Bücher mit dem Tag "erdsee"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "erdsee" gekennzeichnet haben.

9 Bücher

  1. Cover des Buches Erdsee (ISBN: 9783596701605)
    Ursula K. Le Guin

    Erdsee

     (216)
    Aktuelle Rezension von: Ophiuchus

    Ursula K. Le Guins "Erdsee" entführt den Leser in eine Welt voller Magie, Abenteuer und moralischer Komplexität. Diese epische Fantasy-Saga ist ein zeitloser Klassiker, der sowohl junge Leser als auch Erwachsene gleichermaßen in seinen Bann zieht.

    Die Handlung folgt dem jungen Ged, einem begabten Zaubererlehrling, der auf der abgelegenen Insel Gont lebt. Ged besitzt eine außergewöhnliche magische Begabung, doch seine übermütigen Experimente führen zu einer Katastrophe, die ihn dazu zwingt, sich auf eine Reise zu begeben, um seine Fehler wiedergutzumachen und die dunklen Mächte, die er freigesetzt hat, zu bezwingen. Auf seiner Reise durch Erdsee trifft Ged auf eine Vielzahl faszinierender Charaktere und entdeckt die wahren Geheimnisse der Magie und des Lebens.

    Le Guin schafft in "Erdsee" eine unglaublich immersive Welt, die reich an kulturellen Nuancen und philosophischen Themen ist. Ihre Prosa ist elegant und einfühlsam, und sie entwirft komplexe Charaktere, deren innerer Konflikt den Leser zutiefst berührt. Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie Le Guin Themen wie Machtmissbrauch, Identität und Selbstakzeptanz in die Handlung einwebt, was "Erdsee" zu einer tiefgründigen Lektüre macht, die lange nachwirkt.

    Darüber hinaus bietet "Erdsee" eine meisterhafte Darstellung von Magie, die nicht nur als Werkzeug zur Manipulation der physischen Welt dient, sondern auch als Metapher für die menschliche Seele und ihre Verbindung zur Natur. Die Magie in diesem Buch ist sowohl faszinierend als auch gefährlich, und Le Guin erkundet ihre verschiedenen Facetten auf eine Weise, die den Leser zum Nachdenken anregt.

    Insgesamt ist "Erdsee" ein zeitloser Klassiker der Fantasy-Literatur, der mit seiner tiefgründigen Handlung, seinen komplexen Charakteren und seiner einfühlsamen Prosa fesselt. Ursula K. Le Guin hat eine Welt geschaffen, die den Leser verzaubert und gleichzeitig zum Nachdenken anregt. Dieses Buch ist ein absolutes Muss für jeden Fan von Fantasy-Literatur und für alle, die auf der Suche nach einer fesselnden und bereichernden Leseerfahrung sind.

  2. Cover des Buches Erdsee (ISBN: 9783596704057)
    Ursula K. Le Guin

    Erdsee

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Aleshanee

    Seit langer Zeit schon wollte ich die Bücher über die geheimnisvolle Inselwelt Erdsee lesen und ich freu mich, dass ich die erste Trilogie endlich für mich entdeckt habe.
    In den 1970 Jahren wurde die erste Geschichte geschrieben von einer Frau, die sich zur damaligen Zeit vor allem im Science Fiction Bereich einen Namen gemacht hat und die lange Riege der schreibenden Männer durchbrochen hat.
    Die Themen in diesen Büchern sind wichtig, berührend und mit viel Feingefühl umgesetzt - ohne aufdringlich zu wirken und oft nur zwischen den Zeilen spürbar. Ein großartiger Stil, der die vielen Inseln dieser Welt zum Leben erweckt und uns eine Reise ermöglicht, die uns mit den Protagonisten durch innere und äußere Kämpfe führt, aber auch die Gesellschaft der damaligen (und heutigen) Zeit widerspiegelt.

    Ein Magier von Erdsee
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    Duri wächst in einem etwas lieblosen Zuhause aus unter der harten Hand seines Vaters, dem Dorfschmied. Als seine Tante allerdings merkt, dass er magisch begabt ist, verrät sie ihm allerhand Zaubersprüche, die allerdings auf kleine Alltäglichkeiten beschränkt sind und viele Zauberkundige beherrschen.
    Duri wird sehr stolz auf sein Können und durch eine raffinierte Rettung wird ein Magier auf ihn aufmerksam, der ihm seinen "wahren Namen" gibt.

    Das mit den Namen und der Magie dahinter fand ich sehr spannend! Hab ich zwar schon öfter gelesen, aber eben in neueren Büchern. Damals war das sicher noch komplett frisch und unverbraucht und die Macht, die jemand bekommt, wenn er den "wahren" (und geheimen) Namen kennt, hatte eine reizvolle und wichtige Komponente im Verlauf der Geschichte.

    Duri, mit dem neuen Namen Ged, soll ein großer Magier werden, schießt aber bald über sein Ziel hinaus. Sein Stolz und seine Überheblichkeit, die ihn anfangs auch eher unsympathisch wirken lassen, beschwören ein Unheil herauf, dem er nicht mehr entfliehen kann.
    Die Entwicklung von dem selbstgefälligen Jungen zu einem in sich gekehrten und geläuterten jungen Mann war großartig zu verfolgen und hat mich über weite Wege schon einige Inseln dieser Welt kennenlernen lassen.
    Auch die Freundschaft mit Vetsch, einem anderen Zauberkundigen, war ein wichtiger Grundstein in Geds Leben und ohne ihn und seinen alten Mentor hätte er wohl nicht geschafft, was ihm letztendlich gelungen ist.

    Übrigens gibt es auch ein tolles Nachwort der Autorin, dass ich mit Neugier gelesen habe. Ihre Sicht auf die damalige Zeit, als das Buch entstand (1967), in der z. B. der Protagonist Ged eine dunkle Hautfarbe hat, was aber nicht auf dem Cover gezeigt und größtenteils nicht mal wahrgenommen wurde - wie auch ihre Weigerung, für Fantasy als Kernthema immer Kriege und Schlachten herhalten zu lassen. Vor allem auch da diese Geschichte ja eher für ein jüngeres Publikum (Jugendliche) gedacht war. Die Suche nach sich selbst, das Erkennen und Annehmen, wer man ist, mit allen Stärken und Schwächen, kann ebenfalls ein schwieriges "Kampf" sein - mit einem umso schöneren Ziel.


    Die Gräber von Atuan
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    In dieser Geschichte befinden wir uns auf einer eher öden Insel im Reich Kargan. Hier haben die uralten, dunklen Götter der Namenlosen noch ein großes Gewicht und so geschieht es, dass die Priesterin der Gräber von Atuan schon über Jahrhunderte über die Tempelstätte herrscht. Ihre Wiedergeburt wird in jungen Mädchen gesucht, die zum Todeszeitpunkt der alten Priesterin geboren wurden und so gerät schließlich Tenar im Alter von 5 Jahren in die Obhut dieser Gemeinschaft.
    Nach einem Jahr wird sie in einer Zeremonie "verzehrt" und zu Arha, so dass ihr altes Leben verschwindet und sie in der Rolle als wiedergeborene Priesterin den Willen der Namenlosen ausübt.

    Hier haben wir also ein Mädchen als Protagonistin, das wir beim Aufwachsen begleiten. Einem Leben, das geprägt ist von Pflicht, strengen Regeln und Routine. Doch Arha hat auch eine große Macht, das einzige, an dem sie sich festzuklammern versteht in dem lieblosen Kreis der Gläubigen - und ihr auch erliegt. In ihrer Einsamkeit und dieser immensen Bürde leidet sie sehr unter dem Druck, der auf ihr lastet, außen zu stehen und nirgends wirklich dazu zu gehören. Dazu kommt, dass sie keine Schwäche zeigen möchte und trotzdem tief im Inneren danach lechzt, Anerkennung und Lob zu bekommen.

    Als dann eines Tages etwas völlig unerwartetes passiert, gerät alles ins Wanken, woran sie bisher geglaubt hat und sie muss eine Entscheidung treffen, die ihre Zukunft in zwei Wege teilt.

    Während im ersten Band der Kampf gegen die innere Dunkelheit das Hauptthema ist, wirkt hier das namenlose Grauen im Außen, die undurchdringliche Düsternis und Hoffnungslosigkeit: grausam und tödlich. Doch auch das gehört zum Leben, denn ohne die Dunkelheit findet man auch kein Licht. Die Autorin hat das hier so genial beschrieben und mit viel Liebe zum Detail geschrieben, so dass man regelrecht eingesogen wird in diese kleine Welt, in der Arha zu bestehen versucht.

    Auch hier gibt es ein Nachwort, in der die Autorin darauf eingeht, wie die Idee hierzu entstanden ist und wie diese weibliche Hauptrolle in einer Zeit, in der es im Fantasygenre wenige weibliche Heldinnen gab, erwachsen ist. Lohnt sich auf jeden Fall zu lesen!

    Freiheit ist eine schwere Last und eine seltsame Bürde für die Seele, die sie auf sich nimmt. Sie ist nicht leicht. Sie ist kein Geschenk, das man bekommt, sondern eine Entscheidung, die man trifft, und die Entscheidung kann hart sein.
    Zitat Seite 319

    Das fernste Ufer
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    Arren, ein Königssohn aus Enlad, kommt auf die Insel Rokh mit einer wichtigen Botschaft: Die Zauberer verlieren ihre Magie, ihre Worte, die wahren Namen. Doch nicht nur dort schleicht sich diese Verlorenheit ein, denn von überall her dringen ähnliche Nachrichten durch, die die Meister Magier nicht so recht einzuschätzen wissen.

    Der Erzmagier jedoch nimmt Arren mit auf eine Reise, um diesen Entwicklungen auf den Grund zu gehen.

    Mit Arren haben wir einen stolzen und tapferen jungen Mann, der gerne im Dienste des Erzmagiers steht und von Beginn an eine tiefe Verbundenheit mit ihm verspürt. Umso schlimmer für ihn, als er auf dieser Reise in die entlegensten Gegenden des Inselreiches kommt und leise Zweifel auftauchen - an der Macht des Magiers und am Sinn der Reise, dessen Ziel ihnen lange unbekannt ist.

    Hier lernen wir etwas mehr von Erdsee kennen. Verschiedene Völker mit ihren ganz eigenen Lebensstilen und Bräuchen - und alle von ihnen scheinen von dieser neuen "Seuche" befallen zu sein, die sie etwas suchen lässt, dass jedoch nie erreichbar zu sein scheint.
    Diese Inseln und die Lebensweisen kennen zu lernen war spannend und beinhaltet viele originelle Ideen. Wobei auch hier wieder die beiden Protagonisten im Vordergrund stehen, die auf ihrer Reise zu verstehen versuchen, was mit ihrer Welt passiert.

    Auch die Drachen haben einen Auftritt, die in ihrer Bedeutung als uralte, ewige Wesen imposant wirken und man sie fast schon vor sich sieht, wie sie sich elegant und kraftvoll durch die Lüfte schwingen. Obwohl man sie etwas besser kennenlernt bleiben sie einem doch fern, was ihre mystische Größe noch unterstreicht.

    Die Themen sind allgegenwärtig: das Gute und das Böse, das Licht und die Dunkelheit, das Leben und der Tod -> und das Streben nach Unsterblichkeit. Im Nachwort spürt man, wie die Autorin viele aktuelle Themen der Gesellschaft mit hineingewoben hat und wie sehr sie sich mit ihrer Geschichte auseinander gesetzt hat. Wie viele andere hat sie sich nicht von Anfang an festgesetzt wohin ihr Weg führen wird, sondern hat sich von den Charakteren leiten lassen, mit denen sie zusammen die vielen Abenteuer durchlebt hat.

    Ich hab mir auch viele tolle Zitate notiert, von denen ich euch drei gerne zeigen möchte:

    "... aber wenn wir nach Macht über das Leben streben - nach grenzenlosem Reichtum, uneingeschränkter Sicherheit oder Unsterblichkeit - dann entwickelt sich Verlangen zur Gier. Und wenn Wissen sich in den Dienst dieser Gier begibt, kommt das Böse. Dann kippt das Gleichgewicht der Welt, und Zerfall drückt die Waage nach unten."
    Zitat Seite 371

    "... ich weiß, dass es nur eine Macht gibt, die echt ist und die es sich zu haben lohnt. Und das ist die Macht, nicht zu nehmen, sondern hinzunehmen."
    Zitat Seite 468

    "Um das Licht einer Kerze zu sehen, muss man sie in die Dunkelheit tragen."
    Zitat Seite 47

    Viele großartige, berührende Botschaften. Gerade die letzte hat mich nicht losgelassen und zum Nachdenken gebracht. Denn ein Licht in hellen Räumen mag zwar strahlen, bewirkt aber nicht viel. Wenn es sich aber ins Dunkel wagt, kann es manches erhellen und Hoffnung schenken, das in der Düsternis gefangen war.

    Als Bonus gibts am Ende noch zwei tolle Kurzgeschichten und interessante Einblicke auf die Völker, Sprachen und Entwicklungen in Erdsee, sowie der Drachen und der Magie.


    Mein Fazit
    ☼☼☼☼☼☼

    Man merkt hier einen anderen Stil, als den man heutzutage in dem Genre gewohnt ist - und ich bin davon sehr begeistert! Auch wenn man die Welt kennenlernt lenkt sie den Fokus auf die jungen Protagonisten, die anfangs in ihren bisherigen Erfahrungen feststecken und erst durch neue Wege und Begegnungen lernen, ihre Sicht über den Tellerrand zu heben. Dazu kommen aber auch große Themen, die jeden Menschen mal mehr, mal weniger bewegen, Themen zur Gesellschaft und dem Leben an sich - alles eingebettet in eine großartige magische Welt von Erdsee und einer Spannung, die ohne Action oder blutrünstige Kriege auskommt.

  3. Cover des Buches Das ferne Ufer: Der Erdsee-Zyklus 3 (ISBN: 9783492962278)
    Ursula K. Le Guin

    Das ferne Ufer: Der Erdsee-Zyklus 3

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Quaaltagh

    Fantasy-Geschichten haben mich seit jeher fasziniert, bieten sie doch den Autoren die Möglichkeit, völlig neue Welten zu kreieren, die durchaus auch einmal fern jeglicher Vorstellungskraft liegen dürfen. Dennoch gibt es in der Fantasy Elemente, die, geboren aus Sagen und Mythen, immer wieder in Erscheinung treten. Zauberer, Drachen und sagenhafte Ritter sind drei populäre Beispiele dafür. Und genau um diese Gruppe von Fabelwesen geht es in dem Roman »Das ferne Ufer« von Ursula K. LeGuin, das ich in der Film-Ausgabe, übersetzt von Margot Paronis, gelesen habe. Zu der im Umschlagtext erwähnten Verfilmung als Animationsabenteuer konnte ich allerdings keine Informationen finden.

    Die Autorin

    Ursula K. Le Guin hat sich sowohl als erfolgreiche Fantasy-Autorin, als auch in anderen Genres einen Namen gemacht. Die 1929 in Berkeley, Kalifornien, geborene Tochter einer Schriftstellerin und eines Professors für Anthropologie veröffentlichte 1968 mit „Der Magier der Erdsee“ den ersten Teil einer Saga, die zu einer der Beeindruckendsten in der Fantasy-Literatur zählt. Eine weitere preisgekrönte Romanserie ist der 1966 mit „Rocannons Welt“ erstmals erschienene Hainish-Zyklus. Außerdem veröffentlichte sie zahlreiche Kinderbücher, verschiedene Kurzgeschichtensammlungen, Science-Fiction-Romane und einiges mehr. Für ihre Werke erhielt sie viele Ehrungen und Preise, zu denen unter anderem der Nebula- und der Hugo-Award zählen.

    Die Story

    Ged, der Erzmagier von Rok, begibt sich gemeinsam mit dem Königssohn Arren auf eine abenteuerliche Reise. Es droht eine unbekannte Gefahr für Erdsee und für das Fortbestehen der Magie. Berichte haben sie erreicht, wonach immer mehr Magier ihre Fähigkeiten verlieren. Die Menschen um sie herum verfallen in Apathie und beginnen, Haus und Hof zu vernachlässigen. Ged und Arren wollen die Ursache herausfinden und die drohende Vernichtung von Erdsee verhindern.

    Wie ein Zauber, der sehr langsam wirkt

    Mit der Erdsee-Saga hat LeGuin eine faszinierende Welt erdacht, die wie geschaffen ist für die Freunde klassischer Fantasy. Auch ich habe bereits das eine oder andere Buch davon gelesen und habe mich meist sehr gut unterhalten. Doch der Roman »Das ferne Ufer« entwickelt sich ein wenig zäher, als gewohnt. Zunächst muss man sich an den arg gestelzten Schreibstil gewöhnen, der zwar eigentlich zur Geschichte passt, aber den Lesefluss doch etwas behindert. Auch mit den Protagonisten Ged und Arren wird man eine ganze Weile nicht warm, was vielleicht daran liegt, dass man unter den Hauptfiguren stets eine Person sucht, in die man sich hineindenken, mit der man sich identifizieren kann. Die beiden wirken jedoch zu kühl und distanziert. Sie buhlen damit nicht unbedingt um Sympathie beim Leser. Mit Ausnahme weniger Szenen wohnt der gesamten Geschichte zudem eine gewisse Kälte inne, die auch durch die Liebe des jungen Arren zu seinem Meister nicht erwärmt werden kann.

    Die phantastischen Abenteuer der beiden nehmen dann aber in der zweiten Hälfte an Fahrt auf. Das Floßvolk, die Drachen und das Land der Toten sind faszinierende und phantasievolle Episoden, die fesseln und dem Roman am Ende schließlich die nötige Daseinsberechtigung geben. Doch bis es soweit ist, vergeht sehr viel Zeit, die schnell auch mal in Langeweile umschlägt. Denn leider sorgen auch die Handlungsweisen der Protagonisten mehr für Verwirrung, als dass sie die Geschichte vorantreiben. So erschließt sich zunächst nicht unbedingt, weshalb sich Arren zeitweise so wankelmütig, hin und her gerissen zwischen Liebe und Ablehnung, gegenüber Ged zeigt. Die Erkenntnis kommt erst später. Auch die Launen von Ged, die eine auf den ersten Blick anlasslose Spannbreite von mürrisch und verschlossen bis hin zu himmelhoch jauchzend besitzt, sind zunächst schwer verständlich.

    Die Atmosphären der verschiedenen Schauplätze, die Ged und Arren im Laufe der Reise besuchen, spielen gekonnt mit der latente Bedrohung. Während bedrückende Szenen das Gefühl von Gefahr noch verstärken, dienen solche voller Licht und Fröhlichkeit als kurze Entspannung vor dem nächsten Angriff der Dunkelheit.

    Fazit

    Insgesamt ist »Das ferne Ufer« jedoch ein recht schwaches Buch der Erdsee-Saga. Bis zur Hälfte ist es recht zäh und düster. Erst im zweiten Teil entfaltet sich eine phantastische Welt, wie man sie von LeGuin eigentlich kennt. Möglicherweise liegt die Schwäche des Romans in dem Versuch, die Dramaturgie an die Gesetzmäßigkeiten eines Films anzupassen. Dem Plot war es allerdings nicht sonderlich zuträglich.

    Insofern ist der »Das ferne Ufer« ein etwas langatmiger und wegen seiner gestelzten Sprache auch nicht unbedingt leicht zu lesender, klassischer Fantasy-Roman. Für Freunde des Genres und der Autorin ist er sicherlich zu empfehlen. Wer mehr Handlung und Action erwartet, wird möglicherweise enttäuscht oder muss einen langen Atem haben.

  4. Cover des Buches Rückkehr nach Erdsee (ISBN: 9783492280464)
  5. Cover des Buches Das Vermächtnis von Erdsee (ISBN: 9783492280181)
    Ursula K. Le Guin

    Das Vermächtnis von Erdsee

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Geheimnisse des finsteren Zeitalters. Wie wurde die Zauberschule auf Rok zu dem Zufluchtsort der Magie? Wie kann die Tochter des Drachen die Welt retten? Und was ist der Preis der Magie?

    Hintergrundgeschichten zum Erdsee-Zyklus und neue aufregende Abenteuer in einer magischen Welt sind in diesem Kurzgeschichtenband zu finden. Die Welt von Erdsee ist ein vielschichtiger Entwurf, der immer Neues entdecken lässt und erschreckend glaubwürdig, Menschen und Magier in Szene setzt.

     Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen. Sofort bin ich wieder in diese magische Welt eingetaucht, in der Magie an Namen gebunden und Menschen wie Zauberer fest an ihre Bedürfnisse und Ambitionen gekettet sind, mit Regeln, die sie so gerne brechen würden. Ein tolles Fantasybuch und jedem Fan der Erdsee und phantastischer Kurzgeschichten nur zu empfehlen!

  6. Cover des Buches Ein Magier von Erdsee (ISBN: 9783104910635)
    Ursula K. Le Guin

    Ein Magier von Erdsee

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Die Erdsee-Saga stand schon seeehr lange auf meiner Wunschliste. Das Cover der neuen Ausgabe hat mich sofort angesprochen und so entschied ich mich dazu, das Buch endlich zu lesen. Meine Rezension bezieht sich nicht auf die Gesamtausgabe, sondern auf Buch eins von sechs im Kindle-Format.

    Die Illustrationen, die in der Druckausgabe jeweils eine Doppelseite einnehmen, wurden in das Kindle-Format übernommen und waren hier natürlich viel kleiner. Das fand ich aber gar nicht schlimm, weil man immer noch alles gut erkennen konnte.

    Die Geschichte wird in den ca. 200 Seiten erzählt. Die Erzählung beginnt als Ged noch ein kleiner Junge ist und endet kurz bevor er 20 wird. Es passiert eine Menge und somit hält sich der Leser an den einzelnen Stationen seines Lebens nicht allzu lange auf. Für mich war der Umfang des Buches perfekt. Es gibt keine Längen und man erfährt schnell, wie es mit Ged weitergeht. Die Inselwelt von Erdsee ist toll erdacht. Es ist hilfreich beim Lesen eine Karte dazuzunehmen und zu schauen, wo man sich gerade aufhält.

    Geds Entwicklung im Laufe des Buchs fand ich besonders gut. Anfangs mochte ich ihn gar nicht, aber zum Ende hin mochte ich ihn sehr. Durch seine Erfahrungen ist er erwachsen geworden.

    Ich kann das Buch jedem empfehlen, der High Fantasy mag, aber nicht über große Kriege lesen will.

    Interessante Infos zum Aussehen der Inselbewohner kann man zum Schluss im Autorenkommentar lesen.
  7. Cover des Buches Der Magier der Erdsee: Der Erdsee-Zyklus 1 (ISBN: 9783492962254)
    Ursula K. Le Guin

    Der Magier der Erdsee: Der Erdsee-Zyklus 1

     (95)
    Aktuelle Rezension von: ariadne

    Ich kann nicht wirklich behaupten, dass mir Der Magier der Erdsee gefallen hat. Es war an sich ok, aber so richtig mitreißend und fesselnd war es nicht, was vielleicht auch an der Kürze des Buches lag.

    Die Geschichte um Ged den Magier, fand ich etwas unausgereift, manche Szenen und Kapitel episodenhaft erzählt und es ging halt von Punkt A nach B.

    Schade, aber ich glaube ich werde mir die Folgebände nicht antun.

    Mein erstes Buch von Ursula K. Le Guin und ich hoffe ihre Sci-Fi Bücher sind nicht auch so enttäuschend.

  8. Cover des Buches Atlas literarischer Orte (ISBN: 9783957282569)
    Cris F. Oliver

    Atlas literarischer Orte

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Fernweh_nach_Zamonien

    Inhalt:

    Über literarische Figuren wird oft gesprochen und viel geschrieben.

    Höchste Zeit also einen genauen Blick zu werfen auf die fantastischen Welten, in denen Alice, Peter Pan oder Willy Wonka leben:

    Mittelerde, Hogwarts, Narnia, Camelot, Gotham City, die Smaragdstadt in Oz oder die Bakerstreet in London uvm.

    Eine faszinierende Reise zu den verschiedensten Orten der Literaturgeschichte!


    Altersempfehlung:

    ab 9 Jahre 


    Illustrationen:

    Die zweifarbigen, ganzseitigen Karten sind eindrucksvoll gestaltet. 

    Zusätzlich leiten kleine Vignetten die Kapitel ein oder ergänzen die Texte.


    Mein Eindruck:

    Mit Büchern in fremde Welten zu verreisen ist großartig!

    Dieses Werk widmet sich ausschließlich den Besonderheiten der phantasievoll erdachten und mit Herz und Charme gestalteten Orte.

    Aufgebaut wie ein Reiseführer können alle Liebhaber fantastischer Literatur - diesem eindrucksvollen Atlas sei Dank - nun noch tiefer eintauchen in andere Welten. 

    Ganz gleich ob die Villa Kunterbunt von Pippi Langstrumpf oder das Wunderland von Alice hier wird jedem Ort gleich viel Platz gewährt. Beginnend mit einer kurzen Einführung in die Welt und einer Karte (wichtige Punkte und Empfehlungen) finden sich Hintergrundinformationen zur Geschichte und zum kreativen Kopf dahinter. 

    Man kann auf diese Weise bereits besuchte Orte wiederentdecken oder unbekannte Welten erforschen.

    Witzige Hinweise, Warnungen und originelle Ergänzungen (z. B. Packliste für eine Reise zum Mittelpunkt der Erde) lockern das Gelesene auf und sorgen immer wieder für Unterhaltung.

    Ein unterhaltsamer und außergewöhnlicher Reiseführer!


    Fazit:

    Eine bildgewaltige Hommage an fantastische Welten, in die man immer wieder gerne eintaucht.

    Der Atlas lädt ein zum Schwelgen in Erinnerungen aber auch zum Entdecken neuer literarischer Orte.


    ...

    Rezensiertes Buch: "Atlas literarischer Orte - von Wunderland bis Mittelerde" aus dem Jahr 2019

  9. Cover des Buches Tehanu: Der Erdsee-Zyklus 4 (ISBN: 9783492962285)
    Ursula K. Le Guin

    Tehanu: Der Erdsee-Zyklus 4

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    In meiner Rezension zu „Erdsee“ bemängelte ich, dass Ursula K. Le Guins Universum erschreckend sexistisch ist. Mit dieser Kritik bin ich nicht allein. Soweit ich es aus den bestehenden Rezensionen anderer Leser_innen herauslesen konnte, wurde Le Guin für den grassierenden Sexismus in Erdsee generell stark kritisiert. Vielleicht entschied sie sich deshalb, 18 Jahre nach dem Erscheinen von „Das ferne Ufer“, nach Erdsee zurückzukehren. „Tehanu“ ist der vierte Band der „Erdsee“-Saga und fokussiert erstmals die weibliche Perspektive: im Mittelpunkt steht die ehemalige Priesterin Tenar, die mittlerweile in Gont lebt.

    Einst verließ Tenar an der Seite von Ged ihr Land, um im Licht der Freiheit zu leben. Obwohl sie bei Ogion in die Lehre hätte gehen können, entschied sich Tenar für ein bodenständiges Leben als fürsorgliche Ehefrau und Mutter. Lange Zeit führte sie eine einfache, aber glückliche Existenz. Eines Tages erreicht Tenar die Kunde von einem kleinen Waisenmädchen, das bei lebendigem Leibe verbrannt wurde. Furchtbare Wunden entstellen das Kind. Entsetzt öffnet Tenar ihr Herz und nimmt die Kleine in dem Wissen bei sich auf, dass sie niemals ganz normal sein wird, ebenso wenig wie sie selbst. Sie gibt ihr den Namen Therru. Jahre später liegt Ogion im Sterben. Sofort reisen Tenar und Therru zum Falkennest, um sich zu verabschieden. Doch Erdsee verändert sich, ist kein sicherer Ort mehr für eine Witwe und ihre junge Tochter. Als die Vergangenheit Tenar und Therru einholt, offenbart sich das hässliche Antlitz der Welt und erweckt in Therru Kräfte, die vom Feuer geschmiedet wurden.

    Ursula K. Le Guin hat ganze Arbeit geleistet. „Tehanu“ ist ein Buch mit einer starken, weiblichen Stimme, die sich zweifellos für den Feminismus ausspricht und das Machtgefälle der Geschlechter in Erdsee mutig anprangert. Ich bewundere, wie kritisch sich die Autorin mit ihrem eigenen Werk auseinandersetzt, wie furchtlos und ehrlich sie die Aspekte ans Licht zerrt, die sie 20 Jahre zuvor vermutlich nicht einmal hinterfragte. „Tehanu“ ist der Beweis ihrer persönlichen Entwicklung, die ich einfach anerkennen muss. Ich kann nicht nachvollziehen, dass es offenbar Leser_innen gab, die sich am femininen Grundtenor des Romans störten. Wie viele Bücher wurden von Männern geschrieben, die schier bersten vor Testosteron und maskulinen Einflüssen? Wieso sollte es ein Problem sein, dass eine Frau ein ebenso Östrogen-geprägtes Buch schreibt? Ich fand es erfrischend, dass alle Frauen in „Tehanu“ wertvoll und individuell beschrieben sind, sei es nun Tenar, die verrückte Hexe Moss oder die geistig zurückgebliebene Heather. Lange genug waren weibliche Figuren in der High Fantasy lediglich schmückendes Beiwerk; für mich ist ein frauenzentriertes Buch dieses Genres daher ein kleiner Meilenstein. Zugegeben, Männer kommen in „Tehanu“ nicht gut weg, aber ich bin nicht der Meinung, dass Le Guin in ihrer Darstellung übertrieben hätte, weil sie auf diese Weise lediglich betont, wie schwer es eine alleinstehende Frau und ihre kleine Tochter, die niemals wie andere Kinder sein wird, in dieser männerdominierten Welt haben. In Erdsee ist ihr Ruf das höchste Gut, das eine Frau besitzt. Dieser hängt maßgeblich von der Einhaltung gewisser Normen und der subjektiven Wertschätzung Außenstehender ab. Während Männer stets Vorschusslorbeeren erhalten, brauchen Frauen Bestätigung von außen, um zu beweisen, dass sie ehrbar und glaubwürdig sind. Frauen wird erst einmal grundsätzlich mit Misstrauen begegnet, was so unfair ist, dass mir die Haare zu Berge stehen. Ich bin froh, dass Tenar im Laufe der Geschichte erkennt, dass ein ruinierter Ruf nicht zwangsläufig bedeutet, dass auch ihr Leben ruiniert ist. Nichtsdestotrotz war ich von Tenars selbstgewähltem Schicksal etwas enttäuscht. Angesichts ihrer Vergangenheit hatte ich angenommen, dass sie ein außergewöhnliches Leben führen würde, nicht das Leben einer Bauersfrau. Ich verstehe ihre Entscheidung für die Normalität, bin damit aber eher unzufrieden, weil ich glaube, dass Ursula K. Le Guin sie benutzte. Sie konnte Tenar nicht erlauben, mehr aus sich zu machen, da sie sie brauchte, um die feministische Kritik in „Tehanu“ zu transportieren. Man kann Alltagssexismus nicht beklagen, wenn kein Alltagssexismus vorhanden ist. Leider muss ich an dieser Stelle zugeben, dass ich „Tehanu“ deshalb nicht völlig überzeugend fand. So sehr ich Le Guin für ihre Bereitschaft zur Selbstreflexion achte, obwohl die Charaktere glaubhaft und realistisch sind, wirkte der vierte „Erdsee“-Band auf mich erzwungen, künstlich und konstruiert, wie ein Kunstmärchen. Ich hatte das Gefühl, Le Guin glaubte, sie müsste dieses Buch schreiben, um auf die Kritik ihres Publikums zu reagieren. Es erschien mir keine natürliche Geschichte aus Erdsee zu sein.

    „Tehanu“ feiert weibliche Stärke. Es ist ein Roman, der die alltäglichen Herausforderungen selbstbestimmter, emanzipierter Frauen in einer erdrückend patriarchalischen Welt beschreibt und kühn ernsthafte Kritik daran übt. Die Unterschiede zwischen der Erlebenswelt von Tenar und Ged sind gravierend: während er meist Wohlwollen erfährt, muss sie gegen Vorurteile und Unterstellungen kämpfen. Erdsee ist für Tenar und ihre Tochter Therru ein völlig anderer Ort als für Ged. Aus meiner Sicht hat Ursula K. Le Guin dem Vorwurf des Sexismus erfolgreich die Stirn geboten und bewiesen, dass sie sich der Mängel ihres Universums bewusst ist, obwohl es selbstverständlich schade ist, dass die Glaubwürdigkeit ihrer Geschichte darunter litt. Auch kann ich nicht behaupten, dass „Tehanu“ mitreißend wäre. Nein, dieses Buch ist nicht auf Spannung ausgerichtet, es konzentriert sich voll auf die Darstellung gesellschaftlicher Missstände und Ungerechtigkeiten, die oft zynisch zwischen den Zeilen hervorblitzt. Dadurch qualifiziert es sich vielleicht nicht als Pageturner – wohl aber als das femininste Werk der High Fantasy, das ich je gelesen habe.

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