch war es ein lesenswerter, eher gemütlicher Krimi, der noch ausbaufähig ist.
- Robin Stevens
Mord unterm Mistelzweig
(27)Aktuelle Rezension von: Fernweh_nach_ZamonienInhalt:
Dezember 1935, Universität Cambridge:
Die Internatsschülerinnen Hazel Wong und Daisy Wells sind zu Besuch bei Daisys älterem Bruder in Cambridge. Auch die Junior Pinkertons Alexander und Charles verbringen ihre Ferien auf dem Universitätsgelände.
Doch die Stimmung innerhalb der Studentengemeinschaft ist alles andere als harmonisch.
Was zunächst mit harmlosen Lausbubenstreichen beginnt, endet mit einem Mord ...
Altersempfehlung:
ab 12 Jahre
Mein Eindruck:
Dies ist der fünfte Fall für die Nachwuchs-Detektivinnen Daisy und Hazel.
Die beiden 14-Jährigen bilden den Detektivclub "Wells & Wong":
Daisy Wells, Vorsitzende, und ihre beste Freundin Hazel Wong, Schriftführerin und Vizevorsitzende.
Vor Beginn der Geschichte findet sich ein vereinfachter Lageplan der Universität Cambridge sowie Grundrisse des Maudlin College, nebst einer Personenübersicht unterteilt auf die drei (teilweise fiktiven) Colleges der Universität.
Das Abenteuer ist von Hazel als Bericht verfasst: Fall der Weihnachtsverbrechen.
Der Schreibstil ist mitreißend, humorvoll und trotz Handlung im Dezember des Jahres 1935 nicht altbacken und gut verständlich.
Was ebenfalls sehr an dieser Krimireihe gefällt, ist die übersichtliche Strukturierung: die unterschiedlichen Phasen der Ermittlung werden von Vorgeschichte, Mord bis zur abschließenden Auflösung in einzelne Teile separiert. Abschließend findet sich noch Daisys Cambridge-Führer, ein Glossar mit Erläuterungen zu Besonderheiten und Fremdwörtern.
Wells und Wong sind nicht nur optisch sondern auch charakterlich grundverschieden und doch verbindet sie eine tiefe Freundschaft. Aufgrund ihres Alters dienen sie dem Leser zudem hervorragend als Identifikationsfigur.
Mit den Junior Pinkertons Alexander und Charles kommen noch zwei weitere Ermittler ins Spiel, was Daisys Eitelkeit zunächst schwer zu schaffen macht.
Wie bei einem Whodunit-Krimi zu erwarten, finden sich zahlreiche Verdächtige und verschiedene (falsche) Fährten, die zu eigenen Spekulationen anregen.
Beim Lesen kann man daher fleißig mitkombinieren, Verdächtige ausschließen oder - vielleicht sogar bis zum Schluss - im Dunkeln tappen.
Man fiebert mit, ob es den beiden Detektiv-Duos gelingt wird, den Mordfall aufzuklären.
Robin Stevens hat mit "Wells & Wong" eine witzige und unterhaltsame Detektivreihe geschaffen: spannend, originell und mit viel Charme. Ein großartiges Lesevergnügen für Fans englischer Kriminalromane!
Ich freue mich schon auf die nächsten Fälle der beiden jungen Damen (und vielleicht auch wieder mit den beiden jungen Herren)!
Fazit:
Der fünfte Fall für die Internatsschülerinnen Daisy Wells und Hazel Wong. Dieses Mal in der Universität Cambridge in weihnachtlicher Atmosphäre.
Die beiden charmant-pfiffigen Protagonistinnen, die sich hervorragend ergänzen, erhalten Unterstützung von zwei nicht minder cleveren Junior-Pinkertons.
Die Story ist spannend und abwechslungsreich gestaltet. Sie besticht durch interessante Charaktere, eine vorweihnachtliche Atmosphäre und einen klassischen Mordfall zum Miträtseln.
...
Rezensiertes Buch: "Ein Fall für Wells & Wong: Mord unterm Mistelzweig" aus dem Jahr 2018
- Ingrid Schmitz
Mördermuschel
(18)Aktuelle Rezension von: Andrea-HahnEs handelt sich hierbei um den dritten Band der Krimireihe mit Mia Magaloff, den man aber auch unabhängig von den Vorgängerbänden lesen kann.
Die Charaktere und auch die Geschichte sind sehr gut durchdacht. Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten und der Lesefluss ist sehr angenehm.
Dabei greift die Handlung ein sehr sensibles Thema auf. Gekonnt werden die Verbrechen geschildert, ohne dabei die Leser zu sehr zu schockieren, bzw. zu belasten.
Ich kann diesen soliden Inselkrimi empfehlen, da er für spannende Lesestunden sorgt, bei denen auch der wohldosierte Humor nicht zu kurz kommt.
- David Wroblewski
Die Geschichte des Edgar Sawtelle
(28)Aktuelle Rezension von: Stefan83Wroblewskis Erstlingswerk, das bereits 2008 erschienen ist und dem er bisher kein weiteres hat folgen lassen, reiht sich ein in die Kategorie der Bücher, welche sich einer klaren Beurteilung durch meine Wenigkeit widersetzen. Literarischer Meisterwurf, schnarchlangweiliger Hundeausflug - die extrem unterschiedlichen Bewertungen im Internet deuten bereits an, das sich Sawtelles Debüt schwer fassen lässt. Und auch ich bin mir jetzt mit einer Woche Abstand noch nicht wirklich im Klaren, ob es mir denn nun gefallen bzw. wie man es insgesamt einzuordnen hat. Das der Trend immer mehr Richtung Prädikat "gut bis sehr gut" geht, liegt wohl in erster Linie daran, dass mit fortgeschrittener Zeit auch das langatmige erste Drittel des Romans in Vergessenheit gerät, das mich mit ausführlichsten Beschreibungen der Hundezucht mehrmals an den Rand des Leseabbruchs getrieben hat. Bis es zur der im Klappentext erwähnten Flucht Edgars kommt, dauert es schier unendlich lang, wird die Geduld des Lesers auf eine harte Probe stellt. Selbst wenn Sawtelle hier seine schriftstellerische Klasse andeutet - allein mit seinem stimmungsvollen, zweifelos schönen Stil lässt sich die Geschichte nicht tragen. Den Auftrag zu unterhalten, vernachlässigt er hier sträflich. Stattdessen ellenlange, mit Metaphern durchsetzte Schachtelsätze, Wiederholungen, Rückblicke, Pausen immer gerade dann, wenn man hofft, dass das Ganze endlich Fahrt aufnimmt. Mit Edgars Aufbruch in die umliegenden Wälder kippt dann jedoch die Waage zugunsten des Lesers. Wo zuvor Sawtelles Beschreibungen des Familienlebens vor allem bemüht daherkamen, scheint er nun in seinem Element, brilliert bei seiner Darstellung der Natur. Gemeinsam mit Edgar und den Hunden schlägt man sich durchs Unterholz. Schwitzend, hungernd, von Mücken zerstochen. Sawtelles Hang zum bildreichen Skizzieren spielt nun endlich all seine Stärken aus. Und auch den Figuren kommt man, durch die Augen der vierfüßigen Begleiter, jetzt näher. Das Feingefühl, mit dem der Autor die Beziehung zwischen Jungen und Hunden zeichnet, lässt uns den Wunsch nach mehr Tempo vergessen, lässt uns innehalten. Langsam erkennt man die Botschaft hinter dieser Geschichte aus Schuld und Rache, Liebe und Hass, Eifersucht und Neid. Wunderschön die Passagen beim exzentrischen Henry Lamb, der Edgar Zuflucht gewährt und ihm und seinen Hunden das Herz öffnet. Hätte Sawtelle an dieser Stelle die Feder beiseite gelegt, das Buch hätte einen Platz weit oben in meiner persönlichen Lieblingsliste inne gehabt. Leider lässt der Autor Edgar umkehren und inszeniert ein feuerreiches Zusammentreffen, das letztlich wenig Überraschungen bietet und dem ohnehin schon sehr melancholischen Werk noch ein dicke Portion Düsternis hinzufügt. Dieses Finale beißt sich irgendwie mit dem bis hierhin so ruhigen Ton der Geschichte und macht sich in einer zukünftigen Verfilmung wahrscheinlich besser als auf Papier. Lange Rede, kurzer Sinn: "Die Geschichte des Edgar Sawtelle" ist ein feinsinniger, trauriger, herzzerreißend schöner, aber auch streckenweise überambitionierter Roman. Eine Mischung aus Daniel Woodrell und Jack London, die mit einem penibleren Lektor ein weit größerer Wurf hätte werden können. - Ulrike Busch
Mordsschwestern
(11)Aktuelle Rezension von: AnchesenamunMit „Mordsschwestern“ legt die norddeutsche Autorin Ulrike Busch den nunmehr vierten Fall der „Kripo Greetsiel“ vor, die aus dem Paar Tammo Anders und Fenna Stern besteht. Es handelt sich um eine Krimireihe, deren Bände unabhängig voneinander gelesen werden können.
In diesem Band sind Tammo und Fenna nun verlobt und freuen sich auf ihre Hochzeit und die Flitterwochen. Erfreulich finde ich Tammos Wandlung. Ich fand ihn in den vorherigen Bänden zu launisch und mürrisch. Er hatte keine Lust, sich auf die Fälle zu konzentrieren und konnte nicht mit Zeugen umgehen, so dass Fenna meist seine misslungenen Verhöre zurechtbiegen musste. In diesem Band wirkt Tammo viel entspannter und arbeitet genau so verbissen am Fall wie Fenna. Zusammen sind sie ein super Team, das sich gut ergänzt. Zwar kann er sich den ein oder anderen bissigen Kommentar nicht verkneifen, wird aber von seiner Verlobten gut in Zaum gehalten, was auch wiederum für ein paar lustige Szenen sorgt.
Wie ich es von Ulrike Buschs Krimis gewöhnt bin, bleibt es wieder spannend bis zum Schluss, wer der Mörder ist. Und es gibt wieder so einige Tatverdächtige. Die ganze Familie Feddersen könnte unsympathischer nicht sein. Hier wird gezofft bis zum Geht-nicht-mehr, und keiner gönnt dem anderen die Butter auf dem Brot. Echte Geschwisterliebe gibt es hier nicht. Und man traut so ziemlich jedem aus dieser Familie einen Mord zu. Durch wechselnde Erzählperspektiven (Ermittler, Opfer, Zeugen u.ä.) ergibt sich immer so nach und nach ein Gesamtbild, wobei es dennoch gelingt, den Täter nicht zu vorschnell preiszugeben.
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Es blitzt immer wieder Humor hervor, was ich sehr sympathisch finde. Wie gewohnt stehen hier nicht Blut und Action im Vordergrund, sondern saubere Ermittlungsarbeit.
Wie auch schon bei seinen Vorgängern wird in diesem Roman Lokalkolorit sehr groß geschrieben. Ulrike Buschs Krimis machen mir immer wieder Lust auf einen Urlaub in Friesland. Ich glaube, ich muss das nun wirklich mal in Angriff nehmen und den nächsten Band dann stilecht im hohen Norden lesen.
Übrigens sind mittlerweile auch schon die Nachfolgebände „Mordsfinale“ (Klarant-Verlag) und „Mordsrevanche“ (Selbstverlag) erschienen, auf die ich mich auch schon freue.
- Eva Maaser
Der Geliebte der Königsbraut
(37)Aktuelle Rezension von: kassandra1010Die Kriege 542 n. Chr. zwischen den Gothen und Franken sind unerbittlich, es kann nur zu einem Ende führen, wenn untereinander geheiratet wird.
Somit kommt es zur Hochzeit zwischen Brunichild, Gothin und dem kriegslustigen Sigibert, Franke. Dessen Brüder & er tragen andauernde Erbstreitigkeiten mit Krieg aus. Chilperich, Sigiberts Bruder will aber nur eins, Brunichild und Sigiberts Land.
Intrigen werden gesponnen, ein verarmter Landadliger namens Wittiges taucht auf und scheint die Rettung zu sein. Aber er ist jung, muss noch viel lernen, u. a. auch, dass man die Finger von Königin Brunichild lässt.
Wittiges steigt auf, macht sich Feinde. Die Kreise der Intrigen ziehen sich enger zusammen und Brunichhild gerät in Gefahr.
Gut geschriebene Geschichtsstory, in der es mir persönlich zuviel um Sex geht. Der Krieg und das Leben damals scheint hier nicht so wichtig zu sein. Gut lesbar. - Jonny Halberg
Über alle Ufer
(7)Aktuelle Rezension von: emeraldeyeEin Dorf in Norwegen, karg und arm. Die Bewohner fristen ihr Leben auf wenig ertragreichen Höfen. Langeweile und Neid beherrschen ihren Alltag. Jedes Jahr bringt die Schneeschmelze ein Hochwasser und jedes Jahr ist der Hof von Robert und seiner Familie bisher verschont geblieben. Dieses Jahr sieht es jedoch anders aus. Die Familie muß ihren Hof verlassen und weiß nicht, ob sie wieder zurückkehren kann. Im Exil brechen lange schon schwelende Konflikte zwischen den Brüdern Robert und Hugo auf. Hugo, der Strebsame, Verschlossene will den Hof mit allen Mitteln für sich, während Robert, der Alkoholprobleme hat und unentschlossen ist, ihn daran zu hindern versucht. Dies alles ist in einer nüchternen, einfachen Sprache erzählt, wie ich sie als typisch für nordische Autoren kennengelernt habe. Nichtsdestotrotz birgt die Geschichte ordentlichen Sprengstoff...... - Susanne Schomann
Wilder Wacholder
(34)Aktuelle Rezension von: leseHuhnWilder Wacholder von Susanne Schomann
erschienen bei Edel Elemets im Mai 2019
Klappentext
Die grünen Hügel von Cornwall hat Isabell Valentine gegen die blühende Heide von Lunau eingetauscht: Nach dem Unfalltod ihres Mannes wagt sie in der Lüneburger Heide einen Neuanfang: Beruflich mit ihren Modetorten, privat ist da Dr. Kjell Loewenthal. Aber der Landarzt von Lunau ist ein Mann, der sich auf keine feste Beziehung einlassen will, auch wenn seine Blicke in kostbaren Momenten etwas zu versprechen scheinen, an das Isabell nach all den Tränen nicht mehr glauben konnte. Es duftet nach wildem Wacholder, als Kjell sie zum ersten Mal küsst. Und er ist für sie da, als die Vergangenheit sie einholt – und ihr Glück unter dem weiten Heidehimmel in Gefahr gerät.
Meine Meinung
Der Schreibstil der Autorin ist leicht und angenehm zu lesen. Die Beschreibungen der Landschaften lassen einen vor Ort dabei sein. Und auch die Protagonisten sind gut vorstellbar.
Isabell, sie ist eine nette und liebe noch junge Frau, die ein schweres Schicksal in Cornwall erlitten hat, aber durch Kjell erwacht sie wieder zum Leben.
Kjell, ein Bild von einem Mann, da wird jede Frau im Dorf neidisch, er ist sich seiner Gefühle nicht sicher, aber sein Herz treibt ihn immer wieder zu Isabell.
Die Geschichte hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Nur zum Schluss war es mir zu Action geladen. Ein wenig too much. Aber ich vergebe gerne 3,5 Sterne ⭐⭐⭐ und eine Leseempfehlung für Liebesromaneliebhaber.
- Dorothy Gies McGuigan
Familie Habsburg 1273-1918
(5)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisDie Autorin lässt die Leser in die Geschichte einer Dynastie eintauchen, die von 1273-1918 über weite Teile Europas herrschte.
Das Buch liest sich leicht und flüssig. Das eine oder andere Mal hat es natürlich eine kleine Länge. Vielleicht liegt es aber am Herrscher, der ein wenig langweilig war.
Die, für viele Menschen als trocken empfundene Geschichte, wird hier durch eine Menge Histörchen und Anekdoten ergänzt. Nicht immer sind diese Einschübe historisch korrekt.
Das stört natürlich „echte“ Historiker. Die mögen bitte andere Werke zu Rate ziehen.
Meine Ausgabe ist von 1996. Ob in der Neuauflage der Stammbaum nachgezogen wurde, weiß ich nicht. Die meisten Kinder des letzten Kaisers, Karl, wie z.B. der letzte Thronfolger Otto, sind inzwischen ja auch verstorben.
Das aktuelle Oberhaupt der Familie ist nun Otto von Habsburgs ältester Sohn, Karl Habsburg-Lothringen. - Claudia Schmid
Blumenfieber
(5)Aktuelle Rezension von: Taluzi„Blumenfieber“ von Claudia Schmid ist der Krimi, der auf der Bundesgartenschau in Mannheim spielt.
Ich zügelte meine Neugier und las den Krimi zwischen meinen beiden Besuchen auf der Buga. So hatte ich beim Lesen die Schauplätze, die im Buch erwähnt werden noch lebendiger vor mir und bei meinem zweiten Besuch konnte ich bewusst noch mal einige Plätze abgehen.
Die Protagonistin Edelgard unterstützt ihre Freundinnen Wiebke und Tamara im „Bücherhimmel“. Gemeinsam wohnen sie in Heidelberg. Edelgard freut sich, weil sie so dichter bei ihrem Sohn Julian ist. Leider wird ihr Mutterglück getrübt, da Julians Freundin Frieda aus Stockholm auch anreist. Sie hätte gerne ihren Sohn für sich alleine gehabt. Aber sie bekommt Hoffnung, denn Julians Freundin verschwindet plötzlich spurlos. Dennoch hat Julian keine Zeit, da seine Firma verantwortlich ist für den Unfall mit dem autonom fahrenden Bus. Und wie es typisch für Edelgard ist, juckt es ihr in den Fingern Licht ins Dunkel zu bringen.
„Blumenfieber“ ist ein unterhaltsamer Krimi, der sich gut lesen lässt. Die Figuren sind vielfältig und liebenswert. Besonders Edelgard ist eine ungewöhnliche Persönlichkeit. Sie ist neugierig, hartnäckig und irgendwie auch ein bisschen zynisch. Aber das macht sie aus. Besonders mit ihrer Neugierde mischt sie sich in alles ein und durch ihre mütterliche Art, kommt sie an vielfältige Informationen.
Die Autorin lässt nebenbei die Bundesgartenschau, Mannheim und Heidelberg lebendig werden. Ich mag die Gegend sehr und fahre ein- bis zweimal aus dem Norden dort hin.
Besonders neugierig war ich auf dem autonom fahrenden Bus, der in dem Krimi erwähnt wird. Den mit diesem Bus konnten die Besucher auf der Bundesgartenschau in Mannheim fahren. Wenn er fuhr. Bei meinen beiden Besuchen fuhr er leider nicht.
Auch wenn die Bundesgartenschau nun zu Ende ist, kann ich das Buch nur empfehlen. Es macht Spaß gemeinsam mit Edelgard zu ermitteln und mitzufiebern.
- Eva Reichmann
Der Tandler und der Tod
(20)Aktuelle Rezension von: krimi_wahnsinnInhalt:
Sebastian Tandler bekommt nach einer längeren Durststrecke endlich wieder einen Auftrag. Es soll ein altes Schloss entrümpeln und am besten sofort anfangen. Doch Tandler beschleicht ein etwas ungutes Gefühl, da der Hausherr ihm nicht ganz sympathisch erscheint. Trotzdem nimmt der Tandler den Auftrag an und zusammen mit seinen Freunden beginnt er das alte Gemäuer auszuräumen. Noch ahnt er aber nicht, in welche Abgründe ihn dieser Auftrag reißt. Hinzu kommt außerdem Isis Bruckner, die als Gesellschafterin fungiert. Nach erster Skepsis kommen Isis und der Tandler ein wenig näher und so erfährt er auch einiges über das Linzer Schloss. Als der Tandler dann aber Briefe findet, die auf ein Verbrechen hindeuten und kurz danach die ältere Besitzerin des Schlosses Tod im Pflegeheim vorgefunden wird, ahnt er nichts Gutes.
Meinung:
Das Cover finde ich sehr schön gestaltet und auch der Klappentext hat mir zugesagt. Jedoch bin ich auch nach anfänglichen Schwierigkeiten nicht ganz warm geworden mit dem Buch. Der Schreibstil ist teilweise ziemlich anstrengend zu lesen und auch die ganzen Wiederholungen der Namen und Protagonisten erschien mir persönlich etwas too much. Sebastian Tandler und seine Freunde sowie Isis fand ich ganz sympathisch, aber ich konnte auch hier keine Bindung zu ihnen aufbauen. Das Buch selbst war gespickt mit mitunter historischen Informationen über Linz, was ich ganz gut fand. Spannung war zwar vorhanden, diese wollte sich bei mir aber nicht richtig einstellen. Auch das Ende habe ich ehrlich gesagt schon am Anfang des Buches erwartet. Ich muss leider insgesamt sagen, dass mich das Buch bedauerlicherweise nicht abgeholt hat. - 8
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